DE193109C

DE193109C -

Info

Publication number: DE193109C
Application number: DE1907193109D
Authority: DE
Filing date: 1907-02-27
Anticipated expiration: 1927-02-28

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung betrifft Glasmaßstäbe, geradlinige und gekrümmte, deren Teilung sich nicht auf der Rückseite des Glasstückes, sondern auf der dem Beobachter zugewandten Fläche befindet. Bei solchen Maßstäben erreicht man dieser Erfindung zufolge, daß die Maßstabstriche dunkel auf hellem Grunde erscheinen, ohne daß man eine andere Fläche des Maßstabes zu beleuchten braucht

ίο als diejenige, die ohnedies offen liegen muß: die Teilungsfläche. Dazu ist erforderlich, daß einerseits der Maßstab so profiliert wird, daß die Profillinie der Teilungsfläche und die der dahinterliegenden Fläche eine mäßige Neigung zueinander haben, und daß man andererseits diese hintere Fläche versilbert. Licht, das in der Profilebene mit einer gewissen Neigung von der einen Seite her auf die Teilungsfläche fällt, wird dann, soweit es in den Maßstab eintritt, von der versilberten Fläche so reflektiert, daß es ungebrochen durch die Teilungsfläche austritt, also in einer Richtung, die der Blickrichtung des Beobachters entgegengesetzt ist. Bei solcher Beleuchtung erscheinen dem Beobachter die Maßstabstriche dunkel und der Grund hell, beides um so mehr, als der unmittelbar reflektierte Teil der geneigt auf die Teilungsflächen fallenden Strahlen nicht in sein Auge gelangt.

In Fig. ι ist ein der Erfindung entsprechender geradliniger Maßstab im Profil dargestellt. Der Verlauf eines der Beleuchtungsstrahlen, einschließlich des beim Auftreffen des Strahls auf die Teilungsfläche α durch Reflexion abgespaltenen Teils, ist angegeben. Die Versilberung ist durch Verstärkung der Profillinie der hinteren Fläche b angedeutet.

Einen Achsenschnitt durch einen ringförmigen Maßstab mit flach kegelförmiger Teilungsfläche α zeigt Fig. 2. Die versilberte Fläche b ist ebenfalls kegelförmig geworden.

Bei den Ringmaßstäben nach Fig. 3 und 4 ist an die Stelle des bisherigen geradlinigen Profils, der hinteren Fläche b ein Kreisbogen getreten, dessen Mittelpunkt in der Ringachse liegt. Die versilberten Flächen sind also Kugelflächen. Diese haben vor 'Kegelflächen den Vorzug, daß sie sich mit weniger Kosten schleifen und polieren lassen. Beim Beispiel Fig. 3 ist die Teilung auf der steil kegelförmigen Mantelfläche, in Fig. 4 auf der ebenen Stirnfläche angebracht. Die hintere Fläche b ist in Fig. 4 konvexkugelig, weil angenommen ist, daß das Licht von der Innenseite des Ringes kommt. Wählt man die Beleuchtung wie in Fig. 2, läßt man also das Licht von der Außenseite des Ringes her auf die Teilungsfläche fallen, so müßte auch in Fig. 4 eine konkav kugelige Fläche b angeordnet werden.

Pate nt-A ν Sprüche:

i. Glasmaßstab mit dem Beobachter zugewandter Teilungsfläche, dadurch ge-

kennzeichnet, daß die Profillinie der Teilungsfläche und die der hinter ihr liegenden Fläche eine mäßige Neigung gegeneinander haben und daß diese hintere Fläche versilbert ist, so daß Licht, das in der Profilebene mit bestimmter Neigung auf die Teilungsfläche fällt, dem Beobachter den Maßstab dunkel auf hellem Grunde sichtbar macht.
2. Ausführungsform des Maßstabs nach Anspruch ι in Ringform, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Fläche eine Kugelfläche ist, wodurch die Herstellung des Ringes verbilligt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.