DE1903344B1 - Verfahren zur Herstellung verdichteter Graphitgegenstaende - Google Patents

Verfahren zur Herstellung verdichteter Graphitgegenstaende

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DE1903344B1
DE1903344B1 DE19691903344 DE1903344A DE1903344B1 DE 1903344 B1 DE1903344 B1 DE 1903344B1 DE 19691903344 DE19691903344 DE 19691903344 DE 1903344 A DE1903344 A DE 1903344A DE 1903344 B1 DE1903344 B1 DE 1903344B1
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graphite
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worm
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DE19691903344
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English (en)
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Franciszek Olstowski
Guebert Kenneth Walter
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Dow Chemical Co
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Dow Chemical Co
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B35/00Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products
    • C04B35/515Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics
    • C04B35/52Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite
    • C04B35/536Shaped ceramic products characterised by their composition; Ceramics compositions; Processing powders of inorganic compounds preparatory to the manufacturing of ceramic products based on non-oxide ceramics based on carbon, e.g. graphite based on expanded graphite or complexed graphite

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Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von verdichteten Graphitgegenständen aus in Form von Einzelteilchen vorliegendem, wurmförmigem Graphit.
  • Es ist bekannt, daß expandierter Graphit in Wurmform komprimierbar ist, wobei derartige Massen aus wurmförmigem Graphit zu verformten Strukturen verformt werden können, welche annähernd die theoretische Dichte von Graphit besitzen. Es ist jedoch bekannt, daß bei der Komprimierung von Massen aus wurmförmigem Graphit gewöhnlich derartig große Volumenänderungen erforderlich sind, daß ernsthafte mechanische Schwierigkeiten auftreten, und zwar insbesondere bei der Herstellung von Strukturen mit einer relativ hohen Dichte.
  • Die Erfindung schafft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von zusammenhaftenden Graphitstrukturen aus wurmförmigem Graphit, bei dessen Durchführung die Volumenänderungen während der Komprimierung auf ein Minimum herabgesetzt werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung verdichteter Graphitgegenstände aus wurmförmigem Graphit niederer Dichte durch Komprimieren in mehreren Stufen besteht darin, daß man zuerst die wurmförmigen Graphiteinzelteilchen einzeln oder in kleinen Schuppen, Agglomeraten oder Klumpen zu flachen Schuppen mit einer Teilchendichte von 0,25 bis 1,5 g/cm3 komprimiert, worauf eine Masse aus den komprimierten Graphitteilchen zu einem zusammenhaftenden monolithischen Gegenstand mit einer Dichte von 1,0 bis 2,1 g/cmS komprimiert wird.
  • Es wurde gefunden, daß das Zusammenhaften derartiger Schuppen sowie ihre Ineinanderverzahnung, falls sie in Form einer willkürlich angeordneten Masse komprimiert werden, dazu ausreicht, eine zusammenhaftende integrale monolithische Struktur mit guter Strukturfestigkeit zu erzeugen. Durch Komprimierung der einzelnen Teilchen oder kleinen Klümpchen aus Teilchen wird eine Masse aus flachen, unregelmäßig geformten, schuppenartigen Teilchen, die nachstehend als »komprimierte Schuppen» bezeichnet werden, erhalten. Die Schüttdichte dieser Schuppen ist im Vergleich zu der wurmförmigen Form vor der Komprimierung vergleichsweise hoch. Es ist daher nur eine minimale Volumenänderung erforderlich, um eine Masse aus derartigen flachen Teilchen zu einer Struktur mit einer relativ hohen Dichte zu verpressen. Eine Struktur, die aus derartigen komprimierten Schuppen hergestellt worden ist, ist physikalisch von einer direkt aus wurmförmigem Graphit verpreßten Struktur nicht zu unterscheiden und besitzt im wesentlichen dieselben elektrischen und thermischen Eigenschaften.
  • Überraschenderweise besitzen erfindungsgemäß hergestellte Preßlinge überlegene Eigenschaften gegenüber Preßlingen, die direkt aus wurmförmigem Graphit unter Verwendung von Bindemitteln hergestellt wurden.
  • Aus der USA.-Patentschrift 3 404061 war bekannt, auf mindestens das 80fache expandierten Graphitteilchen ohne Verwendung eines Bindemittels integrierte Platten herzustellen, weil bei derart voluminös expandierten Graphitteilchen eine mechanische Verzahnung bei Verpressen erfolgt.
  • Die Erfindung zeigt, daß dies tatsächlich nicht zutrifft und aus bereits vorkomprimiertenPlattenschuppen mit den typischen Gleiteigenschaften von Graphit ein Produkt mit überlegener Festigkeit erhalten wird.
  • So beträgt die Zugfestigkeit der erfindungsgemäß er- hältlichen Preßlinge mehr als das Doppelte der nach bekanntem Verfahren unter gleichem Druck hergestellten Preßlinge.
  • Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird normaler Schuppengraphit bei sehr hohen Drucken zuerst senkrecht zur Gitterschichtebene und dann in Richtung der Schichtebene zu einem Graphitpreßling verschweißt. Durchgeführte Versuche zeigen, daß erfindungsgemäß hergestellte Produkte bis zu 200fach bessere Zug- und Druckfestigkeiten sowie eine überlegene Anisotropie aufweisen.
  • Der erfindungsgemäß verwendete wurmförmige Graphit ist eine komprimierbare Form eines Graphits, der durch Einführung einer Einlagerungsverbindung zwischen die Schichten aus natürlichem oder synthetischem Graphit sowie durch Expandieren des auf diese Weise behandelten Graphits durch Erhitzen auf eine Temperatur oberhalb 2000 C und gewöhnlich oberhalb 500"C hergestellt worden ist. Beispielsweise kann wärmeexpandierbarer Graphit dadurch hergestellt werden, daß Graphitteilchen mit einer Einlagerungsverbindung kontaktiert werden, beispielsweise mit rauchender Salpetersäure, rauchender Schwefelsäure, Mischungen aus konzentrierter Salpetersäure und Schwefelsäure oder Perhalogensäuren.
  • Die behandelten Graphitteilchen können anschließend von überschüssiger Einlagerungsverbindung freigewaschen und gegebenenfalls getrocknet werden.
  • Der erhaltene behandelte Graphit kann um das 20- bis 600fache seines Volumens durch Wärme, beispielsweise mittels einer Propanflamme, expandiert werden.
  • Ein derartiger expandierter wurmförmiger Graphit ist gewöhnlich leicht und liegt in Form von Einzelteilchen in einer wurmförmigen Form vor. Dieser Graphit ist leicht zu geformten monolithischen Strukturen verformbar und komprimierbar.
  • Eine Komprimierung eines derartigen expandierten wurmförmigen Graphits längs einer einzigen Achse erzeugt eine kompakte integrale Struktur mit einer hohen elektrischen und thermischen Anisotropie.
  • Sowohl der elektrische als auch der thermische Widerstand sind in der Kompressionsrichtung am höchsten und in der Richtung senkrecht zu der Kompressionsrichtung am niedrigsten. Das Anisotropieverhältnis derartiger komprimierter Strukturen steigt mit wachsender Komprimierung bis zu der theoretischen Dichte des Graphits oder bis zu einem Wert nahe der theoretischen Dichte. Eine Komprimierung von wurmförmigem Graphit in zwei Richtungen setzt merklich die Anisotropieeigenschaften der komprimierten Struktur herab, während eine isostatische Komprimierung eine Struktur mit geringfügiger oder überhaupt keiner Anisotropie erzeugt.
  • In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Teilchen oder Agglomerate von Teilchen aus wurmförmigem Graphit unter Bildung sehr dünner, flacher, spitzer, irregulärer und schuppenähnlicher getrennter Teilchen komprimiert, wobei diese Teilchen einen vielfach größeren Durchmesser als die ursprünglichen Teilchen oder die Teilchenagglomerate besitzen und höhere Verhältnisse Durchmesser zu Dicke aufweisen. Eine derartige Komprimierung kann nach jeder üblichen Methode erfolgen, beispielsweise durch Durchführen von wurmförmigen Graphitteilchen zwischen Walzen oder durch Pressen zwischen flachen Platten. Die schnellste und wirksamste Methode besteht jedoch darin, derartige Teilchen zwischen Walzen durchzuleiten.
  • Wurmförmiger Graphit, der sich für eine Komprimierung zu festen und gleichmäßigen kompakten Stücken eignet, besitzt eine scheinbare Schüttdichte von 0,002 bis 0,02 g/cm3. Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird derartiger Graphit zu komprimierten Schuppen verarbeitet, die eine Teilchendichte zwischen 0,25 und 1,5 g/cm3 und eine scheinbare Schüttdichte von 0,03 bis 0,2 g/cm3 besitzen. Die Dichte derartiger komprimierter Graphitschuppen läßt sich in einfacher Weise durch Variieren der Kraft und, in gewissem Ausmaße, der Kompressionszeit steuern. Werden Walzen zur Herstellung derartiger Schuppen aus wurmförmigem Graphit verwendet, dann läßt sich die Dichte der komprimierten Schuppen in einfacher Weise durch Einstellung des Spaltes zwischen den Walzen sowie ihrer Drehgeschwindigkeit steuern. Ein großer Spalt zwischen den Walzen und eine hohe Walzengeschwindigkeit erzeugen Schuppen mit niedriger Dichte, während ein kleinerer Walzenspalt und niedrige Walzengeschwindigkeiten die Bildung von Schuppen mit einer höheren Teilchendichte zur Folge haben. Die Dichte derartiger Schuppen läßt sich ferner dadurch erhöhen, daß das Material durch mehr als ein Walzenpaar geführt wird oder das Material öfter durch die gleichen Walzen geleitet wird.
  • Nachdem der wurmförmige Graphit unter Bildung dünner und biegsamer komprimierter Graphitschuppen der gewünschten Dichte komprimiert worden ist, wird eine willkürlich angeordnete Masse aus diesen Schuppen unter Bildung einer geformten Struktur verpreßt. Eine Komprimierung einer Masse aus derartigen Schuppen längs einer einzigen Achse erzeugt ein kompaktes Material oder eine Struktur, welche einer Masse oder Struktur entspricht, die direkt aus dem wurmförmigen Graphit hergestellt worden ist.
  • Eine derartige Masse besitzt eine hohe elektrische und thermische Anisotropie. Sowohl die elektrische als auch die thermische Widerstandsfähigkeit sind in der Kompressionsrichtung am höchsten und am niedrigsten in der Richtung, die senkrecht zu der Kompressionsrichtung steht. Das Anisotropieverhältnis einer derartigen Struktur steigt mit erhöhter Kompression bis zu der theoretischen Dichte des Graphits oder bis zu einem Punkt in der Nähe der theoretischen Dichte.
  • Eine Komprimierung in zwei Richtungen hat eine merkliche Herabsetzung der Anisotropieeigenschaften der komprimierten Struktur zur Folge, während eine isostatische Komprimierung eine Struktur erzeugt, die keine oder nur eine geringfügige Anisotropie aufweist. Durch eine ausgewählte Kompression lassen sich daher geformte Strukturen aus komprimierten Graphitschuppen herstellen, die eine Dichte von 1,0 bis 2,1 g/cm3 besitzen und ein Anisotropieverhältnis von praktisch 1 bis zu 150:1 aufweisen.
  • In überraschender Weise wird aus derartigen komprimierten Schuppen ein Produkt erhalten, dessen Eigenschaften mit einem Produkt vergleichbar sind, das durch Verpressen von wurmförmigem Graphit hergestellt worden ist. Dabei ist erfindungsgemäß jedoch nur eine Volumenverminderung von 5:1 bis 70:1 erforderlich, um zu einem kompakten Material zu kommen, das eine Dichte von ungefähr 2,0 g/cm3 besitzt. Demgegenüber ist bei der direkten Komprimierung eine Volumenverminderung von ungefähr 100: 1 bis 1000: 1 erforderlich, um- aus dem wurmförmigen Graphit zu einer Struktur mit der gleichen Dichte zu gelangen.
  • Die Bildung einer integralen monolithischen Struktur aus komprimierten Graphitschuppen erfordert gewöhnlich einen Druck von wenigstens 21 kg/cm2, um ein gutes Haftvermögen und eine Dichte von ungefähr 1,0 zu erzielen. Mit steigender Kompressionskraft wächst die Dichte der fertigen Struktur. Drücke oberhalb ungefähr 3500 kg/cm2 erhöhen zwar die Dichte der Struktur, es müssen jedoch erhebliche Kräfte angewendet werden, um die Dichte noch merklich zu steigern. Die Anwendung einer Druckkraft von 21 bis 350Q kg/cm2 wird daher gewöhnlich bevorzugt.
  • Strukturen mit hoher Dichte, welche verbesserte mechanische Eigenschaften besitzen, können er findungsgemäß dadurch hergestellt werden, daß die komprimierten Schuppen mit einem festen organischen oder anorganischen Bindemittel vor der Komprimierung zur Bildung der zusammenhaftenden Struktur vermischt werden. Gewöhnlich wird das organische oder anorganische Bindemittel in Form eines feinen Pulvers eingesetzt, dessen Teilchen beispielsweise eine Größe von 0,044 bis 0,149 mm besitzen, wobei die eingesetzte Menge 2 bis 55 Gewichtsprozent und vorzugsweise 5 bis 45 Gewichtsprozent des Bindemittels, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, beträgt. Geeignete Bindemittel sind beispielsweise feste organische Polymere, andere organische Verbindungen, die bei der Pyrolyse einen klebenden Rückstand ergeben, oder anorganische glasähnliche Bindemittel.
  • Beispiele für organische Polymere, die sich erfindungsgemäß eignen, sind Polyäthylen, Acryl- und Methacrylpolymere, Polystyrolepoxyde, Phenolformaldehyde, Polyamide, Polyester, Polyvinylchloride, Polycarbonate, Polytetrafluoräthylen, Polyvinylidenfluorid, Polyurethane oder CopolymereoderMischungen dieser Materialien. Diese Bindemittel können zusammen mit irgendeinem Katalysator oder Vernetzungsmittel verwendet werden.
  • Beispiele für andere einen organischen Rückstand bildende Substanzen, die sich erfindungsgemäß eignen, sind Steinkohlenteerpeche, natürliche Asphalte, Phenolformaldehyd, Harnstofformaldehyd, Polyvinylidenchlorid oder Copolymere, die Polyvinylidenchlorid enthalten, Polymere von Furfurylalkohol, Polyacrylnitril, Zucker oder Saccharide.
  • Beispiele für anorganische glasartige Bindemittel, die sich erfindungsgemäß eignen, sind glasartige Materialien, zu denen auch glasbildende Oxyde zu rechnen sind, beispielsweise Boroxyd, Siliciumdioxyd, Phosphorpentoxyd, Germaniumoxyde oder Vanadinpentoxyd. Es kommen auch andere anorganische Salze in Frage, die als Gläser erhalten werden können, beispielsweise Berylliumfluorid, sowie bestimmte Sulfate, Chloride und Carbonate. Erfindungsgemäß besonders geeignet sind diejenigen Glasbildner, welche den Graphit »benetzen«, wie beispielsweise B203, P2O5 oder V2Os. Im Handel erhältliche Gläser eignen sich ebenfalls als Bindemittel. Typische Beispiele für derartige Gläser sind Massen, welche verschiedene Mengen an zwei oder mehreren der folgenden Oxyde enthalten: Siliciumdioxyd, Aluminiumoxyd, Natriumoxyd, Kalium oxyd, Magnesiumoxyd, Kupfer(I)-oxyd, Bariumoxyd, Bleioxyd oder Boroxyd.
  • Glasbildende Oxyde sind diejenigen Oxyde, die für eine Bildung von Oxydgläsern unerläßlich sind. Es liegt nahe, daß viele der vorstehend genannten Oxyde auch in Kombination mit anderen Materialien zur Gewinnung von Gläsern verwendet werden können.
  • Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
  • Beispiel 1 Wurmförmiger Graphit mit einer Schüttdichte von ungefähr 0,004 g/cm3 wird in Form von einzelnen Teilchen sowie in Form von Teilchenagglomeraten auf ein sich bewegendes Band gegeben, das durch zwei Walzen mit einem Durchmesser von 15 cm geleitet wird. Das Band besitzt einen Spielraum von ungefähr 0,025 mm. Die Teilchen werden zwei- bis dreimal zwischen den Walzen durchgeführt, und zwar mit einer linearen Geschwindigkeit von ungefähr 1,5 m/ Minute, wobei flache unregelmäßige und spitze Schuppen erhalten werden, die eine Länge von ungefähr 1,3 cm bis einige Zentimeter und Dicken von 0,025 bis 0,125 mm besitzen. Derartige Schuppen besitzen eine Teilchendichte von 0,5 bis 1 g/cm3, wie sich durch Eintauchen in Flüssigkeiten ermitteln läßt. Die Schüttdichte eines leicht gestampften Volumens aus derartigen Schuppen beträgt ungefähr 0,037 g/cm3, was einer Verdichtung um das ungefähr 10fach gegenüber dem Volumen des ursprünglichen wurmförmigen Graphits bedeutet.
  • Eine 9-g-Probe aus derartigen komprimierten Schuppen wird in eine Form mit Abmessungen von 11,7 3,2 10 cm gegeben, worauf eine Komprimierung in einer Richtung unter einer Kraft von 1190 kg/cm2 längs der 10-cm-Achse erfolgt. Die Kompression dauert 1 Minute. Das Produkt einer derartigen Komprimierung ist eine biegsame Folie mit einer Dicke von 1,25 mm, einer Dichte von 1,73 g/cm3, einer Zugfestigkeit von 97 kg/cm2 und einem spezifischen Widerstand (in der Ebene der Folie) von 386 Mikroohm-cm.
  • Im Vergleich dazu wird eine 9,2-g-Charge aus wurmförmigem Graphit mit einer Höhe von 90 cm in einer Form mit einer Abmessung von 11,7 3,2 cm zu einer Höhe von 10 cm verpreßt und anschließend in einer Richtung in der gleichen Form unter einer Kraft von 1190 kg/cm2 während einer Zeitspanne von 1 Minute komprimiert. Das komprimierte Produkt ist eine Folie mit einer Dicke von 1,65 mm, einer Dichte von 1,49 g/cm3, einer Zugfestigkeit von 45 kg/cm2 und einem spezifischen Widerstand (in der Ebene der der Folie) von 560 Mikrohm-cm.
  • Beispiel 2 Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise wird wurmförmiger Graphit mit einer Schüttdichte von ungefähr 0,004 g/cm3 in Form von einzelnen Teilchen sowie in Form von kleinen Teilchenagglomeraten auf ein sich zwischen Walzen bewegendes Band gegeben. Das komprimierte Produkt besteht aus flachen, unregelmäßigen und spitzen Schuppen mit einem Verhältnis Dicke zu Länge von ungefähr 60:1 bis ungefähr 500:1 und einer Schüttdichte (in leicht gestampftem Zustand) von ungefähr 0,036 g/cm3. Dieses Material läßt sich in einfacher Weise auf eine Dichte von 0,096 g/cm3 stampfen und erneut zu seiner ursprünglichen Dichte, wobei die ursprünglichen Eigenschaften wieder erzielt werden, durch Rühren »aufflocken«.
  • Eine 10-cm-Form wird mit derartigen Schuppen gefüllt, worauf ein Druck von 1190 kg/cm2 während einer Komprimierungszeit von 30 Sekunden angelegt wird, und zwar durch einen einzigen Kolbenhub. Die erhaltene komprimierte Struktur besitzt eine Dichte von 1,63 g/cm3 und eine Dicke von ungefähr 1,35 mm.
  • Zu Vergleichszwecken wird eine Form mit demselben Querschnitt in einer Höhe von 60 cm mit wurmförmigem Graphit mit einer Dichte von 0,004 g/cm3 gefüllt, worauf bis zu einer Dichte von 0,085 g/cm3 komprimiert wird. Dieser kompaktierte Körper mit niedriger Dichte wird anschließend in die vorstehend verwendete Form eingesetzt und unter einer Kraft von 1190 kg/cm2 komprimiert, und zwar durch einen einzigen Kolbenhub während einer Zeitspanne von 30 Sekunden. Die erhaltene komprimierte Struktur ist schwammartig und besitzt eine Dicke von 193 mm, wobei die Schüttdichte 1,12 g/cm3 beträgt.
  • Beispiel 3 In der gleichen Weise wie im Beispiel 1 werden Teilchen und Teilchenagglomerate aus wurmförmigem Graphit mit einer Schüttdichte von 0,004 g/cm8 zwischen Walzen durchgeführt. Die erhaltenen unregelmäßigen Schuppen besitzen eine Schüttdichte (leicht gestampft) von ungefähr 0,036 g/cm2. Nach einer Komprimierung in einer Richtung einer willkürlich angeordneten Masse aus derartigen Schuppen wird eine komprimierte Struktur erhalten, die eine Dichte von 1,77 g/cm3, einen spezifischen Widerstand in der Ebene senkrecht zu der Achse der Kompression von 432 Mikrohm-cm, einen spezifischen Widerstand in der Ebene parallel zu der Kompressionsachse von 49600 Mikrohm-cm und eine Zugfestigkeit von 75,4 kg/cm2 in der Richtung senkrecht zu der Kompressionsrichtung besitzt.
  • Beispiel 4 Nach der im Beispiel 1 beschriebenen Arbeitsweise werden komprimierte Schuppen mit einer Dichte von ungefähr 0,036 g/cm3 durch Verpressen von Teilchen aus wurmförmigem Graphit hergestellt. Eine Masse aus derartigen Teilchen wird in einen Kautschukbeutel gegeben, worauf der Kautschukbeutel zur Entfernung von Luft evakuiert wird. Nach der Evakuierung wird der Beutel verschlossen und isostatisch unter einem Druck von 3500 kg/cm2 komprimiert. Das Produkt ist eine zusammenhaftende monolithische Graphitstruktur mit einer Dichte von 1,94 g/cm3.

Claims (6)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung verdichteter Graphitgegenstände aus wurmförmigem Graphit niederer Dichte durch Komprimieren in mehreren Stufen, dadurch gekennzei chnet, daß man zuerst die wurmförmigen Graphiteinzelteilchen einzeln oder in kleinen Schuppen, Agglomeraten oder Klumpen zu flachen Schuppen mit einer Teilchendichte von 0,25 bis 1,5 g/cm8 komprimiert, worauf eine Masse aus den komprimierten Graphitteilchen zu einem zusammenhaftenden monolithischen Gegenstand mit einer Dichte von 1,0 bis 2,1 g/cm3 komprimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilchen aus wurmförmigem Graphit durch Durchleiten zwischen Walzen komprimiert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die komprimierten Graphitschuppen durch Komprimieren unter einem Druck von wenigstens 21 kg/cm2 zu einem Graphitgegenstand verformt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die komprimierten Graphitschuppen durch Komprimieren unter einem Druck von 21 bis 350 kg/cm2 zu einem Graphitgegenstand verformt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck in einer Achse angelegt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck multiaxial angelegt wird.
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