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2,6-Dimorpholino-8-alkanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidine [Zusatz
zum DBP ....... (Patentanmeldung P 17 95 032.2)] Im DBP ....... (Aktenzeichen P
17 95 032.2)-wird die neue Verbindung 2,6-Dimorpholino-8-diäthanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin,
welche neben einer Herz- und Kreislaufwirkung eine sehr starke Hemmwirkung auf dieThrombocytenenaggregation
aufweist, aowie Verfahren zu ihrer Herstellung beschrieben.
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Es wurde festgestellt, daß Verbindungen mit anderen Alkanolaminofesten
in 8-Stellung, nämlich die neuen Verbindungen der Pormel
in der R1 einen Hyroxypropylrest oder einen gegebenenfalls durch eine Methoxyguppe
substituierten Alkylrest mit 2-3 Kohlenstoffatomen und R2 einen Hydroxyalkylrest
mit 2-3 Kohlenstoffatomen bedeuten, sich nach den gleichen Verfahren hergatellen
lassen und dieselben wertvollen pharmazeutischen Eigenschaften besitzen.
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Die neuen Verbindungen der Formel I lassen sich nach folgenden im
tBP ....... (Aktenzeichen P 17 95 032.2) beschriebenen Verfahren herstellen:
1.
Behandlung eines 2,6-Dimorpholino-4,8-bis-alkanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidins
mit reduzierenden Mitteln und Oxydation der als Zwischenprodukt auftretenden hydrierten
Verbindung.
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Als reduzierende Mittel haben sich naszierender oder katalytisch
erregter Wasserstoff sowie die elektrolytische Reduktion als besonders vorteilhaft
erwiesen, die Reduktion wird in Anwesenheit eines Lösungsmittels, insbesondere eines
polaren Lösungsmittels, vorzugsweise in schwach saurer Lösung bei einem pH von etwa
2-5 durchgeführt. Die erhaltene hydrierte Verbindung kann, zweckmäßig unter Luftausschluß
isoliert werden; vorteilhaft wird sie Jedoch direkt mit einem üblichen Oxydationsmittel
oxydiert. Als Oxydationsmittel können beispielsweise eine methanolische Brom-oder
Jodlösung, Wasserstoffperoxid, Kaliumbromat oder Kaliumpermanganat verwendet werden.
Der pH-Wert des Reaktionsgemisches richtet sich hierbei nach dem verwendeten Oxydationsmittel.
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Oxydiert man beispielsweise mit einer Brom- oder Jodlösung, stellt
man den pH-Wert zweckmäßig auf etwa 6 ein, man kann aber auch im stärker sauren
Bereich oxydieren, wenn man beispielsweise Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxid
als Oyxdationsmittel einsetzt.
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2. Umsetzung einer Verbindung der Formel II.
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in der die Reste A, A1 und A2 austauschbare Reste, wie z.B. Halogenatome,
durch Alkyl-, Benzyl- oder Phenylreste substituierte Rydroxyl- oder Mercaptogruppen
bedeuten, wobei 1 bis 2 dieser Reste bereits die Morpholinogruppe bzw. die Alkanolaminoogruppe
bedeuten können, mit einem Alkanolaynin der Formel I:I
in der R1 und R2 wie eingangs definiert sind, und/oder Morpholin bei erhöhten Temperaturen,
vorzugsweise bei Temperaturen über 150°C. Die Umsetzung erfolgt in Gegenwart eines
säurebindenden Mittels in einem hochsiedenden Lösungsmittels beispielsweise in Dimethylformamid,
vorzugsweise wird Jedoch ein entsprechender Uberschuß an Alkanolamin der Formel
III bzw. Morpholin gleichzeitig als Lösungsmittel und als säurebindendes Mittel
verwendet.
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Die als Ausgangsstoffe verwendeten 2,6-Dimorpholino-4,8-bis(alkanolamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidine
bzw. die Verbindungen der Formel II können beispielsweise nach dem Verfahren der
deutschen Patentschrift 1 116 676 hergestellt werden.
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Die nachfolgenden Beispiele dienen zur näheren Erläuterung der Erfindung:
Beispiel 1 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin In eine Lösung
von 5,6g (0,01 Mol)4,8-Bis(dipropanolamino)-2,6-dierpholino-pyrimidoL5,4-d;lpyrimidin
(Schmp.: 191 - 195°C; in 100 ml 10 %iger Essigsäure trägt man 2.6 g (0,04 Xol) Zinkpulver
ein und erwärmt unter Rühren etwa 15 Minuten lang auf dem siedenden Wasserbad. Anschließend
wird vom unverbrauchten Zinkpulver abgesaugt und durch Zugabe von konzentriertem
Ammoniak die erhaltene fast farblose Lösung auf einen pH-Wert von etwa 6 eingestellt.
Die teilweise hydrierte Verbinding wird durch Zutropfen von etwa 25 ml einer 10
%igen methanolischen Jodlösung in das 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
überfahrt.
Die Vollständigkeit der Oxydation wird mittels StErkelösung
kontrolliert, ein geringer Jod-Überschuß durch Zugabe von Natriumbisulfitlösung
entfernt. Durch Zugabe von konzentriertem Ammoniak bis etwa pH 8 wird das Reaktionsgemisch
als gelber Niederschlag -ausgefällt. Nach kurzem Stehen wird abgesaugt, mit Wasser
gewaschen, getrocknet und zur weiteren Reinigung einmal aus Essigester umkristallisiert.
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Ausbeute: 3,3 g (76 % d.Th.), Schmp.: 179 - 181°C.
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Beispiel 2 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
3,4 g (0,01 Mol) 8-Chlor-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin (Schmp.:>300°C)
wird mit 14 g Dipropanolamin 30 Minuten lang auf etwa 180°C erhitzt. Beim Aufnehmen
der erhaltenen erangefarbenen Lösung in etwa 200 ml Wasser scheidet sich 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
ab.
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Ausbeute 3,5 g (81 « d.Th.), Schmp.: 179 - 181°C (aus Essigester)
Beispiel 3 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin 3,5 g (0,01
Mol) 8-Äthoxy-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]-pyrimidin (Schmp.: 210-213°C) bzw.
4 g (0,01 Mol) 2,6-Dimorpholino-8-(2'-propoxy-äthoxy)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin (Schmp.:
141 -142°C) bzw. 3,6 g (0,01 Mol) 8-Äthylthio-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
erhitzt man jeweils mit 14 g Dipropanolamin 2 bzw. 8 Stunden lang auf etwa 200°C.
Anschließend wird analog Beispiel 2 aufgearbeitet.
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Ausbeute: 40 - 60% d.Th., Schmp.: 179 - 181°C (aus Essigester).
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Die gleiche Verbindung wird auch durch Umsetzung von 8-Phenoxy-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
bzw. von 8-Benzylthio-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin mit Dipropanolamin
bei 2000C erhalten.
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Beispiel 4 8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Hergestellt aus 4,8-Bis(äthanolpropanolamino)-2,6-dimorpholinopyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 188 - 190°C) analog Beispiel 1.
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Ausbeute: 73 % d.Th., Schmp.: 174 - 176°C (Aus 0,1 n Salzsäure mittels
2 n-Ammoniak ausgefällt).
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Die gleiche Verbindung wird auch durch Umsetzung von 8-Chlor-,8-Phenoxy-
bzw. 8-Benzylthio-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin mit Äthanolpropanolamin
bei etwa 100 - 2000 c erhalten.
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Beispiel 5 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Hergestellt aus 4,8-Bis(äthyläthanolamino)-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 190 - 191°C analog Beispiel 1.
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Ausbeute: 93 % d. Th., Schmp.: 171 - 172°C (aus Methanol).
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Die gleiche Verbindung w:ird auch durch Umsetzung von 8-Chlor-,8-Benzylthio-
bzw. 8-Phenoxy-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d] pyrimidin mit Äthyläthanolamino
bei etwa 180 - 2000C erhalten.
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Beispiel 6 2,6-Dimorpholino-8-(2'-hydroxyäthyl-2"-methoxyäthylamino)-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Hergestellt aus 4,8-Bis(2'-hydroxyäthyl-2"-methoxyäthylamino)-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
(Schmp.: 138-140°C) analog BetepLei 1.
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Ausbeute: 66 % d. Th., Schmp.: 155 - 156°C (aus Essigester)
Die
gleiche Verbindung wird auch durch Umsetzung vo:£ 8-Chlor-, 8-Phenoxy- bzw. 8-Benzylthio-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]-pyrimidin
mit 2-Hydroxyäthyi-2' -methoxyäthylamin bei etwa 180 -2000C erhalten.
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Die neuen Verbindungen lassen sich für die therapeutische Anwendung
in die üblichen pharmazeutischen Präparate einarbeiten, die Einzeldosis beträgt
hierbei 10 - 500 ig, vorzugsweise 30 - 300 mg.
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Beispiel I Tabletten mit 100 ig 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolaminopyrimido
[5,4-d] pyrimidin Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido
[5,4-d]pyrimidin 100,0 mg Milchzucker 70,0 mg Kartoffelstärke . 40,0 tz Polyvinylpyrrolidon
8,0 mg Magnesiumstearat 2,0 mg 220,0 mg Herstellungsverfahren: Die Mischung der
Wirksubstanz mit Milchzucker und Kartoffelstärke wird mit einer 15%igen alkoholischen
Lösung des Polyvinylpyrrolidons befeuchtet, durch Sieb 1,5 mm granuliert und bei
45°C getrocknet. Das so erhaltene Granulat wird nochmals durch Sieb 1 mm geschlagen,
mit Magnesiumstearat gemischt und zu Tabletten verpreßt.
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Tablettengewicht: 220 mg Stempel: 9 mm Beispiel II Dragées mit 100
mg 2,6-Dimorpholino-8-dipropanolamino-pyrimido-[5,4-d] pyrimidin
Die
nach Beispiel 1 hergestellten Tabletten werden in bekannter Weise mit einer Dragéehülle
Uberzogen, die im wesentlichen aus Zucker und Talkum besteht. Die fertigen Dragees
werden mit Hilfe von Bienenwachs poliert.
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Dragéegewicht: 300 mg Beispiel III Gelatine-Steckkapseln mit 200 mg
8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin Zusammensetzung:
1 Kapsel enthält: 8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
200,0 mg Maisstärke 90,0 mg Talkum 10,0 mg 300,0 ag Herstellungsverfahren: Die Substanzen
werden intensiv gemischt und in Gelatine-Steckkapseln Größe 1 abgefüllt.
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Kapselfüllung: 300 mg Beispiel IV Ampullen mit 30 mg 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Ampulle enthält: 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido-[5,4-d]pyrimidin
30,0 mg Polyäthylenlykol 600 100,0 mg
1-N-Salzsäure ad pH 3,0 Dest.
Wasser ad 2,0 ml Herstellungsverfahren: Das Polyäthylenglykol wird in Wasser gelöst
und die Wirksubstanz darin suspendiert. Durch Zugabe von 1-N-Salzsäure wird die
Substanz gelöst und der pH-Wert eingestellt. Man fullt mit dest. Wasser auf das
angegebene Volumen auf und filtriert die Lösung steril.
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Abfüllung: in farblose 2 ml-Ampullen mit Schutzbegasung Sterilisation:
20 Minuten bei 120°C.
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Beispiel V Tropflösung mit 50 mg 8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 100 ml Tropflösung enthalten: 8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholinopyrimido[5,4-d]pyrimidin
5,0 g Weinsäure 0,5 g Rohrzucker 30,0 g Sorbinsäure 0,1 O Aroma (z.B. Bitteressenz,
Firma H. & R.) 4,0 g Äthanol, rein 20,0 g Polyäthylenglykol 600 20,0 g Dest.
Wasser ad 100,0 ml Herstellungsverfahren: Die Sorbinsäure wird in Alkohol gelöst
und die gleicha Menge Yrasger zugesetzt. Darin werden die Wirksubstanz und Weinsäure
unter Rühren gelöst (Lösung 1). Der Zucker wird im restlichen Wasser gelöst (Lösung
2).
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Lösung (2), das Polyäthylenglykol und das aroma weder der Lösung (1)
unter Rühren zugefügt. Man filtriert durch ein geeignetes Filter.
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1 ml Tropflösung enthält 50 mg 8-Äthanolpropanolamirio-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin.
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Beispiel VI Tabletten mit 160 mg 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholinopyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Tablette enthält: 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholinopyrimido[5,4-d]pyrimidin
160,0 mg Kartoffelstärke 52,0 mg Gelatine 6,0 mg Magnesiumstearat 2,0 mg 220,0 mg
Herstellungsverfahren: Dia Mischung aus der Wirksubstanz und Kartoffelstärke.wird
mit einer 10%igen wässrigen Lösung der Gelatine durch Sieb 1,5 mm granuliert und
bei 450C getrocknet. Das getrocknete Granulat wird nochmals durch obiges Sieb gesiebt,
mit Xagnesiumstearat gemischt und zu Tabletten verpreßt.
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Tablettengewicht: 220 mg Stempel: 9 mm Beispiel VII Dragées mit 160
mg 8-Äthyläthanolamino-2,6-dimorpholinopyrimido[5,4-d]pyrimidin Die unter Beispiel
VI hergestellten Tabletten werden in bekanter Weise mit einer Fülle überzogen, die
im wesentlichen
aus Zucker und Talkum besteht. Die fertigen Dragées
werden mit Hilfe von Bienenwachs poliert.
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Dragéegewicht: 300 mg Beispiel VIII Suppositorien mit 300 mg 8-Äthanolp#opanolamino-2,6-dimorpholino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin
Zusammensetzung: 1 Zäpfchen enthält: 8-Äthanolpropanolamino-2,6-dimorpholinopyrimido/S,4-d7pyrimidin
3COO mg Suppositorienmasse 1450,0 mg (z.B. Witepsol W 45) 1750,0 mg Herstellungsverfahren:
Die feinpulverisierte Wirksubstanz wird mit Hilfe eines Eintauchhomogenisators in
der geschmolzenen und auf 570C abgektihlten Suppositorienmasse suspendiert und in
leicht vorgekühlte Formen ausgegossen.
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Zäpfchengewicht: 1,75 g.