DE1901193C3 - Verfahren zur Herstellung von Polymerisatbildern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von PolymerisatbildernInfo
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Description
(I)
verwendet, worin Ri, R2, R3, R« und R5 jeweils eine
der nachstehenden Bedingungen (a), (b) und (c) erfüllen:
(a) Ri stellt sine Methyl-, Hydroxymethyl-, Dialkylaminomethyl-, Brommethyl-, Carboxymethyl-, T.
Carboxyl- oder eine Acylgnippe dar; R2 und R»
stellen jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe dar; R3 stellt ein WaEserstoffatom,
eine Alkylgruppe oder ein Halogenatom dar, und Rs stellt ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Hydroxymethylgruppe oder ein
Halogenatom dar, wobei die Reste R4 und Rs einen Naphthalinring durch Ringschluß bilden
können;
(b) Ri und Rs stellen jeweils ein Wasserstoffatom
oder ein Halogenatom dar, R2 und R4 jeweils ein
Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und R] eine Alkyl-, Aralkyl-, substituierte Alkylgruppe
oder ein Halogenatom, wobei die Reste R2 und R] einen Alkylenring durch Ringschluß bilden 4()
können und R] ein Alkylen zur Bildung eines Bisphenols sein kann; und
(c) Ri, Rj, R4 und Rs stellen jeweils ein Wasserstoffatom dar, und R2 stellt eine tertiäre Alkylgruppe
dar· 4-
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Polymerisation durch
Eintauchen der das latente Bild tragenden Schicht in eine wäßrige alkalische Lösung, die die monomere
Verbindung und das Phenolderivat der Formel (I) Λ>ο
enthält, ausführt
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in Gegenwart von Sulfitionen
entwickelt
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, v->
dadurch gekennzeichnet, daß man das latente Bild in Gegenwart von wenigstens einem additionspolymerisierbaren Vinylidenmonomeren oder Vinylmonomeren, das eine Gruppe aufweist, die durch
elektrolytische Dissoziation oder durch Addition mi eines Wasserstoffkations geladen werden kann,
entwickelt und man das erhaltene Polymerisatbild selektiv mit einem Farbstoff einfärbt, der bei
Dissoziation eine Ladung aufweist, die der Ladung des gebildeten Polymerisatbildes entgegengesetzt &'>
ist.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Polymerisatbildern, bei dem ein in einer bildmäßig
belichteten photographischen Silberhalogenidemulsionsschicht enthaltenes latentes Bild durch Einwirkung
einer monomeren Vinyl- oder Vinylidenverbindung und eines Phenalderivats als Reduktionsmittel entwickelt
wird.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung von Polymerisatbildern durch Photopolymerisation von Vinylverbindungen bekannt Es ist weiter
bekannt, die Photopolymerisation direkt unter Anwendung eines Silberhalogenids als Katalysator zu bewirken (britische Patentschrift 8 66 631 und S. Le vinos
und Mitarbeiter »Photographic Science & Engineering«, Band 6, Seite 222-226 [1962]). Es wird
angenommen, daß bei dieser Umsetzung das durch Photozersetzung des Silberhalogenids gebildete Produkt direkt als Polymerisationskatalysator rient, jedoch
ist die photographische Empfindlichkeit der Reaktion nicht so hoch, wie bei der Reduktion von belichteten
Silberhalogenidteilchen mit der üblichen photographischen Entwicklung.
Es ist weiter bekannt, Polymerisatbilder zu erzeugen
unter Anwendung eines Silberbildes oder von nichtumgesetzten Silberhalogenid das nach der Entwicklung
einer belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht in einem gewöhnlichen Entwickler vorhanden ist als
Katalysator für die bildmäßige Polymerisation zugesetzter Vinylverbindungen (belgische Patentschrift
6 42 477).
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß Entwicklung und Polymerisation getrennt durchgeführt
werden müssen.
Es ist nun theoretisch von großem Interesse, die bildmäßige Polymerisation von Vinylverbindungen
durch das Oxydationsprodukt oder ein Zwischenprodukt reduzierender Verbindungen, die bei der Entwicklung einer belichteten Silberhalogenidemulsionsschicht
in Gegenwart von Vinylverbindungen gebildet wurden, durchzuführen, da erwartet werden kann, daß bei einem
solchen Verfahren die Kettenpolymerisation durch den Verstärkungseffekt der Entwicklung erleichtert wird. Es
ist bereits bekannt, diese Umsetzung unter Anwendung eines aromatischen Reduktionsmittels mit mindestens
zwei Hydroxyl-Amino- oder alkyl- oder arylsubstituierten Aminogruppen in den ortho- oder para-Stellungen
zueinander am Benzolring durchzuführen (US-PS 30 19 104, DE-AS 11 19 120 und G. Oster, »Nature«,
Band 180, Seite 1275 [1957]). Jedoch wurde hierbei lediglich ein Anstieg der optischen Dichte des
Silberbildes beobachtet; eine Zunahme der Viskosität cirs Reaktionssystems oder die Erzeugung von Reaktionswärme, welche direkt die Bildung einer hochmolekularen Verbindung beweisen, als auch die Isolierung
einer durch die Umsetzung gebildeten hochmolekularen Verbindung konnten bisher nicht bestätigt werden
(siehe auch S. Le vinos und F. W. H. Muller, »Photographic Science & Engineering«, Band 6, Seite
222[1962]).
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Herstellung von Polymerisatbjjdern, bei
dem ein in einer bildmäßig belichteten photographischen Silberhalogenidemulsionsschicht enthaltenes latentes Bild durch Einwirkung einer monomeren Vinyl-
oder Vinylidenverbindung und eines Phenolderivats als Reduktionsmittel entwickelt wird, wobei die Bildwiedergaben mühelos für verschiedene Druckverfahren
verwendet werden können, und außerdem in einfacher
Weise in Farbbilder übergeführt werden können und von den Polymerisatbildern eine Vielzahl von brauchbaren Kopien erhalten werden können.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt gemäß der Erfindung durch die Schaffung eines Verfahrens zur
Herstellung von Polymerisatbildern, bei dem ein in einer bildmäßig belichteten photographischen Silberhalogenidemulsionsschicht enthaltenes latentes Bild durch
Einwirkung einer monomeren Vinyl- oder Vinylidenverbindung und eines Phenolderivates als Reduktionsmittel
entwickelt wird, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man als Reduktionsmittel wenigstens ein Phenol der nachstehenden allgemeinen Formel I
OH
verwendet, worin Ri, R2, R3, R* und Rs jeweils eine der
nachstehenden Bedingungen (a),(b) oder(c)erfüllen:
(a) Ri stellt eine Methyl-, Hydroxymethyl-, Dialkylaminomethyl-, Brommethyl-, Carboxymethyl-, Carboxyl- oder eine Acylgruppe dar; R2 und R4 stellen
jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe dar; R3 stellt ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe oder ein Halogenatom dar, und Rs stellt ein
Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe, eine Hydroxymethyigruppe oder ein Halogenatom dar, wobei
die Reste R* und R5 eüien Niphthalinring durch
Ringschluß bilden können,
(b) Ri und Rs stellen jeweils ein Was- :rstoffatom oder
ein Halogenatom dar, R2 und Rt jeweils ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe und R3
eine Alkyl-, Aralkyl-, substituierte Alkylgruppe oder ein Halogenatom, wobei die Reste R2 und R3
einen Alkylenring durch Ringschluß bilden können und R3 ein Alkylen zur Bildung eines Bisphenols
sein kann, und
(c) Ri, R3, R4 und Rs stellen jeweils ein Wasserstoffatom dar, und R2 eine tertiäre Alkylgruppe dar.
Ein photographisches latentes Bild wird in einer photographischen Halogensilberemulsionsschicht durch
Belichtung mit Licht gebildet und ist normalerweise unsichtbar, wird jedoch bei Entwicklung sichtbar. In
einer ein übliches negatives Bild bildenden Emulsionsschicht wird die Bildung eines latenten Bildes durch die
Bildung von Entwicklungszentren in den Halogensilberkörnern ausgeführt Andererseits wird in einer Emulsionsschicht für ein direktpositives Bild das latente Bild
durch Bildung von Entwicklungszentren zunächst an jedem Silberhalogenidkorn und anschließend durch
Zerstörung der Entwicklungszentren durch die Bestrahlung mit Licht oder Strahlen hoher Energie gebildet (vgl.
james &. Huggins; »Fundamentals of Photographic Theory«, 2. Ausgabe, Morgam & Morgam Co.
[1960J Par. 3 und 4).
Beim erfindungsgemäßen Verfahren können sowohl photographische Silberhalogenidemulsionen für negative Bildwiedergaben sowie photographische Silberhalogenidemulsionen für positive Bildwiedergaben (Direktpositiv-Emulsionen) verwendet werden.
Somit können übliche photographische Silberchlorid-, Silberbromid-, Silberchloridbromid-, Silberjodbromid-
und Silberchlor-jodbromidemulsionen mit den üblichen Zusätzen verwendet werden.
Die direkten positiven Silberhalogenidemulsionen, die im Rahmen der Erfindung angewandt werden
r. können, können durch Anwendung von Solarisation,
Herschel-Effekt, Clayden-Effekt oder Sabatier-Effekt
hergestellt werden. Die Erläuterungen dieser Effekte sind in Kapitel 6 und 7 von C. E K. M e e s, »The Theory
of the Photographic Process«, 2. Auflage, MacN'illan
in Co, 1954, gebracht Zur Herstellung von direktpositiven
photographischen Silberhalogenidemulsionen durch Solarisation wird eine der Solarisation unterliegende
Silberhalogenidemulsion hergestellt und dann durch gleichmäßige Vorbelichtung oder auf chemischem
r> Wege verschleiert, so daß sie ohne Bildbelichtung
entwicklungsfähig wird. Verfahren zur Herstellung
derartiger Emulsionen sind z. B. in den britischen
Emulsionen unter Anwendung des Herschel-Effektes ist
beispielsweise in der britischen Patentschrift 6 67 206 und in der US-Patentschrift 28 57 273 beschrieben.
Der Clayden-Effekt und der Sabatier-Effekt werden mühelos in solchen Silberhalogenidemulsionen erhalten,
r> die eine Neigung zur Ausbildung von Entwicklungszentren bei der ersten Belichtung im inneren Teil und nicht
im Oberflächenbereich der Körner des Silberhalogenids
zeigen. Verfahren zur Herstellung von derartigen Emulsionen mit einer Neigung zur Bildung von inneren
so Entwicklungszentren sind z. B. in den US-Patentschriften 25 92 250 und 24 9/ 876, der britischen Patentschrift
10 11062 und der deutschen Patentschrift 12 07791
beschrieben.
Die vorstehend beschriebenen photographischen
>") Emulsionen bestehen aus Dispersionssystemen, worin Teilchen aus Silberhalogenidschichten in einer Lösung
eines polymeren Bindemittels dispergiert sind, wobei als polymeres Bindemittel Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon, Polyacrylamid, Carboxymethylcellulo-
se, Oxyäthyläther und Dextran allein oder im Gemisch mit Gelatine angewandt werden können, wozu beispielsweise auf F. E ν ν a, »Zeitschrift für Wissenschaftliche Photographie, Photophysik und Photochemie«,
Band 52, Seite 1 -24,(1957) verwiesen wird.
•Γ) Typische Beispiele für Phenole, die durch die
vorstehend angegebene allgemeine Formel (I) dargestellt werden, sind nachstehend aufgeführt:
1.
H1C-C-CH,
CH,
4-tert.-Bulylphenol
CH3
CH
H3C-CH2 CH3
4-sec-Butylphenol OH
CH,
9.
Ml
10.
211
11.
Il
13.
14.
15.
hi
HO
5-Hydroxyhydroinden
HO
5,6,7,8-Tetrahydro-/i-naphthol OH
\A
I CH3 CH
/ \ CH3 CH3
3-Methyl-4-isopropylphenol OH
1^X /CH<
/CH'
CH2 CH2 CH
/ \
CH3 CH3
CH3 CH3
3-Butyl-4-isopropylphenol OH
H3C
CH3
CH3
3,4,5-Trimethylphenol OH
CH3 CH3
2,3,5-Trimethylphenol
OH
CH3
CH3 CH3
2,3,5,6-Tetramcthylphenol
7 | OH | CIh | OH | ,,,, ν , | CW, | CH, | ·■ CH; N | (H-. | 1901 | Dirndlnlamiimmdlnlpheri"! ' ■-. ρ-Mischung) | OH | CH, | CH; N | COOH | Tyrosin | Γ. | 193 | 8 | CH., | OH / | |
I | I VIIiIN | CH; CH, | H.,C I CH2-N | ||||||||||||||||||
Λ | Hcxestrol | 2-Dimclhvhtniinomelh>lplienol | 19. | Hordenin | Y Y CH, | ||||||||||||||||
I Il \/ OH ι /γ |
CW, | OH | Hi | CH, | |||||||||||||||||
16. | CH, CH ί Il | OH | |||||||||||||||||||
\ / \ A/ | • | 22. | 2-Dimelhyliiminomethyl-3,6-xylcnol | ||||||||||||||||||
CH2 CH | |||||||||||||||||||||
I | CH, NH2 | OH | |||||||||||||||||||
CH, | \ / CH2 |
CHj I CH2 | |||||||||||||||||||
χ | 10 | 2(1. | Tyramin | ~>Ι I | \^Α\/ \ | ||||||||||||||||
OH | ho \ Ij Oh | ||||||||||||||||||||
I 1 |
|||||||||||||||||||||
/\ | >' | 2.6-Dihydroxy met hy !phenol | |||||||||||||||||||
\7 NH, | -> ι | ||||||||||||||||||||
1 I | CH2-CH | OH | |||||||||||||||||||
bO | |||||||||||||||||||||
CW1 j' CH, | |||||||||||||||||||||
21. | '■ /' X ■' Ν· | ||||||||||||||||||||
no Γ ι; oh | |||||||||||||||||||||
I 7 | Ml | r | |||||||||||||||||||
I /. | CH, | ||||||||||||||||||||
24. | |||||||||||||||||||||
2.6-Dih;..!;.x>mcthyl-p-kresol | |||||||||||||||||||||
■ , | OH | ||||||||||||||||||||
i. | |||||||||||||||||||||
r ']. | |||||||||||||||||||||
IK. | |||||||||||||||||||||
.1 | |||||||||||||||||||||
25. | p-.lodphenol | ||||||||||||||||||||
OH | |||||||||||||||||||||
[ Br | |||||||||||||||||||||
H3C-C-CH3 | |||||||||||||||||||||
26. | CH3 | ||||||||||||||||||||
2-Brom-4-iert.-butylphcnol | |||||||||||||||||||||
OH | |||||||||||||||||||||
I Cl | |||||||||||||||||||||
rY | |||||||||||||||||||||
/γ
CH3 J |
|||||||||||||||||||||
CH3 | |||||||||||||||||||||
27. | 2-Chlor-4.5-dimethylphenol | ||||||||||||||||||||
OH | |||||||||||||||||||||
ι | |||||||||||||||||||||
{ 'ι | |||||||||||||||||||||
! CH3 | |||||||||||||||||||||
Cl | |||||||||||||||||||||
28. | |||||||||||||||||||||
p-Chlor-m-kresol | |||||||||||||||||||||
OH Br I CH2
Br
I Br
»-.VS-Tribrom^-hydroxytoluol
Oil
.1 I
35.
10
OH
CH,
COOH
p-Hydroxyphenylessigsäure
OH IK)OC ! J
CW2 Nil, (H
COOII .3.5- Di joilt vrosin
3-Jodsalicylsiiure
OH
Cl
6-Chlor-m-k resol
OH Cl j CH.,
YY
Cl
4.6-Dichlor-o-k resol
HO
o-Acetylphenol O
Il Il c c
CH, CH3
CU, 2-Acetoacet 'l-p-krescl
HO
37.
38.
39.
40.
41.
wun
: OH
J 5-Jodsalicylsäurc
OH
■■Υ
ο-Κ resol
OH
CH2OH
2-Hydroxymethylphcnol O
OH
CH, 2-Acetyl-l-naphthol
OH /
CH2-N
C2H,
C2H5
2-(N, N-Diäthylaminomethyl)-1 -naphthol OH
42.
CH2COOH
o-Hydroxyphenylessigsäure
Die Herstellung der vorstehenden Verbindungen ist bekannt, die vorstehenden Verbindungen sind z.T. im
Handel erhältlich.
Es war nicht bekannt, daß die bildmäßige Polymerisation von Vinylverbindungen durch die gemeinsame
Wirkung von belichtetem Silberhalogenid und den vorstehend aufgeführten Naphtholen, Naphthylamines
Oxychinolinen oHer Derivaten hiervon eingeleitet wird.
Bezüglich der Oxydation der Phenole und deren Zwischenprodukte gibt es viele Veröffentlichungen (vgl.
z. B. »Chemical Review«; 58,439 [1958] und ebenda 61,
563 [1961]). Außerdem wurden Versuche zur Bildung von Polymerisaten ausgeführt, wobei Phenole einer
Oxydationskupplung unterworfen werden und es gibt viele Veröffentlichungen hierüber (vgl. z. B. A. S. H a y;
«Journal of Polymer Science«; 58, 581 [1962] und C. C. Price; »Journal of American Chemical Society«; 82,
3632 [I960]). Überdies gibt es viele Berichte über die Untersuchung der Zwischenprodukte bei der Oxydation
von Phenolen unter Anwendung von hiektronenspin-Resonanz-Spektren (vgl. z. B. W. A. W a t e r s; »Journal
of Chemical Society« 2823 [1956]; »Proc. Chemical Society«, 253 [1962] und »Chemical & Industry«; 213
[1964]). Anhand dieser Ergebnisse wurde die Elektronendichte der Phenoxyreste, die bei der Oxydation
gebildet werden, untersucht, und die Spindichte am Benzolring wurde bekannt. Bei den vorstehend genannanten
Berichten werden als Oxydationsmittel Eisensalze, Cersalze und Sauerstoff-Kupfersalz-Pyridin hauptsächlich
verwendet. In diesen Berichten werden jedoch keine Versuche über die Polymerisation eines Vinyl-
oder Vinylidenmonomeren unter Verwendung des durch Oxydation gebildeten Phenoxyrestes beschrieben.
Der Reaktionsmechanismus der Einleitung der Polymerisation einer Vinylverbindung infolge der
Reduktion eines Silberhalogenids durch die vorstehend genannte Verbindung der allgemeinen Formel I ist bis
jetzt noch nicht geklärt. Es wird jedoch allgemein angenommen, daß die Polymerisation nach einem
Radikalmechanismus fortschreitet, da eine Verbindung, die zur Ausführung einer Radikalpolymerisation fähig
ist, im allgemeinen verwendet werden kann, die Reaktion in einer wäßrigen Lösung fortschreitet und die
Anwendung eines Radikalpolymerisationsinhibitors die Umsetzung verzögert. Außerdem ist es bis jetzt noch
nicht geklärt, ob das Radikal direkt durch die Reaktion eines Silberhalogenids und der Verbindung der allgemeinen
Formel 1 gebildet wird oder ob das Radikal durch die Wechselwirkung von Wasser, Sauerstoff
od. dgl. in dem System gebildet wird. Obgleich der Einfluß von Sauerstoff aus den vorstehend genannten
Berichten nicht klar ersichtlich ist, wird angenommen, daß die folgende Reaktion stattfinden kann:
OH
OH
+ Ag+
Ii + Ae
1-A
1-B
1-C
Überdies wird die durch die folgende Formel dargestellte Resonanz in der Radikalform angenommen
und außerdem wird angenommen, daß das Rescwanzhydrid
zum Einsetzen der Polymerisation beiträgt.
Weiterhin ist es klar, daß die Polymerisation der Vinylverbindung oder Vinylidenverbindung gleichzeitig
mit der Reduktion des Silberhalogenids erfolgt, da, falls die Vinylverbindung oder Vinylidenverbindung zu dem
Reaktionssystem nach der Reduktion mit einem Reduktionsmittel zugesetzt wird, keine Polymerisation
beobachtet wird. Deshalb wird angenommen, daß das Zwischenprodukt aus Silberhalogenid und dem erfindungsgemäß
eingesetzten Reduktionsmittel die Einleitung der Polymerisationsreaktion herbeiführt. Selbst
wenn die Reaktion nach einem geeigneten Zeitraum abgebt UL'iieii wii'O, iSi ScicKtiV in ucfi ucäiräinicfi
Schichtteilen die Abscheidung von polymerisiertem Material festzustellen. Falls die Umsetzung weiterhin
fortgesetzt wird, wird das polymerisierte Material auch an den Schichtteilen gebildet, die keiner Bestrahlung
unterlagen. Diese Tatsache dürfte auf das Auftreten einer Unterschiedlichkeit der Geschwindigkeit der
Bildung von (I-C) zurückzuführen sein, die durch den
Unterschied zwischen der Reaktionsfähigkeit des bestrahlten Silberhalogenides und des nichtbestrahlten
Silberhalogenides verursacht wird. Die Tatsache, daß
die Dichte der nichtbelichteten Bildteile diejenige der belichteten Bildteile erreicht, falls die Umsetzung
während eines längeren Zeitraumes fortgesetzt wird, gleicht der Schleierschwärzung, die auftritt, wenn eine
Entwicklung während eines längeren Zeitraumes bei üblichen photographischen Verfahren fortgesetzt wird,
wobei die gesamten Flächen einschließlich der belichteten Bildteile und der nichtbelichteten Bildteile geschwärzt
werden. Insofern verschlechtert die vorstehend aufgeführte Erscheinung beim erfindungsgemäßen
Verfahren nicht die praktische Durchführbarkeit der vorliegenden Erfindung.
Durch die Erfindung wird erreicht, daß belichtete Silberhalogenidemulsionsschichten in einem sehr einfachen
Verfahren in einem einzigen Entwicklungsschritt unter Anwendung geringer Mengen an Reduktionsmittel
zu Polymerisatbildern entwickelt werden können, die für Druckzwecke und für die Herstellung farbiger
Übertragungsbilder brauchbar sind.
Insbesondere wird gemäß der Erfindung erreicht, daß mühelos Polymerisatbilder unter Verwendung der
vorstehend beschriebenen Verbindungen der allgemeinen Formel (I) erhalten werden können, wobei diese
Verbindungen lediglich in niedriger Konzentration eingesetzt werden können.
Im Gegensatz zum Gerbentwicklungsverfahren, bei dem unter Anwendung der Lichtempfindlichkeit von
Silberhalogenid bei einer Gerbentwicklung Gelatine durch das Oxidationsprodukt bekannter Entwickler
vernetzt wird, können beim erfindungsgemäßen Verfahren Polymerisatbilder mit unterschiedlichen Eigenschaften
entsprechend den vielen verschiedenen einsetzbaren Vinylverbindungen oder Vinylidenverbindungen
erhalten werden, so daß Bildwiedergaben mit ganz ausgezeichneten Eigenschaften, beispielsweise Färbungseigenschaften
und chemischer Beständigkeit, wie sie bisher bei anderen lichtvemetzbaren Schichten nicht
erzielt werden konnten, erhalten werden können.
Weilerhin wurde im Raftmen der Erfindung festgestellt,
da3, falls Sulfitionen im Reaktionsystem gemäß der Erfindung vorliegen, die Polymerisation der
Vinylverbindungen oder Vinylidenverbindun^en noch beschleunigt werden kann.
Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung wird in Gegenwart von Sulfitionen entwickelt. Die Sulfitionen
können dem Reaktionssystem entweder in Form von Verbindungen, die ursprünglich die Sulfitionen im
Molekül enthalten, wie Alkalisulfitionen oder Ammoniumsulfit, oder in Form von Verbindungen, die
Sulfitionen aufgrund von Hydrolyse in wäßriger Lösung ergeben, wie die Pyrosulfite der Alkalimetalle oder des
Ammoniums oder die Addukte von Bisulfiten mit Aldehyden, wie Formaldehyd oder Glyoxal, zugesetzt
werden. Wenn auch die geeignete Menge der dem System zuzusetzenden Sulfitionen von Art und Menge
des Reduktionsmittels und der Vinyl- oder VinylidenvprhinrluniT Hptn nH-Wprt Hpk "svctpms und ähnlirhpn
Faktorei, abhängig ist, sind im allgemeinen mehr als 0,05
insbesondere mehr als 0,2 Mol/Liter des Reaktionssystems wirksam.
Auf dem Fachgebiet ist es allgemein bekannt, Sulfite zu photographischen Entwicklungslösungen zuzusetzen.
Jedoch wird in diesen Fällen angenommen, daß das Sulfit Autoxidation des Entwicklungsmittels und ein
ungleichmäßiges Auftreten der Entwicklung hemmt, indem es mit den Oxidationsprodukten der Entwicklungsmittel,
wie Hydrochinon oder p-Aminophenol reagiert, wozu z. B. auf C. E. K.. M e e s, »Theory of the
Photographic Process«, 2. Auflage, Seite 652, McMillan Co., 1954, verwiesen wird. Es ist darauf hinzuweisen, daß
da die Zwischenprodukte der Oxidation der Naphthole, Naphthylamine, Oxychinoline oder Derivate hiervon.
die Polymerisation einer Vinylverbindung oder einer Vinylidenverbindung beim erfindungsgemäßen Verfahren
einleiten, der die Polymerisation begünstigende Effekt der Sulfitionen grundsätzlich unterschiedlich
gegenüber der Wirkung zur Entfernung der Oxydationsprodukte bei den gewöhnlichen, vorstehend aufgeführten
Entwicklungslösungen ist.
Wenn das Sulfit einfach die Oxidationsprodukte wie bei den üblichen Entwicklungsverfahren entfernen
würde, würde die Polymerisation gehemmt und nicht begünstigt werden.
Obgleich der Mechanismus der Wirkung von Sulfitionen bei dem Verfahren gemäß der Erfindung
noch nicht geklärt ist, kann angenommen werden, daß die Sulfitionen, die polymerisationshemmende Wirkung
von freiem Sauerstoff verhindern.
Die gemäß der Erfindung verwendeten Vinylverbindungen
sind additionspolymerisierbare Verbindungen, die flüssig oder fest bei normaler Temperatur sind,
wobei auch Mischungen dieser Verbindungen verwendet werden können. Beispiele für derartige Vinylverbindungen
sind Acrylamid, Acrylnitril, N-Hydroxymethylacrylamid,
Methacrylsäure, Acrylsäure, Calciumacrylat, Methylmethacrylat, Natriumacrylat, Methacrylamid,
Methylacrylat, Äthylacrylat, Vinylpyrrolidon, Vinylmethyläther, Vinylbutyläther, Vinylisopropyläther, Vinylisobutyläther,
Vinylbutyrat, 2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, 2-Methyl-N-vinylimidazol, Kaliumvinylbenzolsulfonat
und Vinylcarbazol.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung ist eine Vinylverbindung mit mehr als 2 Vinylgruppen besonders
geeignet und eine derartige Verbindung kann zusammen
mit den vorstehend genannten Vinylverbindungen mit nur einer Vinylgruppe oder allein zur Anwendung
gelangen. Beispiele für derartige Vinylverbindungen mit
einer Mehrzahl von Vinylgruppen sind: N.N'-Methylenbisacrylamid,
Äthylenglykoldimethacrylat, Diäthylenglykoldimethacrylat, Triäthylenglykoldimethacrylat, Polyäthylenglykoldimethacrylat,
Divinyläther und Divinylbenzol.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung wird zweckmäßig und bequem eine wasserlösliche Vinylverbindung
verwendet, wobei jedoch eine wasserunlöslr^e Vinylverbindung ebenfalls durch Zugabe derselben zu
dem Reaktionssystem in Form einer Emulsion polymerisiert werden kann. Die Emulgierung einer derartigen
wasserunlöslichen Vinylverbindung kann mit Hilfe einer geeigneten Rühreinrichtung in Gegenwart eines oberflächenaktiven
Mittels und/oder einer Verbindung von hohem Molekulargewicht in üblicher Weise ausgeführt
werden.
Bei dem Verfahren gemäß der Erfindung können beliebige elektromagnetische Wellen oder Korpuskularstrahlen
(Teilchenstrahlen), gegenüber welchen gebräuchliche photographische lichtempfindliche Emulsionen
empfindlich sind, verwendet werden. So können sichtbare Strahlen. Ultraviolettstrahlen, Infrarotstrahlen
mit kürzeren Wellenlängen als 1,3 Mikron, Röntgenstrahlen, y-Strahlen, «-Strahlen und Elektronenstrahlen
insgesamt angewendet werden.
Da Reduktion und Polymerisation gleichzeitig stattfinden, muß die Reduktion in Gegenwart der Vinylverbindung
oder Vinylidenverbindung durchgeführt werden. Wenn auch im Rahmen der Erfindung sowohl die
vorstehend aufgeführten Verbindungen entsprechend der allgemeinen Formel (I) als auch die Vinylverbindung
in die photographische Emulsion vor der Belichtung einverleibt werden können, kann eine hiervon zunächst
in der Emulsion vor der Belichtung einverleibt werden und die andere zu der Emulsion nach der Belichtung
zugesetzt werden. Weiterhin können beide Bestandteile zu dem System nach der Bestrahlung zugegeben
werden.
Da die Reduktion jnd Polymerisation gemäß der Erfindung in Gegenwart von Wasser ausgeführt werden
muß, ist es notwendig, die Umsetzung in einer wäßrigen Lösung oder in einem feuchten Gelzustand auszuführen.
Die Umsetzung gemäß der Erfindung vei : uft glatt im
alkalischen Zustand, und die günstigsten pH-Werte der Reaktionssysteme hängen von den Arten und Konzentrationen
des Silberhalogenids, des Reduktionsmittels, den polymeren Bindemitteln und weiterhin von der
Reaktionstemperatur ab. Die Umsetzung kann bei pH-Werten höher als 6 ausgeführt werden, jedoc'
werden pH-Werte von höher als 7 besonders bevorzugt.
Falls die photographische Silberhalogenidemulsion als Emulsionsschicht auf einen Schichtträger angewandt
wird, kann die Umsetzung durch Eintauchen des Aufzeichnungsmaterials in eine alkalische, wäßrige
Lösung durchgeführt werden, nachdem die Emulsionsschicht mit den elektromagnetischen Wellen oder
Teilchenstrahlungen belichtet wurde. In diesem Fall ist es günstig, in die alkalische, wäßrige Lösung das
Reduktionsmittel oder die Vinylverbindung einzuverleiben.
Obwohl die Umsetzung leicht durch Verringerung des pH-Wertes des Reaktionssystems beispielsweise auf
einen Wert weniger als 5 angebrochen werden kann, kann sie auch durch Abkühlung, Entfernung der
Reaktionsteilnehmer durch Waschen, Auflösung des Silberhalogenids durch eine photographische Fixierlösung
oder Zugabe eines Polymerisationsinhibitors zu
dem System abgebrochen werden.
Wenn das polymere Bindemittel, das Silberhalogenid und das Vinylmonomere zu einer Schicht verarbeitet
werden, wird bevorzugt, eine geringe Menge eines thermischere Polytr.erisationsinhibitors zur Verhinderung der spontanen thermischen Polymerisation des
Vinylmonomeren zugesetzt Als derartige thermische
Polymerisationsinhibitoren können sämtliche bekannten thermischen Polymerisationsinhibitoren für die
radikalische Polymerisation verwendet werden. Beispie- ι ο le hierfür sind p-Methoxyphenol, Hydrochinon, Alkylhydrochinon, 2,6-Di-tert-butyI-p-kresol oder ^-Naphthol.
Wenn das Vinylmonomere von Anfang an in dem System enthalten ist, wird es in einer Gewichtsmenge
von dem V30- bis 30fachen, und vorzugsweise von dem 1/4- bis 4fachen der Menge des Bindemittels, das
ursprünglich in dem System vorhanden ist, einverleibt.
Das Silberhalogenid wird zweckmäßig in einer Gewichtsmenge von dem '/20- bis 2fachen, und vorzugsweise dem '/io- bis 'Machen der Menge des ursprünglichen
in dem System vorhandenen Bindemittels verwendet
Wenn das Reduktionsmittel dem System vor der Umsetzung zugegeben werden soll, wird dieses
zweckmäßig in einer Menge von Vio bis 20 Mol je ein Mol Halogensilber zugegeben. Der Inhibitor für die
thermische Polymerisation wird zweckmäßig in einer Menge von 10 bis 20 000 Teile je Million, bezogen auf
das Gewicht der Vinylverbindung zugegeben. Wenn die Vinylmonomeren in der Behandlungslösung gelöst
werden, wird es gewöhnlich bevorzugt, diese in einer möglichst hohen Konzentration zu lösen, und daher
wird die bevorzugte Konzentration des Monomeren hauptsächlich von der Löslichkeit des Monomeren in
der Lösung bestimmt. Wenn Pyrazolonreduktionsmittel in der Behandlungslösung gelöst werden, werden diese
zweckmäßig in einer Konzentration zwischen V20 und 5 Mol je Liter und vorzugsweise zwischen Vio und 1 Mol
je Liter gelöst.
Wie bei dem gebräuchlichen photographischen Halogensilberverfahren kann zwischen der Belichtung
mit elektromagnetischen Wellen oder Korpuskularstrahlen und der Polymerisationsstufe irgendeine
Zeitspanne liegen. In einigen Fällen kann entsprechend d'jr Eigenschaften der photographischen Emulsion oder
der Bedingung und Länge dieser Zeitspanne die Wirkung der Belichtung bis zu einem gewissen Ausmaß
verringert werden und in diesem Fall kann die Abnahme der Wirkung durch Erhöhung des Belichtungsausmaßes
beseitigt werden.
Bei Anwendung des Verfahrens gemäß der Erfindung zur Herstellung von Kopien ist es möglich, Gebrauch
von Unterschieden in der Löslichkeit, Lichtstreuung, Klebrigkeit, Farbstoffaufnahmefähigkeit und anderen
physikalischen und chemischen Eigenschaften zwischen monomeren Vinylverbindungen und den Polymerisaten
zu machen. Reliefbilder von polymeren Materialien könnten gebildet werden, indem man unpolymerisierte
Teile nach der Bestrahlung und Polymerisation weglöst, wobei Gebrauch von den Unterschieden der Löslichkeit
zwischen den polymerisierten Teilen und den unpolymerisierten Teilen gemacht wird, so daß die so gebildete
hochpolymerisierte Verbindung als Bild allein in den bestrahlten Bereich zurückbleibt
In diesem Fall ist es zweckmäßig und bequem, wenn das ursprünglich in dem System vorhandene Bindemittel
mit der unpolymerisierten Vinylverbindung weggewaschen werden kann. Demgemäß soll das Bindemittel, das
ursprünglich in der Schicht vorhanden ist, vorzugsweise
ein lineares im wesentlichen unvernetztes oder ein
derartig vernetztes Polymerisat sein, daß es zu einei
Kernspaltung oder einem Aufbrechen der Vernetzung neigt, und die durch die Polymerisation der Vinylverbindung gebildete hochpolymerisierte Verbindung soll
vorzugsweise ein vemetztes Polymerisat mit einer sogenannten dreidimensionalen Struktur sein. Aus
diesem Grund ist die Verwendung einer Verbindung mil einer Mehrzahl von Vinylgruppen, wis vorstehend
ausgeführt, entweder allein oder in Kombination mil einer nur eine Vinylgruppe aufweisenden Verbindung
zweckmäßig. Es ist jedoch nicht wesentlich, eine Verbindung mit einer Mehrzahl von Vinylgruppen zu
verwenden, da es viele Fälle gibt, bei welcher beträchtliche Unterschiede zwischen den Teilen, die die
hochmolekulare Substanz, die durch Polymerisation dei
Vinylverbindung gebildet wurde, enthalten und der Teilen, die keine derartige hochpolymere Substanz
enthalten, bestehen. Dies ist der Fall, auch wenn das sicli
ergebende hochpolymerisierte Material eine lineare lösüche Substanz ist was auf die Wechselwirkung dei
durch Polymerisation gebildeten hochpolymerisierten Substanz und dem in der Schicht von Beginn ar
vorhandenen Bindemittel, wie im Falle von Polyacrylsäure und Gelatine zurückzuführen ist
Das Bild, das nach diesem Verfahren hergestellt wird und aus hochpolymerisierten Substanzen besteht, kanr
in verschiedenen Kopierverfahren verwendet werden.
Überdies kann das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Farbbildern angewendet werden. Ir
diesem Fall wird ein Vinylmonomeres mit einer Gruppe die Träger einer Ladung durch elektrolytische Dissozia
tion oder durch Addition von Wasserstoffkationen fähig ist als Vinylverbindung für die Bildung eines Polymerisats verwendet, das zur Aufnahme einer Ladung durch
elektrolytische Dissoziation oder durch Addition vor Wasserstoffkationen fähig ist worauf dann das Polymerisatbild selektiv durch einen Farbstoff mit dei
entgegengesetzten Ladung zu derjenigen des Polymerisats gefärbt wird. Die so gebildeten Farbbilder können
auf andere Bildempfangsmaterialien unter Anwendung verschiedener Maßnahmen oder Mittel übertrager
werden.
Beispiele für derartige additionspolymerisierbare
Vinylverbindungen, die zum Tragen einer Ladung durch elektrolytische Dissoziation oder Addition von Wasser
Stoffkationen fähig sind und gemäß der Erfindung verwendet werden können, sind die folgenden: Ah
Monomeres, das für die Erteilung einer negativer Ladung an die aus dem Monomeren gebildete
Verbindung von hohem Molekulargewicht fähig ist kann eine Vinylverbindung mit einer Carboxylgruppe
z. B. Acrylsäure, Methacrylsäure, Itaconsäure unc Maleinsäure, eine Vinylverbindung mit einem Metallsals
oder Ammoniumsalz einer Carboxylgruppe, z. B. Am moniumacrylat, Natriumacrylat, Kaliumacrylat, Calci
umacrylat, Magnesiumacrylat, Zinkacrylat, Cadmium acrylat, Natriummelhacrylat, Kaliummethacrylat, Ma
gnesiummethacrylat, Calciummethacrylat, Zinkmeth acrylat, Cadmiummethacrylat Natriumitaconat unc
Natriummaleat, eine Vinylverbindung mit einer Sulfon
säuregruppe, z. B. Vinylsulfonsäure und p-Vinylbenzol
sulfonsäure, und eine Verbindung mit einem Metallsali oder Ammoniumsalz der Sulfonsäure, z. B. Ammonium
vinylsulfonat, Natriumvinylsulfonat, Kaliumvinylsulfo
nat und Kalium-p-vinylbenzolsulfonat, verwendet wer
den. Als Vinylverbindung, die der aus dem Monomerei gebildeten Verbindung von hohem Molekulargewich
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eine positive Ladung erteilt, können ferner Vinylverbindungen mit einem basischen Stickstoffatom, z. B.
2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, 5-Vinyl-2-methylpyridin,
N.N-Dimethylammoäthylacrylat, Ν,Ν-Pimethylaminoäthylmethacrylat, N.N-Diäthyl-aminoäthylacrylat,
Ν,Ν-Diathylaminoathylmethacrylat, und Vinylverbindungen mit einem quarternären Ammoniumsalz, das aus
einer Base aus den vorstehend genannten Vinylverbindungen und Methylchlorid, Äithylbromid, Dimethylsulfat, Diäthylsulfat oder Methyl-p-to(uolsu!fonat gebildet
wurde.
Als Farbstoffe, die zum Tragen einer Ladung durch elektrolytische Dissoziation gemäß der Erfindung
geeignet sind, werden im allgemeinen übliche saure Farbstoffe und basische Farbstoffe verwendet Bei
Verwendung einer Vinylverbindung, die zur Bildung einer Verbindung von hohem Molekulargewicht mit
einer negativen Ladung fähig ist, wird ein basischer
Farbstoff verwendet und bei Verwendung einer Vinylverbindung, die zur Bildung einer Verbindung von
hohem Molekulargewicht mit einer positiven Ladung fähig ist, wird ein saurer Farbstoff verwendet Da ein
basischer Farbstoff eine positive Ladung aufweist, färbt dieser selektiv eine Verbindung von hohem Molekulargewicht mit einer negativen Ladung, während ein saurer
Farbstoff, der eine negative Ladung aufweist, selektiv eine Verbindung von hohem Molekulargewicht mit
einer positiven Ladung färbt Auf diese Weise kann ein Farbbild in Obereinstimmung mit der Ladung der
Verbindung von hohem Molekulargewicht erhalten werden.
Bei Verwendung von Gelatine als Bindemittel in einer
photographischen Emulsion muß der isoelektrische Punkt von Gelatine bezüglich des Färbens berücksichtigt werden, da Gelatine ein amphoterer Elektrolyt ist
Mit anderen Worten, wenn der pH-Wert des Systems niedriger als der isoelektrische Punkt der zu verwendender. Gelatine ist, wird die Gelatine positiv geladen,
während wenn der pH-Wert höher als der isoelektrische Punkt ist, die Gelatine negativ geladen wird. Wenn eine
Verbindung von hohem Molekulargewicht mit einer negativen Ladung gebildet wird, kann demgemäß
lediglich das Bild aus der Verbindung von hohem Molekulargewicht ohne ein Anfärben von Gelatine
gefärbt werden, indem das Polymerisatbild mit einem basischen Farbstoff bei einem niedrigeren pH-Wert als
der isoelektrische Punkt von Gelatine gefärbt wird. Außerdem wird die photographische Emulsionsschicht
nach der Bildung von Bildern aus einer Verbindung von hohem Molekulargewicht zunächst gleichförmig bei
einem pH-Wert oberhalb des isoelektrischen Punktes von Gelatine gefärbt, und danach wird die Schicht mit
einer Waschlösung mit einem pH-Wert unterhalb des isoelektrischen Punktes von Gelatine gewaschen, wobei
die Bereiche, die keine Bildbilder aus der Verbindung von hohem Molekulargewicht aufweisen, unter Zurücklassen der gefärbten Bildbereiche aus der Verbindung
von hohem Molekulargewicht herausgewaschen werden. Wenn es erwünscht ist, ein Bild aus einer
Verbindung von hohem Molekulargewicht mit einer positiven Ladung mit einem sauren Farbstoff zu färben,
kann das Färben bei einem pH-Wert oberhalb des isoelektrischen Punktes von Gelatine ausgeführt werden. Wenn der pH-Wert des Systems zu hoch oder zu
niedrig ist, wird natürlich die Löslichkeit des Farbstoffes verringert und die elektrolytische Dissoziation der zu
ladenden Verbindung von hohem Molekulargewicht kann verhindert werden. Somit hängt der optimale
Bereich des pH-Wertes von der Art der Vinylverbindung und des Farbstoffs sowie von der Art des
verwendeten Bindemittels, beispielsweise Gelatine, ab. Bei Verwendung einer gewöhnlichen Gelatine, die einer
üblichen Behandlung (Kalkbehandlung) unterworfen worden war und einen isoelektrischen Punkt von etwa
4,9 besitzt, ist der geeignete pH-Wert des Systems im
Bereich von 2,5 bis 4,5, wenn eine Verbindung von hohem Molekulargewicht mit einer negativen Ladung
ίο durch einen basischen Farbstoff gefärbt wird, und im
Bereich von 5,0 bis 8,0, wenn eine Verbindung von hohem Molekulargewicht mit einer positiven Ladung
mit einem sauren Farbstoff gefärbt wird.
C. I. Acid Yellow 7 (Q 1.56 205),
C. I. Acid Yellow 23 (C 1.19 140),
CLidRdiC
i)
C. I. Acid Red 52 (C 1.45 100),
C I. Acid Blue 9 (C 1.42 090),
C I. Acid Blue 62 (C 1.62 045) und
C I. Acid Violet 7 (C 1.18 055).
Ferner sind Beispiele für basische Farbstoffe, die gemäß der Erfindung verwendet werden:
C I. Basic Yellow I (C 1.49 005),
C I. Basic Yellow 2 (C 1.41 000),
jo CI. Basic Red 1 (C 1.45 160),
C. I. Basic Red 2 (C. 1.50 240),
C I. Basic Blue 25 (C 1.52 025),
C I. Basic Violet 3 (C 1.42 555) und
C I. Basic Violet 10(C 1.45 170).
Die Nummern der vorstehend angegebenen Farbstoffe sind aus dem Color Index (2. Ausgabe) entnommen.
Bei der Ausführung des Verfahrens gemäß der Erfindung ist es notwendig, die Stufe der Bestrahlung
durch elektromagnetische Strahlen oder Korpuskularstrahlen, die Stufe der Reduktion und Polymerisation
und dann die Stufe des Anfärbens auszuführen.
Polymerisatbilder können gebildet werden, indem man lediglich den unpolymerisierten Teil des Vinylmo
nomeren nach Belichtung, Reduktion und Polymerisa
tion wegwäscht, da das Polymerisat weniger löslich als das Monomere ist und kaum durch das Polymerisat, z. B.
Gelatine, das als Bindemittel für die photographische Halogensilberemulsion verwendet wurde, diffundieren
kann. Durch die Verwendung νσ,·>. Monomeren mit wenigstens zwei Vinylgruppen in Kombination kann die
v'nlöslichkeit und Nicht-Auflösbarkeit des erhaltenen Polymerisats erhöht werden. Farbbilder entsprechend
den Polymerisatbildern werden erhalten, indem man,
wie vorstehend beschrieben, nach der Polymerisation
färbt Die Bilder, die nach diesem Verfahren hergestellt werden, können als klare Farbbilder durch Fixieren
eines Silberhalogenids zur Entfernung desselben und anschließendes Herauslösen des Silberbildes mittels
Anwendung eines oxydierenden Mittels und eines Lösungsmittels für Silbersalze verwendet werden.
Bei Verwendung eines Reduktionsmittels von hoher Wirksamkeit bezüglich der Polymerisationseinleitung
gemäß der Erfindung ist es unnötig, Silberbilder durch
Oxydation zu entfernen, da eine ausreichende Polymerisationsreaktion unter einer derartigen Bedingung
bereits stattgefunden hat, so daß eine sehr geringe Menge an reduziertem Silber erzeugt wird.
Außerdem können die so hergestellten Farbbilder auf andere Bildempfangsmaterialien übertragen werden.
Bei der Ausführung einer derartigen Übertragung muß das Bildempfangsmaterial für die Aufnahme von
Farbbildern in innige Berührung mit einer Schicht gebracht werden, die die in der vorstehenden Weise
erzeugten Farbbilder enthält, welche mit einem Lösungsmittel für den Farbstoff, z. B. Methanol, Wasser
oder einer wäßrigen Lösung einer Säure, Base oder eines Salzes, benetzt wird. Bildempfangsmaterialien, auf
welche das Farbbild übertragen werden soll, können aus gewöhnlichem Papier bestehen, oder es kann ein Papier
oder ein Film mit einem Oberzug aus einem hydrophilen Polymerisat von Gelatine verwendet werden. Wenn das
Farbbild auf ein Bildempfangsmaterial mit einem Überzug aus Gelatine übertragen werden soll, wird
dieser vorzugsweise mit einem Beizmittel, beispielsweise einem Aluminiumsalz, vorhergehend in gleicher
Weise wie beim üblichen Farbübertragungsverfahren behandelt Wenn ein Bild, bestehend aus einem
ionisierbaren Polymerisat, gebildet ist, ist es möglich,
eine Anzahl von Kopien durch Färben und Übertragen in der vorstehend geschilderten Weise herzustellen, da
einige Kopien mit einer Färbung gebildet werden können und das Polymerisatbild wiederholt gefärbt
werden kann.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen näher erläutert.
Eine feinkörnige photographis"he Gelatine-Chlorbromsilber-Emulsion, die Chlorbromsilber entsprechend einer Menge von 42 g elementarem Silber und
Chlor und Brom in einem molaren verhältnis von 7 :3 und 60 g Gelatine je Liter enthielt, wurde in zwei
Teilmengen geteilt, worauf die eine hiervon mit Fluoreszenzlampen belichtet wurde. Zum Zwecke der
Belichtung wurden 200 cm3 der flüssigen Emulsion bei 35° C in einem Trog von 20 cm χ 25 cm ausgebreitet
und dann mit Licht von 300 Lux während 5 Min. unter kontinuierlichem Rühren belichtet. Anschließend wurden 2 ml von der belichteten Emulsion bzw. der
unbelichteten Emulsion in ein Reagenzrohr von 1,6 cm Durchmesser eingebracht und nach Zugabe von 6 ml
Wasser wurden 4,0 g Acrylamid und dann 10~3 Mol von
p-Hydroxyphenylessigsäure (Nr. 35 in der Tabelle) zu
der Mischung zugegeben, wobei unter Rühren der Mischung die Temperatur der Probe auf 48° C geregelt
und das Reagenzglas, das die Probe enthielt, in ein wärmeisolierendes Material eingesetzt wurde. Als
wärmeisolierendes Material wurde ein Polystyrolschaum mit einer Dicke von 2 cm verwendet und die
Proben wurden zusammen mit dem wärmeisolierenden Material in ein Wasserbad eingetaucht, dessen Temperatur bei 500C gehalten wurde. Zu jeder der Proben
wurden 2,0 cm3 einer wäßrigen 1 n-Natriumhydroxylösung augenblicklich zugegeben, und dann wurden die
Änderungen in der Temperatur der Proben mit einem Thermistor-Temperaturaufzeichner aufgezeichnet. In
der belichteten Emulsion wurde Acrylamid unter Steigerung der Temperatur des Systems durch die
Polymerisationswärme polymeris er:, wobei die Temperatur des Systems 96°C in 82 Min. nach Beginn der
Reaktion erreicht. Der Inhalt des Probeglases wurde kautschukartig aufgrund des gebildeten Polyacrylates,
und er löste sich in einer großen Menge Methanol im.Ut
Andererseits wurde in dem System der unbelichteten Emulsion eine Temperaturzunahme kaum beobachtet,
der Inhalt des Probeglases floß mühelos heraus, und wenn der Inhalt in eine große Menge Methanol
gegossen wurde, wurde lediglich eine geringe Menge Niederschlag, der als die ursprünglich in der Emulsion
vorhandene Gelatine angesehen wurde, abgeschieden. Es wurde hierbei gefunden, daß in dem System der
belichteten Emulsion die Farbe des Systems aufgrund
ίο der Reduktion von Silberhalogenid sich nach braun
änderte. Unter ähnlichen Bedingungen, wie vorstehend angegeben, bewirkte eine Zunahme der Menge an
Acrylamid von 4 g auf 6 g und weiter auf 8 g eine Verkürzung der Reaktionsdauer. Wenn z. B. 6 g oder 8 g
Acrylamid verwendet wurden, erreichte die Temperatur 100° C nach 27 Min. bzw. 21 Min. im Falle der
belichteten Emulsion, während die Temperatur der unbelichteten Emulsion lediglich 50° C bzw. 53° C in der
gleichen Zeitdauer erreichte.
Es wurde auch die gleiche Arbeitsweise unter Verwendung von 10~4 Mol Reduktionsmittel wiederholt, wobei in dem System, in welchem die belichtete
Emulsion verwendet wurde, die Temperatur 100° nach
125 Min. erreichte, während in dem System, in welchem
die unbelichtete Emulsion verwendet wurde, die
Temperatur lediglich 50° C selbst nach 125 Min. erreichte.
Es ist somit aus der Erzeugung der Polymerisationswärme und der Änderung der Fließfähigkeit des
gesamten Systems ersichtlich, daß eine Polymerisation stattgefunden hat Die Hitze könnte außer durch die
Polymerisationsreaktion durch die Reduktion von Silberhalogenid erzeugt worden sein. Jedoch wäre diese
zu gering, um als Temperaturänderung in der hier
J5 verwendeten Vorrichtung wahrgenommen zu werden.
Wenn beispielsweise Hydrochinon anstelle von p-Hydroxyphenylessigsäure verwendet wurde, wurde das
Silberhalogenid unter Bildung von schwarzem Silber reduziert, wobei jedoch keine Wärmeerzeugung beob-
to achtet wurde. Daß die Wärmeerzeugung aufgrund der
Polymerisationsreaktion erfolgte, wird durch die Tatsache nachgewiesen, daß die erzeugte Wärme sich in
Abhängigkeit von der Menge an zugesetztem Acrylamid änderte. Die Tatsache, daß die Einleitungsdauer
ebenfalls entsprechend der Menge des verwendeten Reduktionsmittels geändert wird, liegt ebenfalls nahe,
daß die Polymerisationsreaktion stattfindet.
Die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 1 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß die in der nachstehenden Tabelle I angegebenen Phenole anstelle von
p-Hydroxyphenylessigsäure verwendet wurden und die Menge an Natriumhydroxyd variiert wurde. Die Menge
des Phenols ist in Spalte 3 von Tabelle I angegeben, die Temperatur des Systems in Spalte 4, die Menge einer
wäßrigen 1 n-Natriumhydroxydlösung in Spalte 5, die
Zeitdauer, bis die Temperatur des Systems unter
Verwendung der belichteten Emulsion den maximalen Wert erreichte, in Spalte 7, die maximale Temperatur
hiervon in Spalte 6 (F-Temp.) und die Temperatur zum .eiben Zeitpunkt des Systems, an welchem die
6-5 w.ibelichtete Emulsion verwendet wurde, in Spalte 8
(B-Temp.). Es ist aus diesen Ergebnissen ersichtlich, daß in sämtlichen Fällen die Reaktion bevorzugt in den
belichteten Emulsionen eingeleitet wurde.
21 | I | Reduktionsmittel | Menge | 1901 | 193 | von vjeiaiine | Chlor 55 | : Liter | Emulsion | ohne 60 | 1 ml einer 1 Mol/l enthaltenden | Lösung | des in | in der b5 | Alkali | 22 | Zeit | (A) Menge an verwendetem 1 n-NaÖH (g). | B-Tem | c\ | diesem Zeit- | |
ig) | 7 :3 und 30 g | die in |
Belichtung verglichen. Der Versuch wurde ausgeführt,
indem zu 10 ml der Emulsion 4 g Acrylamid, 2 ml |
der nachstehenden Tabelle 11 angegebenen Phenols und | Menge zugege- | 4,0 | (Min.) | peratur | L). | |||||||||||||
Tabelle | 2,3,5,6-Tetramethylphenol | 75 | Polyvinylpyrrolidon und 100 g Polyvinylalkohol j< | Weise wie in Beispiel 1 beschrieben, während | Wasser, | eine wäßrige 1 n-Natriumhydroxydlösung in der | nachstehenden | 2,0 | F-Tempe- | 29 | 38,1 | |||||||||||
Chemi | 3,4,5-Trimethylpheno] | 136 | Badtempe- Menge an | Unter Verwendung einer feinkörnigen Silberchlor bromemulsion, die Silberchiorbromid entsprechend |
der Emulsion enthielt, wurde die Emulsion, | belichtet worden war, mit der | nachstehenden Tabelle II angegebenen | 4,0 | ratur | 46 | 35 | Aus der vorstehenden Tabelle | ||||||||||
kalie Nr. | 2,3,5-Trimethylphenol | 136 | ratur | einer Menge von 20 g elementarem Silber und | gleicher | ben wurden. Die Ergebnisse sind in der | 3,0 | 40 | 90 | 41 | daß bei der belichteten Emulsion | II ist klar ersichtlich, | ||||||||||
15 | 2-AcetoacetyI-p-kresoI | 192 | 35 | und Brom im molaren Verhältnis von | 10 Min. | Tabelle Il aufgeführt. | 2,0 | 72,8 | 22 | 46 | die Reaktion rascher | |||||||||||
13 | L-Tyrosin | 182 | 35 | 1,0 | 47,8 | 61 | 46 | stattfand als bei der unbelichteten Emulsion. Die | ||||||||||||||
14 | 3,5-Dijodtyrosin | 433 | 35 | 2,0 | 100 | 87 | 52 | |||||||||||||||
34 | 2,6-Bis-(hydroxymethyl)- | 168 | 45 | 82,5 | 27 | 51,5 | ||||||||||||||||
21 | p-kresol | 45 | 2,0 | über 100 | ||||||||||||||||||
30 | Dimethylaminomethylphenol | 151 | 45 | 56 | 30 | 48,1 | ||||||||||||||||
24 | (o-, p-Mischung) | 48 | 2,0 | |||||||||||||||||||
Hordeninsulfat | 465 | 2,0 | 98,1 | 18 | 48 | |||||||||||||||||
18 | 5,6,7,8-Tetrahydro-j8-naphthoI | 149 | 48 | 2,0 | 57 | 58 | ||||||||||||||||
3-tert.-Butylphenol | 150 | 2,0 | über 100 | 110 | 48 | |||||||||||||||||
19 | 4-tert.-Butylphenol | 150 | 48 | 2,0 | 75 | 180 | 57 | |||||||||||||||
10 | 5-Hydroxyhydroindan | 134 | 48 | 2,0 | 67 | 9 | 50 | |||||||||||||||
3 | 4-sec-ButylphenoI | 150 | 48 | 2,0 | 65 | 105 | 51 | |||||||||||||||
2 | 4-tert.-Aminoph.enoI | 164 | 48 | 2,0 | 70 | 100 | 51 | |||||||||||||||
9 | 3-Methyl-4-isopropylphenol | 160 | 48 | 2,0 | 55 | 48 | 49 | |||||||||||||||
4 | 2-Chlor-4,5-dimethylphenoI | 156,5 | 48 | 2,0 | 61 | 27 | 56 | |||||||||||||||
5 | 2,6-DihydroxymethyIphenol | 182 | 48 | 3,0 | 54 | 15 | 49 | |||||||||||||||
11 | Hexestroi | 270 | 48 | 3,0 | 76 | 132 | 61 | |||||||||||||||
27 | 2-Brom-4-tert.-Butyiphenol | 220 | 50 | 4,0 | 54 | 72 | 61 | |||||||||||||||
23 | 3-Jodsalicylsäure | 264 | 48 | 3,0 | 86 | 160 | 65 | |||||||||||||||
16 | P-Jodpheno! | 220 | 55 | 3,0 | 90 | 98 | 72 | |||||||||||||||
26 | Tyramin | 137 | 55 | 1,0 | 79 | 20 | 58 | |||||||||||||||
36 | 4-tert.-OctyIphenol | 206 | 57 | 5,0 | 89 | 80 | 70 | |||||||||||||||
25 | 6-Chlor-m-kresol | 142 | 57 | 1,0 | 100 | 112 | 80 | |||||||||||||||
20 | 2-DimethylaminomethyI- | 179 | 57 | 78 | 60 | 66 | ||||||||||||||||
6 | 3,6-xyIenol | 57 | 1,0 | über 100 | ||||||||||||||||||
31 | 4,6-DichIor-o-kresol | 176 | 57 | 1,0 | 80 | 20 | 62 | |||||||||||||||
22 | 4-Chlor-m-kresol | 142 | 57 | Tabelle II | 115 | 60 | ||||||||||||||||
Beispiel 3 | 67 | |||||||||||||||||||||
32 | Die Polymerisation wurde unter Verwendung | 57 | Nr. Reduktionsmittel | 88 | ||||||||||||||||||
28 | 57 | (C) | (D) (E) | |||||||||||||||||||
20 Tyramin | ||||||||||||||||||||||
einer | IP Dimethylamino | (A) (B) | >100 | 51 50 | ||||||||||||||||||
Emulsion ausgeführt, die ein Schutzkolloid, Polyvinylal- so III t I^ ι ■ ι 1'J λ 11 ^^ · -* |
methylphenol | 97 | 56 55 | |||||||||||||||||||
kohol und Polyvinylpyrrolidon anstelle | Anmerkung zur Tabelle | 3,0 33 | ||||||||||||||||||||
enthielt. | 2,0 10 | |||||||||||||||||||||
II: | (B) Erforderliche Zeitdauer zum Erreichen der höchsten Tem | |||||||||||||||||||||
peratur (Min.). | ||||||||||||||||||||||
(C) Temperatur der belichteten Emulsion zu diesem Zeitpunkt | ||||||||||||||||||||||
(X). (D) Temperatur der unbelichteten Emulsion zu |
||||||||||||||||||||||
punkt (X). | ||||||||||||||||||||||
(t) öad-lemperatur ( | ||||||||||||||||||||||
Versuchsbedingungen waren ähnlich wie diejenigen von Beispiel I.
Obgleich die Beispiele 1 bis 3 unter Verwendung von wasserlöslichen Vinylverbindungen ausgeführt wurden,
konnte auch ein schwerlösliches Tetraäthylenglykoldimethacrylat im Emulsionszustand polymerisiert werden.
Eine Tetraäthylenglykoldimethacrylatemulsion wurde hergestellt, indem 20 ml Tetraäthylenglykol und 20 in
Mol einer 4%igen wäßrigen Gelatinelösung gemischt wurden; und nach Zugabe von 4,0 g Natriumdodecylbenzolsulfonat
wurde die Mischung in einem Emulgator von hoher Geschwindigkeit emulgiert. 12 g der Emulsion
wurden mit 2 ml der gleichen photographischen Emulsion wie in Beispiel 1 gemischt und nach Zugabe
von 10^ Mol Tyramin, 2,0 ml einer wäßrigen I n-Natriumhydroxydlösung
und 5 χ 10~5 Mol Natriumsulfit wurde das Verfahr?" wip in Rpisnipl t angpgphen. hpi
400C wiederholt. In dem System unter Verwendung der :o
belichteten Emulsion erreichte die Reaktionswärme 46,50C nach 70 Min., während in dem System unter
Verwendung der unbelichteten Emulsion die Reaktionstemperatur lediglich 42° C in der gleichen Zeit erreichte.
Es ist somit ersichtlich, daß selbst ein wasserunlösli- -'>
ches oder kaum lösliches Monomeres selektiv in Gegenwart von Halogensilber, das einer Belichtung mit
elektromagnetischen Wellen oder Korpuskularstrahlen unterworfen worden war, polymerisiert weiden kann.
Ein photographischer lichtempfindlicher Film mit einer Schicht aus einer photographischen Gelatine-Chlorjodbromsilber-Emulsion
wurde einer Bildbelich- r, tung unterworfen und die Schicht wurde mit einer
Lösung mit einem Gehalt an p-Benzylphenol (Nr. 7 in der Tabelle) und Natriummethacrylat behandelt, um
eine bildweise Polymerisation auszuführen, und das so gebildete Bild aus Polyacrylsäure wurde mit einem 4n
basischen Farbstoff gefärbt.
Hierbei wurde ein Film verwendet, der so hergestellt worden war, daß man einen Hilfs- oder Zwischenüberzug
auf beide Seiten von einem Polyäthylenterephthalatfilm aufbrachte, eine Antilichthofbildungsschicht auf
eine der Oberflächen des so mit einem Zwischenüberzug versehenen Films aufbrachte und auf die andere
Oberfläche eine photographische Halogensilberemulsion aufbrachte, die durch Zusatz einer geeigneten
Menge von Merocyaninfarbstoffen mit einem Sensibilisierungsmaximum von etwa 550 ΐημ zur optischen
Sensibilisierung und von 1,5 g Chlormuconsäure als Härtungsmittel und weiterhin durch Zugabe von
geeigneten Stabilisierungs- und Netzmitteln zu einer Gelatine-Chlorjodbromsilber-Emulsion mit einem Gehalt
von 0,7 Mol Chlor, 03 Mol Brom, 0,001 MoI Jod und
etwa 100 g einer Kalk behandelten Gelatine hergestellt worden war, um einen überzogenen Film, der 50 mg
Silber/100 cm2 enthielt, zu bilden, wobei ferner auf die
genannte Emulsionsschicht eine Gelatineschutzschicht von 03 u-m Dicke aufgebracht wurde. Dieser Film war
für die Herstellung von Strich- und Rasterbildern für die graphische Technik geeignet
Nachdem auf die Emulsionsschicht des so hergestellten photographischen Films ein Negativ, das Strichbilder
trag, aufgelegt worden war, wurde die Emulsionsschicht während 2 Sek. mit Licht von 100 Lux belichtet
und danach in eine Lösung mit der folgenden Zusammensetzung unter einer roten Dunkelkammerlampe
eingetaucht.
Natriummethacrylat | 7.5 g |
p-Benzylphenol | 0.83 g |
Kaliummethabisulfit | 03 g |
2 N-Natriumhydroxyd | notwendige Menge |
zum Einstellen | |
des pH-Wertes | |
auf 11,5 | |
Wasser | 12 ml |
Wenn der so behandelte photographische Film 30 Minuten lang bei 300C stehengelassen wurde, bildete
sich ein schwachbraunes Bild an den belichteten leiten. Nach Waschen der Probe während 30 Sekunden mit
einer wäßrigen l,5%igen Essigsäurelösung wurde die Probe mit der nachstehend angegebenen Fixierlösung
fixiert:
Natriumthiosulfat
(wasserfrei) 150 g
Kaliummethabisulfit 15 g
Wasser 1 I
Nach ausreichendem Fixieren und Spülen mit Wasser wurde die Probe in eine 0,l%ige wäßrige Lösung eines
ro'.en basischen Farbstoffes (Rhodamin 6 G. C. P., C. I.
Basic Red I) während 5 Minuten bei Raumtemperatur eingetaucht. Anschließend, wenn die Probe mit einer
wäßrigen 5%igen Essigsäurelösung während 5 Minuten gewaschen wurde, wurde der Farbstoff in den
Bereichen, mit Ausnahme der braunen Bilder, herausgewaschen, während die Bildteile rotgefärbte zurückblieben.
Da das braune Bild aus einem Silberbild bestand, konnte das Silberbild mittels des Farmerschen
Abschwächers (Blutlaugensalze) entfernt werden. Bei Entfernung des Silberbildes wurde ein klares rotes Bild
erhalten. Wenn die Reihenfolge von Färben und Entfernen des Silberbildes geändert wurde, d. h. das
Silberbild zuerst entfernt wurde, um ein farbloses und transparentes Bild zu erhalten, und anschließend das
Bild gefärbt wurde, wurde ebenfalls ein klares rotes Bild erhalten.
Das so hergestellte Farbbild konnte auf Papier übertragen werden. Dabei wurde die Oberfläche eines
üblichen Schreibpapiers mit einem Methanol enthaltenden Schwamm leicht gerieben, um die Oberfläche mit
Methanol zu benetzen, worauf das vorstehend hergestellte Farbbild in dichte Berührung mit der feuchten
Oberfläche des Papiers gebracht wurde und beHe Glieder nach etwa 30 Sekunden getrennt wurden; es
wurde dadurch das rote Bild auf das Papier übertragen.
Unter Verwendung von Crystal Violet (C. I. Basic Violet 3) in Form einer 0,l%igen wäßrigen Lösung
wurde ein Farbbild nach der gleichen Arbeitsweise hergestellt und das blauviolette Bild konnte auf ein
Papier übertragen werden.
Auch bei Verwendung einer 0,l%igen wäßrigen Lösung von Auramine 0-100 (CI. Basic Yellow 2)
wurde ein gelbes Bild erhalten. Ferner wurde bei Verwendung einer 0,l%igen wäßrigen Lösung von
Basic Blue G. O. (C. I. Basic Blue 25) ein blaues Bild
erhalten.
Beim Obertragen des Farbbildes war es nicht nötig,
das Süberbüd oder das Silberhalogenid zu entfernen, und demgemäß konnte durch Eintauchen des Filmes in
ein Unterbrecherbad nach Ausführung der Entwicklung
und Polymerisation, Waschen mit Wasser und anschließendes augenblickliches Färben und Übertragen des
Bildes ein gutes übertragenes Bild erhalten werden.
Der gleiche photographische lichtempfindliche Film wie in Beispiel 5 wurde in gleicher Weise, wie in Beispiel
5 beschrieben, belichtet und dann in eine Lösung mit der folgenden Zusammensetzung eingetaucht:
Natriumacrylat | 7,5 8 |
3,4.5-Trimethylptienol | O.blg |
1 n-Natriumhydroxyd | erforderliche |
Menge | |
zur Einsteilung | |
des pH-Wertes | |
auf 11,5 | |
Wasser | 14,5 ml |
Wenn der Film während 30 Minuten bei JO"''
stehengelassen wurde, bildete sich an den belichteten Bereirhf π ein schwaches Bild. Nach Unterbrechen der
Umsetzung mit einer l%igen wäßrigen Essigsäurelösung und Waschen mit Wasser wurde die Gelatine unter
Verwendung einer wäßrigen Lösung von 1% Gelatinezersetzungsenzym zersetzt. Bei dieser Behandlung
wurde die Gelatineschicht an den unbelichteten Bereichen klar weggelöst, wobei an den belichteten
Bereichen eine unzersetzte Schicht zurückblieb, wodurch angezeigt wird, daß die Polymerisation selektiv an
dem belichteten Teil stattfand.
Die gleiche Arbeitsweise wie in Beispiel 6 wurde mit der Abänderung wiederholt, daß o-Xylenol (Nr. 8 in der
Tabelle) ansteile von 3,4,5-Trimethylphenol verwendet wurde. Die Zusammensetzung der Lösung, in welche
der photographische lichtempfindliche Film eingetaucht wurde, war wie folgt:
Natriumacrylat | 7.5 g | 7,5 g |
o-Xylenol | 0,55 g | 0,55 g |
Wäßrige 1 n-Natrium- | ||
hydroxydlösung | 0,55 ml | 2,0 ml |
Wasser | 14,5 ml | 13,0 ml |
Für die Beobachtung des Einflusses des pH-Wertes wurden zwei Arten von Lösungen A bzw. B wie
vorstehend angegeben, hergestellt Der pH-Wert der Lösung A war 10,0 und derjenige der Lösung B 11,7. Bei
Verwendung der Lösung A wurde der eingetauchte Film während 80 Minuten bei 30° C stehengelassen,
während bei Verwendung der Lösung B der Film 20 Minuten bei 300C stehengelassen wurde. Danach wurde
der Film der Nachbehandlung wie in Beispiel 5 unterworfen, wobei festgestellt wurde, daß in den
belichteten Bereichen eine kräftige Schicht aus einem Polymerisat gebildet worden war.
Aus den vorstehend angegebenen Zeitdauern in den Lösungen A bzw. B ist ersichtlich, daß die Reaktionsgeschwindigkeit höher war, wenn der pH-Wert der
Lösung höher war. Bei Verwendung von 3,5-TrimethyI-phenol (Nr. 14 in tier Tabelle), 3-Butv'-4-isopropylphenol
(Nr. 3), 5-Hydroxyhydroindan (Nr. 9), p-Benzylphenol
(Nr. 7) oder 5,6,7 8-Tetrahydro-/J-naphthol (Nr. 10)
!ils Reduktionsmittel anstelle o-Xylenol bei dem
vorstehend geschilderten Verfahren, wobei die pH-Werte der Lösungen bei 10,0 bzw. 12,5 gehalten
wurden, wurde eine kräftige Schicht in einer kürzeren Zeitdauer in jedem Fall bei einem höheren pH-Wert
gebildet.
Der gleiche photographische lichtempfindliche Film, wie in Beispiel 5 wurde in gleicher Weise wie in Beispiel
5 belichtet und wurde in einer Lösung mit der nachstehenden Zusammensetzung behandelt:
Natriummethacrylat | 7.5 g |
Reduktionsmittel | wie in der |
nachstehenden | |
Tabelle III | |
gezeigt | |
Wasser | 13ml |
Kaliummethabisulfit | 0,3 g |
Wäßrige 2 n-Natrium- | |
hydroxydlösung | erforderliche Menge |
für die Einstellung | |
des pH-Werts | |
auf den in der | |
Tabelle III | |
gezeigten Wert |
Nach Behandlung bei 300C während einer Zeitdauer,
wie in Tabelle III angegeben, wurde die Probe fixiert, mit Wasser gespült und mit einer O,l°/oigen Lösung von
Rhodamine 6 G. C. P. wie in Beispiel 5 gefärbt. Die Durchlaßdichte gegenüber grünem Licht des belichteten
Teils und des unbelichteten Teils wurde jeweils vor und nach dem Färben gemessen. Die Art von
Reduktionsmitteln, deren Menge, der pH-Wert bei der Behandlung, die Behandlungsdauer, die optische Dichte
vor dem Färben und die optische Dichte nach dem Färben sind in der nachstehenden Tabelle III aufgeführt.
Tabelle HI | Reduktionsmittel | Verwen | pH | Zeit | Dichte des | belichteten | Dichte des | belichteten |
Chemi | dete | (Min.) | Teils | Teils | ||||
kalie Nr. | Menge | vor dem | nach dem | vor dem | nach dem | |||
(g) | Färben | Farben | Färben | Färben | ||||
Dimethylphenol (o-, p-Mischung) | 0,68 | 9,0 | 80 | 0,08 | 0,29 | 0,09 | 0,44 | |
18 | o-Xylenol | 0,60 | 11,5 | 30 | 0,30 | 0,76 | 0,56 | 1,54 |
8 | Hordeninsulfat | 0,76 | 10,5 | 30 | 0,10 | 0,28 | 0,23 | 0,42 |
19 | 5-Jod salicylsäure | 1,19 | 9,0 | 50 | 0,07 | 0,39 | 0,07 | 0,76 |
37 | 2-Naphtholnatriumsulfonat | 1,11 | 11,5 | 50 | 0,07 | 0,35 | 0,09 | 0,48 |
38 |
Fortsetzung | Reduktionsmittel | 19 | 01 | 193 | Dichte des | 28 | Dichte des | belichteten | |
Chemi | Teils | Teils | |||||||
kalie Nr. | vor dem | belichteten | vor dem | nach dem | |||||
27 | Verwen | pH | Zeit | Färben | Färben | Färben | |||
l-Napiithol-4-natriumsulfonat | dete | (Min.) | 0,09 | nach dem | 0,09 | 1,41 | |||
39 | p-BenzylphenoI | Menge | 0,15 | Färben | 0,25 | 2,00 | |||
7 | ff-3,5-Tribrom-2-hydroxyto!uol | (g) | 0.09 | 1,16 | 0.08 | 0.76 | |||
29 | 2-Acetyl-l-naphthol | 1,11 | 11,5 | 50 | 0,07 | 0,49 | 0,08 | 0,35 | |
40 | p-Kresol | 0,83 | 11,5 | 30 | 0,21 | 0.45 | 0,26 | 1,59 | |
1 | o-KresoI | 1,55 | 9,0 | 80 | 0,24 | 0,26 | 0,34 | 0,84 | |
38 | 2-Hydroxymethylphenol | 0,84 | 9,0 | 80 | 0,07 | 0,34 | 0,08 | 1,99 | |
39 | 2-(N,N-Dimethylaminomethy Ο | 0,49 | 11,5 | 60 | 0,09 | 0.39 | 0,17 | 2,45 | |
41 | Ι-naphthol | 0,49 | 11,5 | 40 | 0.68 | ||||
o-Hydroxyphenylessigsäure | 0,56 | 11,5 | 60 | 0,07 | 0,38 | 0,08 | 1,50 | ||
42 | 1,02 | 11,5 | 60 | ||||||
0.J4 | |||||||||
0,68 | 11,5 | 60 | |||||||
Es ist ersichtlich, daß in jedem Fall die Dichtezunahme beim Färben des belichteten Teils höher war als
diejenige des unbelichteten Teils und daß demgemäß der belichtete Teil selektiv gefärbt wurde. Dies war auch
aus der Tatsache klar ersichtlich, daß bei Entfernung des Silberbildes in jedem Beispiel mit dem Farmerschen-Abschwächer
(Blutlaugensalze) ein klares rotes Bild erhalten wurde. Überdies wurde in dem Fall, bei
welchem die Probe ein Silberbild von geringer Dichte aufwies, ein klares scharfes rotes Bild ohne Entfernung
des Silberbildes erhalten. Diese Farbbilder der Proben konnten auch auf Schreibpapiere unter Verwendung
von Methanol wie in Beispiel 6 übertragen werden.
Der gleiche photographische lichtempfindliche Film wie in Beispiel 5 wurde nach der in Beispiel 5
beschriebenen Arbeitsweise belichtet und dann in einer Lösung der folgenden Zusammensetzung behandelt, um
die Entwicklung und Polymerisation auszuführen:
1 - Vinyl-23-dimethylimid- | 7,5 g |
azolium-p-toluolsulfonat | 549 mg |
o-Xylenol | 0,3 g |
Kaliummethasulfit | |
Wäßrige 2 n-Natrium- | erforderliche Menge |
hydroxydlösung | zur Regelung |
des pH-Wertes | |
auf 11,5 | |
73 ml | |
Wasser | |
Das in diesem Beispiel verwendete l-VinyI-23-dimethylimidazolium-p-toluolsulfonat
wurde durch Umsetzung von l-VinyI-2-methylimidazol und Methyl-p-toluolsulfonat
bei gewöhnlicher Temperatur und Umkristallisieren mit Äthanol und Äther hergestellt und besaß
einen Schmelzpunkt von 142^° C.
Wenn der Film während 60 Minuten bei 300C
behandelt wurde, wurde eine Schicht eines Polymerisats von dem quateraären Salz zusammen mit einem
schwachbraunen Silberbild gebildet Nach Fixieren und Spülen in ähnlicher Weise wie in Beispiel 5 werde das
Polymerisatbild unter Verwendung einer 0,l%igen wäßrigen Lösung eines blauen sauren Farbstoffs,
nämlich Suminol Leveling Sky Blue R extra cone. (C. I.
Acid Blue 62) gefärbt und dann mit einer l°/oigen wäßrigen Lösung von Natriumbicarbonat während 5
Minuten gewaschen, wobei ein blaues Bild erhalten wurde. Bei Entfernung des Silberbildes von dem so
erhaltenen Bild, wie in Beispiel 5 beschrieben, konnte
jo ein klares blaues Bild erhalten werden. Überdies konnte
durch Inberührungbringen unter Druck des blauen Bildes mit einem mit Methanol befeuchteten Schreibpapier
das Bild auf das Papier übertragen werden.
Wenn ferner ein Bildempfangsmaterial, das durch
Wenn ferner ein Bildempfangsmaterial, das durch
ji Aufbringen einer Gelatineschicht auf ein mit Baryt
überzogenes Papier in einer Dicke von 10 Mikron, Eintauchen des Papiers in eine wäßrige Lösung von
Alaun und Trocknen hergestellt worden war, mit Wasser befeuchtet und in innige Berührung mit dem
4!) vorstehend genannten Farbbild gebracht und eine
Minute lang stehengelassen wurde, wurde das Farbbild auf das Bildempfangsmaterial übertragen, "nd nach
Trennung wurde ein klares blaues Bild mit einer hohen Dichte erhalten.
Anstelle der Verwendung der wäßrigen Lösung von Suminol Leveling Sky Blue R extra cone wurde eine
l%ige wäßrige Lösung eines roten sauren Farbstoffs, nämlich Solar Rhodamine B extra (C. I. Acid Red 52)
verwendet. Dabei wurde ein ein Polymerisatbild
so aufweisender Film in die Farbstofflösung während 5
Minuten eingetaucht, um den gesamten Bereich einer Schicht zu färben und danach während 3 Minuten in eine
Kolthoffsche Pufferlösung mit einem pH-Wert von 5,0 eingetaucht, worauf gespült wurde, um eine Probe zu
erhalten, in welcher lediglich der Bildbereich rot gefärbt war.
Das Farbbild konnte auf ein mit Äthanol befeuchtetes Schreibpapier übertragen werden. Das Bild konnte auch
auf das vorstehend beschriebene feuchte Bildempfangsmaterial übertragen werden.
Wenn ferner die ein Polymerisatbild aufweisende Schicht unter Verwendung eines gelben Farbstoffs,
nämlich Solar Pure Yellow 8 G (C. I. Acid Yellow 7) gefärbt und mit einer Pufferlösung mit einem pH-Wert
von 5,0 gewaschen wurde, ergab sich ein gelbes Bild, das
bii Inberührungbringen unter Druck mit einem mit Wasser befeuchteten Bildempfangsmaterial auf das
Papier übertragen werden konnte.
Beispiel 10
Unter Verwendung eines photographischen lichtempfindlichen Films mit einer Jodbromsilberemulsion
wurde die Polymerisation von Natriummethacrylat ausgeführt In diesem Beispiel wurde o-Xylenol als
Reduktionsmittel verwendet. In diesem Beispiel wurde als photographischer lichtempfindlicher Film ein solcher
verwendet, der üblicherweise bei der Herstellung von Strich- oder Rasterbildern mit steiler Gradation im
Photogravürverfahren verwendet wird und hergestellt wird, indem man auf beide Seiten einer Cellulosetriacetatunterlage
eine Hilfs- oder Zwischenschicht aufbringt, auf eine Oberfläche der so mit Hilfs- oder Zwischenglied
versehenen Unterlage eine Antilichthofbildungsschicht aufbringt, auf die andere Oberfläche der Unterlage eine
feinkörnige Gelatine-Halogensilberemulsion mit einem Gehalt von 0,012 Mol Jod und 0,988 Mol Brom und 204 g
Gelatine ie 1 Mol Silber, die mit einem Rhodanat-Komplex vor einwertigem Gold sensibilisier' ist und mit 0,7 g
je 100 g Gelatine von Chlormuconsäure und einem geeigneten oberflächenaktiven Mittel versetzt ist, in
einer Menge aufbringt, um eine Überzugsschicht mit einem Gehalt von 60 mg Silber je 100 m2 zu erhalten,,
und hierüber eine Schutzschicht von Gelatine mit einer Dicke von 0,8 Mikron aufbringt.
Eine negative Strichvorlage wurde in Berührung mit der Emulsionsschicht des vorstehend hergestellten
lichtempfindlichen Films gebracht und die Schicht wurde während 10 Sekunden mit Licht von 100 Lux
belichtet und dann in einer Lösung mit der nachstehenden Zusammensetzung unter einer roten Dunkelkammerlampe
behandelt:
Natriummethacrylat 7.5 g
o-Xylenol 0,54 g
Kaliummethabisulfit 0.3 g
Wasser
Wäßrige 2 n-Natriumhydroxydlösung
7,5 ml
erforderliche Menge für die Einstellung des pH-Wertes auf IU
Wenn der Film in der Lösung während 50 Minuten bei 30° C behandelt wurde, wurde ein schwachbraunes Bild
erhalten. Nach Fixieren und Spülen wie in Beispiel ä wurde die Schicht mit Rhodamine 6 GCP gefärbt, wobei
ein Farbbild mit einer hohen Dichte lediglich an den belichteten Bereichen erhalten wurde.
Beispiel 11
Der gleiche photographische lichtempfindliche Film, wie in Beispiel 5 verwendet, wurde mit Röntgenstrahlen
bestrahlt und danach in gleicher Weise, wie in Beispiel 5 behandelt.
Die Röntgenstrahlenbelichtung wurde bei 30 kV und 10 mA unter Verwendung einer Kobaltröhre für
Röntgenaufnahmen ausgeführt. Hierbei wurde ein Teil der Probe mit einer Rasierklinge von 0,2 mm Dicke
bedeckt, und die Probe wurde vor ein Fenstci der Röntgenröhre in einem Abstand von einem Zentimeter
angeordnet.
Die belichtete Schicht wurde während 18 Minuten bei 3O0C wie in Beispiel 5 behandelt fixiert und gespült wie
in dem gleichen Beispiel, mit Rhodamine 6 G. C. P. gefärbt, wobei ein Silberbild lediglich in den direkt mit
Röntgenstrahlen bestrahlten Teilen gebildet wurde, und die Teile wurden selektiv gefärbt.
Wie aus diesem Beispiel ersichtlich ist, kann das Verfahren gemäß der Erfindung auch auf eine
Halogensilberemulsionsschicht, die mit Strahlen von hoher Energie belichtet wurde, außer der Anwendung
von Bestrahlung mit sichtbarem Licht angewendet werden.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung von Polymerisatbildern, bei dem ein in einer bildmäßig belichteten
photographischen Silberhalogenidemulsionsschicht s enthaltenes latentes Bild durch Einwirkung einer
monomeren Vinyl- oder Vinylidenverbindung und eines Phenolderivats als Reduktionsmittel entwikkelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
man als Reduktionsmittel wenigstens ein Phenol der ι ο nachstehenden allgemeinen Formel I
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