DE1923142B2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur destillativen Reinigung von Gemischen
höher molekularer Fettsäuren oder fetten Ölen zur Gewinnung von reinen hochprozentigen Fettsäuren
oder reinen fetten ölen und die Vorrichtung dazu.
Bekanntlich lassen sich Gemische aus organischen Substanzen mit höheren Molekulargewichten nur
schwierig trennen, wenn die Molekulargewichte und
Siedepunkte eng beieinander liegen und die Mittelfraktionen mit verhältnismäßig großem Anteil enthalten
sind. Bei der Fraktionierung nach herkömmlichen Verfahren ist bei solchen Gemischen ein wiederholtes
Aufkochen unter äußerer Wärmezufuhr nicht zu vermeiden, und wenn dann bei langer andauernder
Erhitzung einzelne Fraktionen zur Bildung von Zersetzungsprodukten neigen, so wird das Gewinnen
von Fraktionen mit der gewünschten Reinheit äußerst schwierig. Außerdem ist es mit großem Aufwand
und Ausbeuteverlusten verbunden.
Bisher bekannte kontinuierliche Verfahren dei Fettsäuredestillation arbeiten hauptsächlich unter
Destillationsbedingungen, bei denen es nicht möglich ist, gänzlich zu verhindern, daß ein Teil der Fettsäure
an toten Stellen in der Einrichtung übermäßig der Erhitzung ausgesetzt ist, wenn man sie zur Verdampfung
bringt. Dies ist insofern mit Nachteilen verbunden, da durch örtliche Erhitzungen spurenweise Zersetzungs-
und Polymerisationsprodukte entstehen, die das Endprodukt in Farbe und Geruch verschlechtern
oder allgemein die Ausbeute reduzieren.
Nachteile entstehen natürlich auch dann, wenn man wegen der Überhitzungsgefahr eine gegebene Anlage
herkömmlicher Bauart unter schonenderen Bedingungen betreibt, wobei man den Durchsatz so weit reduziert,
daß auch bei niedrigeren Verdampfungstemperaturen genügend Zeit für das Ausdampfen der Verunreinigungen
zur Verfügung steht. Längere Verweilzeit bedeutet aber wiederum vermehrte Möglichkeit
zur Bildung von neuen Verunreinigungen durch Zersetzung.
Es sind eine ganze Reihe verschiedener Maßnahmen vorgeschlagen worden, um diese Nachteile zu
überwinden und die Materialbewegung und den kontinuierlichen Durchfluß durch die Erhitzungszone zu
fördern, um damit der Zersetzung der Fettsäure und ihrer Begleiistoffe zu verhindern. Alle bisher bekannten
Maßnahmen führten aber entweder nur zu Teil-
erfolgen oder brachten neue Probleme und neue
Nachteile.
So verwendeten bekannte Anlagen mit schlanken Verdampiungskolonnen vielstufig-; Böden mit Überlauf,
mit oder ohne direkte Beheizung der Böden. Dabei wird festgestellt, daß diese Art Verdampfungskolonr.e
um so besser arbeitet, je mehr Böden in ihr untergebracht werden, da dann die einzeinen Fettsäure-Schichten
niedrig gehalten werden können. Zusätzlich wird Frischdampf eingeblasen, um die Fettsäure
in den einzelnen Schichten intensiver zu bewegen und zu durchmischen. Die Verdampfung muß
aber unter Vakuum erfolgen, und die große Anzahl Böden führt zu einem erheblichen Druckverlust, zu
dessen Kompensation die unteren Böden mehr als wünschenswert beheizt werden müssen. Es wäre vorteilhafter,
nach jedem einzelnen Boden den eingeblasenen Dampf und das Flüchtige separat abzuleiten
und auch jedem Boden frischen Dampf zuzuführen, aber einer solchen Lösung stehen bisher zuviel
Schwierigkeiten konstruktiver und verfahrenstechnischer Art im Wege. Immerhin sind einige Kompromißlösungen
bekanntgeworden, die in der Praxis angewendet werden, wie z.B. Unterteilung des Vakuums
in der Kolonne durch einen hydraulischen Verschluß etwa in halber Höhe. Bei dieser Lösung mußten aber
die Nachteile in Kauf genommen werden, daß der Kolonnensumpf ziemlich intensiv beheizt wird und
das eigentliche Vakuum im unteren Kolonnenteil angesetzt wird, während der obere Kolonner.teil nur
unter Nachvakuum steht und gleichfalls entsprechend höher beheizt werden muß.
Andere arbeiten mit großflächigen ebenen Behältern, deren beheizte Grundfläche durch vertikale
Trennwände in Einzelkammern unterteilt ist, über welche d\z Fettsäure langsam mäanderartig hinwegströmt,
wobei wiederum Frischdampf eingeblasen wird, um die toten Winkel auszuschwemmen; nach
oben ist die Segmentfläche offen und hat einen gemeinsamen Vakuumabzug, der eventuell noch für die
Rohfettsäure-Aufgabe mit einem Turmaufsatz versehen sein kann, indem ein Vorabstreifen von Riechstoffen
erfolgt, bevor deren Hauptanteil in die Blase gelangt und ausgedampft wird. Auch diese Anlagen
müssen sehr sorgfältig gesteuert werden, wenn man örtliche Überhitzungen vermeiden will; weiterhin entsteht
ein besonderer Nachteil aus dem großen Volumeninhalt solcher Anlagen und der Frischdampfzugabe,
die zu entsprechend größerem Aufwand für die Vakuumerzeugung zwingen.
Allen bisher erwähnten Verfahren ist außerdem
gemeinsam, daß die Möglichkeit überbetont wird, mittels Frischdampfzusatz oder durch Einblasen eines
inerten Gases einen Teil der Riechstoffe bereits bei niedrigeren Temperaturen abzustroifen.
Bei von der Anmelderin durchgeführten Versuchen und Überprüfung der Ergebnisse wurde nun aber festgestellt,
daß mit herkömmlichen Einrichtungen bei Trockendestillation die Rohfettsäure mit relativ hoher
Ausbeute ziemlich geruchfrei gemacht wurde, wobei die noch vorgefundenen Riechstoffe im wesentlichen
Zersetzungsprodukte und Polymerisate darstellen, welche von Überhitzungen herrührten.
Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens
vorzuschlagen, welche die angeführten Nachteile nicht aufweist.
Im folgenden wird der Aufbau der Vorrichtung und das vorgeschlagene Verfahren an Hand der
Zeichnungen erläutert, und zwar zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der vorgeschlagenen
Vorrichtung,
F i g. 2 eine Variante mit Rückstandskocher.
F i g. 2 eine Variante mit Rückstandskocher.
Die Vorrichtung nach F i g. 1 weist einen ersten Fallrohrverdampfer 6 auf, der mit einer Zuführleitung
1 für das zu reinigende Gemisch versehen ist. Sein Sumpf ist mittels einer Verbindung 14 an den
ίο Eingang eines zweiten Fallrohrverdampfers 7 angeschlossen,
dessen Sumpf wiederum über eine Leitung 17 mit dem Eingang eines dritten Fallrohrverdampfers
8 verbunden ist.
Der erste Fallrohrverdampfer 6 ist ferner mit einer Abzugsleitung 13 versehen, die zu einem ersten Kondensator 10 führt. Auch der zweite Verdampfer 7 ist mit einem zweiten Kondensator 11 verbunden, und zwar über eine Leitung 16. Die Abzugsleitung 19 des dntten Verdampfers 8 hingegen führt in den unteren
Der erste Fallrohrverdampfer 6 ist ferner mit einer Abzugsleitung 13 versehen, die zu einem ersten Kondensator 10 führt. Auch der zweite Verdampfer 7 ist mit einem zweiten Kondensator 11 verbunden, und zwar über eine Leitung 16. Die Abzugsleitung 19 des dntten Verdampfers 8 hingegen führt in den unteren
ao Teil einer Rektifiziersäule 9. In deren Mittelteil mündet ferner eine Leitung 18, die vom Ausgang des
ersten Kondensators 10 herkommt. Der Ausgang 2 des zweiten Kondensators 11 ist, wie der Sumpf der
Rektifiziersäule 9, an einen nicht dargestellten Sammeltank für da« gereinigte Produkt angeschlossen.
Schließlich ist nodi ein dritter Kondensator 12 vorhanden,
der über eine Leitung 20 mit der Abzugsöftnung der Rektifiziersäule 9 in Verbindung steht.
Der Ausgang dieses dritten Kondensators 12 führt über Leitung 21 in einen nicht dargestellten Sammeltank
für leicht verunreinigtes Produkt, wobei von dieser Leitung 21 eine Abzweigung 22 in den oberen Teil
der Rektifiziersäule 9 führt, um einen Teil des leicht verunreinigten Produktes im Kreislauf durch die
Säule 9 zu leiten. Der Fallrohrverdampfer 8 ist noch
mit einer Abflußleitung 5 versehen, durch welche die anfallenden Rückstände entfernt werden.
Die Vorrichtung arbeitet wie folgt: Es sollen aus einem Gemisch von höher molekularen Fettsäuren
oder fetten Ölen die leichtsiedenden, zur Geruchbildung neigenden Bestandteile sowie die Rückstände
entfernt werden. Zu diesem Zweck wird über Leitung 1 das gefilterte, vorgewärmte, entwässerte und
entgaste Rohprodukt in den Verteilboden des FaIlrohrverdampfers
6 gepumpt. Dieser steht unter Vakuum, und die Fallrohre werden schonend so hoch erhitzt, daß die leicht- und kleine Anteile der mittel-
und schwerflüchtigen Bestandteile ausgedampft werden. Diese Dämpfe werden im Kondensator 10 kondensiert
und laufen heiß, d. h. knapp unter dem Verdampfungspunkt, durch Leitung 18 in den Mittelteil
der Rektifiziersäule 9 über.
Die unverdampften Bestandteile, d. h. der größte Teil der mittel- und schwerflüchtigen Anteile des Gemisches
sowie die Rückstände, werden heiß in den Verteilboden des zweiten Fallrohrverdampfers 7 gefördert.
Die Rohre dieses Verdampfers werden so hoch erhitzt, daß etwa 60 bis 80% der mittel- und
schwerflüchtigen Anteile verdampft, während der
Go Rest mit den Rückständen heiß in den Verteilboden
des dritten Fallrohrverdampfers 8 gelangt.
Das im Verdampfer 7 verdampfte Produkt wird im Kondensator 11 kondensiert und als Produkt 1. Qualität
kontinuierlich bei 2 abgelassen. Im Verdampfer 8
wird der schwerflüchtige Anteil des Gemisches so weit abgedampft, daß nur noch ein sehr geringer Anteil
zusammen mit den Rückständen im Sumpf zurückbleibt und abgelassen wird. Der Antrieb aus dem
Verdampfer 8 wird dampfförmig in den unteren Teil der Rektifiziersäule 9 gedruckt und verdampft im
Emporsteigen in der Säule das leichtsiedende, nahezu mit Verdampfungstemperatur einfließende Gemisch
aus dem ersten Kondensator 10. Die Rektifikation bewirkt, daß praktisch alle unerwünschten leichtsiedenden
Verunreinigungen dampfförmig durch Leitung 20 abgehen, während am Boden der Säule 9 Produkt
1. Qualität abgelassen werden kann. Das durch Leitung 20 abziehende Produkt wird im dritten Kondensator
12 kondensiert und teilweise im Kreislauf in die Säule 9 zurückgeführt, während der Rest bei 4
abgelassen wird.
Der Verdampfer 6 und 7 sowie die Säule 9 stehen unter Vakuum (15), wobei praktisch bis zum untersten
Auslauf kein Druckabfall auftritt, wodurch erreicht wird, daß bei niedrigen Temperaturen, also bei
schonenden Bedingungen, gearbeitet werden kann.
Im folgenden wird an Hand eines praktischen Beispiels des vorgeschlagenen Verfahrens im Detail beschrieben.
In einer dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel entsprechenden Einrichtung wurde
das Verfahren bei der Reinigung einer Talgfittsäure getestet, da in diesem Fall die Bedingungen als besonders
schwierig bekannt sind.
Eine geklärte, auf 1880C vorgewärmte und entlüftete
Talgfettsäure läuft kontinuierlich mit etwa 835 kg/h durch Leitung 1 zu. Sie enthält folgende, in
Molprozent und Kohlenstoffzahlen angegebene Bestandteile: 4,4% C=IO; 19,4% C = 14; 71,5%
C= 18 und 4,7fl/o Fettsäureglyceriden sowie Pech.
Den Fallrohren im Verdampfer 6 werden stündlich etwa 20 000 kCal Wärme zugeführt, worauf am Kopf
des Verdampfers etwa 139 kg/h mit 197° C abziehen.
Diese werden im Kondensator 10 durch Abziehen von etwa 16 000 kCal/h gekühlt und kondensiert, wobei
das Kondensat in Leitung 18 aus etwa 23 kg/h C-10, 59 kg/h C-14 und 57 kg/h C-18 und mit etwa
162° C in die Säule 9 gelangt.
Die restlichen 696 kg/h laufen vom Sumpf des
Verdampfers 6 durch Leitung 14 mit einer Temperatur von etwa 203 ° C in den zweiten Verdampfer 7,
welchem etwa 44 000 kCal/h zugeführt werden. Hier verdampfen etwa 495 kg/h Produkt mit 2110C, das
durch Entzug von etwa 43 000 kCal/h im Kondensator 11 kondensiert wird. Das Kondensat fließt mit
etwa 200° C bei 2 ab und besteht aus etwa 78 kg/h C14 und 417 kg/h C18-Fettsäuren. Es ist von schoner
weißer Farbe und frei von Geruchstoff bildenden Verunreinigungen.
Der Überlauf durch Leitung 17 in den dritten Verdampfer
8 beträgt etwa 201 kg/h mit einer Temperatur von etwa 214° C. In diesem werden etwa
HOOOkCaLTi zugeführt, wodurch etwa 145 kg/h
verdampfen. Diese 145 kg/h bestehen praktisch nur
aus Fettsäure mit einer durchschnittlichen C-Kettenlänge von 18.
Aus dem Sumpf des dritten Verdampfers 8 fließen stündlich etwa 56 kg ab, die ans 50 kg/h Neutralfett
und Pech sowie aus 6 kg/h C 18-Fettsäurers bestehen.
Falls es erwünscht ist, den verbleibenden Gehalt von etwa 6 kg/h weiter zu reduzieren, so kann an den
Fuß des Verdampfers 8 in einfacher Weise ein Rückstandskocher 28 angebaut werden, wie er in Fig. 2
gezeigt wird.
Der Rückstandskocher 28 ist dampfseitig vom Verdampfer 8 getrennt und wird separat beheizt. Der ausgetriebene
Anteil, der durchschnittlich C18-Corbonsäuren enthält, kann über die Leitung 19' mit dem
Abtrieb aus dem Verdampfer 8 vereint oder auch über einen kleinen Zwischenkondensator 29 direkt
aufgefangen werden.
Die Rektifiziersäule 9 in F i g. 1 ist thermisch gut isoliert, so daß sich kurz nach Anfahren der Einrichtung
ein Gleichgewicht einstellt. Die dampfförmige Einspeisung von 145 kg/h mit etwa 214° C durch
Leitung 19, der 1620C heiße Zulauf von etwa 139 kg/h durch Leitung 18 und ein 140° C heißer
Rücklauf von etwa 63 kg/h durch Leitung 22 ermögliehen nach der Rektifikation bei 3 einen Abzug von
etwa 253 kg/h mit 200° C, welcher ungefähr 51 kg/h C14- und 202 kg/h C18-Fettsäuren enthält. Die
Flüssigkeit ist von neutralweißer Farbe und ohne Geruch und kann mit dem Abzug 2 zusammen einem
ίο Kühler zugeleitet werden.
Am Kopf der Säule 9 ziehen etwa 94 kg/h leichtflüchtige Dämpfe mit 155° C ab und werden unter
Entzug von etwa 11 000 kCal/h im Kondensator 12 kondensiert. Ein Teil des Kondensates wird laufend
as in den Oberteil der Säule 9 zurückgeführt, der Rest
von etwa 31 kg/h, gelblich verfärbt und riechend, wird kontinuierlich durch Leitung 4 in einen Sammeltank
für Produkt 2. Qualität geleitet. Das in der Einrichtung herrschende Vakuum betrug hierbei etwa 2 Torr.
Zusammenfassend stellt man fest, daß bei einer Einspeisung von 835 kg/h Rohmaterial, enthaltend
785 kg/h freie Fettsäure, 748 kg/h gereinigte Talgfettsäure !.Qualität, entsprechend etwa 950Zo erhalten
werden konnten, wozu noch 31 kg/h Produkt
2. Qualität (4%) kommt. Der Rückstand fiel mit etwa 10% freier Fettsäuren an.
Als weiterer Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren ergab sich, daß praktisch keinerlei Verluste
über das Vakuum-System auftraten, so daß die nachteiligen Reinigungsarbeiten und hierfür erforderlichen
Vorrichtungen also entfallen.
Ferner traten in der vorgeschlagenen Einrichtung praktisch keine Polymerisationserscheinungen und
keine Zersetzungen auf, wobei auch der Pechgehalt kaum höher als der ursprüngliche Fettsäureglyceridanteil
war, was mit dem raschen Durchlauf ohne Totstellen maßgeblich zusammenhängt.
So kann z. B. die vorgeschlagene Einrichtung zum Abtrennen von Fettsäuren aus fetten Ölen eingesetzt
werden. Dazu wird die Rektifiziersäule 9 stillgelegt, der Ablauf aus Kondensator 10 mit Leitung 23 an
den Ablauf 2 angeschlossen und der Verdampfer 8 durch Leitung 24 direkt mit dem Kondensator 12 verbunden.
Durch Leitung 1 laufen stündlich 1000 kg Tristearin mit 10% Stearinsäuregehalt zu, welches nach
Bedarf entlüftet, entschleimt, entfärbt und gefiltert
und auf etwa 210° C vorgewärmt worden ist. In den Fallrohrverdampfern 6, 7 und 8 wird diese Produkttemperatur
von etwa 210° C durch Wärmezufuhr aufrechterhalten.
Der in dem Verdampfer 6 vorhandene Gesamtdruck von 3 Torr wird durch Wasserdampfzugabe
von ungefähr 30 kg/h durch Leitung 25 in den Kolonnensumpf auf einen effektiven Partialdruck von
etwa 0,17 Torr für das Öl-Fettsäuregemisch erniedrigt
Im Verdampfer 6 werden dabei mit etwa 30 kg/h Wasserdampf zusammen 87 kg Stearinsäure und dem
Partialdruck entsprechend geringe Spuren von öl ab-
getrieben und im Kondensator 10 verflüssigt. Der Vorgang wird anschließend im direkten Durchlauf
auch in den Verdampfern 7 und 8 wiederholt; dabei ergibt sich eine Überlaufmenge 14 von 913 kg/h öl,
enthaltend 13 kg/h Stearin-Säure, von der 11,4 kg/h
Säure mit Zusatz von ungefähr 32 kg/h Frischdampf abgetrieben werden. Es laufen total 901,6 kg/öl in
den Verdampfer 8 über, die noch 1,6 kg/h Stearinsäure enthalten. Auch im Sumpf des Verdampfers 8
werden etwa 32 kg/h Frischdampf eingeblasen, wobei sich hier ein Partialdruck von etwa 0,0026 Torr einstellt,
wodurch es möglich ist, zusammen mit dem Dampf nochmals 1,4 kg Stearinsäure abzutreiben.
Das durch Leitung 5 abfließende Tristearin enthält auf 900,2 kg/h nur noch 0,2 kg/h Stearinsäure, also
nur noch 0,022%. Auch die aus Leitungen 2 und 4 abfließenden Kondensate von insgesamt 98,8 kg/h
Stearinsäure, die nur geringe Spuren von Tristearat enthalten, werden aufgefangen und weiterverarbeitet.
Die Verwendung der vorgeschlagenen Vorrichtung bietet also auch für Anwendungen nach diesem Beispiel
große Vorteile. Allein der Schlepp-Dampfverbrauch wäre vergleichsweise in einer einzelnen Blase
über 2000 kg/h um die gleiche Trennwirkung wie in der vorgeschlagenen Vorrichtung mit nur ungefähr
94 kg/h zu erzielen.
Die Anpassuiigsmöglichkeiten der Vorrichtung für die im vorigen Beispiel geschilderte Aufgabe gehen
jedoch noch weiter und erlauben beim Abtrennen von Fettsäuren aus vielen fetten Ölen eine noch vorteilhaftere
Schaltung zu verwenden, wie nachfolgend beschrieben wird.
Es wurde erkannt, daß es auch möglich ist, die drei Fall roh rverdampfer 6, 7 und 8 in Serie zu schalten
und das Vakuum möglichst gleichmäßig durch die Verdampfer bis zum Sumpf des letzten zu verteilen,
wobei natürlich darauf geachtet werden muß, daß die Flansche 25 und 26 nicht vollständig geflutet
werden.
Im dritten Verdampfer 8 werden unter Zusatz von 27 kg/h Dampf (etwa 1,05 kg/h) ölsäurereste ausge
trieben, wozu vorwiegend überhitzter Dampf vom Verdämpfer 8 verwendet wird, so daß der Vorteil ersichtlich
ist, wenn nach diesem Beispiel direkt über Flansch 26 in den Verdampfer 7 eingeblasen wird. Im
Verdampfer 7 streift der überhitzte Dampf weitere etwa 0,25 kg/h Fettsäure ab, so daß total Brüden mit
27 kg/h Heißdampf und 9,3 kg/h Fettsäure durch Flansch 25 in den Verdampfer 6 eingeblasen werden.
Im Verdampfer 6 werden damit aus den bei 1 einlaufenden 835 kg/h Tristearin mit lO°/o Fettsäuregehalt
weitere etwa 74,05 kg/ Fettsäure abgestreift.
Damit enthalten die im Kondensator 10 verflüssigten Dämpfe total 27 kg/h H2O und etwa (74,05 + 8,25
f 1,05) kg/h = etwa 83,35 kg/h Fettsäure. Die durch Leitung 5 abfließenden 751,65 kg/h Tristearin enthalten
nur noch 0,15 kg/h Fettsäure. Bei diesem Versuch war also der Schleppdampfverbrauch nur noch
etwa 0,033 kg/h Η.,Ο pro kg/h Eingangsmaterial.
Dabei waren die zu erreichenden Partialdrücke für das Öl-Fettsäuregemisch in den drei Verdampfern wie
im vorigen Beispiel eingestellt. Das Vakuum in Leitung 15 war mit 2 Torr angeschlossen und erreichte
im Verdampfer 6 etwa 3 Torr, im Verdampfer 7 etwa 5 Torr und im Verdampfer 8 etwa 7 Torr, was also
außerordentlich günstig anzusehen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
409544/380
Claims (10)
1. Verfahren zur destillativen Reinigung von Gemischen höher molekularer Fettsäuren oder
fetten Ölen, dadurch gekennzeichnet, daß dem kontinuierlich geförderten, unter Vakuum stehenden Gemisch während des gleichmäßigen
Fließens so viel Wärme zugeführt wird, daß die Vorlauffraktion zusammen mit einem
kleinen Teil der Mittelfraktion abdestilliert, worauf dieses Destillat durch Rektifikation in Anteile
eines reinen Produktes erster Qualität und eines leicht verunreinigten Produktes zweiter Qualität
zerlegt wird, daß gleichzeitig das nach der Trennung von der Vorlauffraktion und eines
kleinen Teils der Mittelfraktion verbk-ibende Gemisch
in weiteren Stufen kontinuierlich verdampft und kondensiert wird, wobei in an sich bekannter
Weise die Wärmeenergie der heißen Dämpfe und des heißen Kondensates zur Rektifikation ausgenützt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das nach der Trennung von der
Vorlauffraktion verbleibende Gemisch weiter gefördert und in einer zweiten Stufe gleichzeitig so
weit erwärmt wird, daß der größte Teil der Mittelfraktion ausgedampft, kondensiert und abgeleitet
wird.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der aus Rückständen
sowie aus kleinen Anteilen der Mittelfraktion bestehende, vom größten Teil der Mittelfraktion befreite
Rest weiter gefördert und in einer dritten Stufe so weit erwärmt wird, daß die Rückstände
von der verbleibenden Mittelfraktion getrennt und abgezogen werden, während letztere zur Rektifikation
des Gemisches aus Vorlauffraktion und Anteil der Mittelfraktion benützt wird.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1, 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Rektifikation
abgetrennte Vorlauffraktion kondensiert wird, wobei ein Teil des Kondensates im Kreislauf
dem Rektifikationsprozeß zugeführt und der andere Teil abgeleitet wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1, 2, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das aus der zweiten
Stufe erhaltene Kondensat der Mittelfraktion zusammen mit der aus dem Rektifikationsprozeß erhaltenen
reinen Mittelfraktion zusammen abgeleitet und gekühlt wird.
6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein erster Verdampfer (6) mit nachgeschaltetem Kondensator (10) vorgesehen ist, dessen
Sumpf an einen zweiten Verdampfer (7) mit nachgeschaltetem Kondensator (11) angeschlossen ist,
daß der Sumpf dieses zweiten Verdampfers (7) an den Eingang eines dritten Verdampfers (8) angeschlossen
ist, dessen Abzug in eine Rektifiziersäule (9) führt, wobei eine Leitung (18) den Kondensator
(10) des ersten Verdampfers (6) mit der Rektifiziersäule (9) verbindet, während ihr Abzug
in einen dritten Kondensator (12) mündet, und daß schließlich alle Verdampfer an eine Vakuumeinrichtung
angeschlossen sind, die ein annähernd gleichmäßiges Vakuum bis in den Sumpf der Verdampfer erzeugt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß als Verdampfer (6, 7, 8) Fallrohrverdampfer vorgesehen sind.
8. Vorrichtung nach Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem dritten Kondensator
(12) eine Rücklaufleitung (22) in den Oberteil der Rektifiziersäule (9) mündet.
9. Vorrichtung nach Ansprüchen 6, 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (19)
vom dritten Verdampfer (8) zur Rektifiziersäule (9) in den unteren Teil derselben mündet.
10. Vorrichtung nach Ansprüchen 6,7,8 und 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung (18) vom ersten Kondensator (10) zur Rektifiziersäule
(9) in den Mittelteil derselben mündet.
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Also Published As
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |