DE1903911C - Verfahren und Einrichtung zum Auffahren von Hohlräumen für die Herstellung langgestreckter unterirdischer Bauwerke, insbesondere Tunnels, Stollen od. dgl - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Auffahren von Hohlräumen für die Herstellung langgestreckter unterirdischer Bauwerke, insbesondere Tunnels, Stollen od. dglInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auf- spricht. Bei diesem bekannten Verfahren werden je-
fahren von Hohlräumen für die Herstellung langge- doch die Teilhohlräume je für sich in Form von die
streckter unterirdischer Bauwerke, insbesondere Richtstollen verbindenden Einzelstollen vorgetrie-
Tunnels, Stollen od. dgl. in Kernbauweise, bei dem ben, die nach ihrer Erstellung ausbetoniert werden,
innerhalb des herzustellenden Hohlraumprofiles 5 Dem aufgezeigten Stand der Technik gegenüber
Richtstollen vorgetrieben, dann zwischen diesen ein liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, langge-
Teilhohlraum oder mehrere Teilhohlräume zum Her- streckte unterirdische Bauwerke, insbesondere solche
stellen der Bauwerkswandungen in Form von den von großem Querschnitt, unter Verwendung von
Gebirgsdruek aufnehmenden Wand- und Decken- Richtstollen in erheblich einfacherer Weise und in
teilen aus, Ortbeton mit oder ohne Bewehrung io kürzen.,- Zeit unter Belassung eines im Querschnitt
aufgefahren werden, deren radiale Weite im wesent- möglichst großen Erdkernes herzustellen, der dann
liehen der grüßten Dicke der Bauwerkswandungen mit Hilfe bekannter Abbaumaschinen, wie z.B.
entspricht, und schließlich der zwischen d;n Bau- Bagger, ohne Gefahr schnell weggenommen werden
werkswandungen verbliebene Erdkern entfernt wird. kann.
Es ist im Tunnelbau, bekannt, zur Herstellung eines 15 Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Er-
z. B. für einen U-Bahnhof vergrößerten Hohlraum- findung bei einem Verfahren der eingangs genannten
profiles zunächst im Bereich der herzustellenden Art darin, daß zum Auffahren des oder der Teilhohl-
Wände oder Wandteile Richtstollen vorzutreiben, räume eine zum Ausfräsen des Erdreiches dienende
innerhalb derselben die Wände oder Wandteile in Fräsvorrichtung mit mindestens einem Fräswerkzeug
Längsabschnitten zu betonieren, dann den über der ao auf einem entsprechend dem Profil der zu betonieren-
Oberkante der Wände verbleibenden, meist kalotten- den Bauwerkswandungen geformten Führungsgestell
förrnigen oberen Teil des Hohlraumprofiles als quer zur Längsrichtung des Bauwerkes von einem
Ganzes im bergmännischen Vortrieb, im Messer- zum anderen Richtstolien hin- und herbewegt wird,
vortrieb od. dgl. herzustellen, in diesem Teil die wobei das Fühmngsgestell unter Längsführung seiner
Decke mit Anschluß ar die Wände zu betonieren und 35 Enden in den Richtstollen in axialer Richtung des
schließlich den noch belassenen Erdkern wegzu- Bauwerkes mit der Fräsvorrichtung in dem oder den
nehmen. Dieses Vorgehen ist umständlich, da der beim Ausfräsen des Erdreiches entstehenden Veil-
Ausbruch für den oberen Profilttil v;el Zeit er- hohlräumen vorwärts bewegt wird und anschließend
fordert und außerdem aufwendig ist. Auch weist der die Teilhohlräume, gegebenenfalls unter Einbringen
belassene Erdkern nur eine im Verhältnis zur Qusr- 30 einer Bewehrung, im Bauwerksquerschnitt gesehen
schnittsfiäche der Bauwerkswände sowie der Decke von mindestens einem der Richtstollen aus durch-
und gegebenenfalls Sohle geringe Querschnittsfläche gehend von Richtstollen zu Richtstollen ausbetoniert
auf, da die Richtstüllen und der zum Herstellen der und hierbei auch die Bauwerksteile im Bereich der
Decke notwendige obere Ausbruch einen großen Teil Richtstollen mitbetoniert werden,
des Erdkernes vorwegnehmen. 35 Die Herstellung der Wände und Decke bzw. Bau-
Das Gleiche ist der Fall, wenn in ebenfalls an sich -verkswandungen eines langgestreckten unterirdibekannter
Weise z. B. außer zwei seitlichen, im sehen Bauwerkes in dieser Weise bietet gegenüber
Bereich der Wandsockel verlaufenden Richtstollen den bekannten Verfahren verschiedene Vorteile. So
noch ein den mittleren Bereich der Decke erfassender kann zunächst die Fräsvorrichtung zur Herstellung
Firststollen vorgetrieben, dann das Erdreich zwischen 40 von Teilhohlräumcn jeder Profilform verwendet werdem
Firststoüen und den beiden unteren seitlichen den, wobei es nur notwendig ist, daß im Falle einer
Stollen zur Bildung von Tcilhohlräumen weg- Profilform, die zwischen den Richtstollen Ecken aufgenommen
und in diesen die Wand- und Deckenteile weist, diese Ecken wegen der Führung der Fräsvordes
Bauwerkes in Form von Halbschalen betoniert richtung ausgerundet weiden. Zur Bildung von Teilweiden.
Denn hierzu müssen nach den bisher bc- 45 hohlräumen verschiedener Profilform braucht daher
kannten Verfahren clic Teilhohlräume von Hand her- nur das Führungsgcstell der jeweiligen Profilform
gestellt und gegebenenfalls abgestützt werden, wobei angepaßt oder ausgewechselt zu werden, während die
sie jedoch /.wangläufig eine erheblich größere radiale Fräsvorrichtung zum Ausfräsen de:. Erdreiches bei
Höhe ei halten. 'Is es zur Herstellung der Wand- und jeder IY filform verwendbar ist. Die Bauwcrkswan-Deckenicile
in cki erforderlichen Dicke notwendig ist. 50 düngen können daher ebenfalls jede gewünschte
Dies hat /ur Folge, daß /um Betonieren der Wand- Qucrschnitlsforni erhallen, so daß das Bauwerk z.B.
und Deckenteile ebenso wie bei dem zuerst als auch mit hufeisenförmigem Profil hergestellt werden
bekannt erwähnten Verfahren mindestens eine kann. Weiterhin können die Fräsvorrichtung und ihr
Innenschalung angeordnet werden muß. Außerdem Antrieb verhältnismäßig einfach ausgebildet sein, da
ist auch hierbei der verbleibende Erdkern im Quer- 55 das oder die Fräswerkzeuge zum Ausfräsen des Erdschnitt
verhältnismäßig klein, so daß das bei der reiches nur in der Querrichtung bewegt werden und
Kernbauweise angestrebte Ziel, im Schutz der ihr Vorschub in vorhandenen, durch die Richtstollen
bereits betonierten Bauwerkswände und -decke einen gebildeten Hohlräumen erfolgt. Zur Bildung des oder
möglichst großen Erdkern unter Verwendung ratio- der Teilhohlräumc braucht ferner das Erdreich nur
neiler Abbaumaschinen wegnehmen zu können, 60 mit einer radialen Weite weggenommen zu werden,
ebenfalls nur unvollkommen erreicht wird. die der zur Aufnahme des Gcbirgsdruckes notwen-
Es ist weiterhin ein Verfahren zur Errichtung weit- digen größten Dicke der Bauwerkswandungen ent-
gcspannicr unterirdischer Räume, z. B. von Tunneln spricht. Hierbei bilden sowohl die äußere Umfangs-
oder Bunkern in Kernbauweise bekannt, bei dem begrenzung als auch die innere Umfangsbegrcnzung
ebenfalls von Richtstolien aus Teilhohlräume zum 65 der Teilhohlräumc zugleich die entsprechende Be-
Hcrstcl-.n der Bauwerkswandungen gebildet werden grenzung der herzustellenden Bauwerkswandung, ge-
unil bei dem die Weite dieser Teilhohlräumc im gcbenenfalls auch einer äußeren Dichtung und/oder
u/fM-nil'u-hen der Dicke der Bauwerkswandungen ent- sonstigen Isolierung, so daß zum Herstellen der Bau-
werkst mulmigen mit Ausnahme ihrer im Querschniushereich
der Richtstollen liegenden Teile kei-„erlci
Schalung benötigt wird. Zur Bildung einer
Dichtung und/oder sonstigen Isolierung kann dabei an ehr äußeren Umfangsbegrenzung der Teilhohlraum,
eine Dichtungs- und/oder Isolierfolie angeordnet
uerden. Gegebenenfalls kann zur Herstellung
eine, -geschlossenen Innenfläche der zu betonierenden
Bauw rkswandungen das Erdreich auch an der inneren
1 nitangsbegrenzung der Teilhohlräume durch eine kunststoff-Fohe abgedeckt werden. Da in den
mei-:eii Fällen die Teilhohlräume, wie bereits erwlili:iiim
Querschnitt genau der Profilform und grüiUeii Dicke der Bauwerkswandung entsprechend
nusiieiiäst werden können, weist sumit auch der verblei'ν
nde Erdkern die größtmöglichen Querschnittsabmessungen auf. Dieser Erdkern kann in kurzem
AlviN'.nd dem Betonieren der Bauwerkswandungen folsjcnd weggenommen und die Bauwerkssohle in
Liiü--abschnitten nachbetoniert werden.
i " Ausbetonieren der Teilhohlräume kann gem;i!>
einem weiteren Merkmal der Erfindung bei eiiu.c!maßen standfestem Gebirge unmittelbar dem
Λ..irasen des Erdreiches folgend in Längsabschnitit-i:
durchgeführt werden, deren Länge insbesondere eii'-prechend den Gebirgsverhältnissen bemess^r
\vi<<!. Wenn clas Gebirge nicht genügend standfest ist,
so kann es an der äußeren Umfangsbegrenzung der Teilhohlräume, insbesondere im überhängenden Bercie'n.
durch eine sich hinter dem Führungsgestell der Früsvorrichtung vorwärts bewegende, wandernde
Stützvorrichtung vorübergehend abgestützt werden. ]"·■' ■ zu betonierenden Längsabschnitte können am
\ ,ιderen Ende jeweils durch einen aufblasbaren
Schlauch als Stirnschalung begrenzt werden.
Vorzugsweise wird das Verfahren nach der Erfindung
so durchgeführt, daß zwei Teilhohliäume, wie au sich bekannt, von zwei unteren seitlichen Riehtstellen
und einem mittleren Firststollcn aus hergestellt wcrJ.cn und daß der Ortbeton für die Bauwt'ikswindungcn
als Pumpbeton von dem Firststoil-i)
aus eingebracht wird. Auf diese Weise ergibt sich in besonders schonender Abbau des Erdreiches.
Auch wird die Abführung des beim Ausfräsen der Teilhohlräumc anfallenden Erdreiches sowie die ZufiihruMg
de.-. Betons in die Teilhohlräume erleichtert.
/ur Durchführung des Verfahrens dient Vorzugsv.vie
eine Einrichtung, die ein entsprechend der
Profilform der Bauwerkswand'jng gestaltetes, quer
/> 1 I .linpsnchsc des Bauwerks aufstelllwes Führungs-
!,',osteil sowie eine auf diesem quer zur Längsrichtung
des Bauwerkes von einem bis zum anderen Ende des Fiihriiiigsgcstclles bewegbare Fräsvorrichtung mit
mindestens einem Fräswerkzeug aufweist. Hierbei kann die Ausbildung derart sein, daß das bzw. jedes
Fräswerkzeug durch ein an seinem Umfang mit Fräsgliedern besetzte j Fräsrad oder durch eine entsprcchcnde
Frässcheibe mit im wesentlichen in Längsrichtung des Bauwerks verlaufender Drehachse gebildet
ist. Die Fräsvorrichtung kann durch einen
Zahntrieb oder durch einen Seil- bzw. Kettenzug in eincr Führung des Führungsgestelles hin- und herbewegbar
sein.
Nachstehend ist die Erfindung an Hand der in der Zeichnung als Beispiel dargestellten Ausfllhrungsform
beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 das herzustellende Bauwerk bzw. die hierfür
Tu bildenden Teilhohlräume im Querschnitt,
Fig. 2 den zugehörigen Längsschnitt im Bereich
des Firststollens und
Fig. 3 das Fühmingsgestell in axialem Schnitt mit
einer Fräsvorrichtung in Seitenansicht.
Gemäß F ig. 1 ist ein langgestrecktes unterirdisches Bauwerk mit einem etwa "hufeisenförmigen Querschnitt
herzrstellen, dessen Bauwer.'.swandung die Wände und Decke umfaßt und eine entsprechende
hufeisenförmige Profilform aufweist. Zur Herstellung des Bauwerkes worden zunächst in an sich bekannter
Weise drei Richtstollen 1, 2 und 3, z. B. im Messervortrieb oder unter Anwendung von ein kreisrundes
Hohlprofil bildenden Fräsmaschinen vorgetrieben und erforderlichenfalls mit einer nicht dargestellten abstützenden
Auskleidung versehen. Von diesen Richtstollen aus werden, wie insbesondre aus der rechten
Hälfte der Fig. 1 ersichtlich ist, zwei Teilhohlräume 5 hergestellt und in diesen die Bauwerkswandung
in Form von zwei Halbschalen 6 aus Beton oder Stahlbeton hergestellt (vgl. F i g. 1 linke Hälfte;.
Zur 'Dildung deir Teilhohlräume S und der Bauwerkswandung
wird an einer den Bauwerkanfang erschließenden EinsEitzstelle, z. B. in einem Erschheßungsschacht
oder an einer senkrechten Stirnwand an einem Böschungsfuß, ein entsprechend der Profilform der Bauwerkswandung gebogenes Führungsgestell
4 aufgestellt, das von dem unteren Richtstollen 1 über den Firststollen 3 bis in den Bereich
des anderen unteren Richtstollens 2 reicht und innerhalb des Profils der herzustellenden Bauwerkswandung
verläuft. Auf dem Führungsgestell 4 ist quer zur Längsrichtung des herzustellenden Bauwerkes
eine Fräsvorrichtung bewegbar, die mindestens ein Fräswerkzeug 7 aufweist. Das Fräswerkzeug 7, das
als Fräsrad ausgebildet und um eine parallel zur Längsachse des Bauwerkes verlaufende Drehachse 8
diehbar ist, weist einen Durchmesser auf, der der
radialen Höhe 9 der Bauwcrkswandung entspricht, und ist an seiner Umfangsfläche mit Fräsgliedern 10
besetzt. Bei der dargestellten Ausführungsform ist bei Verwendung von nur einem Fräswerkzeug 7 dieses
von dem einen im unteren Richtstollcn 1 liegenden Ende des Führungsgcstelles 4 übci den Firststollen 3
hinweg bis zum anderen Ende des Führungsgestelles bewegbar, das im Qucrschnittsbercich des anderen
unteren Riclitstoiiens 2 liegt. Beide unteren Richtstollen 1 und 2 sind i:i Höhe der Wandsockel 11 des
Jauwerkes angelegt und enthalten Führungsbahncn
12, auf denen d^s Führungsgestell 4 in der durch den
Pfeil 13 in Fig. 2 angedeuteten Längsrichtung des herzustellenden Bauwerkes vorwärts bewegbar ist.
Die Welle 14 des Fräswerkzeuges 7 ist gemäß Fig. 3 durch Jnen ein nicht gezeigtes Drehlager
enthaltenden Getriebekasten 15 oder ein sonstiges Gehäuse hindurchgeführt und bei der dargestellten
Ausführungsform mit einem an das Fräswerkzeug angebauten Antriebsmotor 16 verbunden. Der Gctriebekasten
15 bzw. clas Gehäuse ist seinerseits an der Innenseite mit Laufrädern 17 und auf der Außenseite
mit einer Laufrolle 18 versehen und mit den Laufrädern 17 zur hin- und hergehenden Querbewegung
des durch den Motor Ϊ6 angetriebenen, um seine Achse 8 rotierenden Fräswerkzeuges 7 im Sinne
des Doppelpfeiles in Fig. 1 entsprechend der Profilform der Bauwerkswandung auf dem Führungsgestell
4 von dem einen Ende bis zu dem anderen Ende desselben geführt. Die Laufrolle 8 läuft dabei
auf der äußeren Begrenzung des Teilhohlraumcs 5.
Zur Ausführung dieser Querbewegung kann an dem Fräswerkzeug ein angetriebenes Zahnrad 19 angeordnet
sein, das auf einer entsprechend dem Führungsgestcll
4 gebogenen und ebenfalls von einem zum anderen Ende des Führungsgestelles reichenden Verzahnung
20 abrollt. Statt eines solchen Zahntriebes kann zur Querbewegung des Fräsrades auch ein Seiloder
Kettenzug angeordnet sein.
Wenn die Fräsvorrichtung in Betrieb gesetzt wird, so werden durch das Fräswerkzeug 7 in dem anstehenden
Erdreich bzw. Gebirge die am Außenumfang des für das Bauwerk herzustellenden Gesamthohlraumes
entlang verlaufenden Teilhohlräume 5 ausgefr'iist, deren radiale Höhe 9 im wesentlichen nur der
Dicke der herzustellenden Bauwerkswandung entspricht. Zur -späteren Herstellung des Gesamthohlraumes
verbleibt daher ein Erdkern 22 von größtmöglichen Querschnittsabmessungen. In den Teilhohlräumen
5, die jeweils von Richtstollen zu Richtstollen reichen, wird das Führungsgestell 4 entsprechend dem
Fräsfortschritt in axialer Richtung des herzustellenden Bauwerkes schrittweise vorwärtsbewegt und dabei
auf den Führungsbahnen 12 der Richtstollen längsgeführt.
Statt mit nur einem Fräswerkzeug 7 kann die Einrichtung
z. B. auch mit zwei solchen Fräswerkzeugen versehen sein, von denen jedes zur Herstellung eines
der beiden Teilhohlräume 5 dient, die jeweils der Forin und Größe der zu betonierenden Halbschale 6
der Bauwerkswandung entsprechen. In diesem Falle können die beiden Fräswerkzeuge auf den beiden
Halbbogen des Führungsgestelles 4 derart querbewegt werden, daß sich ihre Arbeitsbahnen im Bereich
des Firststollens 3 etwas überschneiden. Auch können die beiden Halbbogen des Führungsgestelles 4
in kurzem Längsabstand hintereinander aufgestellt sein und sich mit ihren oberen Enden im Bereich des
Firststollens 3 etwas überschneiden.
Gemäß der Erfindung werden der oder die Teilhohlräume 5 der Vorwärtsbewegung des Führungsgestelles 4 mit der Fräsvorrichtung folgend, gegebenenfalls
nach Einbringen einer Bewehrung, zur Bildung der Halbschalen 6 bzw. der aus ihnen bestehenden
Bauwerkswandung, im Querschnitt gesehen, von Richtstollen zu Richtstollen durchgehend ausbetoniert.
Da die Dicke der Halbschalen 6 der radialen Weite 9 der Teilhohlräume 5 entspricht, ist zum
Betonieren der Halbschalen im Bereich der Teilhohlräume keinerlei Schalung notwendig. Gegebenenfalls
kann zur Bildung einer Dichtungs- und/oder Isolierungshaut an der Außenfläche der Bauwerkswandung an die äußere Umfangsbegrenzung des oder
der Tdlriohlräume 5 eine nicht gezeigte Dichtungs- und/oder Isolierfolie angelegt werden. Auch kann
zur Bildung einer geschlossenen Innenfläche der Beton- bzw. Stahlbetonwandung das Erdreich an der
inneren Umfangsbegrenzung des oder der Teilhohlräume 5 durch eine Kunststoff-Folie abgedeckt werden.
Eine Schalung ist lediglich im Querschnittsbereich der Richtstollen 1, 2 und 3 notwendig und
kann in Form der in der linken Hälfte der Fig. 1
dargestellten, wandernden Schalungsabschnitte 23 und 24 ausgebildet werden. Das Betonieren erfolgt
bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch Einbringen des Betons vom Firststollen 3 aus vorzugsweise
mittels nicht gezeigter Betonpumpen in der Weise, daß die Halbschalcn 6 jeweils von unten aufsteigend
betoniert werden. Die Halbschalen 6 bzw. die Bauwerkswandung werden hierbei, wie aus
Fig. 2 ersichtlich, in Längsabschnitten 25 betoniert, deren Länge entsprechend den Gebirgsverhältnissen
bemessen wird und die an ihrem vorderen Ende jeweils durch einen aufblasbaren Schlauch 26 zur Bildung
einer Stirnschalung abgeschlossen werden können.
Falls das Gebirge keine genügende Standfestigkeit aufweist, so kann es an der äußeren Umfangsbegrenzung
des oder der Teilhohlräume S mittels einer sich hinter dem Führungsgestell 4 der Fräsvorrichtung
vorwärts bewegenden, wandernden Stützvorrichtung an sich bekannter Art abgestützt werden, deren
Schreitbewegungen von einem der Richtstollen aus gesteuert werden können.
Claims (9)
1. Verfahren zum Auffahren von Hohlräumen für die Herstellung langgestreckter unterirdischer
ao Bauwerke, insbesondere Tunnel, Stollen od. dgl. in Kernbauweise, bei dem innerhalb des herzustellenden
Hohlraumprofiles Richtstollen vorgetrieben, dann zwischen diesen ein Teilhohlraum
oder mehrere Teilhohlräume zum Herstellen der
as Bauwerkswandungen in Form von den Gebirgsdruck
aufnehmenden Wand- und Deckenteilen aus Ortbeton mit oder ohne Bewehrung aufgefahren
werden, deren radiale Weite im wesentlichen der größten Dicke der Bauwerkswandungen
entspricht, und schließlich der zwischen den Bauwerkswandungen verbliebene Erdkern entfernt
wird, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auffahren des oder der Teilhohlräume eine zum Ausfräsen des Erdreiches dienende
Fräsvorrichtung mit mindestens einem Fräswerkzeug auf einem entsprechend dem Profil der 7u
betonierenden Bauwerkswandungen geformten Führungsgestell quer zur Längsrichtung des Bauwerkes
von einem zum anderen Richtstollen hin- und herbewegt wird, wobei das Führungsgestell
unter Längsführung seiner Enden in den Richtstollen in axialer Richtung des Bauwerkes mit
der Fräsvorrichtung in dem oder den beim Ausfräsen des Erdreiches entstehenden Teilhohlräumen
vorwärts bewegt wird und anschließend die Teilhohlräume, gegebenenfalls unter Einbringen
einer Bewehrung, im Bauwerksquerschnitt gesehen von mindestens einem der Richtstollen
aus durchgehend von Richtstollen zu Richtstollen ausbetoniert und hierbei auch die Bauwerksteile
im Bereich der Richtstollen mitbetoniert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausbetonieren des odei
der Teilhohlräume unmittelbar dem Ausfräser des Erdreiches folgend in Längsabschnitter
durchgeführt wird, deren Li.nge insbesondere entsprechend den Gebirgsverhältnissen bemesser
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurcl gekennzeichnet, daß zwei Teilhohlräume, wie ai
sich bekannt, von zwei unteren seitlichen Rieht stollen und einem mittleren Firststollen aus her
gestellt werden und daß der Ortbeton für die Bau werkswandungen als Pumpbeton von dem First
stollen aus eingebracht wird.
4. Verfahrer nach einem der vorhergehende Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bt
nicht standfestem Gebirge die äußere Bcgrenzun
des oder der Teilhohlräume, insbesondere im
überhängenden Bereich, durch eine sich hinter dem Fü'-Tungsgestell der Fräsvorrichtung vorwärts
bewegende, wandernde Stützvorrichtung vorübergehend abgestützt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsabschnitte
beim Ausbetonieren des oder der Teilhohlräume an ihrem vorderen Ende jeweils durch
einen aufblasbaren Schlauch als Stirnschalung be- ίο grenzt werden.
6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein entsprechend der Profilform der Bauwerkswandungen gestaltetes,
(]uer zur Längsachse des Bauwerkes aufstellbares Führungsgestell (4) sowie eine auf diesem quer
zur Längsrichtung des Bauwerkes von einem bis zum anderen Ende des Führungsgestelles bewegbare
Fräsvorrichtung mit mindestens einem Fräswerkzeug (7).
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das oder jedes Fräswerkzeug durch ein an seinem Umfang mit Fräsgliedern (10) besetztes Fräsrad oder durch eine entsprechende
Frässcheibe mit im wesentlichen in Längsrichtung des Bauwerkes verlaufender Drehachse
(8) gebildet ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Fräsvorrichtung
durch einen Zahntrieb (19, 20) oder durch einen Seil- oder Kettenzug in einer Führung des Führungsgestelles
hin- und herbewegbar ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das oder jedes
Fräswerkzeug zu seinem Drehantrieb mit einem unmittelbar an das Fräswerkzeug angebauten
Antriebsmotor (16) versehen ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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