DE2521172C2 - - Google Patents

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F279/00Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of monomers having two or more carbon-to-carbon double bonds as defined in group C08F36/00
    • C08F279/02Macromolecular compounds obtained by polymerising monomers on to polymers of monomers having two or more carbon-to-carbon double bonds as defined in group C08F36/00 on to polymers of conjugated dienes
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
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    • C08K5/10Esters; Ether-esters
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    • C09JADHESIVES; NON-MECHANICAL ASPECTS OF ADHESIVE PROCESSES IN GENERAL; ADHESIVE PROCESSES NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE; USE OF MATERIALS AS ADHESIVES
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    • C09J4/06Organic non-macromolecular compounds having at least one polymerisable carbon-to-carbon unsaturated bond in combination with a macromolecular compound other than an unsaturated polymer of groups C09J159/00 - C09J187/00

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine anaerob aushärtbare Klebstoff- oder Dichtungsmasse, die mindestens einen anaerob polymerisierbaren Acrylatester sowie ein niedermolekulares Polymer enthält.
Es ist bekannt, anaerob aushärtbare Massen auf der Basis bestimmter monomerer Acrylatester oder von Estern bestimmter Substitutionsprodukte der Acrylsäure zur Verwendung als Klebstoff- oder Dichtungsmittel vorzusehen. Die monomeren Ester werden behandelt, um sie nach dem Ausschluß von Luft und Sauerstoff polymerisierbar oder "aushärtbar" zu machen, indem man entweder Sauerstoff oder ein Gas mit einem Gehalt an Sauerstoff, wie Luft, durch die Ester in Gegenwart eines geeigneten Katalysators leitet oder indem man einen geeigneten Aktivator in den monomeren Ester einverleibt.
Geeignete Katalysatoren, die verwendet werden, wenn die monomeren Ester durch das Durchleiten von Luft oder Sauerstoff behandelt werden, um die Masse anaerob aushärtbar zu machen, sind tertiäre Amine und Verbindungen, die die -CO-N-Gruppe enthalten, z. B. Dimethyl-p-toluidin, Tri-n-butylamin, 2-Diäthylaminoäthanol, N-Methylformamid, Phthalimid, Succinimid und o-Benzoesulfimid.
Unter "Aktivator" wird eine Substanz verstanden, die entweder direkt oder indirekt freie Radikale bilden oder diese Bildung bewirken kann. Zu geeigneten Aktivatoren gehören bestimmte Peroxide, Hydroperoxide und Perester, wie Cyclohexylhydroxycyclohexylperoxid, t-Butylhydroperoxid und t-Butylperbenzoat.
In diesem Zusammenhang soll bemerkt werden (was allgemein bekannt ist), daß monomere Ester der Acrylsäure und bestimmte Derivate der Säure eine gewisse Tendenz zeigen, spontan und unerwartet selbst ohne eine Behandlung zu polymerisieren, die zu einer Polymerisation führen soll; obgleich es nicht immer wesentlich sein mag, so vorzugehen, sieht die übliche technische Praxis vor, Polymerisationsinhibitoren den monomeren Acrylatestern für die chemische Industrie einzuverleiben, um dieser Neigung entgegenzuwirken und dadurch die Lagerfähigkeit der Monomeren zu verlängern. Bei der Herstellung von anaerob aushärtbaren Massen ist es daher üblich, derartige im Handel erhältliche Ester mit einem Gehalt an Polymerisationsinhibitoren zu verwenden; ferner werden Polymerisationsinhibitoren zusätzlich zu den Polymerisationsinhibitoren, die bereits in den als Ausgangsmaterial verwendeten monomeren Estern vorhanden sind, manchmal in der anaerob aushärtbaren Masse einverleibt, um deren Stabilität zu erhalten, wie beispielsweise in der GB-PS 11 62 577 beschrieben.
Typische Polymerisationsinhibitoren sind Chinone, wie Naphthachinon, Hydrochinone, sterisch gehinderte Phenole und Nitroxide.
Bei der Herstellung von anaerob aushärtbaren Massen hat die Behandlung der monomeren Ester mit gasförmigem Sauerstoff in Gegenwart eines Katalysators oder die Einverleibung eines Aktivators die Wirkung, daß die monomeren Ester positiv instabil in dem Sinne gemacht werden, daß die Ester danach eine positive und unvermeidbare Neigung zum spontanen Polymerisieren besitzen, wobei diese Neigung durch Luft oder freien Sauerstoff inhibiert wird, die Zutritt zu den behandelten Estern haben.
Die resultierenden Massen können im unpolymerisierten Zustand (oft bei einer ein- oder mehrjährigen Lagerung) unter der Voraussetzung bleiben, daß ein angemessener Zutritt von Luft oder Sauerstoff zur Zusammensetzung möglich ist. Wenn jedoch der Zutritt von atmosphärischem Sauerstoff zur Masse verhindert wird, wenn z. B. die Masse z. T. durch eng benachbarte Flächen nicht-poröser Materialien begrenzt wird, polymerisieren die Zusammensetzungen spontan zu einem festen Zustand. Einige derartige Massen zeigen ein gutes Haftvermögen gegenüber den begrenzenden Flächen, wenn sie auf diese Weise gehärtet werden, und sind daher als Klebstoffmasse geeignet; andere Zusammensetzungen haften weniger gut, werden jedoch als Dichtungsmasse verwendet.
Abgesehen vom Einverleiben von Aktivatoren und Polymerisationsinhibitoren in die Massen ist es auch bekannt, verschiedene andere Zusätze zum Modifizieren der chemischen und physikalischen Eigenschaften der Massen selbst und/oder der durch Aushärten der Massen hergestellten Produkte einzuverleiben. Zu derartigen Zusätzen gehören Polymerisationsbeschleuniger, Viskositätsmodifiziermittel, Farbstoffe, inerte Füllstoffe und Weichmacher. Insbesondere ist es bekannt, verschiedene Polymere einzuverleiben, z. B. Polyesterharze, Polystyrol und ungesättigte Kohlenwasserstoffe und ungesättigte Ester.
Aus der DE-OS 15 94 088 ist eine anaerob aushärtbare Klebstoffmasse bekannt, der ein niedermolekulares Polyesterharz als Haftvermittler beigefügt ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine anaerob aushärtbare Klebstoff- und Dichtungsmasse der eingangs genannten Art bereitzustellen, die, ohne die anaeroben Eigenschaften zu beeinträchtigen, im ausgehärteten Zustand eine wesentlich erhöhte Festigkeit aufweist.
Dies wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 gekennzeichnete Klebstoff- oder Dichtungsmasse erreicht. In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Klebstoff- oder Dichtungsmasse angegeben.
Unter "Kautschuk" wird erfindungsgemäß eine polymere Substanz verstanden, die unter Bildung eines elastomeren höheren Polymeren umgesetzt werden kann.
Der Kautschuk und der Acrylatester in der erfindungsgemäßen Klebstoff- und Dichtungsmasse polymerisieren bei Ausschluß von Luft oder freiem Sauerstoff. Die polymerisierte Masse zeigt erwünschte Eigenschaften, die auf die Gegenwart des Kautschukanteils zurückzuführen sind, die sich jedoch nicht im gleichen Maß bei polymerisierten Mischungen aus Acrylestern und Kautschuken zeigen, die keine der im Anspruch 1 genannten reaktiven Endgruppen enthalten. Ohne daß eine theoretische Erklärung die vorliegende Erfindung einschränken soll, wird angenommen, daß die erwünschten Eigenschaften der erfindungsgemäßen Klebstoff- und Dichtungsmassen auf die Fähigkeit der Kautschuke mit einer oder mehreren dieser reaktiven Endgruppen zurückzuführen sind, Mischpolymere mit den Acrylatestern zu bilden.
Bei dem monomeren Acrylatester der erfindungsgemäßen Klebstoff- oder Dichtungsmasse kann es sich um einen Ester der folgenden allgemeinen Formel handeln:
A-X-B (I)
in der A eine Gruppe der allgemeinen Formel
CH₂=CR-C OO-
ist, in der R ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen ist, B ein Wasserstoffatom oder eine Gruppe der Formel CH₂=CR-C OO- (in der R die vorstehende Bedeutung besitzt) und X eine zweiwertige Gruppe ist, die mindestens zwei Kohlenstoffatome und keine andere Gruppe als die CH₂=CR-C OO-Gruppe enthält (in der R die vorstehende Bedeutung besitzt), die das Monomere polymerisierbar machen würde.
Das bzw. die reaktiven Endgruppen werden durch -OC(O)-CH:CH₂, Vinyl-(-CH=CH₂), Carboxy-(-COOH), Sulfonylchlorid-(-SO₂Cl) oder Mercaptogruppen (-SH) gebildet.
Bei dem Kautschuk kann es sich um einen Feststoff oder um eine Flüssigkeit handeln.
Vorzugsweise ist der Kautschuk im monomeren Ester löslich.
Der Kautschuk kann so gewählt sein, daß die Vernetzung mit dem monomeren Ester beim Härten der Zusammensetzung stattfindet.
Der Kautschuk besitzt ein relativ niedriges Molekulargewicht im Zahlenmittel im Bereich von 1000 bis 6000 und insbesondere im Bereich von 2500 bis 5000.
Geeignete Kautschuke sind Polybutadiene, urethanisiertes Polybutadien, halogenierte Polybutadiene, wie bromiertes Polybutadien und Butadien-Acrylnitril-Mischpolymere mit reaktiven Endgruppen, z. B. Mercapto-, Carboxy- oder Vinylgruppen, und chlorsulfonierte Polyäthylene.
Besonders geeignete Kautschuke sind Butadien-Acrylnitril-Mischpolymerester von Acrylsäure oder in 2-Stellung alkylsubstituierter Acrylsäure mit einem Durchschnittsanzahl-Molekulargewicht im Bereich von 3000 bis 4000 und mit der allgemeinen Formel
H₂C=C(R)-CO-O-[(-A) m -(B-) n ] p -O-CO-C(R)=CH₂ (II)
in der
A 1,4- oder 1,2-Butadien,
B Acrylnitril und
m und n ganze Zahlen mit einem Wert von jeweils mindestens 1,
p eine ganze Zahl größer als 1 und
R eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, ein Halogenatom oder ein Wasserstoffatom darstellen.
Bei den monomeren Estern kann es sich um Mono-, Di- oder Polyacrylat oder um substituierte Acrylatester handeln.
Vorzugsweise handelt es sich bei den monomeren Estern um solche der Formel A-X-B, die vorstehend angegeben wurde und in der die Gruppe X eine Gruppe der folgenden allgemeinen Formel darstellt:
-[(CR½) m -(CR¹R¹¹) p -CR½-O] n-1-(CR½) m -(CR¹R¹¹) p -CR½ (III)
in der R¹ ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine -CH₂-O-CO-C(R)=CH₂-Gruppe, R¹¹ ein Wasserstoffatom, eine Hydroxylgruppe, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder eine -O-CO-C(R)=CH₂-Gruppe (wobei R die vorstehende Bedeutung besitzt), m eine ganze Zahl gleich mindestens 1, p 0 oder 1 und n eine ganze Zahl gleich mindestens 1 bedeuten.
Bei dem monomeren Ester, der gemäß der Erfindung verwendet wird, kann es sich um irgendein Monomeres entsprechend der vorstehenden allgemeinen Formel (I) oder um ein Gemisch derartiger Monomerer handeln. Im allgemeinen wird erfindungsgemäß die Verwendung von Estern der Methacrylsäure bevorzugt, obgleich Ester einer oder mehrerer Säuren der durch Acrylsäure, Äthylacrylsäure, Chloracrylsäure gebildeten Gruppe oder Gemische derartiger Ester geeignet sind. Die Ester aller derartigen Säuren werden nachstehend allgemein als "Acrylatester" bezeichnet. Wenn es sich bei dem monomeren Ester um ein Monoacrylat handelt, ist der Alkoholanteil des Esters vorzugsweise polar, damit eine intermolekulare Anziehung zwischen den polymeren Molekülen stattfindet, die beim Härten der Zusammensetzung gebildet werden.
Wenn es sich bei dem monomeren Ester um einen Diacrylatester handelt, weist der Alkoholanteil vorzugsweise mindestens eine Ätherbindung auf; das bedeutet, daß n größer als 2 ist.
Vorzugsweise beträgt m 1 bis 8 und n 2 bis 6.
Beispiele für monomere Monoacrylatester, die in vorteilhafter Weise erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Laurylmethacrylat, 2-Hydroxyäthylmethacrylat, Cyanoäthylmethacrylat, Hydroxypropylmethacrylat, p-Dimethylaminoäthylmethacrylat, Cyclohexylmethacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat und Chlorbenzylacrylat.
Beispiele für monomere Di- und Polyacrylatester, die in vorteilhafter Weise erfindungsgemäß verwendet werden können, sind Äthylenglykoldiacrylat, Diäthylenglykoldiacylat, Di-, Tri- und Tetraäthylenglykoldimethacrylat, Tetraäthylenglykoldiacrylat, Dipropylenglykoldimethacrylat, Diglyzerindimethacrylat, Diglyzerintetramethacrylat, Di-(pentamethylen)-glykoldiacrylat, 1,1,1-Trimethylolpropantriacrylat und Neopentyldiacrylat.
Zu Polymerisationsinhibitoren, die in im Handel erhältlichen monomeren Acrylatestern enthalten sein können und die auch in die anaerob härtbaren Zusammensetzungen einverleibt werden können, gehören Chinone, Hydrochinone, sterisch gehinderte Phenole und Nitroxide.
Bei dem Aktivator kann es sich um Cumolhydroperoxid, Wasserstoffperoxid, t-Butylhydroperoxid, Äthylenglykoldimethylätherhydroperoxid oder 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t-butylperoxy)-hexan handeln.
Bei dem Katalysator kann es sich um N,N-Dimethyl-p-toluidin, o-Benzoesulfimid (Saccharin), Phthalimid, N-Methylformamid oder Dodecylmercaptan handeln.
Erfindungsgemäß wird die Zusammensetzung vorzugsweise anaerob härtbar gemacht, indem man Luft durch einen monomeren Ester oder ein Gemisch von Estern mit einem Gehalt an Polymerisationsinhibitor, wie Hydrochinon, Katalysator und Aktivator leitet, bis diese Mischung lagerbeständig ist und der Ester bzw. die Ester für einen Ausschluß von Sauerstoff härtbar gemacht worden sind, danach den Kautschuk mit den oxydierten monomeren Estern mischt und danach die resultierende Mischung oxydiert, bis eine stabile Zusammensetzung erhalten wird, die anaerob gehärtet werden kann. Unter "stabiler Zusammensetzung" wird erfindungsgemäß eine Zusammensetzung verstanden, die beim Erhitzen auf 100°C in einer Zeitspanne von nicht weniger als 100 Sekunden geliert. Es ist unerwünscht, die Oxydation über den Zustand hinaus zu verlängern, bei dem eine befriedigende Stabilität zuerst erhalten wird, da festgestellt wurde, daß ein weiteres Oxydieren dazu führen kann, daß die Zusammensetzung weniger lagerfähig wird.
Die vorliegende Erfindung betrifft also eine polymerisierbare Zusammensetzung zur Verwendung als Klebemittel oder Dichtungsmittel, wobei die Zusammensetzung eine Mischung eines monomeren Acrylatesters und eines Kautschuks mit reaktiven Zentren umfaßt und die Mischung anaerob härtbar gemacht wurde, indem man in Gegenwart eines Katalysators oder durch Einschluß von Aktivatoren oxydierte, die zur Bildung freier Radikale führen.
Nachstehend wird die Erfindung durch Beispiele näher erläutert.
Beispiel 1
In diesem Beispiel wurde einer Zusammensetzung die Eigenschaft anaerob zu härten verliehen, indem man einen Luftstrom durch die Komponenten leitete.
Es wurde ein Glaskolben mit einen Nichtmetall-Rührer und bei einer Zufuhr von trockener reiner Luft mit 868,5 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat und 10 g o-Benzoesulfimid beschickt, die gerührt wurden, während die Luft blasenförmig durch die Mischung geleitet wurde. Nach dem Lösen des Sulfimids wurden 1,5 g N,N-Dimethyl-p-toluidin zugegeben und das Durchleiten der Luft wurde fortgesetzt, bis eine Probe der Mischung beim Erhitzen auf 100°C aufhörte, in 300 Sekunden zu gelieren. Danach wurden 20 g 2,5-Dimethyl-2,5-di-(t-butylperoxy)-hexan (von der Pennwalt Corporation unter dem eingetragenen Warenzeichen "Lupersol 101" vertrieben) zur Mischung zugegeben; das Rühren und das Belüften wurden fortgesetzt, bis eine Probe aufhörte, in 300 Sekunden bei 100°C zu gelieren.
Schließlich wurden 100 g flüssiger Butadien-Acrylnitril-Kautschuk mit endständigen Vinylgruppen und einem Durchschnittsanzahl-Molekulargewicht von 3400 (von der B. F. Goodrich Chemical Co. unter dem eingetragenen Warenzeichen "Hycar VTBN" vertrieben) in die Mischung eingerührt; das Belüften wurde fortgesetzt, bis bei einer Probe eine Gelierdauer von mehr als 300 Sekunden bei 100°C ermittelt wurde.
Bei der resultierenden Zusammensetzung handelt es sich um eine Flüssigkeit, die - wenn sie in die Form eines dünnen Films zwischen zwei Stahlelementen (mild steel) gebracht wurde, rasch zu einem festen Polymeren aushärtete, das die Stahlelemente miteinander verklebte.
Zum Vergleich wurde eine kautschukfreie, jedoch sonst entsprechende Zusammensetzung als Vergleichsversuch in ähnlicher Weise unter Verwendung von 968,5 g Tetraäthylenglykoldimethacrylat anstelle von 868,5 g und ohne Zugabe von Kautschuk hergestellt, wobei die Herstellung dieser Zusammensetzung durch ein Belüften nach Zugabe von "Lupersol 101" vervollständigt wurde. Die kautschkfreie Zusammensetzung, die auf diese Weise hergestellt wurde, stellte auch eine anaerob härtbare Flüssigkeit dar, die zum Verkleben von Stahlelementen verwendet werden konnte.
Jedoch wurde festgestellt, daß die Scherungsfestigkeit der beiden Zusammensetzungen bei einer Bestimmung unter Verwendung einer blanken Stahlhülse und eines Zapfens 10,0 MNn-2 bzw. 5,7 MNn-2 für die kautschukhaltige bzw. kautschuklose Zusammensetzung betrug, woraus sich eine überlegene Scherungsfestigkeit für die Zusammensetzung gemäß der Erfindung beim Härten ergibt.
Es wurde gefunden, daß die Trenn-Drehkraft, die zum Trennen von blanken Stahlschrauben und -muttern (7,937 mm bzw. 5/16′′ UNF) erforderlich war, die unter Gewindeeingriff verschraubt waren, beim Härtungsprodukt der kautschukhaltigen Zusammensetzung und der kautschuklosen Zusammensetzung 4 Nm bzw. 0 Nm betrugen.
Beispiel 2
In diesem Beispiel wird der Einfluß verschiedener Kautschuke, die jeweils endständige reaktive Zentren besitzen, mit Zusammensetzungen erläutert, die nur hinsichtlich der Art des Kautschuks voneinander abweichen und die sich folgendermaßen auf Basis von Gewichtsteilen zusammensetzen:
Triäthylenglykoldimethacrylat|867,0 g
o-Benzoesulfimid 10,0 g
N,N-Dimethyl-p-toluidin 3,0 g
t-Butylhydroperoxid 20,0 g
Kautschuk 100,0 g
Bei der Zusammensetzung A stellte der Kautschuk ein flüssiges Butadien-Acrylnitril mit endständigen Vinylgruppen dar; bei der Zusammensetzung B stellte der Kautschuk einen flüssigen Butadien-Acrylnitril-Kautschuk mit endständigen Carboxygruppen und bei der Zusammensetzung C einen flüssigen Butadien-Acrylnitril-Kautschuk mit endständigen Mercaptogruppen dar. Jede Zusammensetzung wurde in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 hergestellt.
Es wurde eine Vergleichszusammensetzung in einem Vergleichsversuch in der gleichen Weise für Vergleichszwecke hergestellt, jedoch mit einem entsprechenden Gewicht an Triäthylenglykoldimethacrylat anstelle des Kautschuks.
Es wurden folgende Trenn-Drehkräfte ermittelt, die zum Lösen von blanken Stahlschrauben und -muttern (7,937 mm bzw. 5/16′′ UNF) erforderlich waren, die unter Gewindeeingriff durch die Zusammensetzungen dieses Beispiels nach 3stündigem Aushärten bei 25°C verklebt waren:
Zusammensetzung
Trenn-Drehkraft (Nm)
A
4,5
B 6,3
C 5,0
Vergleich (ohne Kautschuk) 3,0
Ferner wurden die folgenden Eigenschaften nach einem beschleunigten Aushärten bestimmt, das durch 20 Minuten langes Erhitzen bei 120°C induziert wurde:
Beispiel 3
Dieses Beispiel erläutert den Einfluß einer Abwandlung des Kautschukanteils in Zusammensetzungen mit einem monofunktionellen Acrylatester.
Es wurde eine Vergleichszusammensetzung ohne Kautschuk für Vergleichszwecke in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 mit der Ausnahme hergestellt, daß die Zugabe des Kautschuks weggelassen wurde. Die Zusammensetzung der Vergleichszusammensetzung war folgende:
Tetrahydrofurfurylmethacrylat|967,0 g
o-Benzoesulfimid 10,0 g
N,N-Dimethyl-p-toluidin 3,0 g
t-Butylhydroperoxid 20,0 g
1000,0 g
Die Zusammensetzungen dieses Beispiels entsprachen der Vergleichszusammensetzung mit der Ausnahme, daß Butadien-Acrylnitril-Mischpolymeres mit endständigen Vinylgruppen ("HYCAR VTBN" (R. T. M.)) anstelle einer gewichtsmäßig gleichen Menge von Tetrahydrofurfurylmethacrylat in den nachstehend angegebenen Mengen verwendet wurde (ausgedrückt in Gew.-% der Gesamtzusammensetzung). Die physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzungen wurden danach in der gleichen Weise wie zuvor nach einem beschleunigten Härten durch 20 Minuten langes Erhitzen bei 120°C ermittelt.
Beispiel 4
Dieses Beispiel erläutert eine Zusammensetzung gemäß der Erfindung, die anaerob härtbar gemacht wurde, ohne daß irgendein Sauerstoff enthaltendes Gas durch die Zusammensetzung geleitet wurde.
Die Zusammensetzung entsprach im wesentlichen der Zusammensetzung A des Beispiels 2 mit der Ausnahme, daß eine bestimmte Menge Naphthachinon anstelle einer gewichtsmäßig entsprechenden Menge des monomeren Acrylatesters verwendet wurde; die Zusammensetzung wurde einfach durch Mischen der folgenden Bestandteile in der wie folgt angegebenen Reihenfolge und den wie folgt angegebenen Gewichtsverhältnissen hergestellt:
Triäthylenglykoldimethacrylat|866,50 g
Naphthachinon 0,50 g
o-Benzoesulfimid 10,0 g
N,N-Dimethyl-p-toluidin 3,0 g
t-Butylhydroperoxid 20,0 g
Butadien-Acrylnitril-Kautschuk mit endständigen Vinylgruppen (HYCAR VTBN (eingetragenes Warenzeichen)) 100,0 g
Es wurden die physikalischen Eigenschaften der Zusammensetzung des Beispiels 4 nach einem beschleunigten 20-minütigen Aushärten bei 120°C bestimmt und mit denen einer Vergleichszusammensetzung verglichen, die in der gleichen Weise mit den gleichen Bestandteilen mit der Ausnahme hergestellt wurde, daß eine gewichtsmäßig entsprechende Menge monomerer Acrylatester anstelle des Kautschuks verwendet wurde:
Die monomeren Acrylatester, die für sämtliche Zusammensetzungen der Beispiele und die Vergleichszusammensetzungen verwendet wurden, stellten im Handel erhältliche Ester dar, von denen angenommen wird, daß sie Polymerisationsinhibitoren, wie Hydrochinon, in sehr kleinen und manchmal chemisch nicht zu ermittelnden Mengen enthalten.
Bei allen Zusammensetzungen der Beispiele handelte es sich um lagerfähige Einphasenzusammensetzungen, die dadurch hergestellt wurden, daß man Kautschuke mit reaktiven Zentren und monomere Acrylatester auswählte, die miteinander in dem Sinne verträglich waren, daß die Kautschuke in den Estern löslich waren. Obgleich es möglich ist, in eine Zusammensetzung einen Kautschuk einzuverleiben, der mit dem Ester unverträglich ist, (z. B. kann ein fester Kautschuk durch Mahlen einverleibt werden), werden die resultierenden Zusammensetzungen im allgemeinen nicht bevorzugt, da sie zur Phasenauftrennung neigen.

Claims (4)

1. Anaerob aushärtbare Klebstoff- oder Dichtungsmasse, die mindestens einen anaerob polymerisierbaren Acrylatester sowie ein niedermolekulares Polymer enthält, dadurch gekennzeichnet, daß sie, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, als niedermolekulares Polymer 1-50% eines Kautschuks enthält, dessen Zahlenmittel des Molekulargewichts 1000 bis 6000 beträgt, und der ein oder mehrere reaktive Endgruppen aus der Klasse der Endgruppen mit den Formeln -OC(O)-CH:CH₂, -COOH, -SO₂Cl und -SH besitzt.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß der Kautschuk ein Polybutadien, ein urethanisiertes Polybutadien, ein halogeniertes Polybutadien oder ein Butadien/Acrylnitril-Copolymeres mit zwei der reaktiven Endgruppen oder ein chlorsulphoniertes Polyäthylen ist.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kautschuk ein Butadien/Acrylnitril-Copolymeres ist, das ein Zahlenmittel des Molekulargewichts im Bereich von 3000 bis 4000 aufweist und endständige Acrylatgruppen der Formel CH₂:CHCOO- besitzt.
4. Zusammensetzung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine oder mehrere Acrylatester aus der von Tetraäthylenglykoldimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat und Tetrahydrofurfurylmethacrylat gebildeten Gruppe.
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