DE1918685C3 - Vorrichtung zur Herstellung von perlförmlgem Granulat - Google Patents
Vorrichtung zur Herstellung von perlförmlgem GranulatInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung von perlförmigem Granulat aus Schmelzen
organischer und/oder anorganischer Stoffe. Die Schmelzen können feste Beimengungen in feinverteilter
oder gelöster Form enthalten Beispielsweise kommen Heizkammer (2) in ringförmigen Spalten bestehen, die
von Durchbohrungen (3) der äußeren Heizkammerwand (4) und von Kanülen (5) des Verteilerbodens (6)
gebildet sind.
Das bei der erfindungsgemäßen Anordnung aus den Spalten austretende Heißgas bewirkt eine erhebliche
Beschleunigung der Tropfenbildung. Ei entstehen kugelförmige Granulatteilchen, deren Durchmesser
durch Variieren des Gasdrucks beeinflußbar sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstands der Erfindung dargestellt. Die Austrittsöffnungen
(1) der Heizkammer (2) bestehen in ringförmigen Spalten. Diese sind von Durchbohrungen (3) der
Heizkammerwand (4) und von Kanülen (5) des
Schmelzen in der Kunststoff- oder Düngemittelindustrie 30 Verteilerbodens (6) gebildet,
oder der pharmazeutischen Industrie, wie z. B. zur
Herstellung von Tropfpillen, in Betracht.
Herstellung von Tropfpillen, in Betracht.
Eine bekannte Vorrichtung, die zur Herstellung von Pillen aus Schmelzen dient, weist einen Behälter zur
Aufnahme der Schmelze, eine Heizkammer zur Beheizung des Behälters und einen Verteilerboden auf.
Der Austritt der Schmelze erfolgt über ein Bodenventil, das nach Art eines Rundschiebers ausgebildet ist. Bei
einer halben Schieberumdrehung soll ein Tropfen der Der Verteilerboden (6) trennt den druckfesten
Schmelzekessel (7) von der Heizkammer (2). Der Schmelzekessel enthält zweckmäßigerweise eine Rühreinrichtung
(9) und weist, am Mantel angeordnet, eine Heizeinrichtung (10) auf, die die Schmelzetemperatur
beispielsweise mittels Kontaktthermometer (11) und Steuergerät (12) konstant hält. Des weiteren ist ein
Anschlußstunen (13) angebracht, über den der Kesselinnenraum mit einer Reduzierstation (14) für Druckgas
Schmelze in ein flüssiges Kühlmittel fallen, in dem er zu 4<
> beispielsweise Luft- oder Stickstoff verbunden ist.
einer Pille erstarrt. Eine zweite Reduzierstaticn (15), die unabhängig von
Der Schieber bewirkt periodische Unterbrechungen der Station (14) arbeitet, liefert die zum Betrieb der
des Schmelzeflusses. Die hinter dem Ventil austretende
bzw. abtropfende Schmelze unterliegt aber den gleichen
bzw. abtropfende Schmelze unterliegt aber den gleichen
Gesetzmäßigkeiten wie etwa der Schmelzeabfluß von 45 schers (16), eines Kontaktthermometers (17) und eines
einer anderen Abtropffläche, die dem Ventilaustritt Steuergerätes (18) genau einstellbar. Mit (19) ist ein
entspricht. Die Tropfenbildung ist also im wesentlichen trockener Auffangtrichter bezeichnet, der das Granulat
abhängig von der Oberflächenspannung und der sammelt und über den Ablaufstutzen (20) weiterleitet.
Schwerkraft. Unter
Heizkammer (2) erforderliche Gasmenge. Die Gastemperatur ist beispielsweise mit Hilfe eines Wärmeaustauh
diesen Kräften schnürt sich die Schmelze bekanntlich hinter der Austrittsfläche ein und
reißt dann unter Bildung eines Haupttropfens sowie eines oder mehrerer Nebentropfen ab. Dieser Vorgang
kann nur auf Kosten der Tropfengröße beschleunigt weiden. Hohe Schmelzegeschwindigkeiten führen
schließlich zur Verdüsung und damit zu einer breitstreuenden Tropfengrößenverteilung, deren Maximum bei
den kleinsten Tröpfchendurchmessern liegt.
Für die Erzeugung von überwiegend grobem Granulat — in technischem Produktionsmaßstab — ist
die bekannte Vorrichtung nicht geeignet, weil die &°
Ausbildung eines größeren Schmelzetropfens sehr langsam vor sich gehl; sie dauert mindestens eine
Sekunde und, wenn besondere Ansprüche an die einheitliche Größe gestellt werden, bis zu einer Minute.
Die beim Verdüsen entstehenden Partikelgrößen liegen — bezogen auf das Maximum der Tropfengrößenhäufigkeit
— meist unter 50μπι; das daraus entstehende
Granulat erschwert die Weiterverarbeitung oder Zum Betrieb der Vorrichtung wird die Schmelze auf
einige Grad über den Erstarrungsbereich erwärmt und mittels der Temperaturregeleinrichtung (10), (11), (12)
auf dieser Temperatur unter Rühren konstant gehalten. Dann werden die Reduzierstation (15) für das
Heißgas, beispielsweise Luft, und die Reduzierstation
(14) für das Druckgas eingeschaltet. Das Heißgas wird auf einen Druck zwischen etwa 0,05 und etwa 0,5 atü
eingestellt, die Heißgastemperatur auf einen Wert, der etwa 3 bis etwa 8°C über dem Erstarrungsbereich der
Schmelze liegt, so daß die Kanülen zu tropfen beginnen.
Die Heißgastemperatur ist immer so zu wählen, daß die austretende Schmelze nicht erstarrt und gut flüssig
bleibt. Die Tropfenfrequenz ist praktisch an allen Kanülen gleich, weil das dauernd strömende Heißgas
die Kanülen gleichmäßig erwärmt und das durch die Spalte zwischen den Durchbohrungen (3) und den
Kanülen (5) austretende Heißgas einem Hochklettern der Schmelze entgegenwirkt und damit eine Veränderung
des Abreißquerschnittes verhindert. Die Troofen-
frequenz kann durch Änderung des Auspreßdruckes an der Reduzierstaüon (14) beeinflußt werden.
Die Tropfengröße liegt zwischen etwa 0,2 bis etwa 2,0, vorzugsweise 0,5 bis 1,1 Kanülendurchmessern in
einem von den Gasdrücken abhängigen Bereich. Die sogenannten Nebentropfen von bedeutend kleinerem
Durchmesser fallen - im Gegensatz zu den beim Zerstäuben entstehenden - hier kaum ins Gewicht, die
Schmelzeteilchen fliegen senkrecht Bei dünnflüssigeren Schmelzen kann es auch ausreichend sein, ohne
Druckgas zu arbeiten. Die Schmelze tritt -lann unter
dem Druck der über den Kanülen liegenden Schmelzmasse aus. Ebenso kann beispielsweise durch eine
Pumpe der Druck erzeugt werden, falls der Ansatz-Schmelzkessel getrennt von der Granuliervorrichtung
ist. Das sich rasch abkühlende Heißgas verhindert ein Agglomerieren der Teilchen im Fall; diese sind vielmehr
nach einigen Metern Fallhöhe soweit verfestigt, daß auch in dem entsprechend tief angeordneten trockenen
Sammeltrichter kein Zusammenbacken eintritt Wenn die Schmelze - z. B. unter dem Einfluß von
Beimischungen — besonders langsam erstarrt, kann beispielsweise durch verdampfenden Stickstoff oder
durch einen anderen Niedrigsieder, der den Partikeln entgegengeführt wird, eine Beschleunigung der Erstarrung
erzielt werden.
Die Kanülen (5), die auf der Grundfläche innerhalb der durch die Heizkammer gegebenen Begrenzung
gleichmäßig verteilt sind, ragen vorteilhaft um etwa 0,5 bis etwa 3 Kanülendurchmesser aus der Heizkammerwand
heraus. Beim Unterschreiten dieser Grenze kann es bei den höheren Heißgasdrücken und bei gleichzeitig
geringen Oberflächenspannungen der Schmelze zu einem unerwünschten Zerreißen der Tröpfchen kommen.
Beim Überschreiten der angegebenen Grenzen läßt die Wirkung des Heißgases auf den Tropfenabriß
und auf das Hochsteigen stark benetzter Schmelzen nach.
Die Kanülen können in glatter* Röhren bestehen, die in den Verteilerboden eingelötet oder eingeschrumpft
sind. In manchen Fällen, insbesondere bei zähflüssigen Schmelzen ist es jedoch vorteilhaft, die Kanülenaustritte
düsenförmig zu gestalten, z. B. durch Einziehen der Kanülenenden gegenüber dem Kanülenschaft Durch
eine düsenartige Erweiterung dagegen kann eine in anderen Fällen vorteilhafte Vergrößerung der Abreißfläche
erzielt werden.
Bei der konstruktiven Gestaltung der Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es zweckmäßig, für eine gute
Zentrierung der Kanülenaustritte in den Bohrungen der Heizkammerwand zu sorgen. Bei düsenförmiger Gestaltung
der Kanülenaustritte ist es vorteilhaft, auf die Kanülen aufschraub- oder aufsteckbare Düsenköpfe zu
verwenden und diese gegen die Bohrungen der Heizkammerwand bzw. gegen die Heizkammerwand
abzustützen. Zur Zentrierung und Abstützung etwa verwendete Stege oder dergleichen Hilfsmittel bekannter
Art sollten so angeordnet sein, daß die Abströmung des Heißgases möglichst wenig gestört wird und
vertikal gerichtet bleibt.
Als Material für die erfindungsgemäße Vorrichtung kommen die üblicherweise für Schmelzkessel, Heizkammern
usw. verwendeten Stoffe in Betracht.
Wesentliche Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in der vergleichsweise hohen Leistung und
in der überwiegend gleichmäßigen Granulatgröße zu sehen. Der durch Nebentropfen verursachte Feinanteil
des Granulats fällt kaum ins Gewicht. Aussieben dieses geringen Anteils kann in den meisten Fällen unterbleiben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Herstellung von perlförmigem Granulat aus Schmelzen, die einen Behälter mit
Verteilerboden für die Aufnahme der Schmelze und eine Heizkammer für die Beheizung des Verteilerbodens
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen (1) der Heizkammer (2)
in ringförmigen Spalten bestehen, die von Durchbohrungen (3) der äußeren Heizkammerwand (4)
und den Kanülen (5) des Verteilerbodens (6) gebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn-
unmittelbare Verwendung in vielen Fällen.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Apparatur ist die damit verbundene Anordnung eines Flüssigkeitsbehälters,
in den die Tropfen fallen, um darin zu erstarrea Das Granulat muß nämlich vor weiterer Vei Wendung
wieder - möglichst restlos - von der Flüssigkeit befreit werdea
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die beschriebenen Nachteile bei der Herstellung
von perlförmigem Granulat zu vermeiden.
Hierzu wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die einen Behälter mit Verteilerboden für die Aufnahme der
Schmelze und eine Heizkammer für die Beheizung des Verteilerbodens aufweist und erfindungsgemäß dadurch
zeichnet, daß die Kanülen (5) in einer Länge von «5 gekennzeichnet ist, daß die Austnttsoffnungen (1) der
etwa 0,5 bis etwa 3 Kanülendurchmessern aus der äußeren Heizkammerwand hervortreten.
3. Vorrichtung nach Ansprüchen 1 uwd 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanülenaustritte düsenförmig
gestaltet sind.
Priority Applications (9)
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