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Dreiachsiges Gewebe Die Erfindung betrifft ein dreiachsiges Gewebe,
das drei Sitze von parallelen Fadeneinheiten hat, die gegeneinander geneigt sind,
insbesondere ein drejachsiges Gewebe, das sowohl in Diagonairichtung als auch in
anderen Richtungen fest und steif ist, nach Hauptpatent ..* (Patentanmeldung P 15
35 442.4).
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Übliche, aus einer einzigen Lage bestehende Gewebe stellen eine Kombination
von zwei grundsätzlichen Fäden, nämlich Kette und Schuß, im Gewebe dar. Sie haben
ihre maximale Festigkeit entlang der Kette und entlang des Schusses, sind aber verständlicherweise
in Diagonairichtung schwdchor. Dieses Fehlen einer ausreichenden Scherfestigkelt
schränkt den Anwendungsbereich der Ublichen Gewebe ein. Um diese Schwierigkeit zu
Uberwinden, ist bereits versucht worden, zusätzliche Gewebelagen so zu verwenden,
daß die Diagonalrichtung in einer Lage durch eine benachbarte Lage verstärkt wird,
deren Diagonalrichtung zu der des anderen Gewebes geneigt ist. Dadurch steigen jedoch
das Gewicht und das Volumen des fertigen Gewebes an.
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Wünschenswerterweise sind dreiachsige Gewebe gemaß der Erfindung
isotrop.
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Das bedeutet, daß ein Gewebe eine solche Festigkeit und Steifheit
hat, daß es Zug- oder Scherkrdften in der Ebene des Gewebes unabhangig von der Kraftrichtung
Widerstand entgegensetzt. Normale Gewebe, die typisch in Diagonalrichtung nicht
fest sind, sind nicht isotrop. Der Ausdruck "Isotropie" dient auch zur Bezeichnung
der Widerstandsfähigkeit eines Gewebes gegen Scherkräfte. Ein wichtiges Merkmal
der Erfindung besteht daher darin, daß die Zahl der Faden in jeder Richtung nicht
kleiner als ein Drittel der
Zahl der Fäden in irgendeiner anderen
Richtung ist.
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Die Isotropie eines Gewebes ist für viele Verwendungszwecke wünschenswert,
zum Beispiel für Vorhänge, Decken, Moskitonetze, wärmende Unterwäsche, Gürtel, Badeanzüge,
leichte Schuhe, Polstermaterialien, aufblasbare Raumfahrzeuge, Ballons, Flugzeuggewebe,
Radome, Brennstoffzellen, Rettungsflöße, Fallschirme, Reifengewebe, Dichtungen,
Segel und verstärkende Gewebe in Kunststoffen oder dergleichen.
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Das isotrope Gewebe gemäß der Erfindung wird durch Verweben von einigen
oder allen von drei Fadeneinheitssätzen in einer solchen Weise hergestellt, daß
jeder Faden in der dreiachsigen Fadeneinheit einen vorbestimmten Winkel mit jedem
anderen Faden bildet. Dieser Winkel beträgt vorzugsweise etwa 60°. Winkel von mehr
als etwa 10-i50 und weniger als 900 erzeugen jedoch ebenfalls vorteilhafte Gewebe,
obwohl diese weniger isotrop sind.
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Es ist ersichtlich, daß beim Weben eines Fadens oberhalb und unterhalb
der anderen Fadenkrümmungen auftreten, wenn der Faden seinen gewundenen Verlauf
im Gewebe einnimmt. Derartige Krümmungen erlauben eine begrenzte Dehnung des Gewebes
durch Glattziehen der Krümmung, trotzdem bleibt das Gewebe isotrop im Sinne der
obigen Definition.
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In den Geweben gemäß der Erfindung sind mindestensteine, jedoch oft
alle Fadeneinheiten so verwebt, daß die Fadeneinheit nicht entlang anderen Fadeneinheiten
rutschen kann, indem die Uberkreuzungen der gegeneinander geneigten Fadeneinheiten
verblockt sind. Eine an einer Überkreuzung blockierende Fadeneinheit, die über eine
zweite an einer Uberkreuzung blockierende Facteneinheir läuft, läuft unter der blockierten
Fadeneinheit und umgekehrt. Derartige Überkreuzungen wechseln sich an beiden Seiten
der blockierten Fadeneinheit auf deren ganzer Länge ab. Da die Verhinderung des
Rutschens der Fadeneinheiten in der Ebene des Gewebes von der Berührung des blockierten
Fadens mit dem Überkreuzungspunkt der blockierenden, sich überkreuzenden Fäden abhängt,
hangt der Widerstand des Gewebes im allgemeinen gegen ein Rutschen oder eine Verzerrung
bei AusUbung von Scherkräften in gewissem Moße von der Intensität der Arilage zwischen
den blockierten und den blockierenden Fadeneinheiten ab. Offensichtlich hangt das
von den gewunschten Eigenschaften des Fertigprodukts ab.lm aligemeinen sollen sie
jedoch relativ eng aneinander liegen, um den Vorteil der blockierten Überkreuzungen
im Gewebe auszunutzen.
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Derartige Überkreuzungen erfordern auch, daß die verwendeten Materialien
etwas biegsam sind und gekrummt werden können oder schlaff sind, so daß die blockierte
Fadeneinheit an den blockierenden Fadeneinheiten in der Nähe ihres Uberkreuzungspunktes
anliegen kann. Zu den Faden, die für diesen Zweck verwendet werden können, gehören
typischerweise Baumwolle, Wolle, Nylon (Wz), Reyon und einige neuere Fasem wie "Thornel
lt (Graphitfaser der Union Carbide Corporation).
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Die Erfindung soll anhand der Zeichnung näher erläutert werden. Es
zeigen: Fig. 1 eine Aufsicht auf ein einfaches dreiachsiges Gewebe gemäß der Erfindung;
Fig. 2-12 und 14-15 Aufsichten auf verschiedene Ausführungsbeispiele des Gewebes
gemäß der Erfindung; und Fig. 13 eine Ansicht von unten auf das in Fig. 12 abgebildete
Ausfuhrungsbeispiel des Gewebes.
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Für die in allen Figuren abgebildeten Fäden soll vereinbart werden,
daß ein schwarz abgebildeter Faden der Einschuß- oder z-Faden, ein schraffierter
Faden der Schuß- oder y-Faden und ein gepunkteter Faden der Ketten- oder x-Faden
ist. Es wird jedoch ersichtlich sein, daß in Abhängigkeit von dem Webverfahren ein
oder mehrere Fäden Kette und ein oder mehrere Fäden Schuß sein können.
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Das in Fig. 1 abgebildete Gewebe ist ein AusfUhrungsbeispiel eines
verhältnismäßig einfach gewebten isotropen Gewebes. In diesem Gewebe haben die Fäden
vorzugsweise (aber nicht notwendigerweise) den gleichen Durchmesser. In dem Gewebe
befinden sich Poren oder Zwischenröume 10. Verschiedene Fadengrößen könnten fUr
jede der drei Achsen des Gewebes verwendet werden, und die Faden könnten lockerer
oder dichter als abgebildet angeordnet werden, je nachdem, welche Eigenschaften
das fertige Gewebe haben soll.
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In Fig. 1 ist der Abstand zwischen benachbarten horizontalen Kettenfäden
x-x ungefahr zweimal so groß wie der Durchmesser des Fadens und gleich dem Abstand
zwischen benachbarten Faden y-y und z-z.Die x-Fäden liegen auf den y-Faden und unter
den z-Fäden, die y-Faden liegen auf den Faden und unter den x-Fäden,die z-Föden
liegen auf den x-Faden und unter den y-Faden. Das sich ergebende isotrope Gewebe
hat eine Dichte (Messe pro Flächeneinheit), die ungefähr halb so groß wie die eines
üblichen zweiachsigen Gewebes ist, das den gleichen Ketten- und Schußaufbau hat,
sowie eine
Porosität von etwa 33 1,/3% in der gleichen Fläche, so
daß etwa 66 2/3% der betrachteten Fläche von Fäden eingenommen werden. Die Porosität
ist aber in dieser Form unabhangig von der Größe der drei Fäden oder von der Dichtheit
ihrer Anordnung vorhanden.
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Für die in Fig. 1 abgebildeten Fäden ist charakteristisch, daß ungefahr
bei dieser Dichte und Porosität alle Fäden eng an jeder Überkreuzung der Fäden zusammenliegen,
so daß die Gefahr des Rutschens benachbarter Fäden sehr klein ist und zwangshäufig
ein stabiler Aufbau erreicht wird.
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Aus Fig. 2 ist ersichtlich, daß das dort abgebildete Gewebe aus Zweckmäßigkeitserwsgungen
für das Gewebemuster zwei Faden hat, die dicht Seite an Seite angeordnet sind. Zur
Erlauterung der Erfindung soll durchgehend mit "Fadeneinheit" ein Faden oder mehrere
Fäden bezeichnet werden, die dicht aneinander liegen oder verdrillt sind, so daß
sie sich gegenseitig im wesentlichen auf ihrer ganzen Länge berühren können und
als Einheit in dem fertigen Gewebe auftreten. Das ist deutlich von zwei parallelen,
aber getrennten Fäden zu unterscheiden.
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In Fig. 2 kreuzt jede Fadeneinheit x jede Fadeneinheit z unter einem
Winkel von 60° und verläuft unter allen z-Föden; jede x-Fadeneinheit kreuzt jede
y-Fadeneinheit unter einem Winkel von 600 und verläuft über allen y-Faden, und jede
z-Fadeneinheit (auch unter einem Winkel von 600) auf einem y-Faden und unter einem
y-Faden.
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Jeder z-Faden liegt auf einem x-Faden. Es ist ersichtlich, daß jede
x-Fadeneinheit zwei benachbarte parallele Fäden hat, die die Dichte des Gewebes
auf etwa 75% erhöhen und die Porosität auf etwa 12,5% erniedrigen. Obwohl in manchen
Fällen ein Gewebe eine gute Qualitat und eine gute Porosität ohne diese Paarbildung
aufweisen kann, ist es oft vorzuziehen, eine der Fadeneinheiten als ein Fadenpaar
im wesentlichen in Längsrichtung gestreckt anzuordnen, wie aus Fig. 2 ersichtlich
ist.
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Auch hier sind die Fadenuberkreuzungen verblockt, was zu einem stabilen
Aufbau führt.
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In Geweben wie dem in Fig. 2 abgebildeten, sind manche Fadeneinheiten
wie die in x-Richtung von Fig. 2 krümmungsfrei, d.h. sie liegen über allen y-Fäden
und unter allen z-Fdden im ganzen Gewebe. Um zu vermeiden, daß derartige ungekrümmte
Fadeneinheiten horizontal (wie abgebildet) im Gewebe rutschen, können ausgewählte
Fadeneinheiten in Richtung der ungekrümmten Fadeneinheiten in Abständen
im
Gewebe mit einem oder beiden der beiden nicht parallelen Fadeneinheiten verwoben
sein. In Fig. 2 ist ein Paar von Fadeneinheiten x mit den z-Fadeneinheiten in dieser
Weise verwebt.
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Das dreiachsige Gewebe von Fig. 3 hat im wesentlichen keine Porosität
und eine Dichte von etwa 100%. Für dieses Gewebe (ebenso für andere bis jetzt beschriebene
Gewebe) ist charakteristisch, daß es verblockte Überkreuzungen hat, so daß praktisch
kein Schlupf zwischen den Fäden an ihren Überkreuzungen auftritt Die Fadenachsen
schneiden sich unter einem Winkel von 600. Jede x-Fadeneinheit liegt unter allen
z-Fadeneinheiten, jede x-Fadeneinheit liegt auf einer y-Fadeneinheitsund unter einer
y-Fadeneinheit, und jede z-Fadeneinheit liegt auf einer y-Fadeneinheit und unter
einer y-Fadeneinheit.
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Es ist ersichtlich, daß bei dem in Fig. 3 abgebildeten Gewebe ebenso
wie bei verschiedenen anderen hier beschriebenen Geweben zwei der parallelen Sätze
von Fadeneinheiten, x und z in Fig. 3, nicht miteinander verwebt sind. Daher verlaufen
durch das in Fig. 3 abgebildete Gewebe die x-Fadeneinheiten unter z-Fadeneinheiten.
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Derartige Gewebe sind wichtig, weil diese Eigenschaft das Weben erleichtert
und die mechanischen Einrichtungen der zu ihrem Weben erforderlichen Webmaschinen
vereinfacht.
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Das in Fig. 4 abgebildete Gewebe hat keine Porosität und eine Dichte
von etwa 100%. Auch hier sind die Überkreuzungen verblockte Jede x-Fadeneinheit
liegt unter einer und Uber einer z-Fadeneinheit, ferner liegt jede x-Fadeneinheit
auch auf einer und unter einer y-Fadeneinheit. Außerdem liegt jede z-Fadeneinheit
unter einer und auf einer y-Fadeneinheit. In dem Gewebe von Fig. 4 liegt jede x-Fadeneinheit
abwechselnd auf einer und unter einer z-Fadeneinheit und ebenfalls abwechselnd auf
einer und unter einer y-Fadeneinheit, ferner liegt jede y-Fadeneinheit abwechselnd
auf einer und unter einer x-Fadeneinheit und abwechselnd auf einer und unter einer
z-Fadeneinheit; und schließlich liegt jede z-Fadeneinheit abwechselnd auf einer
und unter einer x-Fadeneinheit und abwechselnd auf einer und unter einer y-Fadeneinheit.
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Bestimmte Änderungen in der Anordnung der Faden achsen von Fig. 1
führen zu dem in Fig. 5 abgebildeten hochporösen Gewebe. In Fig. 5 enthalten die
x- und z-Fadeneinheiten nur einen Faden jeweils, während die y-Fadenachse zwei Fäden
y und y2 ist. Die Faden y sind "schwebendeH Faden, die auf allen x-Fdden und
unter
allen z-Fäden liegen. Auch für dieses Gewebe gelten die Beziehungen des Gewebes
von Fig. 1. Das Gewebe von Fig. 5 entspricht dem Gewebe von Fig. 1 mit einem zusätzlichen
y-Faden. In Fig. 5 befinden sich speziell die y-Fadeneinheiten in Paaren y und y,
wobei die y -Fäden unter allen xund auf allen z-Fäden liegen, während die y -Fäden
auf allen x- und unter allen z-Fäden liegen, ferner liegt jede z-Fadeneinheit abwechselnd
auf und unter einem yt~ und y2-Faden und über allen x-Fadeneinheiten, sowie jede
x-Fadeneinheit abwechselnd auf und unter einem y -und y -Faden und unter allen z-Fadeneinheiten.
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ithnlich zeigt das in Fig. 6 abgebildete abgewandelte Ausführungsbeispiel
ein anderes dekoratives Gewebe gemäß der Erfindung. Hier befinden sich auf der z-Fadenachse
zwei Fäden, die sowohl auf einemy-Faden, als auch unter dem benachbarten y-Faden
und auf den x-Fäden angeordnet sind; die x-Fäden liegen auf einem y-Faden und unter
dem benachbarten y-Faden. Insbesondere treten die x-Fadeneinheiten 1 2 1 in Paaren
x und x auf, wobei die x Faden unter allen z- und abwechselnd auf und unter allen
y-Fadeneinheiten liegen, während die x2-Föden unter allen z- und in entgegengesetzter
Phase zu den x -Fäden abwechselnd auf und unter allen y-Fadeneinheiten liegen,ferner
treten die y-Fadeneinheiten in Paaren y1 und y2 auf, wobei die y2-Föden unter allen
z- und abwechselnd in entgegengesetzter Phase zu y1 auf und unter den x-Föden liegen,wahrend
die z-Fadeneinheiten auf allen x- und abwechselnd auf und unter den y-Fadeneinheiten
liegen.
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Die Stabilität, d .h. die Schlupffestigkeit in Geweben mit gewissermaßen
schwebenden Fadeneinheiten wie y2 in Fig. 5 und 6, kenn verbessert werden, indem
entweder regelmäßig oder periodisch ein Sicherungsfaden in Abständen in das Gewebe
2 eingewebt wird. In Fig. 5 ist zum Beispiel eine zusätzliche Fadeneinheit x auf
alle z-Föden anstelle unter allen z-Fäden gewebt, um das Rutschen der "schwebenden"
2 Fadeneinheit y zu verhindern.
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Fig. 7 zeigt ein anderes isotrop8s.Gewebe, das nicht porös ist und
wegen einer Fadenauflage eine Dichte von 150% hat. In diesem Gewebe kreuzen sich
die Fadenachsen wieder unter einem Winkel von 60°, um die bevorzugte Isotropie zu
erhalten.
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Der x-Faden liegt unter zwei und auf einem z-Faden und unter einem
und auf zwei y-Fäden. Ferner liegt jeder z-Faden unter zwei und auf einem y-Faden.
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Indem Ausführungsbeispiel von Fig. 7 liegt die x-Fadeneinheit unter
zwei z- und auf einem z-Faden sowie unter einem y- und auf zwei y-Faden, die y-Fadeneinheit
auf einem x- und unter zwei x-Föden sowie auf zwei z- und unter einem z-Faden, und
die z-Fadeneinheit liegt unter zwei y- und auf einem y-Faden sowie unter einem x-
und auf zwei x-Fäden. Das resultierende Gewebe ist sehr fest und deshalb besonders
für Segel oder dergleichen geeignet.
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Fig. 8 zeigt ein sehr poröses Gewebe, in dem eine Fadeneinheit x
und eine andere Fadeneinheit x, S sich abwechseln. Die x-Fadeneinheit liegt auf
allen z- und unter allen y-Fäden, der x -Faden abwechselnd unter einem y- und auf
einem z-Faden, der x -Faden abwechselnd auf einem y- und unter einem z-Faden, der
y-Faden auf allen xund auf einem x1-und unter einem x2-Faden und unter zwei z- und
auf einem z-Faden. Die z-Fadeneinheit liegt unter allen x-, unter den x -und auf
den x Faden sowie auf zwei y- und unter einem y-Faden. Auch dieses Gewebe zeigt
das Uberkreuzungssichernde Merkmal, das wichtig und vorteilhaft ist.
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Fig. 9 zeigt ein eng gewebtes Gewebe mit geringer Dichte gemäß der
Erfindung. Wegen der engen Anordnung ist die Porosität fast Null, dennoch sind alle
Fäden sicher in ihrer Lage verblockt. Es gibt keine Sätze von parallelen Faden,
die nicht durch kreuzende Fäden stabilisiert sind, wie es in einem zweiachsigen
Gewebe der Fall wäre, das; dicht in der einen Richtung und locker in der anderen
Richtung zur Dichteverringerung gewebt ist.
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In Fig. 9 sind insbesondere zwei x-Fadeneinheiten x1 und x vorhanden.
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Die x1-Fäden liegen unter allen z- und auf allen y-Fd.den, während
die x2-Föden auf den z- und unter den y-Fäden liegen, die y-Fäden liegen unter den
x und auf den x2-Föden sowie unter den z-Fäden, und die z-Fäden liegen auf den xl-
und unter den x -Fäden sowie auf den y-Fäden. Die Dichte beträgt 83,3% eines dicht
gewebten, zweiachsigen Gewebes, und die maximale Steifheit in der x-Richtung ist
um 200% größer als in der y- und z-Richtung. Durch Abwandlung des Webmusters können
auch andere Dichten erreicht werden0 Das in Fig. 9 abgebildete Ausführungsbeispiel
ist besonders vorteilhaft, da es eine Dichte von weniger als 100% eines dicht gewebten
zweiachsigen Gewebes hat und das ohne Porosität oder Verlust der wichtigen Fadenverblockung
erzielt.
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Fig. 10 zeigt ein Köper-Gewebe gemäß der Erfindung, in dem ein Faden
des Gewebes vollständig verdeckt ist. Dieses Gewebe hat verblockte Überkreuzungen
und ist nicht porös. Die x-Fäden des Gewebes liegen unter allen z-Föden und auf
allen y-Faden. Die z-Fäden liegen auf allen x-Fäden und auf drei x- und unter einem
y-Faden. Die y-Faden liegen unter allen x-Fäden sowie auf einem z- und unter drei
z-Föden. Dieses Gewebe hat eine Dichte von etwa 125% eines dichtgewebten zweiachsigen
Gewebes, und eine minimale Steifheit in x-Richtung (um 50% weniger als in der y-
und z-Richtung). Auch dieses Ausführungsbeispiel steht für viele mögliche Abwandlungen,
da andere Dichten und Verhältnisse von Richtungssteifheiten leicht durch Änderungen
des Webmusters erreicht werden können, während eine der drei Fadeneinheiten vollständig
verdeckt bleibt.
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In Fig. 11 ist ein Gewebe gezeigt, das sich von dem in Fig. 1 gezeigten
durch Weglassen ausgewählter Fadeneinheiten unterscheidet.
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Das in Fig. 11 abgebildete Gewebe ist in der gleichen Weise wie das
von Fig. 1 mit der Ausnahme aufgebaut, daß jede dritte Fadeneinheit in jeder der
drei Fadeneinheitsricktungen weggelassen ist. Das führt zu einem sehr porösen Gewebe
mit einer Anzahl paralleler Paare von Fadeneinheiten in jeder der drei Fadeneinheitsrichtungen,
wobei der Abstand zwischen den beiden Fadeneinheiten jedes Paars ungefähr doppelt
so groß wie der Durchmesser der Fadeneinheiten ist. In diesem Gewebe sind ähnlich
wie in Fig. 1 alle x-Fadeneinheiten auf alle y-Fadeneinheiten und unter die z-Fadeneinheiten
gewebt, während die y-Fadeneinheiten auf den z-Fadeneinheiten und unter den x-Fadeneinheiten
sowie die z-Fadeneinheiten auf den x- und unter den y-Fadeneinheiten liegen.
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Der Abstand zwischen parallelen Paaren von Fadeneinheiten gemäß Fig.
11 beträgt das 2,5-fache des Abstands zwischen den beiden Fadeneinheiten der Fadeneinheitspaare.
Stabile offene Gewebe mit noch größerer Porosität können erzeugt werden, indem diese
Zwischenpaar-Zwischenröume uber den abgebildeten Zwischenpaar-Abstand hinaus vergrößert
werden. Wenn zum Beispiel der Zwischenpaar-Abstand das Vierfache des Zwischenpaar-Abstands
beträgt, dann hat das Gewebe eine noch größere Porosität und geringere Dichte (von
etwa 20%). Alle diese Gewebe mit hoher Porosität können als leichter, grob gewebter
Leinen- oder Baumwollstoff oder dekoratives Gewebe oder fUr sonstige Zwecke verwendet
werden, für die locker gewebtes Gewebe erforderlich sind.
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In Fig. 12 ist ein nicht poröses, sehr dichtes, dreiachsiges Gewebe
mit blockierten ilberkreuzungen abgebildet, das leichter als manche der vorher beschriebenen
Gewebe hergestellt werden kann. Diese leichtere Herstellung ist durch das Vorhandensein
von ungekrümmten Fadeneinheiten an den entgegengesetzten Seiten des Gewebes bedingt.
Insbesondere ist hier ein Gewebe abgebildet, bei dem die x-Fadeneinheiten jeweils
ein Paar paralleler, benachbarter Faden haben und 1 2 unter allen z - und auf allen
z -Fadeneinheiten liegen. Alle y-Fadeneinheiten 1 2 liegen auf allen z- und unter
allen z -Fadeneinheiten sowie abwechselnd auf und unter aufeinanderfolgenden x-Fadeneinheiten.
Es ist durch Vergleich von Fig. 12 mit Fig. 13 ersichtlich, die die Rückseite des
in Fig. 12 abgebildeten Gewebes zeigt, 1 2 daß die z -Fadeneinheiten nur an einer
Seite des Gewebes und die z -Fadeneinheiten nur an der anderen Seite des Gewebes
sichtbar sind . Da beide z-Fadeneinheiten verblockte Überkreuzungen bilden, die
ein Rutschen der x- und y-Fadeneinheiten im Gewebe verhindern, können alle z-Fadeneinheiten
oder ein Teil davon zur Erzielung einer dekorativen Wirkung oder besonderer mechanischer
Eigenschaften ohne Beeinträchtigung der Stabilität des Gewebes weggelassen werden.
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Für manche Zwecke, zum Beispiel als Verbundmaterialverswrkung, sind
isotrope Gewebe mit relativ großen - Langen oder "schwebenden" Abschnitten ungewebten
Materials wünschenswert. Ausführungsbeispiele gemäß der Erfindung mit derartigen
Eigenschaften sind in Fig. 14 und 15 abgebildet.
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In Fig. 14 ist ein Gewebe abgebildet, in dem ein erster Satz von
parallelen Fadeneinheiten y im ganzen Gewebe auf denen eines zweiten Satzes z liegt.
Ein dritter Satz x liegt abwechselnd unter mehreren aufeinanderfolgenden, sich kreuzenden
z- und y-Fadeneinheiten und auf mehreren aufeinanderfolgenden, sich kreuzenden z-
und y-Fadeneinheiten. Im Gewebe von Fig. 14, in dem jedes der mehreren aufeinanderfolgenden,
sich kreuzenden z- und y-Fadeneinheiten drei derartige Überkreuzungen aufweist,
ist nur die Hälfte der z-Fadeneinheiten verblockt, d.h. gegen ein Rutschen entlang
uberkreuzender Fadeneinheiten durch eine verblockte Überkreuzungsanordnung wie oben
beschrieben gesichert, während wie abgebildet, alle x- und y-Fadeneinheiten verb
lockt sind.
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Während ein nicht vollständib stabilisiertes Gewebe wie das in Fig.
14 abgebildete relativ leicht zu weben ist und für manche Zwecke besonders vorteilhaft
sein
kann, besteht ein Bedarf an dreiachsigen isotropen Geweben mit langen "schwebenden
Abschnitten" unverwebten Materials und einer verblockten Überkreuzungsanordnung.
Ein derartiges Gewebe, bei dem alle Fadeneinheiten gegen ein Rutschen entlang anderen
Fadeneinheiten verblockt sind, ist in Fig. 15 abgebildet.
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Bei dem in Fig. 15 abgebildeten Gewebe liegen alle y-Fadeneinheiten
auf allen z-Fadeneinheiten, jede x-Fadeneinheit tliegt nacheinander erstens unter
einer y- und auf einer z-, 2. auf einer y- und einer z-, 3. auf einer y- und z-,
4. unter einer y- und auf einer z-, So unter einer y- und einer z-, 6. auf einer
y- und einer z-, 7. auf einer y- und einer z-, 8. unter einer y- und auf einer z-
und schließlich 9. unter einer y- und auf einer z-Fadeneinheit, während jede y-Fadeneinheit
nacheinander bezüglich der x-Fadeneinheit 1. auf zwei x-, 2. unter zwei x-, 3.
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auf drei x- und 4. unterzwei x-Fadeneinheiten liegt.
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Da die Anzahl der Parameter, die für die isotropen Gewebe gemäß der
Erfindung Anwendung finden größer als die der üblichen zweiachsigen Gewebe ist,
ist die Zahl der Abwandlungsmöglichkeiten der Gewebeeigenschaften sowohl in räumlicher
als auch in dekorativer Hinsicht bedeutend gegenüber den mit üblichen Geweben möglichen
gesteigert. Zum Beispiel kann jede Fadenachse verschiedene Fadenzusammensetzungen
mit unterschiedlichen Eigenschaften und Größen aufweisen. Durch Wahl dieser Parameter
kann eine große Vielfalt vorbestimmter Eigenschaften den fertigen isotropen Geweben
verliehen werden.
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Wenn in der Beschreibung und in den Ansprüchen auf "abwechselnd verlaufende
Fadeneinheiten" Bezug genommen wird, soll das keine Beschränkung, sofern es nicht
anders vermerkt ist, auf ein einzelnes Abwechseln oder auf ein Abwechseln bezüglich
einer bestimmten Anzahl bedeuten, da es ersichtlich ist, daß verschiedene Abwandlungen,
entweder regelmäßig oder unregelmäßig, für die in der Zeichnung abgebildeten Austührungsbeispiele
der Gewebe gemaß den Lehren der Erfindung hergestellt werden können.
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Patentansprüche