DE1902590A1 - Serum zur Entwicklung von Immunitaet gegen Antigene bei Menschen und Tieren sowie Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Serum zur Entwicklung von Immunitaet gegen Antigene bei Menschen und Tieren sowie Verfahren zu seiner Herstellung

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DE1902590A1 DE19691902590 DE1902590A DE1902590A1 DE 1902590 A1 DE1902590 A1 DE 1902590A1 DE 19691902590 DE19691902590 DE 19691902590 DE 1902590 A DE1902590 A DE 1902590A DE 1902590 A1 DE1902590 A1 DE 1902590A1
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Description

"Serum zur Entwicklung von Immunität gegen Antigene bei Menschen und Tieren sowie Verfahren zu seiner Herstellung."
Die Erfindung bezieht sich auf eine besondere immune Ribonucleinsäure als Serum zur Entwicklung von Immunität gegen Antigene bei Menschen und Tieren sowie auf ein Verfahren zur Herstellung dieses Serums.
Durch systematisches Studium über die Entwicklung von Immunität wurde folgendes gefunden: Wenn immune Ribonucleinsäure gewonnen von durch Injektion von Antigen immunisierten Tieren, einem Menschen oder heterologen Tieren injiziert wird, kann sie Immunität entwickeln und Antikörper gegen das für die Immunisierung benutzte Antigen produzieren. Beispielsweise kann Immunität gegen das Antigen entwickelt
werden, wenn Menschen oder Tieren Ribonucleinsäure injiziert wird, entnommen aus Makrophagen von Tieren, z.B. von Kaninchen, Pferden, Rindern, Schweinen, Schafen und derartigen Tieren, denen Antigen,bakterielle Vaccine, Virus-Vnccine, Toxoide etc. injiziert wurde.
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Weiterhin wurde folgendes gefunden: Wenn Zellen mit immuner Ribonucleinsäure behandelt werden, produzieren sie Antikörper gegen das Antigen, das für die Bereitung der besaiten Ribonucleinsäure angewandt wurde, Danach aber werden kaum Antikörper gegen das für die Bereitung dieser Ribonucleinsäure angewandte Antigen entwickelt, jjuch nicht wenn sie mit einer anderen immunen Ribonucleinsäure behandelt werden. Diese Tatsache weist auf die Möglichkeit hin, vor einem chirurgischen Eingriff zu einer Organ-Transplantation die Organ-Zurückweisung in der Transplantation zu verhindern durch die Einführung einer immunen Ribonucleinsäure, die unterschiedlich von derjenigen ist, die für die Transplantations-Immunität verantwortlich ist.
Wie aus den obigen Tatsachen erhellt, kann die spezifische immune Ribonucleinsäure nach der firfindung spezifische Immunität, z.B. bakterielle Immunität, Virus-Immunität, ohne irgendwelche Nebenerscheinungen wie Allergie^, entwickeln. Sie wird daher zur Verhinderung von Organzurückweisung bei der Transplantation als brauchbar erachtet.
Die vorliegende Erfindung basiert auf der obigen Entdeckung. Sie besteht in einem Verfahren zur Erzeugung spezifischer
~3" 9 0 9 8 3 5/1428
immuner Ribonucleinsäure, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
Injektion τοη Antigen in Tiere, Töten des Tieres nach voller Entwicklung der Immunität, Extraktion von Ribonucleinsäure aus Makrophagen, wie sie in der Milz in Lymphknoten
(oder)
und in Bauchfell aus Scheidungen des Tiares vorkommen, Reinigung der extrahierten Ribonucleinsäure.
Weiter bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein Verfahren zur Entwicklung von Immunität gegen Antigen in Menschen oder Tieren, durch Injizieren von immuner Ribonucle insäure in besagte Empfänger. Diese wurde gewonnen aus Makrophagen der Milz, Lymphknoten und (oder) Bauchfellausscheidungen eines zu besagten Empfänger-Tieres, heterologen und 4ö4 durch Injektion des Antigens immunisierten Tieres.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können für die Erzeugung der erf indungs gemäßen immunen Ribonucle insäure bekannte»· Antigene benutzt werden, z.B. pathogene Bakterien von Typhus und Keuchhusten, pathogene Viren wie Influenza, Virus-Hirnhautentzündung, Pocken, Tollwut, pathogene Mikroorganismen wie Schwamm, Protozoen auch im abgeschwächten oder abgetöteten Zustand, Toxine wie Tetanus, Diphterie,
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Schlangengift, heterologe Proteine, sowie menschliche oder tierische Organe oder deren Extrakte. Als mit Antigen zu injizierende Tiere kann jede Art von Tier benutzt werden. Pferde, Rinder, Schweine und Schafe sind brauchbare Tiere, Die Seren von Anti-Diphterie-Toxin, Anti-Tetanus-Texin'· ..: ; und Gegengift (Antivenin) werden gewöhnlich':^;o®id,en obengenannten Tieren gewonnen, denen die obigen;,ffi®xine: inji- ziert wurden. Die Milz, Bauchfellabsonderungen, Lymphknoten der so immunisierten Tiere ergeben -geeignetes Material für die Herstellung von Ribonucleinsäure, die die Immunität gegen diese Antigene entwickelt. Die Injektion von Antigen in Tiere wird ein-oder mehrere Male durchgeführt bis ausreichende Immunität entwickelt worden ist. Nachdem die genügende Entwicklung von Immunität durch Injektion von Antigen in Tiere sichergestellt ist, werden Milz, Bauchfellabsonderungen und Lymphknoten der besagten Tiere, in denen eine genügende Menge von Makrophagen vorhanden ist, gesammelt und daraus Ribonucleinsäure extrahiert.
Ribonucleinsäure kann extrahiert werden durch Verfahren, wie sie für die Extraktion von Ribonucleinsäure bekannt
-5-
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-5- 17. Jan. 1969/R.-
sind nach dem Verfahren von Kidsone oder Kirby (J. Mol. Biol» 2, 312 - 315, 1966). Danach werden gesammelte Organe oder Zellen in einer Flüssigkeit, die ein Schutzmittel (inhibitor) eines Ribonucleinsäure zersetzenden Enzyms enthält, zermahlen und wiederholt mit Phenol extrahiert. Die so extrahierte Ribonucleinsäure kann dann gereinigt werden, indem man proteolytische Enzyme einwirken läßt, wie Trypsin, Pronase (Prolinase) und ähnliche,»' zur Beseitigung von Protein mit anschließender Kolonnen.Chromatographie oder Super-Zentrifugierung·
IAe so gereinigte immune Ribonucleinsäure kann i-ienschen oder Tieren injiziert werden, z.B. in der folgenden Art:
Die gereinigte Ribonucleinsäure wird in physiologischer rlstrium-ühlorid-LÖsung aufgelöst. Im allgemeinen kann diese Losung subkutan oder intrakutan einmal oder mehrere Male in Abständen von fünf Tagen injiziert werden in einer Menge von etwa 1 - Io mg für Erwachsene, bei Kindern etwa die iiälfte der oben angegebenen Menge Ribonucleinsture. Diese Anwendung kann in der gleichen Weise erfolgen, unabhän- if'^T von eier Art der Krankheiten, die Immunität entwickeln.
—6—
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Es wurde erstmalig gefunden, daß Ribonucleinsäure, aus den Makrophagen immunisierter Tiere gewonnen, Immunität hervorrufen kann, sogar wenn sie Menschen oder heterologen Tieren injiziert wird.
Die vorliegende Erfindung wird in folgenden Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
Ratten wurden mit lebenden Vaccinen von- Typhus-SaImonellen gespritzt. Nachdem die Ratten genügend immunisiert waren, wurde Ribonucleinsäure mittels Phenol aus der Milz der Ratten durch folgendes Verfahren gewonnen.
Zwei Gramm isolierter Milz aus immunisierten Mäusen wurden mit Hilfe eines Rasiermessers in kleine Stücke geschnitten. Nach Hinzufügung von Io ml gekühltem o,5$-. igen Natrium-Naphtalin - 1,5-Disulfonat (NDS) wurdez4 der Stoff (Gewebe) homogenisiert durch einen Glas-Homogenisierer auf einem Eisbad. Das Homogenat wurde mit der gleichen Menge von 9o#-igem (v/v) Phenol vermischt, das o#l$ (w/v) 8-Oxyehinolin (Ph-HQ) im Kalten enthielt. Zu der Masserphase (gewöhnlich ungefähr 9 ml), abgetrennt durch Zentrifugieren, wurde einee gleiche Menge von lo^-iger
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(w/v) Natrium p-Aminosalicylat, enthaltend 2$ (w/v) riatrium-Dodecylsulfat (PAS-SDS) hinzugefügt und die Mischung wieder extrahiert durch Zufügung γοη Ph-HQ mit dem halben Volumen der Wasserphase. Ph-li^-Wäsche wurde mehr als vier mal (gewöhnlich 5 mal) durchgefülirt bis keine sichtbaren Bestandteile zwischen der Wasser- und Phenol-Phase vorhanden waren. In der Endstufe wurden ungefähr 7,5 ml der Wasserphase erzielt. Zwei Volumen von kaltem Äthanol wurden der letzten Wasserphase zugefügt. Der gebildete Niederschlag wurde in einer kleinen Menge von o,l M rl a Cl, enthaltend 2 M g/ml Kaiium-Polyvinylsulfat (PVS) gelöst, erneut niedergeschlagen und wiederholt mit Äthanol ausgewaschen. Alle Verfahren wurden bei 4 G durchgeführt. Das Äthanol wurde durch Zentrifugieren und Verdampfen ausgeräumt, der trockene !Niederschlag wurde in 3 ml von kaltem o,öl λ Tris-rlCl Puffer, pn 7,5, enthaltend Io Ja /IgCl,-, gelöst. Drei Zehntel ml von 5o/«* g/ml Desoxyd-Mbonuclease wurden dieser Losung zugefügt und dann während 3o Minuten bei 4° C stehen gelassen, «sch Zugabe von 1,5 ml von SDS-PAS und 1,5 ml von l#-igem ^DS, wurde die Hibonucleinsäure erneut mit Ph-IIQ, durch das oben beschriebene Verfahren
—α—
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BAD ORIGINAL
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extrahiert und durch Äthanol niedergeschlagen. Mach fünf
(absolute)
Auswaschungen mit Äthanol wurde die reine Äthanol-Suspension des letzten Niederschlages vor Gebrauch bei -2o° C aufbewahrt. Pie immune Ribonucleinsäure wurde Hatten, Meerschweinchen und Mäusen durch Intraperitoneal-Injektion (Bauchfell-Injektion) verabreicht. Die Immunität entwickelte sich, abgesehen von Ratten, in Meerschweinchen und Mäusen als heterologe Tiere.
Empfanger von immuner Menge der injizierten Entwicklung Ribonucleinsäure Ribonucleinsäure von Immuni-
( /Ug/ je Kopf) tat
Mäuse loo
Meerschweinehen looo
Ratten looo
Der obige Extrakt wurde weiter gereinigt durch ein unten beschriebenes Verfahren. Der gereinigte Extrakt wurde in der gleichen Weise wie oben besehrieben geprüft. Die ähnliche Entwicklung von Immunität wurde bewiesen.
Sukrose-Dichte-&radient-Zentrifugierung. Zwei mg von immuner Ribonucleinsäure in 1 ml von o.ol A Azetat-Puffer, ρ.ί 5#o, enthaltend o.l M iiaGl, Io HgCl^ und ? α g/ml r'/S
909 83 5/ 1426
OADORiGiNAL
wurden oben auf 3o ml eines 5- bis 2o$-igen linearen Sukrose-Gradienten, der in demselben Puffer bereitet wurde, geschichtet. Die Röhren wurden in einem Hitachi RP3-25 Schwing-Becher-Eotor (Type 55-PA, Hitachi Ltd., Tokio, Japan) während 16 Stunden bei 24.ooo UpM zentrifugiert. Abseheidungen (1 ml jeweils) wurden nach automatischer Messung der Absorption (absorbaney) bei 254 m/H durch einen ISSO- Dichte-Gradient-Abscheider (Modell 16o, Instrumentation Specialties Company Inc., Nebraska, USA) gesammelt. Die so gesammelten Abscheidungen wurden kondensiert mittels negativer Druck-Dialyse durch Zellophan (j/3o Zoll, Zellulose-Röhren, Yisking G. Chicago, USA) gegen o.l5 M NaCl Lösung, enthaltend 2 At g/ml PVS und niedergeschlagen durch Äthanol,
Beispiel 2
Um Antiserum zu erhalten, wurde Diphterie-Toxoid in Pferde injiziert. Die immune Ribonucleinsäure wurde aus der Pferdemilz extrahiert, die den Titer von Antikörpern in der gleichen Weise wie in Beispiel 1 erhöht hat. Die immune lübonucleinsäure wurde Meerschweinchen, Mäusen und Kaninchen verabreicht, wobei die Bildung von Antikörpern beobachtet -vi- wurde. -lo- 909835/1426
BAD OBlGiNAL
Empfänger von immuner
Ribonucleinsäure
Injektionsmenge von
immuner Ribonuclein
säure
( /< g/pro Kopf)
Antikörper, die Zellen
gegen Diphterie-To-
xoide bilden
Milz
zel
len
Antikörper, die
Zellen gegen Te-
tanus-Toxoide
bilden
Milz
zellen
5o
5oo
5ooo
Bauchfell
aus sehe idungs-
zellen
Io75o
15oo
174oo
Bauchfell-
ausschei-
dungs zel
len
O
O
O
Meerschweinchen
Mäuse
Ratten
1224
4o4
92o
Ü
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-U- 17. Jan. 1969/R.-
Durch dieses Experiment wurde es bestätigt, daß der Anti-* körper lediglich gegen Dipliterie-Toxoide wirksam ist und daß die immune Ribonucleinsäure unabhängig von der Art der Tiere Antikörper gegen das benutzte Antigen hervorbringen kann.
909835/1421 ORIGINAL INSPECTED

Claims (4)

-12- 17. Jan. 1969/fi.-Pa tent ansprüche
1. Serum zur Entwicklung von Immunität gegen Antigene bei Menschen und Tieren, dadurch gekennzeichnet, daß es aus immuner Ribonucleinsäure besteht, gewonnen aus Makrophagen in Milz, Lymphknoten und (oder) BauchfellausScheidungen eines Tieres, das den Empfängertieren heterolog und durch Injizieren des genannten Antigens immunisiert ist.
2. Serum nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Antigen pathogene Bakterien und/oder pathogene Viren sind, gegebenenfalls im abgeschwächteil oder abgetöteten Zustand7oder durch sie produzierte Toxoide.
3. Serum nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Toxoid eine Diphterie-Toxoid ist.
4. Verfahren zur Herstellung eines Serums nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte: Injizieren von Antigen in Tiere bis zur genügenden Entwicklung von Immunität, Schlachten der Tiere, Extrahieren von-Ribonucleinsäure aus Makrophagen, die in Milz,
-13-
909835/1426
- -13- 17. Jan. 1969/R,-
Lymphknoten und (oder) Bauchfell aus Scheidungen "besagter Tiere entstehen;und Reinigen der Ribonucleinsäure durch Einwirkung von proteolytischen Enzymen mit folgender Kolonnen-Chromatographie oder Super-Zentrifugierung.
DE1902590A 1968-01-20 1969-01-18 Verwendung einer Immunribonucleinsäure (IRNS) zum Immunisieren lebender Tiere Expired DE1902590C2 (de)

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