DE1918685B2 - Vorrichtung zur herstellung von perlfoermigem granulat - Google Patents
Vorrichtung zur herstellung von perlfoermigem granulatInfo
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- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2/00—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
- B01J2/02—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung von perlförmigem Granulat aus Schmeizen
organischer und/oder anorganischer Stoffe. Die Schmelzen können feste Beimengungen in feinverteilter
oder gelöster Form enthalten. Beispielsweise kommen Schmelzen in der Kunststoff- oder Düngemittelindustrie
oder der pharmazeutischen Industrie, wie z. B. zur Herstellung von Tropfpillen, in Betracht.
Eine bekannte Vorrichtung, die zur Herstellung von Pillen aus Schmelzen dient, weist einen Behälter zur
Aufnahme der Schmelze, eine Heizkammer zur Beheizung des Behälters und einen Verteüerboden auf.
Der Austritt der Schmelze erfolgt über ein Bodenventil, das nach Art eines Rundschiebers ausgebildet ist. Bei
einer halben Schieberumdrehung soll ein Tropfen der Schmelze in ein flüssiges Kühlmittel fallen, in dem er zu
einer Pille erstarrt.
Der Schieber bewirkt periodische Unterbrechungen des Schmelzeflusses. Die hinter dem Ventil austretende
bzw. abtropfende Schmelze unterliegt aber den gleichen Gesetzmäßigkeiten wie etwa der Schmelzeabfluß von
einer anderen Abtropffläche, die dem Ventilaustritt entspricht. Die Tropfenbildung ist also im wesentlichen
abhängig von der Oberflächenspannung und der Schwerkraft Unter diesen Kräften schnürt sich die
Schmelze bekanntlich hinter der Austrittsfläche ein und reißt dann unter Bildung eines Haupttropfens sowie
eines oder mehrerer Nebentropfen ab. Dieser Vorgang kann nur auf Kosten der Tropfengröße beschleunigt
werden. Hohe Schmektegeschwindigkeiten führen schließlich zur Verdüsung und damit zu einer breitstreuenden
Tropfengrößenverteilung, deren Maximum bei den kleinsten Tröpfchendurchmessern liegt.
Für die Erzeugung von überwiegend grobem Granulat — in technischem Produktionsmaßstab — ist
die bekannte Vorrichtung nicht geeignet, weil die Ausbildung eines größeren Schmelzetropfens sehr
langsam vor sich geht; sie dauert mindestens eine Sekunde und, wenn besondere Ansprüche an d)e
einheitliche Größe gestellt werden, bis zu einer Minute.
Die beim Verdüsen entstehenden Partikelgrößen liegen — bezogen auf das Maximum der Tropfengrößenhäufigkeit
— meist'unter 50μπι; das daraus entstehende
Granulat erschwert die Weiterverarbeitung oder
unmittelbare Verwendung in vielen Fällen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Apparatur ist die damit verbundene Anordnung eines Flüssigkeitsbehälters,
in den die Tropfen fallen, um darin zu erstarren. Das Granulat muß nämlich vor weiterer Verwendung
wieder - möglichst restlos - von der Flüssigkeit befreit werden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile bei der Herstellung
von perlförmigem Granulat zu vermeiden.
Hierzu wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die einen Behälter mit Verteilerboden für die Aufnahme der
Schmelze und eine Heizkammer für die Beheizung des Verteilerbodens aufweist und erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet ist, daß die Austrittsöffnungen (1) der Heizkammer (2) in ringförmigen Spalten bestehen, die
von Durchbohrungen (3) der äußeren Heizkamme wand (4) und von Kanülen (5) des Verteilerbodens (6)
gebildet sind.
Das bei der erfindungsgemäßen Anordnung aus den Spalten austretende Heißgas bewirkt eine erhebliche
Beschleunigung der TropfenbiJdung. Es enisiehen
kugelförmige Granulatteilchen, deren Durchmesser durch Variieren des Gasdrucks beeinflußbar sind.
In de. Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung dargestellt. Die Austrittsöffnungen
(1) der Heizkammer (2) bestehen in ringförmigen Spalten. Diese sind von Durchbohrungen (3) der
Heizkam-nerwand (4) und von Kanülen (5) des
Verteilerbodens (6) gebildet.
Der Verteüerboden (6) trennt den druckfesten Schmelzekessel (7) von der Heizkammer (2). Der
Schmelzekessel enthält zweckmäßigerweise eine Rühreinrichtung (9) und weist, am Mantel angeordnet, eine
Heizeinrichtung (10) auf. die die Schmelzetemperatur beispielsweise mittels Kontaktthermometer (11) und
Steuergerät (12) konstant hält. Des weiteren ist ein Anschlußstutzen (13) angebracht, über den der Kesselinnenraum
mit einer Reduzierstation (14) für Druckgas beispielsweise Luft- oder Stickstoff verbunden ist
Eine zweite Reduzierstation (15), die unabhängig von der Station (14) arbeitet, liefert die zum Betrieb der
Heizkammer (2) erforderliche Gasmenge. Die Gastemperatur
ist beispielsweise mit Hilfe eines Wärmeaustauschers (16), eines Kontaktthermometers (17) und eines
Steuergerätes (18) genau einstellbar. Mit (19) ist ein trockener Auffangtrichter bezeichnet, der das Granulat
sammelt und über den Ablaufstutzen (20) weiterleitet.
Zum Betrieb der Vorrichtung wird die Schmelze auf einige Grad über den Erstarrungsbereich erwärmt und
mittels der Temperaturregeleinrichtung (10), (11), (12) auf dieser Temperatur unter Rühren konstant gehalten.
Dann werden die Reduzierstation (15) für das Heißgas, beispielsweise Luft, und die Reduzierstation
(14) für das Druckgas eingeschaltet. Das Heißgas wird auf einen Druck zwischen etwa 0,05 und etwa 0,5 atü
eingestellt, die Heißgastemperatur auf einen Wert, der etwa 3 bis etwa 80C über dem Erstarrungsbereich der
Schmelze liegt, so daß die Kanülen zu tropfen beginnen. Die Heißgastemperatur ist immer so zu wählen, daß die
austretende Schmelze nicht erstarrt und gut flüssig bleibt. Die Tropfenfrequenz ist praktisch an allen
Kanülen gleich, weil das dauernd strömende Heißgas die Kanülen gleichmäßig erwärmt und das durch die
Spalte zwischen den Durchbohrungen (3) und den Kanülen (5) austretende Heißgas einem Hochklettern
der Schmelze entgegenwirkt und damit eine Veränderung des Abreißquerschnittes verhindert. Die Tropfen-
frequenz kann durch Änderung des Auspreßdruckes an der Reduzierstation (14) beeinflußt werden.
Die Tropiengröße liegt zwischen etwa 02 bis etwa
2.0, vorzugsweise 03 bis 1,1 Kanülendurchmessern in einem von den Gasdrücken abhängigen Bereich. Die
sogenannten Nebentropfen von bedeutend kleinerem Durchmesser fallen — im Gegensatz zu den beim
Zerstäuben entstehenden - hier kaum ins Gewicht, die Schmeizeteilchen fliegen senkrecht Bei dünnflüssigeren
Schmelzen kann es auch ausreichend sein, ohne Druckgas zu arbeiten. Die Schmelze tritt dann unte,·
dem Druck der über den Kanülen liegenden Schmelz masse aus. Ebenso kann beispielsweise durch eine
Pumpe der Druck erzeugt werden, falls der Ans<itz-Schmelzkessel getrennt von der Granuliervorrichtung
iit. Das sich rasch abkühlende Heißgas verhindert ein
Agglomerieren der Teilchen im Fall; diese sind vielmehr nach einigen Metern Fallhöhe soweit verfestigt, daß
auch in dem entsprechend tief angeordneten trockenen Sammeltrichter kein Zusammenbacken eintritt. Wenn
die Schmelze - z. B. unter dem Einfluß von Beimischungen — besonders langsam erstarrt, kann
beispielsweise durch verdampfenden Stickstoff oder durch einen anderen Niedrigsieder, der den Partikeln
entgegengeführt wird, eine Beschleunigung der Erstarrung erzielt werden.
Die Kanülen (5), die auf der Grundfläche innerhalb der durch die Heizkammer gegebenen Begrenzung
gleichmäßig verteilt sind, ragen vorteilhaft um etwa 0.5 bis etwa 3 Kanülendurchmesser aus der Heizkammerwand
heraus. Beim Unterschreiten dieser Grenze kann es bei den höheren Heibgasürücken und bei gleichzeitig
geringen Oberflächenspannungen der Schmelze zu einem unerwünschten Zerreißen der Tröpfchen kommen.
Beim Überschreiten der angegebenen Grenzen läßt die Wirkung des Heißgases auf den Tropfenabriß
und auf das Hochsteigen stark benetzter Schmelzen nach.
Die Kanülen können in glatten Röhren bestehen, die
in den Verteilerboden eingelötet oder eingeschrumpft sind. In manchen Fällen, insbesondere bei zähflüssigen
Schmelzen ist es jedoch vorteilhaft, die Kanülenaustritte düsenförmig zu gestalten, z. B. durch Einziehen der
Kanülenenden gegenüber dem Kanülenschaft. Durch eine düsenartige Erweiterung dagegen kann eine in
anderen Fällen vorteilhafte Vergrößerung der Abreißfläche erzielt werden.
Bei der konstruktiven Gestaltung der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, für eine gute
Zentrierung der Kanülenaustritte in den Bohrungen der Heizkammerwand zu sorgen. Bei düsenförmiger Gestaltung
der Kanülenaustritte ist es vorteilhaft, auf die Kanülen aufschraub- oder aufsteckbare Düsenköpfe zu
verwenden und diese gegen die Bohrungen der Heizkammerwand bzw. gegen die Heizkammerwand
abzustützen. Zur Zentrierung und Abstützung etwa verwendete Stege oder dergleichen Hilfsmittel bekannter
Art sollten so angeordnet sein, daß die Abströmung des Heißgases möglichst wen.ig gestört wird und
vertikal gerichtet bleibt.
Als Material für die erfindungsgemäße Vorrichtung komrr.en die üblicherweise für Schmelzkessel, Heizkammern
usw. verwendeten Stoffe in Betracht.
Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der vergleichsweise hohen Leistung und
in der überwiegend gleichmäßigen Granulatgröße zu sehen. Der durch Nebentropfen verursachte Feinanteil
des Granulats fällt kaum ins Gewicht. Aussieben dieses geringen Anteils kann in den meisten Fällen unterbleiben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von perlförmigem
Granulat aus Schmelzen, die einen Behälter mit Verteüerboden für die Aufnahme der Schmelze und
eine Heizkammer für die Beheizung des Verteilerbodens aufweist dadurch gekennzeichnet,
daß die Austrittsöffnungen (1) der Heizkammer (2) in ringförmigen Spalten bestehen, die von Durch- ι ο
bohrungen (3) der äußeren Heizkammerwand (4) und den Kanülen (5) des Verteilerbodens (6) gebildet
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülen (5) in einer Länge von
etwa 0,5 bis etwa 3 Kanülendurchmessern aus der äußeren Heizkammerwand hervortreten.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülenaustritte diisenförmig
gestaltet sind.
Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691918685 DE1918685C3 (de) | 1969-04-12 | Vorrichtung zur Herstellung von perlförmlgem Granulat | |
CH513770A CH528299A (de) | 1969-04-12 | 1970-04-07 | Vorrichtung zur Herstellung von perlförmigem Granulat aus Schmelzen |
NL7004971A NL7004971A (de) | 1969-04-12 | 1970-04-07 | |
US28658A US3642393A (en) | 1969-04-12 | 1970-04-09 | Apparatus for the manufacture of granules |
CA079764A CA920313A (en) | 1969-04-12 | 1970-04-10 | Melt vessel with tubes in bottom passing through heating chamber |
AT330370A AT294022B (de) | 1969-04-12 | 1970-04-10 | Vorrichtung zur Granulatherstellung |
BE748862D BE748862A (fr) | 1969-04-12 | 1970-04-13 | Appareil pour la preparation de granules |
FR7013187A FR2043230A5 (de) | 1969-04-12 | 1970-04-13 | |
GB1744070A GB1304099A (de) | 1969-04-12 | 1970-04-13 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691918685 DE1918685C3 (de) | 1969-04-12 | Vorrichtung zur Herstellung von perlförmlgem Granulat |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1918685A1 DE1918685A1 (de) | 1970-10-15 |
DE1918685B2 true DE1918685B2 (de) | 1976-07-22 |
DE1918685C3 DE1918685C3 (de) | 1977-03-10 |
Family
ID=
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10333957A1 (de) * | 2003-07-25 | 2005-02-24 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen sphärischer Partikel aus Ammoniumnitrat (AN) mit enger Größenverteilung |
DE19781525B4 (de) * | 1996-11-20 | 2006-03-09 | Otkrytoe Akcionernoe Obščestvo "Avjabor" Dzerščinskiy Opytnij Zavod Aviacionnych Materialov | Verfahren zur Herstellung von Granalien eines thermolabilen Materials und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE19781525B4 (de) * | 1996-11-20 | 2006-03-09 | Otkrytoe Akcionernoe Obščestvo "Avjabor" Dzerščinskiy Opytnij Zavod Aviacionnych Materialov | Verfahren zur Herstellung von Granalien eines thermolabilen Materials und Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens |
DE10333957A1 (de) * | 2003-07-25 | 2005-02-24 | Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen sphärischer Partikel aus Ammoniumnitrat (AN) mit enger Größenverteilung |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE748862A (fr) | 1970-10-13 |
GB1304099A (de) | 1973-01-24 |
AT294022B (de) | 1971-11-10 |
DE1918685A1 (de) | 1970-10-15 |
US3642393A (en) | 1972-02-15 |
CA920313A (en) | 1973-02-06 |
NL7004971A (de) | 1970-10-14 |
FR2043230A5 (de) | 1971-02-12 |
CH528299A (de) | 1972-09-30 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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