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Technisches Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung ist auf eine Blauglasmischung und ein Verfahren zur Herstellung
eines Blauglases mit verbesserter Infrarotabsorption gerichtet.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
wäre außerordentlich
vorteilhaft, die Infrarotabsorption von Glaserzeugnissen bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung
eines hohen Grades an Durchlässigkeit
für das
sichtbare Licht zu verbessern und außerdem eine hohe Absorption
im ultravioletten Teil des Spektrums zu haben. Wie im Stand der
Technik gut bekannt ist, wird gewöhnlich Eisenoxid zur Erzeugung
einer Grünfärbung von
Glas benutzt. Eisenoxid liegt im Glas in zwei Formen vor: einer
oxidierten gelben Form Fe
2O
3,
und einer reduzierten blauen Form FeO. Vorteilhafterweise absorbieren
die oxidierte Form des Eisenoxids einen Anteil des das Glaserzeugnis
passierenden ultravioletten Lichts und die reduzierte Form des Eisenoxids
einen Anteil des das Glaserzeugnis passierenden infraroten Lichts.
Unter typischen Ofenführungs-
und Gemengebedingungen, wenn das Gesamteisenoxid im Glaserzeugnis
also im Bereich von ungefähr
0,3 bis 0,8 Gew.-%, ausgedrückt
als Fe
2O
3, vorliegt,
ist das Eisenoxidgleichgewicht derart ausgebildet, dass das Redoxverhältnis von
FeO/Gesamt-Fe als Fe
2O
3 ungefähr gleich 0,23–0,26 ist.
Die
US 5,776,845 offenbart
eine grüne
Natron-Kalk-Quarzglasmischung, die eine gute UV-Absorption bei gleichzeitig relativ
hoher Lichtdurchlässigkeit
erreichen soll und die als Färbemittel
im Wesentlichen die folgenden Komponenten in den genannten entsprechenden
Mengen enthält:
0,5 bis 1,5 Gewichts-% Gesamteisenoxid als Fe
2O
3, wobei das Gewichtsverhältnis von Fe
2 +/Fe
3+ weniger als
0,35 beträgt,
und 0,10 bis 2,00 Gew.-% Manganverbindungen als MnO
2.
Weitere, optionale Bestandteile sind: bis 1,00 Gew.-% Titanoxid
als TiO
2; bis zu 1,00 Gew.-% Ceroxid als
CeO
2; bis zu 1,00 Gew.-% Vanandiumoxid als
V
2O
5; und bis zu 0,20
Gew.-% Chromoxid als Cr
2O
3.
Dabei weist die Glaszusammensetzung bei 4,0 mm Dicke eine Lichtdurchlässigkeit
von 55 bis 80% unter Nutzung von Lichtquelle A und weniger als 46%
Ultraviolettdurchlässigkeit,
gemessen über
einen Bereich von 300 bis 400 Nanometer, auf.
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Zur
Verbesserung der Infrarotabsorption des Glases ist es wünschenswert,
den Anteil des reduzierten Eisenoxids (FeO) im Glas zu erhöhen. Außerdem verändert das
Glas bei einer Verschiebung des Eisenoxids weg von der oxidierten
Form (Fe2O3) seine
Farbe von grün
nach blau. Zur Erhaltung eines hohen Grades an Durchlässigkeit
für das
sichtbare Licht kann der Gesamteisenoxidgehalt verringert werden,
da das reduzierte Eisen im sichtbaren Anteil des Spektrums stärker absorbiert
als das oxidierte Eisen.
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Einer
der zur Verschiebung des Redoxgleichgewichts des Eisenoxids im Glas
und damit seiner UV- und IR-Eigenschaften gewöhnlich beschrittenen Wege ist
die Erhöhung
der Brennstoffmenge des Ofens. Die Erhöhung der Brennstoffmenge hat
jedoch mehrere umerwünschte
Folgen: Die Verbrennungsheizung des Ofens verliert an Wirkungsgrad
und erfordert eine erhöhte
Luftzufuhr, weil sonst der unverbrannte Brennstoff im Winderhitzersystem
des Ofens weiterbrennt. Ein Brennstoffüberschuss kann außerdem das
Glas zu einer Bernsteinfärbung
reduzieren, die die Durchlässigkeit
des Glaserzeugnisses für
das sichtbare Licht drastisch vermindert.
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Eine
Bernsteinfärbung
entsteht, wenn das Eisen mit Schwefel reagiert, der bei Bildung
von Eisensulfid reduziert wurde. Bernsteinfarbene Glasbehälter werden
normalerweise in gleicher Weise durch Einsatz von Anthrazit zusammen
mit Eisenoxid und Sulfat erschmolzen. Sobald entstanden, vermindert
der bernsteinfarbene Eisensulfidchromophor die Durchlässigkeit
des Glases für
das sichtbare Licht beträchtlich,
so dass das Glas, wenn eine hohe Durchlässigkeit gefordert wird, nicht
mehr verwendet werden könnte.
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Es
besteht deshalb in der Glasindustrie das Bedürfnis, bernsteinfärbungsfreies
Blauglas herzustellen, das zwar eine hohe Durchlässigkeit, aber dennoch eine
verbesserte Infrarotabsorption und eine Ultraviolettabsorption aufweist,
was auch die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe darstellt.
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Zusammenfassende Beschreibung der Erfindung
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Die
Lösung
der der Erfindung zugrundeliegenden Aufgabe ist eine blaue Natron-Kalk-Kieselsäure-Glasmischung,
die wärmeabsorbierend
wirkt. Die Mischung enthält
68 bis 75% SiO2, 10 bis 18% Na2O,
5 bis 15% CaO, 0 bis 10% MgO, 0 bis 5% Al2O3 und 0 bis 5% K2O
mit CaO + MgO gleich 6 bis 15% und Na2O +
K2O gleich 10 bis 20% sowie Färbemittel,
die im Wesentlichen bestehen aus: 0,3 bis 0,8 Gew.-% Gesamt-Eisenoxid
als Fe2O3 mit einem
Verhältnis
von FeO/Gesamt-Fe als Fe2O3 größer als
0,35, jedoch kleiner als 0,62; 0,05 bis 0,5 Gew.-% Manganverbindung
als MnO2; 0 bis 0,30 Gew.-% Titanoxid als
TiO2 und 0 bis 0,8 Gew.-% Ceroxid als CeO2.
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Gemäß der Ausgestaltung
der Erfindung hergestellte Glaserzeugnisse haben bei 4,0 mm Dicke
die folgenden spektralen Eigenschaften: 65 bis 81% Lichtdurchlässigkeit
für Lichtquelle
A (LTA), und die Verwendung von Lichtquelle C zeigt eine dominante
Wellenlänge
größer als
488, jedoch kleiner oder gleich 494 nm mit einer Anregungsreinheit
größer als
4 und kleiner als 11%. Im Allgemeinen sinken die prozentuale LTA
und die prozentuale Infrarotdurchlässigkeit mit steigenden Färbemittelmengen. Ähnlich verringert
sich die Durchlässigkeit
mit größer werdender
Glasdicke bei gegebener Glaszusammensetzung.
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Ausführliche Beschreibung der Vorzugsausgestaltung
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In
der Auto- und Bauindustrie verwendetes und zweckdienlicherweise
nach dem Floatglasverfahren hergestelltes Natron-Kalk-Kieselsäure-Flachglas
ist allgemein durch die folgende Grundzusammensetzung gekennzeichnet,
wobei die Bestandteilmengen als Gewichtsprozent der Gesamtglasmischung
angegeben sind: Tabelle
I
Grundbestandteile
des Glases | Gew.-% |
SiO2 | 68
bis 75 |
Al2O3 | 0
bis 5 |
CaO | 5
bis 15 |
MgO | 0
bis 10 |
Na2O | 10
bis 18 |
K2O | 0
bis 5 |
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Die
erfindungsgemäße Blauglasmischung
verwendet diese Natron-Kalk-Kieselsäure-Grundglaszusammensetzung,
wobei zusätzlich
CaO + MgO gleich 6 bis 15 Gew.-%
und Na2O + K2O gleich
10 bis 20 Gew.-% gilt. Vorzugsweise ist SO3 zu
0,02 bis 0,20 Gew.-%, mit stärkerem
Vorzug zu 0,02 bis 0,10 Gew.-% enthalten. Des Weiteren besteht die
Blauglasmischung aus den folgenden Färbemitteln: Eisenoxid; Manganverbindung
und optional entweder Titandioxid oder Ceroxid oder beiden.
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Das
Gesamteisenoxid als Fe2O3 ist
in der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in Anteilen von 0,3 bis 0,8 Gew.-% Fe2O3 vorhanden. Typischerweise wird dieser Bestandteil
den Gemengebestandteilen in der Oxidform Fe2O3 beigegeben. Das der Mischung beigegebene
Eisenoxid vermindert sowohl die Ultraviolett- als auch die Infrarotdurchlässigkeit
der Glaserzeugnisse. Wenn in einem Glasgemenge in normaler, praktisch üblicher
Produktion Eisen verwendet wird, dann ist das Redoxverhältnis, definiert
als FeO/Gesamt-Fe als Fe2O3, gleich
0,23–0,26,
während
das erfindungsgemäße Glas
ein höheres
Redoxverhältnis
von 0,35–0,62
besitzt. Wenn das Redoxverhältnis über 0,62
ansteigt, kann sich der unerwünschte
bernsteinfarbene Chromophor bilden.
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Der
bedeutsamste Umstand im Hinblick auf das erfindungsgemäße Glas
ist die einstufige Mischung der Bestandteile zu einem Gemenge für die Beschickung
eines herkömmlichen
Siemens-Floatglasofens. In das Gemenge wird Natriumsulfat gemeinsam
mit Anthrazit eingemischt, um das Eisenoxidgleichgewicht in Richtung
auf die reduzierte Form des Eisens zu verschieben. Mangandioxid
ist im Gemenge erforderlich, um die Bildung bern steinfarbenen Eisensulfids
zu verhindern. Alle Gemengebestandteile werden in einem einzigen
Schritt miteinander vermischt und dann dem Ofen zudosiert. Das nach
diesem Verfahren hergestellte Glaserzeugnis färbt sich blau und die Infrarotabsorption
des Erzeugnisses wird messbar verbessert. Wenn auf diese Weise hergestellte
Glaserzeugnisse in Fahrzeugen verwendet werden, absorbiert das blaue
Glas die Sonnenwärme,
und im Fahrzeug baut sich weniger Wärme auf. Die Belastung der
Klimaanlage des Fahrzeuges wird verringert, weil eine geringere
Wärmemenge
herunterzukühlen
ist, und der erwünschte
Insassenkomfort stellt sich rasch ein. Das erfindungsgemäße Glas
kann auch für
Bauten verwendet werden, wobei sich eine analoge Verringerung der
Belastung der Klimaanlage einstellt.
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In
der erfindungsgemäßen Glasmischung
ist eine Manganverbindung in einem Anteil von 0,05 bis 0,5 Gew.-%,
Basis MnO2, vorhanden, mit der die Bildung
der Bernsteineinfärbung
verhindert wird. Diese Manganverbindung kann dem Gemenge in einer
Anzahl von Formen zugemischt werden, beispielsweise, jedoch nicht darauf
beschränkt,
als MnO2, Mn3O4, MnO, MnCO3, MnSO4, MnF2, MnCl2 usw.
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Tabelle
II offenbart die Anteile der Gemengerohstoffe, die zur Herstellung
der Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Blauglasmischungen vorzugsweise
benutzt werden. Tabelle II
Gemengebestandteil | Massenbereich
Kilogramm |
Sand | 1000 |
wasserfreie
Soda | 290
bis 350 |
Kalkstein | 70
bis 90 |
Dolomit | 215
bis 260 |
technisches
Natriumsulfat | 5
bis 15 |
Polierrot
(97% Fe2O3) | 3,5
bis 11,5 |
Mangandioxid | 0,65
bis 6,5 |
Titandioxid | 0
bis 4,2 |
Ceroxid | 0
bis 11,5 |
Anthrazit | 1
bis 2,5 |
Nephelinsyenit | 0
bis 150 |
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CARBOCITE
ist Anthrazit der Shamokin Filler Company. Als Austauschstoff für Anthrazit
kann Graphit in einem Anteil bis etwa 70% des Anthrazitanteils eingesetzt
werden, weil Anthrazit ungefähr
70–72%
Kohlenstoff enthält,
und der normale Massenbereich wäre
dann 0,7 bis 2,1 Kilogramm Graphit je 1000 Kilogramm Sand. MELITETM, eine von der Calumite Corporation verarbeitete
Kohleschlacke, könnte
das Polierrot im Gemenge bis zu 55 Kilogramm MELITETM je
1000 Kilogramm Sand teilweise oder völlig ersetzen. Im MELI TETM liegen ungefähr 80% des Gesamteisenoxids
in reduzierter Form vor, so dass zur Erzeugung analoger Spektraleigenschaften
weniger Anthrazit erforderlich wäre.
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Die
in der Glasschmelze ablaufenden Gleichgewichtsreaktionen, die eine
Verschiebung der Eisenoxidformen herbeiführen, werden durch das als
Läuterungsmittel
eingesetzte Natriumsulfat und den zur Reaktion mit Natriumsulfat
bei niedrigeren Ofentemperaturen eingesetzten Kohlenstoff in Gang
gebracht. Allgemein hat die Erhöhung
der Natriumsulfatmenge im Glas eine Tendenz zur leichten Verschiebung
des Eisenoxidgleichgewichts in Richtung Oxidation zur Folge, während die
Erhöhung
des Kohlenstoffgehalts des Glasgemenges das Eisenoxidgleichgewicht
in Richtung Reduktion verschiebt. Eine weitere Einflussgröße für das Eisenoxidgleichgewicht
ist die Ofenspitzentemperatur, die bei Erhöhung das Eisenoxid leicht zum
reduzierten Status verschiebt, während
die Verringerung der Ofengesamttemperatur das Eisenoxid in Richtung
auf den oxidierten Status verschiebt.
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Im
Labor wurden nach folgendem Ablauf Schmelzen hergestellt, die die
Ausgestaltungen der Erfindung demonstrieren: Die Gemenge wurden
ausgewogen, in einen Glaszylinder mit etwa 50,8 mm (2 Zoll) Höhe und 50,8
mm (2 Zoll) Innendurchmesser eingebracht und jeweils 10 min auf
einem Turbula-Mischer trocken gemischt; das trockene Gemenge wurde
in einen sich nach unten verjüngenden
Tiegel aus 80% Platin/20% Rhodium mit 50,8 mm (2 Zoll) Höhe, 63,5
mm (2,5 Zoll) Innendurchmesser an der Oberkante und 44,45 mm (1,75
Zoll) Innendurchmesser an der Grundfläche eingebracht. Dem trockenen
Gemenge im Tiegel wurden 4,5 ml Wasser zugegeben und das Ganze mit
einem Metalllöffel
gemischt. Nach diesen vorbereitenden Arbeiten wurde eine Gruppe
von sechs verschiedenen Gemengen in einem gas-/luftbeheizten Ofen
gleichzeitig über
1 h bei 1427°C
(2600°F)
geschmolzen und die Tiegel dann wieder aus dem Ofen genommen und
gefrittet. Fritten des Glases bedeutet Bedecken der Innenfläche des
Platin-Rhodium-Tiegels durch Fließenlassen des geschmolzenen
Glases über
die Innenfläche
und nachfolgendes Eintauchen des Tiegels in kaltes Wasser. Nach dem
Herausnehmen des Tiegels aus dem Wasser und Ablaufenlassen des Wassers
werden die gebrochenen Glaspartikel von der Seitenfläche des
Tiegels entfernt und im Inneren des Tiegels mechanisch vermischt.
Alle sechs Proben werden in derselben Weise gefrittet, alle Tiegel
werden für
eine weitere Zeitspanne von 1 h bei 1427°C (2600°F) in den Ofen zurückgestellt,
und das Fritten wird wiederholt. Nach dem zweiten Fritten werden die
Tiegel im Ofen für
4 h auf 1427°C
(2600°F)
gehalten. Die Tiegel werden wieder aus dem Ofen entnommen, und jede
geschmolzene Glasprobe wird in eine Graphitform mit einem In nendurchmesser
von 63,5 mm (2,5 Zoll) gegossen. Jede Glasprobe wird langsam abgekühlt, etikettiert
und in einen Temperofen eingebracht, wo die Temperatur rasch auf
565,6°C
(1050°F)
erhöht,
für 2 h
gehalten und dann langsam abgesenkt wird, indem der Ofen abgeschaltet
wird und die Proben nach 14 h oder länger herausgenommen werden.
Die Proben werden auf eine Dicke von ungefähr 4,0 mm geschliffen und poliert
und danach die Spektraleigenschaften einer jeder Probe gemessen.
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Sämtliche
Beispiele wurden ausschließlich
unter Verwendung des angegebenen Gemenges ohne Zusatz von Scherben
(der Glasbruch, der dem Gemenge in der industriellen Produktion
zugesetzt wird) hergestellt. Es gibt zwei Arten von Scherben, die
dem Gemenge zur Herstellung von erfindungsgemäßem Glas zugesetzt werden können: aus
dem erfindungsgemäßen Glas
bestehendes Blauglas mit reduziertem Eisen und Grünglas mit
oxidiertem Eisen. Scherben aus Blauglas mit reduziertem Eisen haben
ein Redoxverhältnis
von etwa 0,5 bis 0,6, während
Grünglas
mit oxidiertem Eisen ein Redoxverhältnis von etwa 0,25 hat. Das
Redoxverhältnis
ist als das Verhältnis
von Gew.-% FeO/Gesamteisen als Gew.-% Fe2O3 definiert. Wenn beispielsweise für ein gewünschtes
erfindungsgemäßes Glas
auf 1000 Kilogramm Sand 2 Kilogramm Anthrazit eingesetzt werden,
dann müssen
dem Gemenge weitere 1,5 Kilogramm Anthrazit zugegeben werden, wenn
die beigemischten Scherben aus Blauglas mit reduziertem Eisen 50%
der Ofenbeschickungsmenge ausmachen, so dass insgesamt 3,5 Kilogramm
Anthrazit je 1000 Kilogramm Sand erforderlich sind. Bei anderen
Scherbenanteilen muss die Kohlemenge proportional erhöht oder
verringert werden. Wenn Scherben aus Grünglas mit oxidiertem Eisen
verwendet werden, muss eine größere Menge
Anthrazit zugegeben werden, um die oxidierten Scherben in Richtung
auf die blaue Farbe des reduzierten Eisens zu treiben. Wenn beispielsweise
für ein
gewünschtes
erfindungsgemäßes Glas
auf 1000 Kilogramm Sand 2 Kilogramm Anthrazit eingesetzt werden, dann
müssen
dem Gemenge weitere 2,5 Kilogramm Anthrazit zugegeben werden, wenn
die beigemischten Scherben aus Grünglas mit oxidiertem Eisen
50% der Ofenbeschickungsmenge ausmachen, so dass insgesamt 4,5 Kilogramm
Anthrazit je 1000 Kilogramm Sand erforderlich sind. Werden andere
Reduktionsmittel benutzt, müssen
sie wie Anthrazit in den Beispielen proportional eingestellt werden.
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Sämtliche
nach dem geschilderten Verfahren erzeugten Laborschmelzen haben
eine Grundzusammensetzung aus 100 g Sand, 32,22 g wasserfreie Soda,
8,81 g Kalkstein, 23,09 g Dolomit, 0,5 bis 2,0 g Natriumsulfat,
0,1 bis 0,25 g CARBOCITE, 2,64 g Nephelin syenit; der Rest des Gemenges
besteht aus Polierrot, Mangandioxid sowie erforderlichenfalls Titandioxid
und Ceroxid.
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In
den folgenden Tabellen mit Beispielen der Glasmischung sind jeweils
Spektralwerte für
die Vergleichsdicke von 4,0 mm angegeben. Einige Tabellen enthalten
Werte für
andere Dickenwerte als 4,0 mm, bei denen die stärkstbevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung prozentuale LTA-Werte größer oder gleich 70,0% hat und
der TSET kleiner oder gleich 40,0% ist.
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Die
folgende Tabelle III zeigt die Verbesserung der Infrarotabsorption
durch Erhöhung
der Anthrazitmenge und die Verbesserung der Ultraviolettabsorption
durch Erhöhung
der Mangandioxidmenge. Gläser,
die mit derselben Gemengezusammensetzung, jedoch ohne Anthrazitzusatz
hergestellt werden, sind grün
und weisen nicht den Infrarotabsorptionsgrad auf; dadurch lägen diese
Gläser
außerhalb
des Geltungsbereichs der Erfindung. Gläser, die ohne Mangandioxidzusatz
hergestellt werden, entwickeln Bernsteinfärbung und haben eine beträchtlich
geringere Durchlässigkeit.
Beispiel 1 demonstriert das bernsteinfarbene Glas, das bei Weglassen
des Mangandioxids aus dem Gemenge entsteht. Zum Vergleich sei Beispiel
3 betrachtet, bei dem dem Glas Mangan zugesetzt worden ist. Beispiel
1 ist in das erfindungsgemäße Glas
nicht eingeschlossen und wird hier nur angeführt, um den Unterschied der
Durchlässigkeiten
mit und ohne Mangandioxideinsatz aufzuzeigen. Tabelle III
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 4 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,312 | 0,234 | 0,293 | 0,255 |
Redoxverhältnis | 0,624 | 0,468 | 0,586 | 0,510 |
Gew.-%
MnO2 | 0 | 0,1 | 0,1 | 0,4 |
Gew.-%
CeO2 | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | 2,08 | 1,67 | 2,08 | 2,08 |
Graphit* | | | | |
MeliteTM* | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 67,3 | 75,46 | 71,37 | 73,41 |
%
UV | 42,02 | 57,14 | 56,35 | 57,38 |
%
IR | 13,62 | 21,48 | 15,14 | 18,79 |
%
TSET | 36,1 | 46,41 | 40,63 | 44,14 |
|
dominante
Wellenlänge | 549,8 | 490,3 | 493,5 | 490,1 |
%
Anregungsreinheit | 7,7 | 6 | 6,2 | 7,2 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | | 5,4 | 4,2 | 4,8 |
%
LTA | | 70,7 | 70,6 | 70,67 |
%
UV | | 51,3 | 55,4 | 53,75 |
%
IR | | 13,4 | 14,1 | 13,96 |
%
TSET | | 39,6 | 39,6 | 39,97 |
|
dominante
Wellenlänge | | 490,2 | 493,5 | 490 |
%
Anregungsreinheit | | 8 | 6,4 | 8,6 |
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Tabelle
IV zeigt weitere Verbesserungen der Infrarotabsorption durch Erhöhung des
Anthrazitanteils und der Ultraviolettabsorption, wenn MnO
2 bei konstantem Fe
2O
3 erhöht
wird. Generell steigt die Infrarotabsorption mit wachsendem Anthrazitanteil,
während
mit wachsendem Mangandioxidanteil die Ultraviolettabsorption steigt. Tabelle
IV
Beispiel | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,2 | 0,249 | 0,198 | 0,241 | 0,276 |
Redoxverhältnis | 0,400 | 0,498 | 0,396 | 0,482 | 0,552 |
Gew.-%
MnO2 | 0,05 | 0,05 | 0,45 | 0,45 | 0,45 |
Gew.-%
CeO2 | | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | 1,44 | 1,67 | 1,67 | 2 | 2,22 |
Graphit* | | | | | |
MeliteTM* | | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
% LTA | 76,96 | 74,56 | 75,36 | 74 | 72,32 |
% UV | 57,94 | 59,99 | 50,56 | 54,85 | 55,79 |
% IR | 26,03 | 19,51 | 26,33 | 20,41 | 16,63 |
% TSET | 49,61 | 45,12 | 48,54 | 45,01 | 42,08 |
|
dominate
Wellenlänge | 490,1 | 488,8 | 493,4 | 490,8 | 491,3 |
% Anregungsreinheit | 5,7 | 7,8 | 4,7 | 6,6 | 7,1 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | | | | 5 | 4,4 |
% LTA | | | | 70,27 | 70,7 |
% UV | | | | 50,16 | 53,9 |
% IR | | | | 14,35 | 14,4 |
% TSET | | | | 39,81 | 40 |
|
dominate
Wellenlänge | | | | 490,7 | 491,3 |
% Anregungsreinheit | | | | 8,2 | 7,8 |
-
Tabelle
V demonstriert, dass Schlacke aus kohleverbrennenden Einrichtungen,
z. B. das von der Calumite Corporation verarbeitete MELITE
TM, für
die Herstellung von Erzeugnissen innerhalb des Geltungsbereichs
der Erfindung als Austauschstoff für Polierrot teilweise oder
vollständig
herangezogen werden kann. MELITE
TM enthält Eisenoxid,
wobei näherungsweise
80% des Eisenoxids in der reduzierten Form vorliegen, während im
Polierrot etwa 98% des Eisens in der oxidierten Form vorliegen.
Gegenüber
einem Polierrot enthalten den Gemenge wird zur Reduzierung des Glasgemenges
bei Verwendung von MELITE
TM weniger Anthrazit
benötigt. Tabelle V
Beispiel | 10 | 11 | 12 | 13 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,208 | 0,236 | 0,255 | 0,303 |
Redoxverhältnis | 0,416 | 0,472 | 0,510 | 0,606 |
Gew.-%
MnO2 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Gew.-%
CeO2 | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10,5 | 10,5 | 10,5 | 10,5 |
Anthrazit* | 1,05 | 1,16 | 1,31 | 1,5 |
Graphit* | | | | |
MeliteTM* | 34,2 | 34,2 | 34,2 | 34,2 |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 74,89 | 73,64 | 72,93 | 69,85 |
%
UV | 54,37 | 55,76 | 57,78 | 55,23 |
%
IR | 24,85 | 21,07 | 18,82 | 14,32 |
%
TSET | 47,86 | 45,34 | 43,91 | 39,57 |
dominante
Wellenlänge | 490,9 | 489,9 | 489,4 | 492,3 |
%
Anregungsreinheit | 5,8 | 7 | 7,7 | 7,2 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | | | | 3,9 |
%
LTA | | | | 70,3 |
%
UV | | | | 55,7 |
%
IR | | | | 14,9 |
%
TSET | | | | 40 |
|
dominante
Wellenlänge | | | | 492,3 |
%
Anregungsreinheit | | | | 7 |
-
Tabelle
VI zeigt, dass im erfindungsgemäßen Glas
Graphit als Austauschstoff für
Anthrazit benutzt werden kann. Andere kohlenstoffhaltige Materialien
könnten
Anthrazit oder Graphit ersetzen, wobei das Verhältnis des Kohlenstoffgehalts
mit dem von Graphit oder Anthrazit zu vergleichen wäre. Tabelle VI
Beispiel | 14 | 15 | 16 | 17 | 18 | 19 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,55 | 0,55 | 0,55 | 0,65 | 0,65 | 0,65 |
Gew.-%
FeO | 0,207 | 0,226 | 0,249 | 0,27 | 0,271 | 0,295 |
Redoxverhältnis | 0,376 | 0,411 | 0,453 | 0,415 | 0,417 | 0,454 |
Gew.-%
MnO2 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Gew.-%
CeO2 | | | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | | | | | | |
Graphit* | 1,17 | 1,25 | 1,34 | 1,18 | 1,25 | 1,33 |
MeliteTM* | | | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 75,87 | 74,44 | 73,61 | 72,15 | 71,76 | 71,12 |
%
UV | 55,82 | 56,7 | 57,56 | 52,13 | 51,94 | 53,71 |
%
IR | 25,01 | 22,32 | 19,44 | 17,27 | 17,19 | 14,96 |
%
TSET | 48,47 | 46,59 | 44,58 | 42,47 | 42,24 | 40,87 |
|
dominante
Wellenlänge | 490,6 | 489,8 | 489,2 | 490,1 | 490,1 | 489,4 |
%
Anregungsreinheit | 5,7 | 6,5 | 7,5 | 7,4 | 7,5 | 8,5 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | | | 4,9 | | 4,4 | 4,2 |
%
LTA | | | 70,3 | | 70,1 | 70,5 |
%
UV | | | 53,6 | | 50 | 53,8 |
%
IR | | | 14 | | 15 | 13,9 |
%
TSET | | | 39,9 | | 39,9 | 39,9 |
|
dominante
Wellenlänge | | | 489,1 | | 490 | 489,4 |
%
Anregungsreinheit | | | 9 | | 8,2 | 8,9 |
-
Tabelle
VII zeigt die erhebliche Wirkung von Natriumsulfat im erfindungsgemäßen Glas.
Technisches Natriumsulfat wird zur Entfernung gasförmiger Einschlüsse aus
dem Glas im Ofen benutzt, wobei die Bläschen zu größeren Blasen anwachsen, nach
oben an die Oberfläche
steigen und dann am Spiegel der Schmelze austreten, so dass mitgenommene
Gase entfernt werden. Die Erhöhung
des Natriumsulfatgehalts im Gemenge lässt das Glas oxidieren und
erfordert einen erhöhten
Anthrazitzusatz. Von einer übermässigen Zugabe
von Natriumsulfat ist abzuraten, weil überschüssiges Natriumsulfat SO
x-Emissionen freisetzt. Im erfindungsgemäßen Glas
können
andere Sulfate als Austauschstoff für technisches Natriumsulfat
eingesetzt werden. Tabelle VII
Beispiel | 20 | 21 | 22 | 23 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,257 | 0,291 | 0,204 | 0,24 |
Redoxverhältnis | 0,514 | 0,582 | 0,408 | 0,480 |
Gew.-%
MnO2 | 0,1 | 0,45 | 0,1 | 0,45 |
Gew.-%
CeO2 | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 15 | 15 |
Anthrazit* | 1,9 | 2,11 | 1,82 | 2,22 |
Graphit* | | | | |
MeliteTM* | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 73,89 | 71,18 | 76,46 | 74,19 |
%
UV | 58,57 | 54,25 | 56,91 | 54,93 |
%
IR | 18,66 | 15,34 | 25,44 | 20,57 |
%
TSET | 44,25 | 40,69 | 48,99 | 45,19 |
dominante
Wellenlänge | 489,2 | 492,5 | 490,4 | 490,9 |
%
Anregungsreinheit | 7,8 | 6,7 | 5,7 | 6,5 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | 5 | 4,2 | 6 | 5 |
%
LTA | 70,16 | 70,3 | 70,05 | 70,05 |
%
UV | 54,34 | 53,5 | 48,75 | 50,27 |
%
IR | 12,87 | 14,3 | 13,94 | 14,49 |
%
TSET | 39,23 | 39,6 | 39,49 | 39,98 |
|
dominante
Wellenlänge | 489,1 | 492,5 | 490,2 | 490,8 |
%
Anregungsreinheit | 9,6 | 6,9 | 8,5 | 8 |
-
Tabelle
VIII zeigt den weiten Bereich des Fe
2O
3-Gehalts, der zur Demonstration der Erfindung
herangezogen werden kann. Erzeugnisse gemäß den Lehren der Erfindung
können
in ihrer Dicke zwischen 1,5 und 8 mm variieren und sowohl in der
Bauindustrie als auch bei Kraftfahrzeugen verwendet werden. Die
Anwendungsfälle
bei Kraftfahrzeugen schließen
Mehrschichtenerzeugnisse, wie Frontscheiben, ein. Tabelle VIII
Beispiel | 24 | 25 | 26 | 27 | 28 | 29 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,3 | 0,35 | 0,45 | 0,6 | 0,65 | 0,7 |
Gew.-%
FeO | 0,152 | 0,179 | 0,213 | 0,334 | 0,321 | 0,352 |
Redoxverhältnis | 0,507 | 0,511 | 0,473 | 0,557 | 0,494 | 0,503 |
Gew.-%
MnO2 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Gew.-%
CeO2 | | | | | | |
Gew.-%
TiO2 | | | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | 1,81 | 1,82 | 1,81 | 2,01 | 1,82 | 1,82 |
Graphit* | | | | | | |
MeliteTM* | | | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 80,34 | 78,75 | 76,65 | 69,26 | 69,01 | 67,83 |
%
UV | 68,86 | 66,43 | 61,33 | 54,3 | 51,57 | 50,85 |
%
IR | 34,96 | 29,66 | 24,13 | 11,97 | 12,87 | 10,87 |
%
TSET | 56,35 | 52,77 | 48,55 | 38,08 | 38,63 | 36,97 |
|
dominante
Wellenlänge | 488,9 | 488,7 | 489,6 | 490,7 | 489,2 | 489,2 |
%
Anregungsreinheit | 4,9 | 5,7 | 6,2 | 8,6 | 9,4 | 10,1 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dick |
Dicke
in mm | | 7,2 | 6 | 3,7 | 3,5 | 4,2 |
%
LTA | | 70,1 | 70,32 | 70,7 | 70 | 70,4 |
%
UV | | 56,8 | 53,97 | 55,8 | 53,7 | 53,6 |
%
IR | | 13 | 12,91 | 13,8 | 14,1 | 14 |
%
TSET | | 39,5 | 39,27 | 39,7 | 39,8 | 40 |
|
dominante
Wellenlänge | | 488,4 | 489,5 | 490,7 | 489,3 | 489,2 |
%
Anregungsreinheit | | 10,1 | 9,1 | 7,9 | 9,1 | 8,9 |
-
Tabelle
IX zeigt die Verbesserung der Ultraviolettabsorption, die durch
Ceroxid bewirkt wird. Ceroxid selbst steigert die Ultraviolettabsorption
allein nicht ausreichend, jedoch steigt mit wachsendem Mangandioxidgehalt
auch die Ultraviolettabsorption. Tabelle IX
Beispiel | 30 | 31 | 32 | 33 | 34 | 35 | 36 | 37 | 38 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,7 | 0,8 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,286 | 0,25 | 0,309 | 0,357 | 0,275 | 0,283 | 0,25 | 0,251 | 0,203 |
Redoxverhältnis | 0,572 | 0,500 | 0,441 | 0,446 | 0,550 | 0,566 | 0,500 | 0,502 | 0,406 |
Gew.-%
MnO2 | 0,06 | 0,12 | 0,4 | 0,4 | 0,45 | 0,05 | 0,45 | 0,05 | 0,45 |
Gew.-%
CeO2 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,2 | 0,4 | 0,4 | 0,8 | 0,8 |
Gew.-%
TiO2 | | | | | | | | | |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10,5 | 10,5 | 10,5 | 10,5 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | 2,1 | 2,1 | 2,1 | 2,1 | 2,22 | 2 | 2,22 | 2 | 2,23 |
Graphit* | | | | | | | | | |
MeliteTM* | | | | | | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 72,21 | 74,58 | 68,32 | 65,22 | 72,46 | 72,3 | 72,77 | 73,68 | 75,58 |
%
UV | 47,46 | 48,91 | 38,04 | 35,32 | 50,32 | 48,48 | 45,47 | 45,74 | 41,37 |
%
IR | 15,81 | 19,47 | 13,78 | 10,56 | 16,77 | 16,02 | 19,31 | 19,22 | 25,58 |
%
TSET | 41,37 | 44,75 | 38,12 | 34,83 | 42,17 | 41,49 | 43,49 | 44,11 | 47,97 |
|
dominante
Wellenlänge | 491,2 | 489,5 | 492,3 | 492,3 | 490,6 | 491,6 | 491,5 | 489,4 | 493,9 |
%
Anregungsreinheit | 7,1 | 7,3 | 7,3 | 8,2 | 7,4 | 7 | 6,5 | 7,5 | 4,6 |
-
Die
Absenkung der Ultraviolettdurchlässigkeit
unter 50% bei einer Vergleichsdicke von 4,0 mm erfordert mehr als
0,2 Gew.-% MnO2 und mehr als 0,2 Gew.-%
CeO2 oder eine Gesamtmenge der Bestandteile Mangandioxid
und Ceroxid von 0,45 Gew.-% oder höher.
-
Tabelle
X zeigt die Verbesserung der Ultraviolettabsorption, die durch den
Zusatz von Titandioxid bewirkt wird, und zeigt ferner, das sich
die dominante Wellenlänge
in Richtung grün
verlagert. Titandioxid wird maximal zu 0,3 Gew.-% zugesetzt. Eine
Spur von Titandioxid findet sich in den Sanden, die dem Glasgemenge ungefähr 0,01
Gew.-% TiO
2 zuführen. Tabelle X
Beispiel | 39 | 40 | 41 | 42 | 43 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,239 | 0,238 | 0,261 | 0,26 | 0,253 |
Redoxverhältnis | 0,478 | 0,476 | 0,522 | 0,520 | 0,506 |
Gew.-%
MnO2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,4 |
Gew.-%
CeO2 | | | | | |
Gew.-%
TiO2 | Begleiter | 0,05 | 0,1 | 0,2 | 0,3 |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10 | 10 | 10 | 10 | 10,5 |
Anthrazit* | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 2,1 |
Graphit* | | | | | |
MeliteTM* | | | | | |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 75,22 | 74,68 | 73,82 | 73,6 | 73,35 |
%
UV | 59,38 | 57,34 | 57,52 | 55,12 | 50,08 |
%
IR | 20,77 | 20,79 | 18,25 | 18,33 | 19,13 |
%
TSET | 46,05 | 45,7 | 43,84 | 43,61 | 43,58 |
|
dominante
Wellenlänge | 489,4 | 490 | 490,4 | 491,5 | 494 |
%
Anregungsreinheit | 7,1 | 6,8 | 7,1 | 6,5 | 5,5 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | 5,5 | 5,1 | 5 | 4,8 | 4,8 |
%
LTA | 70,1 | 70,5 | 70,07 | 70,55 | 70,25 |
%
UV | 53,4 | 52,5 | 53,02 | 51,22 | 45,78 |
%
IR | 12,6 | 14,1 | 12,52 | 13,57 | 14,26 |
%
TSET | 39 | 40 | 38,8 | 39,42 | 39,28 |
|
dominante
Wellenlänge | 489,2 | 489,9 | 490,3 | 491,4 | 493,9 |
%
Anregungsreinheit | 9,6 | 8,6 | 8,8 | 7,8 | 6,5 |
-
Tabelle
XI zeigt die Verbesserungen der Ultraviolettabsorption, wenn Ceroxid
und Titandioxid kombiniert verwendet werden. Die Absenkung der Ultraviolettdurchlässigkeit
unter 50% bei einer Vergleichsdicke von 4,0 mm erfordert mehr als
0,05 Gew.-% MnO
2, mehr als 0,2 Gew.-% CeO
2 und mehr als 0,1 Gew.-% TiO
2 oder
eine Gesamtmenge der Bestandteile Mangandioxid, Ceroxid und Titandioxid
von 0,55 Gew.-% oder höher. Tabelle XI
Beispiel | 44 | 45 | 46 | 47 | 48 | 49 | 50 | 51 |
Gew.-%
Fe2O3 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Gew.-%
FeO | 0,263 | 0,246 | 0,255 | 0,254 | 0,25 | 0,261 | 0,231 | 0,255 |
Redoxverhältnis | 0,526 | 0,492 | 0,510 | 0,508 | 0,500 | 0,522 | 0,462 | 0,450 |
Gew.-%
MnO2 | 0,12 | 0,05 | 0,15 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 | 0,2 |
Gew.-%
CeO2 | 0,5 | 0,25 | 0,25 | 0,025 | 0,05 | 0,1 | 0,2 | 0,3 |
Gew.-%
TiO2 | 0,1 | 0,25 | 0,25 | 0,025 | 0,05 | 0,1 | 0,2 | 0,1 |
|
technisches
Natriumsulfat* | 10,5 | 10,5 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 |
Anthrazit* | 2,1 | 1,75 | 1,91 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 | 1,9 |
* Kilogramm
je 1000 Kilogramm Sand |
|
Spektraleigenschaften
bei 4,0 mm Vergleichsdicke |
%
LTA | 73,47 | 74,01 | 73,04 | 73,78 | 74,25 | 73,4 | 74,71 | 75,2 |
%
UV | 46,4 | 47,82 | 46,06 | 57,3 | 56,01 | 53,05 | 47,83 | 48,2 |
%
IR | 18,03 | 19,8 | 18,7996 | 18,96 | 19,41 | 18,25 | 21,68 | 22,47 |
%
TSET | 43,22 | 44,4 | 43,27 | 44,32 | 44,72 | 43,52 | 45,71 | 46,47 |
|
dominante
Wellenlänge | 490,6 | 491,4 | 492,2 | 489,5 | 489,7 | 490,5 | 492,3 | 491,2 |
%
Anregungsreinheit | 7 | 6,2 | 6,1 | 7,4 | 7,2 | 7,1 | 5,6 | 5,9 |
|
Stärkstbevorzugte
Ausgestaltung der Erfindung mit Spektraleigenschaften bei der angegebenen
Dicke |
Dicke
in mm | 4,8 | 5 | 4,8 | 5 | 5 | 4,8 | 5,2 | 5,5 |
%
LTA | 70,39 | 70,28 | 69,89 | 70,01 | 70,57 | 70,31 | 70,4 | 70,1 |
%
UV | 43,08 | 43,39 | 42,3 | 53,06 | 51,8 | 49,52 | 42,5 | 41,9 |
%
IR | 13,3 | 13,83 | 13,96 | 13,11 | 13,5 | 13,5 | 14,3 | 13,9 |
%
TSET | 39,08 | 39,23 | 39,01 | 39,25 | 39,65 | 39,36 | 39,4 | 39,2 |
|
dominante
Wellenlänge | 490,6 | 491,4 | 492,2 | 489,4 | 489,7 | 490,4 | 492,3 | 491,1 |
%
Anregungsreinheit | 8,3 | 7,7 | 7,3 | 10,9 | 8,9 | 8,4 | 7,2 | 8 |
-
Wie
aus den obigen Beispielen ersichtlich, bietet das erfindungsgemäße Glas
eine hohe Durchlässigkeit,
eine verbesserte Infrarotabsorption und eine Ultraviolettabsorption.
Darüber
hinaus verschiebt die Verwendung von Anthrazit und Magnesiumdioxid
das Eisendioxidgleichgewicht in Richtung auf die reduzierte Form
des Eisens (FeO). Manganoxid verhindert außerdem die übermäßige Reduzierung von Sulfat.
mit der Bildung von Eisensulfid, das Bernsteinfarbe aufweist und
die Durchlässigkeit
des Glases verringert.
-
Wie
jede mit dem Fachgebiet vertraute Person aus der voranstehenden
Beschreibung und aus den Tabellen und Ansprüchen erkennen kann, können ohne
Abweichung von dem durch die folgenden Ansprüche definierten Geltungsbereich
der Erfindung Modifikationen und Veränderungen an der Vorzugsausgestaltung der
Erfindung vorgenommen werden.