DE3318652C2 - Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer SchmelzeInfo
- Publication number
- DE3318652C2 DE3318652C2 DE19833318652 DE3318652A DE3318652C2 DE 3318652 C2 DE3318652 C2 DE 3318652C2 DE 19833318652 DE19833318652 DE 19833318652 DE 3318652 A DE3318652 A DE 3318652A DE 3318652 C2 DE3318652 C2 DE 3318652C2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- cooling gas
- melt
- particles
- movement
- crystallization tower
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B01—PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
- B01J—CHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
- B01J2/00—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
- B01J2/02—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops
- B01J2/04—Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic by dividing the liquid material into drops, e.g. by spraying, and solidifying the drops in a gaseous medium
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
- Physical Or Chemical Processes And Apparatus (AREA)
Abstract
Bei einem Verfahren zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze durch Zerstäuben der Schmelze und Abkühlen der in Sinkbewegung befindlichen Partikel in einem Kühlgasstrom ist zur Erreichung kleiner Korngrößen bei großer Korndichte und glatter Kugeloberfläche vorgesehen, daß das Kühlgas im Bereich der Stelle, an der die Zerstäubung stattfindet, mit einer Bewegungskomponente in Richtung der Sinkbewegung der Partikel zugeführt wird, so daß das bildende Aerosol in einer Schraubenbewegung nach unten strömt, am Ende der Sinkstrecke abgezogen und anschließend in Feststoffpartikel und Trägergas getrennt wird. Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Vorrichtung vorgeschlagen, die aus einem Kristallisationsturm mit am Kopf angeordneter Zerstäubungseinrichtung, am Boden angeordnetem Aerosolabzug und einer Kühlgaszuführung besteht, die am Kopf des Kristallisationsturms in unmittelbarer Nähe der Zerstäubungseinrichtung angeordnet und zur Erzeugung einer nach unten gerichteten Schraubenströmung eingerichtet ist.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von festen Partikeln durch Kristallisieren von Stoffen
aus ihrer Schmelze, bei dem man die Schmelze in Partikel zerstäubt, die in Sinkbewegung befindlichen Partikel
in einem zugeführten Kühlgasstrom abkühlt und die festen Partikel zusammen mit dem Kühlgas am Ende der
Sinkstrecke abzieht.
Verfahren dieser Art, die auch als Prillen (Sprühkristallisation) bezeichnet werden, werden in der chemischen
Industrie vielfach angewandt, und zwar nicht nur für die Kristallisation aus Schmelzen, sondern auch aus
Lösungen, Suspensionen od. dgl. Im erstgenannten Fall erfolgt die Kristallisation durch Wärmeentzug während
der Sinkbewegung, während in den letztgenannten Fällen die Kristallisation durch Feuchtigkeitsentzug, gegebenenfalls
in Verbindung mit einem Wärmeentzug erfolgt. Die am Kopf des Prillturms aufgegebene zerstäubte
Flüssigkeit oder Schmelze wird innerhalb des Turms einem Trockenluft- bzw. Kühlluft-Gegenstrom
ausgesetzt (DE-OS 25 03 637). Die Bauhöhe des Turms, die Luftgeschwindigkeiten und die Sinkgeschwindigkeit
richten sich nach der Art des Ausgangsproduktes und den gewünschten Eigenschaften des Endproduktes, z. B.
Korngröße, Kornverteilung, Korndichte, Restfeuchte etc. Im allgemeinen haben Prilltürme dieser Art eine
erhebliche Bauhöhe.
Die Erfindung befaßt sich vor allem mit solchen Verfahren, die aus der Schmelze heraus arbeiten. Hier muß
die Steiggeschwindigkeit des Kühlgases bzw. der Kühlluft so ausgelegt sein, daß die Oberflächenspannung des
geschmolzenen Tropfens ausreichend lange wirksam ist.
bis sich der Tropfen gerundet hat, um ein Kugelpartikel
zu erhalten. In keinem Fall darf die Steiggeschwindigkeit des Kühlgases die Sinkgeschwindigkeit der Partikel
übersteigen, da diese sonst oben ausgetragen würden. In der Praxis liegt die Kühlgasgeschwindigkeit etwa zwischen
03 bis 0,5 m/s bei Korngrößen zwischen 2 bis 3 mm. Zur Verringerung der Turmhöhe wird häufig eine
Staubphase, z. B. Salze, Oxide od. dgl. mit einer Teilchengröße <50μπι benutzt, die die Tröpfchen überzieht
und teilweise agglomerieren läßt Die Staubphase weist dabei eine wesentlich geringere kritische Steiggeschwindigkeit
von 3 bis 12 cm/s auf. In dieser Staub-Wirbelschicht erfolgt die endgültige Verfestigung der
Prills. Der Durchsatz beträgt hierbei etwa 1 bis 2 kg/min (DE-PS 22 22 008).
Auch mit dem vorgenannten Verfahren sind jedoch der erreichbaren Partikelgröße und -dichte (Porenfreiheit)
und der erreichbaren Restfeuchte Grenzen gesetzt, die in bestimmten Anwendungsfällen nicht befriedigen
können. Auch dann, wenn das Kristallisat andere Stoffe in homogener Verteilung aufweisen soll, versagen die
bisher bekannten Verfahren. Extreme Anforderungen dieser Art werden beispielsweise bei der Herstellung
von feinpulvrigem Ammoniumnitrat gestellt, das als Oxidator in Treib- und Sprengstoffgemischen eingesetzt
wird. Diese werden häufig als Gießmischungen verarbeitet, wobei zur Erzielung eines hohen Energieinhaltes
höchste Stoffdichte, also porenfreie Partikel von kugeliger Form und höchste Schüttdichte, also bi- oder
mehrmodale Kornverteilung zur Erzielung eines höheren Füllungsgrades der Gießmischung erwünscht sind.
Feinstkorn füllt dabei das Lückenvolumen des Grobkorns aus. Feinstkorn ist auch erwünscht, weil die Reaktionsgeschwindigkeit
des Oxidators mit abnehmender Teilchengröße zunimmt. Ferner spielt hier die Restfeuchte
eine große Rolle, da Ammoniumnitrat stark hygroskopisch ist und die Feuchte der Kühlluft absorbiert
und zwar umso mehr je feiner das Sprühkorn ist, da hiermit die zur Verfügung stehende Oberfläche zunimmt.
Auch soll eine gute Rieselfähigkeit gegeben sein, so daß das Einzelkorn der Kugelform soweit als möglich
angenähert und die Kornoberfläche glatt sein muß. Schließlich werden solchen Oxidatoren häufig Katalysatoren,
z. B. Kupfer- oder Nickelsalze bzw. -oxide zugesetzt, die einerseits ihre Schlag- und Reibempfindlichkeit
erhöhen, andererseits die dem reinen Ammoniumnitrat eigene Phasenumwandlung (DE-PS 1? 67 757 und
21 25 755), die bei wiederholtem Temperaturwechsel zum Bersten des Korns in der Bindermatrix des Treib-Stoffs
führt, zu unterdrücken. Voraussetzung für eine einwandfreie Funktion dieser Katalysatoren bzw. Stabilisatoren
ist deren absolut homogene Verteilung im Ammoniumnitrat-Korn.
Es ist ein Verfahren bekannt (US-PS 37 19 733), mit
dem Metallpartikel aus einer Schmelze hergestellt werden. Die Schmelze wird aus dem Schmelzbehäller unter
Druck durch eine enge Düse zu einem geschlossenen dünnen Freistrahl extrudiert. Nach dem Austritt aus der
Düse wird der Freistrahl von einem horizontal zugeführten und in axiale Richtung umgelenkten Incrtgasstrom
umhüllt, der eine größere Geschwindigkeit aufweist als die Sinkgeschwindigkeit des Freistrahls. Der
Freistrahl soll dadurch in einzelne Tropfen von gleicher Korngröße aufgeteilt werden. Mit diesem Verfahren
werden zwar Partikel einer sehr engen Kornverteilung erhalten, die jedoch keine hohe Schüttdichte ergeben.
Es handelt sich hier weniger um eine Zerstäubung als um eine Einzelpartikelbildung mit entsprechend gcrin-
gem Durchsatz.
Bei einem anderen Verfahren (DE-AS 11 63 782) wird unmittelbar unterhalb der Austrittsöffnung des fallenden
Schmelzstrahls über eine Ringdüse Druckgas unter einem Neigungswinkel in den Strahl eingeblasen, um
diesen ähnlich wie bei einer Zerstäubungsdüse zu zerstäuben. Mit einem weiteren Verfahren (DE-AS
10 61 298) wird der durch eine Öffnung aus der Schmelze austretende Freistrahl dadurch zerstäubt, daß durch
eine ihn umgebende Ringdüse Druckgas mit hoher Geschwindigkeit unter leichter Neigung weg vom Strahl
austritt. Durch diesen Druckgasstrahl soll im Bereich des Schmelzstrahls ein Vakuum erzeugt werden, um diesen
aufzureißen und in einzelne, nach außen abgelenkte Partikel zu zerteüen. Eine zu frühe Zerteilung des
Schmelzstrahls wird dadurch verhindert, daß mittels des Unterdruckes durch die öffnung gleichzeitig Luft angesaugt
wird, die den Schmelzstrahl als Hüllströmung umgibt Bei diesem und dem vorgenannten Verfahren geht
es ausschließlich darum, den Schmelzstrahl zu zerlegen, wohingegen eine kugelige Ausbildung der Partikel bei
breiter Kornverteilung nicht garantier* ist
Auf einem anderen Gebiet, nämlich der Zerstäubungstrocknung, ist ein Verfahren bekannt (FR-PS
20 80 016), bei dem den zerstäubten Partikeln auf ihrem Sinkweg Flüssigkeit entzogen wird. Die im Bereich der
Zerstäubungsdüse in Richtung der Sinkbewegung zugeführte Trockenluft führt zu einer Erhöhung der Sinkgeschwindigkeit.
Zusätzlich wird entlang der Sinkstrecke Sekundärluft als nach unten gerichtete Zentrifugalströmung
zugeführt, die eine Art Schraubenströmung ergibt und die Beschleunigung der Partikel nach unten unterstützt.
Dadurch ist eine kontrollierte Ausbildung der Partikel zu einer kugeligen Form und deren anschließende
Erstarrung nicht gewährleistet
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, das eingangs geschilderte Verfahren dahingehend weiterzuentwickeln,
daß auch extreme Anforderungen für das Endprodukt, wie z. B. die Bildung von kugeligen
Partikeln bei relativ breiter Kornverteilung zur Erzielung einer hohen Schüttdichte, erfüllt werden können.
Ausgehend von dem bekannten Verfahren gemäß der US-PS 37 19 733 wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß man das Kühlgas im Bereich der Stelle, wo die Zerstäubung der Schmelze stattfindet, in
zwei Teilströmen zuführt, von denen der erste eine Rotationsbewegung,
und der zweite etwa eine Linearbewegung in Richtung der Sinkbewegung der Partikel
durchführt.
Die Zugabe des Kühlgases erfolgt demgemäß in einer Drehströmung, der eine axiale Bewegungskomponente,
also in Richtung der Sinkbewegung der Partikel, überlagert ist, so daß das Kühlgas bzw. das Aerosol eine nach
unten gerichtete schraubenförmige Bewegung mit geringer Steigung durchführt, die Partikel also in einer
schraubenförmigen Bahn langsam nach unten sinken. Kühlgas und Partikel bewegen sich demzufolge im
Gleichstrom. Es ergibt sich eine lange Austauschstrecke bei geringer Gesamt-Fallhöhe und damit eine geringe
Bauhöhe für die zur Durchführung des Verfahrens dienende Anlage. Die Zugabe des Kühlgases in unmittelbarer
Nähe der Zerstäubungseinrichtung hat vor allem bei der Anwendung auf Ammoniumnitrat folgenden Vorteil:
Um die Oberflächenspannung zur Rundung des Tropfens optimal zur Wirkung zu bringen, empfiehlt
sich eine zumindest geringe Überhitzung der Schmelze. Diese muß jedoch in engen Grenzen gesteuert werden,
da die dem Ammoniumnitrat zugesetzten Katalysatoren bzw. Phasenstabilisatoren die Gefahr der Selbstzersetzung
von geschmolzenem Ammoniumnitrat fördern. Durch die unmittelbare Zugabe des Kühlgases an der
Zerstäubungsstelle läßt sich diese Überhitzung in engen Grenzen steuern. Aufgrund der langen Austauschstrekke
ist ferner sichergestellt, daß die Tropfen im Kühlgas bis zur vollständigen Erstarrung (Kristallisation) dispergiert
bleiben, also eine Reagglomeration vermieden wird.
ίο Um das Verfahren an das unterschiedliche Kristallisationsverhalten
der zerstäubten Produkte anpassen zu können, ist mit Vorteil die Größe der Bewegungskomponenten
des Kühlgases in Richtung der Sinkbewegung der Partikel regulierbar. Hiermit läßt sich die Länge der
Austauschstrecke variieren.
Im Gegensatz zu dem bekannten Prillverfahren, bei
welchem die Abluft am Kopf des Turms abgesaugt und die Feststoffpartikel am Fuß des Turms anfallen, werden
die erstarrten Partikel aus dem abgezogenen Aerosol zweckmäßigerweise im Zentrifugalfeld abgeschieden.
Selbstverständlich können hier aber auch andere Trennverfahren für Feststoff-Gas-Suspensionen eingesetzt
werden.
Zur Durchführung des Verfahrens geht die Erfindung von einer bekannten Vorrichtung (US-FS 37 19 733) aus, die aus einem Schmelzgefäß und einem Kristallisationsturm mit einer an seinem Kopf angeordneten und mit dem Schmelzgefäß verbundenen Zerstäubungseinrichtung, einem an seinem Boden angeordneten Partikelabzug sowie einer Kühlgaszuführung besteht. Eine solche Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die Kühlgaszuführung einen in den Kristallisationsturm tangential und unmittelbar unterhalb der Zerstäubungseinrichtung einmündenden Eintrittsstutzen für den ersten Teilstrom des Kühlgases und oberhalb der Zerstäubungseinrichtung einen zweiten in den Kristallisationsturm einmündenden Eintrittsstutzen für den zweiten Teilstrom des Kühlgases sowie einen Strömungsgleichrichter zum achsparallelen Ausrichten des zweiten Teilstroms des Kühlgases aufweist.
Zur Durchführung des Verfahrens geht die Erfindung von einer bekannten Vorrichtung (US-FS 37 19 733) aus, die aus einem Schmelzgefäß und einem Kristallisationsturm mit einer an seinem Kopf angeordneten und mit dem Schmelzgefäß verbundenen Zerstäubungseinrichtung, einem an seinem Boden angeordneten Partikelabzug sowie einer Kühlgaszuführung besteht. Eine solche Vorrichtung zeichnet sich erfindungsgemäß dadurch aus, daß die Kühlgaszuführung einen in den Kristallisationsturm tangential und unmittelbar unterhalb der Zerstäubungseinrichtung einmündenden Eintrittsstutzen für den ersten Teilstrom des Kühlgases und oberhalb der Zerstäubungseinrichtung einen zweiten in den Kristallisationsturm einmündenden Eintrittsstutzen für den zweiten Teilstrom des Kühlgases sowie einen Strömungsgleichrichter zum achsparallelen Ausrichten des zweiten Teilstroms des Kühlgases aufweist.
Das von einem Kompressor verdichtete Kühlgas wird zweckmäßigerweise über einen Gastrockner, z. B. einen
Adsorptionstrockner, geführt und anschließend in die beiden Teilströme aufgegliedert, die in geringem Abstand
voneinander am Kopf des Kristallisationsturms oberhalb und unterhalb der Zerstäubungsdüse eingeblasen
werden.
Der Strömungsgleichrichter besteht gemäß einer besonders einfachen Ausführungsform aus einem die Zerstäubungseinrichtung
umgebenden Lochblech. Dieses schließt also den oberen Raum am Kopf des Kristallisationsturms,
in den der eine Teilstrom zugeführt wird, nach unten ab, so daß das Kühlgas dieses Teilstroms nur
in achsparalleler Richtung nach unten austreten kann, und dort auf den Sprühkegel der Zerstäubungsdüse
trifft.
Der Kristallisationsturm ist zumindest im unteren Bereich mit einem Kühlmantel umgeben, der dem Aerosol
im Wandbereich Wärme entzieht und die vollständige Erstarrung der Partikel beschleunigt.
Um Entmischungen und unkontrollierte Wärmeverluste zu vermeiden, ist vorzugsweise das Schmelzgefäß
unmittelbar auf den Kopf des Kristallisationsturms aufgesetzt und an seinem Boden mit einer im Kristallisationsturm
ausmündenden Zerstäubungsdüse versehen. Über eine Beheizung des Schmelzgefäßes läßt sich die
Temperatur der Schmelze und damit der aus der Zerstäubungsdüse austretenden Tropfen sehr genau steu-
em und konstant halten, insbesondere läßt sich der beispielsweise beim Zerstäuben von Ammoniumnitrat mit
Katalysatoren und Phasenstabilisatoren gewünschte geringe Überhitzungsgrad genau einhalten. Die Erfindung
gestattet nicht nur das Versprühen von Schmelzen reiner Stoffe mit Zusätzen, wie Stabilisatoren und Katalysatoren,
sondern auch deren reaktive Umsetzung unter Komplexbildung im Schmelztopf, z. B. von Metalloxiden,
wie CuO, NiO mit Ammoniumnitrat. Zu diesem Fall wird das gekörnte Roh-Ammoniumnitrat mit den Zusätzen
gemischt und die Mischung in das Schmelzgefäß gegeben. Auf diese Weise können auch Mehrstoffgemische
versprüht werden, z. B. eutektische Schmelzgemische Ammoniumnitrat/Nitroguanidin/Guanidinnitrat
oder Gemische mit nicht schmelzenden Stoffen, z. B. TNT/Hexogen,
Aus dem vorgenannten Grund ist es auch vorteilhaft, wenn die Zerstäubungsdüse beheizt ist, wobei es sich
um eine aus der Zerstäubungstrocknung bekannte Zweistoffdüse oder aber auch eine Düse mit Überlagerter
Druckschwingung, wie sie beispielsweise bei ölbrennern verwendet werden, handeln kann.
Schließlich ist am Boden des Kristallisationsturms ein Zentrifugalabscheider mit Absauggebläse angeschlossen,
mittels dessen das Aerosol abgezogen und dem Abscheider zugeführt wird.
Nachstehend ist die Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben, die Ausführungsformen der Vorrichtung
zur Durchführung des Verfahrens wiedergibt In der Zeichnung zeigt
F i g. 1 eine schematische Gesamtansicht einer Anlage;
F i g. 2 einen Teilschnitt im Bereich des Kopfs des Kristallisationsturms;
F i g. 3 einen Axialschnitt einer Ausführungsform der Zerstäubungsdüse und
F i g. 4 einen Axialschnitt einer anderen Ausführungsform der Zerstäubungsdüse.
Die in F i g. 1 wiedergegebene Anlage weist als zentrales Bauteil einen Kristallisationsturm 1 mit zylindrischem
Mantel auf, auf dessen Kopf 2 das die Schmelze enthaltende Gefäß 3 aufgesetzt ist. Dieses weist am Boden
eine Zerstäubungsdüse 4 auf, der die Schmelze unter
Schwerkraft zufließt und aus der sie in Form eines Zerstäubungskegels austritt. Das Sehrneizgefäß 3 ist mit
einem Heizmantel 5 umgeben, dem der Wärmeträger über eine Leitung 6 zugeführt wird. Die Leitung 6 ist
Teil eines Wärmeträgerkreislaufs mit einer Umwälzpumpe 7, einer Heizeinrichtung 8 und der an den Heizmantel
5 angeschlossenen Rücklaufleitung 9. Das Schmelzgefäß 3 ist ferner mit einem Füllstutzen 10 und
einer Abluftleitung 11 ausgestattet !
Am Kopf 2 münden zwei Kühlgasleitungen 12, 13 in Höhe der Zerstäubungsdüse 4 in den Kristallisationsturm 1 ein. Das Kühlgas wird mittels eines Kompressors
14 verdichtet und über einen Adsorptionstrockner 15 geführt von dem es in die beiden Leitungen 12, 13 gelangt
Von der Kühlgasleitung 13 ist ferner eine Abzweigung 16 in den Heizmantel 5 des Schmelzgefäßes 3 geführL
Dieses Gas dient als Arbeitsgas für die Zerstäu- ω bungsdüse 4 und wird in einer Rohrschlange 17 im Heizmantel
5 aufgeheizt, so daß es etwa die Temperatur der Schmelze annimmt bevor es in der Zerstäubungsdüse 4
mit der Schmelze in Berührung kommt
Innerhalb des Kristallisationsturms 1 ist zwischen den beiden Eintrittsstutzen 18, 19 des Kühlgases ein Strömungsgleichrichter
20 in Form eines Lochbleches angeordnet Die Teilströme 12,13 des Kühlgases treten, wie
F i g. 2 näher erkennen läßt, etwa tangential in den Kristallisationsturm 1 ein. Der über die Leitung 13 und den
Eintrittsstutzen 19 zugeführte Teilstrom wird mittels des Strömungsgleichrichters 20 in achsparallele Richtung
umgelenkt und gleichgerichtet, während der über die Leitung 12 und den Eintrittsstutzen 18 zugeführte
Teilstrom seine Rotationsbewegung beibehält. Wie ferner F i g. 2 zeigt, mündet die Zerstäubungsdüse 2 unmittelbar
am Lochblech 20 in den Kristallisationsturm 1 aus.
Der Kristailisationsturm 1 ist in seinem mittleren zylindrischen Bereich und dem Bereich seines konischen
Bodens von je einem Kühlmantel 21 umgeben, die über einen Zulauf 22 beispielsweise mit Kühlwasser gespeist
werden, das über einen Ablauf 23 den oberen Kühlmantel verläßt. An den konischen Boden des Kristallisationsturms
1 ist eine Abzugsleitung 24 angeschlossen, die in einen Zyklonabscheider 25 geführt ist, der seinerseits
über eine Leitung 26 an ein Absauggebläse 27 angeschlossen ist Auch der Zyklonabscheider ist mit einem
Kühlmantel 28 versehen, der die dort abgeschiedenen Partikel auf ihrer Fallbewegung weiter abkühlt. Der
Kühlmantel 28 wird über eine Leitung 29 wiederum mit Kühlwasser gespeist das über einen Ablauf 30 zum Zulauf
22 des unteren Kühlmantels 21 am Kristallisationsturm 1 strömt.
Die in F i g. 1 und 2 nur schematisch wiedergegebene Zerstäubungsdüse ist in zwei Ausführungsformen in den
F i g. 3 und 4 gezeigt. Bei der Ausführungsform gemäß F i g. 3 handelt es sich um eine Düse, wie sie beispielsweise
als Zweistoffdüse bei der Zerstäubungstrocknung eingesetzt wird. Sie weist einen zentralen Zulaufkanal
31 für die Schmelze auf, der an der Düsenöffnung 32 frei ausmündet.
Im vorderen Bereich ist die Zerstäubungsdüse 4 doppelwandig ausgebildet, wobei in den Zwischenraum 33
über einen Anschluß 34 das aufgeheizte Trägergas tangential zugeführt wird, so daß es in einer Rotationsbewegung
zur Düsenöffnung 32 strömt und die dort austretende Schmelze in einen Tropfenkegel zerteilt. Die
Zerstäubungsdüse 4 ist ferner von einer gekapselten elektrischen Heizung 35 umgeben.
Die in F i g. 4 gezeigte Ausführungsform der Zerstäubungsdüse 4 weist wiederum einen zentralen Zulaufkana!
31 für die Schmelze und eine den Düsenkörper umgebende
Heizung 35, z. B. eine Widerstandsheizung, auf. In einem den Zulaufkanal 31 umgebenden Zwischenraum
36 wird ein Zerstäubungsgas über einen Anschluß 37 tangential eingeführt und im Bereich der Austrittsöffnung
38 umgelenkt Dadurch wird dem austretenden Trägergas eine Druckschwingung aufgeprägt die an der
Ausmündung 32 der Düse zum Zerplatzen des Schmelzstrahls führt
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von festen Partikeln durch Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze,
bei dem man die Schmelze in Partikel zerstäubt, die in Sinkbewegung befindlichen Partikel in einem zugeführten
Kühlgasstrom abkühlt und die festen Partikel zusammen mit dem Kühlgas am Ende der Sinkstrecke
abzieht, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kühlgas im Bereich der Stelle, wo die
Zerstäubung der Schmelze stattfindet, in zwei Teilströmen zuführt, von denen der erste eine Rotationsbewegung,
und der zweite etwa eine Linearbewegung in Richtung der Sinkbewegung der Partikel
durchführt
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, umfassend ein Schmelzgefäß und
einen Kristallisationsturm mit einer an seinem Kopf angeordneten und mit dem Schmelzgefäß verbundenen
Zerstäubungseinrichtung, einem an seinem Boden angeordneten Partikelabzug sowie einer
Kühlgaszuführung, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlgaszuführung einen in dem Kristallisationsturm
(1) tangential und unmittelbar unterhalb der Zerstäubungseinrichtung (4) einmündenden Eintrittsstutzen (18) für den ersten Teilstrom (12) des Kühlgases
und oberhalb der Zerstäubungseinrichtung (4) einen zweiten in den Kristallisationsturm einmündenden
Eintrittsstutzen (19) für den zweiten Teilstrom (13) des Kühlgases sowie einen Strömungsgleichrichter (20) zum achsparallelen Ausrichten des
zweiten Teilstroms (13) des Kühlgases aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833318652 DE3318652C2 (de) | 1983-05-21 | 1983-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19833318652 DE3318652C2 (de) | 1983-05-21 | 1983-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3318652A1 DE3318652A1 (de) | 1984-11-22 |
DE3318652C2 true DE3318652C2 (de) | 1986-10-16 |
Family
ID=6199647
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19833318652 Expired DE3318652C2 (de) | 1983-05-21 | 1983-05-21 | Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3318652C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3920999C1 (en) * | 1989-06-27 | 1990-09-06 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung Ev, 8000 Muenchen, De | Nitro:guanidine spherical crystals - obtd. by forming nucleating seeds and crystallising by agitated cascade process |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP1697034A1 (de) | 2003-12-23 | 2006-09-06 | Niro A/S | Verfahren und vorrichtung zur erzeugung von mikropartikeln |
BRPI0810872B1 (pt) | 2007-05-02 | 2022-07-19 | Basf Se | Processos para a cristalização de um composto, e para a produção de partículas escoáveis ou desepjáveis de um composto, particula escoável ou despejável de um composto, e, uso das partículas escoáveis ou despejáveis de um composto |
Family Cites Families (7)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1163782B (de) * | 1964-02-27 | Prvni Brnenska Strojirna | Vorrichtung zum Zerstaeuben von geschmolzenen, anorganischen Salzen durch ein gasfoermiges Zerstaeubungsmedium | |
DE1061298B (de) * | 1953-02-13 | 1959-07-16 | Feldmuehle Papier Und Zellstof | Verfahren und Vorrichtung zum Verblasen von schmelzfluessigen nichtmetallischen Stoffen mit hohem Schmelzpunkt |
FR1435834A (fr) * | 1964-12-01 | 1966-04-22 | Potasse & Engrais Chimiques | Procédé de granulation |
FR2080016A5 (de) * | 1970-02-20 | 1971-11-12 | Laguilharre Pierre | |
US3719733A (en) * | 1970-12-03 | 1973-03-06 | Monsanto Co | Method for producing spherical particles having a narrow size distribution |
NL7401406A (nl) * | 1974-02-01 | 1975-08-05 | Stamicarbon | Werkwijze en inrichting voor het bereiden van s. |
AT334273B (de) * | 1974-03-25 | 1976-01-10 | Veitscher Magnesitwerke Ag | Verfahren zur warmebehandlung feinkornigen oder flussigen materials und ofen zum durchfuhren des verfahrens |
-
1983
- 1983-05-21 DE DE19833318652 patent/DE3318652C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3920999C1 (en) * | 1989-06-27 | 1990-09-06 | Fraunhofer-Gesellschaft Zur Foerderung Der Angewandten Forschung Ev, 8000 Muenchen, De | Nitro:guanidine spherical crystals - obtd. by forming nucleating seeds and crystallising by agitated cascade process |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3318652A1 (de) | 1984-11-22 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69221166T2 (de) | Methode zum überziehen von teilchen in einer sprühtrocknungsanlage | |
DE3043428C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Granulats und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens | |
DE69325595T2 (de) | Verfahren und sprühtrocknungsgerät zum erzeugen von agglomeriertem pulver | |
DE69423959T2 (de) | Herstellung von pulver | |
DE69311481T2 (de) | Durch sprühkristallisation hergestellter träger für einen polymerisationskatalysator | |
DE3043440A1 (de) | Granulierverfahren und -vorrichtung | |
DE2908136A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von harnstoffkoernchen | |
WO2007017159A1 (de) | Verfahren zur harnstoffpellet-herstellung | |
DD223643A5 (de) | Verfahren zur herstellung von koernern | |
DE2240643A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur formung eines aus einem abstichloch fliessenden schmelzstrom | |
DE2725924C3 (de) | Verfahren zur Herstellung kugelförmiger Teilchen aus niedrigschmelzenden organischen Substanzen | |
DE2126856B2 (de) | Verfahren und vorrichtung zum herstellen von metallpulver | |
DE60216597T2 (de) | Wirbelschichtgranulation | |
DE69801845T2 (de) | Verfahren und vorrichtung zur herstellung von granulaten aus einem schmelz von chemischen produkten | |
DE1529948B1 (de) | Vorrichtung zum Aufbringen eines thermoplastischen UEberzuges auf langgestreckte Gegenstaende | |
DE3318652C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Kristallisieren von Stoffen aus ihrer Schmelze | |
DE602004012728T2 (de) | Flammenbeschichtungsverfahren und entsprechende vorrichtung | |
EP0007536B1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Granulierung einer Metallschmelze zwecks Pulverherstellung | |
EP0064311A1 (de) | Verbesserung des Prillverfahrens für schmelzbare Stoffe unter Vorlage einer Kühlflüssigkeit | |
DE3719825A1 (de) | Verfahren zur herstellung von keramikpulvern und vorrichtung zur durchfuehrung desselben | |
DE3883964T2 (de) | Metallpulver, dieses Pulver enthaltende Paste und Vorrichtung zur Herstellung dieses Pulvers. | |
DE3024292C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Paraffin- oder Wachspulver für die Kerzenformung | |
DE3731150C2 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Granulieren von Schwefel | |
DE2057862A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Pulvers durch Verspruehen eines geschmolzenen Materials | |
DE10001968B4 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pulvers |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition |