DE1928475B - Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk - Google Patents

Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk

Info

Publication number
DE1928475B
DE1928475B DE1928475B DE 1928475 B DE1928475 B DE 1928475B DE 1928475 B DE1928475 B DE 1928475B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
rubber
bath
fiber material
treated
parts
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Ichiro; Honda Toshio; Kodaira; Fukuura Yukio Murayama Tokio Iwami (V.St.A.)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bridgestone Corp
Original Assignee
Bridgestone Corp

Links

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk. wobei man das Fasermaterial zünäcl ;t mit einem wäßrigen Bad. enthaltend einen Triglycidyläther und gegebenenfalls ein Härtungsmittel, behandelt und anschließend bei 200 bis 25O0C trocknet, das vorbehandelte Fasermaterial mit einem zweiten wäßrigen Bad, enthaltend ein Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat und einen Kautschuklatex, behandelt, bei 100 bis 250°C trocknet, schließlich das behandelte Fasermaterial mit einer vulkanisierbaren Kautschukmischung beschichtet und den Kautschuk vulkanisiert.
Als Polyesterfasern werden hier lineare hochmolekulare Polykondensate bezeichnet, die Esterbindungen in der Hauptkette enthalten und deren Moleküle in Richtung der Faserachse stark orientiert sind. Die Polyester umfassen Produkte, die durch Umsetzen eines Glykols, wie Äthylenglykol, Propylenglykol. Methoxypolyäthylenglykol, Pentaerythrit usw., mit einer Dicarbonsäure oder einem Dicarbonsäureester, wie Terephthalsäure. Isophthalsäure, Dimethylterephthalat, Dimethylisophthalat usw., erhalten werden. Die gebräuchlichsten Fasern bestehen aus PoIyäthylenterephthalat.
Die Fasermaterialien dienen zum Verstärken von Kautschukartikeln, wie Luftreifen, Riemen, Bänder, pneumatische Federungen oder Gummischläuche; sie haben die Form von Fndlosfiiden. Seilen. Corden. Schnüren. Canvas usw.
Als Kautschuk kommen dabei Naturkautschuk und synthetische Kautschuke, die als kautschukartige elastische Polymere bezeichnet werden, insbesondere no Kautschukmassen auf der Basis von Butadien-Styrol-Kautschuk. Butadien-Acrylnitril-Kautschuk. Polybutadien. Polyisopren. lsopren-lsobutylen-( opolymerc. Polychloropren, sowie deren Gemische in Frage.
Beim Verstärken von Kautschukerzeujznissen mit u=, jinein l-'ascrmatcrial muß eine ausreichende Haftung /wischen dem Kautschuk und dem I aseimatciial .viel! werden, damit das faserverstärkte Material die lang dauernden Verformungen aushält, denen es beim Gebrauch ausgesetzt wird.
Polyesterfasern haben eine hohe Zugfestigkeit und einen hohen Modul, sie sind ausgezeichnet hitzebeständig und wasserfest und gehören daher zu den am meisten bevorzugten Fasern zum Verstärken von Kautschuk; sie haften aber schlecht an anderen Stoffen, und es sind daher schon verschiedene Verfahren zum Verbinden von Polyesterfasern mit Kautschuk entwickelt werden.
So ist es bekannt, Polyesiercorde, die mit Kautschuk verbunden werden sollen, einer zweistufigen Vorbehandlung zu unterwerfen, wobei in der ersten Stufe eine Epoxydverbindung (USA.-Patentschrift 2902398) gegebenenfalls zusammen mit Härtungsmitteln angewandt, das Material getrocknet, in der zweiten Stufe mit einem Kautschuklatex und einem reaktionsfähigen Resorcin-Formaldehyd-Harz behandelt und bei ^Temperaturen von 100 bis 250 C getrocknet wird. Gemäß der britischen Patentschrift 1 025 3(W und den belgischen Patentschriften 654 453 und 654 585 werden als Epoxydverbindungen Di- und Triglycidyläther von aromatischen und cycloaliphatischen Polyhydroxyverbindungen bzw. Zuckeralkoholen zusammen mit einem heterocyclischen oder aliphatischen Amin eingesetzt, und in der ersten Verfahrensstufe wird bei einer Temperatur von 160 bis 245C getrocknet. Anschließend wird auf die vorbehandelten Fasern ein überzug aus einem Resorcin-Formaldehyd-Harz und Kautschuklatex aufgebracht. Mit dieser Behandlung werden Haftfestigkeitswerte von maximal 12,6 kg, bezogen auf 1 cm in vulkanisiertem Kautschuk eingebettetem Cord, erhalten. Die bekannten Verfahren weisen jedoch einige wesentliche Nachteile im Hinblick auf die Herstellung von mit Polyesterfasern verstärkten Gummierzeugnissen auf.
Aus Gründen der Sicherheit und der Wirtschaftlichkeit wird als Klebstoffmedium Wasser bevorzugt; von den in den genannten Patentschriften und ähnlichen Literaturstellen aufgezählten Epoxydverbindungen sind jedoch nur sehr wenige wasserlöslich. Sie werden daher vielfach, wie in der britischen und den belgischen Patentschriften angegeben, in alkoholischer oder wäßrig-alkoholischer Lösung angewandt. Alkoholische Lösungen müssen aber wegen der Feuergefährlichkeit unter besonderen Schutzmaßnahmen gehandhabt, und außerdem soll das Lösungsmittel zurückgewonnen werden. Auch wenn man die wasserunlöslichen Verbindungen in Wasser emulgiert und dispergiert. ergeben sich Probleme hinsichtlich der Beständigkeit des Kolloids und der Haltbarkeit der Emulsion; außerdem steigen die Kosten um den zur Herstellung der Emulsion erforderlichen Betrag. Derartige Verbindungen sind daher wasserlöslichen Verbindungen unterlegen. Außerdem wirkt sich ein Emulgator im allgemeinen nachteilig auf Verklebungen au... auch wenn er in geringen Mengen angewandt wird.
hin anderes Problem ist die Wärmebcständigkeit am Epoxydverbindungcn. Wird eine Faser in ein flüssiges, eine Epoxyd verbindung enthaltendes Klebmittel eingetaucht und getrocknet, so wird eine verbesserte Haltung nur dann er/ich, wenn die Temperaturen beim Trocknen und bei tier Wärmebehandlung über 200 C. vorzugsweise über 200 C. liegen. Dementsprechend werden, wenn die verwendete Kpo.xydverhiiuluim sieh bei so hohen Temperaturen
wäßrigen Bad, enthaltend ein Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat und einen Kautschuklatex behandelt, bei 100 bis 25O°C trocknet und schließlich das behandelte Fasermaterial mit einer vulkanisieren Kautschukmischung beschichtet und den Kautschuk vulkanisiert, und ist dadurch gekennzeichnet, daü man in der ersten Stufe als Triglycidylather Tnglycidylisocyanurat verwendet. .
Problem Es besteht infolgedessen Bedarf an Epoxyd- Allgemein können Isocyanursauredenvatc in Reio-
verbindungen, die sowohl bei normaler Temperatur 10 und Enolform auftreten; aus Isocyanursäure uno als auch bei erhöhten Temperaturen starkes Haft- Epichlorhydrin entsteht dementsprechend ein keiovermöeen besitzen. In der bisher bekanntgewordenen artiges und ein enolartiges Glycidylisocyanurat, aie einschließlich der USA.-Patentschrift
hermisch zersetzt und verdampft. Sicherheit und Wirtschaftlichkeit stark beeinträchtigt.
Das dritte Problem ist die Abnahme der Haftkraft sei hohen Temperaturen.
In jüngerer Zeit sind die Anforderungen an die Verwendbarkeit von Gummierzeugnissen strenger geworden, und die Abnahme der Haftkraft bei erhöhter Temperatur, z. B. über 100cC ist ein wichtiges E bht ifld Bdf Ed
Literatur
? 902 398 werden keine Epoxydverbindungen aneefühTt. die den obengenannten drei Erfordernissen vollständig genügen.
Es hai sich nun überraschend gezeigt, daß das wasserlösliche Reaktionsprodukt aus Isocy nursäure und Epichlorhydrin, nämlich Triglycidylisocvanurat. den sienannten Anforderungen vollständig entspricht und bei Verwendung dieser Verbindung etwa di ppelt so hohe Haftfestigkeitswerte erhalten werden wie nach den aenannten britischen und belgischen Patentschriften.
Die Erfindung betrifft daher ein Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk, wobei man das Fasermaterial zunächst mit einem wäßrigen Bad, enthaltend einen Triglycidylather und gegebenenfalls ein Härtungsmittel. behandelt und anschließend bei 200 bis 250 C trocknet. das vorbehandelte Fasermaterial mit einem zweiten
je nach Reaktionsbedingungen den folgenden allgemeinen Formeln entsprechen:
CH,
O=C
C = O
CH1 CH-CTU-N N-CH1-CH CH,
CH2 CH
CH1-O-C
O
Ketoform
XC — O — CH2 — CH CH2
N O
I— η — PH. — ΓΗ
O — CH1
CH CH2
Enolform
Jedoch lagert sich bei Temperaturen von etwa bindungen und den bei den üblichen Klebeverfahren
220 C die Enolform in die Ketoform um; deshalb verwendeten Epoxydverbindungen.
werden in der folgenden Beschreibung, um Miß- Ftwa 5 g Epoxydverbindung werden in 100 g
Verständnisse bei Erklärungen zu vermeiden, die Wasser von 25° C gelöst. Die Hitzebeständigkeit
Reaktionsprodukte aus Isocyanursäure und Epichlor- 50 dieser Verbindung ist ausgezeichnet, auf diesen Punkt
hydrin lediglich als »Triglycidylisocyanurat« be- wird im folgenden noch näher eingegangen. Allgemein
zeichnet. wird die Hitzebeständigkeit einer Verbindung am
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird besten mit Hilfe einer Thermowaage geprüft,
auf die Zeichnung Bezug genommen. Das Diagramm Kurve 1 in der Zeichnung zeigt die mit einer
zeigt Vergleichskurven für die Hitzebeständigkeit 55 Thermowaage gemessene Gewichtsabnahme von was-
von eiTmdungsnemüß zu verwendenden l:.poxydver- serlöslichem Diglycidylglyccrin der Form·;!
CH7 -CH CH1 O CH1 CIl CH1-O - CH1-CH CH1
O OH O
Kurve 2 die Gewichtsabnahme von vvassei löslichem Diglycidylpolyäthylenglykol der Formet
cn, cn ο
bei üblichen Klebeverfahren verwendet werden.
CII1 O (CII1CH1O)1, CH2- CH -CH1
Ks ist leicht einzusehen, daß ein wesentlicher Machteil dieser Kpoxydvcrhindiingen in ihrer fehlenden Hitzebeständigkeit liegt.
Kurve 3 der Zeichnung zeigt die (lcwielitsabnahme von erl'mdungsgemäß zu verwendenden I riglycidyl- s isocyanural. liin Vergleich der Kurven zeigt, dall Triglycidylisocyanurat den beiden anderen Epoxydvcrbindungcn hinsichtlich der Hitzebeständigkeit weit überlegen ist. Bei allen drei Bestimmungen betrug die Aufheizgeschwindigkeit 6"C/min.
Die Tatsache, daß das crfindungsgcmäße Verklebungsvcrfahren den bekannten Verfahren hinsichtlich des Haftvermögens beim Erhitzen auf hohe Temperaturen besonders überlegen ist, wird in den folgenden Beispielen noch näher erläutert.
Gute Ergebnisse werden erzielt, wenn als erstes Bad eine wäßrige Lösung aus Triglycidylisocyanurat allein verwendet wird. Gleich gute Ergebnisse werden erzielt, wenn das Triglycidylisocyanurat als erste Komponente zusammen mit einem Härtungsmittcl für Triglycidylisocyanurat verwendet wird. Hierzu eignen sich Amine, Amindcrivatc, mchrbasischc Carbonsäuren und mchrbasischc Carbonsäureanhydride.
Als Amine kommen aliphatischc, aromatische und heterocyclische Verbindungen in Frage, wie Äthylendiumin. Hexamethylendiamin, Diäthylcntriamin. Triäthylentetramin, Dipropylcntriamin. Dimethylaminopropylamin, Diäthylaminopropylamin, Cyclohexylaminopropylamin, Monoälhanolamin, N-(2-Hydroxypropyl)-äthylcndiamin, Propanolamin, m-Phcnylcndiamin, p.p'-Diaminodiphcnylmcthan, Diaminodiphenylsulfon. m-Xylyldianiin. Melamin. Dicyandiamid und andere primäre Amine; sekundäre Amine, wie N.N - Dibulyl - 1.3 - propylendiamin. N.N - Diäthyl-1.3 - propylendiamin. Aminoäthyläthanolamin.
Monohydroxyäthyldiäthylenlriamin. His - hydioxyäthyldiiithylentriamin u. a. m. und tertiäre Amine, wie Benzyldimethylamin. u-Mcthyldimclhylamin. Dimethylaminomelhy !phenol, Tridimelhylaminoät hy !benzol u. a. m.
Als Amindcrivatc werden substituierte Verbindungen bezeichnet, in welchen aktive Wasserstoffe der obengenannten Polyamine teilweise mit einer clektrophilc Gruppen enthaltenden Verbindung zur Reaktion gebracht werden, z. B. Reaktionsprodukte der obengenannten Polyamine mit einer GIycidylvcrbindung. wie Butylglycidyläthcr, einer Vinylvcrbindung. wie Acrylnitril. Acrylamid, einem Säurehalogenid, wie Acctylchlorid, einem Säurcanhydrid. wie Essigsäurcanhydrid, oder einem halogenierten Kohlenwasserstoff.
Mchrbasischc Carbonsäuren und ihre Anhydride sind z. B. Phthalsäure. Maleinsäure. Oxalsäure, I Icxahydropht'siulsäure, Mcthyl-cndo-mcthylenphthalsäurc. 3,6- Endo - mcthy lcn -1,2,3,6- tct rahydrophthalsäiire, Pyromcllitsäurc. Hexachloro-cndomethylcntctrahydrophthalsäureanhydrid und Dichlormalcinsäurc. Mindestens eine dieser Substanzen kann als I lärtungsmitlel Verwendung linden. Am wirksamsten sind Amine oder deiei'i Derivate, die einen Spiroacclalrin» enthalten, z. B. 3,9-Bis-(aminoalkyl)-2,4,8.10-tctroxaspiro(5.5)undecane, der folgenden allgemeinen Formel:
H2N — ICH2), — CH
0-CH2
0-CH2 CH, — O
CH, — O
CH - (CH2). - NH2
worin η eine ganze Zahl von 1 bis 12 bedeutet.
Allerdings reagieren die als Härtungsmittel verwendeten Amine mit Triglycidylisocyanurat in wäßriger Lösung bei Raumtemperatur unter Bildung eines wasserunlöslichen Polymerisats, wodurch die Topfzeit herabgesetzt wird.
Erfindungsgemäß werden daher vorzugsweise Substanzen verwendet, die als Aminregeneratoren oder blockierte Amine bezeichnet werden und bei hohen Temperaturen Amine freisetzen. In diesem Falle wird die Gebrauchs- oder Topfzeit nicht herabgesetzt. Die Aminregeneratoren sind Reaktionsprodukte aus einem Amin und Formaldehyd oder Kohlenstoffdioxid, also Aminocarbamate. Erfindungsgemäß werden die Aminocarbamate besonders bevorzugt; sie regenerieren das Amin bei Temperaturen über etwa 7O5C. Ein Beispiel hierfür ist Hexamethylendiaminocarbamat.
Die Wärmebehandlung nach dem Eintauchen der Polyestercorde in das erste Bad wird nach den Beispielen in der obengenannten USA.-Patentschrift bei relativ niederen Temperaturen (etwa 1400C) vorgenommen. Bei der praktischen Durchführung desbeanspruchten Verfahrens sind jedoch die Temperaturbedingungen der Wärmebehandlung außerordentlich wichtig. Erfindungsgemäß werden gute Ergebnisse bei Temperaturen über 2000C, vorzugsweise bei 230 bis 25O°C, erzielt. Das heißt, es muß unbedingt eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur von 200 bis 250"C nach der Behandlung im ersten Bad durchgeführt werden. Der Grund hierfür liegt darin, daß die erfindungsgemäß zu verwendende Komponente des flüssigen Klebmittels nur bei Temperaturen über 200° C in der Polyesterfaser dispergicrt werden kann und daß eine Wärmebehandlung unter 2000C kein gutes Haftvermögen bewirkt. Dementsprechend werden um so bessere Ergebnisse erzielt, je höher die Temperatur liegt. Bei Temperaturen über 25 PCjedocherweichtdie Polyesterfaser, wirdnachteilig verändert und nimmt an Festigkeit ab; eine Behandlung bei solchen Temperaturen ist deshalb unzweckmäßig. Als Vorstufe vor der Wärmebehandlung bei hoher Temperatur kann ein Trocknen oder eine Wärmebehandlung bei einer Temperatur unter 200° C durchgeführt werden.
Die Temperatur der Wärmebehandlung nach dem Eintauchen in das zweite Bad liegt bei 100 bis 2500C, vorzugsweise bei 230 bis 250° C. Diese Behandlung kann zu einem beliebigen Zeitpunkt zwischen dem Verspinnen der Polyesterfaser und dem Zwirnen oder Weben oder auch nach dem Weben erfolgen. Außerdem muß die zweite Badbehandlung nicht unmittelbar nach der ersten Badbehandlung vorgenommen werden, und es kann daher zwischen erster und zweiter Badbehandlung eine andere Stufe, z. B. Zwirnen, Weben usw., eingeschaltet werden.
In dem ersten Bad sollen von der Faser 0,01 bis 15 Gewichtsteile, vorzugsweise 0,50 bis 5,0 Gewichts-
2697
928
HmIl· ilcr Komponenten des Klebemittels je IOO Gcwiehlsteile Faser aufgenommen werden. Beträgt die aufgenommene Menge weniger als 0.01 (iewiehtsleil. so wird keine Klebewirkung er/.ielt; betrügt die Menge mehr als I 5.0 C iewichlsteile. so wird das Klebever- s tiv'igen nicht mehr verstärkt, und die behandelten Ia1L-In sind außerordentlich steif; deshalb sind diese Mengen nicht zweckmäßig.
In dem /weiten Bad sollen vorzugsweise 0.10 bis 15.0 CJcwichtsloilc. insbesondere 1,0 bis 7.0 Gewichts- ]0 teile der Komponenten je 100Gewichtsteile Faser aufgenommen werden. Dementsprechend kann je naeh dem Lintauch- und Beschichtungsverfahren und der Behandlungsvorrichtung die Konzentration des flüssigen Klcbestoffcs variiert werden, solange die Mengen in dem angegebenen Bereich, bleiben.
Ist das Klebemittel des ersten Bades aus den oben beschriebenen zwei Komponenten zusammengesetzt, so schwankt die Menge des Härtungsmittels je nach seinem Molekulargewicht und der Anzahl funktioncller Gruppen je Molekül, liegt aber allgemein bei I bis 300 Gcwichtslcilcn. vorzugsweise 5 bis 70 Gewichtstcilen. insbesondere 20 bis 60Gcwichtstcilen je 100 Gewichtsteile Triglycidylisocyanurat als erster Komponente. Beträgt die Menge an Härtungsmittc! weniger als I Gcwichtstcil. so tritt praktisch keine Wirkung der Addition ein; betragt die Menge mehr ;is 300Gewiclitslcilc. so tritt ein entgegengesetzter Kffekt auf. Derartige Mengen sollen daher nicht angewendet werfen. ^o
Es muß noch eine Erläuterung des zweiten Bades gegeben werden. Das zweite Bad besteht aus einem Vorkondensat eines Resorcin-Formaldehyd-Harzes und einem Kautschuklatex. Das Molverhältnis bei der Umsetzung von Resorcin und Formaldehyd beträgt I : 0.2 bis I : 7. vorzugsweise 1:1 bis I : 3. das Verhältnis von Kautschuklatcx-FcststofT zu Resorcin - Formaldehyd - Harz dagegen 100: 1 bis 100 : 35. vorzugsweise 100 : 10 bis 100: 25. Zum Katalysieren der Kondensation von Resorcin mit Formaldchyd können basische Substanzen, z. B. Alkalihydroxide oder Amine verwendet werden. Diese Substanzen werden in einer solchen Menge eingesetzt, daß der pH-Wert des flüssigen Klebemittels 7.5 bis 11,0. vorzugsweise 8.5 bis 10,5, beträgt. Werden in dem zweiten Bad die angegebenen Grenzen überschritten, so läßt sich keine gute Klebewirkung erzielen.
Als Kautschuklatizes können Naturkautschuklatex und Lati7xs von synthetischen Kautschuken, wie Butadien-Styrol-Vinylpyridin-Copolymerisate, vcrwendet werden, wobei sich die Art des verwendeten Latex nach der Art des Kautschuks, der verstärkt werden soll, richtet. Allgemein werden, wenn es sich bei den zu verstärkenden Kautschukarten um gebräuchliche Kautschuke, wie Naturkautschuk. Butadien - Styrol - Kautschuk, Polybutadien oder Polyisopren, handelt, mindestens einer der oben beschriebenen Kautschuklatizes verwendet.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert; »Teile« bedeuten Gewichtsteile.
Beispiel 1
Ein Polyalkylenterephthalat-Reifencord (Zusammensetzung+ Feinheit: 1100 D/3. 1. Zwirnvorgang : 43 Drehungen'10 cm. 2. Zwirnvorgang: 43 Drehungen 10 cm) wurde in ein erstes Bad. das aus einer wäßrisen 5%igen Triglycidylisocyanuratlösung bestand, eingetaucht. I Minute mit Luft von 235 C behandelt und dann in ein zweites Bad der unten angegebenen Zusammensetzung eingetaucht und wiederum einer I Minute dauernden Wärmebehandlung in Luft von 235 C unterworfen. Der auf diese Weise vorbehandeln Cord wurde in vulkanisierbaren Kautschuk (s. u.) eingebettet und vulkanisiert. In diesem und allen folgenden Beispielen wurde der Teststreifen aus behandeltem Cord, anders als in tier Literatur beschrieben. 0,6 cm tief in den Kautschuk eingebettet und linear mit dem Gummi fest verbunden. Die zum Herausziehen des Cords aus der Gummimasse erforderliche Kraft wird als Haftkraft oder Haftvermögen bezeichnet. Der Zugversuch wurde in einer bei 120" C gehaltenen Atmosphäre vorgenommen, die gemessene Haftkraft betrug 13.2 kg; für einen 1 cm tief eingebetteten Teststreifen errechnet sich die Haftkraft zu 22.04 kg.
Die Zusammensetzung des zweiten Bades war
Teile
Wasser " 238.4
NaOH 0.3
Resorcin 11.0
Formaldehyd. 37% 16.2
Butadicn-Styrol-Vinjlpyridin Copolymerisatlalcx (Feststoffgehalt
41%) 244.0
Dieses Bad wurde 16 Stunden stehengelassen, damit sich ein Resorcin-Formnldchyd-Vorkondensnl bildete, das dann verwendet wurde.
Die Kautschukmassc. in die der behandelte Cord eingebettet wurde, entsprach folgender Rezeptur:
Teile
Naturkautschuk 90
Butadien-Styrol Copolymerisat 10
Ruß <«0
Stearinsäure 2
Petroleum weichmacher 10
Fichtcnholztecr 4
Zinkoxyd 5
N-PhcnylV-naphthylamin 1.5
Dibcnzthiazyldisulfid 0.75
Diphenylguanidin 0.75
Schwefel 2.5
vulkanisiert bei: 145 C 30 Min.
Beispiel 2
Es wurde gemäß Beispiel 1 gearbeitet; das crsU Bad hatte die in der folgenden Tabelle angegebene Zusammensetzung. In der vorletzten Spalte ist die gemessene, in der letzten Spalte die berechnete Haftkraft (bezogen auf 1 cm) aufgeführt.
Tabelle 1
Versuch
Badzusammensetzung
Triglycidylisocyanurat
Wasser
Triglycidylisocyanurat
Wasser
Triglycidylisocyanurat
Wasser
gemessen
97
1
Haftkraft in kg
99 I/
0.5
99.5
13.0
12,9
berechne
12,5
21.7
■21.5
20.9
209 546/52
2697
l-'ortset/ιιημ
Hiiil/iiMimmcnscl/ιιημ
H.illkr.ifl in ki! ciiicssciii bcrcclin
Irigl· .-idylisocyaiuiiat 4
I lexamethyiendiamino-
carbamal 1
Wasser 95
Triglycidylisocyanurat 4
Hexamcthylendiamino-
carbamat *>
Wasser 94
Triglycidylisocyanurat I
Hexamcthylcndiamino-
carbamat 0.5
Wasser 97.5
Triglycidylisocyanurat 4
Athylcndiamino-
carbamat 1
Wasser 95
Triglycidylisocyanural 4
Hcxamethylcndiamin-
Butylglycidyläthcr-
Addukt 1
Wasser 94
Triglycidyüsocyanurat 4
N,N-Dibutyl-1.3-pro-
pylcndiamin Ί
Wasser 94
Triglycidylisocyanurat 4
Hexahydrophlhalsäure 1
Wasser 95
Triglycidylisocyanurat 4
Maleinsäure 1
Wasser 95
14.0
14.2
143
14.5
13.X
13.5
13.7
12.9
23.4
23.7
23.9
24.2
23.0
22.6 l ιιΙ/ιι·-.ιπιπκιΐΜ·ι/ιιηυ
Triglycidylisocyiiiuiral
3.9-Mis-(3-amin«>pn>pyl)-2.4.K.IO-tctmxaspiro| 5.5|undecan-
carbamat
Wasser
Triglycidylisocyaniirat
3.9- Bis-( 3-aminopropyl)-2.4.8.IO-tetroxyspiro| 5,5]undccan-
earbamat
Wasser
Triglycidylisocyanurat
3.9-Bis-(3-aminopropyl)-2.4.X.IO-tctroxaspiro| 5.5 lundccan-
carbamat
3,9-Bis(3-aminopropyl)-2.4,X.!0-tctroxa-
spiro('5.5]undccan-Butylglycidyläthcr-Addukt
l.iMkr.ill in kg
te I licrechnet
96 0.5
0.25 99.25
Had Nr. 1 nach Zubereitung .3 Wochen
stehengelassen ....
15.X
26.4
15.2 I 25,4
94
15.0
26.9
Beispiel
Die Beispiele 1 und 2 wurden wiederholt mil der Abändcrung, daß das erste Bad die in der folgenden Tabelle 2 gegebene Zusammensetzung aufwies.
Tabelle
Versuch
Badzusammensetzung
Triglycidylisocyanurat 3,9-Bis-(2-aminoäthyl)-2,4.8.10-tetroxaspiro- [5.5]undecancarb-
amat
Wasser
Triglycidylisocyanurat
3.9-Bis-(3-aminopropyl)-2.4.8,10-tetroxa-
spiro[5.5]undecancarbamat
Wasser
Haftkraft in kg
gemessen
15.2
berechnet
25.4
95 4
1 95
15.5
Beispiel 4
Fin rohes Polyäthyicntcrcphthalgarn fur Rcifcncurd. zusammengesetzt aus 150 Linzelliiden (Feinheil : 1500 Denier] wurde in ein erstes tiacl eingetaucht, das aus 0.4 Teilen Triglycidylisocyanurat, O.lTeil 3.9-Bis-(3-aminopropyl)-2.4'.S.iO-tetroxaspiro|5.5]undecancarbamat und 99,5 Teilen Wasser bestand und darauf 1 Minute bei 235 <' wärme-
, behandelt. Darauf wurden drei derart vorbehandelte Rohgarne mit folgenden Drchungszahlen verzwirnt: I. 43 Drehungen 10 cm und 2. ebenfalls 43 Drehungen 10cm. Das gezwirnte Garn wurde in ein zweites Bad gemäß Beispiel I getaucht urd d.inu I Minutf
> bei 235 C wärmebehandclt. Die Haftkraft des behandelten Cords betrug 15,9 kg (gemessen I und 26,6 Kj (berechnet auf 1 cm).
Beispiel 5
Ein Reifencord wurde gemäß Beispiel i behandel mit der Abänderung, daß er nach dem F:,intauchei in das erste und das zweite Bad jeweils mit Heißlul von 180"C getrocknet wurde. Die Haftkraft betru 8,5kg (gemessen) und 14.2kg (berechnet für lern Aus einem Vergleich dieses Beispiels mit Beispiel ergibt sich, daß die Haftkraft um so größer ist, J höher die Temperatur der ersten Trockenstufe is
55
25.9
Beispiel 6
Ein Reifencord wurde in der im Beispiel 1 beschri benen Weise behandelt mit der Abänderung, ®
2697
inK.h Ί'.-m f int;iucheri in das /v.eite flad in Heißluft .f,n \'h ( ^trocknet wurde Die Haftkraft betrug I \.r, Yv (i":rnev,'jn) und 10.3 kg (berechnet fur 1 cm ι.
B e ι s ρ ι e 1 7
hm Reifencord wurde gemäß Beispiel 1 behandelt mit der Abänderung, daß nach dem i-.intauchen in das erste Bad in Heißluft von 180 C getrocknet wurde. Die li'iftkraft betrug 9,1 kg (gemessen) und 15,4 kg (berechnet für 1 cm).
Aus diesem Beispiel und den Beispielen 1. 5 und 6 ergibt sich, daß es vorteilhaft ist. wenn nach dem .'■.intauchen in das erste Bad bei höherer Temperatur (ictrocknct wird.
Vcrglcichsvcrsuch
/um Vergleich wurde die Haftkraft gemäß dem Verfahren der USA.-Patentschrilt 2 902 398 bestimmt.
Λ. 100 Teile Hpoxydverbindung aus Glycerin und hpichlorhydrin und IfX)Teile S5% serseif'.cs Polyvinylacetat wurden unte- Rühren miteinander vermischt, mit W'isser auf einen t'poxydgehalt vf>n 15% verdünnt und darauf 25 Teile Athylendiamin zugesetzt. Hin Polyäthylenterephthalatreifcncord 1000 D 3 wurde in dieses erste Bad eingetaucht und 5 Minuten hei 143 C getrocknet. Darauf wurde der behandelte Reifencord in das zweite Bad gemäß Beispiel 1 getaucht und ebenfalls 5 Minuten bei 143"C getrocknet. Die gemessene Haftkraft des in dieser Weise vorbehandcltcn Reifencords betrug lediglich 3,1 bzw. 5.18 kg (berechnet für 1 cm).
B. Hin Reifencord wurde gemäß A behandelt mit der Abwandlung, daß nach dem Eintauchen in das erste und in das zweite Bad jeweils 1 Minute bei 230'C getrocknet wurde. Die Haftkraft betrug 8,7 kg (gemessen) und 14,2 kg (berechnet für 1 cm).
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
2697

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk, wobei man das Fasermaterial zunächst mit einem wäßrigen Bad, enthaltend einen Triglycidyläther und gegebenenfalls ein Härtungsmittel, behandelt und anschließend bei 200 bis 250° C trocknet, das vorbehandelte Fasermaterial mit einem zweiten wäßrigen Bad, enthaltend ein Resorcin-Formaldehyd-Vorkondensat und einen Kautschuklatex, behandelt, bei 100 bis 2500C trocknet, schließlich das behandelte Fasermaterial mit einer vulkanisierbaren Kautschukmischung beschichtet und den Kautschuk vulkanisiert, dadurch gekennzeichnet, daß man in der ersten Stufe als Triglycidyläther Triglycidylisocyanurat verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß man auf 100 Gewichtsteile Fasermaterial in der ersten Verfahrensstufe 0.01 bis 15.0 Gewichtsteile an Feststoffen des ersten Bades und in der zweiten Verfahrensstufe 0.10 bis 15.0 Gewichtsteile an Feststoffen des zweiten Bades aufbringt.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2141807C2 (de) Selbstemulgierter wäßriger Polyurethanharnstoff- oder Polyharnstoff-Latex und dessen Verwendung zur Herstellung von Filmen
DE3805086C2 (de)
DE2141805A1 (de) Polymere vom Polyurethantyp und diese enthaltende Klebstoffsysteme
EP2423186B1 (de) Neuartige haftvermittler auf basis von carbodiimiden, haftvermittlerhaltige, wässrige resorcin-formaldehyd-latex-dispersionen, haftungsverbesserte fasern, verfahren zu deren herstellung und deren verwendung
DE2426657C3 (de) Wäßrige Schlichte für die Verstärkung von thermoplastischen Polyamiden
DE2127082B2 (de) Verfahren zur Herstellung von wasserlöslichen, hochmolekularen Polyätheraminen und deren Salze und deren Verwendung
EP0564912A1 (de) Verfahren zur Nassverfestigung von Papier
DE2013552A1 (de) Verfahren zum Verbessern der Klebfähigkeit von Polyester-Produkten
DE2059621B2 (de) Verfahren zur herstellung von faserverstaerkten kautschukvulkanisaten
DE19728789A1 (de) Naßfestmittel mit niedrigem DCP-Gehalt
DE2605408A1 (de) Gummi- und kautschukmasse und verfahren zu ihrer herstellung
DE3813679C2 (de) Kleber für Fadenmaterial
DE3035824C2 (de)
DE2114749C3 (de) Verfahren zur Verbesserung der Kautschukhaftung von faserartigen Polyestermaterialien
DE2633817A1 (de) Verfahren zum herstellen einer waessrigen, amphoteren waermehaertbaren polyurethanemulsion
DE1928475B (de) Verfahren zum Verbinden eines Polyesterfasermaterials mit Kautschuk
DE2017870A1 (de) Einstufiges stabiles Polyester-Cordtauchbad und dessen Anwendung
CH654585A5 (de) Zusammensetzung und verfahren zur praeadhaerisierung von synthetischen faeden.
DE1694295A1 (de) Verfahren zur Herstellung zusammengesetzter Polyestertextil-Kautschukprodukte
DE3111815C2 (de)
EP2423247A1 (de) Neuartige wässrige Resorcin-Formaldehyd-Latex-Dispersionen, ein Verfahren zu deren Herstellung und deren Verwendung
DE3601126C2 (de)
DE1696280C3 (de) Mit Polymeren imprägniertes Papier
DE2524617C2 (de) Überzugsmittel
DE1444139A1 (de) Verfahren zur Verbesserung der Gummihaftung von Reifencord aus Polyaethylenterephthalat