DE1542350C - Verfahren zur Herstellung von lager fähigen Trockenfeuerloschpulver - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von lager fähigen Trockenfeuerloschpulver

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DE1542350C
DE1542350C DE19661542350 DE1542350A DE1542350C DE 1542350 C DE1542350 C DE 1542350C DE 19661542350 DE19661542350 DE 19661542350 DE 1542350 A DE1542350 A DE 1542350A DE 1542350 C DE1542350 C DE 1542350C
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Description

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kann die SiH-Gruppe dieser Silikonöle mit hydroxyl- Ölfilm, der gewissermaßen auf dem Feuchtigkeitsfilm
gruppenhaltigen Reagenzien, z. B. Wasser, bzw. mit »schwimmt« und leicht abgerieben werden kann,
hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen unter Ab- Vorzugsweise verwendet man Mineralien, mit denen
spaltung von Wasserstoff reagieren, wobei im letzte- sich die Silikonmoleküle innerhalb der ersten 30 bis
ren Fall speziell die Anwendung als Trennmittel bei 5 40 Minuten verbinden, so daß das Mineralpulver nicht
der Herstellung und Formgebung von Kautschuk, mehr als etwa 40 Minuten den erhöhten Temperaturen
Glas, Kunststoffen und Metallen erwähnt ist. Es fin- von etwa 90 bis 1200C ausgesetzt zu werden braucht,
den sich jedoch keinerlei Hinweise in Feuerlösch- Die Temperatur sollte nicht viel über 1200C ansteigen,
pulvern. ■ cja ^6J höheren Temperaturen eine Calcinierung des
Die Erfindung hat sich in Kenntnis dieses Standes 10 inerten Minerals unter Abspaltung von OH-Gruppen der Technik die Aufgabe gestellt, auf Substanzen, die erfolgt. In dem verwendeten Silikonöl ist der Wassernicnt zerrieben werden können, Silikonüberzüge zu stoff locker am Silicium gebunden, wodurch die Umerzeugen, die auch bei längerem und intensiverem Ver- setzung mit den OH-Gruppen des inerten Minerals mischen mit den löschwirksamen Bestandteilen eine verhältnismäßig schnell unter Abspaltung von molegute Hydrophobierung zeigen, kularem Wasserstoff erfolgt.
Nur auf diese Weise lassen sich Trockenfeuerlösch- Neben der Eigenschaft, daß freie OH-Gruppen vor-
pulver herstellen, die längere Zeit gelagert werden handen sind, ist die wesentlichste Eigenschaft des
können und die auch nach langer Lagerung noch in Pulvers aus dem inerten Mineral seine Festigkeit im
zerteilter Form vorliegen. feinverteilten Zustand. Die Pulvereinzelteilchen dürfen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein 2o nicht zu Sekundärteilchen agglomeriert sein, da diese Verfahren zur Herstellung von lagerfähigem Trocken- Sekundärteilchen nicht fest sind und, wie z. B. im Fall löschpulver mit Zusätzen an inertem anorganischem der aus der Gasphase ausgeschiedenen Kieselsäure feinverteiltem, durch Reaktion mit einem Silikonöl, (vgl. zum Beispiel deutsche Auslegeschriften 1 156 655 das an Silicium gebundenen Wasserstoff enthält, und 1161146) elastischen Eigenschaften besitzen, hydrophobiertem Material, das dadurch gekennzeich- 25 Beim Vermischen mit den löschwirksamen Pulvernet ist, daß ein nichtelastisches inertes Mineral mit bestandteilen, wird ein solches elastisches Material zerfreien reaktionsfähigen OH-Gruppen in Mengen von rieben; wodurch Stellen gebildet werden, an denen 1 bis 25% (bezogen auf das Trockenlöschpulver) bis sich kein Silikonüberzug befindet. Geeignete Mineral auf einen Feuchtigkeitsgehalt von gleich oder weniger pulver sind Silikate, Glimmer, Phosphate, Carbonate, als 0,05 Gewichtsprozent getrocknet, bei Tempera- 30 Sulfate (z. B. Baryte, in die auf Grund von Kontaktturen von 90 bis 120° C mit dem Silikonöl überzogen metamorphose OH-Gruppen eingebaut wurden) syn- und in an sich bekannter Weise mit den löschwirk- thetische Halbmineralien, Flugasche oder andere samen Pulverbestandteilen vermischt wird. poröse oder nichtporöse inerte Substanzen.
Das verwendete Silikonöl hat vorzugsweise die Es werden nur die pulverförmigen inerten Minera-
Eigenschaft, daß sich der größere Teil der an das 35 Hen silikonisiert und dann den aktiven Bestandteilen
Silicium gebundenen Wasserstoffatome während der zugesetzt, um deren Zusammenbacken zu verhindern,
ersten 30 bis 40 Minuten nach dem Aufbringen mit den Das inerte Mineral soll bis auf eine Größe von nicht
freien OH-Gruppen des Minerals vereinigt.. mehr als 10 μ fein vermählen werden.
Als inertes Mineral verwendet man vorzugsweise Bei der Herstellung eines Trockenfeuerlöschpulvers ein Silikat, Phosphat, Carbonat, Sulfat, ein synthe- 40 gemäße der Erfindung werden die aktiven Pulvertisches Halbmineral (Thomasmehl), Flugasche oder bestandteile überhaupt nicht zur Verhinderung des ein ähnliches inertes Material oder ein Gemisch dieser Zusammenbackens behandelt. Sie werden natürlich Stoffe, während als aktive oder löschwirksame Pulver- zu einem Pulver zerkleinert, und wenn sie Verhältnisbestandteile z.B. Bicarbonate, Sulfate, Phosphate, mäßig feucht sind, kann es nötig sein, sie zu trocknen. Metaphosphate oder ähnliche Salze bzw. deren Ge- 45 Jedoch wird die Trocknung nicht deshalb durchgeführt, mische verwendet werden können. um das Zusammenbacken zu verhindern, weshalb keine
Die Pulver aus dem inerten Mineral werden Vorzugs- Gefahr besteht, daß die Trocknung bis zu einem Punkt weise so fein vermählen, daß sie praktisch keine durchgeführt wird, an deirr durch chemische Zerelastischen Eigenschaften mehr besitzen und daß ihre setzung Feuchtigkeit freigesetzt wird. Da bei vielen der spezifische Oberfläche mindestens doppelt so groß ist 50 bisherigen Vorschläge zur Behandlung von Pulvern wie die der aktiven Bestandteile. Vorzugsweise werden die aktiven Bestandteile zur Verhinderung des Zudie Pulver des inerten Minerals auf eine Feinheit von sammenbackens getrocknet werden, so ergibt sich aus nicht mehr als 10 Mikron vermählen. dem vorstehend Gesagten, daß die Nichtanwendung
Das Silikonöl, das an Silicium gebundenen· Wasser- eines solchen speziellen Trockenprozesses ein wesentstofT enthält, liegt vorzugsweise in Mengen von min-55 liches Merkmal der Erfindung ist.
destens 0,6 Gewichtsprozent aller anderen Stoffe vor. Man nimmt an, daß eine wirksame Verbindung des
Beim Aufbringen der Silikonöle verbinden sich die Silikonöls mit dem inerten Mineral nur dann erreicht
an Silicium gebundenen Wasserstoffatome dieser Ver- werden kann, wenn die Feuchtigkeit auf diesem
bindungen mit den freien OH-Gruppen des inerten Mineral auf eine monomolekulare Wasserschicht redu-
Mineralpulvers unter "Austritt von Wasserstoff, wo- 60 ziert ist. In diesem Zustand, d. h. wenn sich die locker
durch sich diese Verbindungen direkt mit den Mole- gebundenen Wasserstoffatome des Silikonöls mit den
külen des inerten Minerals verbinden, ohne daß eine OH-Gruppen dieser monomolekularcii Wasserschicht
Grenzschicht aus Wasser vorhanden ist. verbinden, die bei der zur Zeit der Verbindungsbildung
Aus diesem Grund ist eine Trocknung des Minerals herrschenden hohen Temperatur abgetrieben wird,
bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von nicht mehr als 65 verbinden sich die Moleküle des Silikonöls direkt mit
0,05 Gewichtsprozent erforderlich. Ist das Korn von dem inerten Mineral. Dagegen schwimmen bei An-
einer Fcuchtigkeitshülle umgeben, so reagiert das Wesenheit einer Wasserschicht auf der Oberfläche de;
Silikonöl auch mit dieser, und es bildet sich ein Silikon- Minerals die Moleküle des Silikonöls sozusagen auf
dem "Wasser; in diesem Zustand können sie leicht durch Scherkräfte entfernt werden.
Um eine monomolekularc Wasscrschicht zu erzeugen, hat es sich als notwendig erwiesen, das Mineralpulvcr unmittelbar vor und während des Aufbringens des Silikonöls auf 90 bis 1200C zu erhitzen, um den Wassergehalt des Minerals auf nicht mehr als 0,05 Gewichtsprozent herabzusetzen.
Aus praktischen Gründen eignen sich nur Silikonöle, die in der Lage sind, bei den angewendeten höheren Temperaturen einen Großteil ihrer locker gebundenen WasserstofTatome innerhalb der ersten 30 bis 40 Minuten der Behandlung abzugeben. Zur Messung der Wasserstoffabspaltung wird ein 100-ml-Erlenmeyerkolben verwendet, der an eine Gasbürette angeschlossen ist. In dem mit einem Magnetrührer versehenen und in ein Wasserbad von 5O0C eingetauchten Kolben werden 1 g Silikonöl und 1 g Butanöl eingewogen und 20 ml N/10 KOH zugegeben. Unter ständigem Rühren wird in Abhängigkeit von der Zeit die Menge an abgespaltenem Wasserstoff gemessen. Auch wenn die vorstehend angegebene theoretische Erklärung nicht ganz richtig wäre, so sind doch die so behandelten Pulver aus dem inerten Mineral tatsächlich wasserabstoßend und absorbieren kein Wasser, auch wenn das Wasser mit einem Netzmittel versetzt wurde.
Bevor das behandelte Pulver aus dem interten Mineral den aktiven Pulverbestandteilen zugesetzt wird, sollen diese auf einen Feuchtigkeitsgehalt von gewöhnlich nicht mehr als 0,3 Gewichtsprozent gebracht werden. Es ist kein Katalysator erforderlich, und es ist tatsächlich vorteilhaft, daß die aktiven Bestandteile ihren normalen Feuchtigkeitsgehalt haben, anstatt daß sie bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 0,05 °/0 getrocknet werden. \
Der Grund für diese überraschende Tatsache liegt wahrscheinlich darin, daß sich die zugesetzten silikonisierten inerten Mineralteilchen bei einem normalen : Feuchtigkeitsgehalt an die Salzteilchen anhängen und diese daran hindern, sich so nahe.zu kommen, daß sie durch aufgelöstes Salz überbrückt werden, wenn Wasser in das Pulver gelangt. Tatsächlich bewirkt das inerte anorganische Trennmittel, daß das Wasser zwischen den Salzteilchen hindurchfließen kann, ohne 'daß eine Brückenbildung auftritt. Auch bei Verwendung von Wasser, das mit einem Netzmittel versetzt wurde, findet kein Zusammenbacken statt.
Die erforderliche Menge an erfindungsgemäß behandeltem Pulver aus inertem anorganischem Material hängt von der Feinheit der Salzteilchen und der inerten Teilchen ab. Vorzugsweise soll die spezifische Oberfläche des Pulvers aus inertem Mineral mindestens - zweimal so'groß sein wie die der aktiven Bestandteile. Vorzugsweise soll auch die Menge des wasserstoffhaltigen organischen Silikonöls mindestens 0,6 Gewichtsprozent aller Stoffe im fertigen Pulver betragen.
Die Erfindung ist nachstehend an Hand einiger Beispiele erläutert. Selbstverständlich soll der Schutzumfang der Erfindung durch diese Beispiele nicht eingeschränkt werden. Weiterhin soll die der beschriebenen Arbeitsweise zugrunde liegende Theorie nicht Teil der Windung sein, sondern nur zur Erläuterung dienen.
Beispiel!
Hin mikronisicrtcs Gemisch aus 40 kg Talk, 10 kg Glimmer und 50 kg fluorhaltigcm mineralischem Phosphat werden bei einer Temperatur von 90 bis 110°C getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt nicht höher als 0,05 Gewichtsprozent liegt. 7 kg wasserstoffhalliges Silikonöl (ein Methylhydrogenpolysilöxan, das z. B. in Deutschland unter der Bezeichnung »Siliconöl Bayer MH 15« im Handel ist) werden auf das heiße Gemisch gesprüht und eingemischt, während die hohe Temperatur aufrechterhalten wird, bis die Mineralien ausreichend wasserabstoßend sind. Man hört mit dem Erhitzen auf, kühlt das Mineralgemisch ab und fügt 930 kg ungetrocknetes Natriumbicarbonat mit dem erforderlichen Feinheitsgrad hinzu und mischt das Ganze durch, bis das trockene Pulvergemisch bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 97 bis 99°/0 und bei erhöhter Temperatur nicht; mehr zusammenbackt. Dieses Pulver eignet sich insbesondere zum Löschen von brennenden Flüssigkeiten (Öle, Fette u. dgl.).
Beispiel 2
Ein mikronisiertes Gemisch aus 30 kg Talk, 20 kg Glimmer und 20 kg fluorhaltigem mineralischem Phosphat wird bei einer Temperatur von 90 bis 110°C getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt nicht höher als 0,05 Gewichtsprozent liegt. 10 kg eines Silikonöls mit locker gebundenem Wasserstoff (vgl. Beispiel 1) werden 2j in das heiße Gemisch gesprüht und durchgemischt, während die hohe Temperatur aufrechterhalten wird, bis die Mineralien ausreichend wasserabstoßend sind. Dann hört man mit dem Erhitzen auf, setzt dem abgekühlten Mineralstaub 900 kg ungetrocknetes, cargo bonatfreies Kaliumbicarbonat mit dem erforderlichen Feinheitsgrad zu und mischt das Ganze etwa 40 Minuten durch, bis das trockene Pulver auch bei einer Luftfeuchtigkeit von 95 bis 97 °/0 und bei erhöhter Temperatur nicht mehr zusammenbackt. Dieses trockene Pulver eignet sich insbesondere zum Löschen von brennenden Flüssigkeiten.
Beispiel 3
Ein mikronisiertes Gemisch aus 50 kg Schwerspat, 60 kg fluorhaltigem Phosphatmineral und 30 kg Silikaten (magnesiumreiche Al-Silikate) wird bei einer Temperatur von 90 bis 1100C getrocknet, bis es praktisch frei von Feuchtigkeit ist. 10 kg eines Silikonöls mit locker gebundenen Wasserstoffdtomen (vgl. Bei-
45. spiel 1) werden in das heiße Gemisch eingedüst, worauf man bei der hohen Temperatur weitermischt, bis die Mineralien ausreichend wasserabstoßend sind. Dies kann beim Mischverfahren leicht kontrolliert werden, indem man eine kleine Probe des so behandelten Minerals mit kaltem Wasser vermischt. Dann unterbricht man das Erhitzen und setzt 30o kg Monoammoniumphosphat, 150 kg Diammoniumphosphat und 4UU kg Ammoniumsultat, alle in Form eines feinen Pulvers, mit einem Feuchtigkeitsgehalt von 0,15 u/0 hinzu. Alle Stoffe werden 3u bis 40 Minuten miteinander vermischt, wodurch ein Gemisch erhalten wird, das nicht mehr zusammenbackt. Das Pulver eignet sich als Feuerloschpulver für brennende Flüssigkeiten, für Brände kohlenstoffnaltigen Materials und für GIutbrande.
B e i s ρ ie I 4
Ein mikronisiertes Gemisch aus 100 kg Talk, 50 kg
Thosphalmineral und So kg Silikaten (magnesiumreiche /\l-i>ilikate) wird bei Temperaturen von 90 bis 12u C getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt weniger als U,U2 Gewichtsprozent betragt. Djnn gibt man Iu kg eines Silikoiiols mit locker gebundenem Wasser-
stcfi'ninzu uiul mischt bei der hohen Temperatur durch, bis das Gemisch vollkommen wasseraostoßend ist. Dann unterbricht man das Erhitzen und fügt 5OU kg harnstoff, 2U.J kg Kaliumchlorid und 90 kg einer Polycarbonsäure (z. ti. Makrolonabfalle) mit einem Schmelzpunkt von 2uU bis 3uu°C, alle fein vermählen (t-euchiigkeitsgehalt U,i5u/0), hinzu und mischt das ■ Ganze ju bis 4u Minuten durch, bis das Gesamtgemisch bei wechselnden Klimabedingungen nicht mehr zusammenbackt. Dieses Pulver eignet sich als Löschmittel für brennbare Metalle.
Die nach den vorstehend angegebenen Beispielen hergestellten Pulver wurden in tragbare Feuerlöscher eingefüllt, bei einer relativen Luftfeuchtigkeit von 97% und bei einer Temperatur von 300C aufbewahrt und dann über einen Zeitraum von 3 Wochen Temperaturschwankungen von —20 bis 8O0C unterworfen, ohne dai3 die Pulver zusammenbacklcn. Die gleichen Pulver wurden in Feuerlöscher eingefüllt, in die ungetrockne'te Gase (CO3 oder N2) eingepreßt wurden und die über einen Zeitraum von mehreren Monaten Tempcratur-Schwankungen von —20 bis S0°C ausgesetzt wurden. Auch diese Pulver zeigten keine Neigung zum Zusammenbacken und hatten nach dem Ausblasen nur minimale Rückstände.
Ein wichtiger Vorteil der Erfindung liegt darin, daß
ίο die aktiven Bestandteile (Salze) nicht bei hohen Temperaturen getrocknet oder mit stark sauren Silanen behandelt zu werden brauchen. In beiden Fällen werden die Salze leicht zersetzt und backen dann leicht zusammen.
Erfindungsgemäß wird das Erhitzen oder Silikonisieren nur bei den inerten mineralischen Zusätzen oder Trennmitteln angewendet.
309 607/469

Claims (1)

  1. ] 542 350
    1 2
    beim Trocknen bilden sich Salzbrücken aus, die die Patentansprüche: Teilchen miteinander verbinden und ein Zusammen-
    1 Verfahren zur Herstellung von lagerfähigem backe» verursachen. Diese Schwierigkeiten treten be-Trockenlöschpulver mit Zusätzen an inertem an- sonders in Ländern mit starken Klimaänderungen organischem feinverteiltem, durch Reaktion mit 5 oder hoher Luftfeuchtigkeit auf. Sollen die Pulver in einem Silikonöl, das an Silicium gebundenen Feuerlöschgeräte.! verwendet werden, so ist es unWasserstoff enthält, hydrophobieren! Material, bedingt erforderlich, ein Zusammenbacken zu verd a d u r c h g e k e η η ζ e i c h η e t, daß ein nicht- hindern, da das zusammengebackene Pulver nicht mehr elastisches inertes Mineral mit freien reaktions- einwandfrei aus dem Feuerlöscher herausgepreßt fähigen OH-Gruppen in Mengen von 1 bis 25% io werden kann. Dieses Problem ist so alt wie die Trocken-(bezogen auf das Trockenlöschpulver) bis auf feuerlöschgeräte selbst und .st seit langem Gegenstand einen Feuchtigkeitsgehalt von gleich oder weniger vieIer Untersuchungen und Versuche. So hat man beals 0,05 Gewichtsprozent getrocknet, bei Tempe- reits versucht, das Zusammenbacken von Feuerlöschraturen von 90 bis 120° C mit dem Silikonöl P»lvern durch Silikonisieren der inerten, d. h. löschüberzogen und in an sich bekannter Weise mit den 15 unwirksamen Zusätze zu verhindern. Beispielsweise löschwirksamen Puiverbestandteilen vermischt wird nach der deutschen Auslegeschrift 1156 655 ein w:r(j Gemisch aus Tricalciumphosphat und feinverteijter
    2 ' Verfahren nach Anspruch 1, dadurch ge- Kieselsäure (inerte Zusätze) mit Dimethylpolysiloxan kennzeichnet, daß als inertes Mineral ein Silikat, yfsetzt> worauf das Gemisch bei 200° C gerührt wird. Phosphat, Carbonat, Sulfat, ein synthetisches *° Das abgekühlte Gemisch wird dann nut den lösch-Halbmineral (Thomasmehl), Flugasche oder ein wirksamen Bestandteilen vermischt. Es wurde jedoch ähnliches inertes Material oder ein Gemisch dieser gefunden, daß eine derartige Silikonisierung nicht ausStoffe und daß als aktive Pulverbestandteile Bi- reicht> da der Silikonüberzug auf dem inerten Zusatz carbonate, Sulfate, Phosphate, Metaphosphate bei der anschließenden Vermischung leicht wieder oder ähnliche Salze bzw. deren Gemische ver- *5 abgerieben wird
    wendet werden Weiterhin sind aus den deutschen Auslegcschnften
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch I161,14^ und * ^ 621 Feuerlöschpulver bekannt, ' gekennzeichnet, daß die Pulver des inerten Mine- die, als Zusatzkomponente geringe Mengen feinver-
    rals so fein vermählen werden, daß sie praktisch te!ltes Siliciumdioxid enthalten, das durch Umsetzen keine elastischen Eigenschaften mehr besitzen und 3o mit einem hydroxylgruppenblockierenden Stoff (Didaß die spezifische Oberfläche des Pulvers min- methyldichlorsilati) hydrophobiert wurde. Das feindestens doppelt so groß ist wie die der aktiven verteilte Siliciumdioxid ist jedoch ein elastisches Bestandteile Material nut einer wolligen Struktur. Wird ein der-
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch ge- artiges Material mit den aktiven Pulverbestandteilen kennzeichnet, daß die Pulver des inerten Minerals 35 vermählen, so zerbricht es in kleinere Bruchstucke, auf eine Feinheit von nicht mehr als 10 Mikron wodurch neue, nicht hydrophobierte Oberflächen entvermahlen werden stehen, die den Hydrophobierungseffekt weitgehend
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch zunichte machen Weiterhin tritt bei Verwendung von gekennzeichnet, daß das Silikonöl in Mengen von Dimethyldichlorsilan eine HCl-Abspaltung auf, die mindestens 0,6 Gewichtsprozent aller anderen 40 ^ einer Korrosion der verwendeten Apparaturen Stoffe verwendet wird. f c u}rl· Schließlich wird die Hydrophobierung des
    Sihciums bei verhältnismäßig hohen Temperaturen durchgeführt, bei denen die erfindungsgemäß ver-
    ————— wendeten Materialien, die nachstehend noch näher
    45 erläutert sind, Umwandlungen erleiden, die sie für eine Hydrophobierung unbrauchbar machen.
    Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung Aus der USA.-Patentschrift 3 179 589 sind zur
    von Trockenfeucrlöschpulvern, die vor Gebrauch ge- Silikonisierung von Feuerlöschpulvern Methylhydrolagert werden und die in zerteilter Form bleiben genpolysiloxane bekannt, die als Silikonöle mit an müssen, wenn sie bei Gebrauch noch wirksam sein 50 Silicium gebundenem Wasserstoff bezeichnet werden sollen. Um mit Erfolg als Trockenfeuerlöschpulver können. Es wird jedoch das gesamte Pulvergemisch verwendet werden zu können, muß sich das Pulver ohne Anwendung von Hitze silikonisiert* wobei Spuleicht und schnell in Form einer Staubwolke auspressen ren von Feuchtigkeit zur Vervollständigung der lassen. Polymerisation des Silikonöls beitragen.sollen, die
    Es ist bekannt, daß viele Pulver, insbesondere Salze, 55 durch das vorhandende Tricalciumphosphat katalydie für Trockenlöschpulver verwendet werden, leicht siert wird.
    zum Zusammenbacken neigen, wenn sie längere Zeit Auch nach der britischen Patentschrift 824 107
    gelagert werden. Bei diesen Pulvern, die nachstehend wird das gesamte Pulvergemisch mit einem Silikonöl, als aktive Pulverbestandteile bezeichnet werden, han- das an Silicium gebundenen Wasserstoff enthält, silidelt es sich beispielsweise um Bicarbonate, Nitrate, 60 konisiert, wobei poröse Katalysatoren, wie Kieselgel, Sulfate, Phosphate, Metaphosphate und ähnliche Salze. als Katalysatoren verwendet werden, und in Anwesen-Alle diese Salze sind hygroskopisch und nehmen heit von Wasser (mindestens 0,05 %) gearbeitet wird. Feuchtigkeit aus der Atmosphäre, durch chemische Über Silikonöle, die an Silicium gebundenen
    Zersetzung (beim Erwärmen) oder durch Verdichtung Wasserstoff enthalten, finden sich auch Hinweise in von Gasen mit einem'verhältnismäßig hohen Taupunkt 65 »UHmanns Enzyklopädie der Technischen Chemie«, (z. B. io einem Feuerlöscher) auf. Die absorbierte -*· Aufl., 1964, Bd. 15, S. 750 und 784, und im »VorFeuchtigkeit bildet auf der Oberfläche der Pulver- läufigen Merkblatt Siliconöl Bayer MH 15« der teilchen eine Grenzschicht aus einer Salzlösung, und Farbenfabriken Bayer AG, November 1963. Danach
DE19661542350 1966-04-01 1966-09-30 Verfahren zur Herstellung von lager fähigen Trockenfeuerloschpulver Expired DE1542350C (de)

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GB14522/66A GB1095104A (en) 1966-04-01 1966-04-01 Improvements in or relating to powders
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DEN0029258 1966-09-30

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DE1542350B1 DE1542350B1 (de) 1970-09-03
DE1542350C true DE1542350C (de) 1973-02-15

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