DE1900784B2 - Initiieren der haertung von polyisocyanatmassen - Google Patents
Initiieren der haertung von polyisocyanatmassenInfo
- Publication number
- DE1900784B2 DE1900784B2 DE19691900784 DE1900784A DE1900784B2 DE 1900784 B2 DE1900784 B2 DE 1900784B2 DE 19691900784 DE19691900784 DE 19691900784 DE 1900784 A DE1900784 A DE 1900784A DE 1900784 B2 DE1900784 B2 DE 1900784B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- weight
- hours
- lactone
- pivalolactone
- curing
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/02—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds
- C08G63/06—Polyesters derived from hydroxycarboxylic acids or from polycarboxylic acids and polyhydroxy compounds derived from hydroxycarboxylic acids
- C08G63/08—Lactones or lactides
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/28—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen characterised by the compounds used containing active hydrogen
- C08G18/40—High-molecular-weight compounds
- C08G18/42—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain
- C08G18/4266—Polycondensates having carboxylic or carbonic ester groups in the main chain prepared from hydroxycarboxylic acids and/or lactones
- C08G18/4269—Lactones
- C08G18/4272—Privalolactone
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G63/00—Macromolecular compounds obtained by reactions forming a carboxylic ester link in the main chain of the macromolecule
- C08G63/78—Preparation processes
- C08G63/82—Preparation processes characterised by the catalyst used
- C08G63/823—Preparation processes characterised by the catalyst used for the preparation of polylactones or polylactides
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Polyurethanes Or Polyureas (AREA)
Description
R"
R—X'
R"
in der X' ein Element der Gruppe V A des Periodensystems
ist und R', R" und R"' ein organischer Rest ist, der an X' durch eine Bindung C—X' gebunden
ist, während R' und R" zusammen auch einen zweiwertigen organischen Rest bedeuten
können, in härtbaren Massen nach Anspruch 1. 3. Verwendung eines Initiators der allgemeinen
Formel
R— X"—R"
(O)n
35
40
in der X" ein Element der Gruppe VIA des Periodensystems bedeutet, R' und R" organische
Reste sind, die an X" durch eine Bindung C-X" gebunden sind, während R' und R" zusammen
auch einen zweiwertigen organischen Rest bedeuten können, und η 1 oder 0 ist in härtbaren
Massen nach Anspruch 1.
4. Verwendung der Initiatoren nach Anspruch 1 bis 3 in einer Menge zwischen 0,005 und 3 Gew.-%,
bezogen auf die Lacton-Polyisocyanat-Mischung. so
55
Es ist bekannt, daß ein organisches Polyisocyanat nit /J-Propiolacton in Gegenwart eines tertiären Amins
imgesetzt werden kann. Das erhaltene Produkt ist edoch nicht stabil, und es wird Kohlendioxid entvickelt.
Wenn /J-Propiolacton mit y-Butyrolacton
)der δ-Valerolacton unter den gleichen Bedingungen
:opolymerisiert wird, werden viskose Copolymere mit liedrigem Molekulargewicht erhalten. In der jajanischen
Auslegeschrift 17 197/1961 (Chem.Zbl. 1965, Heft 12, Ref. 2877) k.t die Umsetzung von Polyisocyanaten mit 4gliedrigen cyclischen Carbonylverbindungen
mit einem oder zwei Η-Atomen am a-C-Atom
in Gegenwart von Beschleunigern, wie N-Methylenmorpholin,
beschrieben, wobei unter Gasentwicklung ein Harzschaum entsteht.
Es wurde auch bereits versucht, /i-Lactone. insbesondere
Pivalolacton, dadurch zu reinigen, daß sie mit bis zu 10 Gew.-% eines organischen Isocyanats,
vorzugsweise in Gegenwart einer Metallverbindung, die ein Katalysator zur Herstellung von Polyurethanen
ist, wie Wismutnitrat, versetzt werden. Das so von Verbindungen mit aktiven Wasserstoff, wie Wasser,
befreite Lacton kann dann im wesentlichen ohne Polymerisationsverluste destilliert werden.
überraschenderweise wurde nun gefunden, daß in Gegenwart einer bestimmten Gruppe von Initiatoren
Gemische aus Pivalolacton und Polyisocyanaten zu harten zähen Formkörpern blasenfrei polymerisiert
und ausgehärtet werden können, die außerdem noch andere wünschenswerte Eigenschaften besitzen, die
im folgenden näher beschrieben werden. Der Anmeldungsgegenstand erlaubt daher vorteilhaft die
Anwendung wie z. B. beim Formen von Behältern und bei der Herstellung von Gießlingen, bei der Herstellung
von Bauelementen. Bodenbelägen, Packpappe. Hartfaserplatten, zur Imprägnierung und Verfestigung
des Bodens oder für Straßenbauzwecke.
Erfindungsgemäß werden Verbindungen eines Elements der Gruppe V A oder VIA des Periodensystems
mit einer Wertigkeit von höchstens 4, einer Elektronegativität von höchstens 3,2 und einer Ordnungszahl
zwischen 7 und 52, wobei wenigstens zwei getrennte Bindungen zwischen dem Atom dieses
Elements und je einem Kohlenstoffatom eines organischen Restes vorhanden sind, als zusätzlicher
anionischer Initiator in härtbaren Form-, Imprägnierungs- bzw. Überzugsmassen, enthaltend ein v*-Dialkyl-/i-lacton
und ein organisches Polyisocyanat im Äquivalenzverhältnis I : 10 bis 10: 1 verwendet.
Hinsichtlich der in Frage kommenden Elemente der Gruppe V A oder VIA des Periodensystems wird auf
das Handbook of Chemistry and Physics. Herausgeber Chemical Rubber Publishing Co., verwiesen
(die Gruppe V A enthält die Elemente N, P. As, Sb und Bi und die Gruppe Vl A die Elemente O, S, Se,
Te und Po). Hinsichtlich der Elektronegativität wird auf das Buch von L Pauling. The Nature of the
Chemical Bond, Ausgabe 1960, Seite 93 verwiesen. Es muß festgestellt werden, daß Sauerstoff hierbei
ausgeschlossen ist, da er eine Elektronegativität von 3.5 besitzt. Äther, wie Diäthyläther, sind als Initiator
ungeeignet, während Sulfide gut arbeiten. Zum Beispiel ist Dibutylsulfid ein hervorragender Initiator.
Vorzugsweise enthält der Initiator ein Atom des dreiwertigen Stickstoffs oder Phosphors oder des zweiwertigen
Schwefels. Geeignete Initiatoren sind z. B. Triphenylphosphin, Diisopropylamin, Tributylamin,
a-Methylbenzyldimethylamin, Triphenylarsin, Triphenylstibin,
Dibutylsulfid, Diiscpropylselenid, Diäthyltellurid, Dimethylsulfoxid, Dimethylformamid,
Morpholin, Pyridin, N-Äthylpiperidin, 1-Butyl-2-phospholidin,
9-Phenyl-9-phosphabicyclo[4,2,1 ]nonan, Tetrahydrothiophen oder Pentamethylensulfid.
Eine bevorzugte verwendete Gruppe von Initiatoren gemäß der Erfindung wird von den Verbindungen gebildet,
die keine aktiven Wasserstoffatome enthalten. Geeignete Initiatoren dieser Gruppe, die ein Element
der GrupptVA enthalten, können die allgemeinen
Formeln
R"
R'—X'
R'"
oder weniger bevorzugt
X =
-cn
'5
besitzen, in denen X' das Element der Gruppe VA bedeutet und vorzugsweise Stickstoff oder Phosphor
ist, R', R" und R'" ein an X' über eine Bindung C —X' gebundener organischer Rest ist, wobei R' und R"
zusammen auch einen zweiwertigen organischen Rest bilden können und A einen zweiwertigen organischen
Rest bedeutet, z. B. ein Butadienylenrest. Geeignete
Initiatoren dieser Gruppe, die ein Element der Gruppe VIA des Periodensystems enthalten, können die allgemeine
Formel
R -X-R"
Il
(O)n
besitzen, in der X" das Element der Gruppe VIA, vorzugsweise Schwefel ist, R' und R" die genannte
Bedeutung haben und η 1 oder 0. vorzugsweise 0, ist. Die organischen Reste R', R" und R'" enthalten,
falls sie vorhanden sind, vorzugsweise lediglich Wasserstoff und Kohlenstoff, wie in den Phenyl-, Toluyl-,
XyIyI-. Benzyl-, Methyl-, Äthyl- oder Butylresten.
Zweiwertige organische Reste, die durch R' und R" zusammen gebildet werden, sind beispielsweise der
Tetra- oder Pentamethylenrest oder der Rest der Formel
-CH2-CH2-O-CH5-CH,
45
Bevorzugte Initiatorgruppen sind:
(a) Tertiäre Phosphine, wie Triphenylphosphin oder
1 - Phenylphospholidin,
(b) aliphatische tertiäre Amine, insbesondere solche mit wenigstens 2Alkylresten mit nicht mehr als
4 Kohlenstoffatomen, wie Tributylamin oder *-Methylbenzyldimeth
>lamin, oder
(c) aliphatische Sulfide bzw Sulfoxide, wie Dibutylsulfid oder Dimethylsulfoxid. Ein besonders brauchbarer
Initiator in dieser Gruppe ist Tetrahydrothiophen.
Geeignete a^x-Dialkyl-/?-propiolactone sind solche,
wobei die Wasserstoffatome des ß-Kohlenstoffatoms nicht durch andere Atome oder Reste ersetzt sind und
wobei die Alkylreste je 1 bis 4 Kohlenstoffatome besitzen, wie a-Methyl-a-äihyU/f-propiolacton, a,*-Diäthyl-/J-propiolacton
oder bevorzugt «,a-Dimethyl-/i-propiolacton
oder Pivalolacton. Das Lacton ist ds vorzugsweise gereinigt, bevor es mit dem Polyisocyanat
gemischt wird, z. B. durch Destillation über Calciumhydrid, Phosphorsäure oder einem Isocyanat,
oder durch azeotrope Destillation mit Toluol zur Entfernung von vorhandenem Wasser. Es ist wünschenswert,
daß die Reinigung unmittelbar vor der Verwendung des Lactons durchgeführt wird.
Das verwendete organische Polyisocyanat ist vorzugsweise ein aromatisches Diisocyanat, wie 2,4-
bzw. 2,6-ToIuylendiisocyanat, Diphenylmethan-4,4'-diisocyanat,
Dianisidindiisocyanat, Metaphenylendiisocyanat oder Toluidindiisocyanat. Hervorragende
Ergebnisse wurden mit den 2,4- und 2,6-Toluoldüsocyanaten
erhalten, insbesondere mit Gemischen im Verhältnis 85/15 bis 60/40. Wenn aliphatische Polyisocyanate
verwendet werden, sollen sie vorzugsweise im Gemisch mit einem aromatischen Polyisocyanat
angewendet werden. Geeignete Gewichtsverhältnisse des aliphatischen zum aromatischen Polyisocyanat
liegen unter 10:1, z. B. bei 3:1.
Das organische Polyisocyanat kann auch ein Derivat mit höherem Molekulargewicht eines Polyisocyanats
mit niedrigem Molekulargewicht sein. z. B. die Trimerisationsprodukte von Toluylendiisocyanat
oder Diphenylmethandiisocyanat, die noch eine Reihe von Isocyanatgruppen enthalten, (vgl. Journal of
Applied Polymer Science 1967, Seite 811 bis 815).
Andere geeignete Derivate sind solche, die durch Umsetzen
eines Polyols mit einem Diisocyanat, z. B. von Toluylendiisocyanat mit Trimethylolpropan im Mengenverhältnis
entsprechend 1,3 bis 1.7 Isocyanatgruppen je Hydroxylgruppe des Polyols, z. B. gemäß
der USA-Patentschrift 28 55 421, erhalten worden sein können. Die Entfernung flüchtiger Bestandteile
aus den Reaktionsprodukten kann nach dem Verfahren gemäß der britischen Patentschrift 9 30 458
durchgeführt worden sein.
Vor oder während des Vermischens der Komponenten oder sobald wie möglich danach ist es erwünscht,
die Masse von flüchtigen Bestandteilen zu befreien, 1. B. durch Anlegen eines Vakuums unter
30 cm Hg. Es ist bevorzugt, daß in jedem Fall vor dem Vermischen mit dem Lacton das Polvisocyanat von
flüchtigen Bestandteilen befreit wird.
Das Lacton und das Polyisocyanat liegen in Aquivalenzverhältnissen
zwischen 1 : 10 bis 10:1 vor. Je nach diesem Verhältnis besitzen die gehärteten Produkte
verschiedene Eigenschaften. Bei Verhältnissen zwischen 1 :10 bis 2:1 konnten klare Gießlinge erhalten
werden, deren Härte und Erweichungstemperaturen mit ansteigenden Äquivalenzverhältnissen abfielen.
Bei Verhältnissen zwischen 2,5.1 bis 10:1 werden die Gießlinge trübe. Je höher das Verhältnis
in diesem Bereich liegt, desto höher sind die Kristallinität, die Schrumpfung und die Erweichungstemperaturen.
Es hängt daher von dem Verwendungszweck ab, welches Verhältnis bevorzugt sein soll. In hoch gefüllten
Massen, wobei die Schrumpfung nicht von großer Bedeutung ist. können daher Verhältnisse
oberhalb 2.5: 1, vorzugsweise zwischen 3:1 bis 5: 1 verwendet werden. Wenn klare Gießlinge und insbesondere
Produkte mit geringer Schrumpfung und hoher Erweichungstemperatur erwünscht sind, werden
Äquivalenzverhältnisse zwischen 1 :2 und 1,5: 1 bevorzugt.
Die Initiatormenge liegt gewöhnlich im Bereich von 0,001 bis 10 Gew.-%, bezogen auf Lacton plus
Polyisocyanat, wobei die bevorzugte Menge zwischen 0,005 und 3 Gew.-% liegt.
Außer den genannten drei Komponenten, nämlich dem Lacton, dem Polyisocyanat und dem Initiator,
19 OO
können die Massen weitere Bestandteile, wie Sand, Bitumen, Kohlenteer, Pigmente, Farbstoffe, zerbackte
Fasern oder Polymere, wie Polyvinylchlorid, Polystyrol
oder Äthylen-Propylen Copolymere, enthalten. Solche Füllstoffe können vorzugsweise zur Erhöhung
der Viskosität der Massen verwendet werden, wenn dies gewünscht ist. Als solche, d h. ohnt Füllstoffe,
haben die Massen sehr niedrige Viskositäten, wodurch sie besonders brauchbar sind zur Herstellung komplizierter
Gießlinge, zur Imprägnierung oder Festigung des Bodens.
Sowohl das Polyisocyanat als auch das Lacton ergeben beim Härten eine exotherme Reaktion. Das
Polyisocyanat beginnt mit der Härtung, bevor das Lacton härtet. Während des Aushärtens sollte demnach
durch die entwickelte Wärme die Temperatur nicht oberhalb des Siedepunktes d<s Lactons (150 C)
ansteigen, wenn keine Überdrücke verwendet werden sollen und solange noch freies Lacton in der Masse
vorliegt. In einem typischen Härtungsplan für eine ungefüllte Formmasse mit Pivalolacton : Toluylendiisocyanat
= 1:1 und einem Katalysator, wie 1 Gew.-% Triphenylphosphin, ist es wünschenswert,
daß innerhalb der ersten 2 Stunden, besonders innerhalb der ersten 3 bis 24 Stunden, die Härtungstemperatur
nicht oberhalb 6O0C, vorzugsweise nicht oberhalb 30 C, ansteigt. Während dieser Zeit setzt die
Härtung ein, jedoch bleibt das Gemisch gewöhnlich flüssig. Die Temperatur kann dann allmählich auf 70
bis 90' C angehoben werden. Wenn die Masse hoch gefüllt ist, z. B. 50 Gew.-% Sand enthält, kann die
Härtung bei höheren Temperaturen, wie bei 60 bis 80 C, eingeleitet werden. Eine Nachhärtung bei erhöhter
Temperatur kann anschließend erforderlich sein, um d:e Eigenschaften der gehärteten Masse voll
zu entwickeln. Zu diesem Zweck wird die Temperatur der halb gehärteten Masse auf 100 bis 200 C über
eine Zeitspanne von 30 Min. bis 10 Std. oder darüber erhöht. Mit Tetrahydrothiophen als Initiator kann
der Vorteil niedrigerer Härtungstemperaturen erzielt werden. Zum Beispiel kann bei Verwendung von
0,5 Gew.-% Tetrahydrothiophen die volle Aushärtung bei Raumtemperatur innerhalb 16 Std. erzielt
werden und mit 0,1 Gew.-% reicht z. B. eine Härtung von 16 Std. bei Raumtemperatur und 2 Std bei 50 C
aus, während in einer Menge von 1 Gew.-% dieser Initiator in einer ungefüllten Masse zu sieden anfangen
kann, auf Grund der schnellen Härtungsgeschwindigkeit.
Die Härtung der Massen kann dadurch beschleunigt werden, daß 0,01 bis 5 Gew.-% (bezogen auf Lacton
plus Isocyanat), vorzugsweise 0.1 bis 1 Gew.-%, einer hydroxylgruppenhaltigen Verbindung, vorzugsweise
einer Verbindung mit phenolischen Hydroxylgruppen, wie Diphenylolpropan, zugegeben wird.
Beispiele 1 bis 6
In den meisten der folgenden Beispiele wurde als Isocyanat Toluylendiisocyanat (TDI) als Gemisch von
2,4- und 2,6-ToluyIendiisocyanat im Isomerenverhältnis
80/20 verwendet. Das TDI wurde bei 75 C" und einem Vakuum von 5 mm Hg von flüchtigen Bestandteilen
befreit. Als Lacton wurde Pivalolacton verwendet, das vorher durch Destillation über 3% TDI getrocknet
worden war. Die Massen wurden durch Aufbringen eines Vakuums von 15 cm Hg 10 Min. bei
Raumtemperatur von flüchtigen Bestandteilen befreit. Eine Reihe von Massen wurden bereitet. Formkörper
daraus hergestellt und die Eigenschaften der gehärteten blasenfreien Gießlinge gemessen. I η der folgenden
Tabelle sind die wichtigsten Eigenschaften aufgeführt.
Beispiel | 2 | 3 | klar | 4 | 5 | C | 6 | |
I | 1 : 1 | 2: 1 | 0 | 3 : 1 | 4: 1 | C + 3 Std. 150 | 6: 1 | |
Lacton/TDI Äquivalenzverhältnis | 1 : 2 | TPP | TPP | 15 | TPP | TPP | TPP | |
Initiator, 1 Gew.-% | MBDMA | «- 16 Std. | 50C + | -. | 1 Std. 75" | |||
Härtung | 16 Std. RT + | + 1 | Std. 100 | trüb | 'C-* | |||
1 Std. 50C + | 61 | 40 | ||||||
1 Std. 100 C + | 145 | 12 | ||||||
3 Std 150 C | klar | — | trüb | 85 | trüb | |||
Eigenschaften der Gießlinge: | klar | 0 | 30 | 50 | ||||
Kristallinität, % | 0 | 30 | 12 | 118 | 12 | |||
Barcol-Härte | 33 | 90 | 190 | — | ||||
Shore-D-Härte | — | 6,0 | ||||||
Vicat-Temp. C | 115 | 80 | 138 | |||||
bei 0,1 mm | 135 | 218 | 177 | 200 | ||||
bei 1 mm | 220 | 4,1 | _. | |||||
Izod-Kerbschlagfestigkeit | ||||||||
kg cm/cm2 | ||||||||
RI - Raumtemperatur. | ||||||||
MBI)MA -- ^-Mclhylbcnzyldimclhylamin. | ||||||||
TI1I' I rinhonylphosphin | ||||||||
19 OO
Von dem Gießling nach Beispiel 3 wurden folgende elektrische Eigenschaften bestimmt:
Mcßtemperalur Dielektrizitals- Verlustfaktor spc7. Wider-
konslanlc bei bei 105 Hz stand
10* Hz IgA Ohm-cm
( C) (■ ΙΟ'1) (· 1012)
20
60
100
140
180
220
60
100
140
180
220
3,4
3,5
3,9
4.0
4.0
3,9
19
18
19
15
11
8
18
19
15
11
8
1700
650
40
1.6
0.7
0,4
650
40
1.6
0.7
0,4
10
IS
Zu Vergleichszwecken wurde eine Reihe weiterer Massen hergestellt:
(a> Unter Verwendung von TDl und 1 Gew-% MBDMA ohne Pivalolacton wurde nach der Härtung
gemäß Beispiel 1 kein Gießling erhalten. Das Produkt blieb flüssig.
(b) Es wurde eine Masse aus TDl und ff-Propiolacton
oder Dihydropyranyl-ß-propiolacton (Äquivalenz-Verhältnisse
1:1) hergestellt, die mit 1 Gew.-% MBDMA initiiert wurde und eine weitere Masse aus
TDl und /J-Trichlormethyl-ß-propiolacton. die mit
1 Gew.-% TPP initiiert wurde. Alle Massen zeigten eine starke und andauernde Gasentwicklung sowohl
bei Raumtemperatur wie bei höheren Temperaturen.
(c) Es wurden Massen aus TDI/Pivalolacton (1:1) hergestellt und mit 1 Gew.-% Cetyltrimethylammoniumbromid.
Triphenylbutylphosphoniumbromid oder Tetrabutylphosphoniumbromid initiiert. Auch hier
wurde eine starke Gasbildung selbst bei Raumtemperatur beobachtet.
(d) Es wurden Massen aus TDI/Pivalolacton (1:1) mit 1 Gew.-%Triphenylwismutin,Triphenylphosphinoxid,
Dibutylzinnoxid oder Dibutylzinndilaurat hergestellt, die bei Raumtemperatur oder bei höheren
Temperaturen keine Neigung zur Aushärtung oder nur eine geringe Härtungsneigung zeigten.
B e i s ρ i e 1 e 7 bis 9
Es wurden Formmassen aus Pivalolacton TDI (1:1) mit 1 Gew.-% Dibutylsulfid, Triphenylarsin oder
Triphenylstibin hergestellt und gemäß Beispiel 1 gehärtet. Es wurden harte und klare Gießlinge erhalten.
Es wurden Formmassen aus Pivalolacton/TDl (1 : R
1 Gew-% TPP und entweder90Gew-% Sand oder 30 Gew.-% Bitumen oder 10 Gew-% Polyvinylchlorid
<K-Wert61) oder 30Gew-% eines Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymeren (87/13, K-Werl 33) hergestellt.
Nach der Härtung gemäß Beispiel 1 wurden harte Gießlinge erhalten.
Zu Gemischen aus Pivalolacton und TDl im Aquivalenzverhällnis 1 : 1 wurden 0,5 bzw. 0,1 Gew.-%
Tetrahydrothiophen zugesetzt, und harte, klare und farblose Gießlinge mit den folgenden Eigenschaften
erhalten:
Tetrahydro- 0,5 Gew.-% 0,1 Gew.-% thiophenzusatz
Härtungs- 16 Std. dito +
bedingungen Raumtemp. 50 C
Barcol-Härte 28 15
Vicat-
Erweichungstemp.,
°C
°C
bei 0,1 mm 74 65
bei 0,2 mm 90 78
bei 0,5 mm 120 120
bei 1,0 mm 162 178
Ein Gemisch aus Pivalolacton und TDl im Äquivalenzverhältnis 1 : 1 mit 1 Gew-% MBDMA und
2-Gew.-% Isopropanol härtete in 30 Mm. bei 45 C zu einer geiartigen Masse. Ohne Isopropanol dauerte
die Gdierung 2 bis 3 Std
2 Std.
Wenn die Gießlinge 3 Std. auf 180 C erwärmt wurden, entwickelte sich keine Färbung, was eine gute
Thermostabilität anzeigte, während die Härte und die Schlagfestigkeit verbessert wurde.
Es wurde eine Masse hergestellt aus 85 Gew.-% trockenem Sand und 15 Gew.-% eines Gemisches aus
Pivalolacton und TDl (1 : 1) mit einem Gehalt von 1 Gew-% Tetrahydrothiophen. Beim Härten bei
Raumtemperatur über Nacht wurde ein harter zusammenhaftender Gießling erhalten. Bei Raumtemperatur
hatte das Gemisch mit 1 Gew.-% Tetrahydrothiophen eine formbare Konsistenz vor dem Gelieren
von etwa 20 bis 30 Min. Dauer.
Ein ähnliches Gemisch (40 Gew.-%) wie es in Beispiel 16 verwendet wurde, wurde zum Imprägnieren
von 60 Gew.-% Glasfasern benutzt. Das imprägnierte Glasfasergewebe wurde in einer Stahlform 10 Std.
bei Raumtemperatur gehalten und ein hartes Laminat erhalten. An Stelle von Glasfasern kann auch ein Gewebe
aus Fasern von Polypivalolacton verwendet werden.
Es wurde eine überzugsmasse hergestellt aus 30 Gew.-% eines Vinylacetat/Vinylchlorid-Copolymeren (13/87; K-Wert 33; im wesentlichen ohne OH-Gruppen) und 70Gew-% eines Gemisches aus Pivalolacton/TDI (1 : 1) mit 0,5 Gew-% Tetrahydrothiophen. Die überzugsmasse hatte eine Viskosität vor
10 P. Beim Ausstreichen auf Stahlbleche wurden hart« überzüge nach 1 Tag bei Raumtemperatur erhalten
Es wurde ein Brett 1 Stunde unter Vakuum be Raumtemperatur mit einer Imprägnierungsmasse au
Pivalolacton und TDI im Äquivalenzverhältnis 4 : mit einem Gehalt von 0,1 Gew-% Tettahydrothic
phen imprägniert. Das Brett wurde anschließend ein weitere Stunde bei Atmosphärendruck mit dem G<
misch getränkt und anschließend 2 Stunden bei 50 1
gehärtet. Das Holz besaß eine sehr geringe Wasse absorption und war nach dem Einweichen in Was*
während eines Zeitraumes von 2 Tagen völlig dimei sionsstabil
19 OO 784
Das gleiche Gemisch und die gleichen Härtungsbedingungen können auch zum Imprägnieren oder
Herstellen von Pappe oder Hart- bzw. Weichfaserplatten verwendet werden.
B e i s ρ i e 1 20
Ein Gemisch aus Pivalolacton und TDI im Äquivalenzverhältnis 1 : 1 mit 1 Gew.-% Dimethylsulfoxid
wurde zum Imprägnieren eines Baumwollstoffes verwendet Nach dem Abzentrifugieren der überschüssigen
Flüssigkeit wurde der Stoff 10 Min. auf 100°C
und weitere 10 Min. auf 1800C erhitzt. Es wurde eir
knitterfreier Stoff erhalten.
B e i s ρ i e 1 e 21a bis 21 d
In den folgenden Beispielen wurden verschiedene Gemische aus TDI und Hexamethylendiisocyanal
(HDI) als organisches Polyisocyanat verwendet. Die weiteren Bedingungen und Eigenschaften der erhaltenen
Gießlinge sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.
Beispiel 21 | (b) | Ic) | (d) | |
(a) | 1 | 1 | 1 | |
TDI, Mol | 1 | t 1 |
0,5 | 0,25 |
HDI, Mol | 3 | 2 | 2 | 2 |
Pivalolacton, Mol | 8 | 1 | 1 | 1 |
Katalysator TPP, Gew.-% | 1 | 16 Std. 450C +1 Std. | 100"C + 3 Std. | 150GC-> |
Härtungsbedingungen | <- 4 Std. RT + | |||
Eigenschaften des Gießlings: | etwas trübe | klar | klar | |
Aussehen | gelb, trübe | 0 | 3 | 25 |
Barcol-Härte | 0 | 82 | 86 | 87 |
Shore-D-Härte | 60 | |||
Vicat-Erweichungstemp., °C | ||||
Eindringtiefe | 44 | 51 | 81 | |
0,1 mm | 50 | 51 | 64 | 105 |
0,2 mm | 75 | 73 | 110 | 145 |
0,5 mm | 110 | 95 | 150 | 180 |
1,0 mm | 150 | — | keine | keine |
Kristallinität | sehr hoch | |||
Es wurden Gießlinge aus Pivalolacton und TDI (2 : 1) mit 0,1 Gew.-%Tetramethylthioharnstoffoderl Gew.-%
Tetramethylharnstoff oder 1 Gew.-% Tetramethylthiurammonosulfid hergestellt, 24 Std. bei Raumtemperatur
gehärtet und anschließend 5 Tage bei 500C nachgehärtet, wobei harte und klare Gießlinge erhalten wurden.
Claims (2)
1. Verwendung von Verbindungen eines Elements der Gruppe V A oder VI A des Periodensystems
mit einer Wertigkeit von höchstens 4, einer Elektronegatmtät von höchstens 3,2 und
einer Ordnungszahl zwischen 7 und 52, wobei wenigstens zwei getrennte Bindungen zwischen
dem Atom dieses Elements und je einem Kohlen- to Stoffatom eines organischen Restes vorhanden
sind, als zusätzlicher anionischer Initiator in härtbaren Form-, Imprägnierungs- bzw. Überzugsmassen, enthaltend ein o^t-DialkyI-0-lacton und
ein organisches Polyisocyanat im Äquivalenzverhältnis 1:10 bis 10:1.
2. Verwendung eines Initiators der allgemeinen Forme!
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB140068 | 1968-01-10 | ||
GB1400/68A GB1149610A (en) | 1968-01-10 | 1968-01-10 | Curable compositions |
NL686801400A NL151278B (nl) | 1967-01-31 | 1968-01-31 | Werkwijze voor de vervaardiging van een rechtopstaande cilindrische houder en houder, vervaardigd volgens die werkwijze. |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1900784A1 DE1900784A1 (de) | 1969-08-07 |
DE1900784B2 true DE1900784B2 (de) | 1977-05-18 |
DE1900784C3 DE1900784C3 (de) | 1978-01-12 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1604931A (de) | 1971-05-15 |
GB1149610A (en) | 1969-04-23 |
US3553175A (en) | 1971-01-05 |
BE726585A (de) | 1969-07-08 |
NL6900279A (de) | 1969-07-14 |
DE1900784A1 (de) | 1969-08-07 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2527242B2 (de) | Cokatalysatorsystem und Verfahren zur Herstellung eines Schaumstoffs unter Verwendung des Cokatalysatorsystems | |
DE3035677A1 (de) | Zelliges polymerisat | |
DE1519432B2 (de) | Polyurethanbeschichtungsmassen | |
DE2425270A1 (de) | Verbesserte vinylurethanharze | |
DE3021376C2 (de) | Verfahren zum Herstellen eines Formteils aus kationisch polymerisierbarem organischem Material | |
DE1092190B (de) | Verfahren zur Herstellung hochmolekularer vernetzter Kunststoffe | |
DE1964545A1 (de) | Hitzehaertbare Allylharze | |
DE2311037B2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines gehärteten Harzes | |
DD208625A5 (de) | Verfahren zur herstellung einer duroplast-zusammensetzung | |
DE2106129C3 (de) | Hitzehartbare Formmassen auf Grund lage harzartiger Organopolysiloxane | |
DE2242678A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyisocyanuraten | |
DE2156477A1 (de) | Verfahren zur herstellung von schaumstoff-formkoerpern | |
DE956720C (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern, einschliesslich solchen aus Schaumstoffen, aus Polyoxyverbindungen und Polyisocyanaten | |
DE2604739C3 (de) | Unter Bildung von Isocyanuratringen und Oxazolidonringen thermisch härtbare Harzmasse | |
DE1520046A1 (de) | Katalysatoren fuer die Herstellung von polymerisierten Isocyanaten und Urethanen | |
DE1900784C3 (de) | Initiieren der Härtung von Polyisocyanatmassen | |
CH637975A5 (de) | Verfahren zur herstellung eines polyurethan-elastomeren. | |
EP0539807A1 (de) | Hydrophobe Polyurethan-Systeme | |
DE1900784B2 (de) | Initiieren der haertung von polyisocyanatmassen | |
EP2622044B1 (de) | Harze aus ungesättigten polyestern und polysilazanen sowie damit hergestellte duroplastische reaktionsharz-formstoffe | |
DE2360366A1 (de) | Harzmasse und deren zubereitung | |
EP0148344B1 (de) | Verwendung von zu Polyurethanenkunststoffen ausreagierenden Reaktionsgemischen als GieBmassen | |
DE2620060A1 (de) | Harter polyurethankombinationsschaum | |
DE2903221C2 (de) | ||
DE924533C (de) | Verwendung von Siloxanharzen als Pressharze |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
EHJ | Ceased/non-payment of the annual fee |