DE1904549C3 - Versprühbare Klebemittelmasse - Google Patents
Versprühbare KlebemittelmasseInfo
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Description
25
Die Erfindung betrifft eine versprühbare Klebemittelmasse, bestehend aus einem Acrylatpolymerisat und
gegebenenfalls einem Klebharz sowie Viskositätsstabili- jo
satoren und Antioxydationsmittel in einer flüchtigen organischen Trägerflüssigkeit zusammen mit einem
Treibmittel.
Bestimmte Acrylatpolymerisate besitzen sehr erwünschte Klebemittel-Eigenschaften, z.B. Druckemp-
findlichkeit, innere Stabilität und Klebrigkeit bei Raumtemperatur. Außerdem sind solche Acrylate klar,
zeigen kein Ausschwitzen, oxydieren nicht und vergilben nicht Druckempfindliche Klebebänder, die auf
einer oder beiden Seiten mit Acrylat- Klebemitteln 4η
überzogen sind, stehen zwar schon zur Verfügung, sind aber in dieser Form für viele Anwendungszwecke zum
Verkleben ungeeignet insbesondere dann, wenn es sich um verhältnismäßig große, unregelmäßige oder nichtstarre Oberflächenbereiche handelt Für die letztge-
nannten Anwendungsbereiche eignen sich versprühbare Klebemittel wesentlich besser. Ehe die vorliegende
Erfindung entwickelt wurde, konnten aber Klebemittel auf Acrylat-Basis selbst mit verhältnismäßig niedrigem
Polymerisitßehalt nicht zufriedenstellend versprüht
werden, und zwar hauptsächlich aufgrund der Neigung der bisher bekannten Acrylatmassen zum »Fadenziehen« oder zur Bildung von »Spinnweben« beim
Eintreten in die Außenatmosphäre. Diese Neigung zur Spinnwebbildung nimmt erheblich mit dem Ansteigen
des Acrylatgehaltes zu. Bei extrem niedrigen Acrylatkonzentrationen, wobei die Spinnwebbildung auf ein
Minimum herabgesetzt wird, macht die notwendige überschüssige Menge an Trägerflüssigkeit die Klebemittel höchst unwirtschaftlich und wirkt gegenüber den wi
porösen Oberflächen schädlich, auf die das Klebemittel aufgebracht wird. Die Spinnwebbildung kann auch
etwas vermindert werden, indem man das Versprühen bei hohen Zerteilungsdrücken vornimmt, aber diese
Maßnahme ist ebenfalls unwirtschaftlich und unprak- br>
tisch.
Was Aerosolsprays anbetrifft, so besaßen die bisher verwendeten Acrylatpolymerisate die Neigung, innerhalb der Sprühvorrichtung zu einer halbfesten Masse zu
agglomerieren oder sich irreversibel in zwei oder mehr Phasen zu trennen, wodurch das Material unversprühbar gemacht wurde.
Aus der kanadischen Patentschrift 5 86 489 ist zwar bekannt, daß kautschukartige Dienpolymerisate mit
einem hohen Vernetzungsgrad zusammen mit Klebharzen in einer organischen Trägerflüssigkeit verwendet
werden können, doch wird dort kein Acrylatpolymerisat
verwendet und enthält die dortige Klebemittelmasse kein Treibmittel Diese Patentschrift kann daher nicht
anregen, was zu tun ist um das »Fadenziehen« bzw. die »Spinnwebbildung« von Acrylatpolymerisat enthaltenden Massen beim Eintreten in die Atmosphäre sowie ein
Agglomerieren derartiger Massen in einer Sprühvorrichtung zu halbfesten Massen oder eine irreversible
Trennung in zwei oder mehr Phasen in der Sprühvorrichtung zu verhindern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine versprühbare Klebemittelmasse, bestehend aus einem
Acrylatpolymerisat und gegebenenfalls einem Klebharz sowie Viskositätsstabilisatoren und Antioxydantien in
einer flüchtigen organischen Trägerflüssigkeit zusammen mit einem Treibmittel, zu schaffen, welche aus der
öffnung eines Behälters freigegeben werden kann, ohne mehr als sehr geringe Anteile an nichtklebendem Nebel
und ohne kautschukartige Fäden zu bilden, und innerhalb einer Sprühvorrichtung nicht zu einer
halbfesten Masse agglomeriert oder sich in zwei oder mehr Phasen irreversibel trennt. Zur l-ösung dieser
Aufgabe schlägt die Erfindung vor, daß die Klebemittelmasse mindestens 2 VoI.-% eines normalerweise
klebrigen, druckempfindlichen, elastomeren, vernetzten Acrylatpolymerisates mit einem Unlöslichkeitsfaktor
von 0,5—0,97 aufweist Obwohl der angegebene Acrylatpolymerisatgehalt von 2 Vol.-% bereits erheblich über demjenigen der Massen nach dem Stand der
Technik liegt werden in der Praxis der Erfindung Acrylatpolymerisatgehalte von 5—20% leicht erzielt
und stellen bevorzugte Massen dar.
Durch die erfindungsgemäßen Massen werden zahlreiche Nachteile des bisherigen Standes der
Technik überwunden, indem man Acrylelastomere anwendet, die so weit vernetzt worden sind, daß ein
Hauptanteil, z. B. 50 bis herauf zu 97 Gew.-%, in Hexan
und anderen üblichen flüchtigen organischen Lösungsmitteln entsprechend dem nachfolgend beschriebenen
Standard-Prüfversuch unlöslich ist Bei den bisher bekannten Acrylat-Sprayzusammensetzungen wurden
Acrylatpolymerisate verwendet die im wesentlichen vollständig in den organischen Lösungsmitteln sowie
den Trägerflüssigkeiten unter den angewendeten Bedingungen löslich waren.
Außer dem Acrylatpolymerisat der Trägerflüssigkeit und dem Treibmittel (im Falle eines Aerosolsprays)
kann die versprühbare Masse auch wesentliche Mengen an Klebharzen, z. B. Terpenen, Holzharzen, stabilisierte
Esterharzen und phenolische Terpenverbindungen enthalten. Die Klebharze dienen zur Förderung der
Klebrigkeit und verbessern die Klebemitteleigenschaften der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen. Die
Menge an Harz kann stark variieren, und zwar sind 0—200 Gew.-Teile Harz pro 100 Teile Acrylatpolymerisat geeignet. Die Klebharze sollten unter Zugrundelegung der Löslichkeit in oder der Verträglichkeit mit der
Trägerflüssigkeit und dem Aerosoltreibmittel, falls ein solches angewendet wird, ausgewählt werden. Zu
anderen wahlweise hinzuzufügenden Zusätzen gehören
außer den Klebharzen noch die üblichen Viskositätsstabilisatoren und Antioxydationsmittel, im allgemeinen in
geringer Menge.
Die für die praktische Durchführung der Erfindung geeigneten Acrylatpolymerisate sind normalerweise
klebrige, druckempfindliche Materialien, die elastomere
oder kautschukartige Eigenschaften zeigen. Sie sind Mischpolymerisate eines Acrylsäureester (wobei dieser
Ausdruck auch alkylsubstituierte Acrylsäureester, wie Methacrylsäureester, umfassen soll) mit mindestens
einem damit mischpolymerisierbaren Monomer. Diese Säureester leiten sich typischerweise von nicht tertiäre η
Alkylalkoholen oder ihren Äquivalenten ab, z. B. von n-Butanol, n-Pentanol, Isopentanol, 2-Methylbutanol,
1-MethylbutanoI, 1-MethylpentanoL, 2-Methylpentanol,
3-Methylpentanol, 2-Äthylbutanol, 3-Pentanol, 3,5,5-Trimethylhexanol, 3-HeptanoI, Isooctanol, n-Decanol,
Dodecanol u.dgl. Die Acrylsäureesterkomponente
sollte zumindest einen Hauptanteil von Estern mit einer Alkylkettenlänge (der Gruppe, die an das Oxyatom des
R—CO- O-Restes gebunden ist) von mindestens 4
Kohlenstoffatomen aufweisen, und die Gesamtzahl der Kohlenstoffatome in der Alkylgruppe sollte im Mittel
innerhalb des Bereiches von etwa 4—12 liegen. Zu geeigneten mischpolymerisierbaren Monomeren gehören Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure, Acrylamid,
N-alkylmonosubstituierte Acrylamide, Methacrylamid, N-alkylmonosubstituierte Methacrylamide, Acrylnitril
und Methacrylnitril. Das Verhältnis von monomerem Acrylsäureester zum mischpolymerisierbaren Monomer
wird so ausgewählt, daß sich ein normalerweise klebriges (d. h. gegenüber Berührung bei Raumtemperatur klebfähiges) und druckempfindliches Mischpolymerisat-Klebemittel ergibt, was im allgemeinen einen
Hauptanteil an Acrylsäureester erfordert. Vorzugsweise liegen das mischpolymerisierbare Monomer oder diese
Monomeren bis zu einem Ausmaß von etwa 2—20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Acrylsäureester-Monomers, vorzugsweise von etwa 3—12 Gew.-% vor.
Beispiele für Acrylsäureester und Monomere, die mit denselben mischpolymerisierbar sind, werden in der
USA.-Patentschrift Re. 24 906 beschrieben.
Zu geeigneten Vernetzungsmitteln gehören die polyfunktionellen Acrylamide und Acrylate, wie Methylenbisacrylamid, 1,4-Butandioldiacrylat, Diäthylengly-
kolidiacrylat 13-Butandioldiacrylat, Äthylendiacrylat
und Glycerintriacrylat Die Menge an verwendetem Vernetzungsmittel kann stark variieren; ein geeigneter
Bereich liegt von etwa 0,05—0,5%, bezogen auf das
kombinierte Gewicht der verwendeten Monomeren.
Außer den Vernetzungsmitteln können auch Kettenübertragungsmittel, z. B. verhältnismäßig langkettige
Mercaptane, verwendet werden. Es wurde gefunden, daß diese Mercaptane die Adhäsion und die Klebkraft
des Klebemittels verbessern. Mengen an Kettenübertragungsmitteln, die sich auf etwa 0,03—03%, bezogen auf
das kombinierte Gewicht der Monom :ren belaufen, sind geeignet. Bei Verwendung eine: Kettenübertragungsmittels wird in der Regel etwas mehr an Vernetzungsmittel angewendet, als notwendig ist, wenn das t>o
Kettenübertragungsmittel nicht vorliegt
Die oben beschriebenen Acrylatpolymerisate werden vorzugsweise mit Hilfe der Emulsionspolymerisations-Arbeitsweise hergestellt. Die Monomeren werden
zusammen mit Wasser, Emulgiermittel, Vemetzungs- tn mittel und Kettenübertragungsmittel (falls erwünscht) in
ein geeignetes Umsetzungsgefäß gegeben. Das Umsetzuneseemisch wird auf eine Temperatur zwischen 35
und 43°C erhitzt, und es wird ein Katalysator vom
Redoxtyp, z.B. ein Gemisch aus Kaliumpersulfat und Natriumbisulfit, hinzugefügt, wobei jede Komponente
getrennt zugegeben wird. Das Umsetzungsgefäß wird mit einem inerten Gas ausgespült und eine inerte
Atmosphäre während der Reaktion aufrechterhalten. Während der Reaktion wird ferner ein Rühren
aufrechterhalten. Nach kurzer Induktionszeit geht die Polymerisation unter Wärmeentwicklung rasch vonstatten. Nach vollständigem Abiauf der Polymerisationsreaktion, was sich durch Gleichbleiben der Reaktionstemperatur zu erkennen gibt, wird der Inhalt des Gefäßes
auf etwa 32° C abgekühlt und die erhaltene Emulsion z. B. durch ein Baumwolltuch gegeben. Das Wasser wird
dann entfernt, um ein praktisch trockenes Polymerisat zu erhalten (das vorzugsweise nicht mehr als 1 Gew.-%
Wasser enthält).
Der Effekt der Vernetzung des Acrylatmischpolymerisates besteht unter anderem darin, daß zumindest ein
Teil desselben aus einem Zustand, in dem es in üblichen organischen Lösungsmitteln löslich ist, in einen Zustand
übergeführt wird, in welchem es in diesen unlöslich ist Es ergab sich, daß Acrylatmischpolymerisate, die bis zu
einem Ausmaß vernetzt worden sind, so daß etwa 50—97 Gew.-% in üblichen organischen Lösungsmitteln, wie Hexan, unlöslich gemacht wurden, selbst bei
Konzentrationen von sogar 20 Vol.-% und höher die erforderlichen Versprühbarkeitseigenschaften aufweisen, während sie die notwendigen Klebstoffeigenschaften, wie normale Klebrigkeit und Druckempfindlichkeit
beibehalten. Das Maß des Vernetzungsgrades, das die notwendige Versprühbarkeit für die Acrylatmischpolymerisate ergibt wird indirekt bestimmt durch
Anwendung eines Löslichkeits-Tests, durch den dem Mischpolymerisat ein Unlöslichkeitsfaktor zugeordnet
werden kann. Der Löslichkeits-Test wird wie folgt beschrieben:
Etwa 1,5 g des trockenen Polymerisates wird in Stücke von etwa 0,1 g zerschnitten und in eine
Glasflasche gegeben, in die 50 g Hexan eingefüllt werden. Die Flasche wird auf einer mechanischen
Schüttelmaschine 24 Stunden lang bei Raumtemperatur geschüttelt und der Inhalt wird über Filtrierpapier
(Whatman No. 4) filtriert wobei der Anteil des Polymerisates, der in Hexan löslich ist durch das Filter
läuft Das Filtrierpapier wird dann mit zwei Anteilen von je 25 g Hexan gewaschen, um vollständigen
Durchgang des löslichen Polymerisatanteiles durch das Filterpapier zu gewährleisten. Das Filtrat wird dann zur
Trockne eingedampft und der Rückstand gewogen. Dann wird der Prozentsatz an unlöslichem Polymerisat
in der gesamten Probe berechnet um zu dem Unlöslichkeitsfaktor zu gelangen.
Es wurde gefunden, daß Acrylatpolymerisate, bei denen etwa 50—97 Gew.-% gemäß der obigen Prüfung
unlöslich sind, sich dazu eignen, in den erfindungsgemäß vorgeschlagenen höheren Konzentrationen versprüht
zu werden. Zwecks Kennzeichnung der Polymerisate werden die Prozentsätze der Unlöslichkeit im folgenden
als Unlöslichkeitsfaktor ausgedrückt Einem speziellen vernetzten elastomeren Acrylatmischpolymerisat, wie
es hier beschrieben wird, kommt also ein bestimmter Unlöslichkeitsfaktor zu, der dem Prozentsatz an
gesamtem, gemäß dem obigen Test als unlöslich festgestelltem Polymerisat gleich ist Ein Polymerisat
z. B, in dem 50 Gew.-% unlöslich sind, soll als ein
vernetztes, elastomeres Acrylatmischpolymerisat mit einem Unlöslichkeitsfaktor von 0,50 beschrieben wer-
5 6
den. Weiterhin sollen hier die versprühbaren Polymeri- und dem Behälter auf ein Minimum herabzusetzen,
sate als vernetzte elastomere Acrylatpolymerisate Der Aerosolbehälter ist vorzugsweise von einem Typ.
definiert sein, die einen Unlöslichkeitsfaktor von etwa bei dem das Treibmittel in verflüssigter Form und im
0,5—0,97 aufweisen. Um als Klebemitttl geeignet zu Gemisch mit der KJebemittelmasse vorliegt Wenn der
sein, sind die Acrylatpolymerisate ferner als normaler- 5 Strahl aus Klebemittel und verflüssigtem Treibmittel
weise klebrig und druckempfindlich definiert Unter aus der Düsenöffnung des Aerosolbehälters austritt,
»normalerweise klebrig« ist zu verstehen, daß das verdampft das Treibmittel praktisch momentan, wo-
wodurch das unbeschichtete Papierstück gegen ein 4,15 kg/cm2 in dem Behälter bevorzugt
anderes gepreßt wird, das eine Beschichtung mit dem 15 Es kann die übliche Versprüh-Ausrüstung angewen-
zUgemeinen in Hinblick auf die Endverbrauchs-Bedürf- wählt werden, um die Beschaffenheit des Sprühstrahls
nisse, die Lösungsmitteleigenschaften, die Verdamp- zu optimieren. Typische Zerstäubungs-{Leitungs-)Drük-
fungsgeschwindigkeit sowie die Verträglichkeit mit den 20 ke liegen im Bereich von 2,4—73 kg/cm2; typische
sollte so beschaffen sein, daß sie die Unterlagen, auf die cm2.
das Klebemittel aufgebracht werden soll, nicht löst Im allgemeinen wird die Dispersion der Acrylatpo-
verfärbt oder anderweitig nachteilig beeinflußt Beispie- lymerisate in der Trägerflüssigkeit erhalten, indem man
ne Alkohole. Die Lösungsmitteleigenschaften der Trägerflüssigkeit gequollene Polymerisat hochwirksa-
des Acrylatpolymerisates (bestimmt gemäß vorstehen- Dispersion erzielt worden ist Das Klebharz kann
dem Hexan-Test) in der Trägerflüssigkeit praktisch 30 bequemerweise vor oder nach dem Durchtränkungs-
völlig unlöslich ist und daß der »lösliche« Anteil schritt zugegeben werden. Die erhaltene Dispersion
praktisch völlig löslich in der Trägerflüssigkeit ist Diese kann erwünschtenfalls mit weiterer Trägerflüssigkeit
organischen Flüssigkeiten erfüllt Das Gemisch aus Für Aerosol-Anwendungen wird die Dispersion in einen
sat-Anteil bildet eine Dispersion, während der »lösli- dem Treibmittel unter Druck gesetzt wird, um eine
ehe« Anteil mit der Trägerflüssigkeit eine Lösung bildet versprühbare Konsistenz zu erzielen.
Die Klebharzt und Stabilisierungsbestandteile sollten . . .
- falls sie vorhanden sind - ebenfalls in der Beispiel 1
gen besonders bevorzugt wird das 1,1,1 -Trichloräthan. lymerisat wurde unter Verwendung der folgenden
geeignete Aerosol-Treibmittel sind die üblichen sich
unter Druck verflüssigenden, normalerweise gasförmi- Bestandteil Menge
gen Treibmittel, wie Propan, Isobutan, handelsübliche 45
dioxyd und Distickstoffmonoxyd, können eingesetzt Isooctylacrylat 81,7 kg
werden. Das Treibmittel liegt im Behälter gemeinhin in Äthylendiacrylat1) 173 g
verflüssigter Form vor und ist in der Trägerflüssigkeit 50 t-Dodecylmercaptan 129,5 g
gelöst Das Treibmittel sollte von einer solchen Art sein, 28%ige Lösung von alkytiertem
daß es auf das enthaltene Klebemittel nicht in einer Arylpolyäther-Natriumsulfonat 6,2 kg
nachteilig beeinflußt werden. Das verflüssigte Treibmit- Kaüumpersulfat 173 g
tel stellt einen Teil des Lösungsmittelsystems in dem 55 l) ^ inhibitor 0,1 Gew.-% Hydrochinonmonomethyttther
die in der Flüssigkeit im Behälter gelösten und
suspendierten Materialien. In einen mit Glas ausgekleideten Kessel von 284 Liter
wohnlichen zinnplatierten Dosen reichen im allgemei- Wasser und das Emulgiermittel gegeben. Das Rühren
nen aus; wenn jedoch die Klebemittelmasse Bestandtei- wurde begonnen und ohne Unterbrechung während der
zungsfähig sind, sollten die Behälter auf ihren inneren die Acrylsäure, das Äthylendiacrylat und das t-Dode-
zug ausgekleidet sein, z. B. mit einem Oberzug aus mischt und dann in den Kessel gegeben. Der Kessel
nachteilige Einwirkung zwischen der Klebemittelmasse 38—39°C erhitzt Das Innere des Kessels wurde dann
mit Stickstoff gespült, und eine Stickstoffatmosphäre wurde während der Gesamtdauer der Reaktion
aufrechterhalten. Zusammen mit der Beschickung des Umsetzungsgefäßes bei 38 —390C wurde das Natriumbisulfit-
und Kaliumpersulfat-Katalysatorsystem hinzugefügt, der Kessel schnell verschlossen, um Luft von
dem Ansatz fernzuhalten, und die Polymerisationsreaktion, die stark exotherm ist, ablaufen gelassen. Nachdem
der Höchstwert der Ansatztemperatur erreicht worden war, wurde die Reaktion etwa 10 Minuten lang
weiterlaufen gelassen, wonach das Rühren vermindert und der Ansatz auf 32—38° C abgekühlt wurde. Die
erhaltene Emulsion wurde dann durch ein dünnes Tuch laufen gelassen; das Polymerisat wurde durch Entfernung
des Wassers getrocknet.
Die folgenden vernetzten Acrylatmischpolymerisate, die zur Verwendung als Sprühklebemittel geeignet sind,
wurden nach Beispiel 1 hergestellt. (Die Mengen der Bestandteile sind sämtlich in Gew.-% angegeben.):
keitsmischer mit hoher Scherwirkung gerührt, bis die
Gesamtmenge der Klebharze aufgelöst und das Acrylatpolymerisat zu einer glatten homogenen Dispersion
dispergiert worden war. (Notwendigenfalls kann
r, das Endprodukt bis zu einem Festkörpergehalt von
11 — 12 Gew.-% verdünnt werden.) Dieses Material
wurde dann mit einer üblichen Spritzausrüstung bei einem Zerstäubungsdruck von 2,75—3,10 kg/cm2 und
einem Flüssigkeitsdruck von 1,35—3,10 kg/cm2 ver-
Ki sprüht. Beim .Versprühen unter diesen Bedingungen
bildete sich ein gleichförmiges Sprühmuster praktisch ohne Spinnwebbildung und ohne übermäßiges Nebeln;
die Masse zeigte ausgezeichnete Klebemitteleigenschaften.
Acrylsäure
lsooctylacrylat
Acrylnitril
Di-acrylat
7,5 | 97,5 | 0,0 | 0,05 |
7,5 | 92,5 | 0,0 | 0,05 |
5,0 | 95,0 | 0,0 | 0,025 |
2,0 | 88,0 | 10,0 | 0,05 |
Beispiel 3
Herstellung eines Sprühklebemittels
Herstellung eines Sprühklebemittels
Zu 100 g des trockenen Polymerisates nach Beispiel 1 (95/5 Gew.-Teile von vernetztem Mischpolymerisat aus
Isooctylacrylat/Acrylsäure) in einem Behälter von 1,14
Liter wurden 1200 g 1,1,1-Trichloräthan, das Inhibitoren zur Verhinderung des Abbaus enthält, hinzugefügt.
Dieses Gemisch wurde 24 Stunden lang bei Raumtemperatur stehengelassen, und zu demselben wurden dann
60 g handelsübliches Polyterpen-KIebharz und 5 g handelsübliches chloriertes Biphenyl-KIebharz hinzugefügt.
Dieses Gemisch wurde in einem Hochgeschwindig-
Abziehfestigkeit [g/cm]
Beispiel 4
Herstellung eines Aerosol-Sprühklebemittels
Herstellung eines Aerosol-Sprühklebemittels
In einer Aerosoldose von 0,23 Liter wurden 194 g einer Dispersion von der gleichen Zusammensetzung
wie die Dispersion gemäß Beispiel 3 gegeben. Die Dose wurde dann mit' Fluorkohlenwasserstoff-Treibmittel
ausgespült, um Luft und Feuchtigkeit zu entfernen. Die Dose wurde mit einem Neumann-Green-B-14-10-Ventil
ausgestattet. Dann wurde Treibmittel (137 g) in die Dose gedrückt Ein Newman-Green-120-2418-Betätigungsteil
wurde in der Ventilöffnung angeordnet. Beim Versprühen ergab dieses Produkt einen glatten
klebrigen Film mit ausgezeichneten Klebemitteleigen-
jo schäften, und zwar ohne Spinnwebbildung und ohne
nichtklebende Nebel.
Es wurden Bindungen eines Polyesterfilms an eine Aluminiumplatte (Alclad Aluminium), eines Polyesterfilms
an eine Platte aus kaltgewalztem Stahl (CRS), von
j5 Segeltuch an Segeltuch und eines Polyesterfilms an
Sperrholz hergestellt, indem die Masse dieses Beispiels als Aerosol auf die beiden jeweiligen zu verbindenden
Oberflächen aufgetragen und eine Haftbindung der entsprechenden Unterlagen nach 30minütiger Offen-Wartezeit
erzeugt worden war. Die Klebverbindungen wurden auf einem Scott-Tensile-Tester gezogen, und
zwar mit 5,08 cm pro Minute nach entsprechendem Altern bei Raumtemperatur.
Polyesterfilm/
Aluminium
Aluminium
Segeltuch/
Segeltuch
Segeltuch
Polyesterfilm/
Stahl
Stahl
Polyesterfilm/
Fichtensperrholz
Fichtensperrholz
24 Std.
30 Tage
30 Tage
715
715
715
894
894
894
1251-1430
1251 — 1430
1251 — 1430
Scher-Gewichtsbelastungs- Festigkeit
Es wurden 6,45 cm2 große Verbindungen von Kraftpapier an Kraftpapier hergestellt durch Aerosolauftrag
der Masse dieses Beispiels auf eine bindende Oberfläche und Herstellung einer Haftbindung nach 5minütiger
Offenzeit. Die Verbindungen wurden Scherbelastungen bei Raumtemperatur unterworfen, nachdem sie 24
Stunden lang bei Raumtemperatur gealtert waren:
Belastung (g)
Versagen (Stunden)
kein Versagen nach 30 Std.
kein Versagen nach 30 Std.
kein Versagen nach 30 Std.
Die Sprühklebemittel der Erfindung sind für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen brauchbar. Das
Klebemittel in Aerosolform ist besonders dort geeignet, wo ein kompliziertes oder genaues Sprühmuster
erforderlich ist Die Sprflhklebemittel besitzen eine sehr schnelle Anfangsklebewirkung und behalten ihre Kleb-
- rigkeit im allgemeinen für 24 Stunden bei normalen Raumtemperaturbedingungen. Andere besondere
Merkmale der erfindungsgemäßen Klebemittel bestehen darin, daß sie nur auf einer der zu verbindenden
Oberflächen aufgebracht werden brauchen, ferner in ihren ausgezeichneten Widerverbindungseigenschaften
und in einer guten Adhäsion gegenüber einer großen Anzahl von Substraten, einschließlich Papier, Holz,
Stahl, Kunststoffen und anderen porösen und nichtporösen Oberflächen.
Claims (3)
1. Versprühbare Klebemittelmasse, bestehend aus einem Acrylatpolymerisat md gegebenenfalls einem
Klebharz sowie Viskositätsstabilisatoren und Antioxydationsmittel in einer flüchtigen organischen
Trägerflüssigkeit, zusammen mit einem Treibmittel, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens 2 VoL-% eines normalerweise klebrigen,
druckempfindlichen, elastomeren, vernetzten Acrylatpolymerisates mit einem Unlöslichkeitsfaktor von
03—037 aufweist.
2. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylatpolymerisat ein normalerweise is
klebriges, druckempfindliches, elastomeres, vernetztes Mischpolymerisat aus Isooctylacrylat und etwa
3—12 Gew.-% Acrylsäure, bezogen auf die kombinierten Monomerengewichte, ist
3. Masse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie bis zu 200 Gew.-Teile eines Klebharzes
pro 100 Gew.-Teile des Acrylatpolymerisates enthält.
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