DE190603C

DE190603C -

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Publication number: DE190603C
Application number: DENDAT190603D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■.- JVf 190603 KLASSE 85 c. GRUPPE

ANSELM BOCK in HANNOVER.

und ähnlichen Flüssigkeiten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. Mai 1906 ab.

Klärbecken mit stetigem Durchlauf zur Reinigung von städtischen Abwässern sowie von gewerblichen und industriellen Abwässern aller Art werden allgemein in rechteckiger Grundrißgestalt mit vom Einlauf zum Ablauf abfallender oder ansteigender Sohle ausgeführt. Becken mit abfallender Sohle, wie sie die Städte Frankfurt a. M., Kassel u. a. besitzen , sind in neuerer Zeit nicht mehr ausgeführt, da umfassende Klärversuche in Hannover und Cöln ergeben haben, daß der größte Teil der Ausscheidungen gleich hinter dem Einlauf statthat und daher der tiefste Punkt zweckmäßig an den Einlauf gelegt wird, wie es die Klärbecken in Cöln und Hannover zeigen. Nach Versuchsergebnissen in Hannover und Cöln ergeben Becken der ersten Form Kläreffekte von 55 bis 62 Prozent, solche der zweiten etwa 70 Prozent (siehe Mitteilungen aus der Königlichen Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung, Heft 4, S. 37, Berlin 1904).

Die rechteckige Grundrißform, mit einer Sohlenausbildung, die mit der Wasserspiegelfläche nicht parallel ist, und der allgemein angewendete Ablauf über eine Überlaufkante bedingt stete Änderungen der Geschwindigkeit des Wassers auf seinem Wege durch das Becken. Diese Änderungen bringen Wirbelbewegungen, Rückströmungen u. dgl. hervor, durch welche die Ausscheidung der Schwebestoffe gestört wird.

Gegenstand der Erfindung ist nun.ein Klärbecken für stetigen Durchlauf von schmutzigem Wasser und ähnlichen Flüssigkeiten, bei welchem die erwähnten Ubelstände vermieden werden. Das Becken ist in bekannter Weise mit einer vom Einlauf zum Ablauf ansteigenden Sohle und mit Seitenwänden ausgestattet, die so auseinandergehen, daß die Beckenbreite" am Ablauf ein Vielfaches der Beckenbreite am Einlauf beträgt. Um der Flüssigkeit vom Einlauf bis zum Ablauf die gleiche Geschwindigkeit zu verleihen und dadurch , schädliche Wirbelbewegungen zu vermeiden, ist das Ansteigen der Beckensohle so bemessen, daß der mittlere Beckenquerschnitt auf der ganzen Beckenlänge und auch am Ablauf möglichst dieselbe Größe besitzt.

Auf der Zeichnung ist ein derartig gebautes Klärbecken in Fig. 1 im Grundriß und in den Fig. 2 und 3 in zwei Längsschnitten dargestellt. Diese zeigen die ansteigende Sohlenform bei verschiedener Tiefe am Einlauf und für verschiedene Wassermengen bei gleichbleibender Geschwindigkeit und gleichbleibendem Querschnitt.

Claims

Patent-Anspruch:

Klärbecken für stetigen Durchlauf zur Reinigung von schmutzigen Wässern und ähnlichen Flüssigkeiten mit vom Einlauf zum Ablauf ansteigender Beckensohle, bei

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welchem die seitlichen Begrenzungen so auseinandergehen, daß die Beckenbreite am Ablauf ein Vielfaches der Beckenbreite am Einlauf ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohle so ansteigt, daß der mittlere Beckenquerschnitt auf der . ganzen

Beckenlänge und auch am Ablauf möglichst dieselbe Größe besitzt, zu dem Zwecke, dem Wasser oder ähnlicher Flüssigkeit vom Einlauf bis zum Ablauf die gleiche Geschwindigkeit zu verleihen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICIISDRUCKEREI.