DE1929957A1 - Verfahren zur Herstellung neuer hypocalcaemischer Peptide - Google Patents
Verfahren zur Herstellung neuer hypocalcaemischer PeptideInfo
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Description
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, B AS E L (S CH WE IZ) Case 6488/6492/1-4
Deutschland
Verfahren zur Herstellung neuer hypocalcämiseher
Peptide
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren
;ur Herstellung neuer den Blutcalciumspiegel senkender Peptide
ihrer Säureadditionssalze und Komplexe. Bei diesen Peptiden handelt es sich um menschliches Calcitonine dessen Reindarstellung
(in Form von mehreren aktiven Komponenten) gelungen ist.
- 9Q9SB1/14S4
Es ist bekannt, dass hypocalcamische Hormone in
Säugetieren und im Menschen vorkommen. Die Struktur des Schweine-Thyrocaleitonins wurde bereits aufgeklärt. Es ist
ein Dotriacontapeptidamid mit einem Cystin-Disulfidring am
N-Terminus. Im Hinblick auf die grosse Bedeutung des Calcitonins
im Calcium-Stoffwechsel und Knochenaufbau und dementsprechende
Therapie ist es wichtig*, menschliches Calcitonin in
reiner Form zur Verfügung zu haben. Es ist nun gelungen, menschliches Calcitonin aus C-Zeil-reichen Medullarcarcinomen
der Schilddrüse bzw. entsprechenden C-Zell-Metastasen in
reiner Form herzustellen. Das Verfahren zur Herstellung menschlichen Calcitonins ist dadurch gekennzeichnet, dass
man entfettetes, z.B. mittels Aceton oder Aether entfettetes, Medullarcarcinom der Schilddrüse oder C-Zellen-Metastase-"
Materiai, das gegebenenfalls mit Alkohol oder wässriger Trichloressigsäure
vorextrahiert ist, ein- oder mehrmals mit einem Wasser und ein Niederalkanol enthaltenden LÖsungs-■
mittelsystem bei einem pH von ca. 1-6 extrahiert und die
erhaltene Lösung in üblicher Weise wie beim Schweine-Thyrocalcitonin,
j.nsbesondere durch Gel-Chromatographie unter
Verwendung von wässriger Ameisensäure als Elutionsmittel und durch Craig-Verteilung in einem n-Butanol und Essigsäure enthaltenden
Lösungsmittelsystem, aufarbeitet.
Das für die Extraktion verwendete Lösungsmitte1-system
enthält als Niederalkanol z.B. Methanol, Aethanol, Pro-
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panol, n-Butanol oder sec.Butanol. Der Wassergehalt des
Systems kann beispielsweise zwischen 4 und 50$ liegen, vorzugsweise
beträgt er 5-30$. Das genannte saure pH wird beispielsweise
mit anorganischen Säuren wie Schwefelsäure oder Salzsäure oder mit organischen Säuren wie Ameisensäure, Essigsäure, oder mit sauren Puffern wie Acetatpuffer oder Citratpuffer,
eingestellt. Das Lösungsmittelsystem kann gegebenenfalls weitere organische Lösungsmittel, wie Aceton, oder organische
Basen, wie Pyridin oder Morpholin, und/oder anorganische Salze, wie Natriumchlorid, enthalten. Besonders hervorzuheben
sind n-Butanol und Essigsäure enthaltende Systeme, vor allem n-Butanol-Eisessig-Wasser (75:7,5:21).
Die Extraktion kann in mehreren Stufen mit dem gleichen oder mit verschiedenen Lösungsmittelsystemen durchgeführt
werden.
Aus dem Extrakt wird das Rohprodukt z.B. durch Eindampfen, Lyophilisieren oder Fällen, beispielsweise mit
Aceton oder Trichloressigsäure, erhalten.
Die chromatographische Reinigung wird vorzugsweise an "Sephadex" G-50-oder einem äquivalenten Material vorgenommen.
Zur Elution verwendet man beispielsweise 0,1-n. Ameisensäure.
Pur die Craig-Verteilung sind, wie bereits erwähnt,
n-Butanol und Essigsäure enthaltende Systeme besonders vorteilhaft,
z.B. n-Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5).
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Die Hauptköngonente des menschlichen Calcitonins (hierin als HT-Cp bezeichnet) ist ein Dotriacontapeptidamid
der Aminosäurezusammensetzung Lys (l), His (l), Asp (3), Thr
(5), Ser-(I), GIu (2), Pro (2), GIy (4), AIa (2), 1^ Cys (2),
Val (1), Met.(1), lie (l), Leu (2), Tyr (l), Phe (3), wobei
4 der 5 Carboxylseitenketten in Amidform vorliegen. Daneben
wurden die weiteren aktiven Komponenten rein dargestellt: HT-C1, HT-C,τ und HT-C01. Die Aminosäureanalyse der
J- JLX ei.
Komponente HT-C1 ist identisch mit der von HT-Cp. Die Hauptkomponente
des Calcitonins weicht also in ihrer Aminosäurezusammensetzung stark von der des Schweine-Thyrocalcitonins ab.
HT-c und HT-Cp geben bei der enzymatischen Spaltung mit Trypsin
zwei Bruchstücke TrT und TrTT der in Tabelle 1 in Beispiel 1
angegebenen Aminosäurezusammensetzung.
Die Komponenten HT-C1, HT-C3, HT-C11 und HT-C31 sind
dünnschichtChromatographisch und elektrophoretisch einheitlich.
Es wurde gefunden, dass HT-Cp die folgende Strukturformel (I) hat:
Cys-GIy-Asn-Leu-Ser-Thr-Cys-Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-GIn-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr-Phe-Pro-Gln-Thr-Ala-Ile-GIy-Val-Gly-Ala-Pro-NH2
(i)
C1 ist das Dimere dieser Verbindung,
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- 5 - , ■■''■'
Aus der Tatsache, dass HT-C1 nach Dansylierung und saurer
Hydrolyse kein Bis-dansyl-cystin gibt, kann man schliessen, ■
dass es als antiparalleles Dimeres vorliegt» Unter.basischen Bedingungen, z.B. mit verdünntem Ammoniak,
oder durch Reduktion, z.B. mit Dimercaptoathanol oder Ditfciothreitol
bei Zimmertemperatur in wässrigem Pyridine wird
in HT-C1 in HT-Cp umgewandelt.
Die Komponenten HT-C, und HT-Cp können durch Oxydation in an sich bekannter WeISe-9 z.B. mittels wässrigem
Wasserstoffsuperoxid, in ihre Sulfoxide übergeführt werden.
Die Charakterisierung der Sulfoxide ist in den Beispielen gegeben«
Das menschliche Calcitonin (Komponenten-HT-C1-9
HT-Cp-9 HT-C11 und HT-Cp, einzeln oder in beliebiger Mischung),
zeigt an der Ratte eine Aktivität von ca. 100-200 MRC-Einheiten
pro mg (Peptid)in" dem vom Kumar et al.j J. Endocrinology ^,^
!l1965]j>
^'7O-5 beschriebenen Test«, Es senkt den Plasma-Calciumspiegel.und
Plasma-Phosphat-spiegel des Blutes von Säugetieren,
wie durch-Versuche von 50-15Og schweren Ratten nachgewiesen wurde» Bei Patienten mit erhöhtem.Knoehenmetabolismus
senkt es den Calciumspiegel des Blutes bei intravenöser, intramuskulärer oder subcutaner Gäbe von O5Ol bis
5 mg, ZoBo in 0,1-m. Acetatpuffer vom pH 4,6» Ss kann daher
zur Behandlung von Hypercalcämien u&d von Kiiochenkranklieiten
wie Tagetss disease oder Osteoporose verwendet werden«
S0SSS1/14I4.
ORIGINAL^
-C1, HT-Cp, HTrC11 und HT-C sind Basen, die
mit anorganischen oder organischen Säuren Säureadditionssalze
bilden. Aus den Säureadditionssalzen kann die freie Base, in an sich bekannter Weise hergestellt werden. Für pharmazeutische
-Zwecke kann die Base in therapeutisch verwendbare Säureadditionssalze übergeführt werden, z.B. in Salze mit
anorganischen Säuren, wie Halogenwasserstoffsäuren, z.B. Salzsäure oder Bromwasserstoff säure, Salpetersäure,- Thiocyansäure,
Schwefelsäure^ Phosphorsäure, oder mit organischen Säuren,
wie Essigsäure, Propionsäure, Stearinsäure., G-lykolsäure.»
Milchsäure, Brenztraubensäure,-oxalsäure, Zitronensäure'^ Benzoesäure,,
Zimtsäure, Salicylsäure* 2-Phenoxy- oöer 2-Acetoxybenzoesäure,
Mandelsäure s Methansulfonsäure# Asthansulf on-säure.,
Eydroxyäthansulfonsäure, Benzol- oder -Toluolsulfon-'säure,
TrIchior- oder Trifluoressigsäure»
"Menschliches Galeitonin kann' in an sich bekannter
Weise in Pharmazeutiseh verwendbare Komplexe mit protrahierter
'wirkung übergeführt werden. z-.B. Komplexe mit Substanzen^,
'die bekannterweise die Aktivität von "Peptiden- verlängern,
wie nichtantigene Gelatine, besonders Oxypolygelatine, PoIyvmylpyrrolidon^
"Polyphloretinphosphst, - Phytinsäure, Protamine
Polyglutaminsäure,. oder schwerlösliche Metallverbindungen,,
2«B, Phosphate, Pyrophosphate oder Hydroxyde von Aluminium^
Magnesium,, Cobalt insbesondere Zink.
INSPECTED 909881/1454
mm 7' m»
Die Salze und Komplexe können in gleicher Weise wie das freie Peptid verwendet werden.
Zwecks Verwendung in pharmazeutischen Präparaten können die Verbindungen mit einem pharmazeutischen organischen
oder anorganischen Trägermaterial, das für enterale oder parenterale Anwendung geeignet ist, vermischt werden. Geeignete
Träger sind z.B. Wasser, physiologische Salzlösungen, Gelatine, Laktose, Glukose, Stärke, pflanzliche OeIe, BenzjLjL-alkohole,
Polyalkylenglykole und andere bekannte pharmazeutische Träger. Die Präparate können sterilisiert werden und/
oder Hilfsstoffe, wie Konservierungs-, Stabilisierungs-,Netzoder
Emulgiermittel, enthalten. Sie können auch noch weitere therapeutisch wertvolle Zusätze aufweisen.
Die Erfindung wird in den folgenden Beispielen beschrieben. Die Tenraeraturen sind in Celsiusgraden angegeben.
In der DünnschichtChromatographie werden die folgenden
Systeme verwendet:
System 45 : see. Butanol-3#iges wässriges Ammoniak (7O);
System 52 ; n-Butanol-Eisessig-Wasser (75:7,5:21); System 79 : n-Butanol-Pyridin-Wasser (1:1:1);
System 101A : n-Butanol-Pyridin-Eisessig Wasser (42:24:4:30);
System 104 : Chloroform-Methanol-17#iges wässriges Ammoniak
(41:41:18).
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Die Dünnschichtchromatographie wird, wenn nicht
anders angegeben, auf Alox D-O (Camag) durchgeführt. Alle Weste
(Rs) sind bezogen auf die Schweine-α-Thyrocalcitoninsulfoxid
= 1.
Die Elektrophorese wird auf Avicel-Cellulose oder Cellogel (CelluLoseacetatfolie) bei pH 1,9 [mit dem Puffer
Eisessig -Ameisensäure-Wasser (95:26,5:980)] bei l40 Volt,
2 Stunden, durchgeführt. Die Laufstrecke(d) wird in Bezug auf Schweine-a-Thyrocalcitoninsulfoxid = 1 angegeben.
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10 g Medulla-Carcinom wird sofort tiefgefroren und lyophilislert. Nach Behandlung mit Aether zur Entfernung
fettiger Anteile wird das trockene Gewebe (2g) 3 mal mit dem
10-fachen Volumen eines Gemisches von η-Butanol-Eisessig Wasser
(75:7,5:21) bei 20° gründlich extrahiert. Die Extrakte werden vereinigt, im· Vakuum von Butanol befreit und lyophilisiert.
Man erhält 45Q mg Trockenrückstand mit einer Aktivität von 12 MRC-Einheiten/mg. Davon werden 300 mg in 0,1 n-Ameisensäure
durch Gelfiltration an einer Säule (450 ml)t von Bio Gel
Ρβ oder Sephadex G-50 in 0,1 η-Ameisensäure gereinigt; nach Vereinigung und Lyophilisierung der aktiven Fraktionen (0,5-0,7
Säulen-Volumen) erhält man 18 'mg eines Produktes mit 50 MRC-Einheiten/mg. Dieses Material unterzieht man sodann einer
multiplikativen Verteilung im System n-Butanol Eisessig-Wasser (4:1:5) über l40 Stufen* wobei man ein Phasenverhältnis
von 1 und ein Phasen-Volumen von 3 ml· wählt. Die nach Testierung
ermittelten aktiven Fraktionen werden in Gruppen
zu je 10 Elementen vereinigt, vom Lösungsmittel befreit und
lyophilislert. Für die Fraktionen mit maximaler Aktivität ist K = 0,6. Das daraus erhaltene Peptid HT-C2 ist dünrischichtchromatographisch
und elektrophoretisch einheitlich. Es zeigt an der Ratte eine Aktivität von ca. 100-200 MRC-Einheiten/mg
Peptid. Die Laufstrecke im Verhältnis zu Schweine -a-thyro-
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ealcitoninsulfoxid im System 52 auf Alox DO ist 1,16; im .
System 79 auf Alox DO ist sie 1,79; im System 104 auf Alox
DO ist sie 1,28 ; im System 45 auf Alox DO ist sie 1,37- In Eisessig
Ameisensäure-Wasser (95:26,5:980) pH 1,9 wandert das Produkt bei
Volt in 2 Stunden auf Avicel-Cellulose kathodisch bezogen
auf Schweine-Thyrocalcitoninsulfoxid.= 1 mit d = 0,77· Das Produkt
gibt positive Farbreaktionen mit Ninhydrin, Chlor-Tolidin,
·■ * ■-■.■.·■-. Kaliumhexacyanoferrat (il)r Eisen (III) chlorid., diazotiertem
Sulfanilsäureamid, keine Reaktion mit 4-Dimethyl-amin benzaldehyd
-Salzsäure oder Sakaguchi-Reagens^ keine UV-Fluoreszenz:
Abwesenheit vcn Tryptophan. Die Aminosäureanalyse nach saurer Hydrolyse ergibt folgendes Resultat: Lysin (1), Histidin (1),
Asparaginsäure (3), Threonin (5), Serin (1), Glutaminsäure (2),
Prolin (2), Glycin (4), Alanin (2), 1/2 Cystin (2), Valin (l),
Methionin (l), Isoleucin (l), Leucin (2), Tyrosin (l), Phenylalanin
(3), NE,. Das SuIfoxid von HT-Cp zeigt folgende Rs-Werte:
Rs 52 = 1,Q7; Rs 45 = 1,20; Rs 79 = 1,66.
Zur weiteren Charakterisierung dient die enzymatische
Spaltung des Peptides mit Trypsin. Man erhält zwei Fragmente, nämlich Tr-* welches die Aminosäuren 1-18 umfasst,
und Tr., mit den Aminosäuren 19-32. Die Aminosäurezusammensetzung
der beiden Fragmente ist aus der Tabelle 1 ersichtlich. Tr-- ist in der Dünnschichtchromatographie auf Alox DO deutlich
lipophiler als Tr- und wandert in der Elektrophorese schneller"
90988 1/1454 '
zur Kathode als Tr., .
Fragment Tr3.: Rs 2 = 0,53; Rs 79 = 0,54; Rs 104 = 0,51;
Elektrophorese an Avicel-Cellulose: d = 0,8l.
Fragment Tr11: Rs 52 = 1,38; Rs 79 = 1,45; Rs 104 = 1,43;
Elektrophorese an -Avicel-Cellulose : d = 0,94.
' '■ : v " :: Tabelle 1
Φτ» Φτ»
I II
• (2)
NH, | 13 |
Lys | 1 |
HIs | |
Asp | 3 |
Thr | 3 |
Ser | 1 |
GIu | 1 |
Pro | |
GIy | 2 |
AIa | |
1/2 Cys | 2 |
VaI | |
Met | 1 |
lie | |
Leu | CVJ |
Tyr | 1 |
Phe | 1 |
809881/1454 |
2 2 2
2 14
Beispiel 2 :
110 g tiefgefrorenes C-Zellen-Metastase-Material,,
das man aus dem Brustkorb entnommen hatte, wird mit Aether entfettet und dann wie in Beispiel 1 beschrieben mit n-Butanol
Eisessig Wasser (75:7,5:21) extrahiert. Man erhält 6 g Trockenextrakt
als dunkelbraunes Pulver. Es wird mehrmals mit 0,1-n.
.Ameisensäure/insgesamt 15O mij ausgeschüttelt. Dabei gehen
3,6 g des Trockenrückstandes in Lösung. Die Lösung wird in .2 Portionen an einer Bio Gel P6-Säule (5 cm; 85 cm; Volumen
ca. ΐβΟΟ my mit 0,1-n, Ameisensäure gelchromatographiert und
in Fraktionen zu 20 ml aufgefangen. Es sind zwei Peaks mitaktivem
Material vorhanden, und zwar die Fraktionen 13-21 mit dem Peak-Maximum bei 0,4 Säulen-Volumen und die Fraktionen die
25-34 mit dem Peak Maximum bei 0,55 Säulen-Volumen, Die vereinigten
Fraktionen 25-34 geben bei Lydphilisierung 105 "ig
Rohprodukt, das identisch ist mit dem gemäss Beispiel 1 bei
der Gelfiltration erhaltenen Produkt und bei der multiplikativen Verteilung wie in B-ispiel 1 das reine HT-Cp gibt. Die
vereinigten Fraktionen 13-21 ergeben bei der Lyophilisierung
202 mg Rohprodukt. Dieses wird einer multiplikativen Verteilung im System n-Butanol-Eisessig-Wasser (4:1:5) über 400 Stufen in
co Elementen von je 3 ml Phasenvolumen unterzogen. Das Maximum
IT der Aktivität liegt bei K =0,19. Das so erhaltene reine Pro-
j dukt (HT-C1) ist im Rattentest nach Kumar et al; I.e. etwa
■gleich aktjLv wie das gemäss Beispiel 1 erhaltene Produkt
O
(O
CO
(O
CO
(HT-C ). Es kann in das ebenfalls aktive Sulfoxid übergeführt
werden, z.B. mit 5#igem Wasserstoffsuperoxid. In der Dünn- '
Schichtchromatographie auf Alox DO ist Rs 52 = 1,04; Rs 79 =
1,4-2; Rs1= 1,20. Das Sulfoxid zeigt folgende Werte: Rs 52 =
. . 45 . .
0,88; Rs 79 = 1,29; Rs 45 = 1,09. In der Elektrophorese auf
Avicel-Cellulose ist d = 0,90 für HT-C, und dessen Sulfoxid. Auf Cellogel ist d =1,15 für HT-C1 und d = 1,35 für dessen
Sulfoxid. HT-C, gibt positive Reaktionen mit Ninhydrin, Chlor-Tolidin,
Pauly-Reagens und BartonTs Reagens. Die Reaktionen
nach Sakaguchi und nach Ehrlich und di.e UV-Fluoreszenz sind negativ.
Die Aminosäureanalyse nach saurer Hydrolyse ergibt: Lysin (l), Histidin (l), Asparaginsäure (3), Threonin (5),
Serin (l), Glutaminsäure (2), Prolin,-(2), Glycin' (4), Alanin
(2), 1/2 Cystin (2), Valin (1), Methionin (l), Isoleucin (l),
Leucin (2), Tyrosin (1), Phenylalanin (3), NH,. " ' ' "■
Bei der Trypsin-Spaltung werden Fragmente'mit: :-
gleichen Aminosaurezusammensetzungeh wie für-HT-Gp in Tabelle
von Beispiel 1 angegeben erhalten. 'Tr_.; ist-identisch für
HT-C1 und HT-Cg. ' r ' - ; '· .λ
• Für Fragment Tr- ist Rs 52 (auf, Alox) = .0,55;
Rs 101 A (auf Cellulose) = 0,86. Bei der Elektrophorese auf
•Avicel-Cellulose istT d = 0,91. . ■ ■ ' ■ . ■ ν . :
. . . .- Für. Fragment Tr11 ist Rs^2 (auf Alox) =■ 1>38·;; .. ·
Rs lOlA (auf Cellulose), = 1,31.. B,ei der Elektrophorese · auf ;
Avieel-Cellulose ist d = .0,94. v: ' :; , .-■:.,- '; ■ ■·. "
■ ' , - 909881 / 1 4^A ' ""·"- Λ " ':
HT-C wird in der 50-f achen_ Menge einer 0,l$igen Cysteinhydrochloridlösung
gelöst und während einer Stunde bei 45 gehalten. Dann wird die Lösung chromatographiert. Das Chromatogramm
zeigt unter den Produkten einen Fleck, welcher dem Dimeren
HT-C1 entspricht. . ' - - ' ■ ;'.'■'■*
Wird HT-C-, eine Stunde bei 45° mit 0,5-n. Ammoniak' behände 1 ty
so wird es in HT-Cp übergeführt. ■ " ■" —V;l
Beispiel 3 ϊ
Wenn man Medulla-Carcinom wie in Beispiel 1 beschrieben
extrahiert, den Trockenrückstand durch Gelfitration reinigt und das so erhaltene Produkt mit 50 MRC-Einheiten/mg
einer multiplikativen Verteilung wie in Beispiel 1 unterwirft, erhält man neben den Fraktionen mit maximaler Aktivität mit
K = 0,6 solche mit K= 2,7. Das daraus erhaltene Peptid HT-C21 _
ist dünnschichtchromatographisch und elektrophoretisch"einheitlich.
Es hat die gleiche Aminosäurezusammensetzung wie HT-Cp*
weist aber keine freie a-Aminqgruppe auf. Es zeigt an der
Ratte, eine Aktivität von oa.. 100-200 MRC-Einheiten pro
Bei der Dünnschicht.Chromatographie an -AIoX-D-O ist Rs. k52 =
1,40;, Rsl04- * l,,40; Rs 79 = l,"8o. Bei der Elektrophorese ·
auf Avicel-Cellulose ist d = 0,56. .
Das Produkt zeigt positive Farbreaktionen mit Ninhydrin, Chlor-Tolidin,
Kaliumhexacyanoferrat(II)-Eisen(III)chiorid und
diazotierten! Sulfanilsäureamid.
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·- 15 -.
Wenn man Medulla-Careinom wie in Beispiel 2
beschrieben extrahiert, den Trockenrückstand des Extraktes durch Gelfiltration reinigt und das Produkt der Fraktionen
13-21 der multipliativen Verteilung unterwirft, erhält man ausser den aktiven Fraktionen mit K = 0,19 solche mit
K = 4,0. Das daraus erhaltene Peptid HT-C _ ist dünnschichtehromatographisch
und elektrophoretisch einheitlich. Es.zeigt an der Ratte eine Aktivität .von ca. 100-200
MRC-Einheiten/mg Peptid. Bei der DünnschichtChromatographie
auf Alox-D-0 ist Rs 52 = 1,4-5; Rs 104 = 1,60; Rs 79 = l.,60.
Bei der Elektrophorese auf Avicel-Cellulose ist d = 0,54.
Das Produkt gibt positive Farbreaktionen mit Ninhydrin,
Chlor-Tolidin, Kaliumhexacyanoferrat(II)-Ei sen(III)Chlorid
und diazotierten! Sulfanilsäureamid.
Man löst 0,5 mg Cys-Gly-Asn-Leu-Ser-Thr-Cys-Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-Gln-A
sp-Phe-A sn-Lys-Phe-Hi s-Thr-Phe-Pro-Gln-Thr-Alä-IIe-Gly-Val-GIy-Ala-Pro-NHg
(I) (HT-Cg) in 1 ml einer wässerigen Lösung vön^ 20 mg Mannit
und 4,6 mg Ameisensäure. Die Lösung wird steril filtriert und unter aseptischen Bedingungen in eine 5-rol-Arnpulle
. 909881 .■/'USA'
■.- . -ν . ■■ - 16 - .
gefüllt, tiefgekühlt und lyophilisiert. Vor dem Gebrauch
wird das Lyophilisat in destilliertem Wasser gelöst. Der .Inhalt der Ampulle entspricht ca. 70 MRC-Einheiten. Die
Lösung wird intramuskulär oder intravenös angewendet, z.B. 10 - 70 Einheiten pro Tag.
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Claims (24)
1. Verfahren zur Herstellung von menschlichem Calcitonin in reiner Form, dadurch gekennzeichnet, dass man
entfettetes Medullarcarcinom der Schilddrüse: oder C-Zellen->
Metastase-Material, das. gegebenenfalls mit Alkohol oder ver<dünnter
wässeriger Trichloressigsaure vorgereinigt ist, mit einem Wasser und .ein Niederalkanol enthaltenden Lösungs-.
mittelsystem bei einem pH von ca..1-6 extrahiert und die
erhaltene Lösung in üblicher Weise, gegebenenfalls unter wiederholter verfahrensgemässer Extraktion, aufarbeitet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man mit Aether entfettetes Ausgangsmaterial ver-
wendet. . . .
3· Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch.gekenn-.
zeichnet, dass man ein Lösungsmittel verwendet, das als
ϊ ι
Niederalkancl n-Butanol enthält. ;' " · .
4. Verfahren nach einem der Ansprüche l-3>
dadurch gekennzeichnet, dass man ein Lösungsmitteisystem verwendet,
das Essigsäure enthält» . ". .
5· Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch 'gekennzeichnet, dass man das erhaltene Rohprodukt durch
9&9881/1454
. Chromatographie unter Verwendung von Ameisensäure weiterreinigt.
.
6. · Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man an Sephadex G-50 chromatographiert.
7· Verfahren nach Anspruch 5* dadurch gekennzeichnet
j, dass man an Bio Gel P6 chromatographiert..
8. Verfahren nach.einem der Ansprüche 1-7* dadurch
gekennzeichne"c, dass man die^bei der Gelchromatographie erhaltenen
aktiven Komponenten isoliert.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, dass man die Rohprodukte durch Gegenstrom-Verteilung
weiterreinigt c und die Komponenten HT-C^, HT-Cg,
HT-C11 und HT-C2I isoliert. . r
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
dass man die Gegenstromverteilung in einem n-Butanol
und Essigsäure enthaltenden System vornimmt. .
11;. Verfahren zur Herstellung von menschlichem
Caleitonin in Form der Komponenten HT-C1, HT-C2, HT-C1- .
und HT-C21 wie in den Beispielen beschrieben, seiner
Caleitonin in Form der Komponenten HT-C1, HT-C2, HT-C1- .
und HT-C21 wie in den Beispielen beschrieben, seiner
Säureadditionssalze undKomplexe.
909881/145 Λ
12. Verfahren nach den Ansprüchen 1-11, dadurch gekennzeichnet, dass man HT-C." in HT-Cg. umwandelt.
13. Verfahren nach den Ansprüchen 1-11, dadurch
gekennzeichnet, dass man HT-Cg in HT-C1 umwandelt.
1^. Das nach dem Verfahren der Ansprüche 1-13 erhaltene
Calcitonin in Form der Komponenten HT-C,, HT-Gp1, HT-C11 und HT-Cp,, seine Säureadditionssalze und
Komplexe.
15.) Menschliches Calcitonin in Form seiner Komponenten HT-C1, HT-Cg, HT-C _ und HT-Cg und seine
Säureadditionssalze und Komplexe.
16. Das Dotriacontapeptidamid der Aminosäurezusammensetzung
Lys (I)", His (l), Asp (3), Thr (5)., Ser (l), GIu (2),
Pro (2), GIy (4), AIa (2), λ/2 Cys (2), VaI (l), Met (l),
He (l)t Leu (2), Tyr (l), Phe (3), wobei mindestens 4 der
5 Carboxylseitenketten in Amidform vorliegen und seine Säureadditionssalze und Komplexe.
17. Die Komponente HT-C1 des menschlichen
Calcitonins. -
18 . Die Komponente HT-Cp des menschlichen
Calcitonins. ·
909881/1454
19. Die Komponente HT-C,, des menschlichen Calcitonins.
20. Die Komponente HT-Cp1 des menschlichen
Calcitonins.
21. Pharmazeutische Präparate, die ein Produkt gemäss
einem der Ansprüche 14-20 enthalten.
22. Das Dotriacontapeptidamid der Formel
Cys-Gly-Asn-Leu-Ser-Thr-Cys-Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-GIn-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr-Phe-Pro-Gin-Thr-Ala-Ile-GIy-Val-Gly-Ala-Pro-NH2,
seine Säureadditionssalze und Komplexe.
23. · Das Dimere des Dotriacontapeptidamids der Formel
Cys-Gly-Asn-Leu-Ser-Thr-Cys-Met-Leu-Gly-Thr-Tyr-Thr-GIn-Asp-Phe-Asn-Lys-Phe-His-Thr-Phe-Prο-Gln-Thr-Ala-lie-GIy-VaI-GIy-AIa-Pro-NHp,
seine Säureadditionssalze und Komplexe.
24. Pharmazeutische Präparate, welche menschliches Calcitonin enthalten.
90 9881/145
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |