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Patentbeschreibung Mehrzweck = Saug = und Spülgerät , vorzugsweise
für Operationen am Ohr Die Erfindung betrifft ein Saug= und Spülgerät, dessen Einsatz
bei sämtlichen Operationen am Ohr, angefangen von der Warzenfortsatzausräumung bis
zur Stapesoperation möglich ist. Seine Aufgabe ist das Absaugen und Wegspülen der
beim Arbeiten mit Instrumenten, besonders mit dem elektrischen Bohrer anfallenden
Knochenspäne, Blutgerinnsel, des Eiters, kleiner Gewebeteilchen u.a.
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Unter den gleichen Aspekten bietet sich dieses Mehrzweck= Saug= und
Spülgerät auch bei neurochirurgischen Operationen, in der Handchirurgie und bei
Eingriffen im Bereich der Nasennebenhöhlen an.
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Es sind bereits Spül- und Sauggerät für Operationen am Ohr bekanntgeworden,
die jedoch die mannigfachen Forderungen, die während einer Operation an ein solches
Gerät gestellt werden messen, bisher nur zu einem geringen Teil erfüllen konnten.
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Die Geräte, die durch ein großlumiges Saug- und kleinlumiges Spülrohr
an einem Handstück gekennzeichnet sind eignen sich nur für relativ grobe Eingriffe,
wie z*B. zur Warzenfortsatzausräumung. Dagegen sind derartige Geräte für die subtilen
Opsrationen im Mittelchr durch den Gebdrgang oder nach der Warzenfortsatzausräumung
unzureichend, da die doppelläufigen
und damit relativ. massigen
Geräte während des Operierens mit den feinen Instrumenten unter der Lupe oder dem
Mikroskop das ohnehin enge Blickfeld noch weiter einschränken.
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Die bisher bekanntgewordenen Spül= und Sauggeräte haben auf Grund
ihrer Unzulänglichkeiten nur eine sehr begrenzte Verwendung in der Ohrchirurgie
gefunden. Der "Spül= und Saughandgriff" nach VENKER, selbst nach Modifikation durch
WEICHMANN, erfüllt nicht die Anforderungen, die in der hörverbessernden Mittelohrchirurgie
an ein Spül= und Sauggerät gestellt werden müssen.
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Neben der schon erwähnten Einengung des Blichfeldes durch die Doppelläufigkeit
der Ansätze sind letztere für das Saugen und Spülen im Mittelrohr, z.B. an oder
zwischen den Gehörknöchelchen zu groß Für die letztgenannten Eingriffe werden meist
die Absaugröhrchen bzw4 die Spülkanülen nach ZÖLINER verwendet, die, wie ihr Name
sagt, e n t w ed e r zum Absaugen o d er zur Spülung benutzt werden. Um dem Operateur
das Auswechseln des Absaugröhrchens gegen die Spülkanüle - un-d umgekehrt - zu ersparen,
wurde ein Spül= und Sauggerät vorgeschlagen, das beide Vorgänge durch ein Röhrchen
gestattet. Dieses "Spül= und Sauggerät, insbesondere zur Behandlung der Ohren."
von KELLER (DBP Nr. 1 101 702) weist jedoch andere Nachteile auf. So führt die Y-förmige
Einmündung der Spül= und Saugleitung im Kopfteil des Gerätes zum-Ansatz von Knochenspänen,
Gewebeteilohen u.a.
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und damit zur Verlegung der beiden Röhrchen. Das häufige Verstopfen,
instesondere der Saugleitung, behindert und verzögert die Durchführung der Operation
beträchtlich. Außerdem gestatten Geräte dieser Art, wen sie handlich sein sollten,
nur einen kleinen Querschnitt der Bohrungen in den Leitungen, so daß bei Eingriffen
mit Anfall größerer Knochensplitter z.b. bei der
den meisten Mittelohroperationen
vorausgehenden Warzenfortsatzausräumung bisher ein anderer Saugers wie z.B. der
nach VENKER-WEICHMANN benutzt werden muß. -Einen weiteren Nachteil stellt die einfache
Verbindung zwischen dem Konus des Mundstücks und dem Innenkonus der Röhrchen dar,
die es nicht gestattet, die Röhrchen in einer der jeweiligen Onerationssituation
entsprechenden, für den Operateur wünschenswert-en Stellung zu fixieren. Nachteilig
erweist sich auch der Absperrmechanismus für die Spül und Saugleitung, der gleichbleibende
Qualität und Abmessungen der verwendeten Gummischläuche erfordert, eine korrekte
Abdichtung der Leitungen nicht gewährleistet und nach kurzem Gebrauch die Schläche
abschert.
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Der angemeldeten Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dem Operateur
ein Spül= und Sauggerät an die Hand zu geben, das in der t-echnischen Konzeption
möglichst unkompliziert in der gesamten Ohrchirurgie, angefangen von der Warzenfortsatzausräumung
bis zur Stapesoperation, bei neurochirurgischen Operationen und Eingriffen im Bereich
der Nasennebenhöhlen universell verwendbar ist, trotz eines einfachen Absperrmechanismus
eine korrekte, -wechselseitige Sperrung der Saug= und Spülleitung gestattet, durch
eine großkalibrige Saugleitung eine störungsfreie Funktion zarantiert, durch anschraubbare,
leicht zu pflegende Ansatzrohre dem Operateur eine einfache, zweckentsprechende
Handhabung ermöglicht und in der äukeren Gestaltung praktisch und handlich ist.
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Das "Mehrzweck= Saug= und Spülgerät, vorzugsweise für Operaw tionen
am Ohr" besteht aus einer gegen eine Grundplatte (8) beweglichen Deckplatte (7),
die mittels zweier Schrauben (9) in den vorn-seitlich gelegenen Abwinkelungen beider
Platten verbunden sind. Beide Platten (7,8) sind auch an ihrem hinteren Teil abgewinkelt
und zum Absperrmechanismus gestaltet, wobei die Spannung der Feder (10) zwischen
den Platten wesentlich ist.
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Der vordere Teil der Grundplatte (8) ist zu einer Stirnwand abgewinkelt,
an der das. Saugrohr (5) befestigt ist. Durch diesen Aufbau ist der Forderung nach
Unkompliziertheit und geringem ökonomischen Aufwand bei größtmöglichem Nutzeffekt
Rechnung getragen.
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Das Saugrohr (5) ist gerade und großkalibrig gestaltet und die Zuführung
des Sp.ülrohres (6) erfolgt in ihrem hinteren Anteil seitlich, so daß ein Verstopfen
-der Leitung als eine Störung der Funktion-ausgeschlos-sen ist. Der vordere Teil
des Saugrohres (5) wurde durch einen Innenkonus und ein Außengewinde zur Aufnahme
von verschiedenartigen Ansatzrohren (1) entwickelt. Damit sind an das Saug=und Spülgerät
feinste Ansatzrohre (1), z.B.
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mit einem Außendurchmesser von 0,5 mm, wie sie bei Stapesoperationea
erforderlich werden. können, aber auch -großkalibrige Ansatzrohre. (-1), z.B, bis
zu einem Innendurchmesser von 4 mm und damit bis zur Innenabmessung des Saugrohres
(5), wie- sie bei neurochirurgischen Operationen und bei Warzenfortsatzausräumungen
zweckmäßig sind, anbringbar.
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Auf diese weise wurde eine wirkliche universelle Verwendbarkeit dieses
Gerätes erreicht. Der hintere Anteil des Saug=- und Spülrohres (5,6) läuft in einer
Olive aus und dient somit zur Anbringung des Saugschlauches (11) und des Spülschlauches
(12).
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Beide Gummischläuche (11,12) werden durch die zum Absperrmechanismus
abgewinkelten - und als Klemmstücke bezeichneten- hinteren Anteile der Grund= und
Deckplatte (8,7) geleitet. Durch die Spannung der Feder (10) zwischen den beiden
Platten (7,8) ist in Ruhe =oder Saugstellung (siehe Figur 3) der zwischen den Klemmstücken
beider Platten gelegene Spülschlauch (12) abgequetscht und der unter dem Klemmstück
der Deckplatte (7) gelegene Saugschlauch(11) offen und damit bei angeschlossener
Vakuumpumpe funktionstüchtig. Nach Überwindung der Federspannung ( s.lO) durch Druck
auf die Deckplatte (7) kehrt sich die Funktion der Klemmstücke um, d.h. in Funktions=
oder Spülstellung (siehe Figur 4) ist der unter dem Klemmstück der Deckplatte (7)
gelegene Saugschlauch (11) abgequetscht, dagegen der zwischen den Klemmstücken beider
Platten (7,8) gelegene Spülschlauch (12) offen und damit für die Spülung funktionstüchtig,
Durch diese Gestaltung des Absperrmechanismus wird eine einfache, aberkorrekte Sperrung
der Saug= und Spülleitung erreicht.
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Der Innenkonus und das Außengewinde an dem vorderen Teil des Saugrohres
(5) dienen zur Anbringung von in Form und Abmessung verschiedenen Ansatzrohren (1),
wobei die Verbindung durch Konus (2) des Anßatsrohres (1) möglich und die Fixierung
das selben an dem Saugrohr (5) durch die Überwurfmutter (4) gewährleistet wird.
Die überwurfmutter ist durch den Federring (3)
an dem Konus (2)
gesichert. In Ruhe= oder Saugstellung erfolgt nach Anschluß einer Vakuumpumpe an
die Saugleitung (11) durch das Ansatsrohr(1) das Absaugen und nach Uberwindung der
Federspannung durch Druck auf die Deckplatte (7) und der damit vollständigen Schließung
der Saugleitung (11) durch das gleiche Ansatzrohr der Spülvorgang. Es be-steht damit
nicht nur die Möglichkeit, verschiedene Ansatzrohre an dem Gerät anzubringen, sondern
diese auch in einer dem Operateur handlichen und der Operationssituation entsprechenden
Stellung zu fixieren.
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Die Möglichkeit der starren Verbindung zwischen Ansatzrohr und dem
Saug= und Spülgerät hat weiterhin-den Vorteil, daß erstere-s neben der ursprünglichen
Funktion gleichzeitig zum Zurückhalten von Gewebe u.ä. benutzt, womit das Arbeiten
erleichtert und sogar eine Assistenz erspart werden kann.
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Die feineren Ansatzrohre müssen, um nicht zu verstopfen, insbesondere
nach, in einzelnen Fallen auch während der Operation gesäubert werden. Um dies zuerleichtern,
wurde der Konus (4) bei Ansatzrohren mit einem Innendurchmesser unter 3 mm mit einer
einheitlichen Bohrung versehen, die den Ansatz einer üblichen Injektionsspritze
gestattet. Die Spritze wird mit dem Konus in die Bohrung eingeführt und das Ansatzrohr
(1) durchgespült,und auf diese Weise gesäubert. Damit ist auch das Problem der Wartung.
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des Gerätes, insbesondere der feinen Ansätze, giinstig gelöst.
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Die Griffigkeit und damit die sichere Handhabung des Mehrzweck~ Saug-
und Spülgerätes ist durch eine besondere Gestaltung der Deckt und Grundplatten (7,8)
bzwZ nur ihrer Oberflächen durch fliffe1un oder Aufrauhen gewährleistet.