DE18881C

DE18881C - Eiserner Bühnenverschlufs mit Hebelvorrichtung zum selbsttätigen Verschliefsen bei Feuersgefahr

Info

Publication number: DE18881C
Application number: DENDAT18881D
Authority: DE
Original assignee: SCHULTZ & MEYER in Hamburg

Description

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCiKEREI.

Claims

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE 37: Hochbauwesen.

bei Feuersgefahr.

Dieser Bühnenverschlufs ist sowohl für seitwärts als auch für in senkrechter Richtung bewegbare eiserne Abschlüsse und Vorhänge anwendbar und bezweckt, bei eintretendem Feuer auf der Bühne beim Durchbrennen eines im oberen Theil der Bühne mehrfach hin- und hergeführten Seiles ein selbstthätiges Schliefsen hervorzurufen.

Die Vorrichtung ist in beiliegender Zeichnung in einem seitlich beweglichen Abschlufs dargestellt, und zwar ist Fig. 1 eine Vorderansicht, von der Bühne aus gesehen, Fig. 2 eine Seitenansicht und Fig. 3 ein Grundrifs derselben. Fig. 4 ist eine Detaildarstellung des benutzten Arretirungshebels.

Es sind α α zwei Schiebthüren, welche mittelst Rollen auf der Laufschiene / laufen. Jede Thür ist durch ein Gegengewicht b und Ketten, welche über Rollen geführt sind, in der Weise ausbalancirt, dafs das Gewicht b ausreicht, jede Thür zu schliefsen.

Um die Thüren in offener Lage zu halten, werden Hebel h benutzt, welche mit einem Ende drehhar an dem Mauerwerk oder einem stationären Theil der Bühnenfront befestigt sind. Gegen diese Hebel legen sich die Thüren an mittelst einer der Stangen, wodurch dieselben mit den Laufrollen verbunden sind.

An einem der Hebel ist ein Seil e befestigt, welches über Leitrollen durch den Bühnenraum und dann durch das Auge des anderen Hebels geführt ist, hier herunter hängt und durch ein kleines Gewicht f angespannt ist. Das Verhältnifs der Hebel, Stärke des Seiles und Gröfse des Gewichtes f ist so gewählt, dafs das Gewicht im Stande ist, die Hebel / gegen den Ueberdruck des Gewichtes b zu halten und dadurch das Schliefsen der Thüren zu verhüten.

Ein ausbrechendes Feuer wird das Seil e leicht erfassen und an irgend einer Stelle zerstören, wodurch die Spannung der Hebel aufhört und letztere sich durch den Druck der Thüren auf die Seite drehen werden in die punktirt gezeichnete Lage, Fig. 4. Die Thüren schieben sich dann an den Hebeln vorbei und schliefsen den Bühnenraum gegen den Zuschauerraum ab.

Zum Schliefsen der Thüren für gewöhnliche Zwecke genügt es, das Gewicht f abzuheben und die Spannung des Seiles e aufzuheben oder zu reduciren. Man hat es dann in der Hand, die Thüren beliebig rasch oder langsam zu schliefsen.

Diese Anordnung läfst sich ebenfalls für vertical bewegte eiserne Bühnenverschlüsse anwenden, indem das Eigengewicht des Vorhanges durch Gegengewichte in der Weise balancirt ist, dafs der Vorhang durch das Eigengewicht sich schliefsen kann, während in gehobener Stellung eine Arretirung durch gespannte Hebel und ein Seil e in ganz ähnlicher Weise, wie bei den Thüren, angeordnet ist.
Patent-Anspruch:

Die ArretirungshebelÄ, welche durch Spannung des Seiles e die Thüren oder den Vorhang in offener Stellung halten, beim Aufheben der Spannung indefs den seibstthätigen Schlufs gestatten.

Hierzu I Blatt Zeichnungen.