DE1923793B2 - Mechanische spreizvorrichtung einer innenbackenbremse fuer fahrzeuge - Google Patents
Mechanische spreizvorrichtung einer innenbackenbremse fuer fahrzeugeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine mechanische Spreizvorrichtung
einer Innenbackenbremse für Fahrzeuge der im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebenen Art.
Bei einer bekannten Spreizvorrichtung dieser Art (US-PS 3162 273) wälzen die Abwälzflächen der
Nocken an Abwälzflächen eines Spreizkeiles ab, der • zwischen die Nocken schiebbar ist. Die Kraftübertragung
zwischen den Abwälzflächen geschieht dabei durch Reibung. Hierdurch ist das Einhalten einer stets
gleichen Phasenlage zwischen den Nocken nicht gewährleistet.
Es ist auch schon eine Spreizvorrichtung bekannt (GB-PS 4 69 841), bei der rollenförmige Spreizkörper
mittels an ihnen angreifenden Zugbändern auf Schrägflächen an den inneren Enden von Betätigungsstößeln
abgewälzt werden. Die inneren Enden der Zugbänder sind an einer Zugvorrichtung und die äußeren Enden an
einem Gehäuse der Spreizvorrichtung befestigt. Auch bei dieser bekannten Spreizvorrichtung ist die Kraftübertragung
reibschlüssig, so daß es nicht möglich ist, eine genau gleiche Phasenlage der Spreizkörper
einzuhalten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spreizvorrichtung der im Oberbegriff des Anspruchs 1
beschriebenen Art so auszubilden, daß unter Ausschalten jeglichen Gleite»·, eine zwangsweise Abwälzbewe- 6S
gung Und eine Führung der Nocken unter zwangsweiser Aufrechterhaltung ihrer Phasenlage bei der
Abwälzbewegung erzielt ist.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst.
Bei der Spreizvorrichtung nach der Erfindung wird die Betätigungskraft mittels der Zugbänder formschlüssig
auf die°Nocken übertragen, die hierdurch zwangsläufig stets um gleiche Winkel gegeneinander geschwenkt
werden, wobei sie sich über die Zugbänder stets um gleiche Schwenkwinkel symmetrisch zueinander abwälzen.
Dadurch ist eine vollkommen symmetrische Betätigung gewährleistet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Spreizvorrichtung nach der Erfindung sind in den Unteransprüchen unter
Schutz gestellt
Die Erfindung ist im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt
F i g. 1 eine Teilansicht einer Spreizvorrichtung gemäß der Erfindung in einer Trommelbremse,
F i g. 2 einen Schnitt nach der Linie X-X in F i g. 1,
Fig.3 einen Schnitt wie in Fig.2, jedoch in
Betätigungsstellung der Vorrichtung,
F1 g. 4 einen Teilschnitt, der die Lage der Vorrichtung
gegenüber dem Brennschild zeigt,
Fig. 5 eine Einzelheit einer Abwandlung der Spreizvorrichtung nach F i g. 1 bis 4,
Fig,6 einen Schnitt nach der Linie XlV-XIV in
Fig. 5,
F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie XV-XV in F i g. 5 und
Fig.8 eine Einzelheit ähnlich derjenigen in Fig.5,
wobei jedoch das Segment in Betätigungsstellung ist.
In F i g. 1 sind Teile einer Fahrzeugbremse dargestellt,
nämlich ein Paar Bremsbacken 110 und ein üblicher hydraulischer Zylinder 112 zum Spreizen d ?r Bremsbakken
in Richtung auf die nicht dargestellte Bremstrommel.
Unabhängig von dem hydraulischen Zylinder 112 ist eine mechanische Spreizvorrichtung vorgesehen, welche
Spreizglieder 114 aufweist, die auf einer Seite der Bremsbackenstege angeordnet sind und beide über ihre
mittleren Bereiche jeweils mit einem mittleren Abschnitt des zugehörigen Bremsbackens zusammenwirken.
Die gegenüberliegenden Enden jedes Spreizgliedes 114 tragen jeweils einen mit einer abgerundeten Kuppe
versehenen Stift 116 der gelenkig in einer tiefen, im Querschnitt V-förmig ausgebildeten Ausnehmung 120
eines segmentförmigen Nockens 118 aufgenommen ist, wobei der Grund der Ausnehmung 120 halbkugelig
gewölbt ist, um einen Sitz für die Kuppe des Stifts 116 zu
bilden. An dem jeweils anderen Ende jedes Nockens 1J8
ist eine kreisförmig gekrümmte Abwälzfläche 122 vorgesehen, deren Krümmungsradius im wesentlichen
der Länge des Nockens selbst entspricht. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Krümmungsmittelpunkt
jeder Abwälzfläche exzentrisch zu demjenigen der entsprechenden Ausnehmung 120 angeordnet ist, um zu
bewirken, daß eine Abwälzbewegung der Nocken aufeinander zu einer Auseinanderbewegung ihrer
entgegengesetzten Enden führt.
Der Berührungs- bzw. Druckpunkt zwischen den Abwälzflächen der beiden Nocken 118 liegt auf
derjenigen Seite der Spreizglieder 114, welche vom Bremsschild 123, auf dem die Spreizglieder und die
anderen Teile der Bremse angeordnet sind, entfernt ist.
Zwischen den beiden Nocken 118 ist ein im wesentlichen Y-förmig ausgebildetes flaches, flexibles
Zugband 124 aus gehärtetem Federstahl angeordnet, wobei das Ende jedes Schenkels 126 des »Y«
umgebogen ist, um ein Auge zu bilden, welches mittels
eines Stiftes 128 schwenkbar an der Oberseite des betreffenden Nockens gehalten ist (siehe F i g. 2). Ein am
Schaft des »Y« ausgebildetes unteres Auge ist mittels
eines Stiftes 130 mit einer Zugvorrichtung 132 verbunden, die sich durch den Bremsschild 123 erstreckt
und zur Befestigung, z. B. zur Schraubverbindung mit einem Bremsseil oder einer Bremsstange (nicht
dargestellt) dient. Zur mechanischen Betätigung der Brems«; wird ein Zug auf die Zugvorrichtung 132 ίο
aufgebracht, welcher das Zugband 124 tangential an den Abwälzflächen der Nocken entlang bewegt, um die
oberen Enden der Nocken gegen den Bremsschild 123 herabzuziehen, während durch das Abwälzen der
Abwälzflächen 122 der Nocken ein Auseinanderbewegen der beiden Spreizglieder 114 mit Hilfe der Stifte 116
hervorgerufen wird. Ansätze 134 an den in den Fig.2 und 3 unteren Seiten der Nocken 118 und benachbart
der Abwälzflächen 122 dienen sowohl dazu, die Abwälzbewegung der Nocken aufeinander zu führen als
auch als Anschläge an dem ßremsschild 123, um die Bewegung der Nocken und damit der Spreizglieder 114
zu begrenzen.
Die benachbarten Enden des Zugbandes 124 und der Nocken 118 sind in einem im wesentlichen U-förmigen
Sattel 136 aufgenommen, dessen Schenkel in ein Paar flexibler Arme 138 geringerer Breite übergehen. Die
freien Enden der Arme 138 sind nach innen gewölbt, um in eine Nut 140 einzugreifen, die am Umfang der
Zugvorrichtung 132 vorgesehen ist, so daß der Sattel sich bei der Betätigung der Bremse mit der Zugvorrichtung
bewegt. In F i g. 2 ist die Spreizvorrichtung in ihrer normalen Ruhestellung gezeigt, in der sie durch
Rückholfedern 142 für die Spreizglieder 114 gehalten wird.
Die V3rwendung des Zugbandes 124 erübrigt das Härten und Schleifen der Nocken 118 an ihren
Wälzflächen und ermöglicht somit eine wirtschaftliche Herstellung der Nocken durch Gießen. In der in den
F i g. 1 und 4 dargestellten Ausführung ist das Zugband 124 einfach und wirtschaftlich in seiner Herstellung und
bewirkt zusätzlich eine Vorspannung der Spreizvorrichturg.
Die Konstruktion nach den F i g. 1 bis 4 kann vielfältig abgewandelt werden. Während die gezeigte Ausführung
Nocken 118 aufweist, die beide in Abhängigkeit von der
Tangentialbewegung des Zugbandes 124 bewegt werden, kann in Abwandlung der Bremse eines der
Spreizglieder schwenkbar, jedoch translatorisch unbewegbar an dem Bremsschild angebracht sein und die
gesamte Anordnung der Spreizgliedcr in Umfangsrichtung bewegbar sein, wenn das Zugband gezogen wird.
Auf diese Weise wird die gesamte, die Betätigung der Bremse erzeugende Bewegung dem anderen, freien
Spreizglied mitgeteilt.
Die Fig.5 bis 8 zeigen eine Spreizvorrichtung mit
abgewandeltem Zugglied. Wie insbesondere aus F i g. 6 hervorgeht, weist ein Paar Nocken 150 an seinen
gegenüberliegenden Enden gekrümmte Abwälzflächen 152 zum Abwälzen aufeinander und an seinen
entgegengesetzten Enden Ausnehmungen mit einem kugelig gewölbten Grund auf, von denen eine bei 154 in
den F i g. 5 und 8 dargestellt ist
Zwischen den beiden Nocken 150 ist ein insgesamt mit 156 gezeichnetes Zugglied angeordnet, das ein Paar
von verhältnismäßig dicken Stieifen 158 aus Federstahl
umfaßt, die in Breitenrichtung der Segmente seitlich im Abstand voneinander angeordnet sind und dadurch
einen Zwischenraum zwischen sich freilassen. In diesem Zwischenraum ist das eigentliche Zugband 160 aus
vergleichsweise dünnwandigem Material angeordnet. In ihrem mittleren Bereich sind die Streifen 158 und das
Zugband 160 um einen Stift 162 umgebogen, der an einer für die Anbringung einer Zugstange oder eines
anderen Betätigungsorgans vorgesehenen Zugvorrichtung 164 befestigt ist. Die von dem der Zugvorrichtung
164 entfernten Seiten der Nocken 150 sind mit Schlitzen versehen, die in Befestigungslöcher 166 münden. Die
äußeren Endbereiche des dünneren inneren Zugbandes 160 weisen entsprechend ausgebildete offene Schleifen
168 auf, welche gleitend mit Schwenksitz in Befestigungslöcher 166 der Nocken eingeführt und darin durch
Kerbstifte 170 gehalten sind. Dadurch sind die äußeren Enden des Zugbandes 160 sicher mit den Nocken
verbunden.
Wenn die mechanische Spreizvorrichtung betätigt wird, um die Bremsbacken an die Bremstrommel
anzulegen, steigen die über die Nocken übertragenen und auf die äußeren Streifen 158 wirkenden Druckkräfte
an. Dadurch werden auch die Reibkräfte zwischen den Streifen und den Nocken sowie zwischen den sich
berührenden Oberflächen der Streifen 158 selbst größer und übertragen dadurch einen Teil der auf das dünnere
Zugband 160 wirkenden Zugbelastung auf die äußeren Streifen (58. Dadurch wird das Zugband von einem Teil
der Zugbelastung entlastet, die es sonst bei der Abwälzbewegung der Nocken erfahren würde. Außerdem
wird das Zugband von übermäßiger Biegung entlastet. Auf diese Weise ist einer vorzeitigen
Ermüdung des Zugbandes vorgebeugt.
Bei allen oben beschriebenen Ausführungsbeispielen der Erfindung haben die Abwälzflächen der Nocken
Krümmungsmittelpunkte, die beim Abwälzen der Nocken aufeinander ortsfest bleiben. Das Verhältnis
zwischen dem Krümmungsradius jedes Nockens und dem Abstand des jeweiligen Krümmungsmittelpunktes
von der die Gelenkmittelpunkte der Gelenke an den jeweils entgegengesetzten Enden der Nocken verbindenden
Linie ist dann ein Maß für das Verhältnis zwischen der an der Zugstange eingeleiteten Kraft und
der von den Nocken abgegebenen Kraft. Jedoch können alternativ beide oder nur eine Abwälzfläche der Nocken
anstatt kreisförmig unrund gekrümmt sein. Dann verändert sich das erwähnte Verhältnis mit dem
Abwälzen der Nocken in einer durch die Krümmungsänderung der Abwälzfläche vorgegebenen Weise.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mechanische Spreizvorrichtung einer Innenbakkenbremse für Fahrzeuge, mit einem Paar von im
Abstand angeordneten, aufeinander ausgerichteten Spreizgliedern, die auf die Bremsbacken einwirken
und mittels einer Nockenvorrichtung betätigbar sind, welche ein Paar segmentförmige Nocken mit in
Wälzberührung stehenden gekrümmten Abwälzflächen umfaßt, die sich bei Bremsbetätigung durch ein
bezüglich der beiden Nocken symmetrisch und längs einer Tangente an die Wälzflächen bewegbares
Betätigungsteil aufeinander abwälzen, dadurch gekennzeichnet, daß das Betätigungsteil
mindestens ein zwischen den gekrümmten Abwälzflächen angeordnetes Zugband (124; 160) umfaßt,
das einen an einer Zugvorrichtung (130, 132; 162, 164) befestigten mittleren Abschnitt und an den
segmentförmigen Nocken (H8; 150) gelenkig befestigte Endabschnitte (126; 168) aufweist.
2. Spreizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jede Abwälzfläche (122) in an
sich bekannter Weise im in Breitenrichtung gesehen mittleren Bereich eine sich in Abwälzrichtung
erstreckende Aussparung aufweist, in der das Zugband (124) aufgenommen ist.
3. Spreizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Abwälzflächen
(152) ein Paar von in Breitenrichtung der segmentförmigen Nocken (150) zueinander im Abstand
liegender Streifen (158) aus Federstahl angeordnet und nur an der Zugvorrichtung (162, 164) befestigt
ist, und daß das in dem Raum zwischen den beiden Streifen (158) angeordnete eigentliche Zugband
(160) dünner ist, als die Streifen (158).
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