DE1901034C - Verfahren zur Herstellung dunkler Braunglasgegenstande, dunkles Braunglas und seine Verwendung - Google Patents
Verfahren zur Herstellung dunkler Braunglasgegenstande, dunkles Braunglas und seine VerwendungInfo
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- DE1901034C DE1901034C DE1901034C DE 1901034 C DE1901034 C DE 1901034C DE 1901034 C DE1901034 C DE 1901034C
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung dunkler Braungläser, die dunklen bzw.
»schwarzen« Braungläser selbst sowie daraus hergestellte Gegenstände.
Farbige Gläser sind bereits bekannt. Darüber hinaus sind auch schon dunkelgefärbte Gläser hergestellt
worden. Jedoch bestand die Technik, einen solchen Effekt zu erreichen, darin, einem Glas einen hohen
Prozentsatz relativ teurer Oxide zuzugeben, wobei Färbemittel verwendet wurden, die einen hohen Oxydationsgrad
erfordern, welche der Instabilität unterliegen, oder hohe Konzentrationen von Eisen und
Sulfiden dem Glas zugesetzt wurden, was aber zu Schwierigkeiten beim Schmelzen und zu Problemen
bezüglich der Qualität führte.
Um di'.nkelgefärbte Gläser herzustellen, hat man
auch ein Verfahren, »striking« genannt, angewendet. Hierbei wird eine Schmelze eines schwach gefärbten
oder klaren Glases hergestellt, das einen dunklen Farbstoff in latenter Form enthält. Die dunkle Farbe
wird durch »striking« des Gegenstandes, nachdem er geformt ist, entwickelt. Dieses »striking«-Verfahren
besteht bei einem Soda-Kalk-Glas im Erhitzen des Gegenstandes auf eine Temperatur, die etwas über der
Spannungsfreiglühtemperatur liegt, so daß die latenten Farbstoffmaterialien aufeinander wirken oder aufeinandertreffen
und eine tiefe Farbe erzeugen.
Vor kurzem \. urde ein Verfahren zum Zufügen einer mit Farbstoff angereicherten Fritte im Vorherd entwickelt.
Mittels der Vurherd-r'ärbetechnik können in einem einzigen Schmelzofen gleichzeitig so viele
Farben hergestellt werden, wie Vor herde mit dem Ofen verbunden sind. Ferner können kleinere Aufträge
nach der Vorherdtechnik sehr viel leichter gehandhabt werden als beim Arbeiten im Schmelzer.
Es sind jedcch beträchtliche Schwierigkeiten aufgetreten,
wenn versucht wurde, Glasfritten mit höheren Farbstoffkonzentrationen in das Grundglas im Vorherd
einzuarbeiten. Häufig sind die Entfärbungsmittel, die in dem Grundglas eingesetzt sind, mit dem Frittenglas
unverträglich.
Darüber hinaus führt die Unverträglichkeit des Grundglases mit dem Frittenglas oft zur Gasbildung,
besonders, wenn entweder das Frittenglas oder das Grundglas ein Reduktions- oder Oxydationsmittel
enthält. Die Gase bleiben in der Glaszusammensetzung als kleine Blasen, die in der Ware als Bläschen
bezeichnet werden und die zu Ausschuß in der Ware führen.
Im allgemeinen werden die Schmelz- und Läuter-Zonen der Glasschmelzöfen auf wesentlich
höheren Temperaturen gehalten als der Vorherd. Bei den gewöhnlichen Soda - Kalk - Glaszusammensetzungen
werden Schmelztemperaturen im Bereich von 1510 bis 1649° C und Läutertemperaturen im Bereich
von 1260 bis 1343° C angewendet. Bei diesen Temperaturen wird die Viskosität des Glases herabgesetzt,
und die kleinen Gasblasen werden ausgetrieben, so daß das geschmolzene Glas geläutert wird.
Die Vorherdtemperaturen müssen jedoch wesentlich reduziert werden, damit das Glas eine ausreichend
hohe Viskosität besitzt, um geformt werden zu können. Wenn das Glas zu heiß ist, ist es zu flüssig zum Formen.
Deshalb werden die Vorherdtemperaturen im allgemeinen auf 1288 bis 10660C reduziert. Bei diesen Temperaturen
hat das Glas die zum Formen geeignete Viskosität, ist aber zu viskos, um geläutert zu werden,
so daß die Bläschen nicht austreten können.
Die hierfür verwendeten gefritteten Gläser hatten auch oft so hohe Erweichungs- und Läuterungstemperaturen,
daß sie nicht gut schmolzen und sich nicht gleichmäßig in das Grundglas bei Vorherdtemperatur
einmischten.
Außerdem ist das Vorherd-Färbeverfahren teuer, weil es die Herstellung eines Frittenglases erforderlich
macht. Dieses wird in einem separaten speziellen Ofen bei sehr hohen Temperaturen geschmolzen,
wobei bestimmte Materialien, einschließlich hoher Mengen Färbemittel, verwendet werden. Das flüssige
Glas wird nach dem Formen in Wasser gegossen, um zu brechen und Fritte-Granulate zu bilden. Danach
wird es sorgfältig getrocknet. Dann wird es in genau abgemessenen Mengen in den Vorherd gebracht, um
ein gefärbtes zusammengesetztes Glas herzustellen. Braunglas wird in großem Umfang zur Herstellung
von Behältern verwendet, die dazu bestimmt sind. Ultraviolettstrahlen sowie die Strahlen des sichtbaren
Lichtes zu absorbieren.
Dadurch wird ein guter Schutz für die empfindlichen Inhalte der Behälter erreicht. Einer der Haupteinsatzzwecke
von Braunglas sind Behälter für Bier, dessen Geschmack durch Licht schädlich beeinträchtigt
wird.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahrer, zur Herstellung eines dunklen
Braunglases zu schaffen, bei welchem die vorstehend geschilderten Nachteile nicht auftreten, also weder
das »striking«-Verfahren noch die Fritten-Vorherd-Technik angewendet werden müssen, wodurch eine
größere Flexibilität in der Herstellung ermöglicht wird. Das Verfahren soll vor allem wirtschaftlicher
sein als das bisher bekannte.
Die Aufgabe wird im wesentlichen dadurch gelöst, daß Kupferoxid in eine Schmelze eines goldgelben
Grundglases in einer ausreichenden Menge und unter geeigneten Bedingungen eingearbeitet wird, so daß
in der resultierenden Glaszusammensetzung eine extrem dunkle Farbe entwickelt wird. Die resultierenden
Gläser und daraus hergestellte Gegenstände erscheinen dem Betrachter schwarz. Es wird eine extrem niedrige
Brillanz erzielt, wie es bisher nicht möglich war.
Erfindungsgemäß wird eine Schmelze eines reduzierten
Soda-Kalk-Glases in einem Ofen hergestellt und in die Schmelze Cu2O eingeführt; danach wird
aus der Schmelze ein Gegenstand geformt. Das Kupferoxid reagiert mit dem Sulfidschwefel des reduzierten
goldgelben Grundglases unter Bildung eines Chromophors, durch welches das goldgelbe oder Braunglas
sehr dunkel oder schwarz wird. Die Bildung von schwarzem metallischen Sulfid wird in erster Linie
durch drei Faktoren geregelt:
1. durch die Menge des zugefügten Kupferoxids,
2. durch die Zeit und die Temperatur einer nachfolgenden Hitzebehandlung und
3. durch die Menge des im Grundglas anwesenden Sulfids.
Es ist somit nach der Erfindung möglich, eine Vielzahl von Schattierungen zwischen Dunkelbraur
und Schwarz zu erzeugen, durch genaue Regeluni der Menge schwarzen Kupfersulfids, das in dem reduzierten
Soda-Kalk-Grundglas in situ entsteht,
Die Erfindung wird durch die nachstehende in: einzelne gehende Beschreibung, die unter Bezugnahme
auf die Figuren vorgenommen wird, noch klarei werden. Die Figuren zeigen zwei Spektral-Trans·
missions-Kurven, von denen die obere Kurve mit »typisches Goldgelb« gekennzeichnet ist und die
Kurve eines typischen Braunglasbehälters ist, Die untere Kurve ist die eines Behälters, der aus einem
schwarzen Braunglas gemäß der vorliegenden Erfindung
erhalten ist, und zeigt die extrem geringe Durchlässigkeit, die durch die Erfindung erzielt wird.
Die Erfindung ermöglicht die Herstellung eines UV-Strahlen und die Strahlen des sichtbaren Lichtes
hervorragend absorbierenden Glases, welches ermöglicht,
empfindliche Produkte vor Licht zu schützen. Wegen der großen Tiefe der Farbe kann eine dunklere
Kontrastfarbe zur Etikettierung und Dekoration benutzt werden. Die Erfindung erreicht die oben aufgeführten
Resultate auf äußerst wirtschaftliche Weise.
Es hat sich gezeigt, daß bei der Durchführung der Erfindung Kupferoxid direkt dem im Ofen zu schmelzenden
Gemenge oder der Schmelze des reduzierten goldgelben Grundglases im Vorhemd unter ausreichender
Bewegung zugegeben werden kann, so daß das Kupferoxid im Glas dispergiert wird. Danach kann
das Glas nach irgendeiner der üblichen Methoden in jede gewünschte Form gebracht werden. Die tiefe
Farbe kann sich entwickeln, während das Glas zum gewünschten Gegenstand verformt wird und/oder
während des Spannungsfreiglühens. Wenn eine noch tiefere Farbe gewünscht wird, kann die Ware der
»striking«-Behandlung unterworfen werden, um die endgültige gewünschte Farbe des Glases zu entwickeln.
Dies geschieht durch Erhitzen der Ware z. B. auf eine Temperatur 82°C über der normalen
Spannungsfreiglühtemperatur eines Soda-Kalk-Glases.
Obwohl sich die Anmelderin nicht auf eine bestimmte Theorie festlegen will, wird angenommen, daß
das Phänomen der Färbung auf die Bildung von Kupfersulfiden aus Kupferoxid und Sulfidschwetel,
der in dem reduzierten goldgelben Grundglas anwesend ist, zurückzuführen ist. Wenn z. B. der Sulfidschwefel
im Braunglas wenigstens zum Teil in Form von Eisensulfid vorliegt, dann nimmt das Kupfer(I)-
ο\'.ά dem Eisen den Suliidschwefel weg. Wenn der
Schwefel in oxydiertem Zustand vorliegt, findet ein »striking«, ein Aufeinandertreffen, nicht statt. Deshalb
muß die Reaktion gemäß der Erfindung an reduziertem goldgelbem Grundglas vorgenommen werden.
Die Erfindung kann auch in anderer Weise dargeiegt werden. Nach Zugabe des Kupferoxids oder
nach Erhitzen über die Spannungsfreiglühtempertfui
scheint das Kupferoxid mit dem Sulfid des Eisensulfids zusammenzuwirken unter Bildung eines sehr
tief gefärbten Kupfersulfids. Entweder nimmt das Eisen den Sauerstoff auf oder der Sauerstoff wird in
Freiheit gesetzt, wobei beide, das Eisen und der Sauerstoff, in freiem Zustand im Netzwerk des Glases
verbleiben. Das Phänomen ist nicht genau bekannt, es wird aber ein schwarzes Glas erzeugt.
Ein weiteres Phänomen der Erfindung besteht in der Tatsache, daß die Farbe in latenter Form in dem
geschmolzenen Glas vorliegt, infolge der Tatsache, daß die Ofentemperatur für die Farbbildung zu hoch
ist. Wenn also die Farbe in dem Glas entwickelt ist, verschwindet sie, wenn das Glas wieder auf zu hohe
Temperaturen erhitzt wird, z, B, auf 899° C. Da die Temperatur im Sihmelzofen über dieser Temperatur
liegt, hat das Glas keine andere Farbe als die normale goldgelbe Farbe des Grundglases. Nach dem Ab'
kühlen wird die Farbe aber wieder erzeugt, Der Zyklus kann so oft wie gewünscht wiederholt werden. Die
Erfindung macht daher große Schmelzen von goldgelbem Glas, die eines der Kupferoxide Cu2O oder
CuO enthalten, möglich, ohne daß unerwünschte schädigende Effekte infolge Hitzeübertragung Jurch
die Schmelze auftreten. Dadurch ist gute Bearbeitung möglich.
Allgemein gesehen ist bei der vorliegenden Erfindung eine vorherige Bearbeitung des metallischen
Oxids vor Zugabe zum reduzierten goldgelben Grundglas nicht möglich. Es ist jedoch wünschenswert,
verschiedene Reinigungs- und Teilchenzerkleinerunss-Verfahren
anzuwenden, wenn dies wirtschaftlich vertretbar ist. Zum Beispiel kann das Kupferoxid fein
zerteilt werden, z. B. zu einer Partikelgröße von etwa 0,064 mm. Im Handel befindliches Kupferoxid ist
für die bisher beschrvbenen Zwecke vollkommen zufriedenstellend.
Für die vorliegende Erfindung werden reduzierte goldgelbe Grundgläser verwendet. Diese Gläser sind
schwach gefärbt und können durch Strahlungswärme in einer feuerbeheizten Atmosphäre geschmolzen
werden. Wie in der Industrie festgestellt, sind reduzierte Braungläser, die innerhalb relativ weiter Zusammensetzungsbereiche
fallen, zur Herstellung von Behältern für Nahrungsmittel und Getränke geeignet.
Da Braunglas hohes Absorptionsvermögen für UV-Strahlen und sichtbares Licht, d. h. im Bereich von
400 bis 700 Millimikron oder weniger besitzt, schützen Behälter aus Braunglas die darin befindlichen Nahrungsmittel
und Getränke.
Im allgemeinen enthalten Glassätze für Braungläser Eisen und Schwefel als farberzeugende Bestandteile.
Außerdem enthalten die Sätze ein Reduktionsmittel, wie Stein-, Braun-, Holzkohle, reiner Kohlenstoff.
Diese überführen das Eisen in den zweiwertigen Zustand und den Schwefel ins Sulfid. Diese beiden
Substanzen vereinigen sich zu einem »Farbenkomplex oder Chromophor« im geschmolzenen Glas, das die
meisten Strahlen im UV-Bereich und Blau absorbiert und dem Glas auch seine bestimmte goldgelbe Farbe
im sichtbaren Bereich verleiht.
Die Verwendung von Steinkohle als Reduktionsmittel ist vorteilhaft, da sie beim Glasschmelzen und
Läutern wegbrennt und daher die Farbe des fertigen Glases nicht beeinträchtigt. Andere Reduktionsmittel,
die eingesetzt werden können, sind Silicium, Aluminium und Graphit, doch sind diese im allgemeinen
teurer. Typische reduzierte goldgelbe Grundgläser, die für die Verwendung in dieser Erfindung geeignet
sind, fallen in den nachstehend aufgeführten Zusammensetzungsbereich :
SiO2
Al2O3
CaO
MgO
R2O (anwesend als Na2O, K2O
oder beides, wobei K2O bis zu
10% des R2O ausmachen
kann) ·
oder beides, wobei K2O bis zu
10% des R2O ausmachen
kann) ·
Li2O
69,9 bis 72,2
1 bis 4
10 bis 13
0 bis 5,5
12 bis 15
0 bis 3
0 bis 3
Fortsetzung
BaO
Gesamt^Eisen als Fe1O3...
Gesamt-Schwefel als Sulfid
Obis5
0,05 bis 0,5
0.02 bis 0,08
Die nachstehenden Zusammensetzungen sind be- to sonders bevorzugte Braungläser, in welche Kupferoxid gemäß der Erfindung zugesetzt werden kann.
Kohlenstoff, das Reduktionsmittel, ist in der Tabelle weggelassen worden, da er während des Schmelzern
und Läutems verbrennt. tj
Zusammensetzung von reduzierten
Braunglas-Grundgläsern
SiO2
Al2O,
CaO
MgO
Na2O
K2O
Gesamt-Eisen als Fe2Oj
Gesamt-Schwefel als S=
A |
iwichtsptozci
B |
71.83 | 71,58 |
1.89 | 1.92 |
10.49 | 10.56 |
0.71 | 1.05 |
14.49 | 14.31 |
0.16 | 0.16 |
0.20 | 0.17 |
0.026 | 0.037 |
71,70
1.89
10.49
0,71
14.49
0,16
0.20
0.031
35
Die Verfahren und Bedingungen zur Herstellung ton Gläsere des oben aufgeführten Typs sind bekannt
Es wird hierzu auf das »Handbook of Glass Manufacture«, herausgegeben von Tooley, Ogden Publishing Company, New York, New York, 1953. Ta-
belle IX, B-11, S. 245, verwiesen.
Normales Braunglas hat bei 2 mm Dicke eine Brillanz von etwa 33%, und bei Einhaltung der Lehren
der vorliegenden Erfindung können die Brillanzwerte ohne weiteres auf 0 bis 5% gesenkt werde».
Bei der Durchführung der Erfindung wird die Zusammensetzung in einem Ofen, ve unter
Bewegen, geschmolzen. Die Temperaturen im Schmelzofen variieren, abhängig von vielen Faktoren. Zufriedenstellende Ergebnisse werden erhalten, wenn
die Temperaturen im Bereich von 1316 bis 1538°C liegen. Die Bewegung, die erforderlich ist, kann auch
verschieden sein, aber ausreichende Bewegung ist notwendig, um gutes Durchmischen der Komponenten
zu erzielen. Dies kann auf übliche Weise durch Einblasen von Luft in den Schmelzraum erreicht werden.
Die Blasenzahl hängt wiederum von vielen Faktoren ab. Bei Einstellung der Blasengeschwindigkeit auf
etwa 30 Ws 80 Blasen pro Minute werden zufriedenstellende Ergebnisse erzielt
Die Färbetechnik gemäß der vorliegenden Erfindung kann auf einen breiten Bereich reduzierter
Gläser, die Sulfide enthalten, angewendet werden. Die als Beispiel gebrachten Braungläser stellen daher
keine Beschränkung der Erfindung dar. Sie werden 6s jedoch für die Behälterproduktion als besonders
geeignet empfohlen. Diese Gläser besitzen hohe Absorptionskapazität für UV-Strahkn und die Strahlen
des sichtbaren Liehtes, d, h. Strahlen im Bereich von 400 bis 700 Millimikron oder darunter, Diese Gläser
schützen Nahrungsmittel und Getränke, die sich in Behältern aus einem solchen Glas befinden, vor
Zerstörung durch Licht oder Änderung infolge photo* chemischer Wirkungen. Die Zusammensetzung A in
Tabelle Π ist eine typische Braunglas-flehälterzusammemetzung. und ihre SpektraUTransmisstonskurve ist
in der Figur oben als Vergleich gebracht, so daß die Bedeutung der vorliegenden Erfindung voll erkannt
werden kann. Die untere Kurve ist die eines schwarzen Braunglases einer Brillanz von 2.3%.
In einer typischen Anwendung der vorliegenden Erfindung wird ein reduziertes Braunglas in einem
Schmelzofen einer Kapazität von mehreren 100 t hergestellt. Das pulverformige Kupferoxid wird den
GlaftMtzbestandteilen eingemischt die am Ende der Schmelzzone zugesetzt werden und nach Einschmelzen
in das geschmolzene Glas zur Feuerungszone fließen. Dax geschmolzene Glas wird aus der Feuerungszone
herausgenommen und kann durch einen oder eine Vielzahl von Vorherden zu einer geeigneten Verformung laufen. Bewegung kann auf übliche Weise
mittels einer Luftblasenanlage im Ofen erzeugt werden, hre Blasengeschwindigkeit ist auf die Größe
des Ofens, die Menge des geschmolzenen Glases usw. einzustellen.
Wenn gewünscht wird, schwarzes Braunglas in einem Vorherd statt in einem ganzen Ofen herzustellen, wird reduziertes Braunglas in einem Schmelzofen hergestellt und durch einen Vorherd nir Formung
fließen gelassen, wobei pulverisiertes Kupferoxid in das geschmolzene Glas im Vorherd in abgemessener
Menge zugegeben wird. Dies kann durch eine geeignete Rüttelzugabevorrtchtung.' eine Emfulltrtchteranordnung oder andere Zündvorrichtungen geschehen. Das zugefügte pulverförmige Kupferoxid
wird mit dem geschmolzenen Glas mittels einer genügenden Anzahl von feuerfesten Rührern gemischt
so daß ein homogen« Gemisch entsteht und ein schwarzes Braunglas resultiert.
Nachstehend wird eine typische Zusammensetzung eines Glassatzes aufgeführt:
Sand 907.IV kg
Soda 284,86 kg
Kalk 283,95 kg
Ton 72,121 kg
453,59 kg'
Um die Gefahr der Bildung unlöslicher Kupfersulfidsteine und metallischer Kupferkörner zu vermindern, sollte das Cu2O vorzugsweise mit der
Soda in einem Verhältnis von 1 Teil Cu2O zu 4 Teilen Soda vorgemischt werden. Es ist fern»-* gefunden
worden, daß Hochofenschlacke, wo sie verfügbar ist als Quelle des Sutfidgehaltes der Zusammensetzung
mit gutem Erfolg verwendet werden kann.
Die Ofenei®ulierungen für die Bearbeitung eines
solchen Olassatzes sind dieselben wie für reguläres Braunglas. Die Temperatur, der Brennstoff, das Glassatzschmelzen und die Qualität sind weitgehend vergleichbar mit regulärem Braunglas. Weitete Einzelheiter/, die Glassatzbestandteile betreffend, werden
nachstehend gebracht.
Olflssatz
Soda
gehalt
Feldspat
Glasbruch 1000 ·
SlO2 72.12
Al2O3 2,27
Fe2O3 0,215
TiO2 0,013
CaO 11,42
MgO 0,12
Na20 13,45
K20 0,38
Cr2O3 0,0002
P2Oj 0,008
F.S.P.CQ 729
Glasatz
Im allgemeinen liegen die Temperaturen der Schmelz- und Läuterungs-Zonen im Bereich von
1149 bis 15380C. Bei diesen Temperaturen werden die Blasen eingeschlossenen Glases aus der Schmelze
ausgetrieben und die Bildung von Bläschen im fertigen Artikel oder der Ware verhindert.
Nach dem Schmelzen und Läutern wird das Glas durch eine Auslaßöffnung zu einer Vorrichtung od. dgl.
gerührt, z. B. einer Glasbehälterformvorrichtung. Dort
ίο wird das Glas geformt und zu einem Gegenstand
gestaltet. Während der Gegenstand noch heiß ist. durchläuft er einen Kühlofen, wo die Temperatur auf
einer bestimmten Höhe gehalten wird, um die Spannungen, die bei der Formung aufgetreten sind, zu
beseitigen und dadurch den Gegenstand für seinen Endzweck vorzubereiten. Diese Behandlung erhöht
die Festigkeit der Ware wesentlich. Die Kühlofentemperaturen liegen normalerweise im Bereich von
510 bis 566 C. Eine Temperatur von 55 bis 82 C
über der Kühltemperatur kann angewendet werden,
wenn gewünscht, um die Farbe des Glases weiter zu vertiefen. Es kann während des Kühlzyklus die Temperatur um z. B. 82 C erhöht werden und für kurze
Zeit auf dieser Höhe gehalten werden, um pin weiteres
*5 »striking« bzw. ein weiteres Vertiefen der Farbe zu
erreichen. So wurde z. B. bei einer Durchführung der vorliegenden Erfindung die Ware 15 Minuten
auf einer Temperatur von 610cC gehalten, um eine
weitere Farbvertiefung zu bekommen.
Im allgemeinen ist aber diese Auskühlstufe bei höheren Temperaturen, wie vorstehend beschrieben,
nicht notwendig; es kann, wie üblich, gekühlt bzw.
spannungsfrei gemacht werden.
der vorliegenden Erfindung eingesetzt werden. Unbearbeitetes pulverförmiges Kupferoxid ist zufrxlenstellend. Innerhalb der weiteren Grenzen jedoch kann
Pulver einer Teilchengröße von 2,38 bis 0.037 mm mit einer bevorzugten Partikelgröße von 0.074 mm
verwendet werden. Selbstverständlich sollte das Kupferoxid einen angemessenen Reinheitsgrad aufweisen,
es sollte frei von hochschmelzenden feuerfesten Partikeln sein. Das Kupferoxid kann auch in Form einer
Glasfritte zugesetzt werden.
Die zuzugebenden Mengen Kupferoxid können in einem weiten Bereich von etwa 0,03 bis etwa 0.1 Gewichtsprozent Kupferoxid hn Glas variieren.
Die nachstehende Tabelle enthält Beispiele zur Veranschaulichung der Erfindung. Das goldgelbe Grund-
glas entspricht der Zusammensetzling A in Tabelle II.
Tabelle V Farbe und Analysenwerte — Dunkles Braunglas
Beispiel | 2 irnn T-550 | % Brillanz |
Dom. Wellen
länge |
% Reinheit |
Gewichtsprozent ·
Fe2O3 |
Gewichtsprozent
Cn2O |
Gewichtsprozent |
I
II III rv |
2,9
2,6 1,8 1,1 |
3,7
33 2J 1,4 |
589,7
588,2 584,5 |
98,1
97,1 98,9 |
0,222
0,232 0,228 0,236 |
0,098
0,098 0,098 0,105 |
0,031
0,032 0,038 0,042 |
Die folgendenTabeflen enthalten die Durchlässigkeitswerte von zwei Mustern schwarzen Braunglases, hergestellt
us den Glassatzbestandteilen, die in Tabelle ΙΠ aufgeführt sind.
20962Ö/272
(Πΐμ) | Gemessen | I Berechnet | 0.000 | |
Dicke | 0.000 | |||
Wellenlänge | I | 0.000 | ||
2.130 mm | 0.000 | |||
I 2,000 mm | 0.000 | |||
400 | Durchlässigkeit ("/.) | 0.000 | ||
410 | 0.000 | 0.000 | ||
420 | 0.000 | 0.000 | ||
430 | 0.000 | 0.002 | ||
440 | 0.000 | 0.003 | ||
450 | 0.000 | 0.004 | ||
460 | 0.000 | 0.007 | ||
470 | 0,000 | 0.011 | ||
480 | 0.000 | 0.013 | ||
490 | 0.001 | 0,017 | ||
500 | 0.002 | 0.020 | ||
510 | 0.003 | 0,025 | ||
520 | 0,005 | 0.030 | ||
530 | 0.008 | 0.037 | ||
540 | 0,010 | 0.043 | ||
550 | 0.013 | 0,048 | ||
560 | 0.016 | 0.054 | ||
570 | 0.020 | 0,060 | ||
580 | 0.024 | 0,066 | ||
590 | 0,030 | 0.071 | ||
600 | 0.035 | 0.076 | ||
610 | 0.040 | 0,081 | ||
620 | 0.045 | 0,085 | ||
630 | 0.050 | 0,091 | ||
640 | 0.056 | 0,091 | ||
650 | 0,060 | 0,099 | ||
660 | 0.065 | |||
670 | 0.069 | |||
680 | 0.073 | |||
690 | 0.078 | |||
700 | 0.078 | |||
0.086 | 2,76 | |||
97.11 | ||||
588.17 | ||||
JT-Stab = 3563,8 | ||||
r-Stab = 2761,7 | ||||
Z-Stab = 73,3 | ||||
χ = 0.55696 | ||||
>· = 0,43159 | ||||
Brillanz (%) | ||||
Reinheit (%) | ||||
Dom. Wellenlänge | ||||
5 | 420 | Gemessen | I Berechnet | 0,000 | • | 0,33 | |
Wellenlänge | 430 | Dicke | 0.000 | 98,89 | |||
to 440 | 2,270 mm | 0.000 | 584,51 | ||||
450 | I 2,000 mm | 0.000 | |||||
460 | Durchlässigkeit (%) | 0,000 | |||||
470 | 0,000 | 0.000 | |||||
I5 480 | o.ooö | 0,000 | |||||
490 | 0.000 | 0.000 | |||||
450 | 0.000 | 0.000 | |||||
510 | 0.000 | 0.000 | |||||
520 | 0.000 | 0.002 | |||||
530 | 0.000 | 0.002 | |||||
540 | 0.000 | 0.002 | |||||
550 | 0.000 | 0.002 | |||||
560 | 0,000 | 0.004 | |||||
25 570 | 0.001 | 0.004 | |||||
580 | 0.001 | 0.004 | |||||
590 | 0.001 | 0.004 | |||||
600 | 0.001 | 0.00& | |||||
3° 610 | 0.002 | 0.006 | |||||
620 | 0.002 | 0.006 | |||||
630 | 0.002 | 0.006 | |||||
640 | 0.002 | 0.006 | |||||
35 650 | 0.003 | 0.008 | |||||
660 | 0.003 | 0.008 | |||||
670 | 0.003 | 0.008 | |||||
680 | 0.003 | 0.009 | |||||
Φ 690 | 0.003 | 0.009 | |||||
700 | 0.004 | 0.009 | |||||
0.004 | |||||||
0.004 | |||||||
0,005 | |||||||
0.005 | |||||||
0.005 | |||||||
*-Stab = 385,4 | |||||||
y-Stab = 326,0 | |||||||
45 Z-Stab = 3,5 | |||||||
χ = 0,53913 | |||||||
y = 0,45594 | |||||||
Brillanz (%) | |||||||
50 Reinheit (4) | |||||||
Dom. Wellenlänge | |||||||
Gemessen | Berechnet | |
Wellenlänge | ZOOO mm | |
Dicte
Z270 mm | |
||
400 | Durchlässigkeit | 0,000 |
410 | 0.000 | 0,000 |
0,000 | ||
Die Werte sind nach der I.C.I.-Methode, die von
der International Commission of Illumination herausgegeben ist, erhalten worden.
»Dominierende Wellenlänge«, ausgedrückt in m^
oder Millimikron, ist die Wellenlänge monochro-
mabschen Lichtes, das dem Auge als gfeiche »Farbe«
erscheint wie das gemischte Licht, das tatsächlich auftnflt Nach einem weiteren A;vpekt der vorliegenden
Erfindung können kleine Mengen CoO der GJasschmelze zugesetzt werden, um die Farbe des dankien
Braunglases weiter zu vertiefen. Es ist gefunden worden, daß etwa 0,01 bis etwa 0,04 Gewichtsprozent
hierfür ausreichen. Die nachsehende Tabelle enthält
Beispiele hierfür. Das goldgelbe Grundglas hat die
Zusammensetzung A, die in Tabelle II augefuhrt ist.
Alle Mengenangaben sind Gewichtsprozent,
% Durchlässigkeit bei
550 ηιμ (2 mm)
550 ηιμ (2 mm)
Vl
2,2
VII
2,0
VHi
0,8
Fe2C)3
S"-
Cu2O
CaO
CoO
Brillanz (%) (2 mm)
Reinheit (%) (2 mm)...
Dom. Wellenlänge, (ηΐμ)
Dom. Wellenlänge, (ηΐμ)
Vi
0,221 0,0274 0,096 0,01
2,90
97,19
589.35
VlI
0.221 0,0274 0,096 0,02
2.49
96.22
587,56
VIII
0,221
0,0274
0.096
0,03
0,81
93,20
584,89
to Ein wichtiger Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht darin, daß der Hersteller von regulärem Braun·1
glas in der Lage ist, dieses Produkt in ein dunkles Braun überzuführen und relativ leicht wieder zu Goldgelb
zurückzuführen. So kann z. B. Glasbruch aus einer Produktion von schwarzem Braunglas zur Produktion
von normalem Braunglas verwendet werden. So gestattet die vorliegende Erfindung einem Her*
'S steller von regulärer goldgelber Glasware mühelos
die Herstellung einer ganz neuen Glassorte. Die nach' stehende Tabelle zeigt die Umwandlung von regulärer
Braunglasproduktion in dunkles Braunglas.
Umwandlung von Goldgelb in Dunkelbraun
Sand
Soda .
Kalkstein
Ton (aus Al2O3) ..
Ätznatron
Na2SO4
Eisenpyrit
Carb-o-cite
Schwefel
Cu2O
Glasbruch
Nr. des Glassatzes
Regulär
907,19 kg 284,86 kg
283,*95 kg 72.121 kg 28.948 kg 4,989 kg 3032 g 2041g
1247 g
0 317.51 kg
Stufe
907,19 kg 284,86 kg 283,95 kg 72,121 kg
28,948 kg 4,989 kg 3032 g 2041g 1247 g 5783 g 317,51 kg 25 Stufe 2
907,19 kg
284.86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 kg
4,989 kg
3032 g
2041 g
1247 g
3402 g
317,51 kg
15
284.86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 kg
4,989 kg
3032 g
2041 g
1247 g
3402 g
317,51 kg
15
Stufe 3
907,19 kg
284,86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 ke
4,989 kg
3032 g
2041g
1247 g
2948 g
317,51 kg
8
284,86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 ke
4,989 kg
3032 g
2041g
1247 g
2948 g
317,51 kg
8
Schwarz
• 907,19 kg
284,86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 kg
4,989 Vg
3032 g
2041g
1247 g
1091g
317,51 kg
284,86 kg
283,95 kg
72,121 kg
28,948 kg
4,989 Vg
3032 g
2041g
1247 g
1091g
317,51 kg
(1) Glasbruch-Anteil ist konstant 31741 kg/t Sand.
(2) Cu2O kann mit Soda im Verhältnis 1:4 gemischt werden. Das Gewicht der in der Mischung verwendeten Menge Soda ist abzuziehen
von der Menge Soda im Glassatz.
(3) Alle Blasenbildner arbeiten mit derselben Geschwindigkeit wie bei regulärem Braunglas.
Es ist gefunden worden, daß unter gewissen Bedingungen schwarze Gläser, die durch Zugabe von Kupferoxid zu reduziertem Braunglas-Grundglas erhalten
wurden, Opaleszenzentwickeln. Dieser Ausdruck kann wie folgt erklärt werden:
Die Bildung kleiner Mflcropartikeln (Kerne) durch ^
wechselnde Zeit/Temperatur-Bedingungen. Insgesamt reflektieren diese Partikeln genügend
Licht, um Opaleszenz zu erzeugen. Diese Bedingung ist am besten unter reflektiertem Licht
zu beobachten.
Verschiedene andere Definitionen, diesen Gegenstand betreffend, werden nachstehend gebracht
Maximale Kernbildungstemperatur (Trübungspunkt)
Die maximale Temperatur, bei welcher sich Kerne während einer bestimmten Zeitdauer entwickeln; sie
ist eine Funktion der jeweiligen Glaszusammensetzung.
Schokoladeschwarzes Glas 6S
Ein Ausdruck, der verbunden worden ist mit den Kupferoxid-Braungläsern, welche farblich wie Schokolade
aussehen, wenn sie unter reflektiertem Licht beobachtet werden.
Der Versuch, ausgedacht zur Beobachtung dieser Bedingungen, ist im wesentlichen gleich der Temperaturgradientmethode
zur Bestimmung der Liquidustemperaturen von Gläsern. Dabei werden Glasstreifen von den Seitenwänden einer schwarzen Glasflasche
abgeschnitten und in ein Platin-Rhodium-Gradienten-Boot eingelegt. Die Muster wurden direkt
von Raumtemperatur auf den gewünschten Temperaturgradienten für verschieden lange Zeitdauern
gebracht
Es ist festgestellt worden, daß Kernbildung während relativ kurzer Zeitperioden stattfindet Um die geeignete
Zeit zu bestimmen, die notwendig ist um maximale Kernbildungstemperatur zu erhalten, wurden
Muster 5, 10, 15, 20 und 30 Minuten gefahren. Es stellte sich unmittelbar heraus, daß Reproduzierbarkeit
in 20 Minuten erreicht wurde. Ein Muster wurde für eine Zeitdauer von 110 Minuten eingesetzt, die
resultierende maximale Kembildungstemperatur war
im wesentlichen gleich der bei einer 20-Minuten-Dauer
erhaltenen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse wurden die meisten Versuche 10 und 20 Minu-
1
ten gefahren. Änderungen in den Zusammensetzungen und andere Faktoren bestimmen die zur Erreichung
der Opaleszenz optimale Zeit.
Gesammelte Wk te zeigen, daß die maximale Kernbildungstemperatur
mit zunehmendem Kupferoxidgehalt und allgemein mit zunehmendem Sulfidgehalt ansteigt. Bei höheren Kupferoxidgehalten vermindert
sich die Wirkung zunehmenden Sulfidgehaltes schnell.
Wenn ein Muster, in welchem die Kernbildung in dem Temperaturgradient vorgenommen ist, lagenweise
umgekehrt wird, gehen die ursprünglichen Kerne nicht in Lösung zurück, vielmehr wachsen sie
und werden braun. Dieses Ergebnis kann bis zu 137 Γ C beobachtet werden.
Im allgemeinen erscheint Opaleszenz in schwarzen
Gläsern gleich der Entglasung von Glas. In letzterem Fall existiert ein Temperaturbereich für die Entwicklung
von Kernen. In gleicher Weise existiert ein Temperaturbereich für das Wachstum der Kerne
zu wirklichen Kristallen für jede entglasbare Glaszusammensetzung.
Optimale Bedingungen existieren für den Schokolade-Opaleszenz-Effekt,
wenn die vorliegende Erfindung nach der Vorherd-Zugabe-Technik ausgeführt wird. Dies kann auf die tatsächlich geringere Homo- *5
geni:ät im Vorherd im Vergleich zum großen Behälter zurückzuführen sein.
Muster | Cu2O |
S =
% |
Trübungs
punkt (C) |
Zeit
(Mini |
Glassatz, Tabelle IV |
0,066 | 0,0489 | 1157 | 20 |
0,066 | 0,0489 | 1160 | 20 | |
0,079 | 0,0468 | 1168 | 20 | |
0,079 | 0,0468 | 1171 | 20 |
Im allgemeinen liegt der Trübungspunkt um so höher, je größer der Kupfer(I)-oxidgehaIt ist. Der
Trübungspunkt wird auch durch den Sulfidgehalt beeinflußt, aber das Sulfid ist nicht so einflußreich
wie das Kupfer(I)-oxid. Beispielsweise erzeugt ein Glas, das 0,073% Cu2O, 0,043% Sulfid und 0,215%
Fe2O3 enthält, eine Brillanz abhängig vom Kühlen
und hat einen Trübungspunkt von 11710C.
Tabelle X gibt typische Trübungspunkte für Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung wieder.
Im allgemeinen wurden, wenn der Schmelzer mit minimalem Bodenglas arbeitete, Temperaturen von
13020C etwa 0,609 m vom Durchlaß entfernt gemessen; Opaleszenz wurde nicht erreicht; deshalb
kann Opaleszenz bei Temperaturen von 1149 bis 1288° C über Zeiten von 10 bis 30 Minuten, vorzugsweise
etwa 20 Minuten, erreicht werden,
Claims (18)
1. Verfahren zur Herstellung eines dunklen Braunglasgegenstandes, dadurch gekennzeichnet, daß einem sulfldhaltigen braunen
Örundglas eine ausreichende Menge Kupferoxid zugegeben wird, so daß das Kupferoxid mit der
Sulfldkompofjente des Orundglases unter Bildung
eines schwarzen Chromophoren reagiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Braunglas-Grundglas ein Glas
(
nachstehender Zusammensetzung in Gewichtsprozenten verwendet wird:
SiO, 69,9 bis 72,2
AI1O3 lb»Si»
R1O(Na1O und/oder
"K2O) ]2 bis 15<5
RO (CaO und/oder MgO) 10 bis 13.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kupferoxid in einer Menge von 0,03 bis 0,1 Gewichtsprozent zugesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Grundglas mit einem solchen
Sulfidgehalt eingesetzt wird, daß der fertige Glasgegenstand Schwefel, ausgedrückt als Sulfid, in
einer Menge von 0,02 bis 0,08 Gewichtsprozent enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Grundglas mit einem solchen Eisengehalt verwendet wird, daß der fertige Glasgegenstand
Eisen, ausgedrückt als Fe2O3, in einer
Menge von 0,05 bis 0,5 Gewichtsprozent enthält.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupferoxid im Ofen dem geschmolzenen
Grundglas zugefügt wird, die Glasschmelze duidi Bewegung gründlich vermischt
wird und der aus der Schmelze hergestellte Gegenstand einer Spannungsfreiglühbehandlung unterworfen
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kupferoxid dem geschmolzenen
Braunglas im Vorherd zugegeben wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einem goldgelben Grundglas
folgender Zusammensetzung ausgegangen wird:
Gewichtsprozent
SiO2 69,9 bis 72,2
Al2O3 Ibis 4
CaO 10 bis 13
MgO 0 bis 5,5
R2O (Na2O und/oder
K2O, wobei K2O bis
zu 10 Gewichtsprozent
des Gesamt-R2O-Gehaltes ausmachen kann) 12 bis 15,5
K2O, wobei K2O bis
zu 10 Gewichtsprozent
des Gesamt-R2O-Gehaltes ausmachen kann) 12 bis 15,5
Li2O 0 bis 3
BaO 0 bis 5
Gesamt-Eisen als Fe2O3 0,05 bis 0.5
Gesamt-Schwefel als
Sulfide 0,02 bis 0,08.
Sulfide 0,02 bis 0,08.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einem reduzierten goldgelben
Grundglas folgender Zusammensetzung ausgegangen wird:
Gewichtsprozent
SiOj : 71,83
Al2O1 , 1,89
CaO 10,49
MgO 0,71
Na10 14,49
K20 0,16
Fe1O3 0,20
Schwefel als S* 0,026
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von einem reduzierten goldgelben
is
>5
Grundglas folgender Zusammensetzung ausgegangen wird:
Gewichtsprozent
SiO1 71,58
AUO3 1,92
CaO 10,56
MgO 1,05
Na1O 14,31
K10 0,16
Fe1O3 0,17
Schwefel als S~ 0,037
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß von einem reduzierten goldgelben Grundglas folgender Zusammensetzung ausgegangen
wird: Gewichtsprozent
SiO1 71,70
AUO3 1,89
Cäb 10,49
MgO 0,71
Na2O 14,49
K10 0,16
Fe2O3 J 0.20
Schwefel als S~ 0.031
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn- *5
zeichnet, daß zusätzlich zu Kupferoxid Kobaltoxid in einer Menge von 0,01 bis 0,04 Gewichtsprozent
zugegeben wird.
13. Verfahren nach Anspruch 1 zur Herstellung eines schokoladebraunen Braunglasgegenstandes,
dadurch gekennzeichnet, daß Kupferoxid und Sulfidschwefel in ein reduziertes Braunglas-Grundglas
in solcher Menge zugesetzt werden, daß sich im Glas Opaleszenz entwickelt, daß das Kupfer und
das Sulfid enthaltende reduzierte Braunglas-Grundglas bei oder nahe dem Trübungspunkt
eine ausreichend lange Zeit gehalten wird, so daß sich kleine Mikropartikeln bilden können, die nach
dem Abkühlen des Glases Licht reflektieren, und daß das Glas zu dem gewünschten Gegenstand
verformt, spannungsfrei geglüht und abgekühlt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13. dadurch ge-, kennzeichnet, daß das Kupfer und Sulfid enthaltende
Grundglas etwa 20 Minuten auf einer Temperatur bei oder nahe dem Trübungspunkl gehalten
wird.
15. Dunkles Braunglas, gekennzeichnet durch
die Zusammensetzung:
•Gewichtsprozent
SiO1 69,9 bis 72,2
AUO3 1 bis 4
CaO 10 bis 13
MgO 0 bis 5,5
R1O (Na1O und/oder
K, O) 12 bis 15,5
Li1O OW* 3
BaO 0 bis 5
Gesamt-Eisen als Fe1O3 0,1 bis 0,3
Gesamt-Schwefel als
Sulfide 0,025 bis 0,08
Gesamt-Kupferoxid als
Cu2O 0,003 bis 0,1
wobei die Brillanz bei 2 mm Dicke im Bereich von 0 bis 5% liegt.
16. Dunkles Braunglas nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich 0,01 bis
0,04 Gewichtsprozent Kobaltoxid enthält.
17. Dunkles Braunglas nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch die Zusammensetzung:
Gewichtsprozent
SiO2 71,83
Al2O3. 1,89
CaO 10,49
MgO 0,71
Na20 14,49
K20 0,16
Fe2O3 „ 0,20
Schwefel als S~ 0,026
Cu2O 0,03 bis 0,1
18. Verwendung des Glases gemäß Anspruch
zur Herstellung von Bierbehältern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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