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Schuh, insbesondere Straßenschuh Die Neuerung bezieht sich auf einen
Schuh, insbesondere einen Straßenschuh, der sich durch eine hohe Biege-Elastizität
namentlich in der Ballenpartie auszeichnet. Diese Biegsamkeit wird dadurch erreicht,
daß entweder auf die sonst übliche Brandsohle ganz verzichtet wird oder daß nur
am Gelenkstück und in der Spitzenpartie Teilbrandsohlen eingearbeitet sind, während
die Ballenpartie ohne eine solche Sohle bleibt. Die Schuhe werden auf Leisten gearbeitet,
wodurch trotz vollständiger oder teilweiser Weglassung der Brandsohle für alle Größen
genau passende und stets gleichbleibende Formen erreicht werden.
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Die seither bekannten und gebräuchlichen Straßenschuhe werden für
die Fußauflage meist mit einer durchgehenden Innensohle, der sogenannten Brandsohle
versehen. Mit dem Zwickeinschlag wird diese Innensohle entweder durch Kleben oder
durch Stifte verbunden. Auf den Zwickeinschlag kann eine Zwischensohle und dann
die eigentliche Laufsohle aufgebracht werden. Es ist aber auch möglich, auf die
Zwischensohle zu verzichten und die Laufsohle unmittelbar auf den Zwickeinschlag
aufzusetzen. Solche Schuhe sind in der Ballenpartie, in der beim Gehen die stärkste
Abknickung und Abwinkelung der Sohle und überhaupt des ganzen Schuhes stattfindet,
verhältnismäßig steif, worunter die Bequemlichkeit der Schuhe beim Gehen leidet
; nach längerem Tragen kann sogar ein Bruch der Brandsohle eintreten.-Bei einer
anderen Art von Schuhen wird durch die besondere Ausbildung des Oberleders eine
bessere Biege-Elastizität erreicht und zwar bei den sogenannten Mocassinschuhen.
Hier reicht das Oberleder oder der Schaft-über die ganze Sohle, sodaß auf das Anbringen
einer Innensohle oder Brandsohle verzichtet werden kann. Abgesehen von dem
großen
Materialaufwand ist bei solchen Schuhen die Ausgestaltung des Oberlederschaftes
begrenzt, da immer ein Oberledereinsatz mit dem unteren Schaftteil etwa durch Verschnürungen
oder durch Nähen verbunden werden muß.
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B/ei dem neuerungsgemäßen Schuh wird entweder im Gesamten oder vorzugsweise
in der besonders auf Biegung beanspruchten Ballenpartie auf das Einarbeiten einer
Brandsohle verzichtet. Der Zwickeinschlag des Oberleders wird unmittelbar um die
Brandsohlenbahn des Leistens gezogen und dort bis zum Ausleisten mit einer später
leicht lösbaren Verbindung befestigt. Sofern auf das Einarbeiten von Teilbrandsohlen
verzichtet wird, dient der Zwickeinschlag zusammen mit der Innenseite der Laufsohle
als Fußauflage. Hierdurch wird eine außerordentlich günstige Biege-Elastizität der
Sohle und des Schuhes überhaupt erreicht, wobei der Materialaufwand geringer ist
als bei den seither gebräuchlichen Schuhen mit vollständig durchgehender Brandsohle
oder bei den Mocassinschuhen. Eine weitere Ausführungmöglichkeit besteht darin,
daß die Gelenk-und die Spitzenpartie mit Teileinlagen, d. h. Teilbrandsohlen versehen
werden, die mit dem Zwickeinschlag durch Kleben oder durch Stifte fest verbunden
sind. Der Zwickeinachlag entlang der Ballenpartie wird wie beim vollständigen Fehlen
einer Brandsohle zunächst mit den entsprechenden Stücken der Brandsohlenbahn des
Leistens verbunden, wobei allerdings diese Verbindung leicht wieder lösbar sein
muß, um ein späteres Ausleisten des Schuhes zu ermöglichen. Die Lauf sohle wird
unmittelbar auf den Zwickeinschlag aufgesetzt, wobei noch eine Verbindung mit den.
Teilbrandsohlen gegeben ist. Hier kommt die Ballenpartie des Fußes in die Vertiefung
zwischen den Teilbrandsohlen zu
liegen, und es kann dadurch der
Schaft im Bereich des Ballens durch Reduzierung am Leisten stärker eingezogen werden,
was dem Schuh ein besonders gefälliges Aussehen gibt. In der Ballenpartie weist
dann die Sohle und damit der ganze Schuh die erwünschte hohe Biege-Elastizität auf.
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In den Zeichnungen sind verschiedene Ausführungsbeispiele der Neuerung
schematisch dargestellt und zwar zeigen die Fig. 1 und 3 Schuhe in perspektivischer
Darstellung und Fig. 2 und 4 Längsschnitte durch diese Schuhe.
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Bei den in den Fig. 1 und 2 dargestellten Schuhen wird der Schaft
1 über einen nicht dargestellten Leisten am Fersen l', an der Spitze l"und an den
Seiten durch die Zwickeinschläge 2,3 und 4 gezogen und mit diesen Einschlägen 2,3,4
durch eine später leicht wieder lösbare Verbindung an der Leistenbrandsohlenbahn
befestigt. Die Sohle 5 mit dem Absatz 5'wird unmittelbar auf den Zwickeinschlag
aufgesetzt und mit diesem durch Kleben oder durch Stifte verbunden.
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Eine Biege-Elastizität der Sohle 5 und damit des ganzen Schuhes ist
hierbei in besonders hohem Maße gewährleistet.
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Der Schuh gemäß Fig. 3 und 4 ist in der Gelenkpartie und in der Spitzenpartie
mit Teilbrandsohlen 6, 7 versehen, während die Bal--lenpartie 8 freibleibt. Der
Zwickeinschlag 2 und 3 wird durch Kleben oder mittels Stiften mit den Teilbrandsohlen
6,7 fest verbunden, während die seitlichen Zwickeinschläge 4 wiederum lösbar an
den entsprechenden Stücken der Leistenbrandsohlenbahn befestigt werden. Die Sohle
5 ist sowohl mit den Teilen 2,3 und 4 des Zwickeinschlages, als auch mit der Unterseite
der Brandsohlenstücke
6, 7 'erbunden :.' Eier kann die Ballenpartie des Fußes in
die freie |
Mulde zwischen den Teilen 6 und 7 einsinken, wobei gleichzeitig
in diesem Bereich die geforderte erhöhte Biege-Elastizität vorhanden ist.
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Schutz ansprüche 1.-Schuh, insbesondere Straßenschuh, gekennzeichnet
durch einen über den ganzen Umfang oder über einen Teil seines Umfanges zusammen
mit der Laufsohle (5) die Fußauflage bildenden Zwickeinschlag (2, 3,4) des Schaftes
(1).