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Vorrichtung zum Vert-ei.len.von Beschickungs,gut -in Schachtöfen Die
Erfindung betrifft eine. Vorrichtung-zum Verteilen von Beschickungsgut über den
Querschnitt eines Qfenschachtes bei'Schachtpfen. Vorrichtungen-zum Verteilen von
Beschikkungsgut über den Querschnitt eines Ofenschachtes sind in verschiedenen Ausführungsformen
bekannt, insbesondere sind solche Vorrichtungen bei Hochöfen bekannt,. die im Gichthals
des Ofens ein Verteilorgan aufweisen. Beispielsweise die Gichtglocke im Zusammenwirken
mit der Gichtschüssel stellen ein derartiges Verteilorgan dar. Bei hochgezogener
und am unteren Rand der Gichtschüssel anliegender Gichtglocke verteilt sich das
aus der Beschickungseinrichtung, die gegebenenfalls bei mit Überdruck betriebenen
Hochöfen ein Schleusensystem aufweist, kommende Beschickungsgut auf den Umfang der
von Gichtschüssel und Gichtglocke gebildeten, v-förmigen Rinne. Beim Absenken der,
Gicht, glocke rutscht nun das Beschickungsgut über den Rand der Gichtglocke und
fällt entsprechend der Wurfparabel in den oben freien Raum des Ofenschachtes. Ob
der überwiegende Anteil des Beschickungsgutes bis an die .Ofenwand gelangt, so daß
eine im Längsschnitt gesehene V-Schüttung erreicht wird, oder ob der überwiegende
Anteil in einem konzentrischen Ring mit Abstand von der Ofenwand liegen bleibt und
so eine M-Schüttung erhalten wird, hängt außer von der festliegenden
Größe
des Ofenschacht-Innendurchmessers und den gegebenen Abmessungen der Gichtglocke
davon ab, wie-hoch der Ofenschacht gefüllt ist. Bei der M-Schüttung 'eKntmischt
sich das Be.schickungsgut derart, daß die grobkörnigen Anteile entsprechend dem
Böschungswinkel des Beschickungsgutes nach außen zur Ofenwand und nach innen zur
Ofenmitte rol-.-len, während die feinkörnigen Anteile im wesentlichen ander Auftreffstelle
des Beschickungsgutes- auf die Ofenfüllun.g liegen bleiben. Die Entmischung und-die
Lage der grobkörnigen und feinkörnigen Anteile über den Querschnitt des Ofenschachtes
verteilt beeinflussen die Gasdurchlässigkeit der einzelnen, konzentrisch im Ofenschacht
sich auf bauenden Schichten in axialer Richtung so daß sich bei einer M-Schüttung
eine gute' Durchgasung der Rand- und Mittelzone und damit ein gleichmäßiger Ofengang
über'den gesamten Querschnitt gesehen ergibt., während bei einer: V Schüttung -
feinkörnige Anteile an-der Ofenwand - eine schlechtere Durchgasung der Randzone
und damit ein unerwünscht zur Ansatzbildung neigender, ungleichmäßiger Gang des
Hochofens erhalten wird.
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Will man, aus welchen Gründen der Prozeßführung auch-immer, die Durchgasung
des Beschickungsgutes im Ofenschacht variieren, so muß die Füllhöhe des Hochofen
verändert werden, um diesen Effekt durch eine unterschiedliche M-Schüttung zu erreichen.
Will man z.B. eine größere Durchgasung der Randzone erreichen, so muß in einer re'lativ
kurzen Zeit die Füllhöhe im Ofenschacht erhöht werden wodurch eine übergroße Menge
kalten Beschickungsgutes in dieser kurzen Zeit in den Ofen eingefüllt werden muß.
Dies und die unterschiedliche Füllhöhe überhaupt wirken sich nachteilig auf den
Hochofenprozeß aus. Ferner gestatten es die derzeitig bekannten Verteilorgane nicht,
eine über den Umfang des Ofenquerschnittes gewünschte unterschiedliche Durchgasung
infolge
verschiedenartiger-Formen der M-Schüttung zu er-'reichen, um hierdurch beispielsweise
einem schiefgehenden Ofen wieder gleichmäßigen Gang zu verleihen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verteilvorrichtung der eingangs
beschriebenen Art zu schaffen, mit deren Hilfe es möglich ist, bei ständig gefülltem
Ofenschacht eine gleichmäßige oder gewünschtenfalls ungleichmäRige Yertei.lung des
Beschickungsgutes über seinen Querschnitt .zu erreichen und beliebige Formen der
M-Schüttung zu erzielen, ohne daß die Füllhöhe' ab, gesenkt- zu werden braucht.
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Diese Aufgabe wird erfinaungsgemäß dadurch gelöst, daß das Verteilorgan
entsprechend dem Querschnitt des Ofenschachtes ringförmig und im Abstand von der
Ofenwand angeordnet ist und im wesentlichen aus einer inneren und einer äußeren
Wand besteht.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht .darin,
daß der untere Abschnitt der äußeren Wand in Form von seitlich schwenkbaren Leitklappen
ausgebildet ist.
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Eine Weiterbildung der Erfindung ist ferner darin zu.sehen, daß die
Leitklappen einzeln durch aus dem Ofenschacht herausgeführte Gestänge verstellbar
sind. Hierbei ist es vorteilhaft, wenn die Gestänge radial aus dem Ofenschacht durch
entsprechende Dur'chbrechungen herausgeführt und die Durchbrechungen mittels an
jedem Gestänge einerseits und än der, Ofenwand andererseits befestigten Faltenbälge
abgedichtet sind.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß auf der inneren
Wand des ringförmigen Verteilorgans ein Verteilkegel und auf der äußeren Wand ein
Mantelkegel aufgesetzt ist, wobei die Spitze des Mantelkegels als Stutzen ausgebildet
und an eine Beschickungseinrichtung angeschlossen ist.
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Um den sich in dem Verteilkegel fangenden Gasen eine einfache Möglichkeit
des Abziehens zu geben, schiägt die Erfindung vor, daß der. Verteilkegel und de-r
Mantelkegel durch hohle Gasabzugsstege verbunden, die Kegelmäntel an diesen Stellen
jeweils durchbrochen und die-Durchbr.echungen im Mantelkegel unter der Gasfanghaube
angeordnet sind. Die Gasabzugsstege tragen zugleich den Verteilkegel mit der an
ihm befestigten inneren Wand des Verteilorgans.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß ein Schachtofen mit einer einfach aufgebauten und betriebs.sicheren
Verteilvorrichtung ausgestattet ist, die' es bei im wesentlichen, gleicher Füllhöhe
gestattet, die.Form der M-Schüttung und damit die Durchgasung des Beschickungsgutes
im Ofenschacht zu variieren.
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Hierdurch kann man in einfacher Weiße die Gängigkeit des Schachtofens
regulieren und den Prozeß im offen in gewünschter Weise steuern. Die ständig gleiche
Füllhöhe gewährleistet ein im wesentlichen ungestörtes thermisches Gleichgewicht
und einen gleichmäßigen Gang des Ofens - ein Schieffahren des Ofens wird vermieden.
Darüberhinaus wird das Beschikkungsgut durch eine Verminderung der Anzahl der Stürze
schonender dem Ofen aufgegeben, so daß die durch die Möl,-lervorbereitung vorgesehene
Kornfraktion des Beschickungsgutes weitgehendst erhalten bleibt. Ferner hat das
unterschiedliche spezifische Gewicht der einzelnen Bestandteiledes Beschickungsgutes
keinen Einfluß auf den Ort ihrer Ablagerung im Ofen.
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Anhand der lediglich Ausführungsbeispiele dar.stellenden Zeichnungen
wird die Erfindung näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 den oberen Teil eines Schachtofens mit Beschikkungseinrichtung,
Fig. 2 einen.vergrößerten Ausschnitt aus der Darstellung der Figur 1 gemäß Kreis
A und Fig. 3 den Gegenstand der Figur 1 entsprechend der Linie III-III in Figur
2.
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In Figur 1 ist das obere Ende eines Hochpfens 1 durch die Ofenwand
2 dargestellt, in dessen Bereich die erfindungsgemäße..Vert ei.lvorr.i chtung. 3.
vorges.ehen ist. S.ie besteht .im wesentlichen aus. einem- zum pfenschacht Lt koaxialen,
ringförmigen und mit Abstand von der Ofenwand 2 angeordneten .Verteilorgan 5 mit
einer inneren 6 und.einer äußeren Wand 7, zwischen denen hindurch das Beschickung,sgut'
8 in den Ofenschacht 4 gelangt. Während des Betriebes des Hochpfens 1 ist darauf
zu achten, daß das Verteilorgan 5- zumindest teilweise gefüllt ist, damit es seine
Funktion erfüllen kann.
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Tritt nun infolge des Absackens des pfeninhaltes neues Beschickungsgut
8 aus dem unten offenen Verteilorgan 5 aus, so werden die grobkörnigen Anteile,
gemäß ihrem Böschungswinkel zur Seite, d.h..-.zur Mitte des Ofenschachtes 4 und
zur Ofenwand 2 hin, abrollen und so ei bis oben hin gefülltem Ofenschacht 4 eine
gewünschte M-Schüttung mit einer entsprechenden Randgängigkeit des Ofens ergeben,
wie es in Figur 1 veranschaulicht ist.
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Um die Durchgasung des Beschickungsgutes im Ofenschacht 4 zu variieren,
sieht die Erfindung vor, den unteren Abschnitt der äußeren Wand 7 in Form von seitlich
schwenkbaren Laitklappen 9 auszubilden. Die Leitklappen sind mit an ihrem oberen
Rand angebrachten hakenförmigen Ansätzen 10 (F.igur 2) in eine entsprechende Haltevorrichtung
11 am
oberen festen Abschnitt 12 der äußeren Wand 7 eingehängt und
mittels Gestänge 13 beweg- und fixierbar. Die Gestänge 13 sind radial durch entsprechende
Durchbrechungen 14 in der Ofenwand 2 .aus dem Ofenschacht 4 herausgeführt, wobei
die Durchbrechungen 14 mittels Faltenbälge 15 abgedichtet sind, die einerseits auf
dem jeweiligen Gestänge 13 andererseits an der Ofenwand 2 befestigt sind.
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Auf der inneren Wand 6 des Verteilorgans ist ein Verteilkegel 16 und
auf der äußeren Wand 7 ein Mantelkegel 17 auf-' gesetzt. Die Spitze des Mantelkegels
17 ist als Stutzen- 18 ausgebildet und an eine Beschickungseinrichtung 19 angeschlossen,
die ihrerseits. mit einem Schleusensystem a:Ü,sgestattet ist, so daß der Hochofen
1 durch mit einem Druck weit über 1 atü betrieben werden kann. Um eine auch über
den Umfang des Verteilorgans 5 gleichmäßige Ver"t4ilung des Beschickungsgutes 8
zu erreichen, soll nach jeder Beschickungscharge das Beschickungsgut bis mindestens
oberhalb des Beschickungsstutzens aufgefüllt sein, wie es in Figur 1 angedeutet
ist.
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Unterhalb des Mantels des Verteilkegels 16 sammelt sichdas in der
Mitte des Ofenschachtes Lt aufsteigende Gichtgas an. Um dieses Gichtgas abführen
zu-können, sind der Verteilkegel 16 und der Mantelkegel lT--durch hohle Gasabzugsstege
miteinander verbunden, wobei die Kegelmäntel an den Stellen, an denen die Gasabzugsstege
2Q auf sie treffen, durchbrochen und die Durchbrechungen im Mantelkegel 17 unterhalb
der Gasfanghaube 21 angeordnet sind:.
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- Patentansprüche -