DE1931715C3 - Verfahren zum Vergießen von Metallen - Google Patents
Verfahren zum Vergießen von MetallenInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22D—CASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
- B22D7/00—Casting ingots, e.g. from ferrous metals
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vergießen von Metall, bei dem die Schmelze aus
einem Ofen oder einer Pfanne von oben in eine stehcnde Kokille gegossen und die Kokille in die Horizontale
geschwenkt wird.
Verfahren der vorerwähnten Art sind unter der Bezeichnung fallender Guß beispielsweise aus der
deutschen Auslegeschrift 1 199 442 bekannt; sie besitzen eine Reihe von Nachteilen, unter denen insbesondere
die geringe Gießgeschwindigkeit, die starke Lunkerbildung und Blockseigerung zu nennen sind.
Zwar gibt es eine Reihe von Maßnahmen, um dip, Lunkerbildung und Scigerung zu unterdrücken sowie
die Blockoberflächc zu verbessern. Diese sind jedoch aufwendig und haben sich daher für das Vergießen
von Massenstählen nicht durchsetzen können.
Bekannt ist es auch, Stahl kontinuierlich mit kleinen Blockquerschnitten zu vergießen. Das geschieht
in einem Gießturm mit einer wassergekühlten Kupferkokille, in der das Metall bis zur Verfestigung
einer mehr oder minder dünnen Außenzone abgekühlt wird. Der die Kokille verlassende Strang wird
I 931 715
bzw. Verwendung zu einer Kokillenbewegung kommt,
mit einer in die Richtung der Kokillenlängsachse ,V.W. in die Horizontale fallenden Kraftkomponente.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Gießverfahren mit hohem Schluckvermögen zu
schaffen, bei dem sehr homogene Blöcke anfallen, die insbesondere frei von Oberflächenfehlern und Faüenlunker
sind. Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß bei dem eingangs erwähnten Verfahren erschwererwiegender
Fehler ist die Bildung von Faden- iQ findungsgemäß die Kokille unmittelbar nach dem
lunker, der sich auf Grund der hohen Abkühlungsge- Gießen in an sich bekannter Weise abgedeckelt und
' ' * " ' ' nach dem Verschwenken langsam um ihre Längsachse
bewegt wird. Die erfindungsgemäße Rotations-
mitlels Stütz- und Transportrollen aus der Kokille
abgezogen und, sobald auch die Kernzone erstarrt ist, auf Länge geschnitten bzw, unmittelbar ausgewalzt.
Die herkömmlichen Stranggußanlagen besitzen ein verhältnismäßig geringes Schluckvermögen und erfordern
wegen ihrer großen Bauhöhe erhebliche Investitionsmittel. Außerdem ist die Qualität der
Slrangoberflächc häufig unzureichend. Ein weit
bewegung um die Kokillenlängsachse bewirkt ein
schwindigkeit in der Außenzone und des verhältnismäßig
lange Zeit flüssig oder plastisch bleibenden
Strangkerns nicht vermeiden läßt. Das Verhältnis „..„-b„..fc ~... -._ -— Q
von Stranglänge zum Strangquerschnitt ist zudem so 15 außerordentlich dickes Erstarrungsgefüge und führt
grüß, daß in die erstarrende und dabei schrumpfende zu einer der Erstarrungsrichtung entgegengesetzten
zentripetalen Kraitkoniponentc, die die Ursache fur
die mit dem erfindungsgerp:ißen Verfahren erzielbarc
hohe Blockqualität sein düii'e.
Bei den bekannten Verfahren tritt eine solche, insbesondere im wesentlichen gleichbleibende Kraftkomponente
dagegen nicht auf: vielmehr fällt bei den bekannten Verfahren die auf die Schmelze wirkende
Kraftkomponente aus der Kokillenbewegung in die Richtung der Kokillenlängsachse.
Ein weiterer Vorteil des Verschwenken^ der verschlossenen
und mit Metall gefüllten Kokille in die Horizontale besteht darin, daß selbst bei Kokillen
_._ großer Höhe der auf die erstarrte Gußhaut wirkende
sehen Druck aus dem Blockinnern nicht standhalten 30 ferrostatisdie Druck so weit verringert wird, daß es
kann. Es entstehen dann Längsrisse, in die der Luft- zu keiner Rißbildung kommen kann. Demzufolge
kann das erfinduimsücmäße Verfahren mit Kokillen
durchgeführt werden, deren Höhen/Durchmesser-
Kernzone nicht genügend Material aus den noch flüssigen Bereichen des Stranges nachgesaugt werden
kann.
Die Gefahr einer Bildung von Facjnlunker besteht
zwar bei fallendem Guß nicht oder nur in geringem Maße, weil im allgemeinen das Verhältnis von
Blockhöhe zu Blockquersehnitt so groß ist, daß während der Erstarrung genügend flüssiges Metall aus
dem Blockkopf nachgesaugt werden kann. Bei der Verwendung kurzer Kokillen im fallenden Guß darf
dagegen eine bestimmte Gießgeschwindigkeit nicht überschritten werden, weil sonst die an der Kokillenwand
zunächst erstarrende Gießhaut dem ferrostati-
sauerstoff eindringt, und die Rißoberflädie oxydiert,
so daß es beim Walzen nicht mehr zu einem Verschweißen der Risse kommt. Die Neigung zur BiI-
Verhaltnis 20 : I. vorzugsweise 40: I übersteigt. Da-
e Neigung zur BiI ._ _.. . ..
dung derartiger Risse steigt mit zunehmender Block- 35 bei wird das Metall vorteilhafterweise mit hoher Geh
dß di i d hfh Ge
höhe, so daß diese nicht beliebig erhöht werden kann, um für die spätere Verformung günstige Ausgangsqucrschnittc
zu erreichen, wie sie sich beim Stranggießen ergeben.
Aus der belgischen Patentschrift 686 516 ist auch bereits ein Verfahren bekannt, bei dem eine Stahlschmelze
in eine stehende Kokille vergossen und die Kokille nach dem Erstarren einer dünnen Oberflächenzone
um 90" in die Horizontale verschwenkt wird. Das weitere Erstarren der Schmelze erfolgt
dann bei ruhender Kokille. Ein ähnliches Verfahren ist aus der deutschen Patentschrift 598 272 bekannt;
die Schmelze wird dabei jedoch in eine beheizte Kokille vergossen und bei Gießende gedeckelt sowie anschließend
um 180° gedreht und in dieser Stellung gerüttelt bzw. einer Schwingbewegung unterworfen.
Mittels der Kokillenbeheizung wird das Metall während der Schwingbewegung um die kleine Kokillenachse
flüssig gehalten.
schwindigkeit, beispielsweise mit der zehnfachen Geschwindigkeit
bisher bekannter Gießverfahren, in die Kokille gegossen. Bei einem solchen schlagartigen
Füllen der Kokille ist der zeitliche Abstand zwischen der ersten Gußhaut bei Gießbeeinn und der letzten
Gußhautbildung bei Gießende so gering, daß die Gußhautbildung praktisch über die Höhe der gesamten
Kokille gleichzeitig erfolgt und gleichmäßig vonstatten geht.
■15 In der Praxis kommen die unterschiedlichsten Gießgeschwindigkeiten zur Anwendung; so ergibt
sich aus »Stahl und Eisen«, 1952, S. 872 bis 875, daß der Gicßgeschwindigkeitsbcrcich einerseits
nach unten drreh das Auftreten von Mattschweißen
jo an der Blockoberfläche und andererseits nach oben
durch drs Auftreten von Langrissen eingegrenzt ist. Im Einzelfall ist die Langrißgreiv.e für die maximale
Gießgeschwindigkeit von den verschiedensten Faktoren wie beispielsweise vom Blockdurchmesser, der
ren wie beispe
Auch bei einem aus der deutschen Patentschrift 55 Stahlquulität, der Form des Blockquerschnilts und
572 092 bekannten Verfahren wird die Kokille zu- der Gießtemperatur abhängig. Grundsätzlich gilt je-
nächst um 180° gedreht und anschließend einer Ho- doch, daß die Gießgeschwindigkeit mit fallendem
rizontalbewegung unterworfen, die zu einer seitlichen Blockdurchmesser zunimmt.
Verlagerung der Schmelze führt, um auf diese Weise Das Abdeckein kann bei dem erfindungsgemäßen
die sich bildenden Stcngclkristalle abzubrechen. Die 60 Verfahre" durch Aufspritzen von Wasser und/oder
HorizontaU>ewcgung kann dabei wippend erfolgen Aufsetzen eines Deckels erfolgen, der einen in das
und langsam oder ruckartig hin- und hergehen. Im flüssige Metall eintauchenden Dorn besitzt und zu-
letztcren Falle verläuft die Bewegung in Richtung folge seines hohen Wärmeleitvermögens sofort im
der großen Kokillenachsc bzw. der Kokillenlängs- Blockkopf einfriert. Insofern ist ein Verschwender
achse und erzeigt ein verhältnismäßig großes Mo- 65 unmittelbar nach Gießende und der sofortige Beginr
ment für das Abbrechen der Stcngelkristalle. Auch der Rotations- oder Pendelbewegung um die Kokil
dieses Verfahren arbeitet wie alle anderen bekannten lenlängsachse möglich. Das führt zu einer außeror-
Verfahren, bei denen es nach dem Verschwenken clcntlich gleichmäßigen Abkühlung, dl·· einen sehi
homogenen und insbesondere lunl ^rfreien 15InL1-. ergibt,
da ficr I.unker im wesentlichen mit dem i::ii
heim F'rstarren bildenden Ringspalt /wischen Blockobcrflächc
und Kokillcnwandung zusammenfällt
Die Wachstumgsgcsehwindigkeit der finf.'.haut und
darüber hinaus die F-!.rstiirrungsgeschwindigki--ii 'Ie-.
Metalls können in weiten Ciren/cn durch wärmedämmcridc
Stoffe beeinfltil.il werden. Das liiCt sich mit
feuerfest ausgekleideten oder umhüllten Kokillen oder durch Fiinbringcn eines Futters aus Papier oder
Kunststoffen erreichen. Besondere Vorteile ergeben sich beim sogenannten Tütenguß. hei dem eine möglichst
dünnwandige Stahllüte \or dem GuB in die
Kokille eingepaßt wird. Die Stahltiite '.erschweißt
beim Gießen mit dem schmcl/flü'-sigcn Metall. <o
daß der Block eine hervorragende Oberfläche besitzt und insbesondere keine oxydierten Risse oder Spritzer
aufweist, da der Sauerstoff /u der mit der Blcehtiitc
verschweißten Blockoberfliiche keinen Zutritt hat.
F)ie Blechtütc kann aus demselben Material wie
die Schmelze bestehen. F-'ine Art plattierter Block läßt sich erreichen, wenn die Stahltiite dagegen aus
einem anderen Material besteht.
Das schlagartige F'üllen der Kokille ermöglicht dps
Abgießen von Blöcken mit einem äußerst günstigen Verhältnis von Blocklärigc zu FJIockquerschnitt. so
daß das crfindungsgemäßc Verfahren die Wirtschaftlichkeit
des Stranggießens mit der Qualität des Standgusses bzw. fallenden Gusses vereinigt. Bei ausreichender
Wärmedämmung und Rotation der Kokille ergibt sich eine so gleichmäßige Tempcraturvertcilung
über Blocklänge und -querschnitt, daß der Block bei jeder gewünschten Temperatur aus der
Kokille entnommen und beispielsweise bei Walztemperatur ohne Zwischen wärmen und den damit verbundenen
Zundcrvcrlust ausgewalzt werden kann. Bei der Walztcmpcratur hat sich nämlich zwischen
der Kokillenwandung und dem Block infolge der Volumcnschrumpfung bereits ein Ringspalt gebildet, der
ein müheloses Ausstoßen des Blocks aus der Kokille, beispielsweise mittels eines Stößels oder ein Ziehen
mittels einer am Blockdeckel angreifenden Zugvorrichtung ermöglicht. Metalle geringerer Volumenkontraktion
können aber auch in eine längsuntcrtciltc Kokille abgegossen werden, so daß sich der
Block nach dem !erstarren ohne weiteres aus der geöffneten
Kokille entnehmen läßt.
Das erfindiingsgcmäße Verfahren wird vorzugsweise
mit einer Vorrichtung durchgeführt, die aus einem Gießgefäß zur Aufnahme des den Ofen, ernen
Konverter oder eine Transportpfanne verlassenden Metalls sowie einer vcrtikalbeweglichen und in der
Vertikalen vcrschwcnkbarcn Kokille besteht. Das Gicßgcfäß kann wegen der hohen Gasgeschwindigkeit
beispielsweise aus Hämatit bestehen, um eine F.rosion feuerfester Teilchen, wie sie bei den herkömmlichen
mit feuerfestem Material ausgekleideten Gefäßen auftritt, zu vermeiden. Außerdem kann da:s
Gicßgcfäß einen in die Kokille hineinragenden Gießriisscl
mit einer Spritzhaube besitzen. Auf diese Weise wird ein Bespritzen der Kokillenwand mit dem flüssigen
Metall verhindert und beim Absenken der Kokille oder Anheben des Gießgefäßes ein stets gleichbleibender
Abstand zwischen dem Ende des Rüssels und der Badoberflächc. d. h. eine konstante Gicßstrahllängc
gewährleistet. Der Querschnitt des Gicßrüsscls sollte wesentlich größer sein als seine Einlauf-■ιΐίηϋπμ.
um da·- Russcliutter gegen cmc Frnsion
durch du1· Γ1 ii>>-1eο Metall /u schützen.
Die Vorteile de- erfindunesgemäßen Verfahren1-kcnimcn
in besonderem Maße bei einer Ynrriehtunc
;, au-, einem ortsfesten Gicßüefäß. einer Kokillenfühnmü
mil einander gegenüberliegenden Führungsrol len einem um ein.: horizontale Achse drehbarer
Hubtisch und einem horizontalen Rollantrieb mit gegenüberliegendem
Ausstoßer zur Geltung. Dabe ίο kann die Kokillenführung aus einem zweiteiliger
Rahmen bestehen und ein Rahmenteil um einer Drehpunkt drehbar sowie mit einem Windwerk verbunden
sein. Das Windwerk besteht vorzugsweise aus einer Hubseiltrommcl und einer Schwenkseil
trommel mit jeweils eigenem Antrieb, so daß mittel' der Hubsciltrommel die Kokille mit dem Hubtiscl
unabhängig vom Verschwenken des einen Rahmen teils anüchobcn werden kann.
Im die Kokille unmittelbar nach dem Verschwcn
ken in die Horizontale in Rotation versetzen zu können,
liegt der \crschwcnkbarc Teil der Kokillcnfüh
rung in der Horizontallage vorzugsweise zwischer den Rollen des Rollantriebs. Es können auch mehrere
Kokillen in einem angetriebenen Drehgestell mit vcrlikaler Drehachse und mindestens einem Kokillenaufziic
angeordnet sein, so daß während des Gießen; stets mindestens eine Kokille in die Horizontale vcrschwenkt
und mindestens eine Lecrkokille in da; Drehgestell eingesetzt werden können. Das Flerausnehmen
der gefüllten Kokille aus dem Drehgestel und das Einsetzen der Lecrkokille erfolgt erlindungsgemäß
mittels in Schienen geführter Kokillenwagen, die mit je einem Antrieb verschen sind ιιικ
über Kokillenträger die Kokillen aus dem Drehgestel heben oder in das Drehgestell einsetzen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von ir der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieler
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigt
F-" i g. 1 die vertikale Ansicht einer crfindungsgemäit
i.'icn Gießvorrichtung, teilweise im Schnitt.
F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1.
F i g. 3 einen Schnitt nach Linie FII-111 in F-" i g. 1
}■' i g. 4 einen Schnitt nach Linie IV-FV in F i g. 1.
Fig. 5 die Vcrtikalansicht einer erfindungsgemäßcn
Gießvorrichtung mit einem Drehgestell für mehrere Kokillen und
Fig. η eine Draufsicht auf die Gießvcrichtunc
nach F i g. 5.
Die erfindungsgemäße Gießvorrichtung bestehl aus einem ortsfesten oder beweglichen Gießgefäß 11
mit einem der Kokillenlänge angepaßten Gießrüssel 12. dessen Auslaufende mit einer Spritzhaube 13 versehen
ist. um die Wandung der Kokille 14 gegen Metallspitzer
zu schützen. Das Gießgefäß 11 ist oberhalb einer Kokillenführung 15 mit einander gegenüberliegei'iien
Fühn:ngsrol!en 16 angeordnet und aul einem um eine horizontale Achse 17 drehbaren, in
einem Vcrtikalschacht 18 bewegbaren Hubtisch angeordnet. Die Kokillenführung 15 besteht aus einem
zweiteiligen Rahmen 21, 22 dessen Rahmenteil 21 um einen Fußpunkt 23 in der Vertikalen verschwenkbar
ist.
Die Vertikalbewegung des Hubtisches 19 und das Verschwenken des Rahmenteils 21 erfolgt mittels
eines gemeinsamen Windwerkes 24, dessen Motor 25 über ein Getriebe 26 und Kupplungen 27 eine Hubseiltrommel
28 für die Vertikalbewegung des Hubtisches und unabhängig davon eine Schwenksciltrom-
mcl 29 für das Verschwenken des Rahmenteil* 21
antreibt. Die Hubseile 31 verlaufen über Umlcnkrollcn
32 zum Hubtisch 19, während das Schwcnkscil A3 über Utnlcnkrollen 30, 34 geführt ist. Durch Abwickeln
der beiden Stränge des Schwcnkseils 33 lie-Ivegl
sich der Rahmenteil 21 entsprechend dem Pfeil ?5 unter Mitnahme der Kokille 14 in die Horizontale,
wenn sich der Hubtisch 19 in Höhe der Oberkante eines horizontalen RollanUicbs 36 befindet.
Der Rollantrieb 36 besteht aus zwei parallelen Reihen von Rollen 37, deren jede von einem Motor
38 angetrieben wird. In der Horizontallagc befinden sich die Führungsrollcn 16 jeweils zwischen zwei Antriebsrollen
37. so daß die Kokille 14 oder ihr Stützrahmen 39 auf den Rollen 37 liegt und in Rotation
versetzt werden kann. Die Kokille 14 ist in einem Stützrahmen 39 angeordnet, der bei einer zylindrischen
Kokille wegfallen kann. Die Kokille 14 ist vorzugsweise mit einem wiirmedäinmcnden Futter 41
sowie einem Hlechmantcl 42 ausgekleidet, um die Ahkühlungsgcschwindigkcil niedrig zu halten und
eine fehlerfreie Blockobci fläche zu erreichen.
Bei Gic'ibeginn befinden sich das freie Ende des
Gicürüssels 12 wenig oberhalb des Hubtisches 19 und die Kokille 14 bzw. ihr Stützrahmen 39 in ihrer obersten
Stellung. Während des Gießens werden der Hubtisch 19 und der Stützrahmen 39 mit der Kokille
14 durch Nachlassen der Hubseile 31 mit einer Geschwindigkeit
nach unten bewegt, die der Ausflußgcsclnvindigkcit des Metalls aus der Gießpfanne 11
bzw. deren Gießrüsse! 12 entspricht, so daß die Ciießslrahllängc bzw. der Abstand zwischen der
Spriii/haubc 13 und der Badoberfläche in der Kokille 14 im wesentlichen konstant bleibt. Während der
Abwärtsbewegung wird der Stützrahmen 39 zwischen den Rollen 16 geführt.
Sobald die Kokille gefüllt ist, wird der Kokillcnkopf beispielsweise durch Aufspritzen von Wasser
oder Einsetzen eines Stopfens abgedeckelt und die Pfanne mit dem Gicßrüsscl 13 aus dem Führungsrahmen
15 entfernt. Alsdann werden durch Betätigen des Windwerks 24 der Hubtisch 19 mit dem Stützrahmen
39 und der Kokille 14 in die obere Endsteilung gefahren und durch Nachlassen der Schwenkscile
32 der verschwenkbare Rahmenteil 21 in die Horizontale geschwenkt. Die Schwenkbewegung geht
so weit, bis der Stützrahmen 39 auf den Rollen 37 liegt. Alsdann werden die Antriebsmotore 38 eingeschaltet
und der Stützrahmen 39 mit der Kokille 14 in Rotation versetzt. Sobald der Block 43 hinreichend
abgekühlt ist, wird der Ausstoßer 40 betätigt, dessen Stößel den Block 43 aus der Kokille 14
drückt, während der Stützrahmen 39 durch einen Anschlag 44 festgehalten wird. Der Block 43 kann
dann, sofern er sich auf Walztemperatur befindet, direkt einem Walzwerk zugeführt werden.
Die Vorrichtung nach F i g. 5 stimmt im wesentlichen mit der Gießvorrichtung nach den F i g. 1 bis 4
übeirein, weswegen einander entsprechende Teile mit denselben Bezugsziffern gekennzeichnet sind. Der
wesentliche Unterschied besteht darin, daß die Kokillenführung 15 oberhalb eines durch einen Motor
50 angetriebenen Drehgestells 51 mit vertikaler Drehachse 52 angeordnet ist. Außerdem sind die Hubseile
31 mit einem Kokillenlift verbunden, der aus einem in Schienen 54 geführten Wagen 55 mit horizontalen
Tragarmen 56 besteht, die beim Heben und Senken der Kokille bzw. ihres Stützrahmens 39 die Zapfen
53 erfassen. Ein Kokillenträger 63 besitzt ebenso wie die Kokillenfiihrung 15 und das Drehgestell 51 Führungsrollen
16, zwischen denen der Stützrahmen 39
to mittels des Kokillcnlifts auf- und abbewegt werden
kann.
Das Drehgestell 51 besteht aus vier Kokillenständern 57, die sich bei jeweils einer Vierteldrehung von
der Gießstation 58 in die Entnahmestation 59, die Leerstation 61 und die Kokillenstation 62 bewegen,
in der Gießstation 58 erfolgt das Füllen der Kokille in der oben bereits beschriebenen Weise, während in
der Entnahmestation 59 der Kokillenträger 63 mit dem Stützrahmen 39 und der Kokille 14 aus dem
«ο Drehgestell entnommen und einem (nicht dargestellten)
Rollantricb zugeführt wird. In der Kokillenstation 62 wird dann ein neuer Kokillenträger 63 mit
Stützrahmen und Lcerkokille in das Drehgestell 51 eingesetzt. Die Kokillenträger 63 besitzen nach unten
weisende Hubnasen 64. in die Haken 65 je eines in der Entnahme- und der Kokillenstation 59, 62 angeordneten
Kokillenwagcns 66 eingreifen. Der Kokil-Tenwagcn
66 besitzt außerdem Tragarme 56 für den Stützrahmen 39 und ist in Schienen 67 geführt. Ein
Ansatz 68 ist mit einer Rolle 69 versehen und in einer Kulissenschiene 71 geführt sowie mit einer endlosen
Kette 72 verbunden. Die Kette 72 verläuft über Kettenräder 73, von denen eins durch einen Motor
74 angetrieben wird.
:5 Sobald eine Kokille gefüllt ist, wird das Drehgestell um eine Vierteldrehung gedreht, so daß die gefüllte
Kokille von der Gießstation 58 in die Entiiahmestation
59 gelangt. Dort greifen beim Ingangsetzen des Motors 74 die Haken 65 des KokiUenwagens 66
in die Hubnasen 64 des Kokillenträgers 63 ein und die Tragarme 56 unter die Zapfen 53. Bei der
Weiterbewegung der Kette 72 fährt der Kokillenwagen 66 mit dem Kokillenträger 63 aus der in F i g. 5
mit ausgezogenen Linien dargestellten Gießstellung in die gestrichelt eingezeichnete Entnahmestellung.
Dort wird der Stützrahmen bzw. die Kokille aus dem Kokillenträger entnommen. Gleichzeitig wird in der
gegenüberliegenden Kokillenstation 62 ein mit einer Leerkokille versehener Kokillenträger 63 eingefahren
und auf dem betreffenden Kokillenständer Ü7 abgesetzt, wobei ein über einen Arm 75 greifender Haken
76 den Kokillenträger 63 mit dem Drehgestell 51 verriegelt und Bolzen 76 in Löcher 77 des Ständers
57 eingreifen.
Im Hinblick auf ein hohes Schluckvermögen kann das Drehgestell mehrere Gieß-, Entnahme- und Kokillenstationen
aufweisen, wobei zwischen je zwei Gießstationen jeweils eine Entnahme- und eine Kokillenstation
liegen. Auf diese Weise können auf eng-
stem Raum gleichzeitig eine Vielzahl von Kokillen gefüllt und dabei große Metallmengen vergossen
werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409 630/99
Claims (20)
1. Verfahren zum Vergießen von Metall, bei dem die Schmelze aus einem Ofen oder einer
Pfanne von oben in eine stehende Kokille gegossen und die Kokille in die Horizontale geschwenkt
wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kokille unmittelbar nach dem Gießen in an sich bekannter Weise abgedeckelt und
nach dem Verschwenken langsam um ihre Längsachse bewegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall mit hoher Geschwindigkeit
in eine Kokille vergossen wird, deren Höhen/Durchmesser-Verhältnis über 20:1
liegt.
3. Vt .-fahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Abkühlungsgeschwindigkcit durch wärmedämmendc Stoffe niedrig gehalten
wird.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kokille in an sich bekannter Weise vor dem Gießen mit einem Blechfüllfutter ausgekleidet
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gießstrahllänge in an sich bekannter Weise während des Gießens c-.nähernd konstant gehalten
wird.
6. Vorrichtung zur Duiv.hführung des Verfahrens
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, mit einem Gießgefäß und einer in der Vertikalen
verschwenkbaren Kokille, gekennzeichnet durch ein ortsfestes Gießgefäß (11) mit einem in
eine vertikal bewegliche Kokille (14) hineinragenden Rüssel (1.2).
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Gicßrüssel (12) mit einer
Spritzhaube (13) verschen und sein Querschnitt größer ist als sein Einlaufquerschnitt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, gekennzeichnet durch ein ortsfestes Gießgefäß (11), eine Kokiilenführung
(15) mit einander gegenüberliegenden Führungsrollen (16), einen um eine horizontale
Achse (17) drehbaren Hubtisch (19) und einen horizontalen Rollantrieb (36) mit gegenüberliegendem
Ausstoßer (40).
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Kokillenführung (15) aus
einem zweiteiligen Rahmen (21, 22) besteht und ein Rahmenteil (21) um einen Fußpunkt (23)
drehbar sowie mit einem Windwerk (24) verbunden ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Windwerk (24) aus einer
tiubseiltrommel (28) und einer Schwenkseiltromtnel
(29) mit jeweils eigenem Antrieb (25, 26, 27) besteht.
11. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
tier verschwenkbare Teil (21) der Kokillenfühtung
(15) in der Horizontallage zwischen den !Rollen (37) des Rollantriebs (36) liegt.
12. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 11, gekennzeichnet durch ein
angetriebenes Drehgestell (51) mit vertikaler Drehachse (52) und mindestens einem Kokillen
aufzug.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Kokillenaufzug au;
einem Kokillenträger (63) mit Verriegelungsha ken (76) und Hubnasen (64) sowie einem ir
Schienen (67) geführten Kokillenwugen (66) mil Haken (65) und Tragarmen (56) besteht.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12 oder 13 dadurch gekennzeichnet, daß eine an einem Ansatz
(68) des Kokillenwagens (66) befindliche Rolle (69) in einer Kulissenschiene (71) geführl
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Ansatz (68) fest mil
einer über ein angetriebenes Kettenrad (73) laufenden endlosen Kette (72) verbunden ist.
Ifi. Vorrichtung nach einem oder mehreren der
Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Kokillcnträger (63) Führungsrollen (16)
bc:;itzt, denen Führungsrollen (16) am Drehgestell (51) gegenüberliegen.
17. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 16, gekennzeichnet durch einen
in der Giebstation (58) angeordneten Kokillenlift mit einem an einem Seil (31) hängenden, in
Schienen (54) geführten Wagen (55) mit horizontalen Tragarmen (56).
18. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 6 bis 17, gekennzeichnet durch eine in
einem Stützrahmen (39) angeordnete Kokille (14) mit seitlichen Zapfen (53).
19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüchen bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kokille (14) und/oder der Stützrahmen (39) und/oder der KokillentP'^er (63) zweiteilig ausgebildet
sind.
20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüchen bis 19. dadurch gekennzeichnet, daß
die Kokille (14) eine wärmedämmende Auskleidung (41) oder Umhüllung besitzt.
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