DE1914125C3 - Verfahren zur Herstellung von γ-Chloracetessigsäureestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von γ-ChloracetessigsäureesternInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C51/58—Preparation of carboxylic acid halides
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- C07C67/00—Preparation of carboxylic acid esters
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- C07C67/48—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives
- C07C67/52—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation
- C07C67/54—Separation; Purification; Stabilisation; Use of additives by change in the physical state, e.g. crystallisation by distillation
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von y-Chloracetessigsäureestern, ausgehend von Diketen und Chlor, unter Veresterung des primär gebildeten
y-Chloracetessigsäurechlorids mit Alkoholen.
Es ist aus der US-PS 22 09 683 bekannt, durch Chlorierung von Diketen bei Temperaturen von —5 bis
10° C, also oberhalb des Schmelzpunktes des Diketens von —6,5° C, und anschließende Veresterung des
gebildeten y-Chloracetessigsäurechlorids mit Alkoholen
y-Chloracetessigsäureester bei Temperaturen oberhalb
der Temperaturen der ersten Verfahrensstufe herzustellen. Dabei wird die Reaktion vorteilhafterweise in
Gegenwart inerter Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Dichloräthen, Dichlorpropan oder Schwefelkohlenstoff durchgeführt Die erhaltenen Produkte
werden aus dem Reaktionsgemisch durch Waschen mit Wasser, Trocknen, Abdestillieren des Lösungsmittels
und anschließende fraktionierte Destillation im Vakuum isoliert. Die erreichbaren Rohausbeuten liegen bei der
Herstellung des Äthylesters bei 73% und des Phenylestersbei87%.
Daß es sich bei dem Phenylester um ein Rohprodukt handelt, ergibt sich daraus, daß ein Schmelzpunkt für
den Feststoff nicht angegeben wird und nur ein Siedepunkt für das unreine flüssige Rohprodukt von 134
bis 136° C bei 8 Torr.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Verbesserung des Verfahrens zur Herstellung von
y-Chloracetessigsäureestern zu erreichen. Die Verbesserung liegt einesteils in einer erhöhten Ausbeute und
andernteils darin, daß durch Unterdrückung von Nebenreaktionen ein Rohprodukt erhalten wird, das
bereits 97—98% des gewünschten y-Chloracetessigsäureesleri enthält und somit direkt für die Weilerverwendung eingesetzt werden kann.
Das Verfahren der Erfindung zur Herstellung von y-Chloracetessigsäureestern in einem zweistufigen
Verfahren in Gegenwart von gegen Chlor inerten Lösungsmitteln als Reaktionsmedium durch Umsetzung
von Diketen mit Chlor zu y-Chloracetessigsäurechlorid
und weitere Umsetzung des y-Chloracetessigsäurechlo=
rids mit Alkoholen zu den entsprechenden y-Chloracetessigsäureestern ist dadurch gekennzeichnet, daß man in beiden Verfahrensstufen bei Temperaturen im Bereich von - 10 bis —30°C arbeilet und in der
zweiten Verfahrensstufe den Alkohol nach Maßgabe seines Verbrauchs zudosiert.
Die für die Umsetzung günstigsten Temperaturen liegen bei -15 bis — 25°C und vorzugsweise bei
-20"C. Höhere Temperaturen als - 100C begünstigen
' ren, also Temperaturen unter -30°C, angewandt, geht
■· die Reaktionsgeschwindigkeit stark zurück.
Als Reaktionsmedium sind Lösungsmittel, die inert gegenüber Chlor sind, anwendbar, z. B. chlorierte
Kohlenwasserstoffe, wie Dichloräthan, Dichlorpropan, Tetrachlorkohlenstoff, flüssiges Schwefeldioxid. Vor-
Ui zugsweise werden Tetrachlorkohlenstoff oder flüssiges
Schwefeldioxid angewandt. Auch Gemische können angewendet werden.
Das primär durch die Umsetzung von Diketen mit Chlor bei -30 bis -100C erhaltene y-Chloracetessig-
I-- Säurechlorid wird, ohne daß es vom Lösungsmittel
getrennt wird, direkt mit dem zur Anwendung kommenden Alkohol umgesetzt, wobei der Alkohol so
zudosiert wird, daß er sofort, ohne in großem Oberschuß vorzuliegen, verbraucht wird. Dabei hat es
in sich als besonders günstig erwiesen, den Alkohol,
gegebenenfalls gelöst im Lösungsmittel, direkt in das gekühlte Reaktionsgemisch nach Maßgabe seines
Verbrauchs einzubringen und durch weitere Kühlung dafür zu sorgen, daß die Temperatur von —30 bis
:■> -10°C aufrechterhalten bleibt.
Als Alkohole kommen aliphatische Alkohole, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Isopropanol, Butanol,
Cyclohexanol, aromatische Alkohole, wie Benzylalkohol und Phenol, Kresol in Frage. Dabei ist darauf zu achten,
in daß die Alkohole wasserfrei sind.
Nach der Reaktion werden die Reaktionsgemische mit Wasser gewaschen, getrocknet, z. B. mit Calciumchlorid oder Magnesiumsulfat, und die Lösungsmittel
abdestilliert. Als Rückstand werden die gewünschten
\f, y-Chloracetcsigsäureester in einer Reinheit von
97—98% direkt erhalten. Die Ausbeuten liegen bei 87-97%.
Es war überraschend, daß das Verfahren der
Erfindung, das gegenüber dem bekannten Verfahren bei
4<i deutlich tieferen Temperaturen ausgeführt wird, zu
einer wesentlichen Erhöhung der Ausbeuten führt und trotz der wesentlichen Erniedrigung der Reaktionstemperatur in beiden Stufen für ein industrielles Verfahren
in annehmbarer Zeit abläuft.
4s Bei Verwendung von flüssigem Schwefeldioxid
vereinfacht sich die Aufarbeitung dadurch, daß nach der Reaktion das Lösungsmittel als Gas zusammen mit dem
gebildeten Chlorwasserstoff im Wasserstrahlvakuum abgezogen wird und das anfallende Produkt ohne
>r> weitere Behandlung Her Destillation unterworfen
werden kann.
Obwohl eint Reinigung des Rohproduktes im allgemeinen nicht nötig ist, kann sie gewünschtenfalls
durch fraktionierte Destillation im Vakuum vorgenom-
ti men werden. Dabei ist darauf zu achten, daß das
Vakuum möglichst tief gehalten wird. Vorzugsweise wird ein Vakuum von etwa 0,1 bis 0,5 Torr angewendet,
um Zersetzungsreaktionen zu vermeiden.
,.,. Beispiel 1
Ein Gemisch aus 500 ml Tetrachlorkohlenstoff und 84 g Diketen wurde auf -20°C abgekühlt. Unter
Beibehaltung dieser Temperatur wurden 71 g Chlorgas
eingeleitet. Anschließend wurden unter Aufrechterhai-'■■ tung der Temperatur von -200C 46 g absoluten
Äthanols eingetropft. Die Hauptmenge des dabei entwickelten Chlorwasserstoffs wurde im Wasserstrahlvakuum und der Rest dirch mehrmaliges Waschen mit
Wasser entfernt. Das Reaktionsgemisch wurde mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet und das
Lösungsmittel im Vakuum abdestilliert. Als Rückstand wurden 150 g y-Chloracetessigsäureäthylester in einer
Reinheit von 97—98% erhalten (gaschromatographische Analyse). Die Ausbeute, bezogen auf Diketen,
betrug somit 88% der Theorie.
In ein auf — 25°C gekühltes Gemisch aus 84 g Diketen
und 100 g flüssigem Schwefeldioxid wurden während einer Stunde 71 g Cl2 bei -25 bis -200C eingeleitet.
Anschließend wurden bei -25 bis -15°C 46 g absoluten Äthanols zugetropft. Unter Rühren wurde bis
auf Raumtemperatur erwärmt, wobei Schwefeldioxid und Chlorwasserstoff entwichen.
Noch vorhandene Gasreste wurden im Wasserstrahlvakuum abgezogen. Es wurde so y-Chloracetessigsäureäthylester
mit einer Ausbeute von 87% der Theorie erhalten.
Es wurde, wie in Beispiel I beschrieben, vorgegangen mit dem Unterschied, daß anstelle von Äthanol 1 Mol
Phenol, gelöst in 100 ml Tetrachlorkohlenstoff, zur Veresterung eingesetzt wurde. Es resultierte nach dem
Abdestillieren des Lösungsmittels ein Rückstand, bestehend zu 97,9% aus )'-ChloΓacetessigsäurep^enylester.
Die Ausbeute betrug, bezogen auf Diketen, 96,3% der Theorie.
Entgegen der bisherigen Kenntnis ist der Phenylester eine kristalline Verbindung, deren Schmelzpunkt bei
48-49°C liegt. Die Reinheit des nach der Entfernung des Lösungsmittels direkt anfallenden y-Chloracetessigsäureester-Produktes
ist so groß, daß es direkt zur Weiterverwendung als Zwischenprodukt bei der Herstellung
von z. B. Azofarbstoffen, Pharmazeutika auf Pyrazolonbasis, Herbiciden, Kunststoffen herangezogen
werden kann.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von y-Chloracetessigsäureestern in einem zweistufigen Verfahren in Gegenwart von gegen Chlor inerten Lösungsmitteln als Reaktionsmedium durch Umsetzung von Diketen mit Chlor zu y-Chloracetessigsäurechlorid und weitere Umsetzung des y-Chloracetessigsäurechlorids mit Alkoholen zu den entsprechenden y-Chloracetessigsäureestern, dadurch gekennzeichnet, daß man in beiden Verfahrensstufen bei Temperaturen im Bereich von —10 bis —30° C arbeitet und in der zweiten Verfahrensstufe den Alkohol nach Maßgabe seines Verbrauchs zudosiert.
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