DE1922453C3 - Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden Eingangsspannungssignals - Google Patents
Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden EingangsspannungssignalsInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden Eingangsspannungssignals
durch periodisches Steuern der Eingangsspannung eines Operationsverstärkers mit einem einzigen Ausgang und mit je einem invertierenden
und einem nicht invertierenden Verstärkungsweg, deren beiden Eingängen das Eingangs-Spannungssignal
über ein zwei parallel zueinander liegende Eingangszweige bildendes Netzwerk glcichzeitie
zugeführt wird, mittels eines zwischen zwei Zuständen wechselnden Trägerspannungssignals in Fernmeldeanlagen.
Bei bekannten Ringmodulatoren, die mit Übertragern
und Dioden- bzw. Transistornetzwerken ausgeführt sind, ergeben sich Schwierigkeiten, wenn
gleichzeitig hohe Anforderungen an den Klirrfaktor und den Rauschabstand gestellt werden. Auch ist es
schwierig, einen reellen, reflexionsfreien Modulator-Abschlußwiderstand über ein breites Frequenzband
zu erzielen, so daß sich der Klirrfaktor dadurch erhöht, daß ein Teil der Seitenbänder am Ausgang
reflektiert und erneut dem Modulator zugeführt wird. Es ist ferner nicht möglich, Gleichstromsignale mitzuverarbeiten.
Schließlich ist es schwierig, eine ausreichend hohe Symmetrie der Modulatorzweige und
damit eine entsprechend hohe Dämpfung der unerwünschten Modulationsprodukte zu erreichen.
Durch die DT-AS 12 32 195 ist bereits eine übertragerlose
Modulatorschaltung bekannt, bei der zunächst eine rechteckige Trägerschwingung mit einer
in unipolare Form umgewandelten Signalschwingung über ein Diodennetzwerk amplitudenmoduliert wird
und zur Unterdrückung der modulierenden Signalschwingung dann eine dieser entsprechende unipolare
Schwingung gleicher Frequenz aber entgegengesetzter Polarität und halber Amplitude zur Ausgangsspannum>
des Modulators phasengleich addiert wird. Diese Anordnung benötigt neben dem Diodennetzwerk somit
eine Phasenumkehrschaltung, eine Frequenzteilerschaltung sowie eine Spannungssummierstufe; sie
ist also sehr aufwendig.
Ferner ist durch die DT-AS 12 86 144 eine übertragerlose,
aktive, mit Transistoren aufgebaute Modulatorschaltung bekannt, die sowohl den Träger als
auch das Eingangssignal unterdrückt. Diese Anordnung besteht in ihrer Eingangsschaltung aus zwei
Emitterfolgern, die jeweils mit dem gegenphasigen Modulationssignal angesteuert werden, aus zwei in
den Emitterzweigen liegenden elektronischen Schaltern, vorzugsweise Transistoren, die jeweils mit dem
gegenphasigen, rechteckförmigen Trägersignal angesteuert werden, und einer aus Widerständen, Transistoren
oder Dioden bestehenden Auswahlschaltung zur Überlagerung bzw. Auswahl der an den Schaltern
liegenden Modulationsspannung. Um eine gute Trägerunterdrückung zu erreichen, ist es erforderlich,
mit elektronischen Schaltern zu arbeiten, die sehr schnell und exakt gegenphasig schalten. Diese
Bedingung ist nur schwer realisierbar, so daß es Zeiten gibt, zu denen weder der eine noch der
andere durch den Träger gesteuerte Schalttransistor gesperrt ist. Zur Vermeidung dieser Schwierigkeit
wird bei dem bekannten Modulator die Trägerspannung durch Rechteckimpulse wechselnder Polarität
gebildet, wobei die Transistoren durch von der Trägerspannung abgeleitete, phasenverschobene Spannungen
mit derartigem Taktverhältnis gesteuert werden, daß zu jedem Zeitpunkt einer der Transistoren
sicher gesperrt ist. Diese Maßnahme verlangt jedoch eine spezielle Aufbereitung des Trägersignals und ist
mit einem erhöhten Aufwand verbunden.
In einer durch Application AR 140, Arp 114-N254 SGS Fairchild, Februar 1966 bekannten
weiteren Modulatorschaltung wird das Modulationssignal den beiden Eingängen eines Operationsverstärkers
in Form eines Differenzverstärkers mit einem invertierenden und einem nicht invertierenden
Eingang über ein Widerstandsnetzwerk, das zwei von
gegenphasigen, rechteckförmigen Trägerspannungen gesteuerte Schalttransistoren enthält, zugeführt. Auch
bei dieser Schaltung lassen sich störende Überlappungszeiten durch die benötigten beiden gegenphasig
arbeitenden Schalttransistoren und ein dadurch verbleibender Trägerrest nicht ohne weiteres ausschalten.
Außerdem wird bei dieser Modulatorschaltung unerwünschfprweise sowohl das Trägersignal als auch
das gegenphasige Trägersignal benötigt.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art anzugeben,
die sehr einfach aufgebaut ist, mit nur einem einzigen Trägerspannungssignal angesteuert werden
muß und eine hohe Dämpfung unerwünschter Modulationsprodukte ergibt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der dem einen Verstärkungsweg vorgeschaltete
Eingangszweig einen durch das Trägerspannungssignal periodisch steuerbaren Schalter enthält,
in dessen einer Lage der Verstärker das Eingangs-Spannungssignal invertierend und in dessen anderer
Lage der Verstärker das Eingangsspannungssignal nicht invertierend verstärkt, daß der andere Verstärkungsweg
mit einer Gegenkopplungseinrichtung versehen ist und daß das Netzwerk und die Gegenkopplungseinrichtung
so bemessen sind, daß das Eingangsspannungssignal über das Netzwerk und den nicht
invertierenden einen Verstärkungsweg eine doppelt so große Verstärkung erfährt wie über das Netzwerk
und den invertierenden anderen Verstärkungsweg.
Bei der Erfindung können sich störende Uberlappungszeiten durch zwei gegenphasig arbeitende
Schalttransistoren nicht ergeben, da nur ein einziger Schalttransistor vorhanden ist.
Außerdem wird bei der Erfindung weder ein gegenphasiges Trägersignal noch ein gegenphasiges
Eingangssignal benötigt, wodurch nicht nur der Aufwand des eigentlichen Modulators sondern auch der
Aufwand der äußeren ansteuernden Elemente reduziert wird.
Ferner zeichnet sich die Erfindung auch durch eine hohe Symmetrie und hohe Linearität aus.
Schließlich erlaubt die Erfindung in einfacher Weise eine Herstellung in integrierter Schaltungstechnik.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In dieser stellt dar
F i g. 1 das Schaltbild eines erfindungsgemäß aufgebauten
Modulators und
F i g. 2 drei Spannungs-Zeit-Diagrammt zur Erklärung
der Wirkungsweise der in F i g. 1 dargestellten Anordnung.
In F i g. 1 ist die Eingangsklemme E für das Modulationssignal,
d. h. für die Modulationsspannung UE der Frequenz ω, einerseits über einen den ersten Eingangszweig
bildenden, am Bezugspotential (Masse) liegenden Spannungsteiler aus zwei Widerständen Rx
und Ry an den invertierenden Eingang ( —) des Differenz- bzw. Operationsverstärkers D angeschlossen.
Andererseits ist die Eingangsklemme E in dem zweiten Eingangszweig über einen Widerstand R1 mit
dem nicht invertierenden Eingang (f) des Differenzverstärkers
verbunden, wobei dieser Eingang über die Emitter-Kollcktor-Strecke eines Schalttransistors
T mit dem Bezugspotential in Verbindung steht. Die Basis ilieses Transistors wird über einen
Vorwiderstand R 2 mit einer rechteckförmigen Träaerspannung
der Impulsfolgefrequenz Ω angesteuert.
Über den Gegenkopplungswiderstand Rf ist zum Zwecke der Linearisierung, Gleichstromdriftkompensation
und Verstärkungsgradeinstellung eine Spannungsgegenkopplung in bezug auf den invertierenden
Eingang (—) des Differenzverstärkers D parallel und in bezug auf den nicht invertierenden Eingang ( + )
dieses Verstärkers in Serie eingeführt.
Die erforderliche Umpolung der verstärkte^ Modulationsspannung
UA am Ausgang A des Differer.zverstärkers
D im Rhythmus der Zustandsänderung der Trägerspannung wird dadurch erreicht, daß das
Modulationssignal in dem Eingangszweig der mit dem nicht invertierenden Eingang ( + ) verbunden ist,
eine betragsmäßig doppelt so große Spannungsverstärkung erfährt wie das Modulationssignal in dem
anderen, mit dem invertierenden Eingang ( —) verbundenen Eingangszweig und daß der Transistor T
so angeordnet ist, daß er das Modulationssignal im nicht invertierenden Eingangszweig jeweils während
einer halben Periode bzw. des einen Zustandes der Trägerspannung unterbricht. Durch Veränderung des
Widerstandes Ry läßt sich in einfacher Weise ein Symmetrieabgleich der Schaltung durchführen.
Wird das Modulationssignal in dem an den nicht invertierenden Eingang ( + ) angeschlossenen Eingangszweig
mit einer Verstärkung +2V verstärkt und in dem anderen Eingangszweig ( —) mit einer
Verstärkung — V, so ergibt sich bei der gleichzeitigen Ansteuerung beider Eingangszweige bei gesperrtem
Transistor T die Summe beider Verstärkungen, also + 2 V — V = + V. Bei leitend gesteuertem Transistor
T dagegen ergibt sich die Verstärkung — V, da das Modulationssignal in dem mit dem nicht invertierenden
Eingang ( + ) verbundenen Eingangszweig kurzgeschlossen wird und nur im anderen Eingangszweig
wirksam ist. Da somit die Verstärkungen in beiden Schaltzuständen des Transistors den gleichen
Betrag haben und gegenphasig sind, wird die geforderte symmetrische Umpolung des Modulationssignals erreicht.
Für den Fall, daß der Transistor T gesperrt ist, ergibt sich bei genügend großer Gegenkopplung des
Verstärkers V mit guter Näherung folgende Spannungsübertragungsfunktion
UA =
Rx + Ry
Rx Ry
Rx+ Ry
Rx
wobei der erste Summand in der Klammer den Verstärkungsfaktor für die Spannung am nicht invertierenden
Eingang ( + ) und der zweite Summand den Verstärkungsfaktor für die Spannung am invertierenden
Eingang ( —) darstellen.
Ist der Transistor T leitend gesteuert, so wird der
erste Summand in der Klammer der Gleichung (1) zu Null, und die Spannungsübertragungsfunktion lautet:
UA = -
Rx
UE.
(2)
Rf
Der Betrag -„-- stellt den Verstärkungsfaktor des
Der Betrag -„-- stellt den Verstärkungsfaktor des
Operationsverstärkers dar. Wegen der Forderung, daß die Werte von UA nach den Gleichungen (1)
ind (2) gleich und gegenphasig sein sollen, ergibt
ich
Rf
Rx ■ Ry
Rx + Ry
Rx ■ Ry
Rx + Ry
__ η
Rx
(3)
Aus der Gleichung (3) ergeben sich Rx und Ry zu
Rx = J^L (4)
ader >s
Ry = -
Rf Rx
Rf-Rx
(S)
In der Praxis wird die genaue Größe von Ry durch einen einmaligen Abgleich bestimmt, bei dem am
Ausgang des Differenzverstärkers ein Minimum der Modulationsspannung eingestellt wird.
Die Wirkungsweise der Schaltung nach F i g. 1 ist anschaulich aus den Diagrammen von F i g. 2 erkennbar.
Die Kurve a) zeigt die sinusförmige Modulationsspannung, die Kurve b) die Trägerspannung
und die Kurve c) die modulierte Trägerspannung am Ausgang des Verstärkers. Diese Ausgangsspannung
entspricht der Ausgangsspannung eines Ringmodulators.
Bei einer praktisch ausgeführten Schaltung nach F i g. 1 wurden folgende Bauelemente verwendet:
Ein Operationsverstärker SN 72 709 N (Differenzverstärker)
mit einer offenen Schleifenverstärkung von 42 000 und einer Glcichtaktunterdrückung von
90 dB, ein Transistor 2 N 918, die Widerstände Rl = ISkQ, Rl= 2kQ, Rf = 68kö, Rx= 12kn
und eine Modulationsspannung am Eingang E von UE = 1 Volt eff.
Mit Rx= 12kQ ergab sich Ry= 15,4 kß durch
Abgleich.
Der Verstärkungsfaktor des Modulators betrug 5,6.
Die erreichte Unterdrückung unerwünschter Modulationsprodukte einschließlich der Modulationsfrequenz υ) — 2 kHz und der Trägerfrequenz
Q = 3 kHz war größer als 6 N.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden Eingangsspannungssignals
durch periodisches Steuern der Eingangsspannung eines Operationsverstärkers mit einem einzigen
Ausgang und mit je einem invertierenden und einem nicht invertierenden Verstärliungsweg,
deren beiden Eingängen das Eingangsspannungssignal über ein zwei parallel zueinander liegende
Eingangszweige bildendes Netzwerk gleichzeitig zugeführt wird, mittels eines zwischen zwei Zuständen
wechselnden Trägerspannungssignals in Fernmeldeanlagen, dadurchgekennzeichnet,
daß der dem einen Verstärkungsweg ( + ) vorgeschaltete Eingangszweig (R 1, T, R 2) einen
durch das Trägerspannungssignal (0) periodisch steuerbaren Schalter (T) enthält, in dessen einer
Lage (T leitend) der Verstärker (D) das Eingangs- ao Spannungssignal (UE) invertierend und in dessen
anderer Lage (T gesperrt) der Verstärker (D) das Eingangsspannungssignal (UE) nicht invertierend
verstärkt, daß der andere Verstärkungsweg ( —) mit ei .er Gegenkopplungseinrichtung (Rf) versehen
ist und daß das Netzwerk (Rx, Ry bzw. R 1, T, R 2) und die Gegenkopplungseinrichtung (Rj)
so bemessen sind, daß das Eingangsspannungssignal (UE) über das Netzwerk (R 1) und den
nicht invertierenden einen Verstärkungsweg ( + ) eine doppelt so große Verstärkung erfährt wie
über das Netzwerk (Rx, Ry) und den invertierenden anderen Verstärkungsweg ( —).
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Eingangsspannungssignale
(UE) unsymmetrisch zugeführt sind, daß der dem einen Verstärkungsweg vorgeschaltete
Eingangszweig des Netzwerkes aus einem mit dem veränderlichen Potential (E) der Eingangsspannungssignale
(UE) verbundenen ohmschen Widerstand (R 1) und mit einem mit dem Bezugspotential (Erde) der Eingangsspannungssignale
(UE) verbundenen und von dem Trägerspannungssignal (0) gesteuerten Transistorschalter (T)
besteht, die mit ihren anderen Enden mit dem Eingang des nicht invertierenden Verstärkungsweges ( + ) verbunden sind, und daß der dem
anderen Verstärkungsweg ( —) vorgeschaltete Eingangszweig aus einem parallel dazu angeordneten
ohmschen Spannungsteiler (Rx, Ry) besteht, dessen Spannungsteilerabgriff mit dem Eingang
des invertierenden Verstärkungsweges ( —) verbunden ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691922453 DE1922453C3 (de) | 1969-05-02 | Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden Eingangsspannungssignals |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19691922453 DE1922453C3 (de) | 1969-05-02 | Schaltungsanordnung zum Modulieren eines sich stetig ändernden Eingangsspannungssignals |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1922453A1 DE1922453A1 (de) | 1971-04-08 |
DE1922453B2 DE1922453B2 (de) | 1975-07-17 |
DE1922453C3 true DE1922453C3 (de) | 1976-03-04 |
Family
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