DE1918907A1

DE1918907A1 - Antiseborrhoeische Mittel

Info

Publication number: DE1918907A1
Application number: DE19691918907
Authority: DE
Inventors: Gregoire Kalopissis
Original assignee: LOreal SA
Current assignee: LOreal SA
Priority date: 1968-04-19
Filing date: 1969-04-14
Publication date: 1969-11-06
Also published as: DE1967088B2; DE1967088C3; FR2035799A1; DE1967088A1; DE1918907C3; IT996508B; ES365965A1; NL162303C; NL6905714A; SE356210B; FR2035799B1; GB1265930A; CH497895A; AT291443B; DE1918907B2; BE731575A; GB1238095A; NL162303B; LU55935A1

Description

PATENTANWÄLTE PROF DR. DR. j. REITSTOTTER _1Q1OQn„

DR.-HMG. W. BONTE I 9 I O 9 O 7

» MDNCHEN I5, HAYDNSTRASSE ₅

München, den 31. März

L'Oreal,

Paris, Frankreich

Antiseborrhoeische Mittel

Es ist bekannt, daß Cystein sowie bestimmte seiner Derivate, die durch Substituierung des Wasserstoffs seiner Thiolfunktion durch ein Alkyl- oder Carboxyalkylradikal erhalten worden sind, antiseborrhoeische Eigenschaften besitzen, wodurch sie für die Behandlung de*· von Seborrhoe befallenen Kopfhaut anwendbar sind«

Die Anmelderin hat schon Mittel auf der Grundlage' der besagtsn Verbindungen beschrieben. Diese Mittel sind zur Anwendung unmittelbar auf die Kopfhaut zur Behandlung von Scborrhoe bestimmt. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine bestimmte Zahl Cysteinabkö'mmlinge wegen ihrer unzureichenden Löslichkeit in Fässer und in polaren Lösungsmitteln bei neutralem oder saurem pH-Fert schwer anwendbar war.

ψ Die Erfindung betrifft neue antiseborrhooische Mittel auf

der Grundlage von Cysteinabkömmlingen, die den Vorteil mit sich bringen, in Fässer oder üblichen polaren Lösungsmitteln bei neutralem oder saurem pH-Wort löslicher zu sein.

Die Erfindung betrifft ein antiseborrhoeisches Mittel, das für axe Anwendung auf die Kopfhaut bestimmt ist. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine wirksame Komponente dor Formel

⁽ R-S- CH₂ - CH - COOH

(D NH-A

worin H das Radikal (CgH-jr C-, das Radikal (c^H^)- CH-,

das Radikal C_ÄH_-CH_- oder das Radikal HOOC-(CH₀) -,. wo-052 ^λ 2'n

bei η eine ganze Zahl kleiner oder gleich 5> vorzugsweise gleich 1 oder 2, ist, bedeutet und A ein Radikal

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BAD ORIGINAL,

-COR¹ oäer ein radikal -SO 'V (worin H' ein niederes Alkylrcdikal oder ein Arylradikal darstellt) bedeutet, enthält.

Erfindungsgemäß können die Verbindungen, deren Formel oben angegeben ist, ebenfalls in vorestortor Form verwendet werden.

Von den orfindungsgotnäß verwendbaren wirksamen Verbindungen werden beispielsweise genannt :

- N-Acetyl-S-benzyl-cystein der Formel :

Cv-H-CH₀-S-CH₉-CH-GOOH

NH-CO-CH₃

- N-Acetyl-S-carboxymethyl-cystein der Formel :

KOOC-CH-S-CH₉-CIi-COOH

NH-CO-CH

- N-Acetyl-S-carboxyäthylcystein der Formol :

H00C-CH„-CH_o-S-GH_-CH-C00H

d et ti ι - -. -

NH-CO-CH«

- N-Nikotinyl-S-benziylcystein dar Formel s

₀-G
2 ,

- N-Acetyl-S-tritylcystein der Formel

■(O>E_K)_-C~S-CEL-CH-.e0OH ο 5'3 2 ,

NH-CO-CH

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- N-Acetyl-S-benzylcysteinat von Methyl der Formel

₆₂₂

NH-CO-CH

- N-Phenylacetyl-S-Carboxyäthylcystcin der Formel : KOOC-CH-CH-S-CH-CH-COOH

NH-CO-CH₂-C₆H

Die erfindungsgemäßen Mittel haben vorzugsweise eine Kon zentration an den oben definierten wirksamen Verbindungen von 0,5 bis 5 i° ^und insbesondere von 1,5 bis 2 $. Der ρΗ-Ί/ert der erfindungsgemäßen Mittel beträgt 4 bis 9, vorzugsweise 6 bis 7»5·

Die antisoborrhoeischen Mittel gemäß der Erfindung können als alkoholische oder wässrigalkoholische Lösung oder als Gelee, Creme oder Aerosol vorliegen. Don erfindungsgemäßen Mitteln können Bestandteile, wie Ponetrationsmittel oder Parfüms, die in herkömmlicher ¥eise in kosmetischen Produkten verwendet werden, zugegeben werden. Die erfindungsgemäßen kosmetischen Kittel können ebenfalls Reinigungsmittel aufweisen und antiseborrhoeische Shampoos sein.

Die Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung der von Seborrhoe befallenen Kopfhaut. Ss besteht darin, daß man durch Massage die oben definierten Mittel auf die Kopfhaut aufträgt.

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Dio Erfindung betrifft weiterhin als neue Produkte die Verbindungen H-Acetyl-S-carboxyäthylcystein, N-Mikotinyl-S-benzylcystoin, H-üCotyl-S-tritylcystoin,, N-Acetyl-S-benzyi-cystcinat von Methyl, N-Phenylacetyl-S-carboxyäthylcystein.

Zur Verdeutlichung der antiseborrhoeischen Eigenschaften der oben definierten uirksaraen Verbindungen wird nachstehend ein biologischer Versuch beschrieben, der die antiseborrhoeischen Eigenschaften von N-Acotyl-S-bonzylcystein veranschaulicht.

Die antiseborrhoeischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Mittel wurden bei Tieren, im vorliegenden Fall bei männlichen Wistarratten im Alter von zwei Monaten mit einem mittleren Gewicht von ungefähr 150 g, getestet. Der Versuch wurde mit Hatten, die in drei Gruppen I, II bzw. III von jeweils 20 Tieren unterteilt waren, durchgeführt. Alle Ratten jeder Gruppe wurden auf dem Hucken

auf einer Fläche von 15 cm geschoren. Auf jede der so vorbereiteten Flächen wurden täglich und während 16 Tagen: 0,5 ml einer 50 $-igen wässrigalkoholischen Lösung mit einem Gehalt an 0,04 Killimol N-Acetyl-S-benzyl-cystein für die Tiere der Gruppe I und

0,5 ml einer 50 $-igen wässrigalkoholisehen Losung (Suggestionsmittel) für die Tiere der Gruppe II aufgetragen. Die Tiere <ier Gruppe III sind niqlit; behandelte Vergleichstiere und erhielten .keiiierl»± Behandlung.

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, — ο —

Während dieser Zeitspanne von 16 Tagen wurden die Tiere unter den gleichen Wohn- und Nahrungsbedingungen gehalten und ihr Wachstum wurde durch zweimal wöchentliches Wiegen kontrolliert. Während dieser Zeitspanne wurde bei den Tieren der Gruppe I in Vergleich zu den Tieren der Gruppen II und III keinerlei Unterschied festgestellt. Nach dieser Dehandlungszeit wurden die Tiere einer klinischen Untersuchung unterworfen und es wurde festgestellt, daß die mit dom N-Acetyl-S-benzyl-cystein enthaltenden Mittel behandelten Tiere eine geschmeidige Haut ohne jegliche Reizung besaßen, während die Kaut der Tiere der Gruppen II und III deutlich viel fetter aussah.

Es wurden ebenfalls biopsische Versuche mit Gewebeausschnitten der behandelten Flächen und chemische Untersuchungen mit den behandelten Hautstellen durchgeführt, um die in diesen Hautausschnitten enthaltene Zahl der Lipoide zu bestimmen. Es wurde festgestellt, dai3 die Zahl der Hautlipoide sich um 20 ^o bei den Tieren der Gruppe I im Vergleich zu den beiden Gruppen II und III verringert hat« ·

Die histologische Untersuchung bewies eine Verringerung des Volumens der Talgdrüsen für die Tio^re der Gruppe I. Bei den Tieren der Gruppen II und III (mit Suggestionsmittel behandelt und Vergleichötiere) ist das Volumen dieser Drüsen, deutlich, größer.

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Analoge Versuche wurdon mit Tieren durchgeführt, die experimentell durch Entzug des für diese Hasse besonderen p.ntiseborrho ei sehen Vitamins sehorrhoeisch gemacht worden waren. Man hat in allen Fällen festgestellt, daß nach der erfindungsgemäßen Behandlung die Fettbildung und insbesondere die Produktion der Hauttalgdrüse um ungefähr 50 % verringert wurden.

Toxizitätsversuche wurden mit den erfindungsgemäßen Mitteln einerseits mit männlichen Wistarraten im Alter von ungefähr sechs kochen und einem Gewicht von 100 g + 5 g und andererseits mit männlichen weißen Mäusen der Schweizer Rasse mit einem Gewicht von 20 g + 1 g durchgeführt.

Einer Gruppe von 20 Tieren einer jeden Rasse wurde oral N-Acetyl-S-benzylcystein in einer Menge von 1 g pro kg verabreicht und es wurde kein Todesfall während einer Zeitspanne von 72 Stunden festgestellt. Bei einem Versuch mit weiteren Gruppen von 10 Tieren jeder der vorgenannten Arten konnte man feststellen, daß keinerlei irritierende ¥irkung auf der Haut nach 15 täglichen Behandlungen, die auf einer zuvor geschorenen Rückenfläche von 15 cm*" mit 0,5 ml einer 5 $-igen N-Acetyl-S-benzyl-cysteinlösung in einem Lösungsmittel

polyoxyäfchylenierten auf der Grundlage von/ÖJ^;Ty^et*iden, im Handel unter der Bezeichnung "Labrafil", durchgeführt worden sind, auftrat, Aus diesen Versuchen kann folglich geschlossen werden, daB das wirksame Produkt weder toxiech noch irritierend ist.

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Es wurden ebenfalls Versuche beim Menschen durchgeführt, die bestätigt haben, daß diese Produkte in keiner Weise agressiv sind. Bei Anwendungsversuchen auf den Menschen wurde in großer Mehrheit ein bemerkenswerter Rückgang der Seborrhoe nach täglichen Anwendungen während ungefähr zwe. Wochen festgestellt.

Die nachstehenden Beispiele für die erfindungsgemäßen Mittel erläutern die Erfindung, ohne sie einzuschränken.

Durch tägliche Anwendung dieser Mittel auf eine von Seborrhoe befallene Kopfhaut wird schnell ein sichtbarer .Rückgang der Fettsekretionen erreicht und das Aussehen des Haares wird bedeutend verbessert.

Beispiel I .

- N-Acotyl-S-benzylcystoin 2g

- Triäthanolamin bis zu einem pH-Wert von 7

- mit Wasser aufgefüllt auf 100 g

Beispiel II

- N-Acetyl-S-benzylcystoin. 1 ,8 g

- Triäthanolamin bis zu einem pH-Wert von 6

- 20 #-iges Äthanol bis zu 100 g

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Beispiel III .

- N-Nikotinyl-S-benzylcystein 2 g

- Triätiaanolamin bis zu oineni pH-Wert von 7, k

- mit Wasser aufgefüllt auf 100 g

Boispiel IV

- N-Acetyl-S-bonzylcystein 1,8 g

- Olivenöl bis zu 100 g

Boispiol V

- N-Acotyl-S-carboxymothyl-cystein 2g

- Triäthanolamin bis zu einem pH-Wert von 7

- mit Wasser aufgefüllt auf 100 g

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Claims

Patentansprüche

. Äntisüborrhoeisehes Mittel zur Einwendung auf die Kopfhaut, dadurch gekennzeichnet, daß es mindestens eine wirksame Verbindung der Formel : ""-."

R-S- CH - CH - CQOH , ,

* NH - Λ ^KX)

worin R das Radikal (C^H_)_ C-, das Radikal (CgHc)₂ CH-, das Radikal C.H-CH- oder das Radikal HOOC-(CH-) -, wobei η eine ganze Zahl kleiner oder gleich 5₍,-vorzugs- weiac gleich 1 oder 2,ist, bedeutet und Λ ein Radikal -COR' oder ein Radikal -SO₃R¹ (worin R¹ ein niederes Alkylradikal oder ein Arylradikal darstellt) bedeutet, enthält.

2. Mittel nach Anspruch. 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Verbindung in veresterter Form verwendet wird.

3. Mittel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die wirksame Verbindung 1Γ-Acetyl-S-bonzylcystein, N-Acetyl-S-carboxymethylcystein, N-Acetyl-S-carboxyäthylcyetein, N-Nikotinyl-S-behzylcystoin, N-Acetyl-S-tritylcystein, N-Acetyl-^S-benzylcystoinat von Methyl, N-Phenylacetyl-Srcarbpxyäthylcystein.ist,

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k. Mittel nach mindostens einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß es in einer Konzentration an wirksamen Verbindungen von 0,5 bis 5 #t vorzugsweise 1,5 bis 2 $, vorliegt.

5. Mittel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als alkoholische odor wässrigalkoholische Lösung vorliegt.

6. Mittel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es ebenfalls ein Reinigungsmittel enthält und als antiseborrhoeisches Sampoo verwendbar ist.

7. Mittel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als Gelee, Creme oder Aerosol vorliegt.

8. Mittel nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sein pH-Wert k bis 9 beträgt.

9. Verfahren zur Behandlung der von Seborrhoe befallenen Kopfhaut, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Mittel nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8 durch Massage auf die Kopfhaut aufträgt.

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IO.\ Neue Verbindungen, wie N-Acetyl-S-carboxyäthylcystein, ^—'■ N-Nikotinyl-S-benzylcystein, N-Acetyl-S-tritylcystein, N-Acetyl-S-benzylcysteinat von Methyl, N-Phenylacetyl-S-carboxyäthyl-cystein.

11. Mittel, Verfahren zur Behandlung und Verbindungen, wie beschrieben und beansprucht.

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