DE1906179B2 - Verfahren zur abtrennung von makromolekuelen aus einer fluessigen zusammensetzung - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von makromolekuelen aus einer fluessigen zusammensetzungInfo
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Description
In der Biochemie sind zahlreiche analytische Verfahren entwickelt worden, bei denen Protein von flüssigen
Proben abgetrennt werden muß, um eine stärker konzentrierte Proteinprobe zur Verfügung zu haben, die
sich wirksam analysieren läßt, oder um ein in stärkerem Ausmaß proteinfreies Filtrat für die Analyse zu erhalten
oder die Proteinbindungs-Merkmale verschiedener Chemikalien in Verbindung mit verschiedenen Proteinproben
studieren zu können. Außerdem ist bereits eine große Vielfalt anderer analytischer Verfahren entwikkelt
worden, die sich nicht nur mit Proteinsorten, sondern mit Makromolekülarten allgemein befassen
und bei welchen eine makromolekulare Komponente aus einer flüssigen Probe entfernt werden muß.
Die bekannten Handhabungsverfahren zur Durchführung dieser Abtrennungen hingen jedoch selbstverständlich
von der Verfügbarkeit geeigneter analytischer Vorrichtungen ab. Für die meisten derartigen Abtrennvorgänge
mußten zwangsläufig Verfahren, wie die Vakuumdestillation, die dialytische Abtrennung oder die
chromatographische Abtrennung, angewandt werden. In jüngster Zeit wurde mit der Einführung von
anisotropen Membranen, d. h. Membranen mit äußerst dünner mikroporöser Sperrschicht und vergleichsweise
dicker makroporöser Stützschicht, ein verbessertes Werkzeug für die Durchführung von Ultrafiltrations-Abtrennungen
zur Verfügung gestellt. Die besondere Brauchbarkeit dieser Membranen ist weitgehend auf die
Kombination ihrer überraschend großen Fähigkeit zurückzuführen, einerseits spezielle Stoffe zurückzuhalten
und andererseits einen großen Durchsatz zu gewährleisten.
Ultrafiltration ist ein Abtrennverfahren, bei welchem eine Lösung, die einen Lösungsstoff wesentlich größerer
Molekulardimensionen als diejenigen des auflösenden Lösungsmittels enthält, vom Lösungsstoff befreit wird,
indem sie einem solchen Druck unterworfen wird, daß das Lösungsmittel durch eine Membran hindurchgedrückt
wird. »Ultrafiltration« ist der vorzugsweise zur Beschreibung solcher druckaktivierter Abtrennvorgänge
in Verbindung mit Lösungen, die Lösungsstoffe mit einem Molekulargewicht von etwa 500 und darüber
enthalten, benutzte Ausdruck, wobei dieser Ausdruck zweckmäßig auch auf Verfahren angewandt wird,
welche sich anstelle von gelösten Molekülen mit Teilchen von Kolloidgröße befassen. Der besondere
Vorteil dieser membranmodulierten Ultrafiltrations-Abtrennverfahren
liegt in ihrer möglichen Arbeitsgeschwindigkeit, den milden Behandlungsbedingungen
und den geringen Betriebskosten im Vergleich zu anderen Abtrennverfahren, wie Verdampfung, Dialyse,
Ultrazentrifugierung, chemische Ausfällung u. dgl. Diese Vorteile sind von besonderer Bedeutung, wenn thermisch
instabile oder biologisch aktive Stoffe behandelt werden sollen oder wenn vergleichsweise große
Lösungsmittelvolumina in einer zu behandelnden Lösung vorhanden sind.
Es hat sich jedoch herausgestellt, daß die anisotropen Membranen so geringe effektive Porengrößen besitzen,
daß ihre Anwendbarkeit bisher weitgehend auf Vorrichtungen solcher Größe beschränkt war, daß ein
Rührwerk auf ihnen montiert werden kann. Das Rührwerk ist erforderlich, um die normalerweise mit der
Verwendung solcher Membranen verbundene Konzentrations-Polarisationserscheinung zu unterdrücken. Andererseits
sind mit hohem Druck und hoher Strömungsgeschwindigkeit arbeitende Verfahren bekannt, die
ausgezeichnete Ergebnisse bei Verwendung dieser anisotropen Membranen liefern. Die zur Durchführung
dieser Arbeitsverfahren erforderlichen verhältnismäßig schwären Ausrüstungen sind jedoch nicht für die
meisten chargenweise arbeitenden, labormäßigen Analyseverfahren geeignet.
Zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten schafft die Erfindung eine Membrananordnung, die kostensparend
ist, bei herkömmlichen Laborgeräten angewandt werden kann und sich für die Verwendung bei analytischen
Verfahren eignet, bei welchen Makromoleküle aus flüssigen Zusammensetzungen bzw. Massen abgetrennt
werden sollen.
Besondere Vorteile dieser Membrananordnung bestehen darin, daß sie sich im Gebrauch selbst reinigt,
wodurch alle Konzentrations-Polarisationsprobleme ausgeschaltet werden, daß sie sich zur Verwendung bei
Zentrifdgierausrüstungen eignet, und daß sie eine großzügig bemessene Kammer zum Ansammeln von
Feststoffen ohne übermäßige Blockierung der effektiven Membran-Abtrennfläche bietet.
Genauer gesagt, schafft die Erfindung ein Verfahren zur Abtrennung von Makromolekülen aus einer
flüssigen Zusammensetzung durch Ausübung einer Kraft auf die Zusammensetzung, welche letztere durch
eine die Makromoleküle zurückhaltende anisotrope Membran hindurchtreibt, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß die Oberfläche der Membran unter einem kleinen Winkel zur angelegten Kraft gehalten wird.
Die erfindungsgemäße Membrananordnung eignet sich zur Verwendung bei herkömmlichen Zentrifugal-Abtrennvorrichtungen
und besteht aus einer anisotropen Membran in Verbindung mit einem durchlöcherten
bzw. makroporösen Tragglied für diese, wobei die Membran derart in der jeweiligen Vorrichtung angeordnet
ist, daß die Kraft, mit welcher die Filtrierung erreichi
wird, auch bestrebt ist, die Filterfläche der Membrar sauber zu halten, wodurch auch die normalerweise zi
erwartende Schwierigkeit vermieden wird, daß die außerordentlich kleinen Membranporen durch in der zi
filtrierenden Probe enthaltene Feststoffe oder Schlamn zugesetzt werden. Zur Gewährleistung dieser Wirkung
sollten die aufwärts gerichteten primären Membran filterflächen unter einem vergleichsweise spitzei
Winkel gegenüber dem Vektor der Zentrifugalkraft vorzugsweise unter einem Winkel von unter 22,5° un<
vorteilhafterweise von unter etwa 15° gegenüber den auf die Anordnung einwirkenden Vektor der Zentrifu
galkraft, angeordnet sein. Durch diesen spitzen Winkel
wird gewährleistet, daß ein Hauptvektor der Zentrifugalkräfte längs der Membranfläche abwärts gerichtet
fst. Diese Kräfte bewirken, daß Schlamm und zurückgehaltener
makromolekularer Stoff, welche anderenfalls die Membranfläche verstopfen oder an diesel anhaften
würden, unmittelbar nach Berührung mit der mikroporösen Membranfläche an der Wand der Vorrichtung
abwärts rutschen, wodurch im Betrieb der Membrananordnung eine kontinuierliche Reinigungswirkung gewährleistet
wird. Zur Vereinfachung der Beschreibung werden die durchlöcherten und makroporösen Stützbzw.
Tragglieder im folgenden mit dem allgemeinen Ausdruck »durchlässige Tragglieder« bezeichnet.
Für die jeweilige Trennvorrichtung geeignete Membranen sind hoch anisotrope, untermikroskopische
Porengröße besitzende Membranen aus Polymeren guter mechanischer Integrität, vorzugsweise aus den
bekannten kristallinen und/oder glasartigen thermoplastischen Polymeren, wie sie beispielsweise im Patent
17 94 191.2 vorgeschlagen sind, wobei sich der Ausdruck »kristalline und glasartige Polymere« auf diejenigen
Stoffe beziehen soll, die eine Kristallinität von etwa 5 bis 50 Gew.-°/o, gemessen durch bekannte Röntgenstrahlen-Doppelbrechungsverfahren,
und/oder eine Glas-Übergangstemperatur (Tg) von mindestens etwa 20° C
besitzen. Besonders vorteilhaft sind Polymere mit niedrigem Wasser-Absorptionsvermögen, die im Gegensatz
zu den auf dem Fachgebiet derartiger Membranen bekannten Zelluloseacetat-Stoffen während
der Lagerung austrocknen können, ohne ihre vorteilhaften mechanischen und Behandlungs-Eigenschaften
zu verlieren. Genauer gesagt, besitzen diese Polymere ein Wasser-Absorptionsvermögen von weniger
als etwa 10 Gew.-% Feuchtigkeit bei 25°C und 100° relativer Luftfeuchtigkeit. Solche Membranen sind
besonders vorteilhaft, da sie im Gegensatz zu allen bekannten anisotropen Membranen unter vergleichsweise
trockenen Bedingungen gelagert werden können; sie brauchen weder während des Versands noch
während der Lagerung zwischen den einzelnen Anwendungen unter Wasser gehalten zu werden.
Beispiele für solche Polymere sind langkettige Polymere aus 35 bis 85 Gew.-°/o Acrylnitril-Einheiten, Polycarbonate
und Polyvinylchlorid.
Die untermikroskopische Porengröße besitzenden, für die Verwirklichung der Erfindung geeigneten
Membranen bestehen aus einem makroskopisch dicken Film aus einem porösen Polymeren, übliche: weise mit
einer Dicke von mehr als etwa 0,05 mm und weniger als etwa 1,27 mm. Eine Fläche dieses Films bildet eine
außerordentlich dünne, aber verhältnismäßig dichte Sperrschicht in Form einer »Haut« von etwa 0,1 bis
5,0 μίτι Dicke aus einem mikroporösen Polymeren,
wobei der durchschnittliche Porendurchmesser im Millimikronbereich, beispielsweise bei 1,0 bis 500 μπι
liegt, d. h. etwa ein Zehntel bis ein Hundertstel der Dicke der »Haut« beträgt. Der Rest dieses Filmgebildes wird
durch eine Tragschicht aus einem Polymergebilde wesentlich gröberer Porengröße gebildet, durch welche
das Fluidum mit geringem hydraulischen Widerstand hindurchfließen kann. Wenn eine derartige Membran
als »Molekularfilter« verwendet wird, dessen »Hautseite« mit dem unter Druck stehenden Fluidum in
Berührung steht, tritt praktisch der ganze Widerstand gegenüber einem Fluidumdurchfluß durch die Membran
in der »Haut« auf, so daß Moleküle oder Teilchen von Größeren Abmessungen als die Poren in der »Haut«
selektiv zurückgehalten werden. Da die Hautschicht so außerordentlich dünn ist, ist der dem Fluidumdurchfluß
entgegenwirkende hydraulische Gesamtwiderstand sehr gering; dies bedeutet, daß die Membran eine
überraschend hohe Durchlässigkeit gegenüber Fluiden zeigt. Darüber hinaus hat es sich überraschend gezeigt,
daß die Tendenz solcher Membranen zu einem Verstopfen oder Verunreinigen durch Moleküle und
Teilchen äußerst gering ist, wenn ausreichend wirksame ίο Maßnahmen zur Unterbindung einer Stoffansammlung
an der Oberfläche getroffen werden.
Derartige anisotrope Membranen sind von den isotropen, manchmal als homogen bezeichneten Membranen
zu unterscheiden, welche herkömmlichen Filtern entsprechen. Versuche, isotrope Membranen mit dem
gewünschten hohen Zurückhaltevermögen herzustellen, führten zu einer Erhöhung des hydraulischen Widerstands
bis auf einen Wert, bei welchem diese Membranen als Filtermedien praktisch unbrauchbar
werden. Die für die Erfindung brauchbaren anisotropen Membranen sind auch von den Filtern vom Diffusionstyp zu unterscheiden, bei welchen eine Molekulardiifusion
unter der Wirkung eines Konzentrations- oder Aktivitäts-Gradienten erreicht wird. Diese Diffusionsmembranen,
von denen einige anisotrope Fließeigenschaften zeigen können, weisen, wenn überhaupt, nur
wenige Poren auf und eignen sich nicht für die Erzielung hoher Durchflußgeschwindigkeiten. Beispiele für diese
Diffusionsmembranen sind bekannte Zelluloseacetat-Membranen, wie sie häufig für die Wasser-Entsalzung
angewandt werden.
Im folgenden ist die Erfindung anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine im Schnitt dargestellte schematische Seitenansicht einer Membran-Halteanordnung mit den
Merkmalen der Erfindung,
F i g. 2 eine Aufsicht auf die Anordnung gemäß F i g. 1,
F i g. 3 eine perspektivische Ansicht einer bei der Anordnung gemäß F i g. 1 verwendbaren herausnehmbaren
Membran,
Fig.4 eine im Schnitt dargestellte schematische
Seitenansicht einer abgewandelten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Membran-Halteanordnung, bei
welcher die Membran an einem porösen Tragaufbau haftet,
F i g. 5 eine Seitenansicht einer weiter abgewandelten erfindungsgemäßen Membran-Halteanordnung, bei
welcher Flüssigkeit in einen zentralen Aufnahmekolben filtriert wird,
F i g. 6 einen schematischen Querschnitt durch eine für die erfindungsgemäße Ultrafiltrationsvorrichtung
geeignete anisotrope Membran, in stark vergrößertem Maßstab,
F i g. 7 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen durchlöcherten Tragkegels und
Fig.8 eine perspektivische Ansicht eines weiteren
Tragglieds zur Aufnahme einer konischen Membran uMer Bildung einer erfindungsgemäßen Anordnung.
Die in Fig. 1 dargestellte Filtervorrichtung 12 weist
eine Manschette 14 auf, mit deren Hilfe sie in betrieblicher Lage gegenüber einem nicht dargestellten
Zentrifugenrohr od. dgl. gehalten werden kann. Die Manschette weist konzentrische Flansche 16 und 18 auf,
mit deren Hilfe die Filiervorrichtung 12 an Zentrifugenrohre
verschiedener Größe angepaßt werden kann; genauer gesagt, kann die Filtervorrichtung 12 mit Hilfe
des Flansches 16 an weiten Rohren und mit Hilfe des Flansches 18 an dünneren Rohren befestigt werden.
Eine hochporöse, hohe Dichte besitzende konische Tragwand 20 aus Polyäthylen, die als Behälter 21
geformt und einstückig mit der Manschette 14 ausgebildet ist, trägt eine anisotrope Membran 22. Diese
in den F i g. 3 und 6 näher veranschaulichte Membran 22 besteht aus einem noch näher zu erläuternden
Modacrylharz-Film und weist eine außerordentlich dünne und dichte Hautschicht 24 sowie eine dickere,
makroporöse Stützschicht 26 (F i g. 6) auf. Die anisotrope Membran 22 wird zweckmäßig aus einem im
wesentlichen dreieckigen Blatt hergestellt, das gemäß F i g. 3 mittels einer wärmeverschweißten Überlappung
30 zu einem Kegel 28 geformt wird.
Es hat sich gezeigt, daß der Membran-Kegel 28 durch
die Zentrifugalkräfte im Gebrauch der Vorrichtung eng an der Wand 20 anliegend gehalten wird.
Zur Erleichterung der Erläuterung ist es bei der Beschreibung der Erfindung zweckmäßig, auf eine
senkrecht durch den Mittelpunkt des porösen Behälters 21 verlaufende, die Hauptachse 29 des Kegels 28
bildende Linie Bezug zu nehmen. Wenn aufwärts weisende Tragwände wie die Tragwand 20 angewandt
werden, sollte der zwischen der Tragwand 20 und der Hauptachse 29 festgelegte Winkel vorzugsweise nicht
größer als etwa 22,5° sein, da durch einen Winkel dieser Größe gewährleistet wird, daß eine Hauptkomponente
der auf die Membran einwirkenden Zentrifugalkräfte bestrebt ist, das zurückgehaltene Material kontinuierlich
in den Boden des Behälters 21 zu schwemmen, so daß die Oberfläche der Membran 22 von den Durchfluß
behindernden Verunreinigungen frei bleibt.
Fig.4 veranschaulicht eine mit 12a bezeichnete
abgewandelte Ausführungsform der Erfindung, bei welcher eine im wesentlichen der Membran gemäß
F i g. 1 entsprechende anisotrope Membran 22a so ausgebildet ist, daß sie an der Oberfläche einer
gesinterten, porösen Tragwand 20a aus einem Polyolefin anhaftet Das Polyolefin ist ein handelsübliches
hochdichtes Polyäthylen mit einer Dicke von etwa 0,8 mm.
Die Filtervorrichtung 12a mit der anhaftenden anisotropen Membran 22a eignet sich speziell für die
Anwendungsfälle, in denen die Membran gewaschen und mehrere Male wiederverwendet werden kann. Eine
Verstopfung der Membranporen an der Tragwand 20a wird in diesem Falle vollständig vermieden, da der
größte Teil der abwärts gerichteten Membranfläche 31 gegen einen Aufprall von Teilchen unter der Beschleunigung
durch die im Betrieb der Zentrifuge erzeugten Fliehkräfte geschützt ist. Außerdem eignet sich der
vergleichsweise vergrößerte Schlamm-Sammelabschnitt 32 der Vorrichtung gemäß F i g. 4 besonders für
die Abtrennung aus flüssigen Massen, die einen großen Anteil an Feststoffen enthalten. Diese Feststoffe werden
im Sammelabschnitt 32 aufgefangen, ohne die wirksame Membranfläche übermäßig zu blockieren. Der Boden 33
kann bei dieser Ausführungsform der Erfindung mit einer Membranfläche überzogen oder durch einen
nichtporösen Überzug 34 (F i g. 4) abgedichtet sein.
F i g. 5 veranschaulicht noch eine andere erfindungsgemäße Membrananordnung 35, bei welcher eine
anisotrope Membran 22b um die Außenwand eines porösen, zentral angeordneten Aufnahmekolbens 37
herum angeordnet ist. Dieser Aufnahmekolben 37 ist in einer Trageinrichtung 39 aus einem aufgeschäumten
thermoplastischen Stoff gehaltert, welchem die Form des Glas-Zentrifugenrohrs 40 verliehen worden ist. Im
Betrieb der Membrananordnung 35 sammelt sich das Filtrat 42 innerhalb des Aufnahmekolbens 37 an,
während der Schlamm 44 um den Außenumfang des Aufnahmekolbens 37 herum aufgefangen wird.
Bei der in F i g. 7 dargestellten Ausführungsform weist ein Membran-Tragkegel 50 eine nichtporöse
Wand 52 auf, in welcher eine ausreichende Anzahl von öffnungen 54 ausgebildet ist, welche zufriedenstellende
Durchflußpfade für die Membran bilden. Derartige durchlöcherte Tragkegel 50 gewährleisten in bestimmten
Anwendungsfällen ausreichenden Durchfluß, doch ist es häufig wünschenswert, zwischen den Tragkegel 50
und die darin befindliche Membran eine unebene, beispielsweise leicht gerippte Fläche einzufügen, um ein
Verstopfen derjenigen Abschnitte an der Stromabseite der Membran zu verhindern, welche sich fest gegen
Tragkegel 50 anlegen würden.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig.8 ist das Tragglied 60 so ausgebildet, daß ein Flansch 62 eines
größeren Durchmesser besitzenden Kegels 63 mit einem Zentrifugenrohr 64 zusammenwirkt und hierbei
den Kegel 63 in aufrechter Stellung hält. Einstückig mit dem Kegel 63 ausgebildete Rippen 68 sind längs der
Seitenwände des Kegels auf Abstände verteilt und bilden einen Durchflußpfad für die filtrierte Flüssigkeit.
Das Filtrat kann durch eine am Boden des Kegels 63 vorgesehene öffnung 70 in das Zentrifugenrohr 64
überführt werden, wobei letzteres eine zweckmäßige Kammer zur Aufbewahrung und für die Handhabung
der Probe des abgefilterten Stoffs bildet.
Die bei den beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung verwendeten Membranen wurden nach folgendem Verfahren hergestellt:
Die bei den beispielhaften Ausführungsformen der Erfindung verwendeten Membranen wurden nach folgendem Verfahren hergestellt:
Aus 240 g Zinkchlorid und 3300 g Dimethylformamid wurde durch Rühren bei etwa 200C eine Lösung
zubereitet, von der nach Stehenlassen über Nacht etwa 3,8 1 entnommen und mit 70 Tropfen 37°/oiger Salzsäure
behandelt wurden. Die Säure wurde tropfenweise zugegeben, bis sich die nicht behandelte, bisher trübe
Lösung geklärt hatte.
850 g der so erhaltenen Lösung wurden zur Auflösung von 114,8 g der faserigen Form eines handelsüblichen
Modacrylharzes verwendet. Die entstandene Lösung besaß eine Viskosität von 320 cp bei 25° C und einen
Feststoff gehalt von 11,9%.
Ein Teil dieser Lösung wurde in einem 100-ml-Zentrifugenkolben
eingebracht und 30 min lang in einer Laborzentrifuge zentrifugiert.
Längs der vier Seitenkanten einer Glasplatte wurden aus einem fluorhaltigen Polymeren bestehende Streifer
so befestigt, worauf unter Verwendung einer Abstreifklinge ein Film der zentrifugierten Harzlösung gegosser
wurde. Die Gesamtdicke dieses Films betrug etwa 0,254 bis 0,279 mm. Nach Verlauf einer Zeitspanne von etw£
1 min, während welcher sich die Fließ-Ungleichmäßigkeiten in der Filmfläche ausgleichen konnten, wurde dei
gegossene Film in ein ständig durchlaufendes Wasserbad von etwa 230C eingetaucht und 1 min darir
belassen. Anschließend wurde der Film von dei Glasplatte abgestreift und geprüft.
Die einen Durchmesser von etwa 76 mm besitzende Membran ließ bei einem Hydraulikdruck von etwi
3,87 kg/cm2 (absolut) eine Wassermenge von etwa 3 cm innerhalb von 30 see durch. Es zeigte sich, daß diese
Membran das in jeder Blut- und Urinprobe enthalten« Protein hundertprozentig zurückzuhalten vermochte
wenn die Probe 15 min lang in einer typischen klinischer
Zentrifuge zentrifugiert wurde. Diese Versuche wurder in einer Vorrichtung gemäß den F i g. 1 und ';
durchgeführt. Nach dem Gebrauch wurde der konische Einsatz herausgenommen, gewaschen und wiederholt
erneut verwendet, ohne eine feststellbare Herabsetzung der Wirksamkeit zu zeigen.
Zur Bildung des konischen Membranelements gemäß F i g. 3 wurde diese Membran lediglich zu einem
dreieckigen Blatt geschnitten und 2 see lang mittels einer herkömmlichen Labor-Wärmeverklebungsvorrichtung
wärmeverklebt bzw. verschweißt.
Bei der Herstellung eines derartigen Kegels ist sorgfältig darauf zu achten, daß ein Membrankegel mit
einem Winkel gebildet wird, der sich eng an die gesinterte, makroporöse Polyäthylen-Tragwand anzulegen
vermag, so daß der Membrankegel nicht unter dem Einfluß der Zentrifugalkräfte zerrissen wird.
Obgleich bei der Ausführungsform gemäß F i g. 8 geradlinig gerippte Wände dargestellt sind, hat es sich
gezeigt, daß mit wahllos verteilten Rippen versehene Wände, wie solche mit einem geprägten »lederartigen«
Gefüge, für die Begünstigung guter Durchflußgeschwindigkeit zwischen der Wand des Kegels und der
Membran ebenfalls sehr zufriedenstellend sind.
In zahlreichen Anwendungsfällen, welchen die Erfindung zugänglich ist, ist es wünschenswert, eine gewisse
Mindestmenge an Flüssigkeit in der Vorrichtung zurückzuhalten. Eine einfache Möglichkeit zur Gewährleistung
dieses wünschenswerten Merkmals besteht darin, daß die Spitze eines nichtdurchlässigen Kegels,
wie des Kegels 63, aufwärts herumgezogen wird, so daß sie in einer Höhe endet, die ungefähr der gewünschten,
im Kegel zurückzuhaltenden Flüssigkeit-Füllhöhe entspricht. Das gleiche Ergebnis kann bei einem nichtdurchlässigen Kegel, wie dem Kegel 63, dadurch
hervorgebracht werden, daß an der unteren Spitze des Kegels ein nichtdurchlässiger Abschnitt vorgesehen
wird, welcher sich bis zu einer der zurückzuhaltenden Füllhöhe entsprechenden Höhe erstreckt.
Obgleich die Erfindung vorstehend weitgehend unter Bezugnahme auf die spezielle Wirkung der Zentrifugalkraft
als der Treibkraft bei den Ultrafiltrations-Verfahren der beschriebenen Art erläutert ist, kann die
erfindungsgemäße Vorrichtung selbstverständlich aud in Verbindung mit einer pneumatischen oder andersarti
gen Treibkraft zum Hindurchtreiben der Flüssigkei durch die Membran angewandt werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Abtrennung von Makromolekülen aus einer flüssigen Zusammensetzung durch
Ausübung einer Kraft auf die Zusammensetzung, welche letztere durch eine die Makromolekühle
zurückhaltende anisotrope Membran hindurchtreibt, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche
der Membran unter einem kleinen Winkel zur angelegten Kraft gehalten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kraft durch Zentrifugalkrafteinwirkung
angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der Membran unter
einem Winkel von kleiner als 22,5° zur angelegten Kraft gehalten wird.
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