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Verfahren und Vorrichtung zum Bestäuben eines Gegenstandes, insbesondere
eines unregelmäßig geformten Gegenstandes aus Kunststoff, Kautschuk oder dergleichen
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Bestäuben
und insbesondere auf das Bestäuben von Gegenständen aus dümen Filmen unregelmäßiger
Gestalt aus Kunststoff, Kautschuk oder dergleichen.
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Bei der Herstellung verschiedener aus Kunststoff- oder Kautschukplatten
bzw. -filmen gebildeten Gegenständen ist es üblich geworden, den Artikel unmittelbar
nach der Bormung mit einer Staubschicht zu bedecken. In manchen Fällen dient diese
Staubschicht lediglich dazu, zu verhindern, daß die einzelnen Gegenstände aneinander
haften, falls sie in grdßerer Anzahl zusammen verpackt werden. In anderen Bällen,
etwa bei Bekleidungsstücken, wie beispielsweise Handeohuhen, erfolgt das Bestäuben,
um das Anziehen zu erleichtern.
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Bisher erfolgte das Bestäuben dadurch, daß die betreffenden Gegenstände
mit einem Überschuß an Staub zusammengebracht wurden. So werden Luftballons und
andere kleine Artikel regel mäßig durch Schütteln in einem Behälter, der mit dem
3estäubungsmaterial beschickt ist, bestäubt, da die Oberflächen der betreffenden
Gegenstände beim Schütteln in Berührung mit dem Bestäubungsmittel gelangen. Bei
größeren Gegenständen, wie beispielsweise Handschuhen, wird häufig ein Bestreuen
des Gegenstands in der Art, wie man Speisen salzt,verwendet oder der Gegenstand
erhält eine Sprühbehandlung, bei der seine Oberflächen unmittelbar einem Staubstrahl
ausgesetzt werden.
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Ein Nachteil all dieser bekannten Verfahren besteht darin, daß der
betreffende Gegenstand mit einem Überschuß des Bestäubungsmittels in Berührung gebracht
wird und daß, insbesondere wenn der Gegenstand von unregelmäßiger Gestalt ist, sich
dicke Staubniederschläge in Ritzen und Falten absetzen. Außerdem kommt es bei an
sich klebrigen Gegenständen oder bei hygroskopischen Staubarten vor, daß sich Staubballungen
bilden und an verschiedenen Teilen des Gegenstandes absetzen. Solche Ballungen oder
Ansammlungen von Staub sind nicht nur eine Verschwendung des Bestäubungsmaterials,
sondern führen auch zu Beanstandungen durch den Benutzer.
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Die Erfindung beruht auf der Überlegung, daß es mittels eines im wesentlichen
aufrecht gerichteten Luftzuges möglich ist, Staub entgegen der Wirkung der Schwerkraft
in der Schwebe zu halten und damit eine annähernd bewegungslose Staubwolke zu bilden,
die sich langsam aufwärts bewegt. Wird dann ein zu bestäubender Gegenstand durch
diese Staubwolke geführt, so zeigt sich, daß dieser, selbst bei unregelmäßiger Gestalt,
einheitlich mit einer dünnen und außerst gleichförmigen Staubablagerung bedeckt
wird. Mit Hilfe dieses Verfahrens nach der Erfindung können unregelmäßig gestaltete
Gegenstände ohne Verechwendung bestäubt werden und ohne daß mit einem Überschuß
an
Staub gearbeitet zu werden braucht, der zu unerwünschten Ablagerungen oder Klumpenbildungen
führen könnte.
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Weiter wurde gefunden, daß bei sorgfältiger Steuerung der Temperatur,
bei der bestimmte Arten von Kunststoff oder Kautschuk mit thermoplastischen Eigenschaften
bestäubt werden, eine Klebrigkeit der thermoplastischen Oberfläche erzielt werden
kann, welche das Anhaften des Staubs verbessert. Bei gröberen Bestäubungsverfahren
ist die Oberflächenklebrigkeit ein Nachteil, weil sie zu unerwünscht starken Ablagerungen
und zum Zusammenbacken des Staubes führt. Mit dem hier offenbarten, neuen Bestäubungsverfahren
dagegen werden unerwünschte Ansammlungen vermieden, und eine Oberflächenklebrigkeit
ist dann sogar wünschenswert, um den Staub gut an dem Gegenstand haften zu lassen.
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Die Erfindung schafft demnach ein neues und verbessertes Bestäubungsverfahren.
Weiter schafft die Erfindung eine neue verbesserte Vorrichtung zur Anwendung dieses
Verfahrens.
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Insbesonaere und darüberhinaus schafft die Erfindung auch ein neues
und verbessertes Verfahren zum Bestäuben von Filmen bzw.
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Folien aus Polyvinylchlorid.
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Die Erfindung ist nachstehend aufgrund eines Ausführungsbeispiels
einer Vorrichtung nach der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert, und zwar zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Maschine zum Herstellen von Handschuhen, bei welcher
eine Vorrichtung zum Bestäuben nach der Erfindung verwendet ist, wobei die Maschine
nur abgebrochen und teilweise in gestrichelten Linien dargestellt ist; und Fig.
2 eine Schnittansicht im wesentlichen nach der Linie 2-2 der Fig. 1.
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Um das Verständnis der Beschreibung zu vereinfachen, ist ein Ausführungsbeispiel
einer Vorrichtung nach der Erfindung in der Zeichnung in Verbindung mit einer Maschine
zum Herstellen von Handschuhen dargestellt. Diese Maschine zeigt einen Förderer
10, der horizontal durch eine längliche Heizeinrichtung bzw.
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einen Ofen 12 läuft. Auf dem Förderer 10 ist eine Vielzahl von Querleisten
14 montiert, an deren Enden winklige Konsolen 16 angreifen, die drehbare Rollen
18 tragen. Wie aus Fig. 1 ersichtlich, sind zwei Rollen 18 mit gegenseitigem Abstand
an jeder Konsole 16 an jedem Ende jeder Querleiste 14 gelagert.
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Die Rollen 18 werden zwischen den Flanschen von Kanalprofilen 20 aufgenommen,
die Schienen für den Förderer 10 bilden. Da die Rollen 18 paarweise angeordnet sind,
wird eine Drehung der Querleisten 14 um ihre eigene Längsachse vermieden.
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Zwischen den Konsolen 16 jeder Leiste 14 und unterhalb dieser ist
eine Stange 24 vorgesehen. Die Stangen 24 sind durch starre Glieder 22 verbunden,
die an den Stangen angelenkt sind. Die Glieder 22 halten einen festen Abstand zwischen
den einzelnen Querleisten 14 aufrecht und dienen zu deren Antriebsübertragung, so
daß die Leisten 14 einheitlich über einen einzigen Antrieb bewegt werden können.
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Jede Leiste 14 trägt mit Abstand über ihre Länge verteilt eine Vielzahl
von Handschuhformen 25. Die Handschuhformen, die ungefahr die Gestalt einer menschlichen
Hand haben, sind so ausgerichtet, daß die Handflächen parallel zur Bewegungsrichtung
des Förderers 10 liegen.
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Inder Zeichnung ist von dem Förderer 10 nur soviel gezeigt, wie erforderlich
ist, um die Erfindung zu beschreiben. Für den Fachmann auf dem Gebiet der Handschuhherstellung
ist es selbstverständlich, daß verschiedene Bearbeitungsstationen, die der Förderer
normalerweise durchlaufen würde, in der Zeichnung nicht wiedergegeben sind. So kann
der Förderer 10 durch eine (nicht
dargestellt) Station laufen, in
der eine Materialzusammensetzung, aus der die Handschuhe hergestellt werden, z.
B. ein Kunststoff, auf die Formen 25 aufgebracht wird. Dann kann der Förderer durch
Formstationen laufen, in denen die Richtung der Form bezüglich des Schwerefelds
geändert wird, um ein Fließen des auf die Form aufgebrachten Materials und damit
die Einstellung der Schichtdicke auf den verschiedenen Teilen der Form zu erreichen.
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Schließlich, wenn die verschiedenen für die Formung des Handschuhs
gewünschten Bearbeitungsvorgänge durchgeführt sind, tritt der Förderer 10 inden
Ofen 12 ein, wo der Überzug bzw.
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Film auf der Handschuhform eine Wärmebehandlung erhält, welche den
Film verfestigt oder aushärtet.
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Fig. 1 zeigt die Handschuhformen 25, wie sie aus dem Ofen 12 kommen
und nachdem die Filme auf den Formen praktisch zu ihrem endgültigen Zustand verfestigt
bzw. ausgehärtet sind. Die Handschuhe sind an dieser Stelle im wesentlichen fertig
und alles was zu tun verbleibt, ist sie von den Formen 25 Abzustreifen und gegebenenfalls
die Manschettenteile der Handschuhe zu beschneiden oder zu formen. Aus verschiedenen
Gründen hat es sich jedoch als zweckmäßig ergeben, die Handschuhe zu bestäuben,
bevor sie von den Formen 25 abgestreift werden. Durch Bestäuben vor dem Abstreifen
läßt sich eine relativ gleichförmige Staubschicht auf die Oberfläche des Handschuhfilms
aufbringen, die nach dem Abstreifen die Innenseite wird. Der Handschuh wird nämlich
in der Regel dadurch von der Form gestreift, daß sein Manschettenteil in einer Weise
über den Fingerteil gezogen wird, welche die Innenseite des Handschuhs nach außen
kehrt. Hieraus folgt, daß durch einheitliches Bestäuben der Anßenfläche des Handschuhs
vor dem Abstreifen die Innenseite des Handschuhs ohne Verechwendung bestäubt werden
kann. Wie nachstehend noch beschrieben wird, ist es dann eine leichte Sache, nach
dem Abstreifen die nunmehr neu nach außen gekehrte Oberfläche gleichfalls ohne Verschwendung
an Staubmaterial zu bestäuben.
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Durch das Bestäuben vor dem Abstreifen ergibt sich für bestimmte Arten
von Filmzusammensetzungen, insbesondere Polyvinylchlorid-Zusammensetzungen, ein
weiterer und entscheidender Vorteil. Polyvinylchloridfilme, so wie sie für die Handschuhherstellung
verwendet werden, werden in der Regel aus Dispersionen von Polyvinylchloridharz
in einem Weichmacher hergestellt, wobei solche Dispersionen gewöhnlich als Plastisole
bezeichnet werden. Während der Wärmebehandlung der Formen, auf die das Plastisol
aufgebracht wurde, tritt ein als Solvatation bekannter Vorgang ein, bei dem das
Harz und der Weichmacher sich zu eher homogenen Masse vereinen, die einen kontinuierlichen
selbsttragenden Film auf der Form bildet. Die Temperatur, bei der die Solvatation
stattfindet, ändert sich je nach der Art des verwendeten Harzes und Weichmachers.
Für die Herstellung in kommerziellem Iiiaßstab liegt die Solvatationstemperatur
jedoch meistens in der Gegend von 2180 C (4250 Fahrenheit).
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Aber auch nachdem die Solvatation erfolgt und der entstandene Film
verhältnismäßig selbsttragend geworden ist, hält die Solvatationstemperatur den
Film in klebrigem und relativ biegsamem Zustand. Bei einem Versuch, die Außenfläche
des Handschuhs bei oder in der Nähe dieser Temperatur zu bestäuben, könnte die Klebrigkeit
des Handschuhs zur Aufnahme einer unerwünscht dicken Ablagerung von Staub führen.
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Es ist daher bei der Herstellung von Handschuhen aus Polyvinylchlorid
und von anderen Gegenständen aus Plastisollösungen wünschenswert, eine Zeitspanne
vorzusehen, während deren die Handschuhformen und die von ihnen getragenen Filme
nach dem Verlassen des Ofens 12 sich unter die Solvatationstemperatur abktilaen
können. Bei der praktischen Ausführung der Erfindung wird, wenn ea sich um deren
Anwendung zum Bestäuben von Gegenständen aus Polyvinylchlorid handelt, ein Abkühlen
des Gegenstandes auf eine Oberflächentemepartur zwischen 55 und 205°C (130 bis 400°
Fahrenheit) vorgesehen.
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Für das Bestäuben von Handschuhen oder anderen Gegenständen ist nach
der Erfindung eine Abzughaube 26 oberhalb des Förderers 10 an einer mit Abstand
von dem Ofen 12 liegenden Stelle vorgesehen. Der Abstand zwischen dem Ofen 12 und
der Haube 26 wird empdrisch festgelegt unter Berücksichtigung der durch die umgebende
Luft gegebenen Bedingungen derart, daß die unter die Abzughaube 26 geratenden Handschuhformen
25 Plastisolfilme der gewünschten Oberflächentemperatur tragen.
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Die Luft unter der Abzughaube 26 wird durch eine Leitung 28, die mit
Filtersäcken 3Oa, 30b in Verbindung steht, abgesaugt.
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Die Luftströmung durch den Filter sack 30a wird durch eine Prallplatte
36 in der Nähe einer Krümmung 37 geregelt, die mit der Leitung 28 in Verbindung
steht. Die Strömung zu dem Filtersack 30h regelt eine Prallplatte 38 in einer Abzweigung
39, die gleichfalls mit der Leitung 28 verbunden ist.
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Die Luft wird mit Hilfe von Ventilatoren bzw. Schaufelrädern 34 durch
die Leitung 28 gesogen und in die Filtersäcke 30a, 30b hineingedrückt, wobei die
Ventilatoren 34 durch Motoren 32 angetrieben werden und jeweils ein Motor und ein
Ventilator für jeden der Filtersäcke vorgesehen ist.
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Die Filtersäcke 30a und 30b bestehen aus porösem Stoff oder dergleichen,
wie er normalerweise für Staubsauger verwendet wird, so daß die von den Ventilatoren
34 bewegte Luft aus den Säcken austreten kann, während der von der Luft mitgeführte
Staub in den Säcken gesammelt wird.
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Durch Verwendung von wenigstens zwei Filtersäcken 30a und 30b zum
Sammeln des Staubes besteht die Möglichkeit, zunächst den ersten Sack zu füllen,
während der zweite Sack ausgeschaltet bleibt, worauf dann durch Einstellung der
Prallplatten 36 und 38 auf den zweiten Sack umgeschaltet und dieser gefüllt wird,
während der erste Sack geleert und erneut bereitgestellt wird.
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Während der Einfachheit halber nur zwei Filtersäcke gezeigt
sind,
können natürlich praktisch auch mehrere Säcke verwendet werden, die alle an die
Leitung 28 angeschlossen sind, derart, daß das durchschnittliche Niveau,bis zu welchem
alle Säcke mit Staub gefüllt werden, im wesentlichen konstant gehalten und damit
eine praktisch konstante Luftströmung durch die Leitung 28 erzielt werden kann.
Denn es ist einzusehen, daß die Luftströmung durch einen solchen Filtersack mit
dem Füllungsgrad des Sackes abnimmt.
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Die Abzughaube 26 hat im wesentlichen die Form eines hohlen Tetraeders,
von dem sich ein Ansatz 52 nach unten richtet.
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Der Ansatz 52 bildet eine senkrecht nach unten gerichtete ringförmige
Wand, welche die Luftströmung in die Haube vertikal nach oben ausrichtet. Da der
Ansatz 52 in unmittelbarer Nähe seiner Innenfläche der Luftströmung einen gewissen
Reibungswiderstand entgegensetzt, wird die seitliche Luftströmung unter den J\:iatz
und in die Haube auch durch den Ansatz etwas behindert. Infolgedessen ist die vorherrschende
Luftströmung in die Haube 26 eine vertikale Strömung in den mittleren Teil der Haube.
Während Luft kontinuierlich vertikal von der Haube 26 durch die Leitung 28 abgezogen
wird, wird in den Bereich unter der Haube 26 ständig Staub injiziert. Im Ausführungsbeispiel
wird der Staub durch Ansaugdüsen 48a und 48b injiziert, von denen je eine auf jeder
Seite des Förderers 10 vorgesehen ist (Fig. 2).
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Das Bestäubungsmaterial, das beispielsweise Talg oder Getreidestärke
sein kann, wird in je einem Behälter 42a und 42b für je eine der Düsen 48a und 48b
vorgesehen.
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Den Düsen über Leitungen 50 zugeführte Druckluft passiert in üblicher
Weise in jeder Düse einen Venturi-Abschnitt, wodurch in den von den Düsen abwärts
zu den Behältern gerichteten Leitungen 46 Unterdruck erzeugt wird. Der Staub, der
vorzugsweise in der mikronischen Größenordnung mit überwiegender Teilchengröße von
weniger als 1/2 Mikron vorgesehen ist, wird
somit durch die Leitungen
46 in die Düsen gesaugt und mit den Luftströmungen aus den Leitungen 50 in den Bereich
unterhalb der Abzugshaube 26 geführt.
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Der größere Anteil des solchermaßen in den Bereich unter der Abzughaube
26 injizierten Staubes gerät in den aufwärts gerichteten Luftzug und wird durch
die Leitung 28 in die Filtersäcke 30a und 30b gesaugt und dort wiedergewonnen. Nur
ein geringer Anteil geht verloren, weil er aufgrund seiner Größe und des ihm beim
Austreten der Düse erteilten Momentes eine von dem aufwärts gerichteten Luftzug
unter der Haube 26 abweichende Richtung erhält. Ein weiterer, aber noch sehr wesentlicher
Anteil des Staubes tritt in eine sich langsam bewegende Suspension von Staubteilchen
unter der Haube 26 ein.
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Diese Suspension bildet sich als Folge eines annähernden Gleichgewichtszustandes
zwischen der auf die Staubteilchen wirkenden auiarts gerichteten Kraft durch den
Luftzug unter der Haube und der auf alle Teilchen wirkenden, nach unten gerichteten
Schwerkraft. Diese Suspension bzw. Staubwolke ist von wesentlicher Bedeutung für
die Erfindung.
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Um zu gewährleisten, daß die Staubwolke sich gleichförmig unterhalb
der Basis der Haube 26 verteilt, sind in geeigneter Lage Leitplatten 40 an der Basis
der Haube 26 vorgesehen. Die Leitplatten 40, die senkrecht zur Richtung der Luftströmung
von den Düsen. her vorgesehen sind, schirmen den injizierten Staub gegen eine plötzlich
nach aufwärts gerichtete Luftströmung ab, bis der Staub horizontal genügend weit
unter der Haube vorgedrungen ist, um einen wesentlichen Anteil des injizierten Staubes
in den mittleren Bereich der Basis der Haube 26 zu bringen und dort zu suspendieren.
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Die Dichte der Staubwolke bzw. Suspension und damit die Dicke der
abzulagernden Staubschicht läßt sich bequem durch die Einstellung der Geschwindigkeit
des aufwärts gerichteten
Luftzuges in die Abzughaube 26 regeln.
Mit größerer aufwärts gerichteter Luftgeschwindigkeit wird ein größerer Anteil des
Staubes aus der Suspension fortbewegt. Mit geringerer Luftgeschwindigkeit verbleibt
mehr Staub in der Wolke. Für Staub im mikronischen Größenbereich erwiesen sich aufwärts
gerichtete Luftgeschwindigkeiten in der Größenordnung von 100 bis 300 Kubikfuß pro
Minute je Quadratfuß (0,05 bis 0,15 Liter pro Sekunde jecm2) als geeignet, um eine
Suspension genügender Dichte für einen deutlich sichtbaren Staubniederschlag auf
Gegenständen,wie beispielsweise den beschriebenen Handschuhen, aufrechtzuerhalten.
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Es wurde bereits erwähnt, daß die Erfindung einen außerordentlich
gleichförmigen Staubniederschlag auf den bestäubten Gegenständen ergibt. Der Mechanismus
bzw. Vorgang, durch den dieses Ergebnis erzielt wird, ist nicht vollständig geklärt.
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Durch Versuche ist bekannt, daß eine Klebrigkeit an der Oberfläche
des Gegenstandes eine dickere und einheitlichere Staubablagerung ergibt. Daher hilft
unmittelbarer Kontakt zwischen der klebrigen Oberfläche des Gegenstandes und der
Staub-Suspension beim Auffangen einer Staubschicht. Auch ist anzunehmen, daß eine
Bewegung unregelmäßiger Gestalten, wie Handschuhformen, durch die statische Staubsuspension
kleinere Wirbelströme erzeugt, durch die der Staub um und durch die unregelmäßigen
und teilweise abgeschirmten Teile der Handschuhformen geführt wird, und daß dadurch
alle Oberflächenteile der Handschuhformen dem Staub gleichmäßig ausgesetzt werden.
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Es ist weiter bekannt, daß beim Durcheinanderbewegen von Staubteilchen
elektrostatische Wirkungen auftreten unter Aufladung der Staubteilchen. Dies gilt
besonders für den Fall, daß Staub von einer metallischen Düse ausgespritzt wird.
Obwohl die Erfindung keineswegs auf die Verwendung metallischer Formen zum Abstützen
der zu bestäubenden Gegenstände beschränkt ist,
ist es immerhin
denkbar, daß bei der Verwendung solcher metallischer Formen die Formen als elektrisch
geerdete Teile wirken und die geladenen Staubteilchen anziehen. In dem Maße, wie
dieses Phänomen auftritt, können metallische Stützformen für die zu bestäubenden
Gegenstände als bevorzugt angesehen werden, nämlich als weiterer, die Bildung einer
gleichförmig verteilten Staubablage auf den Gegenständen begünstigender Faktor,
Es wurde bereits erwähnt, daß für Gegenstände aus Polyvinylchlorid beim Bestäuben
vorzugsweise mit einer Temperatur im Bereich von 55 bis 2050 C gearbeitet wird.
Die günstigste Temperatur in diesem Bereich hängt von der Dichte der Staubsuspension
und der Geschwindigkeit des Förderers 10 ab. Bei höheren. Oberflächentemperaturen
ist die Staubaufnahme größen.
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Daher kann bei größerer Dichte der Suspension die Temperatur niedriger
sein. Weiter kann, wenn eine größere Geschwindigkeit des Förderers erwünscht ist,
die Temperatur der Polyvinylchloridoberfläche erhöht werden, um die kürzere Durchlaufszeit
der Gegenstände durch die Staubsuspension zu kompensieren.
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Es läßt sich an Fig. 2 erkennen, daß die äußerste linke und die äußerste
rechte Handform auf jeder Querleiste 14 unmittelbar durch den von den Düsen 48a
und 48b abgegebenen Staub hindurchgeht. Diese beiden äußeren Handformen werden daher
unmittelbar von dem injizierten Staub beaufschlagt. Diese unmittelbare Beaufschlagung
ergibt gewisse Vorteile bei der praktischen Verwendung der Erfindung.
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Bin Vorteil besteht darin, daß die anderen Handschuhformen auf der
Querleiste 14 keine unmittelbare Beaufschlagung seitens der Düsen erfahren und daher
einen gleichförmigen Staubniederschlag erhalten. Ein noch wichtigerer Vorteil liegt
darin, daß die einanderfolgenden Querleisten 14 sich durch den unmittelbaren Strahl
aus den Düsen bewegen und dadurch den normalen Verlauf der Staubströmung in den
Bereich unter der Abzughaube 26 periodisch unterbrechen, wodurch eine gleichförmige
Verteilung
des Staubs über den gesamten Bereich unterhalb der Haube gewährleistet wird. Im
Ergebnis wird daher, trotz Staubinjektion von diametral einandergegenüberliegenden
Seiten unter die Haube, die an sich einen sich quer unter der Haube erstreckenden
staubgeladenen Kanal ergeben wird, infolge der periodischen Ablenkungen der Staubstrahlen
durch die äußersten Handschuhformen gewährleistet ####, daß der Staub in alle Zonen
des Bereichs unter der Haube 26 verstreut wird.
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Falls die Natur des zu bestäubenden Gegenstandes oder die Erfordernisse
seiner Verwendung es unangebracht erscheinen lassen sollten, die beiden äußersten
Formen auf der Querleiste 14 der unmittelbaren Beaufschlagung durch die Düsen 48a
und 48b auszusetzen, so kann dies leicht vermieden werden.
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Beispielsweise können (nicht gezeigte) Abschirmungen an den Enden
der Leiste 14 so angebracht werden, daß sie die gewünschte periodische Ablenkung
des injizierten Staubstromes ohne unmittelbare Beaufschlagung der äußersten Formen
durch den Staubstrom ergeben. Statt dessen kann beispielsweise auch eine rotierende
Prallscheibe in der Nähe des Auslasses von jeder der Düsen 48a und 48b vorgesehen
werden, um den aus der Düse austretenden Staubstrom periodisch abzulenken. Eine
weitere Alternative besteht darin, daß die beiden äußersten Formen an den Enden
einer Leiste 14 einfach nicht mit einem Kunststoff- oder Gummifilm versehen werden,
so daß diese äußersten Formen als Leerformen mitgeführt werden und lediglich die
Aufgabe haben, den gegen den Bereich unter der Abzughaube 26 gerichteten Staubstrahl
intermittierend abzulenken.
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Nachdem die Handschuhe auf ihren Stützformen 25 wie beschrieben bestäubt
worden sind, werden die Handschuhe von den Formen abgestreift, so daß die Innenseite
der Handschuhe nach außen kommt, die noch nicht bestäubt wurde. Diese andere Seite
kann dann leicht und ohne Staubverschwendung gleichfalls bestäubt werden, indem
die Handschuhe erneut der oben beschriebenen Staubsuspension ausgesetzt werden,oder
es kann der Einfachheit halber hierfür eine zweite Staubsuspension in gleicher Weise
wie
die oben beschriebene vorgesehen werden.
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Für diese zweite Bestäubung ist es wünschenswert, daß der Handschuh
relativ warm und klebrig bleibt. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsweise der Erfindung
wird daher so verfahren, daß die Handschuhe nach der ersten Bestäubung rasch abgestreift
und sofort wieder einer Staubsuspension ausgesetzt werden, um die Abkühlung zwischen
beiden Bestäubungsvorgängen gering zu halten.
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Die Erfindung wurde zwar unter besonderer Berücksichtigung der Herstellung
von Gegenständen aus Polyvinylchlorid-Plastisol beschrieben, weil hierbei der besondere
Vorteil auftritt, daß durch geeignete Temperatursteuerung eine erwünschte Klebrigkeit
zum Festhalten des Staubes an den Gegenständen erzielt werden kann. Durch die Betonung
der besonderen Vorteile der Erfindung in Verbindung mit der Herstellung von Gegenständen
aus Polyvinylchlorid oder sonstigen Plastisolen ist das Anwendungsgebiet der Erfindung
jedoch keineswegs auf derartige Gegenstände beschränkt, sondern Verfahren und Vorrichtung
der Erfindung sind auch zum Bestäuben von Gegenständen aus anderen Zusammensetzungen
oder Materialien mit Vorteil verwendbar.