DE1904116B2 - Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten Sinterkörnung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten SinterkörnungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten Sinterkörnung durch Brikettieren und
Brennen einer Ausgangsmischung aus einem eine Korngröße <0,l mm aufweisenden Magnesiüträger,
wie Rohmagnesit, kaustisch gebrannter Magnesia, Sintermagnesia oder anderen beim Brennen Magnesiumoxyd
liefernden Magnesiumverbindungen, und grobkörnigem Chromerz.
Die Erfindung setzt sich zum Ziel, ein feuerfestes Sintermaterial auf dur Grundlage von Magnesitchrom
oder Chrommagnesit zu schaffen, das in seinen Eigenschaften einem Schmelzkornmaterial weitgehend nahekommt.
Ein derartiges Schmelzmaterial wird beispielsweise dadurch erhalten, daß man eine Mischung von
kaustisch gebrannter oder sintergebrannter Magnesia und Chromerz, allenfalls mit geeigneten Zusätzen,
im elektrischen Lichtbogen bei Temperaturen von über 2600 C niederschmilzt und das Schmelzprodukt
nach dem Erkalten zerkleinert. Das Gefüge eines solchen Schmelzmaterials zeichnet sich dadurch aus,
daß die Chromspinelle in feinverleilter Form und inniger Bindung im Periklas vorliegen. Das Schmelzmaterial
besitzt hervorragende Feuerfesteigenschaften, die Herstellung bedingt jedoch eigene Schmelzanlagen
und ist wegen des zum Schmelzen nötigen relativ hohen Energieaufwandes sehr kostspielig.
Die Erfindung zielt danach, ein Material mit etwa denselben Eigenschaften, jedoch ohne Niederschmelzen,
sondern durch einen Brand in einem Sinterofen zu erhalten, wobei eine niedere scheinbare Porosität
der Sinterkörnung angestrebt wird. Es wurde nun festgestellt, daß dies bei Einhaltung bestimmter Körnungs-
und Zusammensetzungsbedingungen durch einen Sinterbrand bei besonders hoher Temperatur möglich
ist, wobei das Chromerz in der Magnesiagrundmasse aufgelöst wird und nach dem Abkühlen als Spinell-■
> neubildung vorliegt.
Das gemeinsame Brennen eines mehr oder weniger feinleiligen Magnesiaträgers mit relativ grobkörnigem
Chromerz zur Erzeugung eines Sintermaterials ist bereits mehrfach bekannt. Der Brand erfolgt jedoch
κι bei den bekannten Verfahren bei Temperaturen ziemlich
weit unter 2000' C, so daß dabei das vorteilhafte Gefüge des erfindungsgemäßen Sintermaterials,
das dem des Schmelzkornes weitgehend nahekommt, nicht erreicht wird.
Ii So hat man zwischen 80 und 20% Magnesit oder
Seewassermagnesia einer Korngröße unter 0,25 mm mit 20 bis 80% Chromerz einer Korngröße von 0,5
bis 4 mm brikettiert und dann bei Temperaturen von etwa 1300 bis 1500C gebrannt (GB-PS 8 73 765). Abgesehen
von der sehr niedrigen Brenntemperatur, bei der noch kein Spinell gebildet wird, wird die Magnesiakomponente
verhältnismäßig grobkörnig verwendet. Das gleiche gilt für ein Verfahren, wonach Chromerz
mit einem Gehalt von 20 bis 40% SiO2 und einer
'ι Korngröße von unter 4,7 mm und Magnesit oder Magnesia
einer Korngröße von unter 0,83 mm gemischt und die Mischung gegebenenfalls in brikettierter Form
in oxidierender Atmosphäre bei Temperaturen über 1595"C, vorzugsweise bei etwa 1680°, gebrannt wird
M> (GB-PS 6 67 099 und FR-PS 9 81 725). Hier ist überdies
der Kieselsäuregehalt ungewöhnlich hoch, was die Feuerfestigkeit beeinträchtigt.
Bei einem anderen bekannten Verfahren wird eine Mischung von Magnesia oder Magnesia liefernden
r, Rohstoffen und Chromoxid enthaltendem Material, die das chromoxidhaltige Material mindestens zum
Teil in Form gröberer Körnungen (über 0,3 mm) enthält und nach dem Brennen ein überwiegend aus
Magnesia bestehendes Sinterprodukt liefert, einem gemeinsamen Sinterbrand unterworfen. Dabei ist die
zu sinternde Mischung auf ein Gewichtsverhältnis von CaO zu SiO2 von über 1,4, vorzugsweise auf
1,8, eingestellt, und der Gehalt an Kalk und Kieselsäure in der Mischung ist so bemessen, daß die Summe
CaO + SiO2 im fertigen Erzeugnis 20%, zweckmäßig 15%, nicht übersteigt (OE-PS 1 89 113). Die Korngröße
der Magnesiakomponente wird als nicht wesentlich erachtet und kann z. B. 0 bis 30 mm betragen. Der
Brand erfolgt beispielsweise in einem Drehofen bei
so einer Temperatur über 17000C.
Ferner ist bekannt, eine Mischung aus chromoxidhaltigen Stoffen, insbesondere Chromerz, einer Korngröße
von 0 bis 6 mm oder 0 bis 4 mm, wovon mindestens 65%, besser mindestens 80%, eine Korngröße
von über 0,12 mm aufweisen, und aus Magnesit oder anderen beim Brennen MgO liefernden Stoffen einer
Korngröße von unterO,12 mm, vorzugsweise höchstens 0,10 mm, nach der Brikettierung bei Temperaturen
von mindestens 17000C, z. B. bei 1720 bis 18500C,
bo ohne Schmelzen zu sintern, wobei die Magnesia in
Mengen von mindestens 30% und das Chromerz in Mengen von höchstens 70% vorliegen kann und wobei
das Sintermalerial einen Kieselsäuregehalt von höchstens 5,5%, vorzugsweise höchstens 4,5%, und ein
f,3 molares Kaik-Kieselsäure-Verhältnis von höchstens
0,6, vorzugsweise höchstens 0,35, aufweist und ferner einen Cr2Oj-Gehalt von 5 bis 40%, vorzugsweise 20
bis 30%, aufweisen kann (DT-AS 12 57 655).
Hei den Sinterprodukten gemäß den beiden letztgenannten
bekannten Verfahren, die auch unter dem Namen »Simultansinter« bekannt sind, wird ein dichtes
Anwachsen der Periklaskristalle des vorzugsweise feingemahlenen MgO-Trägers an die groben Chromerzkömer
und damit eine direkte Bindung zwischen 'Periklas und Chromit beim Sinterbrand angestrebt.
Wie in der DT-AS 12 57 655 ausgeführt ist, sind bei diesen Sinterprodukten die Periklasteilchen gleichsam
auf das Chromerzkorn aufgedrückt, so daß die Periklas- und die Chromerzteilchen mit einer jeweils größeren
Fläche miteinander verbunden sind. Das Gefüge dieser Sintermaterialien unterscheidet sich somit grundsätzlich
von dem Gefüge des erfindungsgemäßen Sinters, bei dem das Chromerz in der Periklasgrundmasse
vollständig aufgelöst ist und der Chromit als Spinellneubildung enthalten ist. Bei den bekannten Verfahren
sind dagegen Periklaskristalle und ursprüngliche Chromerzkörner, wenn auch miteinander verwachsen,
nebeneinander vorhanden. Eine vollständige Auflösung des Chromerzes wird nach dem bekannten Verfahren
nicht abgestrebt und bei der Sintertemperatur von 1700' C oder wenig darüber auch nicht erreicht.
Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird kieselsäurearmes Chromerz einer Korngröße von 0,15
bis 6,7 mm, vorzugsweise 0,2 bis 1,65 mm, mit einer Schlämme von Magnesiumhydroxid einer Korngröße
von höchstens etwa 0,02 mm im Verhältnis von 20 bis 60 Teilen Chromerz und 80 bis 40 Teilen MgO
gemischt. Die Mischung wird bei Temperaturen von jo etwa 800 bis 1300"C zum Austreiben des Wassers
geglüht und dann zu Briketts geformt, welche bei Temperaturen von etwa 1700° bis maximal 1930cC
im Schachtofen totgebrannt werden (US-PS 31 80 745).
Hier wird ebenfalls eine chemische Vereinigung zwi- js
sehen den einzelnen Chromerz- und Magnesiateilchen angestrebt, die sich aus der Diffusion und Gegendiffusion
der RO-Phase des Chromerzes und der Magnesia ergibt. Die angewendeten Brenntemperaturen
sind jedoch zu nieder, um eine vollständige Auflösung des Chromerzes und das einem Schmelzgefüge stark
angenäherte Gefüge des erfindungsgemäßen Sintermaterials und dessen niedere Porosität zu erreichen.
Gemäß diesem bekannten Verfahren darf die Brenntemperatur etwa 1930"C nicht überschreiten, da sonst
Zusammenballungen des Brenngutes im Schachtofen auftreten könnten. Das bekannte Verfahren verwendet
bevorzugt ein tonerdereiches Chromerz mit einem Gehalt von etwa 30% AI3O3. Es wurde jedoch festgestellt,
daß derartige Zusammenballungen des Brenngutes auch bei Temperaturen über 2100°C vermieden
werden können, wenn der Tonerdegehalt des Chromerzes in der Ausgangsmischung auf höchstens
20Gew.-% AI2O3 beschränkt wird.
Ferner ist ein Verfahren zur Herstellung von feuerfesten Sintermaterialien mit einem Gehalt an Magnesia
von mindestens 55% zu erwähnen, bei dem eine Mischung aus Magnesit oder anderen beim Brennen
MgO liefernden Magnesiumverbindungen und Chromerz nach Brikettieren durch einen einmaligen Brand
ohne Schmelzen gesintert wird, wobei in der Ausgangsmischung mindestens 90% der Magnesiumverbindungen
und mindestens 80% des Chromerzes eine Korngröße von unter 0,06 mm aufweisen. Das KaIk-Kieselsäure-Verhältnis
beträgt entweder mindestens 1,4, und der Sinterbrand erfolgt bei einer Temperatur
von mindestens 185O°C, vorzugsweise mindestens 1900°C, oder das Kalk-Kieselsäure-Verhältnis liegt
unter 0,6, und es wird bei mindestens 1750"C sintergebrannt. Dieses Verfahren strebt zwar eine dem
Schmelzkorn ähnliche Gefügeausbildung an und erreicht auf Grund der extremen Feinheit des verwendeten
Chromerzes auch eine Art Auflösung des Chromerzkornes schon bei niedrigeren Temperaturen, als
nach der Erfindung verwendet werden; das nach dem älteren Verfahren erzielte Gefüge ist jedoch wesentlich
poröser als das des erfindungsgemäßen Sintermaterials, bei dem von grobem Chromerz ausgegangen
wird. Nach dem älteren Verfahren wird ein Kornraumgewicht von 3,25 angestrebt. Dem entspricht eine
scheinbare Kornporosität von etwa 15 bis I6Vol.-%, was insbesondere hinsichtlich der Schlackenbeständigkeit
unbefriedigend ist.
Bei der Herstellung von Steinen aus Magnesia und Chromit hat man die Auflösung des Chromits in
der Magnesiagrundmasse dadurch zu erreichen versucht, daß man eine Magnesia-Chromit-Mischung,
deren Körnung auf optimale Packungsdichte eingestellt ist, zu Steinen formt und diese bei Temperaturen
von 1870 bis 2090°C brennt (US-PS 33 21 322). Auch ein Zweistufenverfahren wurde dabei vorgesehen,
wobei die gebrannten Formkörper zerkleinert und aus dem zerkleinerten Material in herkömmlicher
Weise Steine hergestellt werden. Die genannten Brenntemperaturen sind jedoch zu gering, um die
vollständige Auflösung des Chromits zu sichern. Dadurch und durch die gewählte Körnung werden nur
Porositätswerte von rund 17Vol.-% erreicht, welche unbefriedigend sind.
Aufgabe der Erfindung ist, wie erwähnt, die Schaffung einer Sinterkörnung, die hinsichtlich Gefüge und
Eigenschaften einem Schmelzkornmaterial weitgehend nahekommt und die eine hohe Rohdichte mit niedriger
scheinbarer Kornporosität aufweist.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten
Sinterkörnung mit einem Cr2O3-Gehalt von 10 bis
30Gew.-%, einem MgO-Gehalt >42Gew.-%, einem
SiO2-Gehalt von höchstens 4 Gew.-% und einem CaO-Gehalt
von höchstens 3 Gew.-% durch Brikettieren und Brennen einer Ausgangsmischung aus einem eine
Korngröße <0,l mm aufweisenden Magnesiaträger und grobkörnigem Chromerz mit einem AI2O3-Gehalt
<20Gew.-% und mit einer Korngröße, bei welcher der Anteil <0,l mm höchstens 20Gew.-% und der
Anteil >1 mm mindestens 40Gew.-% beträgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nun dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung einer scheinbaren
Kornporosität <8Vol.-% in einem stationären Ofen unter Verwendung von Sauerstoff bei einer Temperatur
von mindestens 2100°C bis zur Auflösung
des Chromerzes in der Magnesia ohne Niederschmelzen erhitzt.
Bei der genannten hohen Brenntemperatur >2100 C werden die Chromerzkömer vollständig aufgelöst, und
zwar zum größten Teil in Form einer festen Lösung in der Periklasgrundmasse (RO-Phase). Ein geringer
Teil des Chromerzes, insbesondere die Nebenphasen (Verunreinigungen), gehen auch schon in eine
Schmelzphase über, jedoch überwiegt insgesamt der feste Zustand bei weitem. Beim Abkühlen scheiden
sich aus der Schmelze Primärchromitspinelle aus, die zumeist grobe und idiomorphe (eigengestaltige) Formen
aufweisen. Der in der festen Periklasgrundmasse aufgelöste Chromit scheidet sich in Form von nicht
idiomorphen Sekundärchromitspinellen im Periklas
aus, die teils grob, teils fein sind. Chromitrelikte, d. h.
Restbestandteile der ursprünglichen in der Ausgangsmischung enthaltenen Chromerzkörner sind nicht vorhanden,
da diese Körner vollständig aufgelöst wurden. Die Periklaskristalle sind miteinaniier überwiegend ι
durch Sekundärchromitspinelle verbunden. Das Gefüge des erfindungsgemäßen Sintermaterials ist überraschend
gleichmäßig. Die neugebildeten Chromitspinelle und der Periklas sind aufs innigste miteinander
verbunden, was besonders günstige Feuerfesteigen- κι schäften sichert. Das Gefüge dieses Sintermaterials
kommt dem eines Schmelzmaterials gleicher chemischer Zusammensetzungen weitgehend nahe, jedoch
kann das Sintermaterial in wesentlich einfacherer Weise in einem Sinterofen erhalten werden.
Um beim Endprodukt die erwünschte niedere scheinbare (offene) Kornporosität
<8 Vol.-% zu erzielen, ist es nötig, daß der Magnesiaträger in der Ausgangsmischung
in feinverteilter Form mit einer Korngröße unter 0,1 mm oder unter 0,06 mm vorliegt, daß aber
das Chromerz relativ grobkörnig ist. Im Chromerz soll der Kornanteil unter 0,1 mm möglichst gering
sein, d. h. höchstens 20 Gew.-% betragen, und der Anteil über 1 mm soll möglichst hoch sein, d. h.
mindestens 40Gew.-% betragen. Zum Beispiel weist das Chromerz in der Ausgangsmischung eine Korngröße
von 0 bis etwa 5 mm auf, wobei der Anteil mit einer Korngröße unter 0,1 mm höchstens
15Gew.-% und der Anteil mit einer Korngröße über I mm mindestens 50Gew.-% beträgt. Es kann auch ju
zweckmäßig sein, wenn das Chromerz eine Korngröße von etwa 1 bis 3 mm aufweist.
Um den Einfluß der Chromerzkörnung und der Sinterbrenntemperatur auf die scheinbare Kornporosität
und die Rohdichte (auch als Raumgewicht bezeich- π net) des Sinters aufzuzeigen, wurden folgende Versuche
angestellt. Dabei wurde von einem Chromerz und einem durch Flotation gereinigten Rohmagnesit
mit nachstehenden chemischen Analysen ausgegangen:
Scheinbare Kornporosität des Sinters (Vol.-%]
Chromerz | Flotations | |
rohmagnesit | ||
Glühverlust | 0,40 Gew.-% | 48,96 Gew.-% |
SiO3 | 2,50 Gew.-% | 0,30Gew.-% |
Fe2O3 | 16,31 Gew.-% | 2,08 Gew.-% |
Al2O3 | 12,39 Gew.-% | 0,27 Gew.-% |
CaO | 0,20 Gew.-% | l,42Gcw.-% |
MgO | 16,95 Gew.-% | 46,88 Gew.-% |
Cr2O3 | 52,19 Gew.-% | - |
50
Dabei wurde das gesamte im Chromerz enthaltende Eisen in der Analyse als Fe2O3 bestimmt, obwohl
das Eisen im Chromerz hauptsächlich in zweiwertiger Form vorliegt.
Aus diesen Materialien wurden Mischungen von 23 Gew.-% Chromerz jeweils in verschiedener Körnung
und 77 Gew.-% Flotationsrohmagnesit mit der Korn- bo
größe 0 bis 0,1 mm, wovon 85 Gew.-% unter 0,06 mm lagen, hergestellt. Dieses Mischungsverhältnis entspricht
im gebrannten Sinter etwa 20Gew.-% Cr2O3
bzw. 40Gew.-% Chromerz. Die Mischungen wurden nach Brikettierung bei verschiedenen Temperaturen b5
gebrannt. An den erhaltenen Sintern wurden folgende Werte für die scheinbare Kornporosität und die Rohdichte
(Raumgewicht) gemessen:
Chromerzkürnung
Brand 4 Stunden bei
1650 C 1800 C 22Ov)C
0-0,1 mm
(40Gew.-% <0,06mm) 32,5
(65Gew.-% <0,06mm)
(90Gew.-% <0,06 mm)
0,2-1,0 mm 26,9
(65Gew.-% <0,06mm)
(90Gew.-% <0,06 mm)
0,2-1,0 mm 26,9
1,0-2,0 mm 22,2
1,0-3,0 mm
3,0-5,0 mm
0-5,0 mm
3,0-5,0 mm
0-5,0 mm
Rohdichte des Sinters (g/cm3)
26,2
25,0
23,8
25,9
19,2
25,0
23,8
25,9
19,2
9,3
9,6
9,2
12,9
6,2
3,6
3,4
6,1
9,6
9,2
12,9
6,2
3,6
3,4
6,1
Chromerzkörnung
Brand 4 Stunden bei
165O1C 1800 C
165O1C 1800 C
2200 C
0-0,1 mm
(40Gew.-% <0,06mm) 2,57 2,81 3,46
(65Gew.-% <0,06mm) 2,85 3,45
(90Gew.-% <0,06mm) 2,91 3,47
0,2-1,0 mm 2,78 2,82 3,33
1,0-2,0 mm 2,95 3,07 3,59
1,0-3,0 mm 3,67
3,0-5,0 mm 3,68
0-5,0 mm 3,58
Aus diesen Tabellen ist ersichtlich, daß befriedigende Porositäts- und Rohdichtewerte nur bei besonders
hoher Brenntemperatur zu erreichen sind. Aber auch bei der sehr hohen Temperatur von 2200' C
werden scheinbare Kornporositäten unter 8 Vol.-% und entsprechende Rohdichten nur bei relativ grobkörnigem
Chromerz erzielt, während feines Chromerz unter 0,1 mm ungünstigere Werte liefert. Am nachteiligsten
erweist sich die Chromerzkörnung 0,2 bis 1 mm. Die besten Ergebnisse ergibt die Korngröße von 1 bis
3 mm bzw. 3 bis 5 mm. Da jedoch die Herstellung derartig enger Kornbereiche aufwendig und unwirtschaftlich
sein kann, erweist es sich als zweckmäßig, die Chromerzkörnung 0 bis etwa 5 mm zu verwenden,
wobei der Anteil unter 0,1 mm möglichst niedrig (unter 20Gew.-%) und der Kornanteil über 1 mm möglichst
hoch (über 40Gew.-%) sein soll. Dadurch, daß das Chromerz in derart grober Körnung eingesetzt wird,
können sehr niedere Kornporositäten erreicht werden.
Die Ausgangsmischung wird vorteilhaft so zusammengestellt, daß der Kieselsäure- und der Kalkgehalt
im fertigen Sintermaterial gering ist. Zweckmäßig beträgt im Sintermaterial derSiO2-Gehalt0,2 bis 2 Gew.-%
und der CaO-Gehalt 0,3 bis 2 Gew.-%. Da in der Feuerfesttechnik in aller Regel natürliche oder technisch
reine Ausgangsmaterialien verwendet werden, lassen sich geringe Kalk- und Kieselsäuregehalte nie
vermeiden. In diesem Sinne sind die angegebenen unteren Grenzwerte zu verstehen.
Da der Kalk- und der Kieselsäuregehalt im nach der Erfindung hergestellten Sintermaterial gering ist
und da es bei den angewendeten Brenntemperaturen zu einer vollständigen Auflösung aller Bestandteile
hauptsächlich in einer festen RO-Phase, zum Teil auch in einer Schmelzphase kommt, ist die Einhaltung
eines bestimmten Kalk-Kieselsäure-Verhältnisses für
die Erfindung nicht wesentlich. Es können daher auch solche Kalk-Kieselsäure-Verhältnisse zugelassen werden,
die sonst in der Feuerfesttechnik unerwünscht sind. So kann das molare Kalk-Kieselsäure-Verhältnis
des Sintermaterials einerseits mindestens 0,6, andererseits höchstens 1,4 betragen.
Der erfindungsgemäße Sinterbrand erfolgt zweckmäßig in einem Schachtofen mit mindestens zwei
übereinanderliegenden Brennzonen, wobei gasförmiger Sauerstoff mindestens in der unteren Brennzone
zugeführt wird. Dabei ist die Einhaltung von Brenntemperaturen über 2100"C möglich, ohne daß Schwierigkeiten
durch Brenngutzusammenballungen im Schachtofen auftreten.
Das erfindungsgemäß hergestellte Sintermaterial kann nach üblicher Zerkleinerung und Kornklassierung
zu gebrannten oder zu chemisch gebundenen Formkörpern weiterverarbeitet werden, wobei gew'ünschtenfalls
auch Blechumkleidung bzw. Innenarmierungen angebracht werden können. Ferner kann
das Sintermaterial auch bei Spezialmassen, z. B. Stampfmassen für Induktionstiegelöfen, zum Einsatz
kommen. Besondere Anwendungsgebiete sind chemisch gebundene, blechummantelte Zellensteine, vor
allem für Decken von Siemens-Martin-Öfen, gebrannte Steine vorwiegend in der Seitenwand von Lichtbogen-Öfen,
aber auch in Nichteisen-Metallschmclzöfen, sowie gebrannte, teergetränkte Steine für Sauerstoffblasgefäße.
Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Ausführungsbeispiele näher erläutert:
Es wurde von eisenarmen Naturmagnesit und stückigem Chromerz folgender Zusammensetzung ausgegangen:
Magnesit
Chromerz
Glühverlust
SiO,
SiO,
Fe,Ö.i
AI2O,
Cr2O,
51,10 Gew.-% 0,50Gew.-% 0,12Gew.-%
0,13Gew.-% 1,21 Gcw.-%
47,02 Gcw.-%
0,40Gew.-%
2,50Gcw.-%
16,31 Gew.-%
12,39 Gew.-%
0,20Gew.-%
16,95 Gew.-%
52,19 Gew.-%
Bei der Chromerzanalyse wurde das gesamte Eisen als Fe2O1 bestimmt.
Der Rohm;ignesit wurde fein gemahlen auf Korngrößen unter 0,1 mm, mit einem Anteil von etwa
85 Gew.-% unter 0,06 mm. Das Chromerz wurde auf die Korngröße 0 bis 4,0 mm zerkleinert, wobei der
Anfall unter 0,1mm nicht über 15Gew.-% und der Anteil über 1,0 mm mit mehr als 50 Gew.-% angestrebt
wurde. Der feingemahlene Rohmagnesit und das zerkleinern Chromerz wurden in einem Mischungsverhältnis
von 77 zu 23 Teilen unter Verwendung eines Zusatzes von +7 Gcw.-% Kiescritlösung
als Bindemittel gemischt und mittels einer üblichen Brikettpresse, ?.. B. Walzenpresse, unter möglichst
hohem Druck zu Briketts geformt. Die so erhaltenen Briketts wurden zur Erzielung einer für den Hochtemperaturofenbrand
notwendigen Handhabungsfestigkeit bei einer Temperatur von etwa 3501C getrocknet
und anschließend in einem vertikalen Schachtofen unter Anwendung von gasförmigem Sauerstoff
bei Spitzentemperaturen von über 2100"C gebrannt. Der aus dem Schachtofen ausgetragene Magnesiachromsinter
wurde nach Abkühlung auf unter 5 mm Korngröße zerkleinert und für die Herstellung von
Steinen in mehrere Kornfraktionen unterteilt. Der Magnesiachromsinter hatte folgende chemische
Analyse:
SiO2
Fe2O.,
Al2O.,
CaO
MgO
Cr,O,
l,58Gcw.-%
6,95 Gew.-%
4,93 Gew.-%
6,95 Gew.-%
4,93 Gew.-%
65,51 Gcw.-%
20,08 Gew.-%
20,08 Gew.-%
An der Körnung 3,0 bis 5,0 mm wurde die scheinbare Kornporosität mit 6,3 Vol.-% und der mittlere
Periklaskristalldurchmesser mit 153 μΐη bestimmt.
Aus dem Magnesiachromsinter wurden unter An-2(;
wendung der Kornrezeptur
40 Gew.-% Korn | 2,0-5,0 mm | 51 N/mm2 | nach DIN 51 064 bei 0,2 N/mm2 | 1750X |
20 Gew.-% Korn | 0,5-2,0 mm | 32 N/mm2 | Belastung) | 1750 "C |
15Gew.-% Korn | 0-0,5 mm | Ό | I75O"C | |
25 Gew.-% Korn | 0-0,1 mm | 'a | 17,9Vol.-% | |
Steine geformt und im Tunnelofen | bei 1700'C 6 Stun | h | ||
den lang gebrannt. Die Steine wiesen folgende Eigen | Scheinbare Porosität | |||
schäften auf: | Beispiel 2 | |||
Druckfestigkeit | ||||
Druckfestigkeit bei 1400 C | ||||
DFB (Druckfeuerbeständigkeil | ||||
Es wurde von Flotationsrohmagnesit-Konzentrat und stückigem Chromerz folgender Zusammensetzung ausgegangen:
Magncsil
Chromerz
Glühverlust
SiO2
FcO3
AI2O.,
CaO
MgO
Cr2O.,
TiO2
48,96Gcw.-%
0,30Gew.-%
2,08 Gew.-%
0,27 Gew.-%
1,42 Gcw.-%
0,30Gew.-%
2,08 Gew.-%
0,27 Gew.-%
1,42 Gcw.-%
46,88 Gew.-%
1,47 Gew.-%
l,50Gew.-% 25,39 Gew.-% ll,89Gew.-%
0,16Gew.-% 10,20 Gew.-% 50,30 Gew.-%
0,63 Gew.-%
Bei der Chromerzanalyse wurde das gesamte Eisen als Fe2O, bestimmt.
Die Herstellung des erfindungsgemäßen, hochgebrannten Magnesiachromsinters aus den angeführter
Ausgangsmaterialicn erfolgte in einem Mischungsverhältnis von 81 Teilen Rohmagnesit der Körnung C
bis 0,1 mm und 19Teilen Chromerz der Körnunj 1 bis 4,0 mm gemäß den in Beispiel 1 aufgezählter
Erzeugungsschritten. Der hochgebranntc Magnesiachromsinler
wies folgende chemische Analyse auf:
SiO2
Fc2O.,
Fc2O.,
l,19Gew.-%
10,81 Gcw.-%
10,81 Gcw.-%
Al2O3
CaO
MgO
Cr2O,
TiO2
4,09 Gew.-%
2,42 Gew.-%
65,90 Gew.-%
15,51 Gew.-%
0,20 Gew.-%
An der Körnung 3,0 bis 5,0 mm wurde die scheinbare Komporosität mit 4,1 Vol.-% und der mittlere
Periklaskristalldurchmesser mit 181 μιτι bestimmt.
Der zerkleinerte und in Kornfraktionen unterteilte Magnesiachromsinter wurde für die Erzeugung chemisch
gebundener Steine nach folgendem Körnungsund 3,6 Gew.-% CuO 11 Stunden bei einer Temperatur
von 1450"C beaufschlagt, wobei der Ofen um seine Achse gedreht wurde. Nach dem Abstellen und Abkühlen
des Ofens wurden die Steine ausgebaut und an jeweils 3 Steinen die abgetragene Tiefe mit folgendem
Ergebnis gemessen:
Steine nach
Abtrag im
Durchschnitt
Durchschnitt
mm/h
au verwendet: | 2,0-5,0 mm | Erfindung | Ij | 0,98 | Beispiel 4 |
20Gew.-% Korn | 0,5-2,0 mm | Vergleich | 1,61 | ||
40 Gew.-% Korn | 0-0,5 mm 0-0,1 mm |
||||
15Gew.-% Korn 25 Gew.-% Korn |
|||||
Die chemisch gebundenen Steine, die für die Anwendung als Zustellungsmaterial für Stahlschmelzöfen
mit Innen- und Außenblechen versehen werden, wiesen folgende Eigenschaften auf:
Druckfestigkeit 58 N/mm2
DFB (DIN 51 064, 0,2 N/mm2)
Es wurden gebrannte Steine aus erfindungsgemäßem Sintermaterial mit gebrannten Steinen nach DT-AS
12 57 655 in Vergleich gesetzt, wobei die Steine folgende Zusammensetzungen und Eigenschaften aufwiesen:
I0
ta
<b
Porosität nach 4-Stunden-Brand bei 1700"C
Maßänderung
nach 4-Stunden-Brand bei 1700" C
Maßänderung
nach 4-Stunden-Brand bei 1700" C
1650X 172O0C 175O0C
17,6 Vol.-%
-0,6 Linear-% -0,9 Vol.-%
Jü
Bei spiel 3 jr>
Gebrannte Steine aus einem nach der Erfindung hergestellten Magnesiachromit-Sintermaterial wurden
in Vergleich gesetzt zu gebrannten Magnesiachromitsteinen, die nach dem Verfahren der DT-AS 12 57 655
hergestellt waren. Die Steine wiesen folgende Zu- -to sammensetzungen und Eigenschaften auf:
Erfindung Vergleich
Analyse (Gew.-%)
SiO2 1,10 2,47
Fe2O3 12,26 10,34
Al2O3 5,42 5,42
CaO 1,90 1,22 ">»
MgO 58,16 54,88
Cr2O., 21,44 26,40
Druckfestigkeit (N/mm2) 55,9 76,5
Scheinbare Porosität (Vol.-%) 17,7 18,3
Erfindung | Vergleich | |
Analyse (Gew.-%) | ||
SiO2 | 1,45 | 2,17 |
Fe2O3 | 8,58 | 9,25 |
Al2O3 | 4,38 | 5,73 |
CaO | 2,14 | 1,19 |
MgO | 63,51 | 58,30 |
MnO | 0,24 | 0,20 |
Cr2O3 | 19,70 | 23,10 |
Druckfestigkeit (N/mm2) | 70,6 | 65,2 |
Scheinbare Porosität (Vol.-%) | 17,4 | 16,0 |
Die Steine wurden in die Auskleidung der Schlackenzone eines Lichtbogenofens eingebaut und mit einer
Schlacke mit rund 33,5 Gew.-% SiO2, 3 Gew.-% Al2O3
und 55 Gew.-% Fe2O3 7 Stunden bei einer Temperatur
von 1450"C beaufschlagt, wobei der Ofen zur Vergleichbarkeit des Verschleißes langsam um die feststehenden
Elektroden gedreht wurde. Nach dem Abstellen und Abkühlen des Ofens wurden die Steine
ausgebaut, der Länge nach durchgeschnitten und an den Schnittflächen die unter der Schlackeneinwirkung
abgetragene Fläche bzw. Tiefe mit folgenden Ergebnissen gemessen:
Steine nach
Die Steine wurden in die Auskleidung eines gasbeheizten Trommelofens in Zonen gleicher Beanspruchung
eingebaut und mit einer Schlacke mit rund 30Gew.-% SiO,, 55 Gew.-% Fe2O3, 4Gew.-% AI2O3 bo
Abgetragene
Flüche im
Durchschnitt
Flüche im
Durchschnitt
mm2
Abgetragene
Tiefe im
Durchschnitt
Tiefe im
Durchschnitt
mm
Erfindung Vergleich 231
483
483
7,1
16,6
16,6
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer feuerfesten Sinterkörnung mit einem Cr2O3-Gehalt von 10 bis
30Gew.-%, einem MgO-Gehält>42Gew.-%, einem
SiO2-Gehalt von höchstens 4Gew.-% und einem
CaÖ-Gehalt von höchstens 3 Gew.-% durch Brikettieren und Brennen einer Ausgangsmischung
aus einem eine Korngröße <0,l mm aufweisenden Magnesiaträger und grobkörnigem Chromerz mit
einem Al2O3-Gehalt
<20Gew.-% und mit einer Korngröße, bei welcher der Anteil
<0,l mm höchstens 20Gew.-% und der Anteil >lmm mindestens
40Gew.-% beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung einer scheinbaren
Kornporosität < 8 Vol.-% in einem stationären Ofen unter Verwendung von Sauerstoff bei einer
Temperatur von mindestens 2100"C bis zur Auflösung des Chromerzes in der Magnesia ohne Niederschmelzen
erhitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brand in einem Schachtofen
mit mindestens zwei übereinanderliegenden Brennzonen erfolgt, wobei Sauerstoff mindestens in der
unteren Brennzone zugeführt wird.
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