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Verfahren und Vorrichtung zum Gewinnen von Fasern aus Bananenstammscheiden
und anderen Baserträgern.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Freilegen
von spinnbaren Fasern aus Bananenstammscheiden und anderen i'aserträgernO Mit derartigen
Vorrichtungen sollen durch ein Quetschen und Schaben des PClanzengutes die Fasern
freigeliegt und durch ein anschließendes Abscheiden oder Abstreifen von Pflanzenfleischresten
befreit werden, um saubere Fasern zu erhalten, die beispielsweise zu Säcken zu verarbeiten
sind.
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Bekannt ist eine Vorrichtung zum Freilegen verspinnbarer Fasern, die
eine zentrale glatte Förderwalze aufweist, gegen deren Umfang vier Quetschwalzen
drücken, denen drei mit Schabmessern bestiickte und mit höherer Geschwindigkeit
umlaufende Abstreifwalzen nachgeschaltet sind, die jeweils hinter einer Quetschwalze
liegen. Die zu bearbeitenden Stammscheiden der Bananen werden dabei durch die ersten
beiden oben liegenden Quetschwalzen auf die Förderwalze gequetscht. Dabei wird das
Wasser ausgedrückt.
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Dieses fließt nach unten ab und beeinflußt dabei den weiterer Prozess,
bei dem zunächst ein Abschaben ihrer Außenseite durch
die erste
Schabwalze erfolgt und dann ein erneutes Quetschen und wiederum Abschaben derselben
Oberseite, Daraufhin wird die Stammscheide während einer weiteren Förderung nach
unten durch die letzte Quetschwalze von der Förderwalze abgelenkt und auf der Unterseite
durch die letzte Messerwalze abgeschabt, bevor sie auf ein endloses Förderband zum
Abfördern gelangt.
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Die Benutzung einer derartigen Vorrichtung in der Praxis hat gezeigt,
daß mit ihr nur unvollkommene Arbeitsergebnisse zu erzielen sind. Das ist im wesentlichen
auf das ausgequetschte Wasser zurückzuführen, welches nicht eine reinigende Wirkung
hat, sondern durch einen Gerbstoffanteil zum Verkleben von dünnen Fasern führt,
die dadurch bei der weiteren Behandlung brechen und für ein Verspinnen unbrauchbar
werden Außerdem werden keine sauberen von Fleisch reinen Fasern erhalten, sondern
ein Faserbrei, der nicht frei von Pflanzenfleischresten ist0 Das beruht darauf,
daß die Stammscheiden unterschiedlich stark sind. Ihre dünneren Abschnitte werden
nicht oder nur ungenügend bearbeitetr während die groberen, stärkeren Abschnitte
zerschlagen werden Von Nachteil ist weiterhin, daß die Stammscheiden bei Durchlauf
durch die Maschine auf ihrer einen Seite zweimal und auf der anderen Seite nur einmal
abgeschabt werden Durch das sich mehrfach wiederholende Aufpressen des zu verarbeitenden
Gutes auf die zentrale Eittelwalze und die unterschiedlichen Ärbeitsgeschwin digkeiten
der verschiedenen Walzen werden außerdem überstehende bzw. hervorstehende Fasern
stets zu Wickeln aufgerollt. Derartige Wickel machen häufig eine Außerbetriebsetzung
und Reinigung
der MaEYchine erforderlich und führen damit zu erheblichen
ArbeitsverlustenO Schließlich ist ein Nachteil der bekannten Maschinen darin zu
sehen, daß sie aufgrund ihrer Konstruktion verhältnismäßig schwer sind - etwa 3,5tor
Es bedarf daher für ihre Bedienung fortlaufend mehrerer Personen, Für eine Benutzung
einer solchen Maschine in Plantagen ist jedoch ein wesentlich geringeres Gewicht
von großem Vorteil, da hierdurch die Einsatzmöglichkeiten verbessert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Gewinnen von Fasern
aus Bananenstammscheide und anderen Faserträgern zu schaffen, die nicht zu der Bildung
von Faserwickeln führt, geringe Herstellungskosten erfordert und aufgrund eines
leichten Gewichtes besser zu handhaben und zu transportieren ist.
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Gemäß der Erfindung wurde eine Lösung dieser Aufgabe darin gefunden,
daß das Förderband mit seiner Umlenkwalze zwischen den beiden Messerwalzen an der
Förderwalze liegt, und die Stammscheide nach Bearbeiten ihrer Außenseite durch die
erste Messerwalze von der Förderwalze fort in einen Spalt zwischen dem Förderband
und der zweiten Messerwalze führt, mit der die Stammscheide auf dem Förderband liegend
auf ihrer Innenseite zu bearbeiten ist. Als besonders nützlich hat es sich dabei
gezeigt, wenn die Bananenscheiden nach dem ersten Quetschen aufwärts abgefördert
werden. Dadurch kann das ausgepreßte Wasser abfließen, ohne zuvor den weiteren Bearbeitungsvorgang
zu s tä r en. Die Vorrichtung nach der Erfindung ist demgemäß dadurch gekennzeichnet,
daß
die erste Quetschqalze an der Unterseite der Förderwalze und das Förderband mit
seiner Umlenkwalze zwischen den beiden Messerwalzen an der Förderwalze liegen, so
daß die Stammscheide nach Bearbeitung ihrer Außenseite durch die erste Messerwalze
von der Förderwalze nach oben in einen Spalt zwischen dem Börderband und der zweiten
Messerwalze führt, mit der die Stammscheide auf dem Förderband l-iegend auf ihrer
Innenseite zu bearbeiten ist. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß beide Seiten
der Bananenscheide bei äußerst schonender Behandlung in gleichem Ausmaß gereinigt
werden unter Verwendung von insgesamt nur drei Walzen anstelle der bekannten Maschine
mit 7 Walzen zuzüglich der ohnehin erforderlichen Umlenkwalze fiir das Förderband,
die erfindungsgemäß auch noch in Fortfall kommt, Die Gefahr der Bildung von Paserwickeln,
welche eine Stillsetzung der maschine erforderlich machen, ist dabei auf ein Minimum
beschränkt, denn während der Behandlung der Bananenscheide durch die zweite Messerwalze
befindet sich die Bananenscheide bereits auf dem Förderband und wird noch fester
auf dieses gedrückt.
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Die Anordnung der Walzen erfolgt vorzugsweise derart, daß die erste
Quetschwalze mit der ersten Messerwalze und der Umlenkt walze des Förderbandes im
Bereich eines Viertelkreissektors an der Pörderwalze liegen, wobei die erste Messerwalze
unterhalb der Umlenkwalze liegend und die mit der Umlenkwalze zusammenwirkende zweite
Messerwalze über der Umlenkwalze liegend angeordnet ist. Gemäß dieser Anordnung
wird die Bananenscheide unmittelbar nach dem erstmaligen Aufpressen auf die mittlere
d.h.
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auf die Förderwalze durch die erste Messerwalze auf ihrer einen
Seite
von Pflanzenfleischresten gereinigt und nach einer sich sofort anschließenden Abgabe
auf das Abförderband mittels der zweiten Messerwalze auf der gegenüberliegenden
Seite freigelegt. Während dieses Bewegungsablaufes können etwa noch anhaftende Fleischteilchen
leicht abfallen. Von besonderem Vorteil ist dabei, da der Verarbeitungsweg außerordentlich
kurz ist und sich teilweise noch auf das Abförderband erstreckt, auf dem die Bananenscheide
durch das Aufpressen vor der Bildung von Faserwickeln bewahrt bleibt, die zu Betriebsstörungen
filliren könnten, Es wurde weiterhin für nützlich erkannt, wenn ergänzend dazu die
Elastizität bzw. Nachgiebigkeit des Förderbandes die teilweise unterschiedlich starken
Stammscheiden auszugleichen vermag, und dadurch die Einstellung der Messerwalzen
nicht so genau fortlaufend reguliert zu werden braucht, Das Brfindungsgemäße Verfahren
ist demgemäß darin zu sehen, daß die Stammscheiden, die zunächst gequetscht und
auf ihrer Unterseite mit einer ersten Messerwalze bearbeitet werden, unmittelbar
nach dem Bearbeiten der Un-erseite mit dieser auf eih Abförderband gedrückt und
danach auf ihrer Oberseite mit einer zweiten Messerwalze bearbeitet werden Ein mögliches
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist aachstehend unter Bezugnahme auf eine Zeichung
erläutert, in der eine Vorrichtung in schematischer Darstellung wieddrgegeben ist.
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Die in der Zeichnung wiedergegebene Vorrichtung zum Gewinnen von
Fasern
aus Bananenstammscheiden besitzt einen Tragrahmen 1, der in bekannter Weise mit
Laufrädern 2 versehen ist0 Der Rahmen 1 trägt einen Antriebsmotor 9 für ein Zuförderband
4 und die Vorrichtung 5 zum Bearbeiten von Bananenstammscheiden 60 Zu der Vorrichtung
für die Bearbeitung der Bananenscheiden 6 gehört weiterhin ein Abförderband 7, das
vorzugsweise eine rauhe Oberfläche aufweist und am Ende mit einem Abstreifer 16
versehen ist, Die Vorrichtung 5 besteht im wesentlichen aus einem Rahmen 8, der
nur zum Teil in der Zeichnung dargestellt ist und mit dem Rahmen 1 fest verbunden
ist0 Dieser Rahmen 8 trägt eine zentral liegende Sörderwalze,9, auf deren Unterseite
eine erste Quetschwalze 10 angeordnet ist0 Die Walzen 9 und 10 werden durch den
Druck von Federn 15 gegeneinander gepreßt, Im Uhrzeigersinn neben der ersten Quetschwalze
10 stehend trägt der Rahmen eine erste Messerwalze 11 und daneben eine zweite Quetschwalze
12, welche gleichzeitig die Umlenkwalze des Abförderbandes 7 ist. Oberhalb dieses
Förderbandes 7 befindet sich eine zweite Messerwalze 13> Diese Messerwalze 13
dreht ebenso wie die Förderwalze 9 im UhrzeigersinnO Die drei anderen Walzen 10,
11 und 12 drehen entsprechend den eingetragenen Pfeilen gegen den Uhrzeigersinn,
Daraus ergibt sich folgende Arbeitsweise: Bie zu bearbeitenden Bananenscheiden 6
werden nebeneinanderliegend und hintereinanderliegend am rechten Ende des Zuförderbandes
4 mit ihrer gewölbten Innenseite nach oben weisend und dadurch in den Spalt zwischen
den beiden Walzen 9 und 10 gefördertO Durch den Antrieb dieser beiden als Quetschwalzen
wirkenden
Elemente wird die einzelne Bananenscheide weiter in die
Vorrichtang hereingezogen und dabei zwischen den Walzen 9 und 10 derart gequetscht,
daß ihr Wasser und Pflanzenfleisch ausgedrückt wird.
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Das Wasser- fließt dadurch nach unten ab ohne den weiteren Prozess
zu beeinflussen. Nach einer weiteren Teilumdrehung erfolgt ein Abschaben der Außenseite
der Bananenscheide mittels der ersten Messerwalze 11. Daraufhin gelangt die Bananenscheide
beim zweiten Quetschvorgang zwischen den Walzen 9 und 12 auf das Förderband 7. Während
es auf diesem Förderband 7 im Bereich der Um-Umlenkwalze 12 des Förderbandes fest
aufliegt, erfolgt das Abschaben bzwO Abziehen der anderen Seite doh. der Innenseite
der Scheide mi -s der zweiten Messerwalze 13o Diesem Arbeitsvorgang kann ein zweiter
Quetschvorgang vorausgehen, indem die Umlenkwalze 12 so weit an die zentrale -derwalze
9 herangestellt wird, daß zwischen diesen beides bauelemente @@@@mals eine Quetschung
stat@f@ndet. Diese zweite Quetschung hat den Vorteil, daß die Bananenscheide nicht
von der zweiten Messerwalze 13 aus der Maschine herausgezogen wird sondern zwischen
den Walzen 9 und 12 festgehalten ist, während die zweite Messerwalze 13 die Innenseite
abschabt.
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- Ansprüche -