Hallenbad mit Mehrzweckbecken und Lehrschwimmbecken
Die Erfindung betrifft ein Hallenbad mit einem Mehrzweckbecken für Nichtschwimmer, Schwimmer und Springer, sowie mit einem Lehrschwimmbecken.
Man kennt Hallenbäder mit rechteckigen Mehrzweckbecken, die an einer Stirnseite als Sprungbecken vertieft sind. Zum Streckenschwimmen unter voller Ausnutzung der Beckenlänge kann ein solches Mehrzweckbecken nur bei gesperrter Sprunganlage benutzt werden.
Das Lehrschwimmbecken ist vom Mehrzweckbecken räumlich getrennt. Bei diesen Hallenbädern ist der Bedarf an Grundfläche im Verhältnis zur ausnutzbaren Wasserfläche vergleichsweise hoch.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit zu schaffen, um das Hallenbad allein durch seine Gestaltung möglichst vielseitig benutzbar zu machen und zugleich den umbauten Raum optimal auszunutzen. Das Mehrzweckbecken soll gleichzeitig zumindest zum Springen, zum Streckenschwimmen und für Schwimmlehrzwecke zur Verfügung stehen.
Die Erfindung besteht darin, dass das Mehrzweckbecken und das Lehrschwimmbecken eine insgesamt quadratische Beckenanlage bilden, derart, dass der mittlere Teil eines Hauptbeckens, der dem Lehrschwimmbekken gegenüberliegt und von diesem durch einen zentralen Baukörper getrennt ist, das Sprungbecken bildet und dass jeder der beiden Randbereiche des Hauptbeckens zusammen mit dem benachbarten Restteil der quadratischen Beckenanlage eine Bahn zum Streckenschwimmen bildet.
Die Vorteile des erfindungsgemäss ausgebildeten Hallenbades sind in erster Linie in einem ausserordentlich grossen Angebot an nutzbarer Wasserfläche zu sehen. So können die beiden Bahnen zum Streckenschwimmen gleichzeitig von verschiedenen Gruppen von Schwimmern benützt werden. während das Sprungbecken den Springern und das Lehrschwimmbecken den Nichtschwimmern oder Schwimmschülern zur Verfügung steht.
Das Hallenbad kann mit verhältnismässig geringem umbautem Raum erstellt werden. Der Grundflächenbedarf ist deshalb gering, weil die Zusammenfassung der Becken zu der quadratischen, von dem allen Becken gemeinsamen Umgang umschlossenen Beckenanlage eine kompakte Bauweise ermöglicht.
Wenn das Hallenbad, wie an sich bekannt, in mehrgeschossiger Bauweise erstellt wird, können unterhalb des Beckengeschosses der Umkleidebereich und, um den unteren Teil des Sprungbeckens herum, der Nassbereich angeordnet sein.
Zweckmässig enthält der zentrale Baukörper im wesentlichen ein Treppenhaus.
Bei dieser Ausbildung kann die Schwimmhalle an zwei Seiten verglast sein, wodurch eine besonders gute Ausleuchtung des gesamten Schwimmbereichs ermöglicht wird.
Das Hallenbad kann durch ein Kuppeldach abgeschlossen sein. Dieses kann Kreisform haben und aus mindestens zwei Sektoren bestehen, die in Umfangsrichtung verschiebbar sind. Die Kuppel kann aus transparentem Material ausgeführt sein.
Durch die Anordnung eines Kuppeldaches wird die für die Sprunganlage erforderliche lichte Höhe im zentralen Teil sichergestellt. Die Kreisform des Kuppeldaches erlaubt eine Anordnung in beweglichen Sektoren. Deren bewegliche Lagerung entlang ihres Umfangs ennöglicht wiederum das Dach zu öffnen. Dadurch kann einem in letzter Zeit immer stärker geäusserten Wunsch nach einem Allwetterbad Rechnung getragen werden. Bei gutem Wetter wird das Dach zur Sonnenseite hin geöffnet.
Bei weniger gutem Wetter bleibt es geschlossen. Durch die Möglichkeit der Rundumverschiebung der Sektoren, die in eingefahrenem Zustand übereinanderliegen, kann je nach Sonnenstand und Windrichtung das volle Sonnenlicht in die Halle einfallen und gleichzeitig ein günstiges Kleinklima erzeugt werden, weil durch die Aussenwände der Wind abgehalten werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemässen Hallenbades ist in den Zeichnungen dargestellt. Es zeigt:
Fig. 1 den Grundriss des Erdgeschosses eines Hallenbades in zweigeschossiger Ausführung,
Fig. 2 den Grundriss des Zwischengeschosses,
Fig. 3 den Grundriss des Beckengeschosses, Fig. 4 den Grundriss einer oberhalb des Beckens angeordneten Empore,
Fig. 5 die Draufsicht auf das Hallenbad,
Fig. 6 einen Schnitt durch das Hallenbad mit Angabe der Schnittebenen der Fig. 1 bis 4.
Fig. 7 den Grundriss eines Hallenbades in eingeschossiger Ausführung.
Wie der Schnitt gemäss der Fig. 6 und die Grundrisse der Fig. 1 bis 4 erkennen lassen, besteht die Grundform des erfindungsgemässen Hallenbades aus einem kubischen Baukörper mit quadratischem Grundriss und zwei Hauptgeschossen. Diese Hauptgeschosse sind das Erdgeschoss und das Beckengeschoss.
Im Erdgeschoss (Fig. 1) befindet sich die Eingangshalle 1. Sie ist in einem Anbau untergebracht, der im Zwischengeschoss eine Sauna und im Beckengeschoss eine Milchbar umfasst. In der Eingangshalle 1 befinden sich die an sich bekannten Einrichtungen zum Betrieb eines Hallenbades, wie Schlüsselausgabe, Schlüsselrückkontrolle, Kartenautomaten, Geldwechsler mit einer Aufenthaltsfläche ausserhalb des Sperrbereiches, ein Aufzug für Sanitär und dgl.
Nach Passieren einer Sperre 2 gelangt der Badegast in einen winkelförmigen Umgang 3, der einerseits in eine Anzahl Wechselzellen 4 und andererseits in eine Anzahl Sammelumkleiden 5 führt. Im zentralen Teil des Erdgeschosses sind, um den unteren Teil des Sprungbeckens 6 herum, die Nassräume angeordnet, die aus einer Anzahl von Duschkabinen 7, sowie Toilettenanlagen 8 bestehen.
In der dem Eingang gegenüberliegenden Ecke des Gebäudes befinden sich ebenfalls im Erdgeschoss die Anlagen 9 für Filterung, der Kesselraum 10 mit einem freistehenden Kamin 11, sowie die Räume 12 für die Chlorzugabe.
Das Zwischengeschoss (Fig. 2) umfasst im wesentlichen das quadratische Becken. Im Anbau oberhalb der Eingangshalle 1 ist eine Sauna 13 mit den erforderlichen Nebenräumen angeordnet. Daneben findet sich, wie auch im Erdgeschoss, ein Aufgang 14 zu der darüberliegenden Milchbar.
Im Zwischengeschoss zeichnet sich schon die charakteristische Gestaltung des Hallenbades ab. In einem zentralen Baukörper befinden sich Treppenanlagen 16.
Ferner sind hier weitere Toilettenanlagen 17 vorgesehen.
Gegebenenfalls lässt sich auch ein Lift einbauen. Unterhalb des Umganges 20 sind die Zu- und Abluftaggregate 18, 19 vorgesehen.
Das Beckengeschoss (Fig. 3) umfasst innerhalb des Umganges 20 das Hauptbecken 21 mit seitlichen Ausbuchtungen. Auf der anderen Seite des hier noch aus den Treppenanlagen 16 bestehenden zentralen Baukörpers 15 liegt ein Lehrschwimmbecken 23 mit einer Wassertiefe von 0,80 bis 1,25 m. Von dem Umgang 20 aus ist über kurze Treppen 24 und Stege eine inselartige zentrale Plattform 25 zu erreichen. Teile des 12,5 m breiten Hauptbeckens 21 und aus diesem herausgezogene Teile der Beckenanlage bilden zwei 25 m lange Bahnen 22 zum Streckenschwimmen.
Zwei einander gegenüberliegende Aussenwände weisen Verglasungen 27 auf.
In dem die Eingangshalle 1 aufnehmenden Anbau kann im Beckengeschoss eine Milchbar untergebracht werden. Dargestellt sind in der Fig. 3 ein Restaurationsraum 28, eine gleichzeitig nach der Schwimmhalle und nach dem Restaurationsraum geöffnete Theke 29 und eine Küche 30.
Oberhalb des Beckengeschosses ist, wie aus der Fig. 4 hervorgeht, noch eine über die Fortführung der Treppen 16 erreichbare Empore 31 vorgesehen. Auf dieser Empore 31 befindet sich auch die 3 m-Plattform 32. Die Empore 31 kann je nach Bedarf als Gymnastik- oder Liegefläche genutzt werden.
In der Fig. 4 ist auch der Dachabschluss des gesamten Gebäudes in Form einer Kuppel mit kreisförmigem Grundriss angedeutet. Diese Kuppel besteht, wie aus der Fig. 5 ersichtlich ist, aus zwei Sektoren 33, 34, die entlang ihrer Umfangslinie 35 mit Rollen auf Schienen gelagert und in Umfangsrichtung verschiebbar sind. Diese Teile sind ineinanderverschiebbar, so dass sich maximal die halbe Kuppelfläche öffnen lässt. Diese Öffnung kann je nach Sonnen stand und Windrichtung verschoben werden.
Das Bad erhält damit den Charakter eines Allwetterbades.
Dabei wird die Empore gewissermassen zur Sonnenterrasse. Durch den Schrägstand der Sonne werden auch die Umgangszonen aufgeheizt. In dem offenen Kessel hält sich auch bei böiger Wetterlage ein angenehmes Kleinklima. Die Beheizung des Umkleide- und Nassbereiches reduziert sich durch die geringen Abkühlungsflächen auf ein Mindestmass.
Die verhältnismässig geringe bebaute Fläche verrin gert den Grundstücksbedarf. Das Gebäude umgebende Rasenflächen sind nicht erforderlich, da Sonnenbäder auch im Hause genommen werden können. Die quadratische Form mit der zweiseitigen Verglasung und die bewegliche Kuppel machen die Orientierung des Gebäudes vom Sonnenstand unabhängig und erleichtern seine städtebauliche Einordnung.
Bei ungünstigen Bodenverhältnissen entsteht nur ein relativ geringer Aufwand für Sondergründungen wegen der im Gegensatz zu bisher üblicher Bäderplanung kleinen bebauten Fläche.
Auch wenn aus baulichen Gründen auf eine zweioder mehrgeschossige Bauweise verzichtet werden muss, können die Vorteile beibehalten werden, die in der erfindungsgemässen Ausbildung und Anordnung des Schwimmbeckens liegen. Ein solches Hallenbad ist in der Fig. 7 im Grundriss dargestellt. Es enthält im wesentlichen die gleichen Baueinheiten wie das in den Fig. 1 bis 6 gezeigte und vorstehend erläuterte mehrgeschossige Hallenbad.
Der Badegast betritt auch hier das Hallenbad über die Eingangshalle 36, die über die Sperre 37 in einen sogenannten Stiefelgang 38 führt. An diesen Stiefelgang 38 schliessen sich eine Anzahl von Wechselzellen 39 und Sammelumkleiden 40 an, die nach dem Barfussgang 41 hin verlassen werden können. An den Barfussgang 41 schliessen ein Geräteraum 42, sowie Duschen 43 und Toilettenräume 44 an; durch letztere ist die eigentliche Schwimmhalle zu erreichen.
Die eigentliche Schwimmhalle besitzt einen Umgang 45, der das im Grundriss etwa quadratische Becken umgibt. Inselartig ist inmitten der Wasserfläche eine Plattform 46 angeordnet, die als zentraler Baukörper den Zugang zur Sprunganlage 47 und dem Sprungbecken 48 bildet. An der Rückseite der Plattform 46 ist das Lehrschwimmbecken 49 vorgesehen. Die Plattform 46 ist mit dem Umgang 45 durch zwei Stege 50 verbunden, die gegebenenfalls brückenartig ausgeführt sein können, so dass eine durchgehende Verbindung vom Lehrschwimmbecken 49 zu den seitlich angeordneten Längsbecken 51 und 52 besteht in welchen Wettkampfbahnen angeordnet sein können. Auch bei diesem Beispiel ist die gleiche vielseitige Benutzbarkeit der Wasserfläche gegeben, wie sie vorstehend bei dem mehrgeschossigen Hallenbad beschrieben wurde.
Schliesslich ist es auch bei dieser Ausführung möglich, seitlich eine Milchbar anzuordnen. Diese ist bei 53 angedeutet. Sie ist sowohl vom Windfang 54, als auch von der Schwimmhalle, also vom Umgang 45 aus zu betreten und besitzt Versorgungsräume 55.
Was die weitere Ausgestaltung dieses Hallenbadtyps anbelangt, so ist hierbei zweckmässigerweise nur die eigentliche Schwimmhalle durch ein Kuppeldach abgedeckt, während der übrige Baukörper eine übliche feste Abdeckung erhält.