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Die Erfindung betrifft eine Einrichtung bzw. einen Bausatz zum Ausbau von Tunneln und Stollen mittels einer verlorenen Schalung in Form von tafelförmigen Bauelementen, welche zu einen, dem Ausbruch entsprechenden Profil aneinanderreihbar sind.
Bei einem Bausatz dieser Art (franz. Patentschrift Nr. 1. 483. 181) dienen die tafelförmigen Bauelemente ausschliesslich nur als verlorene Schalung für das Tunnelprofil, obwohl die Bauelemente auf der Betonseite
Rippen aufweisen, die jedoch in der Ausbaulängsrichtung des Tunnels verlaufen. Ausserdem sind die als
Schalbleche dienenden Bauelemente an den Stossstellen nicht überlappt, so dass die bekannten Bauelemente nicht als Armierung berücksichtigt werden und mit dem hinterfüllten Beton sich auch nicht zu einem homogenen
Gebilde verbinden können, bei dem die Hälfte des Eisenquerschnittes als Bewehrung gerechnet werden könnte.
Weiters ist es bekannt, den Tunnelausbau mittels einer sogenannten Teleskopschalung durchzuführen (franz. Patentschrift Nr. 1. 012. 178). Eine derartige Schalung wird nach dem Erhärten des hinterfüllten Betons wieder abgenommen und bei dem folgenden, neu auszubauenden Tunnelabschnitt wieder angebracht. Sie trägt somit nicht zur Erhöhung der Festigkeit der Beton-Hinterfüllung bei. Tunnelausbauten mittels einer derartigen
Schalung sind verhältnismässig zeitraubend und damit unwirtschaftlich.
Zur Verkleidung von Tunneln, Stollen od. dgl. ist schon eine wasserdichte Schicht verwendet worden, welche mit Beton hinterfüllt und von einer Eisenkonstruktion getragen wird (USA-Patentschrift Nr. 1, 414, 129), die aus Stützbögen besteht, welche der Umrissform des Tunnels entsprechend gebogen und durch quer zu seiner
Längsrichtung verlaufende Stege gehaltert sind. Diese Stege durchsetzen die wasserdichte Schicht und erstrecken sich durch den zu betonierenden Hohlraum hindurch bis an das Gestein. Die wasserdichte Schicht besteht aus
Metallplatten, die mit den Stegen und Flanschen der Stützbögen verschweisst werden. Die Metallplatten haben jedoch eine glatte Oberfläche, so dass sie nicht mit der Beton-Hinterfüllung ein homogenes Gebilde bilden können.
Somit stellt nur die Eisenkonstruktion das tragende Bauelement dar, die entsprechend schwer gestaltet werden muss, so dass ihre Anbringung demgemäss auch einen grossen Montageaufwand erfordert.
Allerdings sind auch schon Bewehrungseinlagen für Betonblöcke bekannt (deutsche Patentschrift
Nr. 564349), die jedoch aus Streckmetall bestehen, welches nicht selbsttragend ist. Es kann zur Armierung nur dann herangezogen werden, wenn es zusätzlich noch durch quer zu den Stegen eingesteckte Grundstäbe versteift wird. Abgesehen davon hat es einen komplizierten Aufbau und ist daher umständlich herzustellen. Auch sind keine Vorkehrungen getroffen, dass die einzelnen Bauelemente aus Streckmetallblechen zuverlässig überlappt werden können, um einen selbsttragenden festen Verband zu gestalten. Solche Bewehrungseinlagen aus
Streckmetall sind daher für den Ausbau von Tunneln und Stollen nicht geeignet.
Es soll nun eine Einrichtung zum Ausbau von Tunneln und Stollen geschaffen werden, mittels welcher mit dem Ausbruch des Tunnelprofiles in der relativ kurzen Zeitspanne vor dem Auftreten des Gebirgsdruckes ein
Betonausbau von der erforderlichen Dicke herstellt werden kann.
Nach der Erfindung wird dies bei einer Einrichtung der eingangs beschriebenen Art in wirksamer Weise dadurch erreicht, dass sie einen Bausatz aufweist, der im wesentlichen besteht aus doppel-T-förmigen, bis unmittelbar an den Vortriebsstoss heran einzubauenden Montagebögen zur Abstützung der ebenfalls Bestandteil des Bausatzes bildenden, selbsttragend ausgebildeten, tafelförmigen, abwechselnd nach beiden Seiten mit herausgebogenen Stegen versehenen, in den Ausbau als bleibende Armierung eingehenden Bauelement, sowie aus einer den zu betonierenden Hohlraum abschliessenden Stirnschalung und gegebenenfalls aus Vortriebsmessern zur Abstützung für das den Tunnelausbruch umgebende Gestein, und dass die tafelförmigen Bauelemente sich überlappend auf den Montagebögen, welche eine dem lichten Querschnitt des ausgebauten Tunnels entsprechende Umrissform haben,
von der Sohle zum Tunnelscheitel fortlaufend aufgelegt sind.
Im einzelnen kann hiebei die Ausbildung so durchgeführt werden, dass die langgestreckten, plattenförmig gestalteten Vortriebsmesser gegenüber den, auf den tunnelseitigen Flanschen der doppel-T-förmigen Montagebögen aufliegenden Bauelementen als vorwärts bewegliche Abstützung für das den Tunnelausbruch umgebende Gestein ausgebildet sind. Die Stirnschalung für den zu betonierenden Hohlraum ist am jeweils vorderen Montagebogen angeordnet und von einem kastenförmigen, mit dem aussen liegenden Flansch bündigen Vorbau gebildet, welcher an den Steg des Montagebogens anschliesst sowie zum Hohlraum dachförmig vorspringend gestaltet ist und von dem tunnelseitigen Flansch einen Abstand hat, welcher das Auflegen eines, die Stirnschalung hintergreifenden Bauelementes gestattet, dessen untergreifendes Ende vom Beton frei bleibt.
Die Stirnschalung für den Hohlraum von dem zur Überlappung mit dem einzubetonierenden Bauelementen bestimmten Teil des vorderen Bauelementes wird dadurch gebildet, dass dieser entsprechend gross gewählte Teil bis an das den Tunnelausbruch begrenzende Gestein herangebogen und gegebenenfalls durch einen Haltedraht mit dem einzubetonierenden Bauelement verbunden ist. An dem die kastenförmige Stirnschalung aufweisenden vorderen Montagebogen ist ein Stutzen zum Einpressen von Beton in den Hohlraum angeordnet.
Die Vortriebsmesser haben eine dem zweifachen bis dreifachen gegenseitigen Abstand der doppel-T-förmigen Montagebögen entsprechende Länge und sind zur gegenseitigen, beweglichen, gegenüber dem benachbarten Vortriebsmesser eine Verschwenkung quer zu seiner Längsrichtung zulassenden Führung auf je einer Längsseite mit einem, an beiden Stirnenden offenen und an der Schmalseite mit einem Längsschlitz ausgestatteten Führungskanal versehen, in welchem ein T-förmiges Gleitstück, das an der andern Längsseite eines benachbarten
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Vortriebsmessers angebracht ist, mit Spiel eingreift. Die der Tunnelmitte zugekehrte Breitfläche jedes
Vortriebsmessers ist mit zahnartigen Rippen zum lösbaren Eingriff eines krallenartigen Kupplungsteiles versehen, welcher z.
B. an der Kolbenstange eines hydraulischen Zylinders befestigt ist, der an einer Seitenfläche eines
Montagebogens angebracht ist. Das aus Stahl bestehende Vortriebsmesser hat geschliffene Aussenflächen und eine
Spitze, welche auf dem zur Tunnelmitte gerichteten Teil nach vorn zu konisch verjüngt ist.
Durch diese Massnahmen wird gegenüber den bisher bekanntgewordenen Methoden zum Ausbau von
Tunneln und Stollen ein wesentlich schnellerer und damit auch ein erheblich wirtschaftlicherer Tunnel- oder
Stollenvortrieb ermöglicht, da der Ausbau bzw. die Beton-Hinterfüllung noch vor dem Einsetzen des
Gebirgsdruckes ausreichend tragfähig ist, um dann den Druck des weniger tragfähigen Gesteins auf die tragfähigeren Gesteinsschichten übertragen zu können. Dabei verhindern die auf Montagebögen abgestützten und gleichzeitig als Schalung und Armierung dienenden tafelförmigen selbsttragenden Bauelemente ein Abreissen des
Betonmantels durch die beim etwaigen Sprengen auftretenden Erschütterungen, so dass sich auch der den
Spritzbetonsicherungen anhaftende Nachteil nicht mehr auswirken kann.
Durch die abwechselnd nach beiden
Seiten der tafelförmigen Bauelemente herausgedrückten Stege bildet die Schalung mit dem hinterfüllten und vorzugsweise vibrieren Beton und mit dem Gestein des Tunnelausbruches ein völlig homogenes Gebilde, das ohne weiteres die auftretenden Gebirgsdrücke aufnimmt, so dass die weiteren Vortriebsarbeiten nicht beeinträchtigt werden.
Wenn eine Sicherung des Tunnelhangenden infolge eines solchen druckhaften Gesteins unmittelbar bis an die Ortsbrust des Vortriebs erforderlich ist, können die tafelförmigen Bauelemente auch auf die tunnelseitigen Flansche der doppel-T-förmigen Montagebögen aufgelegt und zwischen die aussenliegenden
Flansche und das den Tunnelausbruch umgebende Gestein die flächigen und vorbeweglichen Vortriebsmesser als eine vorübergehende Abstützung eingebaut werden, zumal diese auch eine begrenzte Abweichung von der
Längsrichtung zulassen. Infolge der geschliffenen Aussenflächen können sich die mit einem Teil ihrer Länge stets im Beton befindlichen Vortriebsmesser nicht mit diesen verbinden.
In den Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Einrichtung veranschaulicht.
Es zeigen : Fig. 1 einen im Vortrieb befindlichen Tunnel im vertikalen Längsschnitt ; Fig. 2 je einen eingeschalten und einen ausgebauten Ausbruchbereich in Stirnansicht bzw. im Querschnitt ; Fig. 3 einen Montagebogen mit aufliegenden, tafelförmigen, sich überlappenden Bauelementen im Querschnitt III-III der Fig. 2 ; Fig. 4 einen entsprechenden Querschnitt durch zwei Montagebögen mit einer, einen betonierten Abschnitt abschliessenden
Stirnschalung eines ersten Ausführungsbeispieles ; Fig. 5 die zugehörige Hinterfüllung der Schalung mit Kies ; Fig. 6 einen betonierten Abschnitt mit einer Stirnschalung in einer andern Ausführungsform ; Fig. 7 einen Teil eines Montagebogens ; Fig. 8 einen im Ausbau befindlichen Tunnelabschnitt mittels Vortriebsmesser zur Abstützung von druckhaftem Gestein im vertikalen Längsschnitt ;
Fig. 9 und 10 diesen Tunnelausbau in den beiden gleichen Ansichten gemäss Fig. 2 bzw. im Querschnitt X-X der Fig. 9 ; Fig. 11 einen quer zu einem Montagebogen verlaufenden Schnitt mit einer bei Vortriebsmessern verwendeten Stirnschalung in einer andern Ausführungsform ; Fig. 12 zwei nebeneinanderliegende und miteinander in Eingriff befindliche Vortriebsmesser im Querschnitt ; Fig. 13 und 14 das mit einem hydraulischen Vortriebsaggregat in Eingriff befindliche Vortriebsmesser in Draufsicht bzw. in Seitenansicht.
Bei einem in Auffahrung begriffenen Tunnel oder Stollen nach Fig. l wird das vordere Ende des Vortriebs mit Ortsbrust bezeichnet, von der mit dem nächsten Bohr- und Schiessvorgang ein weiterer Abschlag--2- hereingewonnen wird. Bis in die unmittelbare Nähe der Ortsbrust--2--sind im Tunnel Montagebögen - in geeigneten Abständen voneinander aufgestellt. Die Montagebögen --3-- entsprechen in ihrem Aussenumriss im wesentlichen dem lichten Querschnitt des fertigen Tunnels. Der vordere Montagebogen-4--, der ebenfalls ein etwa dem Ausbruch des Tunnels entsprechendes Aussenprofil aufweist, ist mit einer später näher erläuterten Stirnschalung--14--versehen.
Sobald die in Fig. l gezeigten Montagebögen--3 und 4--profilgerecht gesetzt worden sind, werden tafelförmige Aussenelemente --5-- auf den Aussenseiten der Montagebögen-3-aufgelegt. Das Auflegen erfolgt hiebei von der Sohle zum Tunnelscheitel fortschreitend. Die tafelförmigen Bauelemente --5-- sind so gestaltet, dass sie eine verlorene und selbsttragende Schalung bilden, die gleichzeitig als Armierung des fertigen Betonausbaues wirkt. Hiezu sind die tafelförmigen Bauelemente mit abwechselnd nach beiden Seiten herausgebogenen Stegen --8-- versehen, die in zueinander parallelen Reihen angeordnet sind.
Diese tafelförmigen Bauelemente --5-- können sowohl an ihren Längs- wie auch Schmalseiten überlappt und aneinander befestigt werden. Die jeweils, bezogen auf die Vortriebsrichtung, hinten liegenden Enden der Bauelemente--5--werden an den vorn liegenden Enden der Bauelemente --5-- der bereits fertigen Betonierung--7--in dem in Fig. 3 dargestellten Bereich --11-- verbunden, so dass sich ein fester Verband zwischen den nacheinander hergestellten Ausbauabschnitten ergibt. Ferner wird an der Stirnseite der fertigen Betonierung--7--ein etwa schwalbenschwanzartiger Rücksprung-14a--hergestellt, der ebenfalls den Zweck hat, einen sicheren Verband zum nachfolgenden neuen Betonierungsabschnitt herzustellen.
Wenn die tafelförmigen Bauelemente in der beschriebenen Weise eingebaut sind, ergibt sich zwischen ihnen und dem den Tunnelausbruch begrenzenden Gestein ein Hohlraum--10--, der dem von unten nach oben fortschreitenden Einbau der tafelförmigen Bauelemente--5--folgend, mit Beton hinterfüllt wird. Der Beton
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wird dabei durch Vibrieren verdichtet. Zum Ausfüllen des im Scheitel des Tunnels befindlichen, zuletzt verbleibenden Hohlraumes wird Beton durch einen Stutzen--34--eingepresst, der durch die Stirnschalung - hindurchgeht. Hiezu wird ein von einer geeigneten Betonpumpe kommender Schlauch am Stutzen - -34-- befestigt.
Der bis unmittelbar an die Ortsbrust eingebrachte Ausbau bildet auch bei noch nicht erhärtetem Beton eine zuverlässige und widerstandsfähige Abstützung des Tunnels, die bereits eingebaut ist, bevor sich der
Gebirgsdruck auswirkt. Der Einbau beeinträchtigt die Vorarbeiten an der Ortsbrust--2--in keiner Weise. Der aus Montagebögen, tafelförmigen Bauelementen und Beton-Hinterfüllung bestehende Tunnelausbau ist so widerstandsfähig, dass er auch Sprengerschütterungen standhält.
Bei Beginn des Auffahrens der ersten Meter eines Tunnels oder Stollens kann dem Beton ein Schnellbinder beigegeben werden, damit sofort die Spreng- und Bohrarbeiten fortgesetzt werden können. Sobald im Berginnern eine genügende Sicherheitszone erstellt ist, kann der Schnellbinderzusatz weggelassen werden. Die Montagebögen --3-- werden, je nach dem Gebirgsdruck, in Abständen von 1 bis 2 m gesetzt. Grössere Abstände zwischen den Montagebögen sind aus wirtschaftlichen Gründen nicht zu empfehlen, da sonst tafelförmige Bauelemente von erheblicher Stärke verwendet werden müssen.
Beispielsweise kann bei der Auffahrung eines Tunnels im normalen Gestein bei einem gegenseitigen
Abstand von 1 m zwischen den Montagebögen --3-- ein ständig abgestützter Tunnelabschnitt von 20 m gewährleistet werden, in welchem der Ausbau allen Erschütterungen beim Sprengen standhält, bis der
Betonmantel abgebunden hat. Nachdem ein Tunnelabschnitt dieser Art hergestellt ist, werden die Montagebögen stets hinten aus-und vorn wieder eingebaut.
Wenn das Gestein es zulässt, kann der Ausbau bis zu 10 bis 12 m hinter der Ortsbrust zurückbleiben und durch eine zweite Arbeitsgruppe eingebracht werden.
Die Montagebögen-3-müssen jedoch bis unmittelbar hinter dem Vortrieb eingebaut und so verteilt werden, dass eine seitliche Verschiebung durch die Sprengwirkung unmöglich gemacht ist. Die Montagebögen - -3--, die ein doppel-T-förmiges Querschnittsprofil haben, sind so bemessen, dass sie ohne Verformung die auftretenden Beanspruchungen aufnehmen und immer wieder verwendet werden können. Sobald die
Montagebögen im hinteren Bereich des Ausbaues entfernt sind, sollte die dem Tunnel zugekehrte Fläche der tafelförmigen Bauelemente mit einer Abdichtmasse bedeckt werden die in üblichem Spritzverfahren aufgebracht wird.
Wird der Tunnel dagegen in sehr gebrächem Gestein aufgefahren, so empfiehlt es sich, den Betonausbau mit Hilfe von zwei im gegenseitigen Abstand von 0, 6 bis 2, 0 m anzuordnenden Montagebögen sowie der dazu erforderlichen Verbindungsteile durchzuführen. Das Querschnittsprofil der Montagebögen wird nach der Stärke der durch den Gebirgsdruck bestimmten Beton-Tragkonstruktion gewählt, wobei die Ausbetonierung des
Tunnelabschnittes gegebenenfalls mit einem Schnellbinderzusatz in der bereits erläuterten Weise erfolgen kann.
Als Vorsichtsmassnahme und zur allgemeinen Sicherung kann gegebenenfalls eine Spritzbetonschicht vor dem Aufstellen der Montagebögen auf die gesamte oder nur einen besonders gefährdeten Teil der Ausbruchfläche aufgebracht werden. In besonderen Fällen können vor dem Setzen der Montagebögen auch Gebirgsanker zur
Sicherung eingebaut werden.
Im rechten Teil der Fig. 2 ist der Ausbau vor und im linken Teil der gleichen Figur nach dem Betonieren im Schnitt dargestellt. Hienach liegen die tafelförmigen Bauelemente--5--vor dem Betonieren auf dem äusseren Flansch -3a-- des Montagebogens --3-- auf. Die reihenförmig angeordneten und abwechselnd nach beiden Seiten ausgebogenen Stege--8--verlaufen bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel quer zur
Tunnelachse. Beim Hinterfüllen des Hohlraumes --10-- dringt der Beton--7--in die Räume hinter den
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dem Beton, dass sie von der Tunnelseite aus in die Räume hinter den zum Gestein gerichteten Ausbiegungen eindringt.
Die Betonierung bzw. der Tunnelvortrieb schreitet, bezogen auf Fig. 3 von rechts nach links fort. Die tafelförmigen Bauelemente --5-- werden mit den aneinander grenzenden Rändern im Bereich-11- übereinander gelegt, so dass die Stege --8-- innig ineinandergreifen. Dabei bleibt, in der Seitenansicht der Stege gesehen, eine Öffnung frei, in die ein den Überlappungsbereich der beiden benachbarten Bauelemente - 5-zusammenhaltender Verbindungsstab-12-eingeschoben wird. Das jeweils vorn liegende Ende des zuletzt einbetonierten Bauelementes muss, um die Verbindung mit dem folgenden Tunnelabschnitt herstellen zu können, über das Ende des Betons--7--vorstehen.
Damit der Beton --7-- beim Betonieren nicht aus dem Hohlraum --10-- zwischen den Bauelementen - und dem Gestein nach vorn herausfliessen kann, muss am vorderen Ende eines zu betonierenden Tunnelabschnittes ein Abschluss vorgesehen werden. Ein Ausführungsbeispiel hiefür ist aus Fig. 4 ersichtlich. An das zuletzt einzubetonierende Bauelement wird ein weiteres Bauelement --5-- in der oben erläuterten Weise durch Überlappung angeschlossen. Dabei wird jedoch die Überlappung des vorderen Bauelementes so gross gewählt, dass der überlappende Teil-5a-bis an das den Tunnelausbruch begrenzende Gestein herangebogen
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werden kann.
Damit der dann hinter dem vorgehenden Bauelement eingebrachte Beton den hochgebogenen, als Abschluss dienenden Teil --5a-- nicht herausdrückt, kann ein Haltedraht --5b-- zwischen dem Teil - des vorderen Bauelementes und dem gegen die Vortriebsrichtung daran angrenzenden Bauelement befestigt werden.
An Stelle von Beton können gemäss Fig. 5 die tafelförmigen Bauelemente auch mit Rollkies-13--, Splitt Filter- oder Zellbeton hinterfüllt werden. Diese Art des Ausbaues wird an den Stellen des Tunnels gewählt, an denen eine Entwässerung erforderlich ist. Der Einbau der tafelförmigen Bauelemente vollzieht sich jedoch an diesen Stellen in der gleichen Weise wie zuvor beschrieben. Alle 5 bis 8 m kann eine solche Dilatationsfuge vorgesehen werden, die zweckmässig mit einem aufklappbaren Fugenband abgedichtet wird. Das aus dem Gestein zuströmende Wasser fliesst durch die z. B. im Kies --13-- enthaltenen Hohlräume zur Tunnelsohle, wo entsprechende Durchtrittsöffnungen angebracht sind, die ein Aufstauen und eine dadurch verursachte Druckbildung verhindern.
Wenn das Wasser hinter den Bauelementen verdrängt werden soll, besteht die Möglichkeit, Zement in die Hinterfüllung --13-- einzupressen.
Der zu betonierende Hohlraum --10-- kann gemäss Fig. 6 auch in anderer Weise abgeschlossen werden.
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Bauelementes aufnimmt. Dieses Ende wird von der stegartigen Unterseite--15--des Vorbaues--14--beim Betonieren abgedeckt, wie dieses die Fig. 6 zeigt. Durch den dachförmig vorspringenden Vorbau ergibt sich in der Stirnfläche des fertigen Betonierungsabschnittes ein entsprechender Rücksprung, in den der Beton des nächsten Betonierungsabschnittes eindringt, so dass eine etwa schwalbenschwanzförmige Verbindung zwischen dem zuerst und dem danach eingebrachten Beton entsteht.
Sobald der Beton ausreichend gefestigt ist, werden entsprechend dem Tunnelvortrieb im fertig ausgebauten Tunnelabschnitt die hinteren Montagebögen abgebaut und vor Ort wieder aufgebaut, wobei der den neuen Betonierungsabschnitt vorn begrenzende Montagebogen wieder eine Stirnschalung aufweist und mit seinem Aussenflansch-3a-dicht am Tunnelausbruch steht.
Vorwiegend besteht ein Montagebogen --3-- gemäss Fig.7 aus zwei Bogenteilen, die in der dargestellten
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--3b-- derGelenkklappen-18a und 18b-befestigt. Durch die sich deckenden Öffnungen in den Gelenkklappen-18a und 18b-ist ein das Gelenk bildender Bolzen --17-- hindurchgesteckt und auf geeignete Weise gegen axiales Verschieben gesichert.
An den aneinander grenzenden Stirnflächen der beiden Bogenteile des Montagebogens sind zwischen dem Aussenflansch --3a-- und dem Innenflansch-3b-jeweils hochkant zum Steg der im Querschnitt doppel-T-förmigen Bogenteile stehende Querflansche-19a und 19b-befestigt. Diese Querflansche weisen bündig aufeinanderliegende Öffnungen auf, durch die ein Kopfbolzen --20-- hindurchgesteckt wird. Im
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Wenn der Tunnel oder Stollen im druckhaften Gestein aufgefahren wird, so müssen die Tunnelwände bis zur Vortriebsbrust bzw. Ortsbrust gesichert werden. In einem solchen Falle wird gemäss der Darstellung in den Fig. 8 bis 14 vorgegangen. Nach Fig. 8 sind die vordersten Montagebögen-3-lediglich zur Führung von die
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Montagebögen entspricht der Dicke des herzustellenden Betonausbaus.
Nachdem die Montagebögen profilgerecht eingebaut und verankert sind, werden die Vortriebsmesser - -22-- angebracht. Die Vortriebsmesser bilden dabei einen den Innenraum des Tunnels umhüllenden Mantel.
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Bei einem solchen Tunnelausbau werden nach Fig. 9 die tafelförmigen Bauelemente --5-- auf die Innenflansche-3b-der Montagebögen aufgelegt, wogegen die Vortriebsmesser an den Aussenflanschen - dieser Montagebögen abgestützt sind. Der zwischen den Vortriebsmessern --22-- und den Bauelementen befindliche Hohlraum wird in der zuvor erläuterten Weise mit Beton --7-- ausgefüllt. Dadurch liegen die Vortriebsmesser --22-- mit ihren hinteren Enden im Beton. Dabei wird der zu betonierende Hohlraum durch der Bogenform angepasste Klötze oder Bretter--3c--verschlossen, die zwischen den Vortriebsmessern --22-- und den Bauelementen --5-- angeordnet sind.
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An Stelle der Klötze oder Bretter--3c--ist bei der Ausführungsform nach Fig. ll ein Montagebogen mit Stirnschalung nach Fig. 6 verwendet. Die Vortriebsmesser--22--liegen wieder an dem Aussenflansch --3a-- der Montagebögen--3--an, wogegen die vom Beton zunächst frei zu haltenden vorderen Enden der tafelförmigen Bauelemente --5-- in den Hohlraum eingreifen, der dadurch gebildet wird, dass der mit dem aussenliegenden Flansch--3a--bündige Vorbau--14--der Stirnschalung von dem tunnelseitigen Flansch --3b-- einen Abstand--16--hat. Beim Vorbewegen der Vortriebsmesser--22--ergibt sich zwischen dem bereits eingebrachten Beton und dem Gestein ein Hohlraum --7a--, in den nachträglich Beton eingepresst wird.
Die Vortriebsmesser--22--bestehen entsprechend Fig. 12 aus je einem plattenförmigen Hohlkörper, der eine dem zweifachen bis dreifachen gegenseitigen Abstand der im Profil doppel-T-förmigen Montagebögen --3-- entsprechende Länge hat. An einer Längsseite bzw. Schmalseite befindet sich ein von aussen durch einen
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dem Tunnelprofil anpassen lassen, vgl. Fig. 9.
Die Vortriebsmesser --22-- sind entsprechend Fig. 13 an der dem Tunnel zugekehrten Breitfläche mit zahnartigen Rippen--29--versehen, die zum lösbaren Eingriff eines krallenartigen Kupplungsteiles--31-dienen. Dieser Kupplungsteil --31-- ist -am freien Ende einer aus einem hydraulischen. Zylinder-23ausfahrbaren Kolbenstange --24-- vorgesehen. Als Widerlager für den hydraulischen Zylinder--23--dient einer der Montagebögen--3--, vorzugsweise wird hiezu der mit der Stirnschalung versehene Montagebogen --3-- verwendet, der den zuletzt betonierten Abschnitt vorn begrenzt.
Der hydraulische Zylinder--23--ist entsprechend der Fig. 8 mit einer Druckmittelpumpe verbunden und wird jeweils an dem Vortriebsmesser --22-- angesetzt, das vorgeschoben werden soll. Dadurch, dass die Vortriebsmesser--22--einzeln vorgeschoben werden können, erübrigt sich eine kostspielige hydraulische Anlage. Damit die aus Stahl bestehenden Vortriebsmesser sich nicht mit dem Beton der Hinterfüllung verbinden können, sind ihre Aussenflächen glatt geschliffen. Jedes Vortriebsmesser--22--ist mit einer Spitze--30--ausgestattet, welche auf dem zur Tunnelmitte gerichteten Teil nach vorn zu konisch verjüngt ist.
Im übrigen ist die Sicherung des vor dem fertigen Ausbau liegenden Tunnelabschnittes durch die Vortriebsmesser ausserordentlich anpassungsfähig und kann mit wenigen Hilfskräften durchgeführt werden.
Um den Beton in den am höchsten gelegenen Teil des hinter den tafelförmigen Bauelementen gebildeten Hohlraumes einpressen zu können, ist vorzugsweise an dem mit der Stirnschalung versehenen Montagebogen ein Stutzen--34--angeordnet, an dem ein den Beton unter Druck zuführender Schlauch angeschlossen werden kann.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Ausbau von Tunneln und Stollen mittels einer verlorenen Schalung in Form von tafelförmigen Bauelementen, welche zu einem, dem Ausbruch entsprechenden Profil aneinanderreihbar sind,
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doppel-T-förmigen, bis unmittelbar an den Vortriebsstoss (2) heran einzubauenden Montagebögen (3) zur Abstützung der ebenfalls Bestandteil des Bausatzes bildenden, selbsttragend ausgebildeten, tafelförmigen, abwechselnd nach beiden Seiten mit herausgebogenen Stegen versehenen, in den Ausbau als bleibende Armierung eingehenden Bauelemente (5) sowie aus einer den zu betonierenden Hohlraum (10) abschliessenden Stirnschalung (5a, 14) und gegebenenfalls aus Vortriebsmessern (22) zur Abstützung für das den Tunnelausbruch umgebende Gestein, und dass die tafelförmigen Bauelemente (5) sich überlappend auf den Montagebögen (3),
welche eine dem lichten Querschnitt des ausgebauten Tunnels (1) entsprechende Umrissform haben, von der Sohle zum Tunnelscheitel fortlaufend aufgelegt sind.
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