DE1904608B2 - Mehrschichtgasdiffusionselektrode - Google Patents
MehrschichtgasdiffusionselektrodeInfo
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Description
30
Die Erfindung bezieht sich auf eine Mehrschichtgasdiffuisionselektrode
aus einer sehr porösen gesinterten metallischen Schicht, die mit einem Katalysator und
einem hydrophoben Material versehen ist und mit einer *uf der Gasseite der metallischen Schicht angeordneten
hydrophoben Schicht.
Gasdiffusionselektroden werden bereits in vielen Fällen als eine Elektrode sogenannter Tieftemperatur-Brennstoffzellen
verwendet, die bei Temperaturen von nicht mehr als 150° C betrieben werden können oder bei
in neuerer Zeit bekannt gewordenen Luft-Zink-Batterien. Bei derartigen Batterien werden ein Brennstoff,
z. B. gasförmiger Wasserstoff oder Progangas und ein Oxidationsmittel, z. B. Sauerstoff oder Luft, von einer
Seite der Elektrode aus zugeführt, während ein Elektrolyt auf der anderen Seite der Elektrode
angeordnet ist; hierbei spielt sich in der sogenannten Dreiphasenzone der Elektrode eine elektrochemische
Reaktion ab. In neuerer Zeit wird in zunehmendem Ausmaß Luft als Oxidationsmittel verwendet, und zwar
nicht nur bei mit gasförmigen Brennstoff arbeitenden Zellen, bei denen Wasserstoff als Brennstoff verwendet
wird, sondern auch bei mit flüssigen Brennstoffen arbeitendtn Zellen, bei denen Methanol oder Hydrazin
als Brennstoff dient, da sich hierbei ein wirtschaftlicher Betrieb erzielen läßt und sich die Wartung der Zellen
vereinfacht; unter diesen Umständen ist es sehr erwünscht, das Betriebsverhalten bzw. die Leistung
sowie die Lebensdauer der Gasdiffusionselektroden zu verbessern.
Ferner ist es bei der Verwendung von Luft als Oxidationsmittel am zweckmäßigsten, die Luft bei
atmosphärischem Druck zu verwenden, wobei die Luft Kohlendioxyd enthält. Hierbei muß die Gasdiffusionselektrode
so ausgebildet sein, daß in ihr eine 6S ausreichende Gasdiffusion stattfinden kann, und die
Elektrode muß eine ausreichende mechanische Festigkeit besitzen, damit sie nicht beschädigt wird, wenn ein
Alkalicarbonat bei der Reaktion zwischen dem Kohlendioxid und dem Bektrolyten erzeugt und auf der
Gasseite der Elektrode abgelagert wird. Außerdem muß eine Gasdiffusionselektrode natürlich bei einer großen
Stromdichte entladen werden können, damit es möglich ist, die Abmessungen der Batterien zu verkleinern und
ihre Herstellungskosten zu verringern.
Zwar kommt diesen Eigenschaften einer Gasdiffusionselektrode,
d. h. einer ausreichenden Gasdiffuision innerhalb der Elektrode, einer hohen mechanischen
Festigkeit und der Entladbarkeit bei großer Stromdichte, eine große Bedeutung insbesondere dann zu, wenn
Luft als Brennstoff verwendet wird, doch sei bemerkt,
daß Gasdiffusionselektroden auch bei anderen Anordnungen die soeben genannten Eigenschaften aufweisen
müssen.
Wenn man die bis jetzt bekannten Gasdiffusionselektroden bezüglich der genannten Eigenschaften untersucht,
zeigt es sich, daß sich eine poröse Kohlenstoffelektrode zwar bezüglich der Materialkosten als
vorteilhaft erweist, daß eine solche Elektrode jedoch nickt notwendigerweise Vorteile bezüglich der Stärke
des Entladungsstroms und der erreichbaren Lebensdauer bietet In der Praxis zeigt es sich, daß poröse
Kohlenstoffelektroden die drei vorstehend genannten Eigfnschaften nicht in einem hinreichenden Ausmaß
aufweisen.
Poröse Elektroden aus Metall weisen dagegen keine ausreichende Leistungsfähigkeit auf, doch befriedigen
sie bezüglich der Festigkeit alle zu stellenden Forderungen. Eine Gasdiffusionselektrode muß nicht nur die drei
vorstehend genannten Eigenschaften besitzen, sondern sie muß auch bewirken, daß der Elektrolyt die Elektrode
in Richtung auf deren Gasseite nur in einem minimalen Ausmaß durchdringt. In dieser Beziehung erweisen sich
poröse Metalleiektroden als noch weniger brauchbar als poröse Kohlenstoffelektroden und bei der Verwendung
poröser Metalleiektroden ist es daher üblich, ein Hindurchdringen des Elektrolyten dadurch zu verhindern,
daß man den Druck des zugeführten Gases auf einem genügend hohen Wert hält. Jedoch führt die
Anwendung eines solchen hohen Gasdrucks dazu, daß Gas aus der Elektrode entweicht und zu dem
Elektrolyten gelangt. Wenn man die Porosität der Elektrode verringert oder die Dicke der Elektrode
vergrößert um das Entweichen von Gas zu verhindern, vergrößern sich die Abmessungen und das Gewicht der
Batterie, es ergeben sich hohe Herstellungskosten, und die Zeitspanne wird verkürzt, während welcher die
Batterie bei einer hohen Stromdichte entladen werden kann; somit ergeben sich aus den genannten Maßnahmen
die genannten Nachteile. Jedenfalls liegt es auf der Hand, daß man eine poröse Metallelektrode nicht als
Luftelektrode bei atmosphärischem Druck verwenden kann, da es erforderlich ist. den Gasdruck über den
Druck der Atmosphäre hinaus zu erhöhen.
Die Schwierigkeit der Verwendung bekannter poröser Metalleiektroden besteht also darin, daß es bisher
nicht möglich war, sie ausreichend abzudichten.
Aus der französischen Patentschrift 14 95 737 ist bereits eine Brennstoffzellenelektrode bekannt, die aus
einem porösen Nickelkörper besteht, der gegebenenfalls ein Katalysatormetall enthält und der auf der
Gasseite mit einer hydrophoben polymeren Membran aus Polytetrafluoräthylen versehen ist. Diese polymere
Mambran wird durch Auftragen einer Polymersuspension und nachfolgendes Zusammensintern der Polymerteilchen
aufgebracht. Es ist jedoch nicht möglich, auf
<Γ
diese Weise eine Schicht gewünschter Porosität zu
erzeugen.
Ferner ist aus der österreichischen Patentschrift 2 63 103 eine Mehrschichtbrennsioffzellenelektrode bekannt mit einer aus Streckmetall gebildeten, porösen, s
elektrisch leitenden durch Flüssigkeit benetzbaren Schicht an der Elektrolytseite, einer kunststoffgebundenen katalysatorhaltigen Kohleschicht als Zwischenschicht und einer flüssigkeitsabweisenden gasdurchlässigen Schicht, z.B. aus einer Kunststoffolie. Das
Streckmetall dient hier zur Verbesserang der elektrischen Leitfähigkeit, während elektrochemische Reaktionen in der den Katalysator enthaltenden Zwischenschicht erfolgt
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nunmehr darin, das Abdichtungsvermögen einer Elektrode der eingangs genannten Art, die eine sehr hohe
Porosität besitzt zu verbessen·, ohne den Diffusionswiderstand wesentlich zu erhöhen, so daß es möglich ist.
eine brauchbare Gasdiffusionselektrode zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die trf mdung vor.
daß auf der Gasseite der metallischen Schicht eine hydrophobe Schicht aus pulverförmigem Kohlenstoff,
pulverförmtgem Nickeloxid oder pulverförmigem Aluminiumoxid und einem Bindemittel aufgebracht ist. daß
auf diese Schicht eine Schicht aus pulverförmigem Fluorkohlenstoffharz und hierüber eine weitere hydrophobe
Schicht angeordnet ist.
Eine weitere Verbesserung der Abdichtung erhalt man dadurch, daß auf der Gasseite der Fluorkohlenstoffharzpulverschicht
mehrere hydrophobe Schichten angeordnet sind, sowie eine weitere Fluorkohlenstoffharzpulverschicht
zwischen den hydrophoben Schichten. Vorzugsweise wird ferner auf der Gasseite der
äußersten hydrophoben Schicht eine weitere Fluorkohlenstoffharzpulverschicht
angeordnet.
Das zu verwendende Bindemittel muß geeignet sein, die Teilchen des Pulvers fest miteinander zu verbinden.
Es muß sich ferner fest mit der eigentlichen Elektrode verbinden und es muß wasserabstoßend sein. Man kann
hierzu jedes wasserabstoßende Material verwenden. Doch ist die Verwendung eines Fluorkohlenstoffharzes
vorzuziehen.
Als weitere hydrophobe Schicht wird vorzugsweise ein i.ngewebter Stoff aus einem Fluorkohlenstoffharz
verwendet, der in der Weise hergestellt wird, daß man
ähnlich wie bei der Herstellung von Papier ein Flachmatenal aus Fluorkohlenstoffharzfasern herstellt.
Es ist jedoch auch möglich, die Schicht durch Sintern eines pulverförmigen Fluorkohlenstoffharzes herzustellen.
Alternativ kann man ungewebte Stoffe verwenden, die z. B. aus Polypropylen oder Polyäthylen bestehen
oder Stoffe aus Polyvtnylchloridfasern oder Polyamidfa
sern. die mit einem wasserabstoßenden Material. z. B. Paraffin oder Polyäthylen imorägniert werden oder bei
denen ein Fluorkohlenstoffharz in Pulverform auf die Unterlage aufgestochen wird. Jedoch ist das zuletzt
erwähnte Material bezüglich seiner hydrophoben Wirkung dem ungewebten Stoff aus dem Fluorkohlenstoffharz
etwas unterlegen.
Die Figur zeigt in vergrößertem MaßstaD eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Elektrode.
Unter Bezugnahme auf die Figur wird im folgenden die Hersteilung einer erfindungsgemäßen Elektrode als
Luftdiffusionselektrode einer Luft/Wasserstoff-Brennstoffzelle beschrieben.
Eine Menge von 8 g aktiven Kohlenstoff wurde 92 g Carbonylnickel beigefügt und nach gründlichem Mischen
das Gemisch auf bekannte Weise gesintert Im vorliegenden Fall wurde ein Sieb aus Nickel in der Mitte
des gesinterten Körpers angeordnet Dann wurde ein als Anschluß dienender dünner Nickelstreifen durch
Punktschweißen an einer vorbestimmten Stelle mit dem gesinterten Körper verbunden. Der gesinterte Körper
hatte eine Porosität von 83 % und eine Dicke von 1 mm.
Dieser Sinterkörper wurde mit einer kleinen Menge eines Katalysatorgemisches versehen, das aus Platin und
Palladium im Verhältnis 1 :1 bestand. Darauf wurde der Sinterkörper mit einer Emulsion von Polytetrafluor-
äthylen imprägniert um ihn wasserdicht zu machen
Eine Menge von 2 g eines Äthylentetrafluorid-Propy-
lenhexafluorid-Copolymerisats in Pulverform wurde einer Menge von 10 g künstlichen Graphits beigegeben
und mit dem Graphit gründlich gemischt. Diesem Gemisch wurde Methanol beigefügt, um eine Aufschwemmung
herzustellen. Diese Aufschwemmung wurde auf die dem Gas zugewandte Fläche der
Elektrode mit Hilfe einer Spritzvorrichtung oder eines Pinsels aufgetragen, und die Elektrode wurde hei einer
Temperatur von 340 C eine Stunde lang einer Wärmebehandlung in einem eine kleine Wasserstoff
menge enthaltenden Stickstoffstrom unterzogen Nach der Wärmebehandlung wurde eine kleine Menge des
pulverförmigen Ähtylentetrafluond-Propylenhexafluo
rid-Copolymemat auf die aus Graphit und dem
Fluor kohlenstoffharz bestehende Schicht aufgebrach·
Dann wurde ein ungewebter Stoff aus einem Fluorkoh len's'off harz mit einer Dicke von 1 mm und einer
Pon. tat von etwa 60 %. der auf beiden Seiten mn dem
pulver«>rmigen Athylentetrafluorid-Propylenhexafluorid-Copolymerisat
behandelt worden war. auf der Außenseite der Schicht angeordnet und mit ihr durch
Aufbringen eines Drucks von 120 kg/cm2 fest verbunden. Diese Elektrode ist in der Figur in einem
vergrößerten Teilschnitt dargestellt Die Flektrode
umfaßt einen Sinterkörper 1. eine aus Graphit und einem Bindemittel bestehende Schicht 2. eine Schicht ?
aus einem pulverförmigen Fluorkohlens·· iff harz und
eire Schicht 10 aus einem ungewebten Fluorkohlenstoffharz.
Eine Luft-Wasserstoff-Brennstoffzelle, die unter Verwendung der beschriebenen Elektrode als
Luftelektrode und einer Flektrode bekannter Art als Wasserstoffelektrode hergestellt wurde, zeigte eine
befriedigende Entladungsleistung, wenn die Luft unter
dem atmosphärischen Druck zugeführt wurde; die Entladungsspannung betrug 0,80 V bei einer Stromdichte
von 50 mA/cm2 bzw. 0,71 V bei einer Stromdichte von
100 mA/cm2. wobei die /eile bei einer Temperatur von
50° C betrieben wurde. Wenn die Zelle kontinuierlich mit einer Stromdichte von 50 mA.'cm' und hei einer
Temperatur von 55 Γ entladen wurde, verringern snh
die Entladungsleistung selbst nach Ablauf von 8000 Stunden nicht, und es vurde keine Undichtigkeit
beobachtet. Diese Werte wurden erzielt, wenn die Zelle bei normaler atmosphärischer Feuchtigkeit entladen
wurde. Wenn die Entladung bei einer Luftfeuchtigkeit von etwa 100 % durchgeführt wurde, war eine geringe
Undichtigkeit zu beobachten, doch zeigte eine in der vorstehend beschriebenen Weise hergestellte Elektrode
mit zwei Schichten aus dem ungewebten Fluorkohlenstoffharzstoff mit einer Dicke von je 0,5 mm anstelle des
einzigen Stoffstücks mit einer Dicke von 1 mm und bei der Verwendung des pulverförmigen Fluorkohlenstoffharzes
zwischen den benachbarten Schichten auch bei einem sehr hohen Feuchtigkeitsgehalt der Luft im
wesentlichen keine Undichtigkeit.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Mehrscbichtgasdiffusionselektrode aus einer
sehr porösen gesinterten metallischen Schieb», die mit einem Katalysator und einem hydrophoben S
Material versehen ist und mit einer auf der Gaswiite
der metallischen Schicht angeordneten hydrophoben Schicht, dadurch gekennzeichnet, daß
auf der Gasseite der metallischen Schicht eine hydrophobe Schicht (2) aus pulverförmigem Kohlenstoff,
pulverförmigem Nickeloxid oder pulverförmigem Aluminiumoxid und einem Bindemittel aufgebracht
ist, daß auf diese Schicht eine Schicht (3) aus pulverförmigem Fluorkohlenstoffharz und hierüber
eine weitere hydrophobe Schicht (10) angeordnet ist «5
2. Gasdiffusionselektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf der Gasseite der
Fluorkohlenstoffharzpulverschicht (3) mehrere hydrophobe Schichten (10) angeordnet sind sowie eine
weitere Fluorkohlenstoffharzpulverschicht (3) zwisehen den hydrophoben Schichten.
3. Gasdiffusionselektrode nach Anspruch 1 oder 2. dadurch gekennzeichnet, daß auf der Gasseite der
äußersten hydrophoben Schicht (10) eine weitere Fluorkohlenstoffharzpulverschicht (3) angeordnet
ist.
Applications Claiming Priority (8)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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JP66868 | 1968-12-26 |
Publications (3)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1904608A1 (de) | 1969-12-11 |
SE372179B (de) | 1974-12-16 |
NL6901496A (de) | 1969-08-04 |
NL145401B (nl) | 1975-03-17 |
FR2001020A1 (fr) | 1969-09-19 |
GB1261221A (en) | 1972-01-26 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |