DE1614505B2 - Exothermische gettervorrichtung - Google Patents
Exothermische gettervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine exothermische Gettervorrichtung,
die aus einem offenen Behälter oder Halter besteht, in dem eine gepreßte, pulverförmige
Gettermasse angeordnet ist, die ein bei Erhitzung auf etwa 700 bis 1000° C verdampfendes Gettermetall
enthält.
Gettervorrichtungen mit verdampfbarem Gettermetall sind bekannt und finden weitgehende Verwendung
in der Technik der Elektronenröhren, der Fernsehbildröhren, in Hochvakuumsystemen u. dgl. Bekannt
sind Gettervorrichtungen, die aus einem rinnenförmigen Ringbehälter mit zylinder- oder kegelstumpfringförmiger
Gestalt bestehen, in den die Gettermasse in Pulverform eingepreßt ist, wobei das
Verhältnis der frei liegenden Oberfläche zum Gewicht bzw. zum Volumen der Gettermasse 0,2 bis
0,3 mm2/mg bzw. 0,9 bis 1,3 mnvVmm3 und wesentlich
weniger beträgt. Die Gettermasse enthält ein Gettermetall, wie etwa Barium, das bei Unterdruck
unter der Wirkung von Hitze, die im allgemeinen von einem Wechselinduktionsfeld geliefert wird, verdampfbar
ist und sich in Form eines gasabsorbierenden Gettermetallfilms auf den Innenseiten des evakuierten
Behälters, der Röhre od. dgl. niederschlägt.
Diese bekannten Gettervorrichtungen haben eine Reihe von Nachteilen. Beispielsweise werden bei den
bekannten exothermischen Gettern in einer Zeitspanne von etwa 10 bis 20 Sekunden durch die exothermische
Hitze bei Temperaturen von 700 bis 1000° C im allgemeinen nur etwa 40 Gewichtsprozent
des in der Gettermasse vorhandenen Gettermetalls verdampft. Um weiteres Gettermetall zu verdampfen,
müssen die Gettervorrichtungen während einer verhältnismäßig langen Zeitspanne von bis zu 30 Sekunden
weiter erhitzt werden. Selbst bei fortgesetzter Erhitzung dieser bekannten Gettervorrichtungen werden
selten — wenn überhaupt — 80 Gewichtsprozent ihres Gettermetalls verdampft. Ein weiterer Nachteil
dieser bekannten Gettervorrichtungen besteht darin, daß die Menge des verdampften Gettermetalls selbst
bei vollkommen gleichen Gettervorrichtungen und gleicher Erhitzung sehr verschieden ist. Der Versuch
zur Erhöhung der Ausbeute an verdampftem Gettermetall durch fortdauernde Erhitzung ist nicht zur
Beseitung dieses Problems geeignet, weil die Gefahr besteht, daß der Gettermassebehälter schmilzt, was
insbesondere zur Folge haben kann, daß Partikelchen von komprimierter Getterpulvermasse freigesetzt
werden, die im allgemeinen elektrisch leitend sind und Kurzschlüsse verursachen können. Nachteilig bei
den bekannten Gettervorrichtungen ist ferner deren verhältnismäßig lang andauernde Erhitzung zur Verdampfung
des Gettermetalls. Dieses Problem stellt sich auf verschiedenen Anwendungsgebieten der
Gettervorrichtung, beispielsweise bei deren Anwendung in Fernsehbildröhren. Bei diesen wird die
Gettervorrichtung an der Innenfläche des kegelförmigen Teils der Bildröhre montiert. Diese Fläche
besteht aus Glas, das gegen hohen örtlichen Temperaturabfall sehr empfindlich ist, weshalb es erforderlich
ist, eine Erhitzung auf hohe Temperaturen während einer verhältnismäßig langen Zeit zu vermeiden,
weil hierdurch das Glas springen kann oder im Glas Wärmespannungen entstehen können, die bei einem
leichten Stoß das Glas zerspringen lassen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gettervorrichtung zu schaffen, bei der diese Nachteile
nicht auftreten und die einen sehr hohen Prozentsatz von etwa 80 bis 90 Gewichtsprozent ihres
Gettermetalls bei Erhitzung in einer sehr kurzen Zeit von wenigen Sekunden verdampft. Diese Verdampfung
des Gettermetalls soll erfolgen können, während sich die Gettervorrichtung in der Nähe oder in Anlage
an der Glaswand einer Fernsehbildröhre befindet, ohne daß ein Springen dieser Glaswand oder die Entstehung
von Wärmespannungen in der Glaswand zu befürchten ist. Nach dem Einsetzen der exothermischen
Reaktion soll die Gettervorrichtung nur noch geringe oder keine weitere Erhitzung mehr benötigen.
Die Gettervorrichtung gemäß der Erfindung soll auch eine gleichbleibende Dampfmenge erzeugen,
d. h. die erzeugte Dampfmenge soll bei gleicher Bauform und gleicher Erhitzung immer gleich sein.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt bei einer Gettervorrichtung gemäß der Erfindung dadurch, daß die
Gettermasse im Behälter derart angeordnet ist,
• daß das Verhältnis der freiliegenden Oberfläche zum Gewicht der Gettermasse wenigstens etwa
0,45 mm2/mg beträgt.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt das Verhältnis der frei- inliegenden Oberfläche zum Gewicht der Gettermasse ^*'
etwa 0,7 mm2/mg.
Die Lösung der der Erfindung zugrunde liegenden Aufgabe beruht auf folgenden Gedankengängen und
Erkenntnissen:
Bei der Reaktion zwischen den Elementen der j
Gettermasse wird das Gettermetall in Dampfform i
freigesetzt; dank seines hohen Dampfdruckes ver- |
dampft das Gettermetall bei den von der Gettermasse \ erreichten Temperaturen; die Leistung der Getter- j
vorrichtung, d. h. die Menge des aus der Gettermasse !
austretenden Gettermetalldampfes, bezogen auf die Gesamtmenge des vorhandenen Gettermetalls und
bezogen auf die Zeitdauer, ist im wesentlichen von der freiliegenden Oberfläche der Gettermasse pro
Gewichtseinheit (oder auch pro Volumeneinheit) ab- ' hängig. Mit Rücksicht auf die Stabilität der gepreßten j
Gettermasse darf deren Dicke ein bestimmtes Min- ;
destmaß nicht unterschreiten. Dieses Mindestmaß der j Dicke der Gettermasse muß ferner mit der Notwendigkeit
vereinbar sein, daß die Gettermasse durch exothermische Reaktion die für die Verdampfung
erforderliche Temperatur erreichen muß, wobei zu berücksichtigen ist, daß bei zu dünnen Massen eine
zu starke Wärmedispersion auftreten würde.
Es wurde festgestellt, daß eine exothermische Gettervorrichtung gemäß der Erfindung vom Beginn
der exothermischen Reaktion zwischen den Elementen der Gettermasse innerhalb weniger Sekunden
bis zu 90% und mehr des in der Gettermasse enthaltenen Gettermetalls abgibt. Diese Zeitspanne von
wenigen Sekunden ist so kurz, daß die Gettervorrichtung sich in der Nähe oder in Anlage an der Glaswand
einer Elektronenröhre befinden kann, ohne daß ein Springen der Glaswand oder die Entstehung von
Wärmespannungen in der Glaswand zu befürchten ist. Bei gleicher Bauform und gleicher Erhitzung erzeugen
Gettervorrichtungen gemäß der Erfindung immer gleichbleibende Dampfmengen.
Zur Erzielung des erfindungsgemäßen Verhältnisses der freiliegenden Oberfläche zum Gewicht bzw.
Volumen der Gettermasse sieht die Erfindung im einzelnen vor, daß die im Behälter angeordnete, gepreßte
Gettermasse außer ihrer Oberseite weitere freiliegende Oberflächen aufweist oder daß der Behälter Öffnun-
gen in seinem Boden aufweist oder gegebenenfalls aus gelochtem Blech besteht.
Gettervorrichtungen mit Leitschirmen zum Lenken des entstehenden Getterdampfes sowie auch mit Halterungen
für den Getterbehälter sind bekannt. Bei den bekannten Gettervorrichtungen erzeugte man die
Gettermetalldämpfe immer in einer genau bestimmten Richtung und benutzte die Leitschirme ausschließlich
zu einer geringfügigen Korrektur der Strömungsrichtung der Gettermetalldämpfe oder auch
dazu, die Gettermetalldämpfe daran zu hindern, daß sie in bestimmte Teile etwa einer Elektronenröhre
gelangen. Bei praktischen Ausführungsformen der Gettervorrichtung gemäß der Erfindung hingegen
werden die Gettermetalldämpfe zumindest in den ersten Stadien des Verdampfungsvorganges in verschiedene
Richtungen erzeugt, und man benutzt die an sich bekannten Leitschirme zur direkten Umlenkung
der erzeugten Gettermetalldämpfe in die gewünschte Richtung.
So ist bei einer zweckmäßigen Ausführungsform der Gettervorrichtung gemäß der Erfindung ein
Schirm am Behälter oder Halter vorgesehen, um die aus verschiedenen Oberflächen der Gettermasse austretenden
Gettermetaildämpfe in eine Richtung umzulenken.
Zur Vergrößerung der exponierten Oberfläche der gepreßten Gettermasse kann man gemäß einer anderen
Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der Erfindung diese gepreßte Gettermasse mit Profilierungen,
z. B. mit Rinnen, Löchern, Vertiefungen od. dgl., versehen.
Weitere, zweckmäßige Ausgestaltungen der Gettervorrichtung gemäß der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nun weiter an Hand einiger Ausführungsbeispiele erläutert, wobei auf die Zeichnungen
Bezug genommen wird. In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 eine Draufsicht auf eine bekannte Gettervorrichtung,
Fig. 2 in vergrößerter Darstellung einen Schnitt nach der Linie 2-2 in F i g. 1,
Fig. 3, 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17, 19, 21, 23 und 25 jeweils eine Draufsicht auf eine Ausführungsform
einer Gettervorrichtung gemäß der Erfindung und
Fig. 4,6, 8; 10, 1.2, 14, 16, 18, 20, 22, 24 und 26
in vergrößerter Darstellung Schnitte nach den Linien 4-4, 6-6, 8-8, 10-10, 12-12, 14-14, 16-16, 18-18,
20-20, 22-22, 24-24 und 26-26.
Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte herkömmliche Gettervorrichtung 30 besteht aus einem ringförmigen
Behälter 31 mit rinnenförmigem Querschnitt, in den die Gettermasse 35 in Pulverform eingepreßt ist. Mit
36 ist ein am Behälter 31 befestigter Haltefuß bezeichnet. Der Pfeil 41 gibt die Hauptaustrittsrichtung
der Getterdämpfe an, die nur aus der Oberseite 40 der Gettermasse 35 austreten können. Aus dem Querschnitt
in Fig. 2 wird deutlich, daß die freiliegende Oberfläche 40 der Gettermasse 35, aus der die
Getterdämpfe austreten, nur etwa 20 bis 30% der Gesamtoberfläche der Gettermasse 35 beträgt, also
etwa 0,2 bis 0,3 mmä/mg (0,9 bis l,3mmW).
Zur Erreichung einer annehmbaren Leistung muß ein solcher Getter bis zu 30 Sekunden lang erhitzt
werden, und dennoch erreicht man kaum, wenn überhaupt, eine Verdampfung von 80 Gewichtsprozent
des insgesamt in der Gettermasse 35 enthaltenen Gettermetalls. Zudem ist die Menge des verdampften
Gettermetalls bei gleicher Ausbildung und gleicher Erhitzung häufig sehr verschieden. Während der
langzeitigen Erhitzung wird das Glas der Bildröhre im Bereich des Getters hoch erhitzt und kann springen,
oder es entstehen Hitzespannungen im Glas, die leicht zum Bruch des Glases führen.
Die F i g. 3 und 4 zeigen eine erfindungsgemäße Gettervorrichtung 301 in der einfachsten Ausführungsform,
wobei die Dicke der Gettermasse 35 so reduziert ist, daß die freiliegende Oberfläche 40
gegenüber der Gesamtfläche der Masse etwa 47%, also etwa 0,45 mm2/mg (2 mm2/mm3) beträgt. Die
Dicke der Gettermasse 35 ist so weit reduziert, wie es mit der Stabilität der Gettermasse vereinbar ist.
Als Stabilität wird die Fähigkeit zum Zusammenhalten der gepreßten Pulvermasse vor, während und
nach der Erhitzung und Verdampfung des Gettermetalls bezeichnet.
Bei der Gettervorrichtung 301 besteht der Halter 36 aus einem abgewinkelten Stab 43, unter dem ein
Querstab 42 mit Füßen 44 angeordnet ist. Die Erhitzung der Gettermasse 35 kann geschehen, während
die Füße 44 auf der Glaswand der Bildröhre ruhen, ohne daß die Entstehung von Wärmespannungen in
der Glaswand zu befürchten ist.
Die in den F i g. 5 und 6 dargestellte Gettervorrichtung 302 gleicht weitgehend der Gettervorrichtung
301 gemäß den Fig. 3 und 4 mit dem Unterschied, daß im Boden 47 des Behälters 31 Öffnungen
45 vorgesehen sind, so daß die freiliegende Oberfläche der Gettermasse 35 um die Fläche dieser Öffnungen
vergrößert ist und das verdampfende Gettermetall auch in Richtung des Pfeiles 411 nach unten
austritt. Bei dieser Ausführungsform beträgt die freiliegende Oberfläche der Gettermasse 35 65 % der
Gesamtfläche, also etwa 0,7 mm2/mg (3 mma/mm:!).
Die Öffnungen 45 im Boden 47 des Behälters 31 können natürlich beliebige Formen (wie etwa kreisrund,
oval, länglich usw.) haben und mehr oder weniger groß und zahlreich sein. Zum gleichen
Zweck könnte der Behälter 31 auch aus gelochtem Blech bestehen.
Die Fig. 7 bis 12 zeigen Ausführungsformen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung, bei denen zur Vergrößerung der freiliegenden Oberfläche der Gettermasse
35 diese Gettermasse profiliert ist. Diese Ausführungsformen haben den Vorteil, daß der Behälter
31 nicht durch Öffnungen geschwächt ist und die Ausstrahlung der Getterdämpfe nur in einer Hauptrichtung,
nämlich in Richtung des Pfeiles 41 erfolgt. Bei der Gettervorrichtung 303 gemäß den F i g. 7
und 8 ist die gepreßte Gettermasse 35 in einem ringförmigen, im Querschnitt rinnenförmigen Behälter 31
angeordnet, wobei in die Gettermasse 35 eine umlaufende Rinne als Profilierung 50 eingepreßt ist. Bei
der Ausführungsform gemäß den F i g. 9 und 10 hat der Behälter 31 der Gettervorrichtung 304 schalenförmige
Gestalt, und in die Gettermasse 35 sind zahlreiche, kegelstumpfförmige Vertiefungen als Profilierung
5Ö eingepreßt.
Die in den Fig. 11 und 12 dargestellte Ausführungsform
der Gettervorrichtung unterscheidet sich von der vorbeschriebenen Ausführungsform nur dadurch,
daß der Behälter 31 ringförmige Gestalt mit rinnenförmigem Querschnitt hat.
Bei der in den Fig. 15 und 16 dargestellten Ausführungsform
der Gettervorrichtung 307 ist die ge-
preßte Gettermasse 35 mit einer dünnen Aluminiumfolie 48 umwickelt, um das Ausfallen von Teilchen
aus der Gettermasse 35 zu verhindern. Der Behälter 31 weist hier eine besondere Konstruktionsform auf.
Die Gettermasse 35 ist längs ihres Außenumfanges vom Behälter 31 festgehalten, wobei dieser Behälter
31 aus einem Ring in Gestalt eines liegenden U-Querschnittes besteht, dessen Steg die Außenwand 51 bildet
und dessen beide Schenkel den Bodenring 52 bzw. den Deckelring 53 bilden. Die Gettermasse 35,
die die Gestalt eines Ringes hat, liegt am Innenumfang auf aus dem Behälterboden ausgestanzten, elastischen
Auflagerzungen 56 auf, welche eine Ausdehnungsbewegung der Gettermasse 35 während der Erhitzung
und der exothermischen Reaktion zulassen. Der Behälterboden ist gemäß der Darstellung bei 55 so nach
unten und nach innen ausgebeult, daß die Gettermasse 35 praktisch auf einem großen Teil ihrer
Fläche nach unten und nach innen frei liegt. Dieser. Behälterboden 55 dient dabei gleichzeitig als Leitschirm,
durch welchen die auf der Unterseite der Gettermasse 35 austretenden Getterdämpfe in Richtung
des Pfeiles 413 umgelenkt werden, so daß sie in der Hauptrichtung 41 austreten. Bei dieser in den
F ig. 15 und 16 dargestellten Ausführungsform der Erfindung hat man weder die Schwächung des Behälters
31 durch Öffnungen, wie in Fig. 6, noch die Schwächung der Gettermasse 35 durch Profilierungen,
wie in den F i g. 7 bis 12. Die exponierte Getterfiäche
ist mit etwa 3,5 mm- pro mm3 des Gettermassevolumens fast als ideal zu bezeichnen, wobei
gleichzeitig die Getterdämpfe in eine Hauptaustrittsrichtung 41 geleitet werden.
Wenn dagegen die Austrittsrichtung der Getterdämpfe keine Bedeutung hat, kann die in den Fig. 13
und 14 dargestellte, extrem einfache Ausführungsform gewählt werden, bei der die Getterdämpfe praktisch
nach allen Richtungen 41, 411, 412 austreten können und die Getiervorrichtung 306 daher in kürzester
Zeit eine fast totale (quantitative) Leistung von Getterdämpfen abgeben kann.
Die Fig. 17 bis 26 zeigen Ausführungsformen, bei
denen wie in den Fig. 15, 16 eine Abschirmung und Ableitung der Getterdämpfe nach oben in die Hauptaustrittsrichtung
41 erfolgt. Diese Konstruktion hat eine Reihe von Vorteilen. An erster Stelle sei erwähnt,
daß die Gettervorrichtungen, die nicht im Hals, sonderen auf den weiten Oberflächen des
Kegels der Bildröhre montiert werden, breite und starre Halterungen oder Lager benötigen, um eine
genaue Lage des Getters mit Bezug auf das Glas der Röhre sicherzustellen. Die Schirme der Behälter der
Gettervorrichtungen gemäß der Erfindung können leicht mit Tragfüßen versehen werden, so daß die
Befestigung besonderer Lager vermieden wird.
Es wurde bereits darauf hingewiesen, daß das Glas des Bildröhrenkegels gegen örtliche Temperaturgefälle
sehr empfindlich ist, so daß man die Ablagerung von Metalldämpfen auf dem Glas unmittelbar
unter dem Getter vermeiden muß, weil in diesem Falle der Gettermetallfilm zu viel Hitze absorbieren
und dadurch das Glas der Bildröhre überhitzen würde. Der Schirm bei diesen Ausführungsformen
der Gettervorrichtung dient dazu, die Gettermetalldämpfe,
die auf der Unterseite der Gettermasse 35 austreten, in die entgegengesetzte Richtung umzulenken.
Die Ausführungsform gemäß den Fig. 17 und 18 zeigt eine Gettervorrichtung 308, deren Halterung 36
einen Außendurchmesser hat, der etwas geringer ist als der Außendurchmesser des Behälters 31. Wenn
eine solche Gettervorrichtung auf der Innenseite des Glases einer Bildröhre montiert wird, dann erhitzt
sich beim Erhitzen der Gettervorrichtung mit der außerhalb der Bildröhre angeordneten Induktionsspule
die Halterung 36 langsamer als der Behälter 31. Es wurde festgestellt, daß die Abschirmungshalterung
36 die Temperatur von 500 bis 600° C nicht übersteigt, während der Getter bereits die Rotglühtemperatur
erreicht hat. Die relativ weniger heiße Abschirmungshalterung 36 dient also nicht nur als
Abschirmung und zur Umlenkung der Getterdämpfe, sondern auch als Wärmeschirm, der die Abstrahlung
der Hitze der Gettervorrichtung zum Glas der Bildröhre verhindert.
Andererseits hat sich die Abschirmungshalterung 36 auch als Wärmebremse der Gettervorrichtung bewährt,
indem sie einen Teil der induzierten Erhitzungswärme aufnimmt und dadurch die Überhitzungen
und Schmelzungen der Gettermasse verhindert. Die Abschirmungshalterung 36 bildet bei der Gettervorrichtung
308 Leitkanäle 57 zur Umlenkung der Gettermetalldämpfe in die Hauptrichtung 41. Die
Abschirrnungshalterung kann vorzugsweise aus induktiv
heizbarem Material bestehen, so daß eventuell auch hier abgelagerte Gettermetalldämpfe wieder verdampft
werden.
Bei der in den Fig. 19 und 20 dargestellten Ausführungsform der Gettervorrichtung 309 ist der Behälter
31 der Gettermasse 35 in einer größeren, ringförmigen Abschirmungshalterung 36 enthalten, so
daß zwischen den Teilen 31 und 36 Luftspalte gebildet sind, durch die die von der Unterseite der Gettermasse
35 austretenden Gettermetalldämpfe in Richtung der Pfeile 411 nach oben in die Hauptrichtung
41 umgelenkt werden.
Die in den Fig. 21 und 22 dargestellte Ausführungsform der Gettervorrichtung 319 unterscheidet
sich von der zuvor beschriebenen Alisführungsform dadurch, daß die Abschirmungshalterung 36 den
Gettcrbchältcr 31 nicht zweiseitig, sondern einseitig auf der Innenseite umgibt. Der Vorteil dieser Ausfiihrungsform
besteht darin, daß die Außenseite des Behälters 31 frei liegt und daher die induzierten
Hochfrequenzströme ungestört aufnehmen kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß der äußere Abschirmungsbehälter
38 gemäß Fig. 19 und 20 schmilzt, bevor die Verdampfung des Getterrnetalls beginnt.
Auch bei der in den F i g. 23 und 24 dargestellten Ausführungsform der Gettervorrichtung 311 bildet
die Abschirmungshalterung 36 Leitkanäle 57 zur Umleitung der an der Unterseite der Gettermasse 35 austretenden
Gettermetalldämpfe in Richtung der Pfeile 411 in die Hauptrichtung 41.
Die in den Fig. 25 und 26 dargestellte Ausführungsform
der Gettervorrichtung 312 unterscheidet sich von der zuvor beschriebenen Ausführungsform
dadurch, daß der Boden der Abschirmungshalterung 36 unter einem Winkel zum Boden des Behälters 31
verläuft und die innere Ringwand 59 dieser Abschirmungshalterung 36 senkrecht verläuft, so daß die von
der Unterseite ausgehenden Gettermetalldämpfe besser genau nach oben in die Hauptrichtung 41 umgelenkt
werden. Die Abschirmungshalterung 36 greift mit Zungen 58 über die innere Oberkante des Behälters
31.
Claims (12)
1. Exothermische Gettervorrichtung, die aus einem offenen Behälter oder Halter besteht, in
dem eine gepreßte, pulverförmige Gettermasse enthalten ist, die ein bei Erhitzung auf etwa 700
bis 1000° C verdampfendes Gettermetall enthält, dadurch gekennzeichnet, daß die Gettermasse
(35) im Behälter (31) derart angeordnet ist, daß das Verhältnis der freiliegenden Oberfläche
zum Gewicht der Gettermasse wenigstens etwa 0,45 mm2/mg beträgt.
2. Gettervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der
freiliegenden Oberfläche zum Gewicht der Gettermasse etwa 0,7 mm2/mg beträgt.
3. Gettervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die im Behälter (31)
angeordnete gepreßte Gettermasse (35) außer ihrer Oberseite (40) weitere freiliegende Oberflächen
aufweist.
4. Gettervorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
(31) Öffnungen (45) in seinem Boden aufweist.
5. Gettervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Behälter (31) aus gelochtem Blech besteht.
6. Gettervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch einen
Schirm am Behälter (31) oder Halter (36) zur Umlenkung der aus verschiedenen Oberflächen
der Gettermasse austretenden Gettermetalldämpfe in eine Richtung (41).
7. Gettervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der unter der Unterseite der
Gettermasse (35) angeordnete Schirm mit Leitkanälen (57) versehen ist.
8. Gettervorrichtung nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schirm
(36) aus induktiv erhitzbarem Werkstoff besteht.
9. Gettervorrichtung nach Anspruch 3 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter
Weise als Ring ausgebildete, gepreßte Gettermasse (35) in einem Behälter (31) gelagert ist, der aus
einer Außenwand (51) und einem an diesen anschließenden Bodenring (52) besteht, über den
der Gettermassering (35) radial nach innen hinausragt.
10. Gettervorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (31)
außerdem einen dem Bodenring (52) gegenüberliegenden Deckelring (53) aufweist.
11. Gettervorrichtung nach den Ansprüchen 9
oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß am Behälter (31) oder Halter (36) Auflagerzungen (56)
vorgesehen sind, die den Innenrand des Gettermasseringes (35) haltern.
12. Gettervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die gepreßte Gettermasse
zur Vergrößerung ihrer freiliegenden Oberfläche mit Profilierungen (50), z. B. Rinnen,
Löchern, Vertiefungen od. dgl., versehen ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
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