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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Granalien eines
thermolabilen Materials und eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
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Thermolabile
Materialien sind unbeständige,
d.h. sich bei Erwärmung
leicht zersetzende Materialien. Das Granulieren derartiger Materialien
bereitet große
Schwierigkeiten, weil sie beim Phasenübergang aus dem flüssigen in
den festen Zustand zum Zerfall neigen und bei der Herstellung von
Granalien durch das Material der Ausrüstung verunreinigt werden.
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Einer
der Vertreter thermolabiler Materialien ist Diphenylmethandiisocyanat
(im folgenden MDI), das beim Herstellen von Härtern, welche in Klebstoffmassen
zur Verwendung kommen, am effektivsten eingesetzt wird. Bekannt
ist die Aufbewahrung dieser Härter
im pulverförmigen
Zustand. Wegen der hohen Neigung von MDI zum Zusammenbacken und
Zusammenkleben kann die genannte Aufbewahrung zur Bildung eines
Monoliths und zur Unmöglichkeit
seiner Verwendung führen.
Daher besteht akut das Problem der MDI-Granulierung, die die Neigung des Zielproduktes
zum Zusammenbacken und Zusammenkleben verringert.
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Der
typischste Vertreter thermolabiler Materialien ist Dimethylaminboran
(im folgenden DMAB), das eine niedrige Schmelztemperatur von 35
bis 37°C
hat und bei Temperaturen oberhalb von 45°C unter Bildung unerwünschter
Beimengungen und Verschlechterung der Reinheit des Fertigproduktes
sich merklich zu zersetzen beginnt. Außerdem ist festzustellen, dass
bei der Aufbewahrung von DMAB im pulverförmigen Zustand das Produkt
wegen seiner Thermolabilität
(der Fähigkeit,
sich unter Bildung unerwünschter
Beimengungen zu zersetzen) oft unter Bildung eines Monoliths zusammenbackt.
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Die
Bildung von DMAB-Granalien mit hohem Reinheitsgrad und mit Einhaltung
entsprechender Größen, welche
die geforderten Betriebseigenschaften sicherstellen, ist mit Schwierigkeiten
im Zusammenhang mit der niedrigen Schmelztemperatur und der Instabilität von DMAB
verknüpft.
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DMAB
wird in der organischen Synthese als selektives Reduktionsmittel
und in der nichtelektrolytischen (chemischen) Metallisierung verwendet,
wo ein hoher Reinheitsgrad erforderlich ist.
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Es
sind verschiedene Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von
Granalien aus geschmolzenen Materialien bekannt, die eine erhöhte Adhäsion an
metallischen Oberflächen
aufweisen. Beispielsweise sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Granulieren von geschmolzenen Materialien bekannt (SU, A, 1005878),
wobei die Zuführung
des Materials auf eine zuvor angefeuchtete, sich bewegende Oberfläche des Metallbandes
eines Granulators, die Kühlung
der Schmelze während
ihrer Bewegung und die Abnahme des gehärteten Produktes von dieser
Oberfläche
vorgesehen sind.
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Nach
dem bekannten Verfahren wird die Kühlung des sich bewegenden Bandes
durch Anfeuchten mittels gesättigtem
Wasserdampf vorgenommen, was gewährleistet,
dass auf der Oberfläche
des Bandes ein gleichmäßig dicker
Wasserfilm gebildet wird, der das Anhaften des Materials an der
Oberfläche
verhindert und die geforderte Qualität von Granalien durch Verminderung
ihrer Feuchtigkeit und Vermeidung metallischer Beimengungen sicherstellt.
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Jedoch
kann ein solches Granulierverfahren nicht zur Herstellung von Granalien
thermolabiler niedrigschmelzender Materialien aus deren Schmelzen
angewandt werden, weil das Wasser nicht die Zeit hat, vollständig zu
verdampfen, und zusammen mit den hart gewordenen Granalien in einen
Aufnahmebunker gelangt, was zur Erhöhung des Feuchtigkeitsgehaltes
im Fertigprodukt sowie zur erhöhten
Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben führt, wodurch die Qualität des Zielproduktes
vermindert wird.
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Bekannt
ist ein Verfahren zum Granulieren von DMAB (Japan 210692), bei dem
man das DMAB im geschmolzenen Zustand in Form von Tropfen in ein
gekühltes
Lösungsmittel
einführt,
welches das DMAB schwach löst.
Als Ausgangsprodukt kann nach diesem Verfahren ein DMAB verwendet
werden, das nach einer beliebigen industriemäßigen Produktionsmethode hergestellt
ist.
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Vorläufig löst man das
DMAB bei einer Temperatur von höchstens
70°C in
einer geringen Menge eines starken Lösungsmittels und bereitet damit
eine disperse Tropfen-Emulsion zu, wonach man diese Emulsion in Form
von Tropfen aus einer Tropfen- oder
Zerstäuberdüse bei einer
Temperatur unter dem DMAB-Schmelzpunkt
(praktisch bei 0°C)
einem gekühlten
schwachen Lösungsmittel
zuführt
und DMAB erhärten
lässt.
Es ist nach diesem Verfahren möglich,
der dispersen Tropfen-Lösung
eine große
Menge eines auf eine Temperatur von minus 30°C bis minus 20°C gekühlten schwachen
Lösungsmittels
beizumischen und in diesem Zustand kristallisieren zu lassen. Als
Lösungsmittel
können
gesättigte
Kohlenwasserstoffe mit niedrigem Siedepunkt oder zyklische Kohlenwasserstoffe,
z.B. n-Pentan, n-Hexan und andere verwendet werden, die das DMAB nicht
lösen.
Als Vorrichtung zur Herstellung von DMAB-Granalien nach diesem Verfahren
setzt man einen Behälter
mit Rührwerk
und oben angeordneter Düse
ein. Bei der Einführung
von DMAB in Form von Tropfen in das gekühlte Lösungsmittel kühlt sich
dieses sogleich ab und erstarrt, ohne an den Wänden kleben zu bleiben. Das
erhärtete
DMAB wird mit Hilfe eines Filters abfiltriert, während die Reste des Lösungsmittels
aus dem DMAB durch Vakuumtrocknung entfernt werden. Der Prozess
läuft in
einem sauerstoff – und
wasserfreien Medium ab.
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Die
besagten Verfahren und Vorrichtung ermöglichen es, den Granulierprozess
durch die Geschwindigkeit der Produkteinführung und die Drehzahl des
Rührwerks
des Apparates zu regeln. Ein solches Verfahren zum DMAB-Granulieren
gestattet es, Granalien zu erhalten, ohne dass in diese metallische
Beimengungen gelangen, und das mögliche
Zersetzen von DMAB wegen hoher Temperatur zu vermeiden; es erhöht die Reinheit
des Produktes bei Entfernung von Beimengungen – des Lösungsmittels – und erlaubt
es, die Granaliengröße zu kontrollieren.
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Trotz
der genannten Vorteile ist jedoch das Verfahren mit einer Reihe
von Nachteilen behaftet:
- 1. Es ist eine beträchtliche
Menge des Lösungsmittels
je Fertigprodukteinheit erforderlich.
- 2. Bei der Entfernung des starken Lösungsmittels aus der sich ausbildenden
DMAB-Granalie bei der Kristallisation des Tropfens im gekühlten schwachen
Lösungsmittel
ist eine Kristallisation vom Mittelpunkt des Tropfens zur Peripherie
erforderlich, was in diesem Fall praktisch unmöglich zu bewerkstelligen ist.
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Das
Eingießen
der vorläufig
zubereiteten dispersen Lösung
in Form von DMAB-Tropfen in einem starken Lösungsmittel in ein gekühltes Lösungsmittel
kann außerdem
zur Änderung
der geforderten Tropfengröße führen und
garantiert keinen hinreichenden Grad der Entfernung des Lösungsmittels
und der Beimengungen aus den herzustellenden Granalien.
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Es
ist ein in der Beschreibung zur obengenannten JA-PS Nr. 210692 behandeltes
Verfahren zur Herstellung von granuliertem DMAB bekannt, wobei das
DMAB vorläufig
geschmolzen und dann tropfenweise in eine gekühlte Trommel für die Kristallisation
eingespritzt wird.
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Das
tropfenweise Einspritzen der Schmelze erfolgt in einem Inertgasmedium.
Beim Gelangen jedes DMAB-Tropfens auf die Innenfläche der
gekühlten
Trommel findet ein intensiver Wärmeaustausch
und das Gefrieren (Erstarren) des Tropfens unter Bildung, einer
Granalie statt. Aber infolge einer Adhäsion der DMAB-Schmelze an der
metallischen Oberfläche
der Trommel erfolgt das Anhaften der Granalien an der gekühlten Oberfläche, was
die Zielproduktausbeute herabsetzt, eine Putzausrüstung erfordert
und unerwünschte Verunreinigungen
durch metallische Beimengungen zur Folge hat, welche die Qualität des erhaltenen
granulierten DMAB vermindern.
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Um
das DMAB durch Einspritzen unter Druck zuzuführen sowie die Trommel zu kühlen, werden
sperrige Ausrüstungen
eingesetzt, was den Prozess verteuert; aber konkret ist der Inhalt
und die technologische Verfahrensführung beim Granulieren in der
angegebenen Patentschrift nicht offenbart.
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Somit
ist dem Anmelder kein Verfahren zur Herstellung von granuliertem
DMAB bekannt, das einen hohen Reinheitsgrad und einen hohen Zielprodukt-Extraktionskoeffizienten
sicherstellt.
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Es
sind ein Verfahren zur Herstellung von Granalien und eine Vorrichtung
zur Durchführung
bekannt, die zum Granulieren zähflüssiger Materialien
bestimmt sind (SU, A, 1823796). Die Vorrichtung enthält einen Schutzmantel,
in dem eine beheizte Rotor-Dosiereinrichtung, welche eine Matrize
mit Tropfen formierenden Düsen
trägt,
und einen unter der Matrize mit einem Spalt bezüglich der Stirnenden der Düsen angeordneten Bandförderer,
dessen Band aus Stahl besteht. Dabei besitzt die Vorrichtung ein
Mittel zur Kühlung
des Bandes von unten, welches mit einem Kältemittel-Zuführungssystem
verbunden ist.
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Das
genannte Verfahren besteht darin, dass die Tropfen des Materials
aus den Öffnungen
der Düsen der
auf eine vorgegebene Temperatur gekühlten Oberfläche des
Förderbandes
zugeführt
werden, auf der sich Granalien ausbilden und erhärten, die dann vermittels eines
Abstreicheisens abgenommen und in einen Sammelbunker für Fertigprodukte
abgeworfen werden. Das bekannte Verfahren und die bekannte Vorrichtung
gewährleisten
die Formierung der Tropfen in den Öffnungen unter nachfolgender
Verschiebung derselben mit dem sich bewegenden Förderband. Dabei ist der Spalt
zwischen der Oberfläche
des Bandes und der Stirnseite der Düsen sehr klein, wodurch die
aus den Öffnungen
der Düsen
noch nicht ganz ausgetretenen Tropfen vor deren Ablösung durch
die Bandoberfläche
aufgefangen werden, daran kleben bleiben und durch diese Oberfläche in Form
eines Strangs ausgezogen werden, der sich während der Bewegung des Bandes
von der Düse ablöst und zunächst die
Form eines Klumpens, dann eine linsenförmige Gestalt annimmt und danach
in Form einer als Tablette ausgebildeten Granalie endgültig erhärtet.
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Bei
der Anwendung des genannten Verfahrens und der genannten Vorrichtung
vollzieht sich die Kühlung
der Tropfen des zu granulierenden Materials in einer Stufe, da die
Tropfen ohne Vorkühlung
zu der auf eine niedrige Temperatur gekühlten Bandoberfläche gelangen.
Infolgedessen erfolgt eine Kapselung jedes Tropfens, das heißt dessen
schnelles Tiefgefrieren in Richtung von der Oberfläche zum
Zentrum. Dies erschwert die Wärmeableitung
aus dem Zentrum des Tropfens und erlaubt es nicht, dass dessen gesamte
innere Masse vollständig
erhärtet.
Als Ergebnis kommt es zur Störung
des Wärmeaustausches
zwischen dem inneren flüssigen
Zentrum des Tropfens und der innenliegenden Oberfläche seiner
gefrorenen Schicht, das heißt, es
wird die Ableitung der Kristallisationswärme erschwert, was die Granalie
sich nicht vollständig
ausbilden lässt.
Die Granalie bleibt locker, was die Neigung der Granalien zum Zusammenbacken
und Zusammenkleben bei der Aufbewahrung erhöht.
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Überdies
findet innerhalb der Granalie ein Stoffzerfall unter Bildung neuer
Verbindungen statt, was den Reinheitsgrad des granulierten Produktes
und die Festigkeit der Granalien herabmindert.
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Darüber hinaus
weisen die bei der Anwendung des genannten Verfahrens und der genannten
Vorrichtung gebildeten Tropfen eine Form auf, die von der sphärischen
abweicht, weil die Tropfen aus der Matrize der Dosiereinrichtung
durch ihren unmittelbaren Kontakt mit der Kühlfläche herausgezogen werden, wobei
der Tropfen verformt wird und bei dessen Erhärtung Granalien gebildet werden,
die einen großen
Flächenkontakt mit
dem Material des Förderbandes
haben. Dies führt
zum Anhaften des zu granulierenden Materials an der Oberfläche des
Metallbandes, auf dem nach der Abnahme der Granalien eine Materialschicht
zurückbleibt, was
im weiteren die Formierung von Granalien behindert oder eine zusätzliche
Reinigung erfordert. Dabei wird die Abnahme der Granalien vom Band
erschwert, es ist erforderlich die Granalien vom Band abzuschaben, was
das Material der Granalien durch Metallteilchen verunreinigt und
den Reinheitsgrad senkt.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung
von Granalien eines thermolabilen Materials mit solchen Formierungsbedingungen
der Granalien und eine solche Vorrichtung zur Herstellung von Granalien
zu schaffen, die es gestatten, Granalien thermolabilen Materials
mit einem hohen Extraktionskoeffizienten unter Beibehaltung des
Reinheitsgrades das Ausgangsproduktes zu erhalten sowie die Neigung
zum Zusammenbacken und Zusammenkleben der hergestellten Granalien
bei deren Aufbewahrung und das Anhaften derselben an den Arbeitselementen
der Ausrüstung
auszuschließen.
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Diese
Aufgabe ist durch Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von
Granalien eines thermolabilen Materials gelöst, welches die Erwärmung des
Materials in einem Inertgasmedium oberhalb der Schmelztemperatur,
aber unterhalb der Zersetzungstemperatur, die Dispergierung der
erhaltenen Schmelze zu Tropfen, deren Kühlung unter die Schmelztemperatur
und die Herstellung des Zielproduktes umfasst, wobei erfindungsgemäß die Dispergierung
der Schmelze zu Tropfen bei konstantem Überdruck durchgeführt wird,
während
die Kühlung
in zwei Stufen erfolgt, wobei in der ersten Stufe die Tropfen bei
einer Temperatur gekühlt
werden, die den Phasenübergang
des Materials des Tropfens aus dem flüssigen Zustand in den metastabilen
Zustand und die Formierung einer Granalie gewährleistet und wobei sie in
der zweiten Stufe bei einer Temperatur gekühlt werden, die die Kristallisation
der gesamten Masse der Granalie sicherstellt.
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Die
Formierung der Tropfen bei konstantem Überdruck gewährleistet
die Maß-
und Formbeständigkeit der
Tropfen und die Erleichterung ihrer Ablösung beim Dispergieren ohne
Hängenbleiben
und Anhaften an der Dispergierausrüstung, wodurch sich Granalien
von im wesentlichen hemisphärischer
Form ausbilden. Diese Form der Granalien bietet die Möglichkeit,
die Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben der Granalien
bei ihrer Aufbewahrung fast vollständig zu vermeiden, was zu einer
beträchtlichen
Verlängerung
der Aufbewahrungsdauer der Granalien beiträgt. Dies ist durch die sphärische oder
hemisphärische
Granalienform erklärbar,
die eine Form ist, die den kleinsten Flächenkontakt zwischen den Granalien
und der Arbeitsfläche der
Ausrüstung
sicherstellt.
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Die
Verwendung von zwei aufeinanderfolgenden Stufen der Tropfenkühlung ermöglicht feste
vollständig
formierte, im gesamten Volumen erhärtete, Granalien zu erhalten,
bei denen die Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben während der
Aufbewahrung ausgeschlossen ist. In der ersten Kühlstufe erfolgt eine allmähliche Kühlung des
Materials des Tropfens ohne Kristallisation seiner Oberflächenschicht,
was die Bildung der Granalien gewährleistet, aber die Wärmeableitung
aus dem Inneren des Tropfens nicht behindert und es ermöglicht,
in der zweiten Stufe die Granalien bei einer niedrigeren Temperatur
ohne Kapselbildung unter Durchfrieren der Gesamtmasse der Granalie
zu kühlen,
dass heißt
eine wirksame Ableitung der Kristallisationswärme sicherzustellen.
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Die
Kühlung
verhindert einen Stoffzerfall innerhalb der Granalien und sichert
einen hohen Extraktionskoeffizienten des Zielproduktes unter Beibehaltung
des Reinheitsgrades des Ausgangsproduktes.
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Um
die Ablösung
des Tropfens zu verbessern und die Wechselwirkung des Materials
mit Luftsauerstoff zu verhindern, ist es vorteilhaft, den Überdruck
beim Dispergieren durch die Höhe
der Schmelzesäule
in Anwesenheit eines Inertgases unter einem Druck von 0,02 bis 0,05
MPa zu erzeugen.
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Für DMAB ist
es vorteilhaft , die Kühlung
in der ersten Stufe bei einer Temperatur von minus 5°C bis minus
20°C und
in der zweiten Stufe bei einer Temperatur von minus 25°C bis minus
35°C durchzuführen.
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Für Diphenylmethandiisocyanat
ist wünschenswert,
die Kühlung
in der ersten Stufe bei einer Temperatur von 0°C bis minus 5°C und in
der zweiten Stufe von minus 5°C
bis minus 20°C
vorzunehmen.
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Um
die Adhäsion
der Tropfen an der Kühlfläche möglichst
klein zu halten, ist es vorteilhaft , die Kühlung auf einer sich kontinuierlich
bewegenden Oberfläche
durchzuführen,
die aus einem Material besteht, welches einen Benetzungswinkel zu
dem zu granulierenden Material von mindestens gleich 63,5°C hat. Dadurch wird
das Anhaften des zu granulierenden Materials an der Kühlfläche vermieden
und die Abnahme der Granalien ohne ihre Verformung erleichtert,
was den Zielprodukt-Extraktionskoeffizienten
steigert und die Verunreinigung der Granalien durch Teilchen des
Materials der Kühlfläche ausschließt, indem
der Reinheitsgrad des zu granulierenden Produktes erhöht wird,
sowie auch die hemisphärische
Granalienform beibehält,
wodurch die Neigung der Granalien zum Zusammenbacken und Zusammenkleben
bei ihrer Aufbewahrung nahezu vollständig ausgeschlossen wird.
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Die
gestellte Aufgabe ist auch durch Schaffung einer Vorrichtung zur
Herstellung von Granalien gelöst, enthaltend
einen Schutzmantel, in dem eine beheizte Dosiereinrichtung, in deren
Gehäuse
Tropfen formierende Düsen
angeordnet sind, ein unter der Dosiereinrichtung befindliches Förderband
und ein mit einem Kältemittel-Zuführungssystem
verbundenes Mittel zur Kühlung
des Bandes untergebracht sind, wobei erfindungsgemäß das Mittel
zur Kühlung
des Förderbandes
eine drehbare gekühlte
Trommel darstellt, deren Drehachse zur Längsachse des Gehäuses der
Dosiereinrichtung im wesentlichen parallel ist, und das Förderband
ein endloses Band ist, das auf die Trommel unter Bildung eines Unter-
und eines Obertrums gespannt ist, von denen die Oberfläche des
letzteren, die der Dosiereinrichtung zugewandt ist, von den Stirnseiten
ihrer Düsen
um einen Abstand (H) beabstandet ist, welcher eine vollständige Bildung
jedes Tropfens im freien Flug vor dem Gelangen desselben auf das
Band sichert, wobei die Drehachse der Trommel in bezug auf die Symmetrieachse der
Dosiereinrichtung um einen Abstand (B) versetzt ist, gewählt aus
der Beziehung:
worin bedeuten:
π = 3,14;
D
= Durchmesser der Trommel, mm;
n/60 = Winkelgeschwindigkeit
der Trommel, s
–1,
t = Zeit des
Phasenübergangs
des Materials des Tropfens aus dem flüssigen Zustand in den metastabilen
Zustand, s.
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Die
erfindungsgemäße konstruktive
Ausführung
der Vorrichtung unter Verwendung einer in Bezug auf die Dosiereinrichtung
versetzt angeordneten Trommel als Mittel zur Bandkühlung gestattet
es, im Mantel zwei Wärmeaustauschzonen
zu erzeugen: eine Zone der Vorkühlung
der Granalientropfen auf der geradlinigen Übernahmestrecke des Bandobertrums,
die durch Wärme austausch
von der Trommel gekühlt
wird, und eine Zone der endgültigen
Kühlung
der Granalien auf der krummlinigen Arbeitsstrecke des Bandes, die
unmittelbar mit der Trommel in Kontakt steht. Die Versetzung der
Kühlungsquelle
gegenüber
dem Ausgabebereich des Tropfens (dem Bereich der Aufnahme des Tropfens
durch die gekühlte
Oberfläche)
ermöglicht
die Überführung des
Materials des Tropfens aus dem flüssigen in den metastabilen
Zustand unter beträchtlicher
Erhöhung
der Materialviskosität,
was es dem Tropfen gestattet, seine Form, ohne Erhärtung der
Oberflächenschicht,
beizubehalten. Dies wiederum gewährleistet
eine effektive Ableitung der Kristallisationswärme in der ersten und der zweiten
Wärmeaustauschzone,
erhöht
die Festigkeit und Formgenauigkeit der fertigen Granalien, schließt ihren
Zerfall, das Auftreten unerwünschter
Beimengungen und die Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben
aus.
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Das
Vorhandensein eines bestimmten Abstandes (H) zwischen den Stirnseiten
der Düsen
und der Oberfläche
des Bandobertrums erlaubt es den Tropfen, sich bei deren freiem
Fall vollständig
auszubilden und bei ihrem Gelangen auf die Oberfläche des
Obertrums eine im wesentlichen hemisphärische Form anzunehmen. Der
Abstand hängt
von der Viskosität
und der Oberflächenspannung
der Schmelze des zu granulierenden Materials ab. Beispielsweise
ist es beim Granulieren von DMAB und MDI vorteilhaft, daß die, der
Dosiereinrichtung zugewandte Oberfläche des Obertrums von den Stirnseiten
der Düsen
in einem Abstand (H) von 5 bis 7 mm liegen.
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Es
ist vorteilhaft, daß zumindest
die der Dosiereinrichtung zugewandte Oberfläche des endlosen Bandes aus
einem Material besteht, dessen Benetzungswinkel zu dem zu granulierenden
Material mindestens gleich 63,5° ist.
Die Anwendung eines Materials mit dem genannten Benetzungswinkel
gewährleistet
die kleinste Adhäsion
der Granalien an der Bandoberfläche
und ermöglicht
eine leichte Abnahme der Granalien von der Bandoberfläche, wodurch
es nicht zur Verunreinigung der Granalien durch Teilchen des Bandmaterials kommt.
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Es
ist wünschenswert,
daß jede
Düse einen
aus dem Gehäuse
der Dosiereinrichtung herausragenden Teil aufweist, der aus einem
Werkstoff besteht, dessen Benetzungswinkel zu dem zu granulierenden
Material mindestens gleich 63,5° ist.
Dies erleichtert die Ablösung
des Tropfens von der Ausrüstung,
schließt
dessen Anhaften und die Verstopfung der Düsen aus und gibt dem Tropfen
die Möglichkeit,
sich im freien Flug vollständig
auszubilden, was die Herstellung von Granalien hemisphärischer
Form garantiert.
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Es
ist vorteilhaft , daß die
Vorrichtung mit Mitteln für
die Inertgaszufuhr in den Schutzmantel und ins Gehäuse der
Dosiereinrichtung sowie mit mindestens einer Vorrichtung zum Spannen
und Fixieren der Querverschiebung des Bandes auf der Trommel versehen
ist, welche Vorrichtung eine im wesentlichen parallel zur Drehachse
der Trommel drehbar angeordnete Spannwelle, einen Mechanismus zur
Korrektur der Lage der Drehachse der Welle bezüglich der Drehachse (a) der
Trommel und ein Mittel zum Entfernen der hergestellten Granalien
von dem Band enthält.
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Dies
gewährleistet
die richtige Kühlung
der Granalien, den zum Bewegen des Bandes notwendigen Kontakt mit
der Trom mel, die geforderten Bedingungen eines optimalen Wärmeaustausches
und schließt
Produktverluste durch Durchfließen
oder Abwerfen nicht auf die transportierende Oberfläche aus.
Außerdem
stellt das Vorhandensein der besagten Spannvorrichtung eine solche
Lage des Obertrums sicher, bei der die auf das Band gelangten Tropfen
nicht zerfließen,
sondern ihre hemisphärische
Form, in welcher sie auf die Kühlfläche gelangt
sind, bei behalten. Das Vorhandensein der Vorrichtung zum Entfernen
von Granalien gewährleistet
die volle Abnahme der Granalien von dem Band trotz verschiedener Änderungen
seiner Lage, während das
vorhandene Mittel zur Inertgaszufuhr für ein ständiges Anblasen von mit dem
Band kontaktierenden Oberflächen
mit einem inerten Medium (z.B. Stickstoff) sorgt, wodurch eine mechanische
Beschädigung
des Bandes vermieden werden kann.
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Es
ist wünschenswert,
daß in
der Trommel ein Kältemittelzuführungs-
und -umlaufkreis untergebracht ist, der als Labyrinthkreis in Form
von S-förmigen
Kanälen
ausgeführt
ist, gebildet von Quertrennwänden,
welche abwechselnd mit ihren gegenüberliegenden Sohlen an der
Innenfläche
des Mantels der Trommel befestigt sind, was eine wirksame und gleichmäßige Kühlung des
Bandes über
seine Breite bei geringem Kältemittelverbrauch
gewährleistet.
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Die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
erlaubt es, Granalien thermolabilen Materials mit hohem Extraktionskoeffizienten
unter Beibehaltung des Reinheitsgrades des Ausgangsproduktes herzustellen
sowie die Neigung der erhaltenen Granalien zum Zusammenbacken und
Zusammenkleben bei der Aufbewahrung derselben auszuschließen.
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Da
das DMAB ein typischer Vertreter thermolabiler Ma terialien ist,
wird nachstehend das erfindungsgemäße Verfahren in Anwendung auf
das Granulieren von DMAB behandelt.
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Das
nach einer beliebigen bekannten Methode hergestellte Ausgangs-DMAB
wird in einem Inertgasmedium auf eine Temperatur oberhalb seiner
Schmelztemperatur, aber unterhalb seiner Zersetzungstemperatur erwärmt. Danach
wird die Dispergierung der erhaltenen Schmelze zu Tropfen und deren
Kühlung
auf eine Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Dimethylaminborans
durchgeführt.
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Die
Erwärmung
von DMAB erfolgt bevorzugt auf eine Temperatur von 38–42°C in Anwesenheit
eines inerten Gases unter einem Druck von 0,02 bis 0,05 MPa.
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Die
Dispergierung der Schmelze zu Tropfen wird bei einem konstanten Überdruck
vorgenommen, der z.B. durch die Höhe der Säule von geschmolzenem DMAB
und einen Inertgasdruck vorzugsweise von 0,02 bis 0,05 MPa erzeugt
wird.
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Die
Kühlung
wird in zwei Stufen durchgeführt,
wobei in der ersten Stufe die Kühlung
bei einer Temperatur erfolgt, die den Übergang des Materials des Tropfens
aus dem flüssigen
Zustand in den metastabilen Zustand, vorzugsweise von minus 5°C bis minus
20°C, gewährleistet,
und in der zweiten Stufe – bei
der Temperatur der Erhärtung
der gesamten Masse von Granalien- vorzugsweise
von minus 25°C
bis minus 35°C.
Dabei wird die Kühlung
in der ersten und der zweiten Stufe auf einer sich kontinuierlich
bewegenden Oberfläche
vorgenommen die aus einem Material besteht, das einen Benetzungewinkel zu
DMAB mindestens gleich 63,5° besitzt.
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Als
Material der sich bewegenden Oberfläche kann ein Glasgewebe mit
einem Polymeranstrich z.B. aus Fluorkunststoff verwendet werden,
oder es kann ein ganz aus einem Polymer bestehendes Band sein, oder
es kann auch ein Metallband mit einem Polymeranstrich in Frage kommen.
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Die
Zuführung
der Schmelzetropfen zur Kristallisation geschieht durch deren freien
Fall in einer Inertgasatmospäre
mit einer Zuführungshäufigkeit
von 2 bis 20 kg/h.
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Die
Kühlung
der Schmelzetropfen auf die Kristallisationstemperatur wird auf
einem vorgekühlten
Band vorgenommen, das sich mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit
von z.B. 0,10 m/s kontinuierlich bewegt.
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Erfahrungsgemäß bildet
sich bei einer Senkung der Druckhöhe der Schmelze und ihrer Temperatur unter
die angegebenen Werte die erforderliche Größe des Schmelzetropfens nicht
aus, welcher die geforderte Granalie des Produktes bildet. Außerdem führt eine
Senkung der Temperatur der Schmelze zur vorzeitigen Tropfenkristallisation,
die die Qualität
von fertigem granuliertem DMAB verschlechtert. Bei einer Erhöhung der Druckhöhe der Schmelze
entstehen Schwierigkeiten mit der Regelung der Zuführungshäufigkeit
der Tropfen, es wird die Vereinigung der Tropfen auf der sich kontinuierlich
bewegenden Oberfläche
möglich.
Eine Erhöhung
der Schmelztemperatur und der Zuführung der Schmelzetropfen führt zur
Zersetzung von DMAB, zur Bildung von unerwünschten Beimengungen, was insgesamt
eine faktische Senkung der Ausbeute an qualitätsgerechtem Zielprodukt sowie
Ausgangsproduktverluste zur Folge hat, was nachteilig ist.
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Durch Ändern der
angeführten
Parameter des Inertgasdruckes in den erwähnten Grenzen wird erreicht,
daß der
Verlauf von Nebenreaktionen, welche die Qualität des Fertigprodukts verschlechtern,
ausgeschlossen wird und die geforderte handelsübliche Granaliengröße und die
Häufigkeit
der Zuführung
der Schmelzetropfen zur Kühlung
sichergestellt werden.
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Die
Durchführung
der Kristallisation in zwei Stuten gewährleistet eine rechtzeitige
Verwirklichung des Granulierens bei vollständiger Übertragung der Kristallisationswärme auf
die sich bewegende gekühlte
Bandoberfläche
und auf das Inertgas, das nach Beendigung des Granuliervorgangs
gereinigt und in die Atmosphäre ausgestoßen wird.
Die erfindungsgemäß vorgeschlagenen
Kühlbedingungen
der Schmelzetropfen sichern auch einen für niedrigschmelzende Materialien
erforderlichen Verlauf der Kristallisation eines Tropfens, der eine
Granalie mit den gewünschten
Größenparametern
und der gewünschten
Härte bei
gewählten
Temperaturen bildet, wodurch die Reinheit des hergestellten Produktes
sichergestellt wird und dessen Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben
bei langzeitiger Aufbewahrung ausgeschlossen wird.
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Die
Zuführung
der Schmelze in Form von DMAB-Tropfen ohne Lösungsmittel auf eine vorgekühlte, sich
bewegende Oberfläche
mit einer vorgegebenen gleichbleibenden Geschwindigkeit und einem
gewählten bevorzugten
Benetzungswinkel zu DMAB, die allmähliche Ableitung der Wärme, die
von den Tropfen während der
ganzen Kristallisationszeit abgegeben wird, schließt die Adhäsion der
gebildeten Granalien an der Bandoberfläche und die Notwendigkeit ihrer
mechanischen Ab nahme vom Band aus.
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Die
Realisierung der erfindungsgemäßen Kristallisationsverhältnisse
ist in dem Falle möglich,
wenn die Dauer der vollständigen
Ableitung der Wärme
aus der Schmelze mit der Zeit des Fallens des Tropfens und dessen
Verweilens auf dem gekühlten
Band vergleichbar ist, welche die Adhäsion von DMAB an der Bandoberfläche sowie
den Verlauf von Nebenreaktionen, die die Qualität des Zielproduktes verschlechtern,
ausschließt.
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Zur
Betstimmung optimaler Bedingungen der Wärmebilanz des Prozesses der
DMAB-Granulierung, das heißt
zur Ermittlung des Verhältnisses
zwischen der Häufigkeit
(Geschwindigkeit) der Zuführung
der Schmelzetropfen auf das Band, ihrer Kontaktzeit mit dem Inertgas
und der Geschwindigkeit der sich bewegenden Bandoberfläche, durch
welche die Formierung einer optimalen Granalie und die vollständige Ableitung
der Kristallisationswärme
sichergestellt werden, wurden experimentell folgende Größen definiert:
- – Druckhöhe der Säule der
zum Dispergieren gelangenden Schmelze (Größe des ständigen Volumendurchflusses
der zum Dispergieren zugeführten
Schmelze), die durch eine vorgegebene Produktausbeute in der Zeiteinheit
bestimmt wird;
- – Schmelz-
und Dispergiertemperatur der Schmelze;
- – Temperatur
der Durchführung
der ersten und der zweiten Kühlstufe
(Kristallisationsstufe) der Schmelzetropfen;
- – Druck
des Inertgases, in dessen Atmosphäre die Operationen des Granulierens
von DMAB ausgeführt werden;
- – Häufigkeit
der Tropfenzuführung
zum Granulieren;
- – Geschwindigkeit
der sich bewegenden gekühlten
Bandoberfläche
und Wert des Benetzungswinkels von DMAB zum Band; der die Adhäsion an
der Bandoberfläche
ausschließt.
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Als
Ausgangsprodukt für
die Zubereitung der Schmelze kann das nach einem beliebigen industriemäßigen Verfahren
hergestellte DMAB verwendet werden.
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Das
Schmelzen von kristallinem DMAB und das Dispergieren der Schmelze
werden in Vorrichtungen durchgeführt,
in denen die Temperatur der DMAB-Schmelze in einem Intervall von
38°C bis
42°C mittels
eines technologischen Umlaufkreises von zirkulierendem Heißwasser
konstant gehalten wird, welche Vorrichtungen und Förderleitungen über Heizmäntel beheizt.
In der Periode des Schmelzens von DMAB und des Dispergierens wird
in der Vorrichtung ein Überdruck
eines Inertgases, beispielsweise von Stickstoff, von 0,02 bis 0,05 MPa
(0,2–0,5
kp/cm2) aufrechterhalten. Die Beendigung
des Schmelzvorgangs ist durch einen stetigen Temperaturanstieg der
Schmelze in der Schmelzvorrichtung bis auf das Intervall von 38 – 42°C gekennzeichnet, wonach
die DMAB-Schmelze durch eine beheizte Rohrleitung unter einem Medium,
z.B. von Stickstoff, bei einem Überdruck
von beispielsweise 0,06 MPa einer Dosiereinrichtung zum Dispergieren
der Schmelze zu einzelnen Tropfen, zugeführt wird. In der Dosiereinrichtung
wird ein ständiges
Niveau an DMAB-Schmelze zur Erzeugung einer ständigen Druckhöhe, die
die Bildung vorgegebener Tropfen sicherstellt, während des Dispergierprozesses
aufrechterhalten.
-
Die
Dosiereinrichtung sorgt über
perforierte Rohre, mit durch die Perforationen geführten Dosiernadeln
für die
Erzeu gung von DMAB-Tropfen vorgegebenen Durchmessers sowie deren
Zuführung
zum Granulieren mit einer Zuführungshäufigkeit
von mindestens 2 bis 20 kg/h, was durch die vorgegebene Produktivität des Prozesses
bestimmt wird. Die Zuführung
der Tropfen zur Kristallisation kommt durch deren freien Fall zustande.
Die Tropfen werden zur Kristallisation in der Atmosphäre von Stickstoff
bei dessen Überdruck
z.B. von 0,018 bis 0,019 MPa zugeführt.
-
Aus
der Dosiereinrichtung gelangen die Schmelzetropfen zur Granulation,
die in zwei Stufen durchgeführt
wird, in der ersten werden die Tropfen auf eine Temperatur von minus
5°C bis
minus 20°C
während
5 bis 10 Sekunden vorgekühlt,
in der zweiten Stufe auf eine Temperatur von minus 25°C bis minus
35°C während 30
bis 50 Sekunden gekühlt
(für MDI
betragen diese Temperaturen in der ersten Stufe 0°C bis minus
5°C und in
der zweiten Stufe minus 5°C
bis minus 20°C),
worauf die erhärteten
Granalien in einen Behälter
zum Sammeln des Fertigproduktes abgeworfen werden. Die Kühlung der
Tropfen der DMAB-Schmelze erfolgt in einem Granulator auf einem
in zwei Zonen vorgekühlten
Förderband,
das sich mit einer gleichbleibenden Geschwindigkeit von beispielsweise
0,10 m/s kontinuierlich bewegt, die ebenso wie die Abmessungen des
Bandes durch die Produktivität
des Prozesses vorgegeben sind.
-
Das
Band wird durch einen eine Temperatur von minus 30°C bis minus
35°C aufweisenden
Kälteträger gekühlt, der
sich im Inneren der Trommel befindet. Um die Adhäsion von DMAB an der transportierenden
Oberfläche
zu vermeiden, ist das Band mit einem Benetzungswinkel zu DMAB mindestens
gleich 63,5° ausgeführt, der
die kleinste Adhäsion
an DMAB garantiert. Die Tropfen der DMAB-Schmelze, die auf die Bandoberfläche gefallen
sind, werden vom Band und von der Dosiereinrichtung bis zur Abnahmestelle
bewegt zunächst
in einem vorgegebenen Zeitintervall ohne Kristallisation gekühlt und
kristallisieren und erhärten
dann allmählich
in der gesamten Masse der Granalien. Die freie Abnahme der Granalien
vom Band wird dank der kleinsten Adhäsion von DMAB an dem Material
des Bandes durch die Biegung des Förderbandes an Umlenkwalzen
sichergestellt, von wo die fertigen Granalien in eine Führungsrinne
gelangen und sich in einem Bunker zum Sammeln des Fertigproduktes
ansammeln.
-
Während des
Granulierens werden folgende technologische Parameter kontrolliert
und reguliert:
- – Niveau (Druckhöhe) der
Schmelze in der Dosiereinrichtung mit Hilfe eines Mengenreglers;
- – Temperatur
der Schmelze am Eintritt in die Dosiereinrichtung und in der Dosiereinrichtung
selbst;
- – Heißwassertemperatur
im technologischen Umlaufkreis;
- – Inertgasdruck
im Schmelzapparat, in der Dosiereinrichtung und im Granulator;
- – Temperatur
im Granulator auf der Übernahme-
und der Endstrecke des gekühlten
Bandes.
-
Nach
erfolgtem Granulieren jeder DMAB-Partie wird das Inertgas (Stickstoff),
gereinigt von Staub in Filtern, in die Atmosphäre ausgestoßen.
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt die Lösung
der gestellten Aufgabe durch
- – einen "fließenden" Verlauf des Schmelzens
und der Granulation der DMAB-Schmelze (ohne Lösungsmittel) mit der in zwei
Stufen stetig sinkenden Erhärtungstemperatur
der Granalien, welche die Bildung von Granalien mit regelmäßiger hemisphärischer
Form sichert;
- – einen
allmählichen
Prozeß des
Wärmeaustausches
zwischen dem Schmelzetropfen und der gekühlten Bandoberfläche, der
die Wärmeübergangszahl
dank einer stetigen Temperatursenkung und einer bestimmten Kontaktzeit
der Schmelze in Form von DMAB-Tropfen mit den Kühlflächen des auf vorgegebene Temperaturbereiche
gekühlten
Förderbandes
des Granulators vergrößert. Die
Durchführung
des Verfahrens zum Granulieren von DMAB auf die erfindungsgemäße Weise
gestattet es, Beimengungen von Metallen und organischen Stoffen
auszuschließen,
gewährleistet
einen hohen Reinheitsgrad und einen hohen Extraktionskoeffizienten
am Zielprodukt, das ohne Änderung
seiner Qualität
langzeitig aufzubewahren ist, wodurch Produktverluste und eine Verschmutzung
der Umwelt vermieden werden.
-
Das
vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren kann ähnlich zur
Herstellung von Granalien eines beliebigen anderen thermolabilen
Materials angewendet werden.
-
Zum
besseren Verständnis
der Erfindung sind nachstehend konkrete Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme
auf Zeichnungen angeführt.
Es zeigt:
-
1 eine
Vorrichtung zur Herstellung von Granalien gemäß der Erfindung in schematischer
Gesamtansicht;
-
2 eine
Dosiereinrichtung im Längsschnitt;
-
3 die
Abwicklung einer Trommel;
-
4 eine
Vorrichtung zum Spannen und Fixieren des Bandes in teilweisem Längsschnitt;
-
5 die
Einzelheit A gemäß 1;
-
6 einen
Kältemittelzuführungs-
und -umlauf kreis in der Trommel im Längsschnitt;
-
7 ein
Schema der Zuführung
und Zirkulation von Stickstoff und Kältemittel.
-
Die
Vorrichtung zur Herstellung von Granalien vorwiegend aus geschmolzenen
thermolabilen Materialien, beispielsweise aus DMAB, enthält einen
Schutzmantel 1 (1), eine Dosiereinrichtung 2,
die eine Matrize 3 mit Tropfen formierenden Düsen 4 trägt.
-
Unter
diesen ist mit einem Spalt (H) ein System 5 zur Kühlung und
Beförderung
von Granalien angeordnet.
-
Die
Dosiereinrichtung 2 und die Matrize 3 sind mit
Wärmeaustausch-Heizmitteln 6 (2)
versehen, die beispielsweise als Wärmeaustauschmäntel ausgebildet
sein können,
welche mit Dampf oder anderen Heizmitteln ausgefüllt sind, die über Rohrleitungen
von äußeren Wärmeträgerquellen
(in der Zeichnung nicht gezeigt) ankommen. Möglich ist auch ein elektrisches
Aufheizen des Gehäuses
der Dosiereinrichtung 2 und der Düsen 4 der Matrize 3.
Im System 5 vollzieht sich ein Wärmeaustausch zwischen der Materialgranalie
und der diese von unten her kühlenden
Oberfläche
eines endlosen Förderbandes 7 infolge ihres
unmittelbaren Kontaktes. Dabei ist ein Mittel zur Kühlung des
Bandes 7 von unten vorhanden, welches mit einem (in der Zeichnung
nicht gezeigten) Kältemittel-Zuführungssystem
verbunden ist. Das Mittel zur Kühlung
des Förderbandes 7 stellt
eine gekühlte
Trommel 8 dar. Die Trommel 8 ist nach beliebigen
bekannten Verfahren drehbar angeordnet. Je nach der vorgegebenen
Leistungsfähigkeit
der Vorrichtung können
die Düsen 4 in
mehreren im wesentlichen parallelen Reihen, beispielsweise schachbrettartig,
angeordnet sein.
-
Die
Trommel 8 bewegt und kühlt
gleichzeitig durch Kontakt das Band 7 und entsprechend über dieses die
Granalien des Produktes.
-
In
der Trommel 8 ist ein Zuführungs- und Umlaufkreis 9 für ein Kältemittel,
z.B. Isopropylbenzol, untergebracht, das für die Ableitung der Wärme sorgt,
welche durch die sich aus den Schmelzetropfen bildenden Granalien
auf die Kühleinrichtung übertragen
wird: zur Trommel 8 von innen, zum Band 7 und
zu den Granalien von unten. Der Kreis 9 ist als Labyrinthkreis
in Form von S-förmigen
Kanälen 10 (3)
ausgebildet, die von Quertrennwänden 11 gebildet
sind, welche abwechselnd mit ihren gegenüberliegenden Sohlen am Mantel
der Innenfläche 12 der
Trommel 8 befestigt sind. Durch Änderung der Anzahl der Trennwände 11 und
deren Höhenverstellung
kann die Geschwindigkeit und die Menge des zugeführten Kältemittels geregelt werden.
-
Das
Förderband 7 stellt
ein endloses Band dar, das auf die erwähnte Trommel 8 unter
Bildung eines Ober- und eines Untertrums 13 bzw. 14 gespannt
ist. Das Förderband 7 ist, um
einer Haftung zwischen dem zu granulierenden Material und der gekühlten Oberfläche des
Bandes 7 sicher zu stellen, die Granalien darauf in einem
bestimmten Zeitraum zu halten und die Ablösung der fertigen Granalien
von dem sie bewegenden Band zu gewährleisten, aus Glasgewebe ausgeführt, auf
dessen Arbeitsflächen
ein Polymeranstrich z.B. aus Fluorkunststoff aufgetragen ist.
-
Die
das Band
7 bewegende gekühlte Trommel
8 ist
parallel zur Dosiereinrichtung
2 drehbar gelagert, wobei
die Drehachse (a) der Trommel
8 in Bezug auf die Längsachse
(b-b) des Gehäuses
der Dosiereinrichtung
2 um einen Abstand (B) versetzt ist,
welcher den Übergang
des Materials des Tropfens aus dem flüssigen Zustand in den metastabilen
Zustand vor dem Gelangen desselben zur Stelle der Berührung des
Bandes
7 mit der Trommel
8 gewährleistet. Dieser Abstand (B)
kann aus der Beziehung gewählt
werden;
worin bedeuten:
π = 3,14;
D
= Durchmesser der Trommel, mm;
n/60 = Winkelgeschwindigkeit
der Trommel, s
–1;
t Zeit der Kühlung eines
Tropfens auf der sich bewegenden gekühlten Bandoberfläche, die
für den Übergang des
Materials des Tropfens aus dem flüssigen Zustand in den metastabilen
Zustand notwendig ist, s.
-
Die
der Dosiereinrichtung 2 zugewandte Oberfläche 15 des
Obertrums 13 ist von den Stirnseiten 16 der Düsen 4 um
einen Abstand (H) beabstandet, der eine vollständige Formie rung des Tropfens
im freien Flug vor dessen Gelangen auf das Band 7 sichert.
Der genannte Zustand des Tropfens gewährleistet bei dessen Gelangen
auf das Obertrum 13 des Bandes 7 eine hemispärische Form
dieses Tropfens und im weiteren – eine hemisphärische Form
der Granalie.
-
Beim
Granulieren von DMAB beträgt
dieser Abstand (H) 5 bis 7 mm. Bei der Granulierung anderer thermolabiler
Materialien kann dieser Abstand anders sein, er hängt von
der Viskosität
und der Oberflächenspannung
der Schmelze des zu granulierenden Materials ab und ist dazu bestimmt,
daß sich
der Tropfen vor dessen Gelangen auf das Band 7 vollständig ausbildet.
-
In
der hier beschriebenen Vorrichtung ist das Förderband 7 auf die
Trommel 8 mittels zweier Vorrichtungen 17, 18 zum
Spannen und Fixieren der Querverschiebung des Bandes 7 auf
der Trommel 8 gespannt. Jede Vorrichtung 17, 18 enthält eine
Spannwelle 19, die im wesentlichen parallel zur Drehachse
(a) der Trommel 8 drehbar angeordnet ist, und wobei eine
von diesen Vorrichtungen ein Mittel 20 (5)
zum Entfernen der erhaltenen Granalien 21 vom Band 7 besitzt.
Außerdem
enthält
jede Vorrichtung 17, 18 (4) zum Spannen
und Fixieren des Bandes 7 einen Kraftübertragungskolbenstock 22,
der in einem Gleitlager 23, montiert in einem Gehäuse 24,
angeordnet ist. Auf dem Stock 22 ist eine Nachstellfeder 25 angeordnet,
die an das Gehäuse 24 durch
eine Mutter 26 angedrückt
ist. Dabei ist in jeder Vorrichtung 17, 18 ein
Schneckengetriebe 27 zur Drehung des jeweiligen Stocks 22 in
der Horizontalebene vorhanden und es sind Schraubenbolzen 28 vorgesehen,
welche die Lage des Stock 22 mittels eines Stellkeils 29 fixieren.
-
Die
Vorrichtungen 17 und 18 erfüllen auch die Funktion eines
Mechanismus zur Lagekorrektur der Drehachse der jeweiligen Welle 19 bezüglich der
Drehachse(a) der Trommel 8. Die obere Vorrichtung 17 ist so
angeordnet, daß sie
im Grunde das horizontale Obertrum 13 des Förderbandes 7 bildet,
während
die untere Vorrichtung 18 ein Mittel 20 zum Entfernen
der erhaltenen Granalien 21 vom Band 7 besitzt.
Die Vorrichtung kann über
eine verschiedene Anzahl an Vorrichtungen 17, 18 verfügen, beispielsweise
nur eine Vorrichtung 17. In diesem Fall muß sie so
installiert sein, daß sie
im Grunde das horizontale Obertrum 13 des Bandes 7 und
auch das Mittel 20 zum Entfernen der hergestellten Granalien 21 vom
Band 7 bildet.
-
Das
Mittel 20 zum Entfernen der Granalien 21 stellt
eine Platte dar, die mit dem einen Ende in der Vorrichtung 18 zum
Spannen und Fixieren des Bandes 7 am Gehäuse 24 des
Gleitlagers 23 einseitig starr befestigt ist, und mit dem
freien Stirnende gegen das Band 7 in Richtung der Anordnungsstelle
der Spannwelle 19, welche die Krümmung dieses Bandes 7 verändert, ohne
Spalt elastisch angedrückt
ist. Dabei kann die Platte unter einem Winkel zum Band von 30° bis 45° angeordnet
sein. Das Vorhandensein des Mittels 20 garantiert die Abnahme
der fertigen Granalien und schließt deren Rückkehr in die Kühlzone aus,
wobei die einseitige Befestigung der Platte eine Beschädigung des
Bandes 7 verhindert.
-
Die
Vorrichtungen 17 und 18 sind an einer Trag stütze 30 montiert,
die auf einem mit dem Schutzmantel 1 gemeinsamen Untersatz 31 befestigt
ist.
-
Die
Vorrichtungen 17 und 18 gewährleisten die erforderliche
Spannung des Bandes und verhindern dessen Abrutschen von der Trommel 8,
wodurch sie es möglich
machen, einen gleichen Abstand H zwischen der Düsenmündung und dem Band 7 auf
dessen ganzer Breite sicherzustellen und den Granuliervorgang unter gleichen
Bedingungen durchzuführen.
-
Die
Fixierung des Bandes 7 auf der Trommel 8 wird
beim vorbereitenden Anlaufen der Vorrichtung durch Drehung des Stocks 22 in
der Horizontalebene bewerkstelligt. Das von der Trommel 8 ablaufende
Band 7 nimmt eine Mittellage in der Trommelbreite ein,
wonach das Lager 23 durch den Stellkeil 29 vermittels
der Schraubenbolzen 28 festgestellt wird.
-
Während der
Arbeit der Vorrichtung wird gegebenenfalls mittels der genannten
Vorrichtungen 17 und 18 eine Korrektur der Lage
des Bandes 7 auf der Trommel 8 und bezüglich der
Drehachse (a) der Trommel 8 vorgenommen.
-
Die
Dosiereinrichtung 2 besitzt ein hohles Gehäuse 32 (2)
mit Deckel 33. Im Boden 34 des Gehäuses 32 sind
die auswechselbaren Matrizen 3 mit den die Tropfen formierenden
Düsen 4 angeordnet.
-
Jede
Düse 4 stellt
eine Buchse dar, die einen aus dem Gehäuse 32 der Dosiereinrichtung 2 in
Richtung des Obertrums 13 des Bandes 7 herausragenden
Teil 35 mit kalibrierter Öffnung 36 aufweist.
Dabei ist die Dosiereinrichtung 2 mit Stößeln 37 bestückt, von
denen jeder einen Stab 38 hat, der im Kanal 39 der
entsprechenden Buchse untergebracht ist und an seinem zum Obertrum 13 des
Bandes 7 gekehrten Ende einen spitzkegeligen Teil 40 aufweist,
welcher in der kalibrierten Öffnung 36 der
Buchse mit einem Ringspalt 41 bezüglich ihrer Innenwand 42 teilweise
aufgenommen ist.
-
An
dem anderen Ende des Stabes 38 ist eine Vorrichtung 43 zur
Regelung der Lage das kegeligen Teils 40 des Stabes 38 in
der kalibrierten Öffnung 36 der
Buchse vorhanden.
-
Die
Vorrichtung 43 enthält
auf dem Deckel 33 aufgestellte Stützbecher 44, welche
die abgefederten Stößel 37 tragen.
Die Stößel 37 sind
an die Matrize 3 durch Federn 45 und Einstellmuttern 46 angedrückt.
-
Die
Wärmeaustausch-Heizmittel 6 sind
zu einem Gesamtkreis vereinigt und dementsprechend längs der
Wände am
Umfang des Gehäuses 32 auf
dessen Boden 34 entlang den Wänden der Matrize 3 mit
den auswechselbaren Düsen 4 plaziert,
die in einer n – Anzahl
je nach der Leistung der Vorrichtung vorgesehen sein können, beispielsweise
vierundvierzig. Die Beheizung der Dosiereinrichtung 2 und
der Matrize 3 erfolgt aufeinanderfolgend, wobei der Wärmeträger beispielsweise
zuerst zur Beheizung der Düsen 4 und
dann des Gehäuses 32 zugeführt wird,
was ein freies Ausfließen
der Schmelzetropfen begünstigt
und das Anhaften des zu granulierenden Materials an den bildenden
Oberflächen
ausschließt.
Zur Bestimmung und Überwachung der
Temperatur der Schmelze, die zum Aufrechterhalten der gewünschten
Viskosität
des zu granulierenden Materials notwendig ist, ist die Dosiereinrichtung 2 mit
(in der Zeichnung nicht gezeigten) Kontroll- und Regelgeräten versehen,
mittels deren dieses Material im dünnflüssigen Zustand auf rechterhalten
wird. Im Gehäuse 32 der
Dosiereinrichtung 2 kann eine als Überlaufschirm ausgebildete
Trennwand 47 an geordnet sein, mit deren Hilfe eine ständige Einhaltung
der hinreichenden Dosis des zum Granulieren gelangenden Produktes
möglich
ist.
-
Durch
Verstellung der Stößel 37 wird
das an der Oberfläche
der Düsen 4 anhaftende
Material entfernt, das in den Schutzmantel 1 abgeworfen
wird, und es wird auch die Häufigkeit
der Tropfenzuführung
zum Granulieren geregelt.
-
Um
die fertigen Granalien 21 zu sammeln und deren Gelangen
ins Innere des Schutzmantels 1 zu vermeiden (unwiederbringliche
Verluste des zu granulierenden Materials), ist unter der Trommel 8 eine
Rutsche 48 (1) montiert, über welche
die Granalien in einen Sammelbunker 49 gelangen. Im Augenblick
des Auflaufens des Bandes 7 auf die Spannwelle 19 lösen sich
die Granalien 21 des Fertigproduktes vom Band 7 infolge
einer schroffen Änderung
der Krümmung
der Oberfläche
des Bandes 7 ab und fallen in einen Zwischenkasten 50 herab,
von wo sie ebenfalls in den Sammelbunker 49 gelangen.
-
Um
die geforderten Verhältnisse
des Wärmeaustausches,
der Kühlung
der Oberflächen
des Bandes 7 und der Trommel 8, der Durchführung des
Granuliervorgangs von Schmelzetropfen sicherzustellen, ist der Kältemittelzuführungs-
und -umlaufkreis 9 über
Stutzen 51, 52 an ein (nicht gezeichnetes) äußeres geschlossenes
System zur Kältemittelzufuhr
bzw. zum -auslaß angeschlossen.
-
Außerdem ist
an den Schutzmantel 1 und die Dosiereinrichtung 2 ein
(in der Zeichnung nicht gezeigtes) Mittel für die Zufuhr eines inerten
Mediums, z.B. von Stickstoff, angeschlossen. Vor dem Beginn des
Granuliervorgangs wird Stickstoff dem Gehäuse 32 der Dosiereinrichtung 2 über einen
Stutzen 53 zugeführt,
um über
der Oberfläche
der Schmelze ein Stickstoffpolster zu erzeugen und danach in der
Dosiereinrichtung 2 den Druck auszugleichen, welcher dem
Druck im Schutzmantel 1 gleich ist. Dem Schutzmantel 1 wird
Stickstoff über
die Spannwellen 19 zugeführt, die dazu hohl und perforiert
ausgebildet und mit einem Mittel für die Stickstoffzufuhr verbunden
sind.
-
Dies
verhindert während
des Granuliervorgangs in der ersten und der zweiten Stufe der Kühlung der Granalien 21 den
Kontakt der Schmelzetropfen mit der atmosphärischen Luft, welcher den Zerfall
des zu granulierenden Materials und das Auftreten unerwünschter
Beimengungen hervorruft, das heißt, es wird die Reinheit des
Fertigproduktes und ein langwährendes
Arbeitsvermögen
der Vorrichtung ohne Stillsetzung zwecks Reinigung von Berührungsflächen sichergestellt.
-
In
der 7 ist ein Schema der Zirkulation des Stickstoffes
in der Vorrichtung und des Kältemittels
in der Trommel 8 dargestellt.
-
Um
das Anhaften des zu granulierenden Produktes an dem aus dem Gehäuse 32 der
Dosiereinrichtung 2 herausragenden Teil 35 der
Buchse garantiert auszuschließen,
ist auf der Außenseite
ein Endstück 54 vorgesehen.
-
Das
Endstück 54,
das Förderband 7,
das freie Ende der Platte des Mittels 20 zum Entfernen
der Granalien 21 bestehen aus einem Werkstoff, dessen Benetzungswinkel
zu dem zu gra nulierenden Material mindestens gleich 63,5° ist, beispielsweise
aus Fluorkunststoff.
-
Die
Vorrichtung arbeitet folgenderweise.
-
Der
Dosiereinrichtung 2 wird ein durch die Heizmittel 6 (Wärmeaustauschmittel)
auf einer bestimmten Temperatur gehaltenes Produkt, beispielsweise
die zu granulierende DMAB-Schmelze zugeführt, die eine Viskosität aufweist,
welche zum langsamen Ausfließen
von Tropfen aus den formierenden Düsen 4 der Matrize 3 durch
Schwerkraftwirkung ausreichend ist.
-
Die
sich ausbildenden Schmelzetropfen gelangen, nachdem sie sich von
der Mündung
der Düse 4 gelöst haben,
in die Atmosphäre
eines inerten Gases, z.B. Stickstoff, fallen entlang einer nahezu
geradlinigen Bewegungsbahn nach unten, bilden sich beim Durchfliegen
des Abstandes (H) vollständig
aus und gelangen auf die Oberfläche
das gekühlten
endlosen Bandes 7 in die geradlinige Übernahmestrecke des Obertrums 13, welche
in der Horizontalebene von der gekühlten Trommel 8 um
einen Abstand (B) entfernt ist und eine erste Zone – die Zone
der Vorkühlung – bildet,
wo die Kühlung
des Tropfens für
dessen Phasenübergang
aus dem flüssigen
Zustand in den metastabilen Zustand erfolgt. Dann werden die Granalien 21,
indem sie sich zusammen mit dem Band 7 um den Abstand (B)
bewegen, in eine zweite Kühlzone
gebracht, die unmittelbar durch die Oberfläche des Kontaktes der krummlinigen
Arbeitsstrecke des Bandes 7 mit der Trommel 8 gebildet
ist. Die an der Oberfläche
des Bandes 7 anhaftenden Granalien 21 bewegen
sich zusammen mit diesem über
die durch das Kältemittel
von innen gekühlte
Oberfläche
der Trommel 8 und erhärten
endgültig,
das heißt,
es erhärtet
die gesamte Masse der Granalien 21, die dann bei Erreichen
einer vorgegebenen Festigkeit (Beendigung des Granuliervorgangs)
sich von der Oberfläche
des Bandes 7 loslösen,
was auf die Eigenschaften des Materials, aus dem sie besteht, und
das Auflaufen des Bandes auf die untere Spannwelle 19 sowie
auch auf eine schroffe Änderung
der Krümmung
des Bandes 7 und den Kontakt mit der Platte des Mittels 20 zum
Entfernen der Granalien 21 zurückzuführen ist. Die fertigen Granalien 21,
deren Festigkeit die Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben
ausschließt,
fallen über
die Rutsche 48 oder direkt vom Band 7 in die Behälter 50, 49 zum
Sammeln der Granalien 21 des Fertigproduktes.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
gestattet es, einen zügigen
Prozeß der
Materialgranulierung durch Schaffung zweier Zonen der Kühlung des
Produktes durchzuführen,
die durch zwei gleichzeitig angewandte Mittel Kühlung – Förderung sichergestellt sind,
was die Möglichkeit
bietet, die Temperatur der Kühlung
der Granalien 21 allmählich
während
einer ausreichenden Zeit des Kontaktes der Schmelze mit der Kühlfläche des Materials
des Bandes 7 zu senken und damit die erforderliche Wärmebilanz
des Prozesses zu gewährleisten.
-
Die
Vorrichtung gewährleistet
einen dosierten Kältemittelverbrauch,
die Granulierung des Produktes mit minimalen Verlusten und schließt das Gelangen
unerwünschter
Beimengungen in das Produkt aus.
-
Den
ganzen Bewegungsweg von der Mündung
der Düsen 4 bis
zur unteren Spannwelle 19 kann die Granalie 21 innerhalb
von 30 bis 60 Sekunden zurücklegen,
was für
die vollständige
Erhärtung
der Granalie 21 ausreicht, während welcher der erforderliche
Wärmeaustausch
zwischen den Schmelzetropfen und den Kühlflächen vonstatten geht.
-
Der
Abstand (B) zwischen der Längsachse
(b-b) des Gehäuses
der Dosiereinrichtung 2 und der Kühlungsquelle, also der Drehachse
der Trommel 8, ist experimentell übereinstimmend mit der Drehgeschwindigkeit
der Trommel 8 und der Fördergeschwindigkeit
des Bandes 7 ausgewählt
und ist optimal für
die Gewährleistung
einer ausreichenden Verweilzeit der Granalien 21 sowohl
in der ersten als auch in der zweiten Granulierungszone, für die Herstellung
der Granalien 21 der geforderten Dichte und Qualität.
-
Unter
Laborbedingungen wurden Versuche an einer Probevorrichtung angestellt
und es wurden folgende Produkte verarbeitet: eine Schmelze von Dimethylaminboran
und von Diphenylmethandiisocyanat.
-
Als
Ergebnis wurden hemisphärische
Granalien der geforderten Größe und Qualität erhalten,
die während
der Aufbewahrung nicht zusammenbacken.
-
Zum
besseren Verstehen der Erfindung sind nachstehend Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Verfahrens
angeführt.
-
Beispiel 1
-
In
einen Schmelzapparat bringt man 100 g kristallines DMAB ein, das
einen Reinheitsgrad von 99,0 % aufweist, bläst den Schmelzapparat mit Stickstoff
durch und schmilzt das DMAB unter Stickstoffatmospäre bei 38°C auf. Man
kühlt ein
sich mit einer Geschwindigkeit von 0,10 m/s kontinuierlich bewegendes
Band, dessen Benetzungewinkel zur DMAB-Schmelze mindestens gleich
63,5° ist,
und beginnt unter Stickstoffatmosphäre bei einem Druck von 0,02
MPa die Tropfenzuführung
der Schmelze auf die Bandoberfläche
durch freien Fall der Tropfen aus einer Höhe (H) von 5 mm mit einer Zuführungshäufigkeit
von 2 kg/h in die erste Kühlzone
mit der Temperatur minus 5°C.
Die Tropfen verweilen in der ersten Zone 5 Sekunden und legen eine
Strecke (B) gleich 500 mm zurück,
die zur Kühlung
des Tropfens und zu dessen Übergang
aus dem flüssigen
Zustand in den metastabilen Zustand ausreicht.
-
Danach
gelangen die Granalien in die zweite Kühlzone mit einer erniedrigten
Temperatur auf dem Band von minus 25°C und befinden sich darauf 50
Sekunden lang (eine Zeit, die zum Erhärten der gesamten Masse dez
Granalien ausreicht). Auf dem Band bilden sich hemisphärische erhärtete Granalien,
die eine mittlere Größe im Durchmesser
von etwa 4,5 mm und eine Höhe
von 2,5 mm haben. Die gebildeten Granalien werden vom Band in einen
Bunker abgeworfen.
-
Man
erhielt 99,5 g granuliertes DMAB, das eine nach der Methode der
Iodometrie bestimmte Reinheit von 99,5 % aufweist.
-
Beispiel 2
-
In
einen Schmelzapparat mit 160 Liter Inhalt bringt man 80 kg kristallines
DMAB mit der Reinheit von 98,9% ein, bläst mit Stickstoff durch und
schmilzt unter Stickstoffatmosphäre
bei einer Temperatur von 42°C auf,
wonach man bei derselben Temperatur die Tropfenzuführung der
Schmelze mit einer Zuführungshäufigkeit
von 20 kg/h auf ein sich mit einer Geschwindigkeit von 0,10 m/s
kontinuierlich bewegendes Band vornimmt, das einen Benetzungswinkel
zu DMAB von 63,5° besitzt,
auf eine Temperatur von minus 20°C
gekühlt ist
und sich 5 Sekunden lang in einer Stickstoffatmosphäre befindet,
wonach man die Temperatur des Bandes auf minus 35°C während 50
Sekunden senkt.
-
Man
erhielt DMAB-Granalien mit 4 mm Durchmessergröße und 2 mm Höhe, die
vom Band in einen Bunker fortwährend
abgeworfen wurden. Es wurden 78,4 kg granuliertes Produkt mit einer
Reinheit von 99,2 % hergestellt.
-
Beispiel 3
-
In
eine Schmelzvorrichtung bringt man 100 g Diphenylmethandiisocyanat
(MDI) ein, das einen Gehalt von Isocyanatgruppen von 33,4 % besitzt,
bläst die
Schmelzvorrichtung mit Stickstoff durch und schmilzt das MDI unter
Stickstoffatmosphäre
bei einer Temperatur von 50°C
auf. In einem Granulator, der über
zwei Kühlzonen
verfügt,
kühlt man
ein sich kontinuierlich bewegendes Förderband und die Stickstoffatmosphäre. Unter ständigem Druck
der Produktsäule
und bei fixierter Fallhöhe
(H = 5 mm) des ausgebildeten Tropfens wird das MDI auf dem Förderband
der ersten Kühlzone
zugeführt,
die eine Bandtemperatur von 0°C
hat. Nach Passieren der ersten Kühlzone
gelangt die Granalie in die zweite Kühlzone mit einer Temperatur
des Bandes von minus 5°C,
wo die endgültige
Kristallisation der Granalie stattfindet. Beim Granulieren wird
eine hemisphärische Granalie
mit einem Durchmesser ab 4 mm erhalten. Die hergestellten Granalien
werden in einem Bunker gesammelt. Man erhält 99,4 g granuliertes MDI
mit einem Gehalt an Isocyanatgruppen von 33,4 %.
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Nachstehend
sind drei weitere Beispiele des erfindungsgemäßen Verfahrens zu einem Tabelle
zusammengefaßt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
und die erfindungsgemäße Vorrichtung
zum Granulieren von DMAB gewährleisten
die DMAB-Herstellung
im technischen Maßstab
mit einem stabilen Extraktionskoeffizienten und einer hohen Qualität des Fertigproduktes.
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Die
Schaffung der "milden" Granulierbedingungen
gestattet es, den Zerfall von DMAB während des Granulierens zu vermeiden
und den Prozeß ohne
Verwendung von Lösungsmitteln
durchzuführen.
Das erhaltene Produkt enthält
keine von der Ausrüstung
herrührenden
metallischen Beimengungen und keine Restmengen von Lösungsmitteln,
es verbackt nicht und klebt nicht während der Aufbewahrung zusammen.
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Das
Verfahren und die Vorrichtung zur Herstellung von Granalien ermöglichen
eine Kontrolle und Regelung der Granaliengrößen und garantieren die Reinheit
des Produktes auf einem bei der Rekristallisation von DMAB erreichten
Niveau, nämlich
etwa 99,5 %.
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Die
vorgenannten Vorteile erlauben es, über die Wirksamkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung von Granalien zu schlußfolgern, mit deren Hilfe es
gelungen ist, Schwierigkeiten zu vermeiden, die mit solchen DMAB-Eigenschaften wie
der Zerfall bei Erwärmung und
beim Phasenübergang
aus der Schmelze in den festen Zustand zusammenhängen, sowie die Adhäsion der
DMAB-Granalien an der gekühlten
Oberfläche
beträchtlich
zu vermindern. Das Verfahren ist einfach und billig in der Industrieproduktion,
das erhaltene granulierte DMAB weist eine hohe Stabilität auf und
läßt sich langfristig
ohne Zusammenkleben und Verbacken aufbewahren.
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Die
vorgeschlagene Erfindung kann beim Granulieren von Materialien,
die sich bei Erwärmung
leicht zersetzen und eine hohe Neigung zum Zusammenbacken und Zusammenkleben
bei der Aufbewahrung aufweisen, beispielsweise von DMAB und MDI,
angewendet werden.