DE187931C

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Publication number: DE187931C
Application number: DENDAT187931D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildende Gelenkverbindung zwischen der Lenkstange und dem Steuerrohr der Vorderradgabel insbesondere von Motorfahrrädern hat den Zweck, die nachteilige Wirkung der sowohl durch Bodenunebenheiten als auch besonders durch den Motor hervorgerufenen Erschütterungen und Stöße auf die Arme bezw. Hände des Fahrers abzuschwächen.

Es sind Lenkstangenabfederungen an sich bekannt, aber bei keiner wird die durch die vorliegende Erfindung bezweckte, gleichzeitige Abschwächung der durch den Motor und durch Bodenunebenheiten verursachten Erschütterungen sowie die Erhaltung der Winkellage der Lenkstange zur Steuerrohrachse bei Schwingungen erzielt.

Die Lenkstangenführung besteht aus einem die Lenkstange mit dem im Nackenrohr des Fahrrades drehbaren Steuerrohr verbindenden federnden Gelenk; sie ist auf der Zeichnung in zwei beispielsweisen Ausführungsformen (Fig. ι und 2) zur Veranschaulichung gebracht.

In Fig. ι ist das die Lenkstange tragende Rohr α mit dem im Nackenrohr drehbaren Steuerrohr b durch zwei Paar Gelenkstücke c c und d d verbunden. Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 sind an Stelle der Gelenkstücke c c und d d zwei rahmenartige Bügel f und g vorgesehen, welche das Lenkstangenrohr α und das Steuerrohr b gabelförmig umfassen und durch nachstellbare Körnerspitzen mit denselben gelenkig verbunden sind.

Die Gelenkstücke c c und d d. sowie die Bügel f und g bilden mit dem Lenkstangenrohr α und dem Steuerrohr b ein Gelenkparallelogramm, welches dem ersteren bei paralleler Führung zum Steuerrohr b eine Schwingbewegung in lotrechter, in Längsrichtung des Fahrzeuges liegender Ebene ohne Veränderung seiner Winkellage gestattet, wobei eine die Steuerfähigkeit beeinträchtigende Bewegung nach irgendeiner anderen Richtung jedoch unmöglich gemacht wird.

Es folgt hieraus, daß eine durch drei beliebige Punkte der Lenkstange bestimmte Ebene (beispielsweise eine die beiden Handgriffe und das Lenkstangenrohr schneidende Ebene) ihre Winkellage zur Steuerrohrachse bei der Schwingbewegung der Lenkstange nicht verändert.

An die Enden der über das Steuerrohr b hinwegragenden Gelenkstücke c bezw. an das eine Ende des Bügels/" ist eine auf Zug wirkende und mit dem Steuerrohr b verbundene Schraubenfeder e angeschlossen, welche der Abwärtsbewegung des Lenkstangenrohres entgegenwirkt und die Erschütterungen des Steuerrohres b aufnimmt.

Zur Erzielung einer annähernd gleichen Kraftwirkung der Feder e in jeder Schwingungslage des Bügels/" kann die Längsachse der Feder e zu letzterem derartig in winkliger Lage angeordnet sein, daß sich der wirksame Hebelarm, mit dem die Feder angreift, in etwa demselben Maße verkürzt, wie die Spannung derselben zunimmt (Fig. 2).

Durch die Parallelführung der Lenkstange, welche verhindert, daß beim Ausschwingen

die Handgriffe derselben ihre Winkellage in senkrechter Ebene verändern, wird es dem Fahrer ermöglicht, die Lenkstange ruhig zu führen.

Da durch die beschriebene Vorrichtung die Lenkstange sich vollständig außer starrer Verbindung mit dem Steuerrohr befindet und daher in gewisser, freibeweglicher Unabhängigkeit von dem Rahmen bezw. dem Steuerrohr ist, können auch die durch das Arbeiten des Motors entstehenden Schwingungen nur in sehr geringem Maße auf die Lenkstange übertragen werden.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Lenkstangenführung, insbesondere für Motorfahrräder, dadurch gekennzeich

net, daß die Lenkstange mit dem Steuerrohr des Fahrrades durch eine federnde Gelenkverbindung so verbunden ist, daß bei Schwingungen die Winkellage der Lenkstange zum Steuerrohr die gleiche bleibt, d. h. eine durch drei Punkte der Lenkstange bestimmte Ebene (beispielsweise eine die beiden Handgriffe und das Lenkstangenrohr schneidende Ebene) die gleiche Winkellage zur Steuerrohrachse beibehält.
2. Federnde Lenkstangengelenkführung, insbesondere für Motorfahrräder, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkstange mit dem Steuerrohr des Fahrrades durch eine unter Federwirkung stehende Parallelogrammführung verbunden ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.