AT404492B - Spiralenförmige ringbauweise mit nur einem gewendelten zentralstiegenhaus - Google Patents
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Description
AT 404 492 B
Technisches Gebiet auf das sich die Erfindung bezieht
Gegenstand der Erfindung ist eine spiralenförmige Ringbauweise bei Hochbauten in mindestens 3-eckiger und einen Innenhof umschließender Bauausführung. Von einem in der Mitte dieses Innenhofes wendeltrep-penartig angelegten Stiegenhaus führen speichenförmige Verbindungstrakte (Übergänge) zu den einzelnen Sektoren bzw. Geschoßen des umstehenden Gebäudekomplexes.
Bisheriger Stand der Technik:
Die Architektur kennt verschiedene Formen vieleckiger Gebäude, die einen Innenhof vollständig umschließen und ein im Zentrum des Innenhofes befindlicher Bau u. a. auch die Funktion eines Stiegenhauses mit Verbindungstrakten zu den umliegenden Gebäuden erfüllt.
Erfinderseits vorgenommene Recherchen haben allerdings nicht den Nachweis erbracht, daß es in der Architektur ringförmig um einen innenhof gruppierte Bauten gibt, deren einzelne Sektoren in ihrer Anordnung so ausgeführt sind, daß ein einziges gewandeltes Stiegenhaus im Zentrum des Gebäudekomplexes ausreicht, um von dort in jeder beliebigen Höhe durch waagrecht angelegte Übergänge in sämtliche Sektoren und Geschoße des ringförmig angelegten Vieleck-Gebäudes zu gelangen.
Es gibt zwar das richtige und berechtigte Sprichwort "Der beste Baumeister ist die Natur", jedoch darf angezweifelt werden, ob gerade in der Architektur dem Baumeister Natur immer in gebührender Weise in die Werkstatt geschaut wurde und wird.
Es hat in der Pflanzenwelt schon seinen Sinn, daß Bäume kaum als geometrische Vierecke anzutreffen sind. In der Architektur werden Hochbauten vornehmlich in rechteckiger Form errichtet und damit ergeben sich insbesondere bei größeren Objekten Probleme, die die Natur nicht kennt.
Ein Beispiel: Eine große Wohnanlage, die längsseitig nach Süden ausgerichtet ist, bringt natürlich mit sich, daß die nordseitigen Bewohner nie die Sonne zu Gesicht bekommen. Große und mehrere Stiegenhäuser sowie Liftanlagen verbrauchen nicht nur wertvolle Nutzflächen, sondern kosten auch viel und müssen laufend gewartet werden. Stiegenhäuser sind überdies im Regelfall im wahrsten Sinne des Wortes eckig und kantig und nicht der Natur gemäß ästhetisch abgerundet. Auch die notwendigen Versorgungs- und Entsorgungseinrichtungen (Energie, Wasser, Kanalisation etc.) können wegen der vorgegebenen Baustruktur nicht immer optimal angelegt werden.
Technische Aufgabe, welche mit der Erfindung gelöst werden soll:
Mit der Erfindung soll die technische Aufgabe gelöst werden, daß · unabhängig von der Größe eines ringförmig angelegten Gebäudekomplexes und der Anzahl seiner einzelnen Sektoren und Stockwerke - sich grundsätzlich jegliches externe Stiegenhaus (Aussenzugänge) in diesen Gebäudeteilen erübrigt und damit wesentliche Kosten- und Nutzflächeneinsparungen gegenüber der üblichen Baupraxis ermöglicht werden.
Dieses Problem ist dadurch lösbar, daß sich der im zentralen Stiegenhaus befindliche Aufgang wendeltreppenartig nach oben dreht und da sich die einzelnen Geschoße des umstehenden ringförmigen Gebäudekompiexes ebenfalls analog dem Stiegenhaus spiralenartig übereinanderlagem, alle Geschoße durch die vom zentralen Stiegenhaus speichenartig ausgehenden Verbindungstrakte bzw. Übergänge erreichbar sind.
Vorteile, die mit der Erfindung verbunden sind: ^ Die zur Verfügung stehende Grundfläche kann mit der erfindungsgemäßen Lösung weitestgehend für eine Verbauung genutzt werden, zumal die Grün- und Freizeitflächen bzw. die Autoabstellflächen von außerhalb des Gebäudekomplexes in und unter den Innenhof (8) verlagert werden können. ^ Autoabstellfächen sind in Hinblick auf das von den Urrtergeschoßen ausgehende Zentralstiegenhaus (9) primär in der Tiefgarage vorgesehen, zumal auch die Qualität des Auto-Parkens "unter Dach" ungleich besser als im Freien ist. Bei größeren Gesamtanlagen bietet sich überdies die unter-Dach-Abstellmöglichkeit der Fahrzeuge im Bereich der den Innenhof (8) überspannenden Obergeschoß-Verbindungstrakte (10) an.
Eine Bauweise z. B. in der geometrischen Fünfeck-Form ermöglicht eine effizientere Ausrichtung nach der gewünschten Himmelsrichtung, die insbesondere bei Wohnobjekten angebracht ist (Beim Fünfeck gern. Fig. 1a größte Räche südseitig positioniert ergibt kleinste Räche nordseitig) ^ Da sämtliche Wohnungen und sonstige Nutzungsobjekte durch die Ringbauweise auch zum Innenhof ausgerichtet sind, ist gewährleistet, daß jede Anlage optimale Lichtverhältnisse aufweist. Konkret: Eine 2
AT 404 492 B im Nordost-Sektor angelegte Wohnung hat hofseitig die Südwestrichtung (Fig. 1a). ^ Der sich durch die Ringbauweise ergebende Innenhof (8) mit den partiellen Überdachungen durch speichenartige Übergänge (10) bietet für die Bewohner ungleich bessere und individuellere Gestaltungsmöglichkeiten als die Nutzung von Außenflächen, welche negativen Einflüssen und Beschränkungen ausgesetzt sind (z.B. Verkehrslärm, Gefährdung spielender Kinder, wenig Wind- und Wetterschutz, etc.)
Die Kommunikationsmöglichkeiten der Bewohner untereinander können insbesondere durch das zentrale Stiegenhaus (9) als Mittelpunkt der Anlage sowie mit dem Innenhof (8) und seinen diversen Gestaltungsmöglichkeiten gefördert und verbessert werden. =φ Die speichenartig vom zentralen Stiegenhaus (9) zu den einzelnen Sektoren (7) führenden Verbindungstrakte (10) können bei größerer Dimensionierung des Gesamtprojektes noch für zusätzliche Funktionen erweitert und genutzt werden (z.B. gewerbliche Nutzung). =» Der spiralenförmige Geschoßaufbau ermöglicht insbesondere bei großen Projekten mit vielen Wohnungen und/oder anderen Nutzungsarten die hofseitige Anlage von durchgehenden, überdachten Arkadengängen (13). Über diesen spiralenförmigen Gehweg, der zur Überwindung des Höhenunterschiedes von Sektor zu Sektor an diesen Schnittpunkten (14) einige Stufen aufweist, gelangt der Benutzer vom Kellergeschoß entlang sämtlicher Sektoren und Geschoße schlußendlich auf die Dachterasse. =Φ Im "Rohzustand” bzw. in ihrer Konzeption sind alle Obergeschoße eines Sektors gleich. Es ist im Prinzip unerheblich, welche Dimension die Anlage insgesamt hat: Gestaltungswünsche im Innenaufbau werden nicht durch sonst notwendige Stiegenhäuser, Liftanlagen, Durchgänge etc. behindert. Einem Baum gleich, der bei einer noch so großen Dimension seine Grundstruktur und seine Versorgungseinrichtung nicht zu ändern braucht, braucht diese auch nicht bei der spiralenförmigen Bauweise geändert werden, wenn z.B. der Außenring erweitert, die Verbindungstrakte (Äste) verlängert und das Objekt in die Höhe wachsen soll. => Die erforderliche höhenmäßige Abstufung der Erdgeschoß-Sektoren (0) eröffnet unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten der Räumlichkeiten im ebenerdigen Bereich. Der spiraienförmige Geschoßumlauf bedingt, daß z. B. bei einer 6-Eck-Anlage mit einer vorgesehenen Obergeschoßhöhe von 3 m und einer Höhe von ebenfalls 3 m des niedrigsten Erdgeschoß-Sektors (0, 15), die Raumhöhe des Sektors 6 (höchster Sektor des Erdgeschoßes) 5,5 m beträgt (0,16). =* Bei einer großen "Wohnsiedlung" sind entsprechende Freizeiteinrichtungen und Einkaufsmöglichkeiten angebracht und vorzusehen, sodaß das Erdgeschoß mit seinen raummäßig optimalen und unterschiedlichen Gegebenheiten hiefür die besten Voraussetzungen bieten kann.
Bestes Orientierungsvermögen auf Grund der klaren, einheitlichen und mit dem Zentralstiegenhaus mittelpunktbezogenen Gliederung auch bei einem großen Gebäudekomplex. ^ Die spiralenförmige Ringbauweise ergibt eine von Sektor zu Sektor abgestufte Dachterasse (12). Diese Abstufung ist in Hinblick auf die Bewässerung bzw. den Wasserabfluß eine ideale Gegebenheit für die Anlage von extensiven oder intensiven Dachgärten. ^ Mit der spiralenförmigen Ringbauweise ist dem Prinzip "Baum” entsprechend eine kostenmäßig günstige, effiziente und rationelle Errichtung und Nutzung gewährleistet Es kann davon ausgegangen werden, daß damit dem Nutzer bzw. Bewohner ein preiswertes, interessantes und angenehmes Modell einer Gebäudenutzung geboten wird.
Beschreibung von Wegen zur Ausführung der Erfindung:
Die Natur liefert eine recht einfache, aber äußerst effiziente Lösung: Der Baum, er braucht - und sei er noch so groß und mächtig - zur Versorgung seiner Krone immer nur einen Stamm. Über diesen einen Stamm laufen alle Funktionen ab, wie zum Beispiel Wasser- und Nährstoftzufuhr. Es ändert sich nur eines: Der Stamm wird immer dicker um den Anforderungen des Baumes gerecht zu werden.
Ganz anders lösen wir in der Architektur dieses Problem. Je großer und höher ein Gebäude wird, desto mehr"einzelne Stämme" (Stiegenhäuser. Liftanlagen) werden errichtet.
Der Natur · nach dem Vorbild und Prinzip "Baum” in die Werkstatt geschaut, könnte eine architektonische Alternative im Hochbau folgendermaßen ausschauen:
Die Gebäude haben eine geometrische Form ab dem Dreieck und sind ringförmig geschlossen angelegt. Im Zentrum dieser "runden" Vielecke wird der einzige Hauptzugang (9), ausgehend vom untersten Stockwerk (Keller, Tiefgarage), positioniert. Die Dimension bzw. der Durchmesser dieses zylindrischen Zentral-Gebäudes (9) hängt davon ab, welche Versorgungsleistungen (ähnlich wie beim Baum) zu erbringen sind, insbesondere wieviele Menschen in die umstehenden Gebäudeteile gelangen sollen. Bei großen 3
Claims (4)
- AT 404 492 B Objekten kann dieses einzige Zentralstiegenhaus sowohl einen spiralenförmig nach oben führenden Gehweg (9a) aufweisen, als auch Liftanlagen und Rolltreppen enthalten. Die Anforderung, daß für den Zugang zu den einzelnen Sektoren bzw.Nutzobjekten in den Obergeschoßen (Wohnungen, Geschäfte etc.) nur ein einziges zentral positioniertes Stiegenhaus ausreicht und nicht separate Stiegenhäuser für jeden Sektor des Gebäudekomplexes notwendig sind, kann wie folgt gelöst werden: Die Geschoße (1, 2, 3) des ringförmigen Gebäudekompiexes verlaufen nicht übereinander jeweils in einer Ebene, sondern sind von Sektor zu Sektor (7) immer soweit höhergestuft; daß nach einem vollständigen Geschoßumlauf das 1. Geschoß der neuen Runde (2, 6) über dem 1. Geschoß der vorangehenden Geschoßrunde (1, 4) positioniert ist. Die Voraussetzung für diesen spiralenförmigen Geschoßumlauf ist dadurch gegeben, daß die einzelnen Sektoren des Erdgeschoßes (0) um den x-ten Teil der gewünschten Obergeschoßhöhe höhenmäßig ansteigen. Über dieses abgestufte Erdgeschoß können sich die Oberge-schoße wendeltreppenartig um den im Mittelpunkt des Innenhofes (8) stehenden Zentralstiegenhauses (9) gruppieren und spiralenförmig Ubereinandertagem. Analog diesem spiralenförmigen Geschoßumlauf windet sich auch die vom Kellergeschoß ausgehende Stiege (9a) innerhalb des zylindrischen Zentralstiegenhaus-Turmes (9) in die Höhe. In Höhe des 1. Obergeschoßes (1, 4) führt der erste Übergang (11) vom Treppenhaus (9) zu diesem Obergeschoß (dieses aufsitzend auf dem 1. und daher niedrigsten Erdgeschoß-Sektor). Einige Stufen höher im Stiegenhaus führt sodann in schräger Richtung vom ersten und tiefer angelegten Übergang der zweite Hofübergang (17) zum nächsten und bereits höher positionierten Sektor bzw. Geschoß (1, 5) des Gebäuderinges. Nach einer kompletten wendeltreppenartigen Umdrehung befindet sich der erste Übergang der neuerlichen Umrundung in Höhe des 2. Obergeschoßes (2, 6), zu welchem dieser waagrechte Übergang (18) führt. Je nach Anzahl der Geschoße des Gebäuderinges ergeben sich somit entsprechend hohe "Speichen", die die übereinandergelagerten Korridore enthalten. Am oberen Ende des Zentralstiegenhauses (9) gelangt man durch Ausgänge (19) auf das Dach der jeweiligen speichenartigen Verbindungstrakte (10) zu den Dachterassen der einzelnen Sektoren (7). Ohne die grundsätzliche Baustruktur ändern zu müssen, kann die Nutzfläche beliebig festgelegt werden: Je größer das gesamte Objekt sein soll, umsomehr "wächst" es - genau wie der Baum - vom Zentrum weg gleichmäßig rundherum nach außen und nach oben. Bei einer Ausdehnung des äußeren Umfanges (20) verlängern sich auch die Verbindungstrakte (21) so vom Zentralstiegenhaus (9) zu den peripheren Objekten wie beim Stamm des Baumes die Äste. Der spiralenförmige Geschoßumlauf ergibt letztendlich auch eine sektorweise abgestufte Dachterasse (12). Gerade diese Abstufungen ermöglichen die Anlage von terassenförmigen Dachgärten. Unter anderem eine ideale Voraussetzung für den Wasserabfluß von Terasse zu Terasse mit dem Einbau einer Wasserzisterne im Bereich der untersten Dachterasse (22). Figurenübersicht Figur Nr. 1 zeigt die Totalansicht eines fünfeckigen ringförmig mit 4 Geschoßen angelegten Gebäudes und einem in der Mitte des Innenhofes stehenden zylinderförmigen Stiegenhaus, von welchem zu allen Sektoren bzw. Obergeschoßen des ringförmigen Gebäudekomplexes Verbindungstrakte (Übergänge) führen. Figur Nr.1a zeigt den Grundriß eines fünfeckigen Gebäuderinges mit seinen 5 Sektoren und den von diesen zum Mittelpunkt des Areals, wo sich das Zentralstiegenhaus befindet, führenden speichenartigen Übergängen. Figur Nr.
- 2 zeigt den Grundriß eines sechseckigen Gebäudekomplexes mit den von seinen einzelnen Sektoren zum zentralen Stiegenhaus führenden Verbindungstrakten (Obergeschoß-Übergänge). Weiters ist die "Ausdehnung" des Gebäudekompiexes bei Vergrößerung der Gesamtanlage unter Beibehaltung der Grundstruktur dargestellt. Figur Nr.
- 3 zeigt den Aufriß der Außenring-Sektoren einer Sechseck-Anlage mit Darstellung, wie sich die Geschoße infolge der abgestuften Höhe der einzelnen Erdgeschoß-Sektoren spiralenförmig übereinan-deriagern. Patentansprüche 1. Splraienförmige Ringbauweise mit nur einem gewendelten Zentralstiegenhaus bei Hochbauten in mindestens 3-eckiger ringförmiger Ausführung einen Innenhof (8) mit einem im Mittelpunkt stehenden zylinderförmigen Zentralstiegenhaus (9) umschließend, wobei sich in diesem der Aufgang (9a) wendeltreppenartig nach oben dreht und sich die einzelnen Geschoße (1, 2, 3) des umstehenden
- 4 AT 404 492 B ringförmigen Gebäudekomplexes ebenfalls spiralenartig analog dem Stiegenhaus (9) übereinanderla-gern und somit alle Geschoße durch die vom zentralen Stiegenhaus (9) speichenartig ausgehenden Verbindungstrakte bzw. Übergänge (10) erreichbar sind, gekennzeichnet dadurch, daß die Erdgeschoß-Sektoren (0) des einen Innenhof (8) umschließenden Gebäuderinges höhenmäßig jeweils um ein solches Maß ansteigen, daß die sodann darüberliegenden und in ihrer Höhe gleichbleibenden Gescho-ße (1, 2, 3) einen nach oben spiralenförmig verlaufenden Geschoßaufbau ergeben und alle diese Geschoße durch Verbindungstrakte bzw. Übergänge (10) von dem im Mittelpunkt des Innenhofes stehenden und vorn Kellergeschoß ausgehenden Zentralstiegenhaus (9), welches mit einer Wendeltreppe (9a) analog dem spiralenförmigen Verlauf der Geschoße ausgestattet ist, erreicht werden können. Hiezu 2 Blatt Zeichnungen 5
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