DE1920033C3 - Vorrichtung zur Regelung der Dicke von Bandmaterial - Google Patents
Vorrichtung zur Regelung der Dicke von BandmaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Regelung der Dicke von Bandmaterial in einer Walzstraße mit
einer Meßeinrichtung zur Erzeugung eines elektrischen Signals proportional zur Dicke des in die Walzstraße
einlaufenden Bandmaterials, mit je einer Meßeinrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale proportional
zur Länge pro Zeiteinheit des in die Walzstraße einlaufenden und des aus ihr auslaufenden Bandmaterials,
mit einem Rechner, der auf die elektrischen Signale anspricht und ein elektrisches Ausgangssignal erzeugt,
welches proportional zur berechneten Austrittsdicke ist, und mit einem Vergleicher, der das Ausgangssignal mit
einem dem Sollwert der Dicke entsprechenden Signal vergleicht und daraus ein Fehlersignal ableitet, welches
eine Stelleinrichtung für die Dicke steuert.
Eine derartige Vorrichtung ist in der AT-PS 240482
beschriebea Dort werden die Dicke des einlaufenden Bandes ?owie dessen Einlauf- bzw. Auslaufgeschwindigkeit
gemessen. Mit einem Analogrechner wird der Istwert der Dicke des auslaufenden Bandes berechnet
und mit dem jeweils eingestellten Sollwert verglichen. Ein daraus abgeleitetes Vergleichssignal wird einem
Dickenregler zugeführt, wobei zur Berücksichtigung des Abstandes zwischen Dickenmesser und Walzspalt eine
zeitliche Verzögerung des Regelvorganges vorgesehen sein kann.
Bei der bekannten Vorrichtung weist jedoch das auslaufende Band, beispielsweise infolge von Schwankungen
der Härte des Bandmaterials, keine konstante
Dickeauf;die Vorrichtungarbeitet somithäufigungenau.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art bezüglich ihrer
Regelgenauigkeit οι verbessern.
Diese Aufgabe ist dadurch gelöst, daß ein Dickenmeßgerät vorgesehen ist, das ein elektrisches Signal
p/oportional zum Istwert der Dicke am Auslauf der Walzstraße abgibt, daß ein Vergleicher vorgesehen ist,
der ein Korrektursignal abgibt, wenn das Signal des Dickenmeßgeräts von dem Ausgangssignal des Rechners
abweicht, und daß das dem Rechner zugeführte Korrektursignal ein Angleichen ^es Ausgangssignals
des Rechners an das Signal des Dickenmeßgeräts bewirkt.
Durch diese Maßnahmen wird zusätzlich die Dicke am Auslauf der Walzstraße gemessen, und dieser
Meßwert wird gegebenenfalls für eine zusätzliche Korrektur des Stellbefehls für die Stelleinrichtung
benutzt
Eine zweckmäßige Ausgestaltung des Gegenstands der Erfindung ergibt sich aus dem Unteranspruch.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsb^ispiels näher erläutert. In der Zeichnung
zeigt
F i g. 1 schematisch eine Walzstraße mit der Dickenregelungsvorrichtung,
Fig.2 die für die Walzspaltverstellung bei der
Vorrichtung nach Fig. 1 verfügbare Zeit in Abhängigkeit
von der Eintrittsgeschwindigkeit des Bandes.
Zunächst sei das Prinzip einer nach der Kontinuitätsgleichung arbeitenden Dickenregelungsvorrichtung erläutert
Für die Volumina V\ bzw. V2 des pro Zeiteinheit in die Walzstraße ein- bzw. aus ihr austretenden
Bandmaterials gilt
Vi = L1GtBu
V2 = L2G2B2,
worin L\ bzw. Li die pro Zeiteinheit ein- bzv/.
austretenden Bandlängen, G\ bzw. G2 die Dicke des ein-
bzw. austretenden Bandes und B\ bzw. B2 die Breite des
ein- bzw. austretenden Bandes bedeuten. Da die Volumina Vli'.nd V2 gleich sein müssen, ergibt sich
= L2G2B2,
L2G2
was mit
L1G1
L1G1
praktisch gleichbedeutend ist, denn nach der Erfahrung ist die Änderung der Bandbreite vernachlässigbar klein.
Bei der hierauf beruhenden Regelungsvorrichtung werden die Größen Li, L2 und Gi gemessen und aus
diesen Meßwerten die zugehörige Austrittsdicke G2 zu
berechnet Dieser Rechenwert wird mit der gewünschten Austrittsdicke Gid verglichen, die mittels eines
Sollwertgebers einstellbar ist. Bei Abweichungen zwischen diesen Werten wird aus der Differenz
δ = O2- G2d
ein Fehlersignal hergeleitet und dieses zur Walzenanstellung ausgenutzt
Das Stellsignal wird nun nicht ausschließlich auf den eingestellten Sollwert bezogen, sondern es wird die
tatsächliche Austrittsdicke G2 gemessen und mit
berücksichtigt. Zweckmäßigerweise werden die Meßwerte, auch die Rechenwerte G2, über eine verhältnismäßig
lange Zeitspanne gemittelt und das Stellsignal wird auf Gleichheit dieser Mittelwerte überwacht.
Die ersten beiden Walzgerüste 10,12 der Walzstraße nach F i g. 1 bilden ein Tandem. Jedes der drei
Walzgerüste 10, 12, 14 weist einen Ständer 16 auf, m dem eine obere und eine untere Walze 20 bzw. 18
abgestutzt ist. Der Abstand der beiden Walzen ist mittels einer Anstellvorrichtung 22 mit einer Spindel
einstellbar, mit tier die verschiebbare Lagerung der
oberen Walze verbunden ist. Der Spindelantrieb besteht aus einem steuerbaren Antriebsmotor für die Spindel
und dessen Steuerkreis 24. Das gewalzte Band ist mit 26 bezeichnet.
An der Eintrittsseite des ersten Walzgerüsts 10 befindet sich ein mit Röntgenstrahlen arbeitendes
Meßgerät 28 für die Banddicke, das ein dieser Dicke proportionales Signal abgibt, welches über eine Leitung
30 zu einer Torstufe 34 geführt ist. An diese ist ein Binärwandler 36 angeschlossen, in dem das eingehende
Signal in eine Folge von Impulsen umgewandelt wird, deren Dauer und Pausen in binärer Form der
gemessenen Eingangsdicke entsprechen und die einem Schieberegister 38 zugeleitet werden. Hinter dem
letzten Walzgerüst 14 ist ein ebenfalls mit Röntgenstrahlen arbeitendes Meßgerät 32 für die Banddicke
angeordnet (austrittsseitiges Banddicken-Meßgerät).
Mit einer auf der Unterseite des eintretenden Bandes laufenden Rolle 40 ist ein Impulsgenerator 42 gekoppelt,
der Ausgangsimpulse erzeugt, deren Frequenz proportional der Geschwindigkeit des eintretenden Bandes ist.
Die Ausgangsimpulse werden über eine Leitung 44 einem Impulszähler 46 und einem Intervallzähler 48
zugeleitet. Auf ähnliche Weise ist eine auf der Unterseite des aus dem letzten Gerüst 14 austretenden
Bandes laufende Rolle 50 mit einem zweiten Impulsgenerator 52 gekoppelt, der Ausgangsimpulse erzeugt,
deren Frequenz proportional der Geschwindigkeit des austretenden Bandes ist und die über eine Leitung 54 zu
einem zugeordneten Impulszähler 56 gelangen.
Der Intervallzähler 48 ist so eingestellt, daß er die Zahl der Impulse zählt, die der Impulsgenerator 42
abgibt, wenn sich das eintretende Band um 0,30 m vorwärtsbewegt Folglich wird jedesmal, wenn sich das
Band um 0,30 m bewegt hat, die Torstufe 34 geöffnet und die Impulszähler 46 bzw. 56 werden rückgesetzt.
Gleichzeitig wird ein Schaltimpuls des Intervallzählers 48 an das Schieberegister 38 abgegeben, um die
Überführung der in dem Register gespeicherten Dickenmessungen an nachfolgende Speichereinheiten
zu bewirken, bis sie die Ausgangsseite erreichen.
Das Schieberegister 38 dient dazu, von dem eintrittsseitigen Banddicken-Meßgerät 28 ermittelte,
aufeinanderfolgende Meßwerte der tatsächlichen Eingangsdicke zunächst zu speichern und erst in synchroner
Übereinstimmung mit der Bewegung des Bandes 26 weiterzuleiten. Jedesmal, wenn die Torstufe 34 von dem
Intervallzähler 48 geöffnet wird, läßt sie den augenblicklichen Eingangsmeßwert zu dem Binärwandler 36 durch,
der das Signal seinerseits in binärer Form an das Schieberegister 38 weitergibt, in-dem diese augenblicklichen
Messungen von einem Ende des Registers zum anderen weitergeschoben werden. Die zum Verschieben
des Signals von dem einen bis zum anderen Ende des Schieberegisters 38 erforderliche Zeitspanne ist
ebenso lang, wie die Zeit, in der das Band sich von dem Meßgerät 28 bis zum Walzspalt des Walzgerüsts 10
bewegt.
Wie vorstehend erläutert, repräsentiert das Ausgangssignal des Binärwandlers 36 die tatsächliche
Eingangsdicke G1, mit der die vorausbestimmte Austrittsdicke berechnet wird, die zur Erzeugung eines
Stellsignals für die Walzenanstellvorrichtungen mit dar gewünschten Austrittsdicke verglichen wird. Es besteht
jedoch eine gewisse Verzögerung zwischen der Erzeugung eines Fehlersignals und der Ausführung des
Stellbefehls durch die Walzenanstellvorrichtungen. Mit zunehmender Walzgeschwindigkeit nimmt die Laufzeit
des Bandes zwischen dem eintrittsseitigen Banddicken-Meßgerät 28 und dem Walzspalt im ersten Walzgerüst
10 ab, und zwar (F i g. 2) bei einem Abstand von 1,85 m zwischen Meßgerät und Walzspalt von etwa 4 s bei
einer 27 rVmin betragenden Bandgeschwindigkeit bis
auf etwa 0,5 s bei einer Geschwindigkeit von 219,5 m/ min. Eine derart kurze Zeit reicht nicht zur Verstellung
der schweren Oberwalze aus, was hingegen binnen 2 see, entsprechend einer Bandgeschwindigkeit von
etwa 55 m/min, gut erreichbar ist.
Man kann aber trotzdem mit höheren Bandgeschwindigkeiten arbeiten, wenn das Signal der Eingangsdicke
G\ schon aus der ersten Einheit des Schieberegisters entnommen, einem Rechner 64 über eine Leitung 58
zugeführt und damit die von dem Schieberegister verursachte Verzögerung vermieden wird.
Sinkt die Bandgeschwindigkeit unter 55 m/min, so wird die Leitung 58 mit weiter hinten liegenden
Einheiten des Schieberegisters verbunden.
Hierzu ist an die Rolle 40 ein eintrittsseitiger Bandgeschwindigkeitsmesser 82 angeschlossen, der
über eine Leitung 84 und die Ansteuerung 86 eines Steilmotors 88 oder eine andere Stelleinrichtung den
beweglichen, mit der Leitung 58 elektrisch verbundenen Abnehmer am Schieberegister 38 weiter nach himen
bewegt und dadurch die dem Rechner 64 zugeführten Dicken-Meßwerte vorverlegt
Wie vorstehend dargelegt, werden die Impulszähler 46 und 56 durch den Intervallzähler 48 nach jeder
Bewegung des Bandes um 0,30 m rückgesetzt. Folglich liefern die Impulszähler 46 bzw. 56 elektrische Signale
für die Bandlängen L\ und Lt, die zwischen aufeinanderfolgenden
Dickenmessungen in die Walzstraße ein- bzw. aus ihr austreten. Diese elektrischen Meßwerte
werden über Leitungen 60 und 62 in den Rechner 64 eingegeben, der den Wert
r L> 1 ' T
berechnet, der der vorherbestimmten Austrittsdicke G2
entspricht
Diese Austrittsdicke wird vom Ausgang des Rechners 64 über eine Leitung 66 einem Vergleicher 68 zugeleitet,
in dem sie mit einem der gewünschten Austrittsdicke GW proportionalen Signal aus einem von Hand
einstellbaren Sollwertgeber 70 verglichen wird. Ist das elektrische Signal an der Leitung 66,jias proportional
der vorausbestimmten Austrittsdicke Gi ist, nicht gleich
der Grö$e des elektrischen Signals aus dem Sollwertgeber
70, das proportional der gewünschten Ausgangsdikke Gid ist, so entsteht am Ausgang des Vergleichers 68
ein Regelabweichungssignal, das über eine Leitung 72 den Steuerkreisen 24 der Walzenanstellung für die
Gerüste 10 und 12 zugeleitet wird.
Zur Aufteilung der Walzenanstellungen auf die Walzgerüste 10 und 12 sind an den Spindeln 22
Kraftmeßdosen 90 und 92 angebracht, die elektrische und zu am betreffenden Gerüst auftretenden Walzkräften
proportionale Signale abgeben. Diese Signale werden über verhältnismäßig lange Zeiten in Speicherstufen
94 bzw. 96 gemittelt und in einer Vergleichsschaltung 98 miteinander verglichen. Ist die durchschnittliche
Belastung am Gerüst 10 größer bzw. kleiner als die am Gerüst 12, so liefert die Vergleichsschaltung 96 ein
Ausgangssignal, das den Spindelantrieb des Gerüstes 10 zur Vergrößerung bzw. Verkleinerung des Walzspaltes ι ο
betätigt. Auf diese Weise werden die Belastungen annähernd gleich gehalten.
Der Meßwert des austrittsseitigen Dickenmeßgeräts 32 wird einem Binärwandler 74 und dessen Binärwerte
werden einem Speicher 76 zur Mittelwertbildung zugeführt Dieser gespeicherte, gemittelte Wert der
Austrittsdicke des Bandes wird dann mit der gemittelten im Rechner 64 errechneten Austrittsdicke in dem
Vergleicher 78 verglichen. Sind diese beiden Dickenwerte nicht gleich, so wird über eine Leitung 80 ein
Korrektursignal an den Rechner 64 abgegeben, so daß also überwacht wird, ob die tatsächlich gemessene
Austrittsdicke und die durchschnittlich errechnete Austrittsdicke einander gleich sind. Es sei darauf
hingewiesen, daß der das austrittsseitige Dickenmeßgerät 32 und die Vergleichsschaltung 78 aufweisende
Stromkreis nicht selbständig und von sich aus die Anstellvorrichtung steuert, wie das bei üblichen
Rückkopplungssystemen der Fall ist. Er wird vielmehr lediglich als Überwachungseinrichtung für den Rechner
64 verwendet, um zu gewährleisten, daß die durchschnittliche vorherbestimmte Austrittsdicke mit der
durchschnittlichen tatsächlichen Austrittsdicke übereinstimmt.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Vorrichtung zur Regelung der Dicke von Bandmaterial in einer Walzstraße mit einer Meßein- s
richtung zur Erzeugung eines elektrischen Signals proportional zur Dicke des in die Walzstraße
einlaufenden Bandmaterials, mit je einer Meßeinrichtung zur Erzeugung elektrischer Signale proportional
zur Länge pro Zeiteinheit des in die Walzstraße einlaufenden und des aus ihr auslaufenden
Bandmaterials, mit einem Rechner, der auf die elektrischen Signale anspricht und ein elektrisches
Ausgangssignal erzeugt, welches proportional zur berechneten Austrittsdicke ist, und mit einem
Vergleicher, der das Ausgangssignal mit einem dem Sollwert der Dicke entsprechenden Signal vergleich*
und daraus ein Fehiersignal ableitet, welches eine Stelleinrichtung für die Dicke steuert, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Dickenmeßgerät (32) vorgesehen ist, das ein elektrisches Signal
proportional zum Istwert der Dicke am Auslauf der Walzstraße abgibt, daß ein Vergleicher (78) vorgesehen
ist, der ein Korrektursignal abgibt, wenn das Signal des Dickenmeßgeräts von dem Ausgangssignal
des Rechners (64) abweicht und daß das dem Rechner zugeführte Korrektursignal ein Angleichen
des Ausgangssignals des Rechners an das Signal des Dickenmeßgeräts bewirkt
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dickenmeßgerät (32) als Röntgenstrahlen-Meßgerät
ausgebildet und über einen Binärumwandler (74) und einen mittelwertbildenden Speicher (76) mit dem Vergleicher (78) verbunden
ist
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