DE1934A - Schmiervorrichtung mit Druckschraube - Google Patents

Schmiervorrichtung mit Druckschraube

Info

Publication number
DE1934A
DE1934A DE1934A DE 1934 A DE1934 A DE 1934A DE 1934 A DE1934 A DE 1934A
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
screw
pressure screw
lubricating
pressure
lubrication
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
B. STAUFFER, Civilingenieur, in Köln

Links

Description

1878.
Klasse 47.
B. STAUFFER in KÖLN. Schmiervorrichtung mit Druckschraube.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 5· Februar 1878 ab.
Diese neue Schmiervorrichtung besteht der Hauptsache nach aus einem hohlen, cylindrischen Prefskörper, welcher fast in seiner ganzen Höhe gleich einer Schraubenmutter mit innerem Gewinde versehen ist und als Behälter zur Aufnahme von tropfbarflüssigem oder consisteritem Schmiermaterial, OeI, Seifenwasser, Fett u. s. w. dient. Darin befindet sich ein mit äufserem, möglichst genau, schliefsendem Gewinde versehener Druckkolben, dessen Schraubengänge als eine Art Labyrinthdichtung den Oelbehälter selbst bei. starkem Drucke nach aufsen dicht abschliefsen und der durch Drehen mit der Hand oder durch ein Schaltwerk etc.. vor- und rückwärts bewegt werden kann, wobei es in besonderen Fällen zweckmäfsiger sein mag, den Druckkolben festzuhalten und den mit Innengewinde versehenen Prefskörper zu bewegen. Durch das Ineinanderschrauben wird das Schmiermaterial comprimirt und genöthigt, durch das in dem Prefskörper befindliche Loch zu entweichen. Ist das Loch durch eine Röhre mit einem Lager, einem Dampfcylinder, einer Wagenaxe u. s. w. verbunden, so wird das Schmier-material durch das Leitungsrohr aus dem Prefscylinder nach dem zu schmierenden Theile hinübergehen. Unter starkem Drucke fallen sich selbst die kleinsten Räume zwischen der Welle und den sie umgebenden Lagerflächen mit OeI.
Sollen durch eine einzige Vorrichtung mehrere bei einander oder entfernt liegende Theile geschmiert werden, so müssen von der Hauptrohrleitung ebenso viele einzelne Röhrchen ausgehen. Sind die. Röhrchen durch kleine Hähne abgeschlossen, so wird das Verfahren ganz analog wie bei einer Gas- oder Wasserleitung, und es können dann alle Lager einer Maschine zugleich oder jedes für sich geschmiert werden. Die Dimensionen des Prefscylinders, der Druckschraube und der einzelnen Leitungsröhrchen müssen derartig bestimmt werden, dafs an jeder ^usnufs-Oeffhung genügendes Schmiermaterial abgegeben .wird, was unter Umständen durch Verengung bezw. Erweiterung der Oeffnung durch den Abschlufshahn erzielt werden kann.
Ist eine ununterbrochene Abgabe von OeI, beispielsweise bei einem Dampfcylinder, erforderlich, so kann das Vorwärtsschrauben des Druckkolbens yon einem bewegten Maschinen-
'Lagerexe.
theil aus oder durch ein Uhrwerk und. dergl. bewirkt werden.
Die Fig. ι und 2 ; der beiliegenden Zeichnung stellen die neue Schmiervorrichtung mit directer Druckschraube dar, hauptsächlich für consistentes OeI bestimmt, und ist dabei: D die Druckschraube, P der Prefskörper, F das Fett oder Schmiermaterial, R das Leitungsrohr. Die hohlgegossene Druckschraube D ist mit einem flachen Handgriffe versehen, und jjas_zugespitzte Leitungsröhrchen R wurde in den äufseflich gerippten . Prefskörper P eingeschraubt. Gutes Schmiermaterial wird entweder kalt, möglichst compact und ohne Beimengung von Luft in den Prefskörper P eingefüllt oder geschmolzen hineingegossen und hierauf die Druckschraube D wieder aufgesetzt. Durch das Vorwärtsschrauben derselben werden vorerst die Räume des Behälters P und des Röhrchens R vollständig ausgefüllt, worauf bei weiterem Drehen das Schmiermaterial F als ein dünner Faden heraustritt. ' Wird diese spritzenförmige Schmiervorrichtung auf das Schmierloch eines Lagers gehalten, so füllen sich das Schmierloch, die OeI-nuth und die Spielräume um den Wellzapfen herum mit Schmiermaterial. Sobald sich Spuren, desselben an den Rändern des Lagers zeigen,' hält man mit dem Drehen der Druckschraube an, um keine unnütze Verschwendung des QeIs eintreten zu lassen.
Die vorliegende Schmierspritze. dient vorzugsweise zum Schmieren der Drehbänke und anderer gröfseren Maschinen; Nähmaschinen können mit einer kleinen Spritze. geschmiert werden. Die Schmierspritze kann auch zum Reinigen der mit schlechtem OeI geschmierten Reibungsflächen gebraucht werden, indem man sie statt mit Schmieröl, mit Petroleum oder Terpentinöl füllt und durch Einspritzen in die Schmierlöcher die betreffenden Theile abwäscht. Ferner kann eine mit grobem Gewinde und in gröfseren Dimensionen angefertigte Spritze zum Füllen der kleinen Spritzen und der nachfolgend beschriebenen Schmierbüchsen verwendet werden.
Die Fig. 3 und 4 stellen eine dauernd an ihrer Stelle bleibende Schmiervorrichtung mit directer Druckschraube für consistentes OeI dar, welche hauptsächlich für gröfsere Maschinen und Transmissionen bestimmt ist. (Buchstabenbedeutung überall wie in Fig. 1 und 2.) Die
Druckschraube D hat, wie bei der Schmierspritze, einen flachen Griff für das Umdrehen mit der Hand, während der Prefskörper P hier sechs- oder achtkantig ist, um das mit äufserem Gewinde versehene Röhrchen R in irgend einen Maschinenteil oder in ein Geräth einschrauben zu können. Die Druckschraube wird bei Bedürfnifs nur um ein Geringes herumgedreht. Auf diese Weise geschmierte Lager, lose Riemscheiben, Krane, Werkzeuge und Nähmaschinen, Thürangeln u. s. w. functionirten, wie der Erfinder angiebt, mehrere Wochen, ja Monate lang, ohne dafs ein Nachziehen der Druckschraube nöthig wurde, so dafs sich eine überraschende Ersparnifs an Schmiermaterial ergab; aufserdem blieben die Maschinentheile fast absolut sauber, was wiederum eine Ersparnifs an Putzstoffen zur Folge hatte, wodurch sich die Kosten der neuen Einrichtung bald reichlich decken dürften.
Die Fig. 5 und 6 stellen eine gleiche, nur kleinere Schmierbüchse dar. Fig. 7 und 8 zeigen die neue Schmiervorrichtung in ihrer hauptsächlichsten und einfachsten Form. Der Körper eines Zapfenlagers bildet hier gleichzeitig den zur Aufnahme des consistenten Schmieröls bestimmten Prefscylinder P und das Leitungsrohr R, so dafs als besonderer Bestandtheil nur noch die Druckschraube D bleibt. Die Schraube D kann ebenso gut auch von unten heraufgeschraubt bezw. das Lager umgekehrt werden, weil ein Ausfliefsen des festen Oeles nicht vorkommen kann.
In Fig. 9 ist ein ebenso einfacher Fall abgebildet. Die Nabe der losen Riemscheibe bildet hier den Prefscylinder P sammt dem Leitungsrohre R, so dafs auch hier wiederum blos die Druckschraube D als besonderes Organ vorhanden ist. Bei Verwendung von gutem, consistentem Fette braucht man nur sehr selten mit der Hand die Schraube D um einen halben oder ganzen Umgang herumzudrehen.
Fig. 10 behandelt einen Fall, bei welchem die meisten älteren Schmiervorrichtungen sehr unbequem sind, weil in dem Lager kein Schmierloch angebracht werden kann. Nach der neuen Methode dagegen wird die in einer verstellbaren Büchse gelagerte Welle W central durch ihre Axe geschmiert. Abermals ist es die Druckschraube D allein, welche ein besonderes Organ bildet. Auch bei losen Riemscheiben kann es mitunter vortheilhafter sein, sie durch ihre Welle, statt durch ihre Nabe zu schmieren, wie man es in der vorhergehenden Fig. 9 durch punktirt gezeichnete Schraube d angedeutet findet.
Die Thürangel, Fig. 11, wird in derselben Weise axial durch den Zapfen geschmiert. Ein kleiner Vorrath an OeI genügt für mehrere Jahre.
Ebenso wie bei den durch die Fig 7 bis 11 erläuterten Beispielen kann bei fast allen Bestandtheilen der Dampfmaschinen und Locomotiyen, der Werkzeug- und Näh-Maschinen, der Krane, der Spinn- und Webstühle, der landwirtschaftlichen Maschinen u. s. w. eine directe Druckschraube eingesetzt werden. In Fig. 12 ist der die hölzerne Nabe N eines Wagenrades durchdringende Prefskörper P in die Axbüchse bei R eingeschraubt. Die nur wenige Gänge zählende Druckschraube D wird mit einem Schraubenzieher gedreht, wenn die Wagenaxe frisch geschmiert werden soll, und die Oeffnung des Prefscylinders P ist mit einer Verschlufsschraube 61 zugemacht, um die Schmierbüchse vor Staub zu schützen. Die Fig. 13 und 14 zeigen, wie eine schwer zugängliche Kettenrolle K von einiger Entfernung aus geschmiert werden kann. Die Welle W, um welche sich die Rolle K dreht, ist an dem frei vorstehenden Ende bei D mit Gewinde versehen und bildet somit, im Gegensatz zu den vorher behandelten Fällen, einen festsitzenden Druckkolben. Das Rad V1 dessen mit OeI gefüllte hohle Nabe P den Prefskörper bildet, kann durch ein Seil ohne Ende von unterhalb gedreht werden. Der Druckkolben, d. i. die unbewegliche Welle D, ist axial durchbohrt und führt das OeI nach der Kettenrolle K. Bei dem in Fig. 14 angedeuteten Krane kann man die Druckschraube auch unterhalb bei der Winde an einer leicht zugänglichen Stelle anbringen, um von dort, aus flüssiges oder consistentes OeI in einem Röhrchen zuerst längs dem Kranschnabel nach oben und dann durch die horizontale Welle nach der Nabe der Kettenrolle zu leiten.
Zum Schlüsse sei noch einer Einrichtung mit längerer Rohrleitung Erwähnung gethan, welche sich ebensogut für flüssiges als für consistentes OeI eignet.
Der in Fig. 15 abgebildete Prefskörper ist mit einer tellerförmigen Schale umgeben, um das etwa durch die Labyrinthdichtung der Schraubengänge entweichende flüssige OeI aufzufangen. Bei sorgfältiger Ausführung kann die Druckschraube D auch mit einer Stopfbüchse abgedichtet werden. Sind der Prefskörper P und das Leitungsrohr R mit flüssigem OeI gefüllt, so wird eine Drehung der Schraube D zur Folge haben, dafs an den herabgebogenen Enden des Steigrohres bei R1 und R* einige Tropfen OeI auf die darunter befindlichen Lager herabfallen. Bei Verwendung von sonsistentem OeI müssen die Enden der Leitungsröhren vollkommen dicht mit den zu schmierenden Theilen verbunden sein; auch können die Röhren, wie es in Fig. 15 angedeutet ist, ebenso gut von unten in die Lagerkörper eingeführt werden. Schwer zugängliche Lager können nach dieser neuen Methode sehr bequem und sicher geschmiert werden, ohne dafs man nöthig hat, sich in Gefahr zu begeben.
Bei allen Anwendungen werden die folgenden drei wesentlichen Theile zu unterscheiden sein: i. der wenigstens theilweise mit innerem Gewinde versehene Schmierbehälter oder Prefskörper, 2. die vor- und rückwärts verschraubbare Druckschraube und 3. das Leitungsrohr,

Claims (1)

  1. wobei die Druckschraube als das wesentlichste Organ anzusehen ist.
    Aufser diesen drei Hauptbestandtheilen können als besonders charakteristische Eigenthümlichkeiten der neuen Schmiervorrichtungen ferner angeführt werden:
    i. das beliebige, nur durch die axialen Dimensionen des Apparates begrenzte Vorrücken der directen Druckschraube, infolge dessen 2. der betreifende Theil öfters geschmiert werden kann, bevor die Druckschraube zum Nachfüllen des Prefskörpers herausgenommen werden mufs, und 3. der Mangel irgend eines Zwischengliedes zwischen Schraube und Schmiermaterial.
    Die Function der Druckschraube und einer etwaigen Verschlufschraube, wie sie bisher gebräuchlich war, sind wesentlich verschieden, wie dies beispielsweise bei der in Fig. 12 dargestellten Wagenaxe der Fall ist. Die Verschlufsschraube dient nur dazu, den Staub von dem Prefskörper abzuhalten, ohne in irgend einer Weise auf das Schmiermaterial einen regulirbaren Druck ausüben zu können. Die Umwandelbarkeit der Schlufsschraube eines Schmierloches in eine directe Druckschraube zum Zwecke des oben erläuterten Schmierens sich reibender Flächen beeinträchtigt die Neuheit der hier angewendeten Schmiermethode in keiner Weise.
    Patent-Anspruch: Schmiervorrichtung mit directer Druckschraube zum Schmieren der an Maschinen, Werkzeugen, Geräthen und sonstigen Gebrauchsgegenständen vorkommenden Reibungsflächen.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102013212464A1 (de) Planetengetriebe
DE1675005A1 (de) Sicherungseinrichtung fuer Schraubverbindungen
DE602004005985T2 (de) Vorrichtung zur schmierung eines getriebes
DE202005013329U1 (de) Arretier- und entsperrbare Verdreheinheit für wälzgelagerte Planetenräder in Windkraft-Planetengetrieben, durch die die dazugehörigen Wälzlager-Innenringe in vollständig montiertem Lager-Zustand und bei zusammengebautem Getriebe von außen verdreht werden können
DE202007001440U1 (de) Schmierzahnrad zur Dauerschmierung
DE1934A (de) Schmiervorrichtung mit Druckschraube
DE103891C (de)
DE102009013701A1 (de) Kegelreibringgetriebe
DE2805591A1 (de) Lagerung einer oder mehrerer pleuelstangen auf einem stift einer kurbelwelle
DE508080C (de) Lagerzapfen fuer Rollenschneider von Drehbohrern
DE202005013328U1 (de) Arretier- und entsperrbare Verdreheinheit für wälzgelagerte Planetenräder in Windkraft-Planetengetrieben mit kassettenartigem Aufbau von Planetenrad, Bolzen und Lagern
DE1750857A1 (de) Gleitringdichtung in Tandemanordnung
DE2417042C3 (de) Schaltgetriebe, insbesondere für Kraftfahrzeuge
DE102017001550B3 (de) Linearantrieb mit einer Spindel
DE2747161C2 (de) Drehelastische Schaltkupplung
DE218537C (de)
DE590449C (de) Handpumpe fuer eine Druckschmierleitung mit mehreren Schmierstellen
DE497020C (de) Huelsenlager, insbesondere fuer Harken oder Zinkenquerstangen von Heurechen oder aehnlichen Geraeten
EP0935090A1 (de) Vorrichtung für die Befestigung eines Schmiermittelvorratsbehälters an einer Schmiermittelfördereinheit
DE2334186A1 (de) Schmiervorrichtung
DE7826547U1 (de) Vorrichtung zum schmieren von ketten
DE2654616A1 (de) Bohrhammer
DE112023000144T5 (de) Schmiervorrichtung für drehzahlminderer und drehzahlminderer
CH501542A (de) Antriebseinrichtung zum Einbau zwischen zwei Seitenteile einer Vorrichtung, insbesondere eines Band- oder Kettenförderers
DE908322C (de) Anordnung an Schmierbuechsen, insbesondere Staufferbuechsen