DE2303749C3 - Leitschirm für eine Gettervorrichtung - Google Patents
Leitschirm für eine GettervorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Leitschirm für eine Gettervorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Derartige Gettervorrichtungen finden z. B. Verwendung bei der Herstellung von Fernsehbildröhren.
Bei der Herstellung dieser Fernsehbildröhren wird das notwendige Vakuum durch Anwendung von
Gettermaterialien erhalten, gewöhnlich Bariumgettermaterial, wobei Barium innerhalb der Bildröhre
entzündet oder verdampft wird. Das verdampfte Gettermaterial, z. B. Barium, saugt die Restgase in der
Bildröhre auf bzw. reagiert mit ihnen und entfernt sie als feste Kondensate mit niedrigem Verdampfungsdruck.
Das Barium, das auf den inneren Oberflächen der Bildröhre abgelagert ist, ist darüber hinaus in der Lage,
Gase zu absorbieren, die während des Betriebs der Bildröhre freigesetzt werden.
In der Vergangenheit wurden Getiereinrichtungen gewöhnlich in der Form eines ringförmigen Behälters
im Halsteil der Bildröhre angebracht. Aus verschiedenen praktischen Gründen ist es dabei üblich, den
Getterbehälter an der Innenseiten-Oberfläche des sich erweiternden· Teiles der Bildröhre anzubringen. Diese
Anordnung hat verschiedene Nachteile; ein bedeutsamer Nachteil besteht darin, daß sich Gettermaterial,
z. B. Barium, auf dem Bildschirm der Bildröhre und an anderen Stellen ablagert, wo eine derartige Ablagerung
nachteilig ist. Wenn z. B. die Bariumablagerung auf dem Bildschirm ein gewisses Maß übersteigt, wird mit
Nachteil der Lichtaustritt vermindert. Des weiteren ist eine übermäßige Bariumablagerung auf der Kathode,
am Übergang von Bildröhrenerweiterungsteil und Bildschirm sowie auf dem Bildröhrenerweiterungsteil
angrenzend zum Getter bekanntermaßen ebenfalls nachteilig.
Durch die DT-OS 21 18 268 ist eine Gettervorrichtung bekanntgeworden, wodurch die die Ablagerung
von Gettermetall auf dem Schirm einer Fernsehbildröhre
und auf anderen empfindlichen Stellen verringert wird. Erreicht wird dies dadurch, daß ein mit Getter
gefüllter zylinderringförmiger Kanal der Gettervorrichtung, der am konischen Teil der Bildröhre angeordnet
und gegen die Auflagefläche abgedichtet ist, gegen das ίο Innere der Bildröhre von einem sich nach außen
öffnenden Leitschirm abgedeckt ist. Zwischen Leitschirm und äußerer Kanalwandung besteht ein durchgehender
Ringspalt, aus dem das Gettermaterial radial austritt.
Durch den allseitigen Austritt des Gettermaterials sind auch Strömungswege hin zu dem Bildschirm und
hin zu dem rückwärtigen Teil der Bildröhre, insbesondere hin zu den Kathoden, gegeben. Dadurch ist
insbesondere die Bildschirmbedampfung zumindest in dem der Gettervorrichtung gegenüberliegenden Teil
noch beachtlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Bildschirmbedampfung mit Gettermaterial weitgehend
zu vermeiden.
Die Lösung dieser Aufgabe gelingt gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale des
Hauptanspruchs.
Durch die begrenzten Austrittsöffnungen bzw. durch ihre Lage relativ zur Bildröhrenachse, d. h. weg von dem
Bildschirm, haben die austretenden Gettermaterialströme im wesentlichen keine Komponente in Richtung auf
den Bildschirm bzw. den Röhrenhals, so daß eine Eiedampfung dieser Teile weitgehend vermieden wird.
In den Figuren wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in schematischer Weise eine herkömmliche Bildröhren- und Kathodenanordnung zusammen mit
einer Getterstütze für den Getterbehälter mit einem neuen Leitschirm,
F i g. 1A eine Querschnittsansicht der Vorrichtung der
Fig.!,
Fig.2 eine Draufsicht auf das Bodenteil eines üblichen Getterbehälters bei abgenommenem Leitschirm,
Fig.3 eine Seitenansicht dieses Getterbehälters bei
abgenommenem Leitschirm nach F i g. 2,
F i g. 4 eine Draufsicht auf den Leitschirm gemäß der Erfindung,
F i g. 5 eine Seitenansicht dieses Leitschirms,
Fig.6 eine Draufsicht auf den zusammengebauten Getterbehälter der F i g. 7,
Fig.6 eine Draufsicht auf den zusammengebauten Getterbehälter der F i g. 7,
F i g. 7 und 7A eine Seitenansicht des zusammengebauten Getterbehälters nach Fig.6, wobei die Ansicht
nach F i g. 7A um 90° gegenüber der Darstellung nach Fig. 7 gedreht ist, und
Fig.8 eine vergrößerte Teilschnittansicht des Getterbehälters
nach F i g. 7 A.
In Fig. i ist eine herkömmliche Fernsehbildröhre 1
gezeigt, die einen Trichterteil 3, einen Halsteil 5 und einen Schirm 7 aufweist, z. B. einen Dreifarbenschirm,
der gemäß bekannter Verfahren hergestellt ist.
Eine bei 9 schematisch dargestellte Elektronenkanone ist innerhalb des Röhrenhalses 5 angeordnet. Ein
längliches Federteil Π, das die Elektronenkanone 9 mit
der Getteranordnung 13 verbindet, zusammen mit daran angebrachten Drahtstüt?enteilen 14. halten die
Getteranordnung 13 in einer Stellung angrenzend zum Trichterteil 3 in wohlbekannter Weise. Die Getteran-
Ordnung 13 umfaßt erfindungsgemäß einen speziellen
Leitschirm 15, der im folgenden noch genauer beschrieben wird.
Eine herkömmliche HF-Heizspule 17 erhitzt das Gettermaterial in der Getteranordnung 13 in bekannter .s
Weise, wodurch das verdampfte Gettermaterial, z. B. Barium, in die Bildröhre 1 ausgestoßen wird, wie e'i im
folgenden beschrieben wird.
In den F:g. 2 und 3 besitzt ein zylindrischer
Gctterbehäiter 19, der z. B. aus rostfreiem Stahl in geeigneter Weise hergestellt ist, ein in seinem zentralen
Bereich nach obeni'ngehobenes Bodenteil 21, das außen
einen ringförmigen Kanal 23 bildet, in dem Gettermaterial 24 in bekannter Weise eingepreßt ist. Für
Fernsehbildröhren kann das Gettermaterial aus einem 1000 mg schweren exothermen Gemisch aus 25 %
Barium, 25 % Aluminium und 50 % Nickel bestehen, das ungefähr 225 mg Barium beim Verblitzen ergibt. Wie
bekannt ist, erfordert das Verblitzen des Gcttermaterials das Erhitzen auf eine hohe Temperatur, ungefähr
1300° C, um das Gettermaterial zu verdampfen, sei es nun Barium oder ein anderes Gettermaterial. Gemäß
der vorliegenden Erfindung wird das verdampfte Gettermaterial in bestimmter Weise in die Bildröhre
gerichtet, wobei ein Leitschirm 15 verwendet wird, der in F i g. 4 und 5 dargestellt ist. Dieser Leitschirm 15, der
zweckmäßig aus rostfreiem Stahl besteht, hat einen kreisförmigen Querschnitt und weist ebene Teile 25. ein
tiefliegendes Zentralteil 27 und nach oben abgebogene, gegenüberliegende Segmente 29 auf. In der erfindungsgemäßen
Anordnung, wie sie in Fig. 7 und 7A dargestellt ist, ist dieser Leitschirm !5 über dem
Getterbehälter 19 angeordnet und daian befestigt, z. B.
mittels Punktschweißens, wie bei 31 in Fig. 7 und 7A
angedeutet. Der Leitschirm 15 paßt genau auf den Behälter 19 und ist so ausgebildet, daß die ebenen Teile
25 die Zentralsegmente der oberen Oberfläche des Kanals 23 abdecken und wirksam abdichten, um eine
Sichtverbindung zu denjenigen Teilen des Röhrenkolbens, wo eine Minimierung der Bariumablagerung
erwünscht wird, z. B. dem Bildschirm, zu verhindern. Die nach oben gebogenen Segmente 29 bilden öffnungen 32
zu dem Kanal 23, aus denen verdampftes Gettermaterial in die Bildröhre 1 eintritt.
Wie aus Fig. 1 und IA zu erkennen ist, ist die
Getteranordnung 13 in der Bildröhre 1 su angeordnet, daß die tangential nach oben gebogenen Segmente 29
sich an Stellen 33 befinden, die von dem Bildröhrenschirm 7 weggerichtet sind, d. h. die öffnungen 32 liegen
in einer Linie am Umfang des konischen Trichterteils, wie es in Fig. IA bei 35 angedeutet ist. Ein anderer
Weg, die Stellung der öffnungen 32 zu beschreiben, ist der, daß sie in einer Linie angeordnet sind, die
transversal zu der Neigung 37 des Trichterteil!, liegt, der durch die Gettervorrichtung hindurchläuft.
Bei einer derartigen Getteranordnung 13 wird das beim Verblitzen verdampfte Gettermaterial aus dem
zylinderringförmigen Kanal 23 durch die vorbestimmten öffnungen 32 ausgestoßen derart, daß das
Gettermaterial von den Segmenten 2^ in eine Richtung
weg von dem Bildschirm 7 und auch weg von der Elektronenkanone 9 abgelenkt wird, wie aus Fig. IA
unmittelbar zu erkennen ist.
Ebenso ist aus Fig. 8 leicht zu erkennen, daß durch den etwas zurückspringenden Leitschirm 15 in Verbindung
mit der vertikal sich erstreckenden Kanalwandung 40 die Bildung einer kräftigen Ablagerung von
Gettermaierial auf dem der Getteranordnung 13 zunächstliegenden Trichterteil 3 verhindert wird, was
mit Nachteil zu einer Ionisierung oder zu einem Brechen des Glases führen könnte.
Gemäß der vorliegenden Erfindung kann der Neigungswinkel der Segmente 29 in geeigneter Weise
von ungefähr 15° bis 30° variieren; durch Veränderung dieses Winkels in Verbindung mit der Einstellung der
Höhe des Kanalrandes 40 des Getterbehälters 19 kann die Getterablagerung auf dem Bildschirm 7 leicht
gesteuert und damit möglichst klein gemacht werden.
Um eine Überhitzung durch die HF-Energie während des Verblitzens zu vermeiden, können in einigen Fällen
sehr kleine Schlitze oder Löcher von 0,5 mm Dicke oder weniger in der Getterabdeckung vorgesehen werden,
wie bei 40 und 42 in F i g. 4 angedeutet.
Der Behälter aus rostfreiem Stahl (305) eines Ausführungsbeispiels besaß einen äußeren Durchmesser
von 19,4 mm. Die Höhe der Behälterseiten betrug 4,2 mm, die Breite des Getterkanals betrug 5,6 mm und
die Höhe des angehobenen Zentralteils betrug 2,2 mm. Die Abdeckung für den Getterbehälter wurde aus
rostfreiem Stahl (305) hergestellt und besaß einen Durchmesser von 18,9 mm. Der flache Teil der
Abdeckung war 0,74 rnm unterhalb der oberen Kante der Behälterseite abgesenkt, und die Ablcnkteile waren
um einen Winkel von ungefähr 20° nach oben geneigt, bei einer Entfernung von 3,7 mm vom Zentrum, und die
Spitzen lagen 0,89 mm oberhalb der Oberseite des Getterbehälters.
Das Gettermaterial enthielt 250 mg Barium, und das Gettermaterial wurde gemäß Fig. 1 in einer 48cm
110°-Ablenkbildröhre angeordnet und verblitzt.
Anstelle aus rostfreiem Stahl kann die Getteranordnung auch aus Titan, Tantal, Molibdän oder aus anderen
Metallen und Legierungen, die bei herkömmlichen Gettereinrichtungen verwendet werden, hergestellt
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Leitschirm für eine Gettervorrichtung, die am konischen Teil einer Bildröhre angeordnet und
gegen die Auflagefläche hin abgedichtet ist, wobei der Bildschirm vom Getter möglichst frei bleiben
soll, und die derart ausgestaltet ist, daß ihr mit Getter gefüllter zylinderringförmiger Kanal nach oben,
gegen das Innere der Bildröhre von einem sich nach außen öffnenden Leitschirm abgeoeckt ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Leitschirm (15) nur zwei öffnungen (32) frei läßt, die sich radial
längs eines Durchmessers der Gettervorrichtung (13) auf einander gegenüberliegenden Seiten des
zylinderringförmigen Kanais (23) längs einer Ebene (35) erstrecken, deren Richtung senkrecht zu
derjenigen Richtung verläuft, die das die Gettervorrichtung (13) halternde Federteil (11) im Bereich der
Gettervorrichtung einnimmt.
2. Leitschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rand (25,29) des wie ein Teller auf
dem Bodenteil (21) des mit Getter (24) gefüllten zylinderringförmigen Kanals (23) aufsitzenden Leitschirms
(15) in der Weise in vier Teilstücke (25, 29) aufgegliedert ist, daß ein Paar dieser sich jeweils
diametral gegenüberstehenden Teilstücke (25) den zylinderringförmigen Kanal parallel zu dessen
Bodenfläche (21) verschließen, während das andere Paar (29) nach außen ein wenig trichterförmig
hochgebogen ist und so die zwei Öffnungen (32) zur Ausstoßung der Getterdämpfe bildet.
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