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H a 1 1 e n b a d Die Erfindung betrifft ein mehrgeschossiges Hallenbad.
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Hallenbäder der bisherigen Bauart haben im allgemeinen einen sehr
hohen Bedarf an Grundfläche im Verhältnis zur ausnUtzbaren Wasserfläche, da üblicherweise
die Nebenräume, wie Umkleideräume, Wasch- und Duschanlagen ebenerdig mit dem Beckenumgang
angeordnet werden.
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Aufgabe der Erfindung war es, sowohl den Grundflächenbedarf als auch
den Aufwand an umbauten Raum für ein Hallenbad, bezogen auf die Einheit der nutzbaren
Wasserfläche zu verringern, die Art und Weise der Nutzungsmdglichkeiten zu vergröbern
und eine möglichst wirtschaftliche Kubatur zu erhalten.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem mehrgeschossigen Hallenbad
dadurch, daß die für Badezwecke nutzbare Wasserfläche ringförmig um einen zentral
gelegenen, im wesentlichen das Treppenhaus aufnehmenden geschlossenen Baukörper
angeordnet ist.
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Bei einem derart ausgebildeten und angeordneten Hallenbad ist es
zweckmäßig, den Umkleide- und Naßbereich unterhalb des Beckengesohosses anzuordnen.
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Vorteilhaft wird die Schwimmhalle mit einer zweiseitigen Verglasung
ausgestattet. Weiterhin kann das Hallenbad durch ein Kuppeldach abgeschlossen sein,
das zweckmäßig aus zwei Sektoren besteht, die in Umfangsrichtung verschiebbar sind.
Dabei werden weitere Vorteile erzielt, wenn die Kuppel aus transparentem Material
besteht.
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Die Vorteile des erfindungsgemäß ausgebildeten Hallenbades sind in
erster Linie in einem außerordentlich großen Angebot an nutzbarer Wasserfläche zu
sehen. Besonders wenn, was ertindungsgemäß noch vorgeschlagen wird, das Sprungbecken
dem zentralen Baukörper benachbart und die Becken geringerer Wassertiefe nach außen
anschließend angeordnet sind, weist. bei einem bei einer Beckenbreite von 12,5 m
insgesamt quadratischen Querschnitt das Hauptbecken an den beiden Stirnseiten rechtwinklig
zu seiner Hauptachse Ausbuchtungen der Wasserfläche auf, die es ermöglichen, es
auch in Querrichtung als Teil von Je zwei Becken getrennt zu verwenden bei gleichzeitiger
Benutzung des Mittelteiles des Hauptbeckens für Sprungzwecke. Außerdem befindet
sich dann auf der dem Hauptschwimmbecken gegenüberliegenden Seite des zentralen
Baukörpers ein Nichtschwimmer- oder Lehrsohwimmbecken mit einer für derartige Schwimmbecken
normalen Wassertiefe von 0,80 - 1,25 m; Die zentrale Anordnung des Treppenhauses
und der in dessen Bereich liegenden Versorgungsbauten ermöglicht, die eigentliche
Schwimmhalle mit einer zweiseitigen Verglasung zu versehen, die eine gute Ausleuchtung
des gesamten Schwimmbereichs ermöglicht.
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Durch die Anordnung eines Kuppeldaches wird einmal die für die Sprunganlage
erforderliche lichte Höhe im zentralen Teil
sichergestellt. Die
Kreisform des Kuppeldaches erlaubt eine Anordnung in beweglichen Segmenten, deren
bewegliche Lagerung entlang ihres Umfanges ermöglicht wiederum, das Dach zu öffnen.
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Dadurch kann einem in letzter Zeit immer stärker geäußerten Wunsch
nach einem Allwetterbad Rechnung getragen werden. Bei gutem Wetter wird das Dach
zur Sonnenseite hin geöffnet. Bei weniger gutem Wetter bleibt es geschlossen. Durch
die Möglichkeit der Rundumverschiebung der beiden Segmente, die in eingefahrenem
Zustand übereinander liegen, kann 3e nach Sonnenstand und Windrichtung das volle
Sonnenlicht in die Halle einfallen und gleichzeitig ein Uberaus günstiges Kleinklima
erzeugt werden, weil durch die Außenwände der Wind abgehalten werden kann.
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Durch die Ausnützung der unterhalb des eigentlichen Schwimmbeckens
liegenden Räume für die Nebenanlagen wie Umkleide-und NaBbereich wird eine außerordentlich
wirtschaftliche Kubatur bei geringem Grundstückbedarf ermöglicht. Der geschlossene
Baukörper mit großen Glasflächen erlaubt überdies eine gute Anpassung an jede städtebauliche
Situation.
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Weitere Merkmale und vorteilhafte Eigenschaften des erfindungsgemäßen
Hallenbades ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung eines in den beigegebenen
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles. Es zeigt: Fig. 1 einen Grundriß
des Erdgeschosses, Fig. 2 einen Grundriß des Zwischengeschosses, Fig. 3 einen Grundriß
des Beckengeschosses, Fig. 4 einen Grundriß der oberhalb des Zackens angeordneten
Empore und
Fig. 5 Dachaufsicht Fig. 6 einen Schnitt durch das Hallenbad
mit Angabe der Schnittebenen der Fig. 1 - 4.
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Wie der Schnitt gemäß der Fig. 5 und die Grundrisse der Fig. 1 -
4 erkennen lassen, besteht die Grundform des erfindungsgemäßen Hallenbades aus einem
kubischen Baukörper auf quadratischem Grundriß mit zwei Hauptgeschossen. Diese Hauptgeschosse
sind in der Fig. 5 als Erdgeschoß mit Zwischengeschoß und als Beckengeschoß mit
darüberliegender Empore zu erkennen.
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Im Erdgeschoß (Fig. 1) befindet sich bei 1 die Eingangshalle. Die
Eingangshalle ist in dem in den Zeichnungen dargestellten Beispiel in einem Anbau
untergebracht, der im Zwischengeschoß eine Sauna und im Beckengeschoß eine Milchbar
umfaßt. In der Eingangshalle 1 im Erdgeschoß befinden sich die an sich bekannten
Einrichtungen zum modernen Betrieb eines Hallenbades, wie Schlüsselausgabe, Schlüsselrückkontrolle,
Kartenautomaten, Geldwechslern mit einer Aufenthaltsfläche außerhalb des Sperrbereiches,
Aufzug für Sanitäter u.dergl..
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Nach Passieren der Sperre 2 gelangt der Badegast in einen winkelförmigen
Umgang 3, der einerseits in eine Anzahl Wechselzellen 4 und andererseits in eine
Anzahl Sammelumkleiden 5 führt.
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Im zentralen Teil des Erdgeschosses sind um den unteren Teil des Sprungbeckens
6 herum die Naßräume angeordnet, die aus einer Anzahl von Duschkabinen 7 sowie Toilettenanlagen
8 bestehen. In der dem Eingang gegenuberltegenden Ecke des Gebäudes befinden sich
ebenfalls im Erdgeschoß die' Anlagen für Filterung 9, der Kesselraum 10 mit einem
freistehenden Kamin 11 sowie die Räume 12 für die Chlorzugabe.
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Das Zwischengeschoß (Fig.2) umfaßt im eigentlichen Baukörper im wesentlichen
das quadratische Becken. Im Anbau oberhalb der Eingangshalle 1 kann eine Sauna 13
mit den erforderlichen
Nebenräumen angeordnet werden. Daneben findet
sich, wie auch im Erdgeschoß, ein Aufgang 14 zu der darüber liegenden Milchbar.
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In dem in Fig. 2 dargestellten Beckengeschoß zeichnet sich schon
die charakteristische Gestaltung des erfindungsgemäßen Hallenbades ab. In dem zentralen
Baukörper 15 finden sich die seitlichen Treppenanlagen 16 weiterhin können hier
noch einmal Toilettenanlagen 17 vorgesehen sein. Gegebenenfalls läßt sich auch ein
Lift einbauen. Im äußeren Umgang können die Zu- und Abluftaggregate vorgesehen sein.
Derartige Anlagen sind bei 18 und 19 angedeutet.
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Das eigentliche Beckengeschoß ist in der Fig. 3 dargestellt.
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Es umfaßt innerhalb des rundumlaufenden Umganges 20 das Hauptbecken
21 mit den seitlichen Ausbuchtungen 22 und dem auf der anderen Seite des hier" nur
noch aus den Treppenanlagen 16 bestehenden zentralen Baukörpers 15 liegenden Lehrschwimmbecken
23.
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Von dem seitlichen Umgang 20 aus ist über kurze Treppen 24 eine zentrale
Plattform 25 als Insel vorgesehen Der Vorteil der ringförmig um den zentralen Baukörper
15 herum angeordneten Wasserfläche läßt an Maximum an Wasserfläche bei größtmöglicher
Raumausnutzung erreichen. Beispielsweise können in der dargestellten Ausführungsform
vier Gruppen gleichzeitig die Halle benutzen und zwar einmal zum Springen im Sprunggrubenbereich,
zum anderen zum Streckenschwimmen, beispielsweise Staffelschwimmen od.dgl. in den
seitlich quer angeordneten Querzonen von 25 m Länge und die Benutzung des Lehrschwimmbeckens
23.
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Ein weiterer Vorteil dieser ringförmigen Anordnung der Wasserfläche
liegt darln, daß die Außenwand 27 zweiseitig verglast werden kann. Dadurch wird
eine auSerordentlleh gute Be leuchtung der Schwimmhalle errel2ht.
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£n dem Anbau kann im Beekengeschoß, das in der Fig. 3 dargestellt
ist, eine Pillchbar untergebrachk werden. Hier ist bei 28
der Restaurationsraum,
bei 29 die gleichzeitig nach der Schwimmhalle und nach dem Restaurationsraum geöffnete
Theke und bei 30 die Küche od.dgl. angedeutet.
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Oberhalb des Beckengeschosses ist, wie aus der Fig. 4 hervorgeht,
noch eine über die Fortführung der Treppen 16 erreichbare Empore 31 vorgesehen.
Auf dieser Empore befindet sich auch die 3 m - Plattform 32. Die Empore 31 kann
Je nach Bedarf als Gymnastik- oder Liegefläche genutzt werden.
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In der Fig. 4 ist gleichzeitig der Dachabschluß des gesamten Baukörpers
in Form einer Kuppel auf kreisförmigen Grundriß angedeutet. Diese Kuppel besteht,
wie aus der Fig. 5 ersichtlich ist, zweckmäßigerweise aus zwei Segmenten 33 und
34, die entlang ihrer Umfangslinie 35 mit Rollen auf Schienen gelagert und in Umfangsrichtung
verschiebbar sind. Da diese Teile ineinander geschoben werden können, läßt sich
in Jedem Fall maximal die halbe Kuppelfläche öffnen. Diese Öffnung kann Je nach
Sonnenstand und Windrichtung verschoben werden. Das Bad erhält damit den CXårakter
eines Allwetterbades.
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Dabei wird die Empore gewissermaßen zur Sonnenterasse.
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Durch den Schrägstand der Sonne werden auch die Umgangszonen aufgeheizt.
In dem offenen Kessel hält sich auch bei böiger Wetterlage ein angenehmes Kleinklima.
Die Beheizung des Umkleide-und Naß bereiches reduziert sich durch die geringen Abkühlungsflächen
auf ein Mindestmaß.
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Die verhältnismäßig geringe bebaute Fläche verringert den Grundstücksbedarf.
Den Baukörper umgebende Rasenflächen sind nicht erforderlich, da Sonnenbäder auchim
Hause genommen werden kUntlerls Bei bei einer Beckenbreite von 12,5 m quadratisehe
Form mit der zweiseitigen Verglasung und die bewegliche Kuppel rachen die Orientierung
des Gebäudes vom Sonnenstand unabhängig und erleichtern seine städtebail£che Einordnung.
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Bei ungünstigen BodenverhäTtnissen entsteht nur ein relativ geringer
Aufwand für Sondergründungen wegen der im Gegensatz zu bisher üblicher Edderplanung
kleinen bebauten Fläche.