DE1917655A1 - Blasverfahren zum Herstellen von Hohlkoerpern aus Polypropylen - Google Patents
Blasverfahren zum Herstellen von Hohlkoerpern aus PolypropylenInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O.Z. 26 105 HWz/Km
6700 Ludwigshafen, 2„4.1969 Blasverfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Polypropylen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Blasverfahren zum Herstellen
von Hohlkörpern aus Polypropylen, wobei man aus Polypropylen bei einer Massetemperatur von 190 bis 25O0C ein schlauchförmiges
Gebilde extrudiert, dieses Gebilde in eine Form schließt und in
der geschlossenen Form bei einer Massetemperatur von 180 bis 2400G
zu dem gewünschten Hohlkörper aufbläst.
Bei den bekannten Verfahren dieser Art werden als Polypropylene %
die üblichen, insbesondere die im Handel erhältlichen Typen eingesetzt.
Diese Typen sind Polypropylene,.von denen (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 "· 95) in (unter
Normalbedingungen) siedendem Toluol weniger als 10 Gew.% löslich
und mehr als 90 Gew.Si unlöslich sind, wobei jeweils sowohl die
Intrinsic-Viskosität als auch die Molekulargewichtsverteilung
des löslichen und des unlöslichen Anteiles stark voneinander verschieden sind; insbesondere ist jeweils die Intrinsic-Viskosität
des löslichen Anteils erheblich geringer als· die des unlöslichen Anteils. Die entsprechenden Verfahrensprodukte haben
im wesentlichen den Nachteil, daß sie gegen schockartige mechanische
Belastungen relativ wenig widerstandfähig sind. t
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs definierten Art aufzuzeigen, das es erlaubt, Verfahrensprodukte zu erhalten, die mit dem vorerwähnten Nachteil
nicht oder in erheblich geringerem Maße belastet sind.
Es wurde gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn man als Polypropylen einsetzt ein bestimmtes Gemisch aus zwei
voneinander verschiedenen Polypropylenen, die sich in ihrer Löslichkeit
stark voneinander unterscheiden, aber in ihrer Intrineic-Viskosität
sowie in ihrer Molekulargewichtsverteilung gleichen .
100/69 009842/18&Q "2"
- 2 - O.Z. 26
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist dementsprechend ein
Blasverfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Polypropylens
wobei man aus Polypropylen bei einer Massetemperatur von 190
bis 2500C ein schlauchförmiges Gebilde extrudiert, dieses Gebilde
in eine Form schließt und in der geschlossenen Form bei einer Massetemperatur von 18O bis 24o°C zu dem gewünschten Hohlkörper
aufbläst.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß
man als Polypropylen ein Gemisch einsetzt aus
(a) 70 bis 80 Gewichtstellen eines Polypropylens, von dem (bei
einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 : 95) weniger als 1 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem
Toluol löslich ist, und -
(b) 20 bis 30 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei
einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 s t95)"
mehr als 99 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich sind,
mit den Maßgaben, (I) daß die Summe der Gewichtsteile unter (a)
und (b) jeweils 100 beträgt, (II) daß die Polypropylene unter (a)
und (b) jeweils sowohl die (annähernd) gleichen Intrinsic-Viskositäten
als auch die (annähernd) gleichen Molekulargewichtsvej?=
teilungen (bestimmt nach der Methode der Gel-Permeationg-Chromatographie)
aufweisen und (III) daß die Absolutwerte der Inferinsic-ViskositätenlJp(gemessen
in Dekalin bei 1300C) jeweils im
Bereich von 1 bis 10, vorzugsweise von 1S2 bis 3,8, liegen«
(Unter dem Ausdruck "(annähernd)- gleich" wird im vorliegenden
Zusammenhang stets verstanden, daß keine der entsprechenden -K©imdaten
mehr als +_ 5 % von dem Mittelwert der beiden betroffenen-Kenndaten
abweicht.)
Dieses Verfahren erlaubt es, Verfahrensprodukte, herzustellens
die gegen schockartige mechanische Belastungen
00 98 A 2/1.880
- 3 - O.Z. 26 10$ "
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren einzusetzende Polypropylen kann auf einfache Weise erhalten werden, wenn man von zwei wohlbekannten
Tatsachen ausgeht: (1) Bei der üblichen Polymerisation des Propylene nach Ziegler-Natta - etwa in Toluol - entsteht ein
Polypropylen, das aus je einem in siedendem Toluol löslichen und unlöslichen Anteil besteht, wobei die Intrinsic-Viskosität des
löslichen Anteils erheblich geringer ist als die des unlöslichen Anteils. (2) Bei dieser üblichen Polymerisation läßt sich durch
geeignete Variation der Verfahrensbedingungen (Verwendung von Molekulargewiehtsreglern, Änderungen bei Temperatur und Druck,
Modifikationen des Katalysatorsystems) ein Polypropylen herstellen,
das insgesamt (d.h. sowohl in seinem löslichen als auch in seinem unlöslichen Anteil) entweder eine relativ hohe oder eine
relativ niedere Intrinsic-Viskosität hat.
In der Praxis kann man dementsprechend in zwei getrennten Ansätzen
ein Polypropylen A mit einer - insgesamt - relativ hohen Intrinsic-Viskosität sowie ein Polypropylen B mit einer - insgesamt-relativ
niederen Intrinsic-Viskosität herstellen, derart, daß der in siedendem Toluol lösliche Anteil des Polypropylens A (annähernd)
dieselbe Intrinsic-Viskosität hat wie der in siedendem Toluol unlösliche Anteil des Polypropylens B (sind die Polypropylene
A und B auch bei sich so weit wie möglich nahekommenden Verfahrensbedingungen hergestellt worden, so sind dann im allgemeinen
auch ihre Molekulargewichtsverteilungen gleich oder annähernd gleich), Durch Mischen - etwa in einem Kneter oder
Extruder - der beiden letztgenannten Produkt-Anteile in den erforderlichen Mengenverhältnissen wird sodann das beim erfindungsgemäßen
Verfahren einzusetzende Polypropylen erhalten. - Es versteht sich jedoch von selbst, daß es beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht auf die Art und'Weise ankommt, nach der das zugehörige
Polypropylen hergestellt worden ist, sondern nur auf die Spezifikation, die dieses Polypropylen haben muß.
Als ©in besonderer Vorteil ist noch zu erwähnen, daß das beim erfiftdungsgemäßen Verfahren einzusetzende Polypropylen eine Verträglichkeit
mit einschlägig üblichen Füllstoffen hat, die erheblich besser ist als die von üblichen Polypropylen-Typen.
00984 2·/1880 "4"
- i| - O.Z. 26 105 -
Die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens als solchem
kann in an sich bekannter Weise mit den einschlägig üblichen Vorrichtungen und Verfahrensweisen erfolgen, so daß sich nähere
Ausführungen hierzu erübrigen.
Beispiel
Es wird ausgegangen von
Es wird ausgegangen von
(A) einem üblichen feinpulverigen Polypropylen, das aus einem
in siedendem Toluol löslichen und unlöslichen Anteil besteht. Die Intrinsic-Viskositätenfj^] (gemessen in Dekalin bei 1300C)
sind: unlöslicher Anteil: 396,löslicher Anteil: 2,6;
(B) einem üblichen anderen feinpulverigen Polypropylen, das aus
einem in siedendem Toluol löslichen und unlöslichen Anteil besteht. Die Intrinsic-Viskositäten[V](semessen in Dekalin
bei 130°C) sind: unlöslicher Anteil: 2,7 löslicher Anteil: 1,6,
1 -
Durch Extraktion mit siedendem Toluol isoliert man den löslichen Anteil des Polypropylens unter (A) sowie den unlöslichen Anteil
des Polypropylens unter (B), worauf diese beiden Anteile - ihre
Molekulargewichtsverteilungen (bestimmt nach der Methode der GeI-Permeations-Chromatographie)
sind annähernd gleich - im Gewichtsverhältnis 25 : 75 miteinander homogenisiert werden (Extruder
mit angeschlossener Granuliervorrichtung; Temperatur im Extruder: 2200C).
Aus dem so erhaltenen granulatförmigen Polypropylen wird mittels
einer einschlägig üblichen Vorrichtung bei einer Massetemperatur von etwa 2200C ein schlauchförmiges Gebilde (Außendurchmesser: 20 mm; Wandstärke: 2 mm) extrudiert, dieses Gebilde in
eine Form geschlossen (für eine im wesentlichen zylindrische Flasche mit Rundboden; Außendurchmesser: 55 mm; Inhalt: etwa
250 cm ) und in der geschlossenen Form bei einer Massetemperatur
von etwa 215°C zu einer Flasche aufgeblasen (Wandstärke: 0,85 mm;
Flaschengewicht 22 g).
009842/1880
— c _
- 5 - O.Z. 26 105'
Zur Prüfung auf die Widerstandsfähigkeit gegen schockartige me- " chanische Belastung werden 10 der wie beschrieben hergestellten
Flaschen mit Wasser einer Temperatur von 200C gefüllt, verschlossen
und horizontal flachgelegt. Sodann läßt man auf jede der Piasahen
eine Stahlkugel von 2 kp Gewicht aus 2 m Höhe frei auffallen. Keine der Flaschen, geht zu Bruch.
Vergleichsversuch:
Es wird ausgegangen von einem granulatförmigen üblichen Polypropylen.
Es hat - insgesamt - eine Intrinsic-Viskosität[^J(gemessen
in Dekalin bei 130 C) von 2,6 und ist (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 : 95) in (unter Normalbedingungen)
siedendem Toluol zu 7 Gew.% löslich, zu 93 Gew.% | unlöslich.
Aus diesem Polypropylen werden - genauso, wie vorstehend beschrieben,
- 10 Flaschen hergestellt und für die Prüfung vorbereitet i bei dieser wird auch die gleiche Stahlkugel verwendet.
Prüfungsergebnis: Jede der 10 Flaschen geht bereits dann zu Bruch, wenn die Fallhöhe der Kugel 1 m beträgt.
009842/1880. - 6 -
Claims (1)
- - 6 - -0.Z-. 2β 105PatentanspruchBlasverfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Polypropylen, wobei man aus Polypropylen bei einer Massetemperatur von 190 . bis 25O0C ein schlauchförmiges Gebilde extrudiert, dieses Gebilde in eine Form schließt und in der geschlossenen Form bei einer Massetemperatur von I80 bis 240 C zu dem.gewünschten Hohlkörper aufbläst, dadurch gekennzeichnet, daß man als. Polypropylen ein Gemisch einsetzt aus(a) 70 bis 80 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von-5 : 95) weniger als 1 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich ist, und(b) 20 bis 30 Gewichtsteilen eines Polypropylens, von dem (bei einem Gewichtsverhältnis Polypropylen : Toluol von 5 : 95) mehr als 99 Gew.% in (unter Normalbedingungen) siedendem Toluol löslich sind,mit den Maßgaben, (I) daß die Summe der Gewichtsteile unter (a) und (b) jeweils 100 beträgt, (II) daß die Polypropylene unter (a) und (b) jeweils sowohl die (annähernd) gleichen Intrinsic-Viskositäten als auch die (annähernd) gleichen MolekulargewichtsVerteilungen (bestimmt nach der Methode der Gel-Permeations-Chromatographie) aufweisen und (III) daß die Absolutwerte der Intrinsic-Viskosität \jl~] (gemessen in Dekalin bei 1300C) jeweils im Bereich von 1 bis, 10 liegen,.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG009842/1880
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 |