DE1908421B2 - Mittel zum abloesen von kupferhaltigen metallueberzuegen von eisen- und stahloberflaechen - Google Patents
Mittel zum abloesen von kupferhaltigen metallueberzuegen von eisen- und stahloberflaechenInfo
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Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zum Ablösen kupferhaltiger Metallüberzüge von Eisen- und
Stahlflächen mit Hilfe von salzsauren Lösungen.
Zur Erleichterung der Kaltverformung werden auf Oberflächen von Werkstücken aus Eisen und Stahl
kupferhaltige Überzüge aufgebracht. Dieses Verfahren findet insbesondere beim Drahtzug Anwendung.
Nach erfolgter Kaltverformung müssen die Kupferschichten und die Rückstände der als Gleitmittel verwendeten
öle und Fette wieder entfernt werden.
Es ist bereits bekannt, kupferhaltige Überzüge durch Elektrolyse in Alkalicyanidlösungen zu entfernen.
Diese Verfahren erfordern wegen der Giftigkeit besondere Vorsichtsmaßnahmen und relativ hohe
Stromdichten. Daher hat man auch schon versucht, stromlos, unter Verwendung von Polysulfidlösungen
und anschließender Nachbehandlung mit Natriumcyanidlösung Kupferbeläge abzulösen. Auch dieses
Verfahren erfordert wegen der Verwendung von Alkalicyaniden besondere Vorsichtsmaßnahmen. Ferner
ist es bereits bekannt, verkupferte oder mit Kupfer verunreinigte Metalloberflächen zur Entfernung des
Kupfers mit Chromschwefelsäure oder Chromsäure allein zu behandeln. Die Nachteile dieser Verfahren
liegen u. a. darin, daß leicht eine Korrosion des Grundmetalls auftritt, da sehr hoch konzentrierte Lösungen
verwendet werden. Überdies bringt das Verfahren Probleme in bezug auf die Arbeitsphysiologie
und die Abwasserbeseitigung mit sich.
Man hat bereits vorgeschlagen, wäßrige Säurelösungen zum Entfernen von Kupfer und Eisenoxide
enthaltenden Verkrustungen auf Oberflächen von Eisengegenständen zu verwenden, wobei diese Lösungen
mindestens 0,01 Gew.%, vorzugsweise die 2-bis 20fache Gewichtsmenge Thioharnstoff oder eines
seiner Derivate der in den Verkrustungen vorhandenen Gewichtsmenge Kupfer enthalten und die Lösungen,
falls der ferrioxidische Anteil in den Verkrustungen für die Oxidation des Kupfers zu einer
Kupferverbindung nicht ausreicht, einen zusätzlichen Gehalt eines Oxidationsmittels aufweisen, Diese Lösungen
haben den Nachteil, daß sie lange Behandlungszeiten bei höheren Temperaturen erforderlich
machen. ,
Die Nachteile der bisherigen Verjähren lassen sich
durch die nachstehend beschriebenen Mittel zum Ablösen kupferhaltiger Metallüberzüge von Eisen- und
Stahloberflächen weitgehend vermeiden. Die neuen Mittel sind gekennzeichnet durch einen Gehalt an
ίο 1-30 Gew.% Chlorwasserstoff, 1-30 Gew.% wasserlösliches
Eisen(IIl)salz, 1-30 Gew.% Ammoniumchlorid und 1-5 Gew.% Inhibitor, Rest Wasser.
Als wasserlösliche Eisen(III)salze kommen Verbindungen wie Ferricitrat, Ferritartrat, Ferrioxalat,
Ferrisuifat und insbesondere Ferrichlorid, in Betracht. Die genannten Eisen(III)salze werden zweckmäßigerweise
in den handelsüblichen kristallwasserhaltigen Formen eingesetzt.
Als Inhibitor können an sich bekannte Verbindun-
gen verwendet werden, die den Angriff von Salzsäure auf Eisen- und Stahloberflächen verhindern. Verbindungen
dieser Art sind beispielsweise Hexamethylentetramin, Chinolin, Dibenzylsulfoxid, Thioharnstoff
und Propargylalkohol.
»5 Die zur Anwendung gelangenden Mengen der einzelnen
Komponenten sind im gewissen Umfang von der Art und der Dicke der abzulösenden kupferhaltigen
Metallüberzüge abhängig. In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, mit Lösungen zu arbeiten, die
10-18 Gew.% Salzsäure, 10-18 Gew.% Eisen(III)salz, 3-12 Gew.% Ammoniumchlorid und
1-2 Gew.% Inhibitor enthalten. Bei Einhaltung dieser Konzentrationen lassen sich besonders leicht auch
noch weitere Zusätze, die aus Gründen eines Reinigungseffektes zweckmäßig sein können, einarbeiten.
Das Ablösen der kupferhaltigen Metallüberzüge
mit den beschriebenen Lösungen erfolgt in der Regel bei Raumtemperatur; es kann gewünschtenfalls aber
auch bei höheren Temperaturen bis zu 50° C durchgeführt werden.
Je nach der Art der Verunreinigung hat es sich als zweckmäßig erwiesen, den Mitteln zum Ablösen der
kupferhaltigen Metallüberzüge weiterhin aliphatische Alkohole wie Methyl-, Äthyl"-, Propyl- oder Butylal-
kohol in Mengen von 1-15 Gew.% hinzuzufügen. Ebenfalls ist es in manchen Fällen vorteilhaft, weiterhin
säurebeständige Netzmittel in Mengen von 0,1-3 Gew.%, vorzugsweise 0,5-2 Gew.% zuzufügen. Geeignete
Netzmittel sind beispielsweise die Anlage-
rungsprodukte von Alkylenoxiden an Iängerkettige Alkohole, Alkylphenole, Amine, Amide und Carbonsäuren
sowie an Polyalkylenglykole der Molekulargewichte 900 bis 4000. Gegebenenfalls können auch Alkylbenzolsulfonate
verwendet werden. Durch diese
Zusätze wird insbesondere eine gleichmäßige Ablösung des Kupfers erreicht, ohne daß eine Vorentfettung
des zu entkupfernden Materials erforderlich ist. Die erfindungsgemäßen Mittel haben den Vorteil,
daß damit sowohl reine Kupferbezüge als auch Kupfer-Zinn- und Kupfer-Zink-Schichten von Stahl und
Eisen entfernt werden können. Die Verwendung von Strom ist nicht erforderlich. Ebenfalls werden die
Schwierigkeiten, die bei den üblichen Chromsäure enthaltenden Bädern auftreten, vermieden.
Ein gezogener Stahldraht mit einer Kupfer-Zinnauflage von durchschnittlich 0,8 μ wurde bei Raum-
temperatur mil einer Lösung, der folgenden Zusammensetzung
behandelt;
4Ü Gew.% HCI, 30 gew.%ig
15 Gew.% Fe2(SO4J3 (etwa 20 Gew.% H2O)
4Ü Gew.% HCI, 30 gew.%ig
15 Gew.% Fe2(SO4J3 (etwa 20 Gew.% H2O)
5 Gew.% NH4Cl
3 Gew.% Hexamethylentetramin
37 Gew.% H2O
37 Gew.% H2O
Nach einer Behandlungsdauer von 20 Sekunden war der Bronzeüberzug vollständig entfernt.
Zu vergleichbaren Ergebnissen kommt man, wenn anstelle von Ferrisulfat andere Ferrisalze wie z. B.
Ferricitrat, Ferritartrat oder Ferrioxalat in äquimolaren Mengen verwendet werden.
Ein gezogener Stahldraht mit einer Kupferauflage von durchschnittlich 8,1 g/m2, der mit Fett verunreinigt
war, wurde in einer Lösung folgender Zusammensetzung bei Raumtemperatur behandelt:
40 Gew.% HCI, 30 gew.%ig
10 Gew.% FeCl3 · 6 H2O
10 Gew.% NH4Cl
40 Gew.% HCI, 30 gew.%ig
10 Gew.% FeCl3 · 6 H2O
10 Gew.% NH4Cl
10 Gew.% Äthanol
1 Gew.% Hexamethylentetramin 27 Gew.% H2O
Der Kupferüberzug war nach einer Behandlungs-S zeit von 30 Sekunden vollständig abgelöst.
Ein mit Ziehfett verunreinigter Stahldraht mit einer lt>
Kupferauflage von durchschnittlich 7,2 g/m2 wurde bei Raumtemperatur etwa V2 Minute lang in einer Lösung,
die
50 Gew.% HCl, 30 gew.%ig
10 Gew.% FeCl3 · 6 H2O
5 Gew.% NH4CI
10 Gew.% FeCl3 · 6 H2O
5 Gew.% NH4CI
2 Gew.% Dibenzylsulfoxid
2 Gew.% nichtionogenes Netzmittel
(Anlagerungsprodukt von 8 Mol Äthylenoxid an Nonylphenol)
ao 31 Gew.% H2O
enthielt, gebeizt. Die Kupferauflage war danach vollständig
entfernt.
Claims (3)
1. Mittel zum Ablösen kupferhaltiger Metallüberzüge von Eisen- und Stahloberflächen, enthaltend
eine wäßrige Lösung von Chlorwasserstoff, ein wasserlösliches Eisen(III)salz und einen
Inhibitor.gekennzeichnet durch einenGehalt an
1-30 Gew.% Chlorwasserstoff,
1-30 Gew.% wasserlösliches Eisen(III)salz,
1-30 Gew.% Ammoniumchlorid und
1- 5 Gew.% Inhibitor, Rest Wasser.
1-30 Gew.% wasserlösliches Eisen(III)salz,
1-30 Gew.% Ammoniumchlorid und
1- 5 Gew.% Inhibitor, Rest Wasser.
2. Mittel zum Ablösen kupferhaltiger Metallüberzüge von Eisen- und Stahloberflächen nach
Anspruch !,gekennzeichnetdurch einen weiteren
Zusatz an wasserlöslichen, aliphatischen Alkoholen und/oder säurebeständigen Netzmitteln.
3. Mittel zum Ablösen kupferhaltiger Metallüberzüge von Eisen- und Stahloberflächen nach
Anspruch 1 uiui 2, dadurch gekennzeichnet, daß diese als wasserlösliches Eisen(III)salz Ferrichlorid
enthalten.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691908421 DE1908421C3 (de) | 1969-02-20 | 1969-02-20 | Mittel zum Ablösen von kupferhaltigen Metallüberzügen von Eisen- und Stahloberflächen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691908421 DE1908421C3 (de) | 1969-02-20 | 1969-02-20 | Mittel zum Ablösen von kupferhaltigen Metallüberzügen von Eisen- und Stahloberflächen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1908421A1 DE1908421A1 (de) | 1970-09-10 |
DE1908421B2 true DE1908421B2 (de) | 1977-08-04 |
DE1908421C3 DE1908421C3 (de) | 1978-03-30 |
Family
ID=5725779
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19691908421 Expired DE1908421C3 (de) | 1969-02-20 | 1969-02-20 | Mittel zum Ablösen von kupferhaltigen Metallüberzügen von Eisen- und Stahloberflächen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1908421C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3212410A1 (de) * | 1981-04-06 | 1982-10-28 | Mec Co., Ltd., Amagasaki Hyogo | Abstreifloesung fuer zinn und zinnlegierungen |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2207984B1 (de) * | 1972-11-27 | 1975-11-21 | Reckitt & Colmann Sa | |
JP3458023B2 (ja) * | 1995-08-01 | 2003-10-20 | メック株式会社 | 銅および銅合金のマイクロエッチング剤 |
-
1969
- 1969-02-20 DE DE19691908421 patent/DE1908421C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3212410A1 (de) * | 1981-04-06 | 1982-10-28 | Mec Co., Ltd., Amagasaki Hyogo | Abstreifloesung fuer zinn und zinnlegierungen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE1908421A1 (de) | 1970-09-10 |
DE1908421C3 (de) | 1978-03-30 |
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