-
Neue 2,6-Bis-alkanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidine [2. Zusatz zu
DBP .... ... (Patentanmeldung P 17 95 030.0) und 1. Zusatz zum DBP . ... ... (Patentanmeldung
der gleichen Anmelderin vom gleichen Tage mit der internen Bezeichnung 5/426) Im
DBP . ... ... (Aktenzeichen P 17 95 030.0) und im DBP . . ... ...
-
(Patentanmeldung der gleichen Anmelderin vom gleichen Tage mit der
internen Bezeichnung Case 5/426) werden neue 2,6-Bis(diäthanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidine,
welche neben einer Herz-und Kreislaufwirkung eine sehr starke Hemmwirkung auf die
Thrombocytenaggregation aufweisen, sowie Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben.
-
Es wurde nun festgestellt, daß Verbindungen mit anderen Hydroxyalkyl-Resten
in 2- und 6-Stellung, nämlich die neuen Verbindungen der Formel I,
in der
R1 einen Alkylrest mit t - 3 Kohlenstoffatomen, den Allyl-oder
Benzylrest, R2 einen Alkylrest mit 1 - 3 Kohlenstoffatomen, den Allylrest oder R1
und R2 zusammen mit dem dazwischenliegenden Stickstoffatom einen gegebenenfalls
durch 1 oder 2 Alkylreste mit 1-2 Kohlenstoffatomen substituierten Piperidinorest,
den 1,2, 5,6-Tetrahydropyridinorest, den Hexa- oder Heptametnyleniminorest, die
3,6-Äthylen-hexamethylenimino-, Indoiino-oder 1,2,3,4-Tetrahydroisochinolinogruppe,
R3 einen Hydroxyalkylrest mit 2 - 3 Kohlenstoffatomen und R4 einen Hydroxypropylrest
bedeuten, sich nach den gleichen Verfahren herstellen lassen und dieselben wertvollen
pharmazeutischen Eigenschaften besitzen.
-
Die neuen Verbindungen der Formel I lassen sich nach folgenden im
DBP ..... (Aktenzeichen P 17 95 030.0) beschriebenen Verfahren hersellen: 1) Behandlung
eines 2,6-Bis(dialkanolamino)-pyrimido[5,4-d]-pyrimidins der Formel II,
in der die Reste R1, R2, R3 und R4 wie eingangs definiert sind und die beiden Reste
-N 41 gleich sind, mit reduzierenden Mitteln und Oxydation der rtl Zwischenprodukt
erhaltenen hydrierten Verbindung.
-
Als reduzierende Mittel haben sich naszierender oder Xatalytisch erregter
Wasserstoff sowie die elektrolytische Reduktion als besonders vorteilhaft erwiesen,
die Reduktion wird in Anwesenheit eines Lösungsmittels, insbesondere eines polaren
Lösungsmittels, vorzugsweise in schwach saurer Lösung bei einem pH-Wert von etwa
2 - 5 durchgeführt. Die erhaltene hydrierte Verbindung kann, zweckmiäßig unter Luftausachluß,
isoliert werden; vorteilhaft wird sie jedoch direkt mit einem üblichen Oxydationsmittel
oxydiert. Als Oxydat.ionsmittel kann beispielsweise eine methanolische 3rom- oder
Jodlösung, Wasserstoffperoxid, Kaliumbromat oder Kaliumpermanganat verwendet werden.
Der pH-Wert des Reaktionsgemisches richtet sich hierbei nach dem verwendeten Oxydationsmittel:
Oxydiert man beispielsweise mit einer Brom- oder Jodlösung, stellt man den pH-Wert
zweckmäßig auf etwa 6 ein, man kann aber auch, insbesondere bei Verwendung von beispielsweise
Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxid, in stärker saurem Bereich arbeiten.
-
2) Umsetzung einer Verbindung der Formel III,
in der die Reste A, A1 und A2 austauschbare Reste, wie z.B. Halogenatome, durch
Alkyl-, Benzyl- oder Phenylreste substituierte Hydroxyl- oder Mercaptogruppen bedeuten,
wobei 1 bis 2 dieser Reste bereits oder den Rest
bedeuten
die Alkanolaminogruppen R |
die Alkanolaminogruppen -N (R) |
können, mit einer Verbin- 4 |
Gung aer formel iv,
in der R1 und R2 wie eingangs definiert sind, undZoder mit einem
Alkanolamin der Formel V,
in der R3 und .R4 wie eingangs definiert sind, bei erhöhten Temperaturen, vorzugsweise
bei Temperaturen über 150°C.
-
Die Umsetzung erfolgt in Gegenwart eines säurebindenden Mittels in
einem hodeiedenden Lösungsmittel, beispielsweise in Dimethylformamid, vorzugsweise
wird jedoch ein entsprechender Überschuß der Verbindung der Formel IV bzw. V gleich
zeitig als Lösungsmittel und als säurebindendes Mittel verwendet.
-
Die Ausgangsstoffe der Formeln II und III können biespielsweise nach
dem Verfahren der deutschen Patentschrift 1 116 676 hergestellt werden.
-
Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
Beispiel 1 2,6-Bis(athanolpropaaolamino)-8-diäthylamino-pyrimidod ,4-d7-pyrimidin
In eine Lösung von 5,1 g (0,01 Mol) 2,6-Bis(äthanolpropanol -amino)-4,8-bis(diäthylamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 118 - 121°C) in etwa 100 ml 10%-iger Essigsäure werden 2,6 g (0,04 Mol)
Zinkpulver eingetragen und unter Rohren etwa 20 Minuten lang auf dem siedenden Wasserbad
erwärmt. Anschliessend wird vom unverbrauchten Zinkpulver abgesaugt und durch Zugabe
konzentrierten Ammoniaks die erhaltene fast farblose Lösung auf ein pH-Wert von
etwa 6 eingestellt. Durch Zutropfenlassen
von 25 ml einer 10%-igen
methanolischen Jodlösung Uberführt man dann die hydrierte Verbindung in das 2,6-Bis-(äthanolp#panolamino)-8-diäthylamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin.
-
Die Vollständigkeit der Oxydation wird mittels Stärkelösung kontrolliert,
ein geringer Jodüberschuß mittels Natriuinbisulfitlösung entfernt. Durch Zugabe
konzentrierten Ammoniaks bis etwa pH 8 fällt man das Reaktionsprodukt vollständig
aus. Nach kurzem Stehen wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und zur
weiteren Reinigung aus Essigester umkristallisiert.
-
Ausbeute: 3,1 g (71 ffi der Theorie) Schmp.: 98 - 108°C.
-
Beispiel 2 2,6-Biß(äthanolpropanolamino)-8-diäthylamino-pyrimidod
,4-d7-pyrimidin 3,6 g (0,01 Mol) 2(6)-Chlor-6(2)-äthanolpropanolamino-8-diäthylamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
werden mit 15 g Äthanolpropanolamin 1 Stunde lang auf etwa 190°C erhitzt. Anschliessend
wird die orangefarbene Lösung in etwa 200 ml Wasser aufgenommen, wobei sich das
2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-di äthylamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin als gelber
Niederschlag abscheidet. Man saugt ab, wäscht mit Wasser, trocknet und kristallisiert
zur weiteren Reinigung aus Wasser um.
-
Ausbeute: 65 % der Theorie, Schmp.: 97 - 108°C.
-
Die gleiche Verbindung kann auch durch Umsetzung von 8-Äthylthio-2,6-biß(§thanolpropanolamino)-pyrimido/g,4-d7pyrimidin
mit Diäthylamin unter Druck hegestellt werden.
-
Beispiel 3 s8-Diäthylamino-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimidod ,4-~7pyrimidin
Hergestellt aus 4,8-Bis(diäthylamino)-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimido/5,4-d?pyrimidin
(Schmp.: 146 - 1480c) analog Beispiel 1.
-
Ausbeute: 86 % der Theorie, Schmp.: 122 - 124°C.
-
Beispiel 4 2 6-Bis (äthanolpropanolamino) -8-hexamethylenimino-pyrimido-[5,4-d]pyrimidin
Hergestellt aus 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-4,8-bis(hexamethylenimino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.:152 - 1340C) analog Beispiel 1, die Umsetzung wird Jedoch in 39%-iger Essigsäure
durchgeführt.
-
Ausbeute: 74 % der Theorie, Schmp.: 100 - 1030C.
-
Beispiel 5 2,6-Bis(dipropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]-pyrimidin
Hergestellt aus 2,6-Bis(dipropanolamino)-4,8-bis(hexamethylenimino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 165 - 16700) analog Beispiel 4.
-
Ausbeute: 90 g der Theorie, Sohmp.: 162 - 163°C.
-
Beispiel 6 2,6-Bis(äthanolisopropanolamino)-8-diäthylamino-pyrimido[5,4-d]-nyriiidin
Hergestellt
aus 2,6-Bis(äthanolisopropanolamino)-4,8-bis(diäthylamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 142 - 144°C) analog Beispiel 1.
-
Ausbeute: 69 % der Theorie, Schmp.: 141 - 143°C.
-
Beispiel 7 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-(3'-methylpiperidino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Hergestellt aus 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-4,8-bis(3'-methylpiperidino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.s 129 -13100) analog Beispiel 4.
-
Ausbeute: 67 % der Theorie, Schmp.: 80 - 90°C.
-
Die neuen Verbindungen lassen sich für die therapeutische Anwendung
in die üblichen pharmazeutischen Präparate einarbeiten, die Einzeldosis beträgt
hierbei 10 - 500 mg, vorzugsweise 30 - 300 mg.
-
Beispiel I Tabletten mit 100 mg 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-diäthylamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-diäthylamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
100,0 mg Milchzucker 70,0 mg Kartoffelstärke 40,0 mg Polyvinylpyrrolidon 8,0 mg
Magnesiumstearat 2,0 mg 220,0 mg Herstellungsverfahren: Die Mischung der Wirksubstanz
mit Milchzucker und Kartoffelstärke wird mit einer 15%igen alkoholischen Lösung
des Polyvinylpyrrolidons befeuchtet, durch Sieb 1,5 mm granuliert und bei 450C getrocknet.
Das 50 erhaltene Granulat wird nochmals durch Sieb 1 mm geschlagen, mit Magnesiumstearat
gemischt und zu Tabletten verpreßt.
-
Tablettengewicht: 220 mg Stempel: 9 mm Beispiel II Dragees mit 100
mg 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-diäthylamino-pyrimido/g, 4-d?pyriinidin
Die
nach Beispiel 1 hergestellten Tabletten werden in bekannter Weise mit einer Drage'ehülle
überzogen, die im wesentlichen aus Zucker und Talkum besteht. Die fertigen Dragees
werden mit Hilfe von Bienenwachs poliert.
-
Dragéegewicht: 300 mg Beispiel III Gelatine-Steckkapseln mit 200 mg
2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin Zusammensetzung:
1 Kapsel enthält: 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
200,0 mg Maisstärke 90,0 mg Talkum 10,0 mg 300,0 mg Herstellungsverfahren: Die Substanzen
werden intensiv gemischt und in Gelatine-Steckkapseln Größe 1 abgefüllt.
-
Kapselfüllung: 300 mg Beispiel IV Ampullen mit 30 mg 8-Diäthylamino-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Ampulle enthält: 8-Diäthylamino-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
30,0 mg Polyäthylenlykol 600 100,0 mg
1 N-Salzsäure ad pH 3,0 q.s.
-
Dest. Wasser ad 2,0 ml Herstellungsverfahren: Das Polyäthylenglykol
wird in Wasser gelöst und die Wirksubstanz darin suspendiert. Durch Zugabe von 1-N-Salzeäure
wird die Substanz gelöst und der pH-Wert eingestellt. Man füllt mit dest. Wasser
auf das angegebene Volumen auf und filtriert die Lösung steril, Abfüllung: in farblose
2 ml-Ampullen mit Schutzbegasung Sterilisation: 20 Minuten bei 120°C.
-
Beispiel V TroPflUsung mit 50 mg 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 100 ml Tropflösung enthalten: 2,6-Bis(äthanolpropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
5,0 g Weinsäure 0,5 g Rohrzucker 30,0 g Sorbinsäure 0,1 g Aroma (z.B. Bitteressenz,
Firma H. & R.) 4,0 g äthanol, rein 20,0 g Polyäthylenglykol 600 20,0 g Dest.
Wasser ad 100,0 ml Herstellungsverfahren: Die Sorbinsäure wird in Alkohol gelöst
und die gleiche Menge Wasser zugesetzt. Darein werden die Wirksubstanz und Weinsäure
unter Rühren gelöst (Lösung 1). Der Zucker wird in restlichen Wasser gelöst (Lösung
2).
-
Lösung (2), das Polyäthylenglykol und das Aroma werden der Lösung
(1) unter Rühren zugefügt. Man filtriert durch ein geeignetes Filter.
-
1 ml Tropflösung enthält 50 mg 2,6-Bis(äthanolpropanolamino) 8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin.
-
Beispiel VI Tabletten mit 160 mg 2,6-Bis(dipropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 2,6-Bis(dipropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimidogs4-d7pyrimidin
160,0 mg Kartoffelstärke 52,0 mg Gelatine 6,0 mg Magnesiumstearat 2,0 mg 220,0 mg
Herstellungsverfahren: Die Mischung aus der Wirksubstanz und Kartoffelstärke wird
mit einer 10%igen wässrigen Lösung der Gelatine durch Sieb 1,5 mm granuliert und
bei 450C getrocknet. Das getrocknete Granulat wird nochmals durch obiges Sieb gesiebt,
mit Magnesiumstearat gemischt und zu Tabletten verpreßt.
-
Tablettengewicht: 220 mg Stempel: 9 mm Beispiel VII Dragées mit 160
mg 2,6-Bis(dipropanolamino)-8-hexamethylenimino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin Die unter
Beispiel VI hergestellten Tabletten werden in bekanter Weise mit einer Fülle überzogen,
die im wesentlichen
aus Zucker und Talkum besteht. Die fertigen
Dragées werden mit Hilfe von Bienenwache poliert.
-
Drag6egewicht: 300 mg Beispiel VIII Suppositorien mit 300 mg 8-Diäthylamino-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Näpfchen enthält: 8-Diäthylamino-2,6-bis(dipropanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
300,0 mg Suppositorienmasse 1450,0 mg (z.B. Witepsol W 45) 1750,0 mg Herstellungsverren:
Die feinpulverisierte Wirksubstanz wird mit Hilfe eines Eintauchhomogenisators in
der geschmolzenen und auf 37°C abgekühlten Suppositorienmasse suspendiert und in
leicht vorgekühlte Formen ausgegossen.
-
Zäpfchengewicht: 1,75 g.