DE1925866B2 - Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung eines elektrischen Zunders - Google Patents
Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung eines elektrischen ZundersInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung oder
zur Erzielung einer Vorrohrsicherheit bei Aufschlagzündung eines elektrischen Zünders mit einer vorzugsweise
durch einen Speicherkondensator gegebenen Spannungsquelle, die über einen Widerstand einen zweiten
zur Spannungsquelle parallel geschalteten Kondensator auflädt, dessen Ladungsenergie kleiner als die der
Spannungsquelle ist, wobei die Spannung an diesem zweiten Kondensator einen Schalter steuert, der die
Spannungsquelle mit dem elektrischen Zünder verbindet.
Eine solche elektrische Schaltungsanordnung ist z. B. aus der DE-AS 10 91 463 bekannt, wobei als Schalter
eine gesteuerte Entladungsröhre verwendet ist. Das Steuergitter dieser Entladungsröhre ist mit der einen
Belegung eines die Verzögerungszeit bestimmenden Kondensators verbunden, so daß sie bei Erreichen einer
ausreichenden Ladespannung an diesem Kondensator durchgeschaltet wird und einen weiteren die eigentliche
elektrische Zündenergie speichernden Kondensator über den elektrischen Zünder entlädt. Diese bekannte
Schaltung hat den Vorteil, daß fast die gesamte in dem Speicherkondensator gespeicherte elektrische Energie
nach Ablauf der Verzögerungszeit zur Zündung des elektrischen Zünders tatsächlich zur Verfügung steht, da
der in dem die Verzögerungszeit bestimmenden Schaltkreis liegende Kondensator eine sehr viel kleinere
Kapazität als der Speicherkondensator aufweist. Da die bekannte Schaltung als gesteuerten Schalter jedoch
eine Elektronenröhre aufweist, ist die Zuverlässigkeit der Schaltungsanordnung insbesondere bei einer militärischen
Verwendung nicht befriedigend. Eei den extrem langen Lagerzeiten von z. El. eine derartige
elektrische Schaltungsanordnung aufweisenden militärischen Gefechtsköpfen, der innerhalb weiter Temperaturgrenzen
erforderlicher Einsatzfähigkeit und den bei der militärischen Handhabung auftretenden großen
mechanischen Belastungen ist von derartigen aktiven elektrischen Bauelementen keine absolute Funktionssicherheit
zu erwarten.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, diese bekannten elektrischen Schaltungsanordnungen zur Zündung eines
elektrischen Zünders, bei denen annähernd die gesamte gespeicherte Zündenergie zur Zündung des elektrischen
Zünders tatsächlich zur Verfügung steht, so zu verbessern, daß keine aktiven elektrischen Bauelemente
erforderlich sind, die gegenüber den bei einer militärischen Anwendung auftretenden Belastungen zu
empfindlich sind.
Diese Aufgabe ist bei einer elektrischen Schaltungsanordnung der vorstehend genannten Art gemäß der
Erfindung dadurch gelöst, daß der Schalter eine Reihenschaltung aus einer ersten Übertragerwicklung
und einer Schaltfunkenstrecke aufweist, die dem zweiten Kondensator parallelgeschaltet ist, und ferner
eine mit der ersten Übertragerwicklung induktiv gekoppelte zweite Übertragerwicklung in Reihe mit
einer weiteren Schaltfunkenstrecke aufweist, die die Spannungsquelle mit dem elektrischen Zünder verbinden.
Diese gemäß der Erfindung ausgebildete Schaltungsanordnung benötigt also keine aktiven elektrischen
Bauelemente mehr, sondern verfügt lediglich über Schaltfunkenstrecken, die sehr robust und allen
militärischen Anforderungen genügend ausgeführt werden. Durch die beiden Übertragerwicklungen wird
dabei zusätzlich der Vorteil erzielt, daß der beim Durchschalten der ersten Schaltfunkenstrecke auftretende
Stromstoß in der zweiten Übertragerwicklung eine Spannung induziert, so daß die an der zweiten
Schaltfunkenstrecke anstehende volle Speisespannung der Spannu.'igsquelle um den induzierten Spannungsimpuls
vergrößert wird. Zum Durchschalten der zweiten Schaltfunkenstrecke und auch zum Zünden des elektrischen
Zünders steht also ein die Speisespannung der Spannungsquelle übersteigender Spannungsimpuls zur
Verfügung.
Zwar sind auch bei elektrischen Zündschaltungen bereits Übertrager bekannt, die eine Schaltfunktion
ausüben, jedoch wird bei diesen bekannten Schaltungen für den Übertragerkern ein Material mit etwa
rechteckiger Hysteresisschleife verwendet Erst bei Auftreten einer Spannung bestimmter Größe in der
ersten Übertragerwicklung wird daher der Kern in seinen jeweils anderen Remanenzzustand umgeschaltet,
wodurch die eigentlichen Übertragereigenschaften des Kerns erst hergestellt werden; vgl. DE-PS 10 56 970. Bei
dieser bekannten Schaltung muß außerdem die in einem Speicherkondensator gespeicherte Zündenergie auf
einen weiteren die Zeitverzögerung bestimmenden Kondensator umgeladen werden, wobei nur die auf
diesen weiteren Kondensator umgeladene Energie zur Zündung des elektrischen Zünders zur Verfügung steht.
Diese bekannte Schaltung hat also den Nachteil herkömmlicher mit Kondensatorumladung arbeitender
Zündschaltungen, daß nur maximal ein Viertel der in dem Speicherkondensator gespeicherten elektrischen
Energie für die Zündung des elektrischen Zünders zur Verfugung steht
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der zweiten Übertragerwicklung eine
Diode parallelgeschaltet, die für den von der Spannungsquelle bei leitender zweiter Schaltfunkenstrecke
zum elektrischen Zünder fließenden Strom in Durchlaßrichtung geschaltet ist Mit Hilfe dieser Diode wird
erreicht, daß der den elektrischen Zünder auslösende Entladestrom des Speicherkondensators bei leitender
zweiter Schaltfunkenstrecke nicht über die als Induktivität wirkende zweite Übertragerwicklung, sondern
direkt über die Diode fließt.
Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist die erste Schaltfunkenstrecke durch einen
Aufschlagschalter ersetzt Diese zweite Ausführungsform der Erfindung ist daher für Zündschaltungen in
Gefechtsköpfen mit Aufschlagzünder vorgesehen, wobei die durch den zweiten Kondensator bedingte
Verzögerungszeit die sogenannte Vorrohr- oder Maskensicherheit bewirkt. Erst nach Ablauf der Verzögerungszeit
ist die elektrische Zündschaltung scharf, so daß bei einem Schließen des Aufschlagschalters
innerhalb der Verzögerungszeit der elektrische Zünder nicht ausgelöst wird.
Die Erfindung wird anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Im
einzelnen zeigt
F i g. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung und
F i g. 2 eine zweite Ausführungsform der Erfindung mit einem Aufschlagschalter.
Ein in F i g. 1 mit 1 bezeichneter Speicherkondensator wird über einen Gleichrichter 2 von einer hier nicht
dargestellten und vorzugsweise von der eigentlichen Zündschaltung räumlich getrennten Speisespannungsquelle
aufgeladen. Dem Speicherkondensator 1 ist über einen Widerstand 4 ein weiterer Kondensator 3
parallelgeschaltet, der eine gegenüber dem Speicherkondensator sehr kleine Kapazität aufweist. Dem
zweiten Kondensator 3 ist über eine erste Übertragerwicklung 5 eine Schaltfunkenstrecke 8 parallelgeschaltet
Die eine Belegung des Speicherkondensators 1 ist über eine zweite Übertragerwicklung 6, eine zweite
Schaltfunkenstrecke 7 und einen elektrischen Zünder 9 mit der das Bezugspotential führenden zweiten
Belegung des Speicherkondensators verbunden. Die Übertragerwicklungen 5 und 6 sind dabei induktiv
gekoppelt wobei der Übertragerwicklung 6 eine Diode 12 parallelgeschaldet ist die für den die Schaltfunkenstrecke
7 und den elektrischen Zünder 9 durchfließenden Strom in Durchlaßrichtung geschaltet ist.
Eine durch Aufladung des Speicherkondensators 1 in diesem gespeicherte Ladung bewirkt die Aufladung des
Kondensators 3 über den Widerstand 4. Da die Kapazität des Kondensators 3 sehr viel kleiner als die
Kapazität des Speicherkondensators 1 ist, wird als Ladewiderstand 4 ein entsprechend hochohmiger
Widerstand verwendet so daß ausreichend große Verzögerungszeiten zu erreichen sind. Die Verzögerungszeit
ist dann beendet, wenn der Kondensator 3 auf die Zündspannung der Schaltfunkenstrecke 8 aufgeladen
ist Ist die Zündspannung der Schaltfunkenstrecke 8 erreicht, so entlädt sich der Kondensator 3 schlagartig
über die erste Übertragerwicklung 5 und die dann leitende Schaltfunkenstrecke 8. Durch diesen Entladungsvorgang
wird in der zweiten Übertragerwicklung ein Spannungsimpuls induziert, der die an der
Schaltfunkenstrecke 7 anliegende Ladespannung des Speicherkondensators 1 so vergrößert, daß die Zündspannung
der Schaltfunkenstrecke 7 überschritten wird. Bei leitender Schaltfunkenstrecke 7 wird der Speicherkondensator
1 über die Diode 12 und den elektrischen Zünder 9 entladen, wobei annähernd die volle im
Speicherkondensator 1 gespeicherte elektrische Ener-
!0 gie zur Zündung des elektrischen Zünders 9 zur Verfügung steht.
Das in F i g. 2 gezeigte Ausführungsbeispiel der Erfindung entspricht weitgehend dem in F i g. 1
gezeigten, wobei gleiche Bauelemente mit jeweils gleichen Bezugszeichen versehen sind. Beim zweiten
Ausführungsbeispiel ist lediglich die Schaltfunkenstrekke 8 durch einen hier als mechanischen Schalter 10
dargestellten Aufschlagschalter ersetzt. Dieser Aufschlagschalter 10 wird beim Aufschlag eines die
elektrische Schaltungsanordnung enthaltenden Gefechtskopfes auf einem Ziel geschlossen.
Die analog dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispiel bis zur Aufladung des Kondensators 3 verstreichende
Verzögerungszeit bewirkt bei der zweiten Ausführungsform die sogenannte Vorrohr- oder Maskensicherheit.
Während dieser Zeit kann ein z. B. das Geschützrohr bereits verlassenes Geschoß auch bei
einem Schließen des Aufschlagschalters 10 nicht zur Detonation kommen, da die in dem Kondensator 3 bis
dahin gespeicherte Ladung nicht zur Induzierung eines ausreichenden Spannungsimpulses in der zweiten
Übertragerwicklung 6 ausreicht, um die Schaltfunkenstrecke 7 zu zünden. Erst wenn das Geschoß eine
bestimmte Strecke zurückgelegt hat, hat sich der Kondensator 3 so weit aufgeladen, daß bei einem
Schließen des Aufschlagschalters 10 ein ausreichender Spannungsimpuls in der zweiten Übertragerwicklung 6
induziert wird, um die Schaltfunkenstrecke leitend zu machen und damit den elektrischen Zünder 9 durch die
im Speicherkondensator 1 enthaltene elektrische Zündenergie auszulösen.
Anstelle des in den F i g. 1 und 2 gezeigten elektrischen Zünders 9 kann auch ein weiterer
Kondensator eingeschaltet werden, auf den bei Zündung der Schaltfunkenstrecke 8 bzw. beim Schließen
des Aufschlagschalters 10 ein Teil der im Speicherkondensator 1 enthaltenen Ladung umgeladen
wird. Die in einem solchen weiteren Kondensator dann vorhandene Ladung kann zur Auslösung weiterer
Schaltvorgänge, z. B. zu einer nochmals verzöger .en Zündung eines elektrischen Zünders, herangezogen
werden.
Der bei den in F i g. 1 und F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispielen verwendete Speicherkondensator
1 kann selbstverständlich durch jede beliebige andere Spannungsquelle, wie z. B. eine kleine Batterie,
ersetzt werden. Die Schaltungsanordnung ist jedoch in Verbindung mit einem solchen Speicherkondensator
besonders vorteilhaft, da im Gegensatz zu herkömmlichen, mit Kondensatorumladung arbeitenden elektrischen
Zündschaltungen hier annähernd die gesamte, im Speicherkondensator 1 enthaltene elektrische Energie
zur Zündung des elektrischen Zünders 9 ausgenutzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung oder zur Erzielung einer Vorrohrsicherheit
bei Aufschlagzündung eines elektrischen s Zünders mit einer vorzugsweise durch einen
Speicherkondensator gegebenen Spannungsquelle, die über einen Widerstand einen zweiten zur
Spannungsquelle parallel geschalteten Kondensator auflädt, dessen Ladungsenergie kleiner als die der
Spannungsquelle ist, wobei die Spannung an diesem zweiten Kondensator einen Schalter steuert, der die
Spannungsquelle mit dem elektrischen Zünder verbindet, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schalter (5, 8; 6, 7) eine Reihenschaltung aus einer ersten Übertragerwicklung (5) und einer
Schaltfunkenstrecke (8) aufweist, die dem zweiten Kondensator (3) parallelgeschaltet ist, und ferner
eine mit der ersten Übertragerwicklung (5) induktiv gekoppelte zweite Übertragerwicklung (6) in Reihe
mit einer weiteren Schaltfunkenstrecke (7) aufweist, die die Spannungsquelle (1) mit dem elektrischen
Zünder (9) verbindet.
2. Elektrische Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten
Übertragerwicklung (6) eine Diode (12) parallelgeschaltet ist, die für den von der Spannungsquelle (1)
bei leitender zweiten Schaltfunkenstrecke (7) zum elektrischen Zünder (9) fließenden Strom in
Durchlaßrichtung geschaltet ist.
3. Elektrische Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
erste Schaltfunkenstrecke (8) durch einen Aufschlagschalter (10) ersetzt ist.
35
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691925866 DE1925866C3 (de) | 1969-05-21 | 1969-05-21 | Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung eines elektrischen Zünders |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691925866 DE1925866C3 (de) | 1969-05-21 | 1969-05-21 | Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung eines elektrischen Zünders |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1925866A1 DE1925866A1 (de) | 1970-12-10 |
DE1925866B2 true DE1925866B2 (de) | 1978-10-19 |
DE1925866C3 DE1925866C3 (de) | 1979-06-21 |
Family
ID=5734778
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691925866 Expired DE1925866C3 (de) | 1969-05-21 | 1969-05-21 | Elektrische Schaltungsanordnung zur verzögerten Zündung eines elektrischen Zünders |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1925866C3 (de) |
-
1969
- 1969-05-21 DE DE19691925866 patent/DE1925866C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1925866A1 (de) | 1970-12-10 |
DE1925866C3 (de) | 1979-06-21 |
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