DE1902411C3 - Antibackmittel für Düngemittel - Google Patents

Antibackmittel für Düngemittel

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DE1902411C3
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Aage J. Dipl.-Ing. Haslum Oslo Alertsen (Norwegen)
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B01PHYSICAL OR CHEMICAL PROCESSES OR APPARATUS IN GENERAL
    • B01JCHEMICAL OR PHYSICAL PROCESSES, e.g. CATALYSIS OR COLLOID CHEMISTRY; THEIR RELEVANT APPARATUS
    • B01J2/00Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
    • B01J2/30Processes or devices for granulating materials, e.g. fertilisers in general; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic using agents to prevent the granules sticking together; Rendering particulate materials free flowing in general, e.g. making them hydrophobic
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    • B01J2/006Coating of the granules without description of the process or the device by which the granules are obtained

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  • Fertilizers (AREA)

Description

Es ist bekannt, daß Düngemittel beim Lagern Neigung zur Ballung zeigen, wobei die einzelnen Partikel der Masse aneinander kleben und das Gut sein Rieselvermögen verliert. Bei diesen Ballungen erfolgt ein lockeres Zusammenbinden der Partikel, das bis zu einer annähernden Versteinerung gehen kann.
Zur Vermeidung oder Verminderung dieser lästigen Zusammenballung hat man verschiedene Methoden und Mittel vorgeschlagen. Im allgemeinen verfährt man derart, daß das fertig produzierte Düngemittel mit einem fein verteilten Material vermischt wird, das die einzelnen Partikel überzieht und dadurch die lästige Zusammenballung der Teilchen vermindert. Über die Beschaffenheit der zur Verminderung der Ballung dienenden Mittel liegen keine bestimmten Vorschriften vor. Man hat bisher ganz verschiedenartige Stoffe, z. B. Kieselgur, Kaolin. Flugasche, Reismehl, getrockneten Kloakenschlamm und kostspielige synthetische Stoffe verwendet.
Bekannt ist aus der DE-PS 1003 iqScinSpciscsalzgcmisch, das zuir. Zwecke der Verhinderung des Ziisammcnbackcns bei Fcuchigkcitsaiifnahmc ein feinvcricillcs Silicat enthält, dadurch gekennzeichnet, daß es gefälltes Calciumsilicat der Zusammensetzung CaO(SiOj)1. wobei ν zwischen 2 und 4 liegt, enthüll, /wischen dieser Vorveröffentlichung und der Erfindung besteht keine Gemeinsamkeit, denn die beiderseitigen Wirkstoffe sind stoffverschieden und unterscheiden sich mich in der Oberfläehcngcsiallung einerseits des Siliciumdioxidstaubs und andererseits des Calciumsilicais. Da der Staub von Schmelzöfen herrührt, hai er Tcmpcraturbcdingungcn unterlegen, die in ganz natürlicher Weise den Staubkörpcrchcn eine Kugelform verleihen. Anders isi dies bei dem gefällten Calciumsiliciit. Diese« besteht aus scharfkantigen Krislallen.
Die DE-AS 10 Il 905. Spalte I, 24-30 lehrt: »Als Pudcrmittcl wurden bisher in der Praxis die verschiedensten inerten Stoffe benutzt. Besonders bewährt haben sich hierbei vor allem Kalkstein. Calciumcarboiiat, Tonarten, Kieselgiirniehl. Schiefermehl, Talkum. Ciips. feingemahlene I lochofcnschlackcn, Gcsteinsmeh-It:. Dolomit. Silikate und ähnliche Stoffe.«
Hier besieht eine stoffliche Verschiedenheit /wischen einerseits dem Siticiumdioxidslaub und mulererscils dem Kicsclgurmehf. Der Silieiumdiostdsiaiib hai kugelförmige Gestalt, während das Kieselgur bekannterma-Heη eine Cierdstslrukiiir aufweist. En ist der Pateminha· bcrin auch bekannl, daß Kieselgur früher al* Antiballungsmittcl verwendet wurde, jci/i aber niehl mehr verwende! wird, weil es zu diesem Zweck nicht geeignet ist und eine Silieosesehädigung der Arbeiter bei der Düngemittelfertigung eintritt. Zufolge der Gerüststruktur von Kieselgur werden auch die beweten Teile der Mischvorrichtungen geschädigt,
Anspruch I der DE-AS 11 61 146 »Feuerlöschpulver, das nach der Patentanmeldung C 25 525 Vlb/6lb (vgl. DE-AS 11 56 655) als Zusatzkomponente geringe Mengen feinverteiltes Silicjumdioxyd enthält, das in dünner Schicht mit einem Silicon überzogen ist, dadurch
to gekennzeichnet, daß die Zusatzkomponente ein Siliciumdiaxyd ist, das durch Umsetzen mit einem Hydroxylgruppen blockierenden Stoff hydrophobiert wurde« betrifft ein von dem Erfindungsgegenstand verschiedenes Sachgebiet Auch sind die beiderseitigen Wirkstoffe sachverschieden. Siliciumdioxidstaub ist eine stofflich und strukturell einheitliche Substanz. Die Zusatzkomponente nach der Vorveröffentlichung besteh·, aus feinverteiltem Siliciumdioxid, das in dünner Schicht mit einem Silicon überzogen ist. Das Siliciumdioxid ist also ummantelt. Der Ummantelungsstoff ist aber nur derjenige Stoff, der oberflächlich mit der Hauptkomponente des Feuerlöschpulvers zusammentrifft. Ober das feinverteilte Siliciumdioxid, das sich als ummantelter Körper innerhalb der Siliconschicht befindet, ist gesagt, daß es durch Umsetzen mit einem Hydroxylgruppen blockierenden Stoff hydrophobiert wurde.
Ober die Entstehungsgeschichte der feinteiligen Kieselsäure und somit des fcinverteillen Siliciumdioxids ist aus der DE-AS 11 56 655, Beispiel I, zu entnehmen.
jo daß diese Substanz durch Umsetzen von Siliciumietrachlorid mit einem wasserdampfhaliigcn Gas bei Temperaturen von etwa 900C gewonnen wurde.
Anspruch I der DE-AS 12 86 509 »Verfahren zum Verhindern des Zusammenbackens von wasserlöslichen Pulvern, dadurch gekennzeichnet, daß den Pulvern pyrophor gewonnenes, mit Wasser gesättigtes SiOi-PuI-vcr in Mengen von etwa 0,1 bis I Volumenprozent zugesetzt wird« hat keine Gemeinsamkeit mit der Erfindung. Was nach der Vorvcröffenilichung unter »pyrophor gewonnenem SiOr Pulver« zu verslchen ist. wird in deren Beschreibung erläutert. Hier ist gesagt, daß es sich um Acrosil handelt. Nach Römpp Chcmiclcxikon 6. Auflage, Spalte 83, besteht die mit dieser Handelsbezeichnung bzw. Marke gckcnnzcichncte Kieselsäure aus einem Produkt, das je g eine Gcsamioberfläche von 50 bis 450 m1 hai. Demgegenüber unterschcidel sich der Siliciumdioxici-Siaub der Erfindung in seiner Beschaffenheit dadurch, daß dessen spezifische Oberfläche im Bereich von 15 bis 20 m2/g liegt. Außerdem ist ein Unlerschicd im Reinheitsgrad nicht :<u verkennen: Aerosil ist eine chemische reine Kieselsäure, während der Staub aus dem Rauch von Schmelzöfen nur hauptsächlich aus Siliciumdioxid besteht.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Beobachtung, daß der aus dem Rauch von metallurgischen Raffinierungsverfahren gewonnene siliciumdioxid-haliigc Staub ein vorzügliches Antiballungsmitlel für Düngemittel darstellt, daß bei der praktischen Verwendung die bisher verwendeten Mittel erheblich übertrifft.
Das Antibackmittel für Düngemittel gemäß der
Erfindung besieht aus einem siliciumdioxid'halligem Staub und ist dadurch gekennzeichnet, daß der Staub aus dem Rauch von Schmelzöfen für metallurgische Raffinierungsverfahren gewonnen worden ist.
Dieser Staub ist im Kntich von .Schmelzöfen zur Herstellung Von Roheisen, Ferrolegierungen und Siliciummctiill. also im Rauch von öfen usw. für
metallurgische Raffinierungsverfahren vorhanden. Der Staub ist sehr feintejljg, Pas aus dem Rauch von öfen zur Herstellung von Siliciummetal! gewonnene Material besiut eine spezifische Oberfläche von 15 bis 20 m2/g. Diese Zahl liegt bedeutend höher als ζ,Β, die von Flugasche, bei der die spezifische Oberfläche nur 0,30 bis 0,35 m2/g beträgt, Wie gefunden wurde, sind zur Erzielung ausreichender Antiballungswirkungen von Düngemitteln erheblich geringere Mengen des beanspruchten Staubes erforderlich als bei Verwendung der bisher bekannten Antiballungsmittel. Diese Tatsache wurde u. a, durch Vergleichsversuche bei Verwendung von siliciumdioxidhaltigem Staub, der kolloidale Silikate enthält, und von Kieselgur ermittelt. Zur Erzielung der erforderlichen Antiballungswirkung wurden dabei erheblich geringere Mengen an Silikatstaub benötigt als bei Verwendung von Kieselgur.
Die Überziehung der Düngemittelkörper mit S1O2-Staub kann in beliebiger Weise erfolgen, z. B. durch Mischung des Düngemittels mit dem Staub in einer Mischtrommel. Die Durchführung des Verfahrens ist also mit keinen Schwierigkeiten verbunden.
Beispiel
100 kg granuliertes Düngemittel von der Korngröße I—3mm wurden in einer drehenden Mischtrommel während etwa 10 Minuten mit I kg kolloidalen siliciumhaltigen Staubs beschichtet Das Produkt wurde in verschlossenem Polyäthylensäcken gelagert; nach halbjähriger Lagprzeii war es noch immer frei fließend.
Das gleiche Ergebnis erhält man mit verschiedene!
Arten von Düngemitteln, und zwar sowohl mit einheitlichen als auch mit gemischten Düngemitteln.
Der Wassergehalt des zu behandelnden Düngemittel soll unter 5% liegen.
Bei manchen Arten von Düngemitteln, die eine
is besondere starke Neigung zum Zusammenballen haben, ist es erforderlich den Zusatz von siliciumhaUigeni Staub auf 2—3 Gewichtsprozent zu erhöhen, während man bei anderen Düngemitteln mit 0,5 Gewichtsprozent auskommen kann.
Wenn das Düngemittel nicht dampfdicht verpackt wird, ist die Menge an kolloidalem Siliciumoxid den klimatischen Bedingungen anzupassen.

Claims (2)

  1. Patentansprüche:
    1, Antibackmittel für Düngemittel, bestehend aus einem silidumdioxidhnltigen Staub, dadurch gekennzeichnet, daß der Staub aus dem Rauch von Schmelzöfen für metallurgische Raffinierungsverfahren gewonnen worden ist,
  2. 2. Antibackmittel nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der Staub aus dem Rauch von Schmelzofen für die Siljciummetallherstellung gewonnen worden ist und eine spezifische Oberfläche von 15 bis 20 m2/g aufweist.
DE1902411A 1968-01-19 1969-01-18 Antibackmittel für Düngemittel Expired DE1902411C3 (de)

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DE1902411A1 DE1902411A1 (de) 1969-08-28
DE1902411B2 DE1902411B2 (de) 1979-11-29
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GB (1) GB1248861A (de)
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FI48921B (de) 1974-10-31
BE727067A (fr) 1969-07-01
US3619163A (en) 1971-11-09
FR2000430A1 (de) 1969-09-05
DE1902411A1 (de) 1969-08-28
NL6900833A (de) 1969-07-22
NL136383C (de)
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DK119512B (da) 1971-01-18
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NO116721B (de) 1969-05-12
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