DE4037074A1 - Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ausbauen von untertagestrecken mit armiertem baustoff - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ausbauen von untertagestrecken mit armiertem baustoffInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ausbauen von
Strecken im untertägigen Berg- und Tunnelbau mit in Gewebe
schläuche eingefülltem Baustoff, wobei die Gewebeschläuche
mit dem Baustoff unter Berücksichtigung seiner Aushärtung
über eine andere Andrückvorrichtung an das Gebirge heran
gebracht werden. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem an
der Vortriebsmaschine angeordneten Auslegerarm mit einem
Führungsteil für den Gewebeschlauch.
Strecken aber auch andere bergmännisch hergestellte
Grubenräume werden in der Regel mit Sprengarbeit oder
Schneidarbeit aufgefahren. Bei der Schneidarbeit bedient
man sich sogenannter Vollschnitt- oder Teilschnittmaschinen.
Im untertägigen Steinkohlenbergbau aber auch in anderen
Bereichen müssen diese Grubenräume meist ausgebaut werden,
wobei es sich bei den Ausbaumaterialien entweder um Stahl
in Form von Unterstützungsausbau oder Ankerausbau oder auch
um hydraulisch abbindende Baustoffe handelt. In selteneren
Fällen werden Beton oder aus ähnlichem Material hergestellte
Fertigteile zu einem entsprechenden Ausbau zusammengesetzt,
wie beispielsweise Mauerwerk oder Betonpaneelausbau. Hölze
ner Ausbau wird nur noch in ganz seltenen Ausnahmefällen
und zumeist nur vorübergehend verwendet. Das Einbringen des
Ausbaus ist vom Verfahren her jeweils auf die Technik abge
stellt, mit der der Ausbruch hergestellt wird. So wird ein
mit einer Vollschnittmaschine hergestellter kreisförmiger
Streckenquerschnitt mit stählernen Bögen ausgebaut, die
durch eine entsprechende Vorrichtung an der Vollschnittma
schine in die Position hineingebracht werden. Bei Teil
schnittmaschinen wird - durchweg noch in Unterbrechung der
Schneidarbeit - meist stählerner Bogenausbau gesetzt oder
es werden Anker durch entsprechende Ankerbohr- und Setzein
richtungen vor Ort gesetzt. Bekannt ist es weiter, den
gesamten Ausbau aus abbindendem Baustoff vor Ort herzu
stellen (DE-PS 36 01 587). Hier wird hydraulisch abbindender
Baustoff mit Schalungsarmierungen kombiniert, wozu der
Baustoff in Säcke bzw. Schläuche eingepumpt wird, die
während dieses Einpumpvorganges als Schalung für den Bau
stoff dienen, nach dessen Abbindung aber eine Armierung des
Baustoffkörpers darstellt, vor allem zur Erhöhung der Zug
festigkeit in den Randbereichen des Körpers (P 35 23 869.0).
Diese bekannten Verfahren sind in erster Linie auf die
Verwendung im Sprengvortrieb und im Teilschnittmaschinen
vortrieb abgestellt, wobei Bögen oder Ringe in Fixlänge
bzw. festliegenden Größen zum Einsatz kommen, die im Abstand
zueinander stehend oder auch dicht aneinander abgeschlossen
eingebracht werden, wobei sie je nach dem hergestellten
Querschnitt kreisförmig oder aber bogenförmig geformt
werden. Die mit Beton bzw. Baustoff ausgefüllten Schläuche
oder Schlauchgruppen werden über eine Andrückvorrichtung
mit Auslegerarm an das Gebirge herangebracht, bis sie der
Baustoff verfestigt hat und die ersten Belastungen aufnehmen
kann. Insgesamt gesehen ist aber auch die beschriebene
Verwendung von Schläuchen oder Schlauchgruppen vor allem
deshalb von Nachteil, weil diese nur in diskontinuierlicher
Arbeitsweise eingebracht werden können und zwar erst dann
und dort, wo das Gebirge entsprechend vorbereitet, d. h.
geschnitten oder herausgesprengt worden ist. Die diskon
tinuierliche Arbeitsweise belastet insbesondere die Gesamt
kosten, weil die kostenintensiven Vortriebsmaschinen häufig
über Stunden stillgesetzt werden müssen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Aufbauverfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, die das
kontinuierliche Einbringen von Baustoff als Streckenausbau
in Kombination mit Schalungsarmierungen ermöglichen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
der Gewebeschlauch, der mit in Abstand angeordneten Füllven
tilen versehen ist, von einer Reservetrommel kontinuierlich
abgezogen und über einen um eine Drehachse der Aushärtege
schwindigkeit des Baustoffes etwa entsprechend drehenden
Auslegerarm am Gebirge spiralförmig entlanggeführt und
gleichzeitig mit Baustoff mit hohem Druck gefüllt wird.
Mit einem derartigen Verfahren kann der Ausbau konti
nuierlich eingebracht werden, wobei der benötigte Gewebe
schlauch in einem kontinuierlichen Vorgang von der Reserve
trommel abgezogen und eingebracht wird, wobei die einzelnen
Spiralen dicht an dicht liegen sollen, so daß sich der
Schlauch mit dem mit hohem Druck eingebrachten Baustoff
dicht an das Gebirge anlegt. Nach dem Abbinden des Baustof
fes in der Schalungsarmierung kann dieser Ausbau durch
Schlauch und Baustoff hindurch, wenn nötig am Gebirge festge
legt werden. Die durch die nebeneinander liegenden Schläuche
einerseits und das Gebirge andererseits entstehenden Zwickel
können im nachhinein auch noch mit Baustoff vollgepumpt
werden, um so eine gleichmäßige Anlage am Gebirge zu errei
chen. Aufgrund des kontinuierlichen Einbringens des Ausbaus
ist die Möglichkeit gegeben, eine frühzeitige Sicherung
herbeizuführen, wobei sich das erfindungsgemäße Verfahren
insbesondere für kreisrunde oder ovale Querschnitte eignet.
Da im Abstand Füllventile im Schlauch vorgesehen sind, kann
jederzeit im zweckmäßigen Abstand Baustoff in die Schläuche
eingefüllt werden, die sich dann prall füllen und für die
beschriebene Wirkungsweise sorgen. Der Auslegerarm dreht
sich relativ langsam um seine Drehachse, um auf diese Art
und Weise sicherzustellen, daß der Schlauch auch wirklich
prall gefüllt wird und als solcher am Gebirge anliegt bzw.
gegen dieses verspannt. Da der Schlauch spiralförmig aufge
bracht wird, kann auf diese Art und Weise die gesamte
Gebirgsfläche abgesichert und abgestützt werden, so daß das
Einbringen von Verzugmatten u.ä. sich erübrigt. Denkbar ist
es aber, in Längsrichtung der Strecke verlaufende "Bolzen"
oder ähnliche Teile einzubringen, dann die Schläuche gleich
zeitig festlegend an das Gebirge angeankert oder angebohrt
werden. Dadurch, daß der Baustoff mit einem sehr hohen
Druck, der etwas unter der Reißfestigkeit des Schlauches
liegt, eingebracht wird, ist sichergestellt, daß er sich
auch dicht an das Gebirge anlegt.
Nach einer zweckmäßigen Ausführung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Gewebeschlauch der Schneideinrichtung
in möglichst geringem Abstand folgend an das Gebirge heran
geführt und daran angelegt wird. Das erfindungsgemäße Verfah
ren bietet so die Möglichkeit, den Ausbau in Abstimmung auf
die Vortriebsgeschwindigkeit spiralförmig dicht hinter dem
Schneidkopf der Maschine zu verlegen und so eine frühe
Sicherung herbeizuführen. Aufgrund der zum Einsatz gebrach
ten Gewebeschläuche ist es dabei optimal möglich, den
Abstand zwischen Schneidvorrichtung und Ausbau gering zu
halten.
Eine weitere zweckmäßige Ausbildung ist die, bei der
ein zweiter Gewebeschlauch über einen eigenen Arm geführt
auf den mit ausgehärtetem oder aus härtendem Baustoff
gefüllten Gewebeschlauch aufgelegt und mit hohem Druck
eingebrachten Baustoff gefüllt wird. Dieser zweite Gewebe
schlauch bringt naturgemäß eine zusätzliche Sicherung,
wobei er bei entsprechend frühem Einbringen sich praktisch
in den schon aufgelegten Gewebeschlauch teilweise ein
drückt, so daß eine optimale Stützwand entsteht. Dies ist
insbesondere der Fall, wenn der zweite Gewebeschlauch gemäß
der Erfindung jeweils zwischen die Lagen des ersten Gewebe
schlauches gelegt wird, da sich dann zumindest zum Teil das
Ein- und Ausfüllen der entstehenden Zwickel erübrigt, weil
sich dieser zweite Gewebeschlauch eben genau dort hineinlegt
bzw. hineindrückt. Dies ist insbesondere auch dann der
Fall, wenn als zweiter Gewebeschlauch einer mit einem
geringeren Schlauchdurchmesser eingesetzt wird, der sich
also dann quasi in diesen Zwickel einlegt und so eine
möglichst zum Streckeninneren hin geschaffene plane Ober
fläche bildet. Im übrigen ist die Möglichkeit gegeben, auf diese dicht
aneinander liegenden Schläuche ergänzenden Baustoffe aufzu
bringen oder aufzuspritzen, um damit beispielsweise eine
glatte Oberfläche für die durch das Streckeninnere strömen
den Wetter zu schaffen.
Dort, wo es notwendig ist, sieht die Erfindung vor,
daß der oder die Gewebeschläuche nach oder während des
Aushärtens zusätzlich an das Gebirge angeankert werden.
Dies kann insbesondere bei größeren Streckenquerschnitten
Vorteile haben und bietet vorteilhaft gleichzeitig die
Möglichkeit, später die Ankerenden zum Anbringen von Rohr
halterungen o. ä. zu verwenden.
Bei mit Teilschnittmaschinen aufgefahrenen Strecken
wird in der Regel so gearbeitet, daß sich eine entsprechend
breite ebene Streckensohle ergibt. Damit können die Gewebe
schläuche bei ihrer spiralförmigen Verlegung nicht die
Streckensohle miteinschließend verlegt werden, zumindest
wäre der Aufwand dafür relativ groß, weil dann die Strecken
sohle anschließend wieder ausgeglichen werden muß. Das
erfindungsgemäße Verfahren kann aber auch hier zweckmäßig
verwirklicht werden, indem der Gewebeschlauch an der Strec
kensohle abgebogen und wieder in Richtung Streckenfirste
zurückgeführt und dann wieder bis zur Streckensohle am
gegenüberliegenden Streckenstoß geführt und wieder zurück
geführt und dabei mit Baustoff prall gefüllt wird. Damit
ergibt sich eine kombinierte spiralförmige bzw. meanderför
mige Verlegung der Gewebeschläuche, die aber ebenfalls die
Möglichkeit bietet, diese Schläuche so dicht aneinander zu
legen und mit Baustoff zu füllen, daß sich eine durchgehende
Sicherungswand am Gebirge ergibt. Das Umbiegen im Bereich
der Streckensohle wird dabei erfindungsgemäß dadurch er
leichtert, daß der Fülldruck im Abstand vor dem Erreichen
der Streckensohle reduziert und danach durch Fahren des
Schlauchbogens wiederum im Abstand dazu wieder erhöht wird.
Dadurch ist es möglich, den Schlauch beim Schlauchbogen die
einzelnen Schlauchbereiche dennoch dicht aneinander zu
legen, wobei ohne weiteres auch die Möglichkeit besteht,
hier entstehende Öffnungen anschließend mit Beton oder
einem geeigneten Material auszufüllen.
Zur Durchführung des Verfahrens dient eine Vorrichtung
die über einen Auslegerarm mit Führungsteil verfügt, der an
der Vortriebsmaschine angeordnet ist. Erfindungsgemäß ist
nun vorgesehen, daß der Auslegerarm um eine etwa in Strec
kenlängsrichtung verlaufende Drehachse schwenkbar annähernd
dem von der Vortriebsmaschine geschnittenen Ausbruch ent
sprechend lang bemessen und eine zwischen 0 und Maximum
frei steuerbare Rotationsgeschwindigkeit aufweisend ausge
bildet ist. Eine solche Vorrichtung ergibt die Möglichkeit,
den Gewebeschlauch sicher spiralförmig geführt an das
Gebirge anzulegen, wobei durch die besondere Ausbildung des
Auslegerarms die Möglichkeit gegeben ist, auch evtl. in der
Streckensohle oder Streckenfirste vorhandene Ausbrüche
mit zu berücksichtigen, da der Auslegerarm diesen Ausbuch
tungen ohne weiteres folgen kann. Der Arm weist in der Regel
eine sehr geringe Rotationsgeschwindigkeit auf, wobei aber
durch die freie Steuerbarkeit die Möglichkeit gegeben ist,
sich den vorhandenen Gegebenheiten schnell anzupassen und
dabei den Gewebeschlauch immer spiralförmig dicht hinter
dem Schneidkopf der Maschine zu verlegen.
Um eine möglichst einfache Ausbildung zu erreichen,
ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß der Auslegerarm um die
Drehachse der Vortriebsmaschine drehbar angeordnet ist.
Dabei wird davon ausgegangen, daß die Vortriebsmaschine
insbesondere die Vollschnittmaschine genau mittig der
Strecke verfahren wird, so daß auf eine eigene Drehachse
für den Auslegerarm verzichtet werden kann. Im übrigen kann
aber auch bei nicht mittiger Verfahrweise der Vortriebsma
schine mit dem Auslegerarm einfach gearbeitet werden, da
nach einer weiteren zweckmäßigen Ausbildung vorgesehen ist,
daß der Auslegerarm verlängerbar, vorzugsweise als teleskop
wirkend ausgebildet ist. Damit ist dann die Möglichkeit
gegeben, die eventuellen unterschiedlichen Abstände ohne
Probleme auszugleichen.
Der Baustoff wird mit hohem Druck in den Gewebeschlauch
eingedrückt, wobei der Pumpendruck so hoch gewählt ist, wie
die Reißfestigkeit des Gewebes es eben zuläßt. Damit wird
am Auslegerarm ein relativ hohes Drehmoment erzeugt, so daß
auf einen Antrieb für den Auslegerarm verzichtet werden
kann. Vielmehr ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß dem
Auslegerarm eine dem Pumpendruck entsprechend einstellbare
Bremse zugeordnet ist, um auf diese Art und Weise zu verhin
dern, daß der Auslegerarm schneller durch den Pumpendruck
bedingt bewegt wird, als dies an sich verfahrensmäßig vor
gesehen ist.
Insbesondere bei Teilschnittmaschinen kann es zweck
mäßig sein, den Auslegerarm unabhängig von der Vortriebs
maschine anzuordnen und damit den Gewebeschlauch oder mit
dem Ausbau einzubringen. Dies ist erfindungsgemäß dadurch
möglich, daß der Auslegerarm einer an der EHB-Schiene
verfahrbahren Ausbausetzvorrichtung zugeordnet ist, die mit
einer horizontalen Drehachse ausgerüstet ist. Dabei kann
die Ausbausetzvorrichtung in eine Lage etwa im Mittelpunkt
der Strecke gebracht werden, so daß dann der Auslegerarm
ohne wesentliches Verlängern oder Verkürzen dem Ausbruch
folgend verfahren werden kann. Andererseits ist es aber
auch möglich, den Auslegerarm jeweils zu verlängern und zu
verkürzen, was weiter oben ja bereits erläutert ist.
Um zwei und dabei wiederum möglichst zwei unterschied
liche Gewebeschläuche hintereinander auf die Firste bzw.
auf das Gebirge aufbringen zu können, sieht die Erfindung
vor, daß zwei Auslegerarme in Streckenlängsrichtung hinter
einander auf der Vortriebsmaschine angeordnet sind. Diese
Ausbildung hat den Vorteil, daß durch den Abstand der
Auslegerarme praktisch festgelegt werden kann, in welchem
zeitlichen Abstand die beiden Gewebeschläuche nacheinander
aufgelegt werden, wobei weiter vorne bereits erwähnt ist,
daß der zweite Schlauch zweckmäßigerweise in die zwischen
zwei Schläuchen entstehende Mulde eingelegt wird, um so
einen möglichst durchgehenden Schlauchmantel bzw. eine
Schlauchzone zu erreichen.
Weiter vorne ist bereits darauf hingewiesen worden,
daß der Auslegerarm zweckmäßigerweise teleskopierbar ist.
Eine optimale Anpassung an die jeweiligen Gegebenheiten ist
dabei dann möglich, wenn der dem Auslegerarm zugeordnete
Füllschlauchhalter ebenfalls schwenkbar und teleskopierbar
ausgebildet ist. Damit kann der Gewebeschlauch jeweils so
verfahren und angelegt werden, daß sich eine optimale
Anlage an das Gebirge sicher ergibt.
Insbesondere der soeben beschriebene Füllschlauchhalter
kann optimal auch dazu benutzt werden, die bestehenden
Zwickel zwischen den dicht nebeneinander verlegten Schläu
chen auszufüllen oder sonstige verbliebene Hohlräume mit
Beton zu füllen, wenn dem Füllschlauchhalter eine vor die
Schlauchaustrittsöffnung schwenkbare Spritzdüse zugeordnet
ist. Damit kann der Füllschlauchhalter, der ja auch eine
Verbindungsmöglichkeit mit dem jeweils dem Schlauch zuge
ordneten Füllventil versehen ist, gleichzeitig auch mit zum
Ausfüllen der bestehenden Hohlräume verwendet werden.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß hydraulisch abbindender Baustoff in einem kontinuier
lichen Verfahren als Ausbau eingebracht werden kann, wobei
eine ebenfalls kontinuierlich einbringbare Schalung Ver
bindung findet, die schließlich als Armierung die naturgemäß
niedrige Zugfestigkeit des Baustoffes in den kritischen
Randphasen vergrößert. Das Verfahren ist kontinuierlich,
selbst wenn man berücksichtigt, da nicht einmal abgewartet
werden muß, bis der Platz für einen vollen Spiralgang frei
geschnitten ist. Unterstellt man beispielsweise, daß die
verwendeten Schläuche einen Durchmesser von 40 cm aufweisen,
so entspricht das dem Betrag, der freigeschnitten sein muß,
um einen vollen Spiralgang einzubringen. Hat nun aber die
Vollschnittmaschine nur 10 cm geschnitten, so kann doch
immerhin schon ein Viertelkreis bzw. der vierte Teil eines
vollen Spiralganges eingebracht werden, was bei einem
Streckendurchmesser von z. B. 6 m und demzufolge einem
Streckenumfang von rund 19 m einer Schlauchlänge von 5 m
entspricht. Damit ist die Möglichkeit gegeben, den Ausbau
ausgesprochen dicht hinter der Schneidvorrichtung bereits
einzubringen. Da dies fortlaufend geschieht und auch schon
der nicht abgebundene, noch breiige Baustoff durch den
Pumpendruck in den Schläuchen schon eine Ausbausetzkraft
erzeugt, ergibt sich hieraus eine sehr geringe Ausbauver
spätung, was vor allem im gebrächen Gebirge und in Störungs
zonen ein unschätzbarer Vorteil ist. Die Verwendung von
hydraulisch abbindendem Baustoff als Ausbau ist vor allem
in den Grubenräumen des Steinkohlenbergbaus vorteilhaft
einsetzbar, weil er sogar eine gewisse Konvergenz erlaubt.
Bisher hat der hydraulisch abbindende Baustoff diesem Erfor
dernis nur begrenzt entsprechen können. Durch die Kombina
tion des hydraulisch abbindenden Baustoffes mit den vorge
nannten Gewebeschläuchen erhält das Gesamtsystem aber
höhere Zugfestigkeiten und ein höheres Arbeitsvermögen.
Diese Eigenschaften des Systems können mit zunehmendem
Gewebeanteil weiter verbessert werden. So wäre es denkbar
und unter Umständen vorteilhaft, den vorgenannten Ausbau
zweischalig einzubringen, indem zwei derartige Spiralen
ineinandergelegt werden, wobei der Schlauchdurchmesser
jeder einzelnen Spirale verringert werden kann. Vorteilhaft
ist weiter, daß bei aufgetretenem Druck das Arbeitsvermögen
des Ausbaus erhöht oder wieder erhöht werden kann, indem
der durch den Druck zerbrochene Baustoff wieder saniert
wird. Damit kann gleichzeitig auch das Zerreißen des Gewebes
durch Überlastung hinausgezögert werden. Die Summe der
Vorschläge läßt erhoffen und schon vorliegende erste Prüf
standsergebnisse stützen diese Hoffnung, daß hydraulisch
abbindender Baustoff in solchen Schalungsarmierungen einen
Ausbau ergeben kann, der bis rund 30% Konvergenz aufnehmen
kann, ohne seine Funktionsfähigkeit zu verlieren.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
zugehörigen Zeichnung, in der ein bevorzugtes Ausführungs
beispiel mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzel
teilen dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 eine mit Vollschnittmaschine aufgefahrene
Strecke in Seitenansicht,
Fig. 2 die Strecke nach Fig. 1 in Vorkopfansicht,
Fig. 3 eine mit Teilschnittmaschine aufgefahrene
Strecke in Seitenansicht,
Fig. 4 zwei Gewebeschläuche, die im Bereich der
Streckensohle umgelenkt sind,
Fig. 5 einen Schnitt durch die Strecke gemäß
Fig. 3 mit Teilschnittmaschine und
Fig. 6 einen Schnitt durch eine Strecke mit
einem Kombiausbau aus Gewebeschläuchen
und vorläufigem Ausbau.
Fig. 1 zeigt eine Vortriebsmaschine (1) im Einsatz
einer kreisrunden Strecke (2). Die Vortriebsmaschine (1)
steht dicht vor der Ortsbrust (3), wobei der Ausbau (4)
hier im Abstand zur Ortsbrust (3) eingebracht wird.
Zum Einbringen des Ausbaus (4) ist der Vortriebsma
schine (1) ein Auslegerarm (6) zugeordnet, der endseitig
ein Führungsteil (7) für einen endlosen Gewebeschlauch (8)
aufweist. Dieser Gewebeschlauch (8) ist auf einer Reserve
trommel (9) aufgewickelt und kann vom Auslegerarm (6) kon
tinuierlich abgezogen werden. Das Schlauchmaterial (10)
liegt entsprechend zusammengepreßt bzw. in der Reser
vetrommel (9) lagenweise auf und kann ohne Probleme durch
den Auslegerarm (6) abgezogen werden.
Der notwendige Baustoff wird bei der aus Fig. 1 ersicht
lichen Ausführungsform im Bereich des Auslegerarms (6) in
den Gewebeschlauch (8) eingefüllt. Hierzu ist der Füll
schlauch (11) mit dem Füllschlauchhalter (12) dem Ende des
Auslegerarms (6) zugeordnet, so, daß der Baustoff auf kürze
stem Wege in den Gewebeschlauch (8) eingepumpt werden kann.
Auch die Darstellung der Pumpe und weiterer Einzelheiten
ist hier verzichtet worden.
Zur optimalen Führung des Auslegerarms (6) und um ein
möglichst dichtes Anlegen des Gewebeschlauches (8) jeweils
am Gebirge zu erreichen, ist dem Auslegerarm (6) eine
Führungsrolle (13) zugeordnet.
Die Vorrichtung zum Einbringen des Ausbaus (4), d. h.
zum Einbringen des Gewebeschlauches (8) ist so an der Vor
triebsmaschine (1) befestigt und angeordnet, daß vom Steuer
stand (14) aus die spiralförmige Verlegung der Gewebe
schläuche (8) gut überwacht werden kann. Der Auslegerarm
(6) bewegt sich dabei langsam um die nur angedeutete Dreh
achse (15), die hier mit der Drehachse (18) des Schneidkop
fes (19) übereinstimmt.
Fig. 2 zeigt, daß es sich hier um eine kreisrund
geschnittene Strecke (2) handelt, wobei hier eine schienen
gebundene Vortriebsmaschine wiedergegeben ist, die sich auf
der Laufbahn (16) welterbewegt und sich dabei jeweils über
die Abspannung (17) am Gebirge bzw. auch am Ausbau ab
stützen kann.
Fig. 3 zeigt insofern eine andere Ausbildung, als hier
eine Streckenvortriebsmaschine in Form einer Teilschnitt
maschine (22) dargestellt ist, die dementsprechend auch
keinen kreisrunden Streckenquerschnitt herstellt, sondern
vielmehr den aus Fig. 5 bzw. Fig. 6 ersichtlichen bogen
förmigen Querschnitt. Die Teilschnittmaschine (22) verfügt
über einen verschwenkbaren Schneidarm (23) mit dem Schneid
teil (24), d. h. dem Schneidkopf. Über das Schneidteil (24)
wird im Bereich der Ortsbrust (3) das Gebirge hereingewon
nen, wobei das Haufwerk dann über die Ladevorrichtung (25)
aufgenommen und auf einen Förderer weitergegeben wird, der
das Material dann bis zum Endpunkt der Strecke weiterbeför
dert.
Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Ausführungsform ist
die Vorrichtung zum Einbringen des Gewebeschlauches (8)
hier nicht direkt der Teilschnittmaschine (22) zugeordnet,
sondern vielmehr der an der EHB-Schiene (26) verfahrbaren
Ausbausetzvorrichtung (27). Diese Ausbausetzvorrichtung
(27) verfügt über eine Drehachse (28), um die sich der
Auslegerarm (6) dann dreht, um den mit Baustoff gefüllten
Schlauch dicht an das Gebirge anzulegen. Beim Ausbau (4)
so wie er in Fig. 3 dargestellt ist, sind jeweils nur im
Abstand angeordnete einzelne Schläuche (8) wiedergegeben,
obwohl, wie erwähnt, durch das spiralförmige Einbringen des
Gewebeschlauches (8) eine durchgehende Wandung entsteht,
wie sie am Ende der Strecke sinngemäß wiedergegeben ist.
Abweichend vom kreisrunden oder ovalen Streckenquer
schnitt muß bei der aus Fig. 5 und Fig. 6 ersichtlichen
Ausführung der Gewebeschlauch (8) jeweils im Bereich der
Streckensohle (31) in einem Bogen (29) herumgeführt werden,
so daß sich eine meanderförmige Verlegung ergibt, die in
Fig. 4 angedeutet ist. Auch auf diese Art und Weise ergibt
sich eine Art spiralförmige Verlegung, allerdings jeweils
im Bereich der Streckensohle (31), jeweils wie in Fig. 4
gezeigt, in Abwandlung.
Der Schlauch (8) und auch der hier nicht im einzelnen
wiedergegebene Füllschlauch (11) werden durch den hinteren
Anbau der Ausbausetzungsvorrichtung (27) geführt, wo auch
die Pumpe angeordnet ist, über die der Füllschlauch (11)
und damit der Gewebeschlauch (8) mit Beton gefüllt wird.
Nach dem Herstellen des Ausbaus gemäß Darstellung in
Fig. 3 ergibt sich im Schnitt die aus Fig. 5 ersichtliche
Anordnung, wobei hier der Ausbau (4) in Form der Gewebe
schläuche (8) unmittelbar auf das Gebirge (35) aufgelegt
ist. Damit ergibt sich der früh tragende Ausbau, der weiter
vorne ja bereits als vorteilhaft erläutert ist. Die Teil
schnittmaschine (22) kann in ihrem hinteren Bereich damit
immer im gesicherten Bereich gehalten werden, so daß vor
allem auch die Bedienung (36) nicht aus diesem gesicherten
Bereich heraus muß.
Fig. 6 zeigt insofern eine besondere Ausbildung des
Ausbaus, als hier zunächst auf das Gebirge (35) ein vorläu
figer Ausbau (30) aufgebracht, vorzugsweise aufgespritzt
ist. Auf diesen vorläufigen Ausbau (30) wird dann von der
Streckensohle (31) ausgehend über den Streckenstoß (32) der
jeweilige Gewebeschlauch (8) spiralförmig aufgebracht und
zwar über die Streckenfirste (33) hinweg bis zum Strecken
stoß (34) und wiederum zur Streckensohle (31). Hier wird
der Schlauch, wie aus Fig. 4 ersichtlich, umgelenkt und,
wieder über den Streckenstoß (34), die Streckenfirste (33)
und den Streckenstoß (32) bis zur Streckensohle (31) zurück
geführt. Die aus Fig. 6 ersichtliche Vorgehensweise wird
aber vor allen Dingen verwirklicht, indem auch der vorläufi
ge Ausbau (30) in spiralförmig aufgebrachten Schläuchen
(8′) eingepumpt wird, so daß sich hier der vorteilhafte
zweilagige, armierte Streckenausbau ergibt.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen
allein zu entnehmenden, werden allein und in Kombination
als erfindungswesentlich angesehen.
Claims (16)
1. Verfahren zum Ausbauen von Strecken im untertägigen
Berg- und Tunnelbau mit in Gewebeschläuche eingefülltem
Baustoff, wobei die Gewebeschläuche mit dem Baustoff unter
Berücksichtigung seiner Aushärtung über eine andere Andrück
vorrichtung an das Gebirge herangebracht werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewebeschlauch, der mit im Abstand angeordneten
Füllventilen versehen ist, von einer Reservetrommel konti
nuierlich abgezogen und über einen um eine Drehachse der
Aushärtegeschwindigkeit des Baustoffes etwa entsprechend
drehenden Auslegerarm am Gebirge spiralförmig entlanggeführt
und gleichzeitig mit Baustoff mit hohem Druck gefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewebeschlauch der Schneideinrichtung im möglichst
geringen Abstand folgend an das Gebirge herangeführt und
daran angelegt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein zweiter Gewebeschlauch über einen eigenen Arm
geführt auf den mit ausgehärtetem oder aushärtendem Baustoff
gefüllten Gewebeschlauch aufgelegt und mit hohem Druck
eingebrachtem Baustoff gefüllt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zweite Gewebeschlauch jeweils zwischen die Lagen
des ersten Gewebeschlauches gelegt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß als zweiter Gewebeschlauch einer mit einem geringeren
Schlauchdurchmesser eingesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem oder mehreren
der nachfolgenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Gewebeschläuche nach oder während des
Aushärtens zusätzlich an das Gebirge angeankert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gewebeschlauch an der Streckensohle abgebogen und
wieder in Richtung Streckenfirste zurückgeführt und dann
wieder bis zur Streckensohle am gegenüberliegenden Strecken
stoß geführt und wieder zurückgeführt und dabei mit Bau
stoff prall gefüllt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Fülldruck im Abstand vor dem Erreichen der Strecken
sohle reduziert und dann nach Durchfahren des Schlauchbogens
wiederum im Abstand dazu wieder erhöht wird.
9. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1 bis Anspruch 8 mit einem an der Vortriebsmaschine
angeordneten Auslegerarm mit einem Führungsteil für den
Gewebeschlauch,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (6) um eine etwa in Streckenlängsrich
tung verlaufende Drehachse (15) schwenkbar annähernd dem
von der Vortriebsmaschine (1) geschnittenen Ausbruch ent
sprechend lang bemessen und eine zwischen 0 und Maximum
frei steuerbare Rotationsgeschwindigkeit aufweisend ausge
bildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (6) um die Drehachse (18) der
Vortriebsmaschine (1) drehbar angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Auslegerarm (6) eine dem Pumpendruck entsprechend
einstellbare Bremse zugeordnet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (6) einer an der EHB-Schiene (26) ver
fahrbaren Ausbausetzvorrichtung (27) zugeordnet ist, die
mit einer horizontalen Drehachse (28) ausgerüstet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder Anspruch 10 oder
Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslegerarm (6) verlängerbar, vorzugsweise als
teleskopwirkend ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Auslegerarme (6) in Streckenlängsrichtung hinter
einander auf der Vortriebsmaschine (1) angeordnet sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der dem Auslegerarm (6) zugeordnete Füllschlauchhalter
(12) schwenkbar und teleskopierbar ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Füllschlauchhalter (12) eine vor die Schlauchaus
trittsöffnung schwenkbare Spritzdüse zugeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037074 DE4037074A1 (de) | 1990-11-22 | 1990-11-22 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ausbauen von untertagestrecken mit armiertem baustoff |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904037074 DE4037074A1 (de) | 1990-11-22 | 1990-11-22 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ausbauen von untertagestrecken mit armiertem baustoff |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4037074A1 true DE4037074A1 (de) | 1992-05-27 |
Family
ID=6418677
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904037074 Withdrawn DE4037074A1 (de) | 1990-11-22 | 1990-11-22 | Verfahren und vorrichtung zum kontinuierlichen ausbauen von untertagestrecken mit armiertem baustoff |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4037074A1 (de) |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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WO1996011324A1 (en) * | 1994-10-07 | 1996-04-18 | Neil Deryck Bray Graham | Apparatus for movement along an underground passage and method using same |
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US6467136B1 (en) | 1994-10-07 | 2002-10-22 | Neil Deryck Bray Graham | Connector assembly |
CN116624186A (zh) * | 2023-07-21 | 2023-08-22 | 北京科技大学 | 一种煤矿井下用于防火加固巷道壁的混凝土喷涂设备 |
-
1990
- 1990-11-22 DE DE19904037074 patent/DE4037074A1/de not_active Withdrawn
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